STATE OF THE ART - Der Detektiv
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Die große Gier<br />
Hans Leyendecker<br />
Die Zeiten, als man Bestechungsgelder<br />
unter bestimmten Umständen<br />
noch ganz legal von der Steuer<br />
absetzen konnte, gehören<br />
zwar auch in Deutschland<br />
mittlerweile der Vergangenheit<br />
an. Trotzdem<br />
halten sich<br />
die alten Verhaltensmuster<br />
in vielen<br />
Unternehmen<br />
immer noch<br />
sehr hartnäckig,<br />
wie die<br />
Korruptionsskandale<br />
in<br />
deutschen<br />
Konzernen<br />
wie VW oder<br />
Siemens in den letzten Jahren<br />
sehr eindrucksvoll belegt haben.<br />
Hans Leyendecker hat als einer<br />
der führenden investigativen<br />
Journalisten in Deutschland<br />
schon so manchen Beitrag zur<br />
Aufdeckung solcher Skandale geleistet.<br />
In seiner ebenso spannenden<br />
wie detailreichen Reportage<br />
„Die große Gier“ schildert er anschaulich,<br />
wie die Korruptions-<br />
Unkultur funktioniert und was deren<br />
Protagonisten antreibt: Nämlich<br />
nichts als bloße Gier. Er führt<br />
uns am Beispiel so manches persönliche<br />
Schicksal vor Augen, wie<br />
schnell man in den Strudel aus<br />
Korruption und Abhängigkeit hineingeraten<br />
kann, wenn man erst<br />
einmal die Hand aufgehalten hat,<br />
um sich seinen Einfluss auf die<br />
Auftragsvergabe von interessierten<br />
Dritten bezahlen zu lassen.<br />
Oder wenn man umgekehrt erst<br />
einmal bezahlt hat, um sich bei<br />
der Auftragsvergabe einen Vorteil<br />
zu sichern. Doch es geht dem Autor<br />
nicht in erster Linie um diese<br />
Einzelschicksale.<br />
Er will vor allem zeigen, dass<br />
entgegen hartnäckiger Vorurteile<br />
Ehrlichkeit und lauteres Geschäftsgebaren<br />
für Unternehmen<br />
kein Luxus sind, sondern sich am<br />
Ende wirklich auszahlen.<br />
Rowohlt Verlag, 2007<br />
ISBN: 9783871345944<br />
EUR 19,90<br />
34 "der detektiv" März 2008<br />
Interview mit einem<br />
Kannibalen<br />
Das geheime Leben des Kannibalen<br />
von Rotenburg<br />
Günter Stampf<br />
Im Dezember 2002 findet die Polizei<br />
im Garten eines einsamen Gutshofs<br />
hinter einem Misthaufen die verscharrten<br />
sterblichen Überreste eines<br />
Mannes. In der Gefriertruhe entdecken<br />
die Ermittler kiloweise Menschenfleisch.<br />
Ein Mann wurde getötet,<br />
geschlachtet, ausgeweidet und<br />
teilweise gegessen. Das Opfer wollte<br />
vor seinem Ableben noch auf seinen<br />
Wunsch hin den eigenen Penis verspeisen.<br />
„Liebes-Kannibalismus“ -<br />
diese Nachricht schockiert die ganze<br />
Welt. <strong>Der</strong> Täter Armin Meiwes geht<br />
als „Kannibale von Rotenburg“ in die<br />
Kriminalgeschichte ein und wird in<br />
zweiter Instanz zu lebenslanger Haft<br />
verurteilt. Günter Stampf darf ihn nach<br />
einem Gerichtsbeschluss als einziger<br />
Journalist im Hochsicherheitstrakt der<br />
Justizvollzugsanstalt Kassel interviewen.<br />
Meiwes hat der Zusammenarbeit<br />
zugestimmt, um andere potenzielle<br />
Kannibalen und Opfer zu warnen.<br />
Über die zahlreichen persönlichen<br />
Gespräche mit dem Kannibalen<br />
hinaus hat Stampf Zeugen, Kriminalisten,<br />
Freunde und Familienangehö-<br />
<strong>Der</strong> Reiz des Verbrechens<br />
und der Halbwelt<br />
Valentin N. J. Landmann<br />
Was treibt Menschen<br />
dazu, ein Leben in der<br />
Halb- und der Unterwelt zu<br />
suchen? Wenn es nicht<br />
wirtschaftliche Not ist - ist<br />
es nur die Gier nach dem<br />
schnellen Geld? Seit Jahren<br />
beschäftigt sich der<br />
bekannte Rechtsanwalt<br />
und Autor Valentin Landmann<br />
mit dem Reiz des<br />
Lebens in der Halblegalität<br />
und der Illegalität. Verbrechen<br />
werden nicht allein<br />
begangen, weil der<br />
Mensch böse ist, Not leidet oder eine<br />
schlechte Kindheit hatte. Es braucht<br />
vielmehr den speziellen Reiz der<br />
Halbwelt. Landmann zeigt, dass<br />
Showstars, Spitzenmanager und erfolgreiche<br />
Gangster mehr miteinander<br />
gemeinsam haben, als man annehmen<br />
möchte. Für sie alle sind Gla-<br />
rige des Täters<br />
und des Opfers<br />
getroffen sowie<br />
das psychiatrischeGutachten,<br />
die Ermittlungsakten<br />
und<br />
die Gerichtsurteileausgewertet<br />
- und enthüllt<br />
bislang unbekannteDetails,<br />
die den<br />
Fall auch in einem neuen Licht erscheinen<br />
lassen. Neben der sachlichen<br />
Aufbereitung des beispiellosen<br />
Kriminalfalls werden die Beweggründe<br />
des Täters, aber auch<br />
des Opfers, ebenso gründlich herausgearbeitet<br />
wie die akribische<br />
Planung der Tat, die erschreckenden<br />
Abgründe einschlägiger Internetforen<br />
sowie die Überforderung<br />
der deutschen Justiz angesichts juristischen<br />
Neulandes. Meiwes<br />
stoppte den Vertrieb des Buches,<br />
somit sind die strittigen Passagen<br />
angeschwärzt, bis es zu einer endgültigen<br />
gerichtlichen Klärung<br />
kommt.<br />
Seeliger Verlag, 2., aktualisierte<br />
Auflage, 2007<br />
ISBN 9783936281279<br />
EUR 19,90<br />
mour, der Reiz des schnellen Lebens,<br />
der Adrenalin-Kick wichtige<br />
Anreize für ein Leben jenseits des<br />
Gesetzes. In seinem klugen Essay<br />
schildert Landmann,<br />
wie groß die gesellschaftliche<br />
Akzeptanz<br />
des Verbrechens ist.<br />
Und er weist Wege,<br />
wie die Gesellschaft<br />
angemessen mit dem<br />
Verbrechen umgehen<br />
könnte.<br />
Valentin Landmann ist<br />
heute einer der bekanntestenStrafverteidiger<br />
der Schweiz.<br />
Einer breiten Öffentlichkeit wurde er<br />
u. a. durch seinen Einsatz für die<br />
„Hells Angels“ und diverse Randgruppen<br />
im Rotlichtmilieu bekannt.<br />
Orell Füssli Verlag, 2007<br />
ISBN 9783280052266<br />
EUR 19,90