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Oktober und November 2011 Oktober und November 2011

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Auf ein Wort<br />

Pastor Ronald Meyer<br />

2<br />

Licht <strong>und</strong> Schatten<br />

"Das Volk, das in der Finsternis sass, re. Zudem macht einem eine gewisse<br />

hat ein großes Licht gesehen; <strong>und</strong> de- Antriebsschwäche <strong>und</strong> Müdigkeit zu<br />

nen, die saßen am Ort <strong>und</strong> im Schat- schaffen. So manch körperliche<br />

ten des Todes, ist ein Licht aufgegan- Schwäche macht sich nun stärker begen."<br />

Matthäusevangelium 4,16 merkbar.<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser, Die kürzer werdenden Tage bringen<br />

"Wo Licht ist, da ist auch Schatten"- uns ins Bewußtsein, dass jedes Lemit<br />

dieser Volksweisheit versucht man ben einem Ende entgegengeht. In diesich<br />

über die nicht ganz so erfreuli- sen Wochen denken wir vermehrt an<br />

chen Dinge des Lebens hinwegzu- die Lieben, die schon verstorben sind.<br />

trösten. Aber meistens bleibt ein scha- Und dann wirkt der Satz "Wo viel Licht<br />

ler Geschmack dabei zurück. Denn ist, ist auch Schatten“ nicht eben sehr<br />

Trost <strong>und</strong> Zuspruch vermittelt diese tröstend, eher doch ironisch.<br />

Aussage nicht, sondern Vermutlich müssen wir diese Volkshöchstens<br />

den Ein- weisheit etwas umdrehen, sie also<br />

druck, dass man sich vom andern Ende her betrachten, um<br />

halt in sein Schicksal dem auf die Spur zu kommen, was<br />

zu fügen hat. Kein wirklich trösten kann: "Wo schatten<br />

Trösten, sondern ein ist, muss auch ein Licht sein!"<br />

Darüber- hinwegtrösten<br />

ist das Re- Wenn es kein Licht gäbe, würden<br />

sultat. Zum selben auch keine Schatten entstehen; ohne<br />

Ergebnis gelangt das notwendige Licht würde man die<br />

der Ausspruch: Schattenseiten nicht als solche wahr-<br />

"Mach es wie die nehmen können. Wer die Erfüllung in<br />

Sonnenuhr, zähl seinem Leben nicht kennt, kann auch<br />

die schönen St<strong>und</strong>en die Defizite nicht wahrnehmen. Wer<br />

nur." Glück nie erlebt hat, versteht auch<br />

nicht die Dinge, die es trüben. Es gilt<br />

Was ist dann mit den anderen Stun- also von hinten zu schauen, die Aufden,<br />

sind die etwa nichts wert? Wer merksamkeit auf das Licht zu wenden,<br />

behauptet, dass Krisen <strong>und</strong> Schwie- das die Schatten entstehen lässt.<br />

rigkeiten, eben jene Schattenseiten<br />

des Lebens, nichts als ein notwendi- Zur Zeit Jesu wurde sich das Volk Gotges<br />

Übel sind, der verkennt, dass der tes seines Elend bewußt, <strong>und</strong> zwar im<br />

Mensch nicht selten gerade an diesen Lichte der Verheißungen Gottes. Die<br />

Augenblicken wächst, sich persönlich Menschen wurden sich ihrer Gottesweiterentwickelt.<br />

Weisheit ist, eben ferne dadurch bewußt, dass Gott ihbeides,<br />

Licht <strong>und</strong> Dunkel in ein sinn- nen nahe kam. Es ging ihnen wortvolles<br />

Verhältnis zu bringen. wörtlich ein Licht auf <strong>und</strong> in diesem<br />

Licht sahen sie ihr Elend. In diesem<br />

Gerade in diesen kürzer werdenden Licht sahen sie aber auch Perspekti-<br />

Tagen dringen auch die dunkleren Sei- ven für ihr Leben, denn Gott selbst<br />

ten des Lebens ins Bewußtsein. Stim- würde die Initiative übernehmen. Diemungstiefs<br />

fallen etwas tiefer aus als se endete am Kreuz. Er selbst nahm<br />

es zu anderer Jahreszeit der Fall wä- das größte Leid auf sich.

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