Erzbergbau in Siegburg - Dr. Peter Zenker
Erzbergbau in Siegburg - Dr. Peter Zenker
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Bild 4: Verlauf der Erzgänge zwischen Allner (l<strong>in</strong>ks) und Kaldauen (rechts)<br />
Er lässt sich deshalb so genau zeigen, weil die genehmigten Bergwerksfelder (im<br />
Bild rot dargestellt) sich genau an der Lage des Erzganges orientieren.<br />
Der re<strong>in</strong>e Metallgehalt an Blei (Pb) im Bleierz (PbS) lag bei ca. 75%. Der Silberanteil<br />
war ger<strong>in</strong>g. Er betrug 0,0050,01%. Wegen des niedrigen Silberanteils eignete sich<br />
dieses Bleierz vorzüglich zur Glasur von Keramik. Daher stammt auch der Name<br />
„Glasurerz" 5 .<br />
3. E<strong>in</strong> Regelwerk für den <strong>Siegburg</strong>er Bergbau<br />
Als Abt Cuno (Abtei <strong>Siegburg</strong>) im Jahre 1122 vom Kaiser se<strong>in</strong>e Bergbauberechtigung<br />
bekam, wurde ihm ke<strong>in</strong>e exakt def<strong>in</strong>ierte Lagerstätte zum Abbau zugewiesen. Cuno<br />
durfte Bergbau auf se<strong>in</strong>em Gebiet nach freien Stücken betreiben. Die Äbte stellten<br />
jedoch bald fest, dass ihren Mönchen das nötige bergmännische Knowhow fehlte.<br />
Sie waren den natürlichen H<strong>in</strong>dernissen nicht mehr gewachsen. 6 Hieraus entwickelte<br />
sich e<strong>in</strong>e zweite Vertragsebene. Das Kloster <strong>in</strong> <strong>Siegburg</strong> schloss Verträge mit Berg<br />
bauwilligen, die gegen e<strong>in</strong>e Abgabe an das Kloster die Bodenschätze auf eigene<br />
Rechnung abbauten. Zugewanderte Bergleute brachten, aus anderen Bergbaurevie<br />
ren kommend, ihre Erfahrungen hier e<strong>in</strong>. Aus diesen Erfahrungen heraus entstand<br />
das erste Regelwerk für den hiesigen Bergbau, das Berggewohnheitsrecht. Im 14.<br />
und 15. Jahrhundert wurde das Berggewohnheitsrecht durch vom Landesherrn erlas<br />
sene Bergordnungen ersetzt. Hier bei uns galt jetzt die von Herzog Wilhelm IV. im<br />
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