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OktOBer 2009 - Lebendige Gemeinde

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Information und Orientierung<br />

Stärkung für den Glauben<br />

3. Quartal <strong>OktOBer</strong> <strong>2009</strong><br />

Württembergische Orientierungstage<br />

Beten leben<br />

<strong>Gemeinde</strong> in der Schule<br />

www.lebendige-gemeinde.de


Aus dem InhAlt<br />

lass dir an meiner Gnade genügen 4<br />

Rainer Köpf<br />

Beten leben - 8<br />

das macht den Glauben stark<br />

Ralf Albrecht<br />

Geistliches leben in der krise – 11<br />

wenn die arbeit wegbricht<br />

Cornelia Zeifang<br />

im Schatten bleiben 13<br />

Ulrich Bühner<br />

neu in der Geschäftsstelle 15<br />

vorgestellt: rainer Holweger<br />

eine <strong>Gemeinde</strong> in der Schule – 17<br />

eine echte chance<br />

Pfarrer z.A. Lennart Meißner<br />

Impressum<br />

HerauSGeBer und BezuGSadreSSe<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V., Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Telefon: 0711/83 46 99, Fax: 0711/8 38 80 86<br />

Weitere Exemplare können nachbestellt werden.<br />

erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

BankverBindunGen<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V.<br />

Postbank Stuttgart 81149 706<br />

(BLZ 600 100 70) und<br />

BW-Bank 2 356 075 (BLZ 600 501 01)<br />

Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose<br />

Verteilung dieses Blattes ermöglichen. Wir bitten um vollständige<br />

und deutliche Angabe der Anschrift auf den<br />

Überweisungsvordrucken, damit wir Spendenquittungen<br />

übersenden können. Wir sind ganz auf die Gaben der<br />

Freunde angewiesen.<br />

redaktiOn<br />

Ralf Albrecht, Thomas Binder, Erwin Damson,<br />

Hans-Jörg Gabler, Rainer Holweger, Lennart Meißner,<br />

Traugott Messner<br />

GeSamtGeStaltunG<br />

Krauss Werbeagentur, 71083 Herrenberg<br />

druck und POStzeitunGvertrieB<br />

St.-Johannis-Druckerei,<br />

Postfach 5, 77922 Lahr-Dinglingen<br />

BildnacHWeiS<br />

Titelbild istockphoto.com, LG, privat<br />

internet www.lebendige-<strong>Gemeinde</strong>.de<br />

email info@lebendige-gemeinde.de<br />

Termine<br />

termine<br />

oktober<br />

18. Oktober Familien-und Freundestag, CVJM Walddorf<br />

19. Oktober Kirchweihmontagskonferenz, Hülben,<br />

Altpietistischer Gemeinschaftsverband<br />

24. Oktober Dien- und Medienforum, Bad Liebenzell,<br />

Liebenzeller Gemeinschaftsverband<br />

25. Oktober Christustreff, Württembergischer Brüderbund,<br />

Liederhalle Stgt.<br />

25. Oktober Gebetsgarten "Glaube" in der Stiftskirche<br />

Backnang, 14 bis 17.30 Uhr, Stiftskirchengemeinde<br />

Backnang und <strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong> Bezirk<br />

Backnang<br />

november<br />

1. November Landestreffen, Porschearena Stuttgart,<br />

Altpietistischer Gemeinschaftsverband<br />

14. November Impulstag für missionarische Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Stiftung Marburger Medien, Stuttgart-Vaihingen<br />

15. November Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen,<br />

Dt. Evangelische Allianz<br />

23.-26. November Tagung der Landessynode, Stuttgart<br />

dezember<br />

20. Dezember Stuttgarter Jugendgottesdienst, Stiftskirche<br />

31. Dezember Silvesterkonferenz, Hülben, Altpietistischer<br />

Gemeinschaftsverband<br />

deshalb ist die sache dran...<br />

Wie unser Leben selbst von Höhen und Tiefen geprägt wird, ist es auch mit unserem geistlichen<br />

Leben. Es gibt Zeiten, in denen empfinden wir unser geistliches Leben als erfüllend, und<br />

es gibt Zeiten, in denen wir uns in unserem geistlichen Leben wie in einer Wüste befinden,<br />

wo es zu vertrocknen scheint.<br />

Das geistliche Leben ist nicht immer gleich und wächst nicht von selbst, es will gepflegt werden.<br />

Aus diesem Grund widmen wir uns in unserem Oktoberheft der LEBENDIGEN GEMEINDE<br />

diesem Thema: Vitamin G – Stärkung für den Glauben. So lautet auch das Motto der Orientierungstage,<br />

die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen.<br />

Pfarrer Rainer Köpf aus Satteldorf, vielleicht noch manchen bekannt als Buchautor von »Wir<br />

gehen und wir wandern«, das 2007 zum Paul-Gerhardt-Jahr erschien, hielt auf dem Christustag<br />

in Blaufelden eine Bibelarbeit, die Wertvolles und Wesentliches zum geistlichen Leben<br />

von uns Christen zur Sprache bringt.<br />

Wie das Atmen zum Leben dazu gehört, gehört zum geistlichen Leben das Gebet. Der Vorsitzende<br />

der Ludwig-Hofacker-Vereinigung Dekan Ralf Albrecht schreibt in seinem Artikel in<br />

diesem Heft, dass das Gebet auch in der Krise des geistlichen Lebens als neue Quelle entdeckt<br />

werden kann, so dass in der Wüste wieder neues Leben erweckt.<br />

Dass auch Menschen mit geistlichen Leben nicht vor Krisen, aber in der Krise bewahrt bleiben,<br />

berichtet uns Cornelia Zeifang in ihrem Artikel »Glauben in der Krise«.<br />

Lennart Meissner, unser neues Redaktionsmitglied, macht in seinem Bericht darauf aufmerksam,<br />

wie wichtig es ist, dass wir als Kirchengemeinde mit unseren Angeboten für Jugendliche<br />

an die Schulen gehen, zum einen weil die Türen offen stehen, zum<br />

anderen, weil auch so geistliches Leben an Schulen geweckt und<br />

gelebt werden kann.<br />

Im September hat der neue Geschäftsführer der Ludwig-<br />

Hofacker-Vereinigung seinen Dienst angetreten, Rainer<br />

Holweger, der »neue Erwin«. Wer er ist, erfahren Sie in<br />

seiner Vorstellung in diesem Heft. Wir wünschen ihm für<br />

seinen Dienst als Geschäftsführer Gottes Segen.<br />

Viel Freude beim Lesen dieses Heftes wünscht Ihnen<br />

Ihr


Lass dir an meiner Gnade genügen<br />

Vortrag beim Christustag <strong>2009</strong> in Blaufelden<br />

Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den<br />

Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen<br />

meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.<br />

2. Korinther 12,9<br />

Dass Jesus heilt, darf man auch als einfacher<br />

landeskirchlicher Pfarrer immer wieder<br />

erleben. Das geschieht einfach. Nicht in<br />

erster Linie durch große Gesten, vielmehr<br />

durch treues Beten und Segnen.<br />

Vor Jahren war ich zum Seelsorgedienst im<br />

Krankenhaus. Da wurde in diesem Moment<br />

ein <strong>Gemeinde</strong>glied von mir eingeliefert.<br />

Der Mann sah schlimm aus. Die begleitenden<br />

Angehörigen hatten verweinte<br />

Gesichter. Ein schwerer Schlaganfall. Die<br />

Organe fingen schon an zu versagen. Die<br />

Ärzte meinten: »Verabschieden Sie sich,<br />

es geht zu Ende.« Ich folge der Familie ins<br />

Krankenzimmer. Wir beten Paul-Gerhardt-<br />

Lieder, den 23. Psalm, das Vaterunser. Nach<br />

Pfarrer Rainer Köpf,<br />

Satteldorf<br />

der Segnung des Kranken verabschiede<br />

ich mich. Sterben ist etwas Intimes. Völlig<br />

überrascht war ich, als dann abends das<br />

Telefon läutet und die Ehefrau des Kranken<br />

mit heller Stimme jubelt: »Mein Mann ist<br />

wieder aufgewacht. Er hat mit mir gesprochen.<br />

Die Organe arbeiten wieder. Die Ärzte<br />

sagen, es sei wie ein Wunder.« Diesem<br />

»Totgesagten« sollten noch einige gute<br />

Lebensjahre geschenkt werden.<br />

Einige Monate später jedoch die ganz<br />

andere Erfahrung: Die Tochter des »Geheilten«<br />

erkrankt an Krebs. Die Ehefrau fleht<br />

mich an: »Beten Sie mit meiner Tochter. Das<br />

hilft. Ihr Gebet hat meinen Mann auch wieder<br />

gesund gemacht.« Ich habe die Krebs-<br />

kranke mehrfach besucht, mit ihr gebetet<br />

und ihr das Heilige Abendmahl gereicht.<br />

Es mag ihr gut getan haben, aber gesund<br />

geworden ist sie nicht. Der Krebs war stärker.<br />

Dann steht man am Grab und fragt<br />

sich: Warum heilt Jesus den einen und den<br />

anderen nicht?<br />

Dass Jesus bis zum heutigen Tage heilt,<br />

ist schon in seinem Namen begründet:<br />

Das aramäische Wort »Jesus« bedeutet:<br />

Gott hilft! Er ist der Heiland. Sein Name ist<br />

Programm. Wo Jesus auftritt, geschieht<br />

Heilung, oft nur so im Vorübergehen. Doch<br />

Heilungen sind bei ihm vor allem Zeichen<br />

(Joh 6,26). Wenn ich ein Zeichen erblicke,<br />

bin ich noch nicht beim Eigentlichen.<br />

Wer vor dem Wegweiser »Blaufelden 5<br />

km« steht, ist noch nicht in Blaufelden.<br />

Er muss noch ein Stück Wegs gehen, um<br />

dorthin zu kommen. Die Wunder Jesu sind<br />

keine menschlich verfügbaren Tabletten<br />

zur Steigerung der Lebensqualität. Wer so<br />

schlicht denkt, wird scheitern in seinem<br />

Leben und Glauben. Er missbraucht Jesus<br />

für eigene Bedürftigkeiten. Er will »etwas«<br />

von Jesus, aber er will ihn nicht »ganz«. Er<br />

will das Brot, aber nicht die Hand, die ihm<br />

diese Gabe reicht (Joh 6,22-58). Wunder<br />

sind Zeichen, die einen nötigen, noch einige<br />

Schritte zu gehen, um das Entscheidende<br />

zu entdecken.<br />

Heilung ist ein Geschenk Gottes<br />

Jesus heilt bis zum heutigen Tag. Doch wie<br />

heilt Jesus? Zunächst durch die herkömmliche<br />

Medizin. Tabletten und Operationen<br />

sind kein Teufelszeug, sondern Gottesgaben.<br />

Aber es gibt eben auch das Andere, dass<br />

Jesus auf außerordentliche, unerklärbare<br />

Weise hilft. Heilung scheint hier<br />

eine unmittelbare Folge von Segen und<br />

Gebet zu sein. Durch die Zeiten hindurch<br />

geschieht das. Dafür stehen Pfarrer wie<br />

Johann Christoph Blumhardt und auch<br />

die vielen, verborgenen Wunder in unserer<br />

Kirche, die nicht im Schaufenster ausgelegt<br />

werden. Das geschieht. Drum: Lob und<br />

Preis sei Gott. Theologisch spannender<br />

allerdings ist die Frage: Warum heilt Jesus<br />

in so vielen Fällen eben nicht, obwohl<br />

darum gebetet wird?<br />

Nach meinen ersten drei Pfarrersjahren<br />

bekam ich eine schwere Erschöpfungsdepression.<br />

Das Schlimmste, was ich bisher<br />

in meinem Leben erlebt hatte. Katastrophierende<br />

Gedanken, Hoffnungslosigkeit,<br />

Unaushaltbarkeit. Ich habe diese Krise<br />

überstanden und es geht mir heute gut,<br />

aber es dauerte lange, bis ich aus dem<br />

dunklen Gewitter herausfand. Im Nachhinein<br />

denke ich, dass diese Zeit notwendig<br />

war, um zu lernen, was Gnade ist. Damals<br />

aber habe ich Gott nicht verstanden und<br />

mit ihm betend gerungen, dass er mich<br />

gesund macht. Warum hat er so lange<br />

nicht geholfen und mich die furchtbarsten<br />

Situationen aushalten lassen? Warum?<br />

Auch der Apostel Paulus hatte eine Erkrankung,<br />

an der er schwer gelitten hat. Im<br />

zweiten Korintherbrief (2. Kor 12) schreibt<br />

er darüber. Man hält ihm offensichtlich<br />

seine Krankheit vor und tut so, als würde<br />

sie seine Autorität schmälern. In Korinth<br />

herrscht damals eine ähnlich multikulturelle<br />

Situation wie bei uns heute. Die Metropole<br />

am griechischen Isthmus ist zu jener Zeit<br />

eine junge Stadt ohne gewachsene Tradi-<br />

4 5


tionen. Menschen aus aller Herren Länder<br />

mit verschiedenen Weltanschauungen<br />

sind hierher gezogen. Ein großer Markt der<br />

Möglichkeiten. In dieser bunten Gesellschaft<br />

herrschen besondere Marktgesetze.<br />

Warum werden manche nicht<br />

gesund, obwohl sie beten?<br />

Wer »etwas verkaufen« will, muss sich<br />

zeigen und darf nicht im Verborgenen existieren.<br />

Man muss auf die Pauke hauen. Das<br />

birgt die Gefahr eines marktschreierischen<br />

Christentums. Da ist der Effekt manchmal<br />

wichtiger als die Substanz. Außerdem: Wer<br />

am Markt Erfolg haben will, braucht ein<br />

Alleinstellungsmerkmal: Was haben nur wir<br />

und die anderen nicht?<br />

Manche in Korinth sagen: »Das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Christen ist unsere<br />

‚Power’. Das Reich Gottes ist schon hier<br />

und heute da. Man kann es sehen durch<br />

vorzeigbare Heilungen.« Das ist bereits<br />

eine diesseitige »Wellness«-Erfahrung. Die<br />

Gegner des Apostels sagen: »Die irdischen<br />

Machtdemonstrationen Christi sind unser<br />

wichtigstes Potential. Und in den Rahmen<br />

dieser Unternehmenskultur passt du, lieber<br />

Paulus, leider nicht<br />

ganz rein. In deinen<br />

Briefen<br />

bist du zwar sehr überzeugend, aber wenn<br />

die Leute dich sehen und du schmerzverzerrt<br />

vor ihnen stehst, dann macht das<br />

jede ‚public relation’ kaputt. So etwas<br />

Gebrechliches kann doch nicht wirklich von<br />

Jesus sein. Wenn du richtig glauben würdest,<br />

würdest du strahlen und strotzen vor<br />

Gesundheit!«<br />

Und nun erzählt Paulus – ähnlich wie ich<br />

gerade – ganz offen von seiner Erkrankung.<br />

Er hat offensichtlich eine chronische Kolik.<br />

Immer wieder überfallen ihn brennende<br />

Schmerzen, die wie ein Stachel im Fleisch<br />

sind. Paulus erklärt sich die Krankheit mit<br />

den hohen Offenbarungen, die er bereits<br />

haben durfte. Vielleicht– so deutet er – ist<br />

ihm diese Krankheit gegeben, dass er sich<br />

nicht überhebe, sondern spürbar erlebt:<br />

»Ich lebe noch nicht im Paradies.«<br />

Er sucht eine Erklärung und bittet gleichzeitig<br />

darum, dass die Krankheit vorbei<br />

geht. Er ringt mit Gott: »Dreimal habe ich<br />

wegen dieser Krankheit Gott angegangen,<br />

gefleht, gebeten.« Die Zahl drei ist hier<br />

mehr als nur ein Zahlwort. »Drei« ist die<br />

erste Zahl in der Zahlenfolge, die einen<br />

Anfang, eine Mitte und ein Ende hat, deswegen<br />

gilt sie als Zahl der Vollkommenheit.<br />

Das heißt: Mit ganzer Person, mit Leib,<br />

Geist und Seele hat Paulus mit Gott gerungen,<br />

doch ihm wurden die Schmerzen nicht<br />

genommen. Warum wurde sein Gebet nicht<br />

erhört? Sagt Jesus im Johannesevangelium<br />

nicht, dass alles, was wir in seinem Namen<br />

erbitten werden auch geschehen soll (Joh<br />

16,23)? Warum wird Paulus und werden<br />

so viele andere Menschen nicht gesund,<br />

obwohl sie beten?<br />

Im Markusevangelium steht die Geschichte<br />

von der Heilung des Gelähmten (Mk 2,1-<br />

12) relativ am Anfang, als hätte sie etwas<br />

Vorzeichenhaftes für alles Folgende. Der<br />

gelähmte Mann wird von seinen Freunden<br />

durchs Dach hindurch Jesus direkt »vor<br />

die Füße gelegt«. Dann heißt es: »Als Jesus<br />

ihren Glauben sah, da sagte er zu dem<br />

Gelähmten: dir sind deine Sünden vergeben.«<br />

Wenn wir nur um Gesundung bitten,<br />

erbitten wir zu wenig, er will uns viel mehr<br />

geben, die Heilung unserer Person.<br />

Gott will das Heil der Welt<br />

Der zitternde Jesus betet im Garten<br />

Gethsemane: »Vater, lass doch diesen bitteren<br />

Kelch an mir vorübergehen.« Aber<br />

was wäre geschehen, wenn ihm diese Bitte<br />

gewährt worden wäre, wenn Jesus nicht<br />

am Kreuz, sondern vielleicht vierzig Jahre<br />

später friedlich in seinem Bett gestorben<br />

wäre? Hätte es dann Erlösung für die<br />

Sünde der Welt gegeben? Ihm als Person<br />

wäre für eine gewisse Zeit geholfen gewesen,<br />

aber Millionen andere wären zugrunde<br />

gegangen. Gott will das Heil für die Welt,<br />

das ist viel mehr als die Bitte, die Jesus in<br />

diesem schwachen Moment ausgesprochen<br />

hat. Genauso bei Paulus: Was wäre<br />

gewesen, wenn Gott ihn erhört hätte und<br />

er wäre gesund geworden? Hätte dann<br />

Christus noch so glaubwürdig durch ihn<br />

hindurch scheinen und ihn zum Apostel der<br />

Völker gebrauchen können?<br />

Dreimal habe ich den Herrn darum gebeten,<br />

doch er hat mir nur gesagt: Lass dir an<br />

meiner Gnade genügen, denn meine Kraft<br />

ist in den Schwachen mächtig. Das Wort<br />

»Gnade« kommt aus dem Althochdeutschen<br />

und heißt soviel wie: Gott ist dir genaht.<br />

Gnade ist das Alleinstellungsmerkmal der<br />

christlichen <strong>Gemeinde</strong>. In Jesus Christus ist<br />

uns Gott nahe, näher als in jeder Religion<br />

dieser Welt. Und wo wir krank sind, leer sind,<br />

da ist Raum für ihn in unserem Herzen. Wo<br />

Christus in uns wohnt, da werden wir seinem<br />

Bilde gleich gestaltet, da zeigt er sich<br />

durch uns hindurch (Röm 8,28-30). Das Bild<br />

Jesu ist nicht das Bild eines »Supermanns«,<br />

der ständig lächelt und keine Probleme hat.<br />

Das Bild Jesu Christ, ist das Bild des Gekreuzigten.<br />

Wo er da ist, ist auch das Kreuz da.<br />

Deswegen können unsere tiefsten Stunden<br />

die erfülltesten sein.<br />

Auf der Intensivstation begegne ich einer<br />

sterbenden Frau. Sie fragt mich jammernd:<br />

»Warum habe ich solche Schmerzen!« Ich<br />

habe sechs Jahre Theologie studiert und bin<br />

trotzdem in dieser Situation völlig sprachlos.<br />

Nach einer Weile antworte ich unsicher:<br />

»Ich kann Ihnen nicht sagen, warum Sie<br />

diese Schmerzen leiden müssen, aber ich<br />

weiß, dass Jesus für Sie ans Kreuz gegangen<br />

ist!« Ich komme mir hilflos vor, merke<br />

aber plötzlich, wie das Gesicht dieser Frau<br />

sich entspannt und fast ein wenig Strahlen<br />

in die Augen kommt: »Ja«, sagt sie, »Jesus<br />

kennt meine Schmerzen. Er hat mich lieb!«<br />

Diese Frau hat erlebt, was Gnade ist, dass<br />

Gott ganz nah ist. In dieser Nacht ist sie<br />

nicht gesund geworden, aber sie durfte heil<br />

werden und im Frieden heimgehen zu dem<br />

Herrn, der alle Tränen abtrocknet.<br />

Jesus macht nicht nur gesund. Er will uns<br />

viel mehr geben. Er will uns heil machen in<br />

der Ganzheit unserer Person. Wir dürfen<br />

den Herrn um Gesundung bitten und ihm<br />

unser ganzes Herz ausschütten (Psalm<br />

62,9), sicherlich auch mehr als dreimal. Dann<br />

aber sollen wir einen Strich unter das Gebet<br />

machen und sagen: »Dein Wille geschehe!«<br />

6 7


Beten leben –<br />

das macht den Glauben stark<br />

»Betet ohne Unterlass!« So rät es Paulus in<br />

1. Thessalonicher 5,17. Und uns wird direkt<br />

klar: Beten ist eine Lebenseinstellung. Alles,<br />

was wir denken, tun, reden, schweigen, lassen<br />

mündet immer neu ins Gebet.<br />

Ohne Unterlass! Was meint Paulus damit?<br />

Ununterbrochenes Beten? Zunächst einmal:<br />

Die Möglichkeit dazu haben wir. Gott<br />

hat für jeden Menschen dieser Welt immer<br />

beide Ohren offen. Dieser Satz ist also vor<br />

allen Dingen die riesengroße Verheißung,<br />

dass wir immer beten können. Wir müssen<br />

nicht, wir können. Jesus hört uns jede<br />

Sekunde, jeden Augenblick, jeden Tag.<br />

Gott hört nicht weg<br />

Dieses geniale Versprechen gilt es erst einmal<br />

wieder neu zu entdecken. Wir haben<br />

völlig verlernt, jeden Augenblick von dieser<br />

Möglichkeit auszugehen. Wir denken beim<br />

Beten viel zu sehr an menschliche Kom-<br />

munikation. Bei dieser sind wir eben nicht<br />

ständig im Kontakt. Da können wir nicht<br />

jederzeit alle erreichen. Und selbst wenn<br />

wir einander erreichen und sprechen, dann<br />

reden wir oft genug aneinander vorbei.<br />

Solche Enttäuschungen übertragen wir<br />

auf Gott. Dabei ist er ganz anders. Er hört<br />

nicht weg – außer unsere Schuld trennte<br />

uns von ihm. Und selbst dann ist er nur<br />

eine Bitte um Vergebung weit entfernt, der<br />

Gesprächsfaden kann jederzeit wieder aufgenommen<br />

werden. Seine Aufnahmekapazitäten<br />

sind unbegrenzt. Er kann zuhören.<br />

Seine Ohren schalten nie auf Durchzug.<br />

Aber was auf der einen Seite Gottes geniales<br />

Geschenk ist, das kann auf der anderen<br />

Seite, falsch verstanden, heimlich Druck<br />

ausüben: Sollen wir etwa uns mit dem<br />

Gebet abquälen? Durchbeten? Es gibt ja die<br />

beeindruckenden Schilderungen von »Aposteln<br />

des Gebets«, die ohne Ende beteten.<br />

Ralf Albrecht,<br />

Nagold<br />

Diese Geschichten sind nur all zu beeindruckend,<br />

und deshalb leider abschreckend<br />

und entmutigend. Als sei Gebet so etwas<br />

wie eine geistliche Ausdauersportart.<br />

Beten ist kein Leistungssport<br />

Man hört die seltsamsten Dinge. Da werden<br />

Leute aufgefordert, sich nachts den<br />

Wecker zu stellen, um dann zum Beten<br />

aufzustehen. Beten quasi rund um die Uhr.<br />

Anstatt persönlicher Segnungen warten<br />

dabei auf uns aber lediglich Schlafstörungen.<br />

Denn auch für das Beten gilt: Den<br />

Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.<br />

Doch Moment: Hat Jesus die Jünger nicht<br />

kurz vor seiner Kreuzigung besonders eindringlich<br />

angewiesen, auch in der Nacht zu<br />

beten? Richtig, Jesus fordert seine Jünger<br />

auf: »Könnt Ihr nicht eine Stunde mit mir<br />

wachen?« (Mt 26,40). Doch Jesus redet<br />

so eindringlich mit seinen Jüngern, weil es<br />

ihm gerade nicht um die eine Stunde geht.<br />

Nicht um 60 Minuten Durchhalten, gerade<br />

nicht um die Menge des Betens.<br />

Sondern Jesus spricht die Jünger in den<br />

schwersten Zeiten seines Lebens auf ihr<br />

Gebetsleben insgesamt an. Auf das, was sie<br />

als Beter sind. Und nicht auf das, was sie<br />

beim Beten tun.<br />

Wir sehen ja, was daraus wurde. Was tun<br />

die Jünger, nachdem Jesus sie so eindringlich<br />

zum Beten und Wachen auffordert? Sie<br />

schlafen. Sie können nicht wach bleiben.<br />

Das wortwörtlich unaufhörliche Beten ist<br />

nicht zu leisten. Sie schlafen – und nur<br />

einer betet: Jesus für sie.<br />

Deshalb: Nicht der betet am besten, der am<br />

meisten betet. Nicht diejenige kann wirklich<br />

beten, die beim gemeinsamen freien Gebet<br />

in der Öffentlichkeit am schnellsten die<br />

Worte findet und loslegt. Nicht derjenige<br />

ist ein Meister im Gebet, der damit am<br />

wenigsten Schwierigkeiten hat. Beten ist<br />

kein Leistungssport. Beten ist viel mehr!<br />

Beten ist was ganz anderes. Beten ist geistliches<br />

Leben. Ich lebe fürs Beten.<br />

Das Gebet als selbstverständlicher<br />

Begleiter<br />

Und so kann das praktisch werden: Zum<br />

einen bete ich immer wieder, wie selbstverständlich.<br />

Mein Gebet hält durch, bleibt<br />

dran. Eine Art Schluckauf. Was meine ich<br />

damit? Nicht dass Beten eine Unpässlichkeit<br />

wäre, aber ich will es mal damit<br />

vergleichen. Wer Schluckauf hat, kann sich<br />

kaum gegen diesen Reflex wehren. Das<br />

ist auch die Chance zum Gebet. Es findet<br />

immer wieder seinen Platz. Und, eingeübt<br />

und vertraut, kommt es wie von selbst: ein<br />

8 9


kurzer Dank, ein Stoßseufzer, eine Stille<br />

morgens nach dem Aufstehen, ein letztes<br />

An-Gott-Denken kurz vor dem Einschlafen.<br />

Beten durchzieht meinen Alltag. »Hört<br />

nicht auf!« Damit ist die Richtung eigentlich<br />

schon vorgegeben.<br />

Nicht, dass unser Gebet endlos sein muss.<br />

Sondern wir sollen es immer neu anfangen.<br />

Nicht aufhören. Nicht absetzen. Gott lädt<br />

uns ein, immer wieder zu beten. Mir fällt<br />

das immer wieder auf: an Dinge, die ich<br />

ganz besonders gerne habe, muss ich nicht<br />

immer erinnert werden. Ich stehe nicht<br />

ständig in der Gefahr, sie zu vergessen. Sie<br />

begleiten mein Leben. Machen wir ein Beispiel:<br />

Schülerinnen und Schüler wird man<br />

tausendmal an ihre Hausaufgaben erinnern<br />

müssen. Das ist Fakt. Aber ist es genau so<br />

mühsam, sie an die Ferien zu erinnern. Stehen<br />

sie in der Gefahr, am ersten Sommerferientag<br />

vor der geschlossenen Schultür<br />

zu stehen und zu rufen: Ich will da rein?<br />

Kaum. Denn Schüler lieben Ferien. Und wer<br />

das Beten liebt und so lebt, dem wird es<br />

weit leichter fallen.<br />

Beten kann man lernen<br />

Zum zweiten: Es ist wichtig, dass wir das<br />

Beten einüben. Ja, Beten kann man lernen.<br />

Die Freunde von Jesus bitten ihren Lehrer<br />

und Meister regelrecht darum: »Herr, lehre<br />

uns beten« (Lk 11,1). Und Jesus antwortet<br />

nicht: »Das ist ein Geheimnis, das geschieht<br />

einfach, das kann man nicht lernen.« Er<br />

verweist nicht auf die spirituellen Untiefen<br />

des Gebets. Er lässt sich nicht darüber<br />

aus, wie sehr die Tätigkeit des Betens im<br />

Übernatürlichen angesiedelt ist. Sondern er<br />

lehrt sie zu beten. Was empfiehlt er? »Wenn<br />

Ihr betet, dann sprecht« (Lk 11,2). Jesus gibt<br />

also Formulierungen vor. Er lehrt ein festes,<br />

genau vorgegebenes Gebet. Wie können<br />

nicht lernen, Gebet zu leben, wenn wir nur<br />

frei beten. Wenn wir nur immer versuchen,<br />

das Rad des Gebets neu zu erfinden und<br />

unserer Anliegen anders zu formulieren.<br />

Um Beten wirklich zu leben, brauchen<br />

wir vorformulierte Gebete. Die Gebete<br />

der Bibel, zum Beispiel Psalm 23 und das<br />

Vaterunser. Hunderte andere warten noch<br />

darauf, entdeckt zu werden. Welches vorformulierte<br />

Gebet ist Ihnen an dieser Stelle<br />

wichtig? Welches wollen Sie neu einüben –<br />

oder zum ersten Mal entdecken?<br />

Beten ist Ausdruck meiner<br />

Beziehung zu Jesus<br />

Drittens: Beten ist einer der entscheidenden<br />

Ausdrücke meiner Liebes- und Lebensbeziehung<br />

zu Jesus Christus. Er ist mein<br />

Leben. Auf ihn zu – aus seiner Güte – lebe<br />

und bete ich. Und es war und ist Leben, das<br />

sich hingibt. In der Hingabe Christi liegt<br />

Leben. Beten wird der leben, der mit vor<br />

Christus mit Hingabe betet.<br />

Fassen wir zusammen: Bete immer und<br />

immer wieder. Beten ist nämlich das größte<br />

Geschenk Gottes, wenn es darum geht,<br />

mit ihm in Kontakt zu bleiben. Bete gern.<br />

Bete frei und auch mit den Worten, die Du<br />

gelernt hast. Bete, weil Jesus Dich liebt und<br />

Du diese Liebe erwidern kannst. Bete mit<br />

Hingabe.<br />

Mehr dazu in:<br />

Ralf Albrecht, Beten mit neuer Hingabe.<br />

SCMHänssler, 2007<br />

Geistliches Leben in der Krise –<br />

wenn die Arbeit weg bricht<br />

Anfang des Jahres war es für unsere ganze<br />

Familie selbstverständlich und Alltag, dass<br />

jeder von uns seine Arbeit hatte. Wir dachten,<br />

dass die Firma und die Berufe unserer<br />

Söhne krisensicher sind. Dass diese Wirtschaftskrise<br />

unsere Familie trifft, damit<br />

haben wir zunächst nicht gerechnet.<br />

Die Wirtschaftskrise schlägt zu<br />

Doch im Februar ging es los, zuerst wurde<br />

unser Sohn, von Beruf Mechatroniker<br />

arbeitslos, dann brachen die Aufträge in<br />

der Firma weg. Ich bin Geschäftsführerin<br />

eines kleinen Werkzeugbaues mit bis zu 15<br />

Mitarbeitern – wir mussten einen Mitarbeiter<br />

entlassen und für alle Anderen Kurzarbeit<br />

einführen – und dann wurde auch<br />

noch mein Mann mit 52 arbeitslos. Er ist<br />

Konstrukteur im Maschinenbau. Die Firma<br />

hat die Konstruktion bis auf einen kleinen<br />

Rest aufgelöst und von einem Tag auf den<br />

anderen zehn Mitarbeiter entlassen.<br />

Für mich war dieser Tag der absolute<br />

Tiefpunkt in unserer Krise. Wie soll es<br />

weitergehen? Nichts war mehr wie einige<br />

Cornelia Zeifang,<br />

Laichingen<br />

Wochen zuvor. Bei unseren Gesprächen<br />

haben wir immer wieder unterschiedliche<br />

Szenarien durchgespielt, wie geht es weiter<br />

wenn...<br />

Wenn das Herz nicht mehr<br />

fühlt, was der Kopf weiß<br />

An diesem Wochenende hätte ich einige<br />

Aufgaben in der <strong>Gemeinde</strong> übernehmen<br />

sollen, dazu fühlte ich mich in dieser<br />

Situation nicht fähig. Deshalb habe ich<br />

unseren Pfarrer informiert. Er hat uns dann<br />

am Abend besucht und uns erinnert, dass<br />

Gott um unsere Situation weiß, dass wir<br />

in seiner Hand geborgen sind und er für<br />

uns sorgt. Ehrlich gesagt habe ich damals<br />

geantwortet, dass ich das vom Kopf her<br />

weiß, es aber im Moment noch nicht in<br />

meinem Herzen ankommt.<br />

Wir haben dann gemeinsam gebetet und<br />

ich konnte beten: Herr zeige mir den Weg,<br />

da mein Fuß gehen kann. In der <strong>Gemeinde</strong><br />

war unsere Situation bald Vielen bekannt<br />

und wir durften erleben und erfahren, dass<br />

die <strong>Gemeinde</strong> für uns gebetet hat. Immer<br />

10 11


wieder wurden und werden wir gefragt,<br />

wie es uns geht und was es Neues gibt.<br />

Hier haben wir durch so manches <strong>Gemeinde</strong>mitglied<br />

die Fürsorge Gottes für uns<br />

gespürt.<br />

Jesus ist der Herr über<br />

alle Stürme<br />

Was hat mich in dieser Zeit getragen? An<br />

der Wand über meinem Schreibtisch hängt<br />

ein Bild über die Sturmstillung, Jesus im<br />

Boot, wie er schläft. Dieses Bild ist mir in<br />

all meinem Handeln Trost und Stärkung<br />

gewesen. Wenn es mir auch öfters vorkam<br />

und vorkommt, als ob Jesus schläft<br />

und den Sturm in meinem Leben nicht<br />

sieht, kenne ich doch auch das Ende der<br />

Geschichte. Er ist der Herr über jeden<br />

Sturm. Deshalb will ich nicht kleingläubig<br />

sein, sondern ihm zutrauen, dass er meine<br />

und unsere Situation sieht und dass er<br />

weiß, was das Beste für uns ist.<br />

Das tröstet mich und lässt mich vertrauensvoll<br />

die nicht immer einfachen Aufgaben<br />

des Alltags angehen. Kraft und Stärke<br />

vor schwierigen Gesprächen finde ich<br />

immer wieder im Gebet. Im Gebet denke<br />

ich an die Familie, den Betrieb, unsere<br />

Mitarbeiter und auch den Mitarbeiter, den<br />

wir entlassen haben. Wir wollen unsere<br />

Ängste nicht verdrängen, aber jeden Tag<br />

neu im Gebet an Gott abgeben. In der Zwischenzeit<br />

haben wir auch sehr viel Grund<br />

zur Dankbarkeit: Mein Mann und unser<br />

Sohn haben wieder Arbeit. Im Betrieb ist<br />

es immer noch schwer und die Aufträge<br />

fehlen, aber ich bin dankbar für ein sehr<br />

gutes Klima im Betrieb. Unsere Mitarbeiter<br />

trifft die Kurzarbeit sicher schwer, denn es<br />

ist nicht einfach jeden Monat weniger Geld<br />

zu bekommen, aber keiner murrt, keiner<br />

schimpft gegen die Geschäftsleitung, sondern<br />

alle setzen sich nach besten Kräften<br />

für den Betrieb ein und dafür bin ich ausgesprochen<br />

dankbar.<br />

Die Geschichte der Sturmstillung ermahnt<br />

mich noch immer jeden Tag nicht auf die<br />

Stürme und Unwägbarkeiten dieser Zeit zu<br />

sehen und mich von Ihnen ängstigen zu<br />

lassen, sondern auf Jesus zu sehen, ihn zu<br />

fragen, wo und wie er mich gebrauchen<br />

will und was er mir zeigen will. Unter seiner<br />

Führung will ich meine Kräfte für den<br />

Betrieb einsetzen und hoffe, dass wir vor<br />

der Insolvenz verschont bleiben, die auch<br />

für einen großen Teil unserer Mitarbeiter,<br />

die zum Teil schon vierzig Jahre in unserem<br />

Betrieb arbeiten, sehr schwerwiegende<br />

Konsequenzen hätte. Doch ich vertraue auf<br />

Gott, der mir zusagt:<br />

Sorgt euch um nichts, sondern in allen<br />

Dingen lasst eure Bitten in Gebet und<br />

Flehen mit Danksagung vor Gott<br />

kundwerden! Philipper 4,6<br />

Im Schatten bleiben!<br />

Pfarrer Ulrich Bühner,<br />

Berglen<br />

Viele Winnender vermissen ihn. Schon<br />

vor geraumer Zeit hat man ihn zu Grabe<br />

getragen. Otto W., einer unserer geistig<br />

behinderten Gehörlosen war stadtbekannt.<br />

Seine spitzbübische Art fehlt uns auch im<br />

Wohnheim der Paulinenpflege. Knappe 50<br />

Jahre lebte er bei uns in Winnenden. Er<br />

war ein Sammler, und was für einer! Zum<br />

Leidwesen seiner Betreuer und auch mancher<br />

Winnender sammelte Otto W. eben<br />

auch Dinge, die ihm nicht gehörten. Einen<br />

relativ hohen Rang auf der Hitliste seiner<br />

Sammelleidenschaft nahmen Schirme ein.<br />

Regenschirme – gelbe, grüne, graue, …<br />

-zig Schirme in allen Größen und sämtlichen<br />

Farben stenzte er und hortete sie in<br />

seinem Zimmer. Wo er einen entdeckte, in<br />

Geschäften und <strong>Gemeinde</strong>häusern, nahm<br />

er ihn mit. Nagelneue und gebrauchte.<br />

Hauptsache Schirm. Der staunende<br />

Betrachter versteht`s nicht. Einer wäre<br />

doch genug! Maximal zwei. Für ein drittes<br />

Exemplar hat man mangels dritter Hand<br />

doch sowieso keine Verwendung.<br />

Naja, ein bisschen muss man unserem<br />

diebischen Sammler schon Recht geben.<br />

Man kennt das ja: Es regnet, man hat zwar<br />

seinen Schirm dabei – und wird trotzdem<br />

nass. Ehrlich, fast sämtliche Schirme sind<br />

zu klein. Sie schützen maximal die Wet-<br />

Gel-Frisur. Wobei doch grade diese es nicht<br />

bräuchte! Aber spätestens ab der Gürtellinie<br />

ist man tropfnass. Ein umfassenderer<br />

Regenschutz wäre hier nicht schlecht<br />

gewesen …<br />

Oder noch krasser: Es regnet, du öffnest<br />

deinen Schirm – und wirst trotzdem nass.<br />

Weil sich ein anderer schutzsuchend und<br />

dankbar mit unter dein Schirmchen drängelt.<br />

Ja, gell: Ein zweiter Schirm wäre nun<br />

nicht schlecht gewesen! Oder: Es regnet.<br />

Natürlich hab ich einen Schirm. Aber eben<br />

dummerweise nicht dabei! Möglich, dass<br />

wir Otto W. langsam verstehen?<br />

12 13


Bei<br />

der<br />

Trauerfeier<br />

ließen<br />

wir uns<br />

von den<br />

Bibelversen Psalm<br />

91,1+2 trösten:<br />

»Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt<br />

und unter dem Schatten des Allmächtigen<br />

bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine<br />

Zuversicht und meine Burg; mein Gott, auf<br />

den ich hoffe!«<br />

Unter diesem Schirm können wir das Sorgen<br />

und Sammeln getrost aufgeben. Unter<br />

diesem Schirm benötigen wir zusätzlich<br />

keinen zweiten oder dritten. Dieser Schirm<br />

schützt nicht nur halb. Sein Radius ist<br />

nicht begrenzt. Kein Ort auf der Landkarte,<br />

kein Winkel unserer Seele, an welchen<br />

sein Beschirmen nicht hinreichen würde.<br />

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt,<br />

der wird erleben, dass eben nicht nur das<br />

dauergewellte Haupt oder das gel-gestylte<br />

Oberstübchen geschützt ist. Nicht nur,<br />

wenn wir obenauf sind. Nein, auch die tieferen<br />

Regionen, die Down-Phasen, gerade<br />

auch wenn wir ganz unten sind. Gerade<br />

dort will es wohltuend erlebbar sein, dieses<br />

Sitzen unter dem Schirm des Höchsten.<br />

Auch hier will es sich als tröstend und als<br />

tragfähig erweisen: »Mein Gott, ich hoffe<br />

auf dich!«<br />

Trotz der unerreichten Vollzahl seiner<br />

unzähligen Schirme hatte Otto W. eine<br />

Ahnung von der umfassenden Fülle des<br />

göttlichen Beschirmens. Sonntag für<br />

Sonntag saß er treu im Gottesdienst der<br />

hörenden Winnender <strong>Gemeinde</strong>n. Ja, er<br />

pflegte die Ökumene wie kaum ein Zweiter.<br />

Für Methodisten, Katholiken und Evangelische<br />

gehörte der kleine quirlige Herr zur<br />

gottesdienstlichen <strong>Gemeinde</strong>. Die Predigt<br />

verstand der Behinderte nicht. Die Lieder<br />

hörte der Gehörlose nicht. Die Gebete<br />

konnte der Stumme nicht mitsprechen.<br />

Aber dieses »Sitzen unter dem Schirm<br />

des Höchsten«, dieses sich Aufhalten im<br />

»Schatten des Allmächtigen«, das genoss er<br />

buchstäblich!<br />

Schatten muss man nicht verstehen.<br />

Schatten kann man nicht hören. Mit<br />

Schatten braucht man nicht zu reden. Aber<br />

im Schatten darf man sich aufhalten! Im<br />

Schatten darf man »sein«! Schatten darf<br />

man genießen, kann man spüren! Otto W.<br />

spürte wohl etwas von dieser wohltuenden<br />

Verbundenheit der gottesdienstlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong> vor Gott.<br />

Von seinem in Winnenden barmherzig<br />

akzeptierten aber trotzdem illegalen<br />

Sammlertum sollten wir uns nicht unbedingt<br />

anstecken lassen, liebe Leser. Aber<br />

dieses gespürte, wohltuend erlebte Bleiben<br />

im Schatten des Allmächtigen – das hat<br />

er verstanden! Hierin ist er mir ein höchst<br />

bewundernswertes Glaubensvorbild. Hierin<br />

möchte ich ihm nacheifern!<br />

Falls es uns den Herbst verregnen sollte:<br />

Die Regenschirme wollen an den Schirm<br />

des Höchsten erinnern. Auch unabhängig<br />

vom Wetter: Probieren Sie es aus, den<br />

Aufenthalt in der Nähe des himmlischen<br />

Vaters. Genießen, erspüren Sie die wohltuende<br />

Geborgenheit auf höchster Ebene.<br />

Bleiben Sie im Schatten!<br />

Neu in der Geschäftsstelle<br />

Vorgestellt:<br />

Rainer Holweger<br />

Seit 1. September hören Sie eine neue<br />

Stimme, wenn Sie in der Geschäftsstelle in<br />

Korntal anrufen. Als ich überlegte, wie ich<br />

mich hier im Blatt vorstellen soll, meinte<br />

ein Bekannter: »Sag einfach, du bist der<br />

neue Erwin.« Von der Funktion her stimmt<br />

das: Ich bin letzten Dezember von Vorstand<br />

und Kreis der Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

zum neuen Geschäftsführer gewählt<br />

worden und habe dieses Amt von meinem<br />

Vorgänger Erwin Damson übernommen.<br />

Nur heißt der »neue Erwin« jetzt Rainer<br />

Holweger, ist 35 Jahre alt, Ehemann, Vater<br />

von zwei Kindern, Pfarrer, Zeichner, Gestalter<br />

von Internetseiten – und seit wenigen<br />

Wochen auch hauptamtlicher Geschäftsführer<br />

bei »Hofacker.«<br />

Und ich bin froh, dass sich mein Vorgänger<br />

noch nicht ganz verabschiedet hat: Erwin<br />

Damson begleitet die Arbeit hier in der<br />

Geschäftsstelle noch an manchen Tagen<br />

und ist mir als Ansprechpartner eine wertvolle<br />

Hilfe in allem, was der »neue Erwin«<br />

zu tun hat.<br />

Ein Stiftler mit Zeichenstift und<br />

Maus<br />

Geistlich geprägt wurde ich durch den<br />

altpietistischen Jugendkreis und den EC-<br />

Jugendbund sowie durch gut zehn Jahre<br />

aktive Arbeit als Jungscharleiter in meinem<br />

Heimatort. Ich bin dankbar, dass ich als<br />

Jugendlicher einen offenen und freundlichen<br />

Pietismus erleben durfte, der mir<br />

Jesus Christus als den Herrn vor Augen<br />

stellte und die Bibel als verlässliches Wort<br />

Gottes vertraut machte.<br />

14 15


Ich studierte Theologie in Tübingen<br />

und Erlangen. Obwohl ich »Stiftler« war,<br />

suchte ich den regelmäßigen Kontakt ins<br />

Albrecht-Bengel-Haus und habe viel von<br />

den Veranstaltungen und der Gemeinschaft<br />

dort profitiert. Während eines Praktikum<br />

in der »Arbeitsstelle Internet« in Frankfurt<br />

Ende der 90er Jahre lernte ich, mit diesem<br />

damals noch jungen Medium umzugehen.<br />

Seither texte, zeichne und programmiere<br />

ich Online-Bibel-Spiele für die Seiten der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

(www.ekd.de/spiele). Seit gut neun Jahren<br />

entwerfe ich Illustrationen und kleine Bildgeschichten<br />

für den Bibellesebund.<br />

<strong>Gemeinde</strong> zwischen Rotlicht,<br />

Blaulicht und der »Glucke<br />

vom Gäu«<br />

Das Vikariat führte uns nach Stuttgart in<br />

die Leonhardsgemeinde – mitten zwischen<br />

Rotlicht- und Blaulichtmilieu, zwischen<br />

Bohnenviertel und Vesperkirche. In der<br />

Leonhardskirche, in der Ludwig Hofacker<br />

vor gut 100 Jahren seine Predigten hielt,<br />

durfte ich Gottesdienste mit der <strong>Gemeinde</strong><br />

feiern. Nach dem Vikariat war ich Pfarrer<br />

zur Dienstaushilfe im Kirchenbezirk Herrenberg.<br />

Dort war ich zuständig für den<br />

Pfarrbezirk Herrenberg-Mitte mit Gottes-<br />

diensten auch in der als »Glucke vom Gäu«<br />

bekannten Stiftskirche. Ich trug die Verantwortung<br />

für unterschiedliche Projekte<br />

im Kirchenbezirk – mit den Schwerpunkten<br />

Internet und Öffentlichkeitsarbeit. Hinzu<br />

kam ab September 2008 die Vakaturvertretung<br />

in Gäufelden-Öschelbronn.<br />

Seit neun Jahren engagiert<br />

bei Hofacker<br />

Zur Ludwig-Hofacker-Vereinigung stieß ich<br />

vor neun Jahren, als ich im Vorfeld der vorletzten<br />

Kirchenwahl für die Konzeption und<br />

Neugestaltung des Internet-Auftritts angefragt<br />

wurde. Seither betreue und pflege<br />

ich die Internetpräsenz der <strong>Lebendige</strong>n<br />

<strong>Gemeinde</strong> und der Ludwig-Hofacker- Vereinigung<br />

sowie verschiedener anderer christlicher<br />

Gruppen. Bei der letzten Kirchenwahl<br />

wurde ich in den Arbeitskreis Wahl berufen<br />

und engagierte mich im Stuttgarter Bezirk.<br />

Zwei Jahre lang leitete ich die Kinderkonferenz<br />

beim Christustag in Herrenberg.<br />

Vergangenes Jahr kam schließlich die<br />

Anfrage aus dem Vorstand, ob ich mir<br />

vorstellen könnte, die Nachfolge von Erwin<br />

Damson anzutreten. Nach manchen Vorgesprächen<br />

und Beratungen sagte ich zu, weil<br />

mir die Arbeit der Hofacker-Vereinigung<br />

sehr am Herzen liegt und wir darin Gottes<br />

Weg auch für uns als Familie sehen können.<br />

Von der Landeskirche werde ich dazu<br />

als Pfarrer freigestellt. Privat werden wir im<br />

kommenden Jahr von Tübingen nach Herrenberg<br />

ziehen.<br />

So freue ich mich auf die Arbeit gemeinsam<br />

mit dem Vorsitzenden Ralf Albrecht,<br />

im Vorstand, im Kreis und in den Bezirken<br />

und bin gespannt auf die vielfältigen<br />

Begegnungen mit Ihnen.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> in der Schule<br />

– Eine echte Chance!<br />

Sie haben es bestimmt schon gemerkt: An<br />

unseren Schulen ist in den letzten Jahren<br />

einiges in Bewegung gekommen. Neue<br />

Bildungspläne, jahrgangsübergreifender<br />

Unterricht, Oberstufenreform, achtjähriges<br />

Gymnasium – es gab in kurzer Zeit eine<br />

Menge großer Veränderungen (ob immer<br />

zum Guten sei mal dahingestellt).<br />

Die Ganztagesschule betrifft<br />

unsere Jugendarbeit<br />

Die größte Veränderung steht den Schulen<br />

aber noch bevor: Die flächendeckende Einführung<br />

der Ganztagsschule. Sie wird kommen,<br />

ob es Schülern und Eltern gefällt oder<br />

nicht. Und das hat nicht nur Auswirkungen<br />

auf die Schule selbst und das Leben in den<br />

Familien. Auch die Jugendarbeit in unseren<br />

<strong>Gemeinde</strong>n wird von der Einführung der<br />

Ganztagsschule massiv betroffen sein.<br />

Wenn Kinder und Jugendliche in Zukunft<br />

acht bis neun Stunden täglich auf dem<br />

Schulgelände verbringen müssen, wird<br />

es schwierig werden unsere »klassischen«<br />

Pfarrer z.A. Lennart Meißner,<br />

Göppingen<br />

Angebote in der Jugendarbeit, wie Jungscharen<br />

und Jugendkreise, am Leben zu<br />

erhalten. Wie viele Kinder werden noch<br />

eine Jungschar besuchen, wenn sie erst um<br />

17.00 Uhr nach Hause kommen und dann<br />

womöglich noch auf Klassenarbeiten lernen<br />

müssen? Wie viele Jugendliche werden<br />

sich bei einer so enormen Arbeitsbelastung<br />

durch die Schule noch in der Jugendarbeit<br />

engagieren können? Es liegt auf der<br />

Hand: Die Jugendarbeit unserer <strong>Gemeinde</strong>n<br />

muss sich den veränderten Bedingungen<br />

anpassen, wenn sie überleben will. Da führt<br />

kein Weg dran vorbei.<br />

Die Einführung der Ganztagsschule ist<br />

aber nicht einfach eine Gefahr für unsere<br />

Jugendarbeit. Sie kann auch eine echte<br />

Chance sein! Die Veränderung in der Schule<br />

zwingt uns dazu, über unsere Arbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen nachzudenken<br />

und neue Wege zu gehen. Einen solchen<br />

Weg möchte ich ihnen in diesem Artikel<br />

vorstellen: Ideen für eine christliche Arbeit<br />

mit Kindern und Jugendlichen in der<br />

Schule, die in einer Ganztags-, aber auch<br />

in einer »normalen« Halbtagsschule umgesetzt<br />

werden können. »Die <strong>Gemeinde</strong> in der<br />

Schule – eine echte Chance«.<br />

16 17


Schule und Kirchengemeinde<br />

arbeiten zusammen<br />

Viele Schulleiter sind dankbar dafür, wenn<br />

ihnen jemand anbietet an ihrer Schule aktiv<br />

zu werden und dort für die Kinder und<br />

Jugendlichen Angebote zu machen. Vor<br />

allem an Ganztagsschulen, deren Stundenplan<br />

ja nicht nur aus Unterrichtsstunden<br />

bestehen soll, kann der Schulalltag auf<br />

diese Weise abwechslungsreicher und<br />

lebendiger gestaltet werden. Das ist eine<br />

schöne Sache für die Kinder, verbessert<br />

aber auch den Ruf der Schule und macht<br />

die Schule für Eltern und Kinder attraktiver.<br />

Deshalb sollte es an den meisten Orten<br />

möglich sein eine Kooperation zwischen<br />

Schule und evangelischer Kirchengemeinde<br />

aufzubauen, zum Beispiel in Form von<br />

Arbeitsgemeinschaften. Die Schule stellt<br />

die Räumlichkeiten zur Verfügung und lädt<br />

zu den AGs ein. Die Kirchengemeinde stellt<br />

begabte <strong>Gemeinde</strong>glieder, die die AGs leiten<br />

und innerhalb der AG eine kleine Andacht<br />

halten oder ein Gebet sprechen dürfen. Das<br />

sollte im Rahmen einer Kooperation auch<br />

an einer staatlichen Schule möglich sein.<br />

Vieles ist hier denkbar. Wir haben so viele<br />

Menschen in unseren <strong>Gemeinde</strong>n, jüngere<br />

und ältere, die sich mit ihren Gaben einbringen<br />

könnten! Sport, Musik, Handwerk,<br />

Hauswirtschaft, jungschar-ähnliche Abenteuerprogramme<br />

– den Möglichkeiten sind<br />

keine Grenzen gesetzt. Ich selbst habe im<br />

Vikariat an der Grundschule in Spraitbach<br />

zwei Fußball AGs angeboten, die von fast<br />

einem Drittel der Kinder der Schule besucht<br />

wurden. Während eines Praktikums, das<br />

ich vor einigen Jahren in Beirut im Libanon<br />

gemacht habe, habe ich an einer christlichen<br />

Schule eine Fußball- und eine Welt-<br />

raum AG geleitet. Auch diese AGs wurden<br />

von den Kindern gerne angenommen. Diese<br />

Erfahrungen haben mir gezeigt wie groß<br />

die Möglichkeiten und Chancen sind, die<br />

für die Kirchengemeinden in einer solchen<br />

Arbeit liegen, und sie machen mir Mut<br />

mich weiter in diesem Bereich zu engagieren<br />

– und vielleicht können diese Erfahrungen<br />

ihnen und ihrer <strong>Gemeinde</strong> auch ein<br />

bisschen Mut dazu machen.<br />

Chancen für die<br />

Kirchengemeinde<br />

Einige Chancen, die sich einer Kirchengemeinde<br />

durch die Zusammenarbeit mit<br />

einer Schule bieten, möchte ich ihnen in<br />

fünf Punkten kurz beschreiben.<br />

1 Das Evangelium kommt zu den Kindern.<br />

Wenn es für Kinder und Jugendliche<br />

schwierig ist in die <strong>Gemeinde</strong> zu kommen,<br />

dann kommt die <strong>Gemeinde</strong> eben zu den<br />

Kindern. Für manche Kinder und ihre Eltern<br />

ist die Hemmschwelle geringer in eine AG<br />

der Schule zu gehen als in eine Kirchengemeinde.<br />

Dies gilt besonders für konfessionslose<br />

Kinder oder Kinder aus Migrantenfamilien.<br />

In meinen AGs im Libanon hatte<br />

Die Fußball AG der Lebanon Evangelical School Loueizeh<br />

bei einem Turnier in Beirut<br />

ich neben christlichen auch sunnitische,<br />

schiitische und drusische Jugendliche,<br />

die mit Sicherheit niemals ein christliches<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus betreten hätten. Wir können<br />

mit christlicher Jugendarbeit an der Schule<br />

Kinder und Jugendliche Gottes Liebe spüren<br />

lassen, die wir mit unserer »klassischen«<br />

Arbeit nie erreichen würden.<br />

2 Gaben in der <strong>Gemeinde</strong> bleiben nicht<br />

umgenützt. Jüngere und ältere <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

können mit ihren besonderen<br />

Gaben für Kinder und Jugendliche da sein,<br />

auch solche <strong>Gemeinde</strong>glieder, die nicht<br />

dazu begabt sind eine Jungschar oder einen<br />

Jugendkreis zu leiten. Die <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

erkennen: Ich kann etwas im Reich Gottes<br />

tun! Ich werde dringend gebraucht!<br />

Auf diese Weise lassen sich auch neue<br />

Leute für die Mitarbeit gewinnen. Vor allem<br />

junge Mitarbeiter können manchmal leichter<br />

für die Mitarbeit in einer Fußball- oder<br />

Basketball AG begeistert werden als für die<br />

Mitarbeit in einer Jungschar. Einfach weil<br />

hier die Hemmschwelle zum Mitmachen<br />

geringer ist. Möglichkeiten zur Mitarbeit an<br />

der Schule zu schaffen dient also auch dem<br />

<strong>Gemeinde</strong>aufbau.<br />

3 Seelsorge wird möglich gemacht. Ich<br />

habe in den letzten Jahren als Waldheimseelsorger<br />

im Waldheim Dobelgarten die<br />

Erfahrung gemacht, dass Seelsorge an<br />

Kindern und Jugendlichen immer wichtiger<br />

wird. Und ich bin mit dieser Erfahrung<br />

nicht der einzige.<br />

Kinder- und Jugendseelsorge geschieht<br />

oft »nebenbei«, spontan und ungeplant.<br />

Nach einem gemeinsamen Fußballspiel, bei<br />

einem Essen, beim Handwerken kommt ein<br />

Gespräch in Gang, über persönliche Nöte<br />

oder über Glaubensfragen. Die lockere,<br />

Auch das ist möglich: Eine Weltraum AG (ebenfalls an der<br />

Lebanon Evangelical School Loueizeh)<br />

offene Atmosphäre einer AG bietet eine<br />

bessere Möglichkeit für solche Gespräche<br />

als der meist straff verplante, 45-minütige<br />

Religionsunterricht in (oft) zu großen<br />

Klassen. Jugendarbeit an der Schule ist also<br />

eine echte Chance für Kinder- und Jugendseelsorge.<br />

Wir könnten vielen Kindern und<br />

Jugendlichen damit etwa Gutes tun und<br />

ihnen dabei helfen innere Stabilität, Mut<br />

für ihre Situation und Gottvertrauen wiederzufinden.<br />

4 Die <strong>Gemeinde</strong> ist diakonisch aktiv. Für<br />

nicht wenige Familien ist es schwierig<br />

geworden finanziell über die Runden zu<br />

kommen, vor allem dann, wenn die Eltern<br />

ihren Kindern etwas bieten wollen. Manche<br />

Familien können selbst einen Beitrag<br />

von 25 € im Jahr für die Mitgliedschaft in<br />

einem Sportverein nicht bezahlen. Diesen<br />

Familien kann die <strong>Gemeinde</strong> mit ihrem<br />

Engagement in der Schule entgegen kommen.<br />

Sie bietet ihnen mit ihren AGs ein<br />

gutes, hochwertiges Freizeitangebot an,<br />

das nichts oder nur wenig kostet. Damit ist<br />

Jugendarbeit an der Schule eine Arbeit, die<br />

richtig diakonisch ist und die dabei hilft,<br />

das diakonische Profil der Kirchengemeinde<br />

zu schärfen.<br />

18 19


5 Die Zukunft der Jugendarbeit ist gesichert.<br />

Durch ihre Aktivität an der Schule<br />

schafft sich die <strong>Gemeinde</strong> ein zweites<br />

Standbein für ihre Jugendarbeit. AG-Arbeit<br />

an Schulen soll Jungscharen und Jugendkreise<br />

nicht ersetzen sondern sie sinnvoll<br />

ergänzen. Wie zu Beginn dieses Artikels<br />

schon beschrieben wurde ist dies in Zeiten,<br />

in denen die Schule immer mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt und so für Aktivitäten<br />

außerhalb der Schule wenig Zeit übrig<br />

bleibt, eine notwendige Maßnahme.<br />

Auf in die Zukunft!<br />

Wir sehen: In der Schule gib es echte<br />

Chancen für die <strong>Gemeinde</strong>arbeit. Nützen<br />

wir sie! So lange die Schullandschaft sich<br />

so stark verändert wie im Moment stehen<br />

viele Türen offen. Wenn wir die Zusammenarbeit<br />

mit Schulen nicht rechtzeitig<br />

suchen – andere werden es ganz sicher<br />

tun. Und dann werden eben die die Chancen<br />

nützen, die sich ihnen an der Schule<br />

bieten. Wir sollten die Möglichkeiten, die<br />

es gibt, jetzt ergreifen, als Pioniere, als<br />

Vorreiter – bevor Vereine, Parteien, Organisationen<br />

oder andere Religionsgemeinschaften<br />

auf dieselbe Idee kommen. Wenn<br />

wir erst versuchen auf den fahrenden Zug<br />

aufzuspringen wird es zu spät sein! Und<br />

das wäre unglaublich schade! Für unsere<br />

Kirchengemeinden, aber besonders für die<br />

Kinder und Jugendlichen, denen wir viel<br />

Gutes tun könnten. Denn als Christen meinen<br />

wir es mit ihnen ehrlich gut – andere<br />

Anbieter tun das vielleicht nicht.<br />

Lassen sie sich für die Idee von der<br />

»<strong>Gemeinde</strong> in der Schule« begeistern! Beten<br />

sie doch einfach mal darüber! Vielleicht<br />

öffnet Gott ja gerade in ihrer <strong>Gemeinde</strong><br />

eine Tür.<br />

Glaube ist immer auch angefochtener<br />

Glaube. Schwere Krisen wie Krankheit,<br />

der Verlust des Arbeitsplatzes oder der<br />

Tod eines nahen Menschen reißen uns<br />

manchmal schmerzhaft aus unserem Alltag<br />

heraus. Oft gerät dabei auch der Glaube<br />

ins Stocken. Wie können wir uns auf solche<br />

Zeiten vorbereiten? Was hilft in der Krise<br />

und durch die Krise hindurch? Was macht<br />

unseren Glauben frei – von Zwängen, Leistungsdruck<br />

und Zukunftsangst?<br />

Darum geht es in den 5. Württembergischen<br />

Orientierungstagen. Die Ludwig-<br />

Hofacker-Vereinigung hat für Sie wieder<br />

Referenten angefragt, die für drei verschiedene<br />

Themen von Frühjahr bis herbst<br />

2010 zur Verfügung stehen.<br />

Anbei finden Sie die Übersicht mit den<br />

Adressen der Referenten. Bitte geben Sie<br />

auch uns in der Geschäftsstelle Bescheid,<br />

wo Sie einen oder mehrere Abende im<br />

Rahmen der Württembergischen Orientierungstage<br />

veranstalten. Wir werden<br />

die Termine im Internet unter der Adresse<br />

www.lebendige-gemeinde.de/orientierungstage<br />

veröffentlichen. Kostengünstige<br />

Handzettel und Plakate (A3 und A4) zur<br />

Werbung können Sie ebenfalls über die<br />

Geschäftsstelle beziehen:<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e.V.<br />

Saalstr. 6 – 70825 Korntal-Münchingen<br />

Tel. (07 11) 83 46 99 – Fax 8 38 80 86<br />

Email info@lebendige-gemeinde.de<br />

Württembergische<br />

Orientierungstage<br />

Stärkung für den Glauben<br />

Folgende Themen bieten wir an:<br />

Thema 1<br />

Was den Glauben frei macht<br />

Der Glaube als Geschenk, als Gnade, Glaube<br />

nicht als Moral. Der Glaube als Gegenüber<br />

zu vielen anderen Galubensdoktrinen.<br />

Thema 2<br />

Was den Glauben stark macht<br />

Über das Beten und Bibellesen. Der Wert<br />

der Gemeinschaft. Die tägliche Praxis des<br />

Glaubens<br />

Thema 3<br />

Was den Glauben krisensicher<br />

macht<br />

Der Glaube in der Anfechtung. Unsere<br />

Schwierigkeiten im Glaubensleben. Der<br />

Glaube in der Verfolgung, Unsere Zweifel<br />

im Glauben<br />

Dekan Ralf Albrecht<br />

Hohe Str. 7/1 . 72202 Nagold<br />

Tel. 0 74 52 - 24 23<br />

Email Albrecht@evang-kirche-nagold.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Erwin Damson<br />

Kirchbergstr. 54 . 71287 Weissach<br />

Tel. / Fax: 0 70 44 – 3 24 26<br />

Email erwin.damson@lebendigegemeinde.de<br />

Thema 3<br />

Vikar Bernhard Elser<br />

Vorderes Sörenfeld 2 . 71336 Neustadt<br />

Tel. 0 71 51 – 2 72 57 83<br />

Email Bernhard.E@gmx.de<br />

Thema 2<br />

20 21


22<br />

Pfarrer Tobias Geiger<br />

Reutlinger Str. 7 . 70794 Filderstadt<br />

Tel. 0 71 58 - 94 00 32<br />

Email tobias.geiger@ekg-sielmingen.de<br />

Thema 1<br />

Pfarrer Jochen Hägele<br />

Weberstr. 11 . 71706 Markgröningen<br />

Tel. 0 71 47 - 27 04 01<br />

Email Pfarramt-Unterriexingen@t-online.<br />

de<br />

Thema 1<br />

Pfarrer Dr. Rolf Hille<br />

Frankfurter Straße 3 . 74072 Heilbronn<br />

Fax 0 71 31-20 30-442<br />

Email hille.rolf@t-online.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Gottfried Holland<br />

Frankenstr. 25 . 71701 Schwieberdingen<br />

Tel. 0 71 50 – 3 89 96 30<br />

Email GBM.Holland@gmx.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Pfarrer z.A. Rainer Holweger<br />

Saalstr. 6 . 70825 Korntal-Münchingen<br />

Tel. 07 11 – 83 46 99<br />

Email info@lebendige-gemeinde.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Pfarrer Edgar Kollmar<br />

Albrecht-Dürer-Str. 19 . 75233 Tiefenbronn<br />

Tel. 0 72 34 - 94 98 33<br />

Email edgar-kollmar@gmx.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Pfarrer Stefan Lämmer<br />

Bolbergstr. 60 . 72116 Mössingen<br />

Tel. 0 74 73 - 63 62<br />

Email Pfarramt.Oeschingen@elk-wue.de<br />

Thema 3<br />

Pfarrer z.A. Christian Lehmann<br />

Ludwig-Krapf-Str. 5 . 72072 Tübingen<br />

Tel. 0 70 71 . 70 05 58<br />

Email c.lehmann@bengelhaus.de<br />

Thema 3<br />

Pfarrer Uwe Rechberger<br />

Ludwig-Krapf-Str. 5 . 72072 Tübingen<br />

Tel. 0 70 71 – 70 05 57<br />

Email u.rechberger@gmx.net<br />

Thema 2<br />

Eugen Reiser<br />

Südstraße 109/1 . 71522 Backnang<br />

Tel 0 71 91 – 73 38 74<br />

Email eugen.reiser@t-online.de<br />

Pfarrer Winrich Scheffbuch<br />

König-Karl-Str. 11 . 70372 Stuttgart<br />

Tel 07 11 – 6 40 69 51<br />

Email scheffbuch@web.de<br />

Thema 1 2 3<br />

Pfarrer Werner Schmückle<br />

Dürnauer Str. 26 B . 70599 Stuttgart<br />

Tel 07 11 - 4 51 58 24<br />

Email werner.schmueckle@elk-wue.de<br />

Thema 1<br />

Gudrun Theurer<br />

Altensteiger Str. 28 . 72297 Seewald<br />

Tel. 0 74 48 - 91 30 91<br />

Email GudrunTheurer@web.de<br />

Thema 2<br />

LudwigHofackerREISEN<br />

Kreuzfahrten und Reisen Vorschau 2010<br />

7. bis 17. April 2010<br />

Begegnungen in Israel<br />

MITTELMEERKÜSTE - GOLAN-HÖHEN - JORDANQUELLEN -<br />

TEL DAN - NAZARETH - SEE GENEZARETH - JORDAN -<br />

SAMARIA - JERUSALEM - YAD VASHEM - BETHLEHEM -<br />

QUMRAN -TOTES MEER - MASSADA<br />

Mit: Pfarrer Harald Rockel, Flacht<br />

und Erwin Damson, Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

28. August bis 10. September 2010<br />

Große Sommer Kreuzfahrt im<br />

Mittelmeer<br />

Auf biblischen Spuren – Per Schiff nach Israel<br />

Kreuzfahrt mit MS PRINCESS DANAE —<br />

exklusiv gechartert<br />

NIZZA – CATANIA (SIZILIEN) – ALEXANDRIA/KAIRO (ÄGYPTEN)<br />

– PORT SAID – ASHDOD/JERUSALEM (ISRAEL) – HAIFA/GALILÄA<br />

(ISRAEL) – LIMASSOL (ZYPERN) – RHODOS – SOUDA (KRETA)<br />

– NIZZA<br />

Mit an Bord: Dr. h.c. Erwin Teufel, Ministerpräsident a. D. des<br />

Landes Baden-Württemberg; Dr. Gerhard Maier, Landesbischof<br />

a. D. der Evang. Landeskirche Württemberg; Dorothea und<br />

Dr. Rolf Hille; Pfarrerin Bärbel Wilde; Ruth Heil; Reinhold<br />

Ruthe; Dekan Ralf Albrecht; Erwin Damson; Musik: Gerhard<br />

Schnitter; Waldemar Grab; Beate Ling; Hans-Werner Scharnowski;<br />

Kirchenmusikdirektor Hans-Ulrich Nonnenmann,<br />

Bordposaunenchor<br />

Außerdem bei hand in hand tours:<br />

Rom, London, Luther-Bach-Reise,<br />

1 Woche Woche Donau, Donau, Irland, Irland, Norwegen, Wolga,<br />

Grönland, China mit Yangtze, Israel<br />

Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen.<br />

Heiner Zahn GmbH<br />

Postfach 65 . 72222 Ebhausen<br />

Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 99 99-18<br />

info@handinhandtours.de<br />

www.handinhandtours.de<br />

vorbestellen<br />

Ein Schiff, das sich <strong>Gemeinde</strong> nennt.<br />

15. bis 22. Juni 2010<br />

Die schönste Seereise der Welt<br />

Mit dem norwegischen Postschiff<br />

MS NORDKAPP ZUM NORDKAP<br />

FLUG MÜNCHEN – BERGEN, POSTSCHIFFREISE: BERGEN –<br />

ÅLESUND – GEIRANGERFJORD – TRONDHEIM – POLARKREIS –<br />

BODØ – SVOLVÆR – HARSTADT – TROMSØ – HAMMERFEST –<br />

HONNINGSVÅG (NORDKAP) – KIRKENES, FLUG KIRKENES –<br />

MÜNCHEN<br />

Mit an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch<br />

22. bis 28. Juni 2010<br />

Schienenkreuzfahrt<br />

in nostalgischem Sonderzug<br />

Masuren - Königsberg – Danzig<br />

STUTTGART – MANNHEIM – FRANKFURT – BERLIN – POSEN –<br />

MASUREN – MASURISCHE SEENPLATTE – KÖNIGSBERG –<br />

SAMLAND-KÜSTE – FRAUENBURG – DANZIG – RÜCKFAHRT<br />

NACH DEUTSCHLAND<br />

Mit an Bord: Erwin Damson, Rainer Holweger<br />

20. September bis 1. Oktober 2010<br />

Vom Mittelmeer ins<br />

Schwarze Meer<br />

Kreuzfahrt mit MSC OPERA<br />

VENEDIG – KOTOR – PIRÄUS/ATHEN – PASSAGE BOSPORUS &<br />

DARDANELLEN – YALTA – ODESSA – ISTANBUL – KATAKOLON –<br />

DUBROVNIK – VENEDIG<br />

Mit an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch


Postvertriebsstück<br />

e 7094 dpAG<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

entgelt bezahlt

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