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Familiengottesdienst / "Famgodi" - Christuskirche

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Leitwort<br />

Es ist unsere Erde, die lebt, und weil sie<br />

dies tut, gibt es auch diese Auswirkungen.<br />

Da hat niemand Schuld, das ist so. Wichtig<br />

ist mir, dass ich weiß, dass Gott mit mir,<br />

mit uns allen leidet, dass er weint, mitfühlt,<br />

an unserer Seite steht.<br />

Der Christus auf dem Titelbild, der mit<br />

Stricken gebunden abgeführt wird, symbolisiert<br />

diesen leidenden und mitleidenden<br />

Gott. Wir lieben oft vor allem den<br />

mächtigen Gott, der uns alles richtet, der<br />

wie ein guter Vater für das Kind alles wieder<br />

heil macht. Sicher, die Seite gibt es<br />

auch. Aber wir Christen glauben seit jeher<br />

auch an den machtlosen Gott. Auf dem<br />

Weg zum Kreuz wird Jesus als machtloser<br />

König verspottet. Ja, er war der machtlose<br />

König, der nicht mit Gewalt, sondern mit<br />

Liebe die Menschen zu verändern versuchte<br />

und letztendlich an der Welt und<br />

ihrer Lieblosigkeit scheiterte.<br />

Anders als der alles in Ordnung bringende<br />

Übervater fordert uns dieser machtlose<br />

König heraus. Er fordert auch uns heraus,<br />

uns ganz dem Weg der Liebe zu ver-<br />

schreiben. Diesen Weg der Liebe und<br />

Aufopferung zu gehen, wie ihn Jesus gegangen<br />

ist. Und dieser Weg der Liebe ist<br />

durchaus auch ein politischer Weg.<br />

Dieser Weg der Liebe sagt zum Beispiel<br />

Nein zur Zerstörung unserer Umwelt –<br />

Gottes Schöpfung – und damit auch Nein<br />

zu Atomkraftwerken.<br />

Gott ist nicht verantwortlich für die Atomkraftwerke.<br />

Die AKWs haben Menschen<br />

gebaut. Kirchen warnen seit langem vor<br />

den Gefahren dieser Energiegewinnung.<br />

Wie Recht sie hatten, sehen wir heute<br />

schmerzlich.<br />

Wenn wir Gott die Schuld geben, dann<br />

ent-schuld-igen wir uns selber – und<br />

brauchen nichts tun.<br />

Wenn wir Gott nicht die Schuld geben,<br />

sondern ihn auf unserer Seite wissen, dann<br />

gibt uns das die nötige Kraft, dem Leid<br />

unserer Welt etwas entgegen zu stellen.<br />

Sicherlich, wir werden nicht das große<br />

Leid beenden. Diese Hoffnung dürfen wir<br />

haben für das Ende unserer Tage, für das<br />

Ende unseres Lebens. Aber wenn wir mitleiden<br />

wie Jesus von Nazareth, wenn wir<br />

in seiner Nachfolge den Weg der Liebe<br />

gehen, dann werden wir uns auch freuen<br />

dürfen, wenn es uns gelingt, in der Ferne<br />

oder ganz in der Nähe ein Stück Leid zu<br />

lindern und gelungenes Leben in dieser<br />

Welt zu fördern.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen trotz<br />

allem Leid eine gesegnete Passionszeit<br />

Ihre Pfarrerin Barbara Wiedermann<br />

Hinweis auf Erlagschein der<br />

Diakonie<br />

Ein Zeichen des Mitfühlens kann<br />

es auch sein, das Diakoniewerk zu<br />

unterstützen, dessen Spendenaufruf<br />

diesem Gemeindebrief beiliegt.<br />

Sicherlich spenden viele in diesen<br />

Tagen für Japan. Das ist auch gut so.<br />

Darüber hinaus dürfen wir aber auch<br />

die Menschen bei uns nicht vergessen,<br />

die auf unsere Hilfe angewiesen<br />

sind. Siehe auch Seite 18.<br />

Schöpfungsverantwortung und<br />

Umweltzerstörung<br />

Christen glauben, dass Gott die Welt erschaffen<br />

hat und noch erhält. Weil wir diesem<br />

Gott vertrauen, müssen wir uns nicht<br />

von Sachzwängen und Eigengesetzlichkeiten<br />

bestimmen lassen. Wir können deshalb<br />

auf Techniken verzichten, bei deren<br />

Anwendung menschliches Versagen und<br />

Missbrauch zu unüberschaubaren Folgeschäden<br />

über Jahrzehnte und Jahrhunderte<br />

hinweg führen können.<br />

Wegen der großen, vielfältigen und nicht<br />

mit Sicherheit beherrschbaren Gefahren der<br />

Kernenergie, wie sie durch den Reaktorunfall<br />

in Tschernobyl einer breiten Öffentlichkeit<br />

bewusst geworden sind, ist die weitere<br />

Nutzung der Kernenergie zu unserer<br />

Energieversorgung mit dem uns gegebenen<br />

Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren,<br />

nicht zu vereinbaren.<br />

Auszug aus dem Wort der westfälischen<br />

Landessynode 1986<br />

Zum Nachdenken<br />

Christen und Heiden<br />

Menschen gehen zu Gott<br />

in ihrer Not,<br />

flehen um Hilfe,<br />

bitten um Glück und Brot,<br />

um Errettung aus Krankheit,<br />

Schuld und Tod.<br />

So tun sie alle, alle,<br />

Christen und Heiden.<br />

Menschen gehen zu Gott<br />

in Seiner Not,<br />

finden ihn arm, geschmäht,<br />

ohne Obdach und Brot,<br />

sehn ihn verschlungen von Sünde,<br />

Schwachheit und Tod.<br />

Christen stehen bei Gott<br />

in Seinen Leiden.<br />

Gott geht zu allen Menschen<br />

in ihrer Not,<br />

sättigt den Leib und die Seele<br />

mit Seinem Brot,<br />

stribt für Christen und Heiden<br />

den Kreuzestod,<br />

und vergibt ihnen beiden.<br />

Dietrich Bonhoeffer,<br />

Widerstand und Ergebung<br />

Käßmann: "Rede von sicheren Atomkraftwerken<br />

ist Hybris"<br />

Bei einem Pressegespräch in Wien fordern<br />

die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Margot<br />

Käßmann und Bischof Michael Bünker<br />

von der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich<br />

am 14.3.2011 den Ausstieg aus der<br />

Atomenergie<br />

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