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Projekt „Wasserkutsche“, die Hybridlösung gegen Stress

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AT KE TC UH EN LI KL<br />

Steuerung erfolgt wahlweise mittels getrennter<br />

Fahrhebel für Elektro- und Dieselantrieb oder durch<br />

einen bislang einzigartigen Kombi-Hebel, mit dem<br />

beide Antriebe intelligent geregelt werden können,<br />

ohne dass der Skipper über <strong>die</strong> Auswahl des Antriebs<br />

nachdenken muss.<br />

Aber auch <strong>die</strong> großen industriellen Anbieter von Hybridanlagen<br />

für Boote bieten viel Neues. Vorgestellt<br />

werden <strong>die</strong> meisten Neuheiten auf der Marine<br />

Equipment Trade Show (METS), vom 15. bis zum<br />

17. November in Amsterdam. Dort wird es auch<br />

ein Seminar über <strong>die</strong> Entwicklung des Hybridantriebs<br />

auf Booten geben.<br />

Der niederländische Hersteller von Yachtelektronik<br />

Mastervolt und der Motorhersteller Steyr aus Österreich<br />

werden beispielsweise als Resultat gemeinsamer<br />

Arbeit erstmalig ein neues kompaktes<br />

Hybridsytem mit der Bezeichnung GPX vorstellen.<br />

Zu beziehen sind <strong>die</strong> Produkte bei Buhk Bremen.<br />

Das GPX wird laut Hersteller am Besten als ein<br />

kompaktes, intelligentes Kraftwerk beschrieben.<br />

Darüber hinaus verfügt es über einen kleinen, aber<br />

extrem leistungsstarken Motor mit Generator, einen<br />

Wechselrichter, ein dreistufiges Batterieladegerät<br />

und einen Landstromanschluss, und das alles in<br />

Seriell oder parallel<br />

Beim Hybridantrieb wird unter paralleler oder serieller<br />

Funktion unterschieden.<br />

Parallel bedeutet <strong>die</strong> Antriebsmöglichkeit von Verbrennungsmotor<br />

und Elektromotor auf einer Welle. Bei höherem<br />

Kraftbedarf können beide Motoren gleichzeitig<br />

eingesetzt werden.<br />

Seriell bedeutet, dass der Elektromotor den Verbrennungsmotor<br />

vollständig ersetzt. Der E-Motor wird durch<br />

Batteriebänke mit Strom versorgt, <strong>die</strong> wiederum von<br />

einem Generator geladen werden.<br />

einer kompakten Einheit. Obwohl er wesentlich kleiner<br />

und leichter als konventionelle Generatoren ist,<br />

bietet er dennoch alles Notwendige, um <strong>die</strong> anspruchsvollen<br />

Systeme an Bord eines Schiffes zu<br />

betreiben – und <strong>die</strong>s auch mit automatischer Präzision.<br />

Durch <strong>die</strong> Verbindung eines Generators mit variabler<br />

Geschwindigkeit mit einem hocheffizienten<br />

Permanentmagneten, ist es möglich, <strong>die</strong> Größe des<br />

Generators, bei gleicher Ausgangsleistung, um weitere<br />

15 Prozent zu reduzieren. Der eingebaute<br />

Wechselrichter erzeugt laut Hersteller eine perfekte<br />

Sinuswellen-Ausgangsleistung für alle Anwendungen<br />

an Bord, selbst für äußerst empfindliche Induktions-Kochplatten.<br />

bootswirtschaft 4/2011<br />

Durch <strong>die</strong> Kommunikation mit allen Systemen an<br />

Bord über ein CAN-Bus Netzwerk, regelt er jede<br />

Landstromversorgung auf intelligente Weise und<br />

stellt sicher, dass <strong>die</strong> verschiedenen Batterietypen<br />

schnellstmöglich wieder aufgeladen werden.<br />

Fischer Panda präsentiert mit dem Whisper eMove<br />

auf der METS eine neue, komplette Motorhalterung<br />

mit Rudersteuerung für 10 kW, 48 V Antriebssysteme.<br />

Christian Krause, Fischer Panda-Mitarbeiter<br />

in der Entwicklungsabteilung für <strong>die</strong>sel-elektrische<br />

Antriebe, wies auf <strong>die</strong> enormen Vorteile hin, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

neue Elektromotor-Halterung bietet: "Das System<br />

ist mit einem zweiten eMove-Motor und einem<br />

zweiten Steuerstand kombinierbar. Aufgrund des<br />

Synchron-Fahrbetriebs und einer redundant aufgebauten<br />

Bus-Kommunikation ist eine außergewöhnliche<br />

Ausfallsicherheit gewährleistet. Ein<br />

Notbetrieb über mechanische Taster ist immer<br />

möglich.“ Außerdem verfügt der Whisper eMove<br />

seinen Angaben nach über einen integrierten Wärmetauscher<br />

für <strong>die</strong> Motorkühlung. Ein weiterer wesentlicher<br />

Vorteil sei <strong>die</strong> Möglichkeit der Verstellung<br />

von null bis zehn Grad, um <strong>die</strong> Form des Schiffsrumpfes<br />

anzugleichen."<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>„Wasserkutsche“</strong>, <strong>die</strong> <strong>Hybridlösung</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Stress</strong><br />

Die Wasserkutsche hält, was ihr Aussehen verspricht. Die Fahrt mit dem zwei Meter breiten und<br />

sechs Meter langen Hausboot ist langsam und gemütlich.<br />

Jan Rademacher, Eigner der Werft und des Bootsverleihs <strong>„Wasserkutsche“</strong>, hatte sich in den Kopf<br />

gesetzt, den Berlinern eine Fluchtmöglichkeit aus ihrem hektischem Alltag anzubieten. Seine Forderung<br />

an den Bootsantrieb war schlicht und einfach: Er darf nicht knattern und stinken. Selbst<br />

einen Innenborder hatte er ausgeschlossen, zumal auf dem Boot schlichtweg der Platz dazu fehlte.<br />

Die Grundlage des Bootes, ein Linienriss aus dem I-Net, war alles andere als strömungsgünstig.<br />

“Neben konstruktiven Änderungen gab es kurzfristig nur eine Lösung - das Boot muss langsam fahren,“<br />

so der Dipl.-Ing. Wolfram Appel vom „Büro für Solare Antriebe“, der mit der Motorisierung beauftragt<br />

war. Bei einer Motorleistung von 700 Watt und Windstille kann das Boot nach seinen<br />

Berechnungen 6,5 km/h fahren. Der Elektromotor Cruise 2.0 von Torqeedo ist hierfür laut Appel<br />

mehr als ausreichend dimensioniert. Eine 400 Ah Batterie mit 24 Volt liefert den erforderlichen Fahrstrom.<br />

Für <strong>die</strong> vorgeschlagenen Tagestouren ist <strong>die</strong> Batteriekapazität nach Worten von Appel hinreichend<br />

bemessen; was aber, wenn der Kunde eine mehrtägige Reise zu entfernten Stränden plant?<br />

„Wir brauchten eine Hilfsenergiequelle. Ein Solargenerator hätte den Fahrgästen den wenigen Platz<br />

auf dem kleinen Boot genommen. Ergo, doch wieder der Stinker,“ so Appel.<br />

In der Backskiste am Heck wurde ein Stromerzeuger von Honda integriert, der während der Fahrt<br />

<strong>die</strong> Batterie nachladen kann. Es entstand ein Hybridantrieb. Das eingesetzte Ladegerät von Fronius<br />

kann auf <strong>die</strong> jeweilig erforderliche Kennlinie der Batterie programmiert werden. Appel: „Beim nächsten<br />

Boot werden wir <strong>die</strong> Generatorleistung erhöhen.“

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