IVD-Marktmietspiegel 2010 EFH-ZFH - IVD Berlin Brandenburg
IVD-Marktmietspiegel 2010 EFH-ZFH - IVD Berlin Brandenburg
IVD-Marktmietspiegel 2010 EFH-ZFH - IVD Berlin Brandenburg
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Stichtag: 1. September <strong>2010</strong><br />
Neuabschlussmieten des <strong>IVD</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e.V. <strong>2010</strong><br />
<strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> für Wohnungen<br />
in Ein-/Zweifamilienhäusern in <strong>Berlin</strong><br />
- unter Berücksichtigung energetischer Gesichtspunkte -<br />
Marktkenntnis. Erfahrung. Sicherheit. Netzwerk.<br />
Immobilienverband Deutschland <strong>IVD</strong> Verband der Immobilienberater, Makler,<br />
Verwalter und Sachverständigen Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e. V.<br />
1
<strong>IVD</strong> schafft Transparenz durch die<br />
Analyse tatsächlicher Abschlüsse<br />
Der vorliegende <strong>Marktmietspiegel</strong> für Wohnungen in Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern dient ebenso wie der <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong><br />
für Geschosswohnungsbau dem orientierenden Überblick über<br />
die aktuellen, d. h. zum Stichtag 01.09.<strong>2010</strong> neu abgeschlossenen<br />
Wohnungsmieten in einem Vermietungsmarktsegment, das traditionell<br />
nicht vom <strong>Berlin</strong>er Mietspiegel umfasst wird. Alle Mietdaten<br />
basieren auf tatsächlichen Abschlüssen. Die in zahlreichen Publikationen<br />
und Internetdatenbanken enthaltenen Angebotsdaten<br />
können nach Ansicht des <strong>IVD</strong> zu einem Zerrbild des Immobilienmarktes<br />
führen, was deren Anwendbarkeit einschränkt. Die Analyse<br />
soll zu einer Erhöhung der Markttransparenz beitragen. Ebenso<br />
liefert der <strong>Marktmietspiegel</strong> Anhaltspunkte bei der Bestimmung<br />
der marktüblichen Miete, die bei Anwendung der Ertragswertverfahren<br />
nach § 17 Abs. 1 ImmoWertV 1 gefordert wird. Als Vergleichsmaßstab<br />
hat sich die Nettokaltmiete in Euro pro Quadratmeter<br />
Wohnfl äche etabliert. Da sich in diesem Teilmarkt die Mietpreise<br />
äußerst homogen zeigen, wurde auf die Wohnlagen i. V. m. einer<br />
konkreten bezirksweisen Zuordnung abgestellt. Dadurch<br />
beschreitet der <strong>IVD</strong> weiterhin konsequent seinen Weg der bezirksweisen<br />
Auswertung. Im Betrachtungszeitraum konnten fast<br />
durchweg Mietanstiege beobachtet werden, die insbesondere in<br />
den traditionell guten und sehr guten Wohnlagen bei gleichzeitig<br />
guter Ausstattung über den Mietsteigerungen für vergleichbaren<br />
Geschosswohnungsbau lagen. In den vergangenen 5 Jahren sind<br />
die Mietpreise rasant um rd. 8,4 % gestiegen. Die Durchschnittsmiete<br />
für <strong>Berlin</strong> insgesamt beträgt zum Stichtag 7,85 €/m².<br />
Der <strong>IVD</strong> erwartet aufgrund der weiterhin steigenden Nachfrage<br />
bei geringem Angebot anziehende Mietpreise. Der <strong>IVD</strong> geht von<br />
einer Mietdynamik von bis zu 3,0 % p. a. aus.<br />
Der vergessene Teilmarkt<br />
Dem Teilmarkt der zur Vermietung stehenden Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
wird bislang (noch) wenig Bedeutung beigemessen. Neben<br />
dem Luxussegment zeigt sich dieser Nischenmarkt jedoch als<br />
äußerst prosperierend. Die heutige Arbeitswelt fordert insbesondere<br />
von Besserverdienern ein Höchstmaß an Mobilität und Flexibilität.<br />
Der Nachfragekreis wird vorrangig durch jüngere Familien<br />
mit überdurchschnittlichem Einkommen charakterisiert. Da<br />
die Karriere im Mittelpunkt steht, möchten sich viele Interessenten<br />
noch nicht endgültig für einen Standort entscheiden. Die Anmietung<br />
eines Ein-/Zweifamilienhauses wird als ideale Zwischenlösung<br />
angesehen. Die durchschnittliche Mietdauer beträgt nach<br />
Untersuchungen des <strong>IVD</strong> 4 bis 6 Jahre. Nicht selten werden die<br />
Mietverträge zeitlich (Laufzeit) befristet. Durch die relativ hohe<br />
Fluktuation lassen sich die Marktpreise auf hohem Niveau halten.<br />
Die Kaufpreise für Ein-/Zweifamilienhäuser hingegen verharren<br />
seit Jahren auf einem eher niedrigen Niveau. Dadurch rückt das<br />
vermietete Einfamilienhaus auch in das Anlagevisier von „Renditejägern“.<br />
Eine steigende Zahl von Marktteilnehmern erwerben<br />
bereits Ein-/Zweifamilienhäuser mit dem Ziel der Vermietung und<br />
nicht wie üblich zur Eigennutzung. So könnte dieses Marktsegment<br />
eine Sogwirkung auf die Kaufpreise ausüben. Für viele Eigentümer<br />
ist diese Art der Vermarktung auch vorteilhaft. Insbesondere<br />
wenn ihre (hohen) Kaufpreisvorstellungen mit der Realität<br />
kollidieren.<br />
Internationale Schulen wirken als<br />
Mietmagnet<br />
Auf der Wunschliste vieler Interessenten ganz oben stehen die<br />
südwestlichen <strong>Berlin</strong>er Bezirke mit Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf.<br />
Ein wesentlicher Aspekt ist die Nähe zu<br />
internationalen Schulen. Wie die Analyse gezeigt hat, sind Abhängigkeiten<br />
zwischen der Miethöhe und der Nähe zu den favorisierten<br />
Schulen gegeben. Aber auch die Nähe zum Arbeitsplatz bzw.<br />
die Anbindung an den ÖPNV ist von entscheidender Bedeutung.<br />
Das Investment der Zukunft?<br />
Neben Wohn- und Geschäftshäusern sind für Anleger seit einigen<br />
Jahren Eigentumswohnungen in Citylage von großem Interesse.<br />
Die verhaltene Bautätigkeit, das moderate Mietpreisniveau und<br />
die zunehmende Wandlung <strong>Berlin</strong>s hin zur europäischen Metropole<br />
sind Garant für steigende Mieten in diesem Teilmarkt. Aber<br />
auch die Kaufpreise sind in nahezu allen Innenstadtlagen in den<br />
vergangenen Jahren geklettert. Selbst in den vor einigen Jahren<br />
noch als sozialschwach klassifi zierten Lagen wie Kreuzberg oder<br />
Friedrichshain ist die Nachfrage stetig gestiegen und stößt auf<br />
ein geringer werdendes Angebot. Während die Mieten in einigen<br />
„Szenekiezen“ ihren Zenit vorerst erreicht haben, zeigt die Kaufpreisentwicklung<br />
insgesamt weiter nach oben.<br />
Eigentumswohnungen<br />
Bezirk Kaufpreis2 (€)<br />
Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
Wohnungsmiete<br />
(€)<br />
Rendite 3<br />
(%)<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
(gute/sehr gute Lage) 180.000 8,75 3,9 %<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
(mittlere Lage) 153.000 6,25 3,3 %<br />
Pankow<br />
(gute Lage) 162.000 7,25 3,6 %<br />
Bezirk Kaufpreis2 (€)<br />
Hausmiete<br />
(€)<br />
Rendite 4<br />
(%)<br />
Neukölln<br />
(einfache/mittlere Lage) 225.000 6,90 3,8 %<br />
Lichtenberg<br />
(mittlere Lage) 170.000 7,25 5,3 %<br />
Treptow-Köpenick<br />
(gute Lage) 225.000 8,40 4,7 %<br />
Wie den Tabellen zu entnehmen ist, liegen die Renditen für Ein-/<br />
Zweifamilienhäuser überwiegend über denen für Eigentumswohnungen.<br />
Besonders im Ostteil der Stadt, wo die Kaufpreise<br />
deutlich unter denen im Westteil liegen, wird Rendite groß geschrieben.<br />
Das Phänomen ist leicht erklärt: Ein niedriges Kaufpreisniveau<br />
trifft hier auf ein verhältnismäßig hohes Mietniveau.<br />
Dieser Effekt wird bei kleinen Grundstücksgrößen und/oder Doppel-/Reihenhäusern<br />
noch verstärkt.<br />
1 Immobilienwertermittlungsverordnung vom 19.05.<strong>2010</strong><br />
2 Schwerpunktpreis (vgl. <strong>IVD</strong> <strong>2010</strong>)<br />
3 Nettoanfangsrendite (Beispiel und Defi nition siehe Seite 10). Als nicht umlagefähige<br />
Bewirtschaftungskosten wurden 25 % angenommen.<br />
4 Als nicht umlagefähige Bewirtschaftungskosten wurden 20 % angenommen.<br />
2
Auf einen Blick<br />
Entwicklung der Schwerpunktmiete in /m² Wfl . mtl. nettokalt<br />
in <strong>Berlin</strong> für Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
Miete in /m²<br />
10,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
6,90 7,00 7,00 7,10<br />
Schwerpunktmiete = häufi gste anzutreffende Miete im jeweiligen Segment<br />
7,25 7,25 7,25<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufsteiger Absteiger Spitzenmieten<br />
Pankow<br />
(Niederschönhausen )<br />
Reinickendorf<br />
(Frohnau)<br />
Treptow-Köpenick<br />
(gute Lagen)<br />
Reinickendorf<br />
(einfache Lagen)<br />
Spandau<br />
(einfache Lagen)<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
(Marienfelde)<br />
Hinweis: Die Auswahl der Auf-/Absteiger betrifft den Zeitraum von 09/2009 bis 09/<strong>2010</strong><br />
und wurde von den Experten des Wertermittlungsausschusses aufgrund der Entwicklung<br />
des Miet-/Bodenwertniveaus, der Nachfrageentwicklung sowie sozioökonomischer<br />
Daten festgelegt.<br />
Wohnlage<br />
Schwerpunktmiete<br />
(gesamt) €/m² Wfl. mtl.<br />
Bodenwertniveau<br />
(West) 5 €/m²<br />
Jahr<br />
7,50<br />
Wilmersdorf<br />
(Grunewald, Dahlem)<br />
Zehlendorf<br />
(Nikolassee)<br />
Bodenwertniveau<br />
(Ost) 5 €/m²<br />
Reinickendorf<br />
(Frohnau)<br />
7,60<br />
7,75<br />
16,00 €/m²<br />
14,00 €/m²<br />
13,00 €/m²<br />
7,85<br />
Hinweis: Die Spitzenmiete bezieht sich auf die oberen 3-5 %<br />
der Vermietungen der jeweiligen Lage, aus denen ein Mittelwert<br />
gebildet wird. Einzelne Abschlüsse können bei entsprechender<br />
Objektqualität wesentlich höher liegen.<br />
Mietdynamik<br />
09/09 – 09/10<br />
Tendenz<br />
einfach 6,45 135 100 0 gleich bleibend<br />
einfach bis mittel 6,90 180 130 + leicht ansteigend<br />
mittel 7,50 290 150 + leicht ansteigend<br />
gut 8,40 260 165 0 leicht ansteigend<br />
gut bis sehr gut 10,00 590 k. A. + leicht ansteigend<br />
5 baureifes Land, Ø GFZ 0,4, abgabenfrei, Ø 700 m² (freistehende Gebäude), Stand <strong>2010</strong> (<strong>IVD</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e. V.)<br />
3
<strong>IVD</strong>-Wohnlagenkarte<br />
Die <strong>IVD</strong>-Wohnlagenkarte soll lediglich eine erste Orientierung über die mögliche Wohnlagenzuordnung geben. Differenzierte Angaben<br />
können der <strong>IVD</strong>-Wohnlagenklassifi zierung (vgl. <strong>IVD</strong>-Immobilienpreisservice 2009/<strong>2010</strong>) entnommen werden. Zudem wird empfohlen, das<br />
Straßenverzeichnis zum <strong>Berlin</strong>er Mietspiegel zu beachten.<br />
4
<strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>2010</strong> für Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
Defi nition der Marktmiete<br />
Die Marktmiete (Neuabschlussmiete) ist als der zum Stichtag gegebene<br />
Durchschnitt der Abschlussmieten für vergleichbaren<br />
Wohnraum defi niert. Neuabschlussmieten unterliegen nicht der<br />
Methodik des § 558 BGB und somit auch keinem Mietspiegel. Sie<br />
können frei vereinbart werden und werden nicht durch die ortsübliche<br />
Vergleichsmiete „gedeckelt“, die für Mieterhöhungsverlangen<br />
maßgeblich ist.<br />
Beim Neuabschluss eines Mietvertrages kann der Vermieter<br />
grundsätzlich die Marktmiete verlangen. Das Wirtschaftsstrafgesetz,<br />
wonach eine Miete als unzulässig hoch gilt, wenn sie<br />
mehr als 20 Prozent über der ortsüblichen Miete liegt, greift in<br />
<strong>Berlin</strong> nicht mehr. Nach der aktuellen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes<br />
(Urteil vom 13. April 2005, VIII ZR 44/04) besteht<br />
in <strong>Berlin</strong> insgesamt keine Mangellage und damit keine Ausnutzung<br />
eines geringen Angebots an Wohnraum.<br />
Erläuterungen zum <strong>Marktmietspiegel</strong><br />
Die Preisauswertungen wurden anhand von 172 Mietverträgen<br />
(für die Analyse geeignet = 150 Abschlüsse), ca. 15 Interviews (mit<br />
der Mitteilung von Ø 10 Abschlüssen) von Maklern und Hausverwaltern,<br />
sowie der besonderen Fachkunde und Erfahrung der Mitglieder<br />
des Wertermittlungsausschusses recherchiert und ermittelt.<br />
Insgesamt standen für die Erhebung somit rd. 300 Mietdaten<br />
mit über 40.000 m² Wohnfl äche zur Verfügung.<br />
Geltungsbereich des <strong>Marktmietspiegel</strong>s<br />
Dieser <strong>Marktmietspiegel</strong> ist eine Übersicht über die in <strong>Berlin</strong> am<br />
01.09.<strong>2010</strong> üblicherweise für Wohnraum in Ein-/Zweifamilienhäusern<br />
gezahlten Neuabschlussmieten. Die jeweiligen Mietspiegelwerte<br />
verstehen sich als Schwerpunktpreise. Dabei handelt<br />
es sich nicht zwingend um die Mittelwerte der ausgewiesenen<br />
Mietpreisspanne, sondern um die am häufi gsten anzutreffende<br />
Miete. Die im <strong>Marktmietspiegel</strong> angegebenen Schwerpunktpreise<br />
beziehen sich auf Mietobjekte in einfacher, mittlerer und gu-<br />
ter Wohnlage in Annäherung an die Wohnlageneinstufung des<br />
<strong>Berlin</strong>er Mietspiegels bzw. in sehr guter Wohnlage nach den Feststellungen<br />
des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in<br />
<strong>Berlin</strong> und der <strong>IVD</strong>-Wohnlagenkarte <strong>Berlin</strong>. Der <strong>Marktmietspiegel</strong><br />
gilt ausschließlich für den freifi nanzierten Wohnungsbau.<br />
Er gilt nicht für:<br />
�� öffentlich geförderte Gebäude<br />
�� Geschosswohnungsbau<br />
�� möblierte oder teilmöblierte Gebäude<br />
�� Untermietverhältnisse<br />
�� Gebäudegrößen < 70 m² oder > 250 m² Wfl .<br />
�� nicht zu Wohnzwecken dienende Räumlichkeiten<br />
Gliederung des <strong>Marktmietspiegel</strong>s<br />
Grundsätzlich ist die Baujahresklasse ausschlaggebend, in der das<br />
Gebäude errichtet wurde. Die Unterteilung der Baujahresklassen<br />
für die Bezirke im Ostteil und Westteil der Stadt erfolgt aufgrund<br />
der historischen Entwicklung <strong>Berlin</strong>s (siehe Baujahresepoche<br />
1950 – 1989).<br />
Wie bei der Defi nition der ortsüblichen Vergleichsmiete haben<br />
sich bei der Marktmiete die Vergleichsmerkmale: Art, Größe, Lage,<br />
Ausstattung und Beschaffenheit als wertbeeinfl ussende Determinaten<br />
herausgestellt. Die primären Differenzierungskriterien sind<br />
Ausstattung und Lage.<br />
Zur einheitlichen Vorgehensweise werden alle Mietangaben auf<br />
ein einheitliches „Standardobjekt“ normiert, welches folgende<br />
Defi nition beinhaltet:<br />
�� freistehende Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
�� Gebäudegrößen zwischen 110 m² bis 150 m² (Ø 130 m²) Wfl .<br />
�� Grundstücksgrößen zwischen 500 m² bis 900 m² (Ø 700 m²)<br />
�� mittlerer bis gehobener Ausstattungsstandard6 � � guter Bauzustand7 (d. h. laufend instand gehalten und überwiegend<br />
modernisiert)<br />
�� Kfz-Stellplatz auf dem Grundstück<br />
6 Mittlere Ausstattung: Verbundfenster aus Holz/Kunststoff oder Isolierverglasung, Sanitärbereiche gefl iest, einfache Qualität, Wasser-/Abwasserinstallation unter Putz,<br />
Bodenbelag mittlere Preisklasse (Textil, Laminat, Linoleum etc.), einfache Elektroinstallation mit Gegensprechanlage und je Raum 1-2 Steckdosen, Füllungstüren, glatte<br />
Türen aus Holz, Holzzargen, zentrale Heizungsanlage mit Radiatoren ohne Thermostatventile, Warmwasser meist dezentral über elektr. Durchlauferhitzer, Einbauküche<br />
einfacher/mittlerer Qualität mit gefl iestem Arbeitsbereich, tlw. Elektrogeräte.<br />
Gehobene Ausstattung: Isolierglasfenster aus Holz, Kunststoff, Alu, Sanitärbereiche gefl iest, bessere Qualität, tlw. Vorwandinstallation, Wasser-/Abwasserinstallation<br />
unter Putz, Kalt-/Warmwasserzähler, Bodenbelag bessere Qualität (Parkett, Laminat, Fliesen etc.), bessere Elektroinstallation mit Gegensprechanlage, FI-Schalter und je<br />
Raum mehrere Steckdosen, Türen aus Holz/Kunststoff, moderne Zentralheizung (max. 10 J. alt) mit Plattenheizkörpern und Thermostatventilen, zentrale Warmwasserversorgung,<br />
Einbauküche besserer Qualität mit gefl iestem Arbeitsbereich, Elektrogeräte.<br />
7 Überdurchschnittlicher baulicher Unterhaltungszustand, relativ neuwertig oder geringe Abnutzung, geringe Schäden, unbedeutender Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwand,<br />
Zustand i. d. R. für Objekte nach weiter zurückliegender durchgreifender Instandsetzung und Modernisierung bzw. bei älteren Neubauobjekten<br />
5
<strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>2010</strong> für Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
<strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> für Ein-/Zweifamilienhäuser in <strong>Berlin</strong> <strong>2010</strong><br />
/m² Wohnfl äche/monatlich (nettokalt)<br />
Wohnlage<br />
(z. b. Bezirke)<br />
einfach<br />
Lichtenberg (S)<br />
Neukölln (S)<br />
Spandau (S)<br />
einfach bis mittel<br />
Marzahn-Hellersdorf (S)<br />
Neukölln (V)<br />
Pankow (S)<br />
Reinickendorf (S)<br />
Tempelhof-Schöneberg (S)<br />
Treptow-Köpenick (S)<br />
mittel<br />
Charl.-Wilmersdorf (S)<br />
Lichtenberg (V)<br />
Steglitz-Zehlendorf (S)<br />
gut<br />
Marzahn-Hellersdorf (V)<br />
Pankow (V)<br />
Reinickendorf (V)<br />
Spandau (V)<br />
Tempelhof-Schöneberg (V)<br />
Treptow-Köpenick (V)<br />
gut bis sehr gut<br />
Charl.-Wilmersdorf (V)<br />
Steglitz-Zehlendorf (V)<br />
S = Standardwohnlage (überwiegende Lage im jeweiligen Bezirk)<br />
V = Vorzugswohnlage (bessere Lage im jeweiligen Bezirk)<br />
Die angegebenen Schwerpunktmieten gelten für freistehende<br />
Ein-/Zweifamilienhäuser mit Wohnfl ächen zwischen 110 m² bis<br />
150 m² (Ø 130 m²), Grundstücksgrößen zwischen 500 m² bis 900<br />
m² (Ø 700 m²) mit mittlerem bis gehobenem Ausstattungsstandard<br />
und gutem Bauzustand (d. h. laufend instand gehalten und<br />
überwiegend modernisiert) inkl. Kfz-Stellplatz zum 01.09.<strong>2010</strong>.<br />
Dynamik<br />
(Veränderung zum Vorjahr)<br />
Zeichen Bedeutung<br />
bis 1949<br />
Gesamt<br />
++ merklicher Preisanstieg (10 bis 15 %)<br />
+ geringer Preisanstieg (bis + 5 %)<br />
0 keine Veränderung feststellbar<br />
– geringer Preisrückgang (bis – 5 %)<br />
1950–1979<br />
West<br />
– – merklicher Preisrückgang (10 bis 15 %)<br />
Baujahresklasse / Stadtteil<br />
1979–1994<br />
West<br />
ab 1995<br />
West<br />
1950–1989<br />
Ost<br />
Berechnungsgrundlage für die Wohnfl äche ist die Verordnung<br />
zur Berechnung der Wohnfl äche (WoFIV) sowie die Empfehlungen<br />
zur Berücksichtigung von Nebenfl ächen (Hobbyräume u.ä.).<br />
Nachrichtlich werden die marktüblichen Mietspannen von +/- 30<br />
%, innerhalb welcher sich die Marktmiete, nach Berücksichtigung<br />
der objektspezifi schen Merkmale (vgl. <strong>IVD</strong>-Merkmalnavigator),<br />
i.d.R. bewegen sollte abgebildet.<br />
Tendenz<br />
(Prognose für die nächsten 6 Monate)<br />
Die Preistendenzen resultieren aus den zusammengefassten<br />
Einschätzungen. Die Darstellung zeigt die Annahme:<br />
gleich bleibende Miete im Segment<br />
leicht fallende Miete im Segment<br />
fallende Miete im Segment<br />
ab 1990<br />
Ost<br />
leicht steigende Miete im Segment<br />
steigende Miete im Segment<br />
Dynamik<br />
09/2009–09/<strong>2010</strong><br />
Sp./Ze. 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
6,00<br />
4,20–7,80<br />
6,75<br />
4,75–8,80<br />
7,55<br />
5,30–9,80<br />
8,50<br />
5,95–11,05<br />
10,70<br />
7,50–13,90<br />
5,80<br />
4,05–7,55<br />
6,20<br />
4,35–8,05<br />
6,95<br />
4,90–9,05<br />
7,65<br />
5,35–9,95<br />
8,50<br />
5,95–11,05<br />
6,55<br />
4,60–8,50<br />
7,00<br />
4,90–9,10<br />
7,75<br />
5,45–10,10<br />
8,60<br />
6,00–11,20<br />
9,70<br />
6,80–12,60<br />
7,15<br />
5,00–9,30<br />
7,75<br />
5,40–10,10<br />
8,50<br />
5,95–11,05<br />
9,10<br />
6,40–11,85<br />
11,10<br />
7,75–14,45<br />
6,30<br />
4,40–8,20<br />
6,50<br />
4,55–8,45<br />
7,75<br />
5,45–10,10<br />
6,80<br />
4,75–8,90<br />
7,45<br />
5,20–9,70<br />
7,65<br />
5,35–9,95<br />
9,00<br />
6,30–11,70<br />
0<br />
+<br />
+<br />
0<br />
+<br />
Tendenz<br />
6
Lage und Ausstattung<br />
Bei der Tabellierung des <strong>Marktmietspiegel</strong>s wird auf die bezirkstypische<br />
Wohnlage abgestellt. Diese kann der <strong>IVD</strong>-Wohnlagenkarte<br />
bzw. den Wohnlagedefi nitionen (vgl. <strong>IVD</strong>-Immobilienpreisservice<br />
2009/<strong>2010</strong>) entnommen werden. Zudem wird empfohlen, das<br />
Straßenverzeichnis zum <strong>Berlin</strong>er Mietspiegel zu beachten.<br />
Das „Standardobjekt“ ist mit einem mittleren bis gehobenen<br />
Ausstattungsstandard qualifi ziert. Maßgeblich sind nur die Ausstattungsmerkmale,<br />
die vom Vermieter gestellt oder fi nanziert<br />
wurden. Der <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> gilt nicht für Gebäude mit einfachem<br />
Ausstattungsstandard und schlechtem Bauzustand sowie<br />
für Villen/Landhäuser.<br />
Art und Beschaffenheit<br />
Der <strong>Marktmietspiegel</strong> stellt ausschließlich auf den freifi nanzierten<br />
Wohnungsbau ab. Als Referenzobjekt dient ein freistehendes<br />
Gebäude. Ausgehend hiervon können Abweichungen in Bezug<br />
auf das Wohnwertmerkmal Art bei DHH / REH sachgerecht mit einem<br />
Abschlag von bis zu -3 % berücksichtigt werden.<br />
Die Beschaffenheit eines Hauses wird im <strong>Marktmietspiegel</strong> wesentlich<br />
durch das Baualter symbolisiert. Zudem enthält der <strong>IVD</strong>-<br />
Merkmalnavigator weitere Einfl ussfaktoren.<br />
Hobbyräume und sonstige Nebenfl ächen<br />
Neben der „reinen“ Wohnfl äche i. S. d. WoFIV spielen in diesem<br />
Marktsegment nutzbare Hobbyräume eine Rolle. Diese Flächen<br />
liegen oftmals in einem (Neben-) Geschoss (z. B. Keller, Spitzboden)<br />
und sind i. d. R. nicht als Wohnfl äche zu berücksichtigen. In<br />
der Praxis hat es sich als marktgerecht erwiesen, diese Flächen<br />
nach ihrer Nutzungsmöglichkeit anteilig in der Mietfl äche (oder<br />
im Ergebnis dasselbe, zur Miete) in Ansatz zu bringen. Anhaltspunkte<br />
hierzu kann die nachstehende Tabelle liefern:<br />
Nutzungsmöglichkeit von<br />
Hobbyräumen<br />
sehr gut<br />
gut<br />
mittel<br />
schlecht<br />
Erläuterung der Vergleichsmerkmale<br />
Größe<br />
Berechnungsgrundlage für die Wohnfl äche ist die WoFIV 8 . Nach<br />
den Einschätzungen des <strong>IVD</strong> sind die in der Bewertungsliteratur<br />
angegebenen Umrechnungskoeffi zienten zur Berücksichtigung<br />
einer Abhängigkeit der Miethöhe pro Quadratmeter von<br />
der Wohnfl äche für Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
nicht einschlägig. Die Wertigkeit der unterschiedlichen Gebäudegrößen<br />
wurde vom <strong>IVD</strong> daher nach Marktfähigkeit sortiert<br />
und auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in Bezug auf das<br />
Wohnwertmerkmal Größe können sachgerecht wie folgt berücksichtigt<br />
werden:<br />
Wohnfl äche freistehende <strong>EFH</strong>/<strong>ZFH</strong><br />
80 m² bis unter 110 m² bis + 5 %<br />
ab 110 m² bis unter 150 m² 0 %<br />
ab 150 bis unter 250 m² bis – 5 %<br />
Kriterien Gewichtsfaktor Sprengnetter Gewichtsfaktor Dröge<br />
mit den Wohnräumen vergleichbar,<br />
besonders gute Ausstattung.<br />
etwas einfachere Ausstattung als die<br />
Wohnräume<br />
schlechtere Ausstattung als die<br />
Wohnräume<br />
deutlich schlechtere Ausstattung als die<br />
Wohnräume<br />
Wohnfl äche DHH/REH<br />
70 m² bis unter 90 m² bis + 5 %<br />
ab 90 m² bis unter 130 m² 0 %<br />
ab 130 bis unter 250 m² bis – 5 %<br />
0,8 bis 1,0 0,75<br />
0,6 bis 0,8 0,50<br />
0,4 bis 0,6 0,33<br />
0,2 bis 0,4 0,20<br />
nicht nutzbar lediglich zusätzlicher Nutzraum bis 0,20 k. A.<br />
Quellen:<br />
Sprengnetter (Hrsg.): Immobilienbewertung, Marktdaten und Praxishilfen, Band 4, Abschnitt 5.36/6 (Stand <strong>2010</strong>)<br />
Dröge: Handbuch zur Mietpreisbewertung für Wohn- und Gewerberaum, 3. Aufl age, 2005<br />
8 Verordnung zur Berechnung der Wohnfl äche vom 25.11.2003 - BGBI. I 2003, 2346<br />
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<strong>IVD</strong>-Merkmalnavigator zum <strong>Marktmietspiegel</strong> für Ein-/Zweifamilienhäuser <strong>2010</strong><br />
Positive Merkmale + –<br />
Negative Merkmale<br />
Besondere Ausstattung (z. B. Sanitärbereich hochwertig gefl<br />
iest, Doppelhandwaschbecken, Badewanne und Dusche<br />
getrennt, wandhängendes WC, Eckbadewanne, Handtuchheizkörper<br />
etc.)<br />
Zweites Bad/WC<br />
Einbauküche gehobener Preisklasse (Markenhersteller) mit<br />
gefl iestem Arbeitsbereich und hochwertigen Elektrogeräten<br />
im guten Allgemeinzustand (Herstellungswert > 5.000 €)<br />
> 12 m² Grundfl äche (Wohnküche)<br />
Höherwertiger Fußbodenbelag (Parkett, Intarsien, Natur stein<br />
etc.) in mindestens 50 % der Räume (im guten Zustand)<br />
Fußbodenheizung<br />
Moderne Heizungstechnik (Brennwerttechnik, erneuerbare<br />
Energien wie Solarthermie, Photovoltaik, Erdwärme etc.)<br />
Moderne Isolierverglasung (Baujahre 1950 bis 1978 bzw. bis 1990)<br />
Offener Kamin, hochwertiger Kachelofen<br />
Überdurchschnittlicher Instandhaltungszustand<br />
Aufwendige Architektur (z. B. repräsentativer Altbau mit<br />
Stilfassade etc.) bzw. repräsentatives Entree<br />
Gute wärmetechnische Beschaffenheit (Wärmeschutz<br />
des Gebäudes sowie Effi zienz der Heizungsanlage <<br />
125 kWh / (m²AN a)) – bis Baujahr 1978 –<br />
Schwimmbad, Sauna (je nach Nutzungsmöglichkeit)<br />
Villenartiges Wohnumfeld mit Repräsentationscharakter<br />
Besonders ruhige Lage<br />
sehr gute Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Schulen<br />
bis 1 km Entfernung)<br />
Straßenabgewandter Garten nach Süden, Südwesten<br />
orientiert<br />
Besonders aufwendig gestaltete Gartenanlage<br />
Überwiegend gute Aussicht (Freiblick etc.)<br />
Bad / WC (bis +/– 3 %)<br />
Küche (bis +/– 3 %)<br />
Gebäude (bis +/– 7 %)<br />
Wohnlage (bis +/– 12 %)<br />
Grundstück (bis +/– 5 %)<br />
Einfache Ausstattung (keine zeitgemäße Ausstattung, tlw.<br />
Aufputzinstallation)<br />
Innenliegendes Bad<br />
Nicht beheizt oder nur elektr. Wärmestrahler<br />
fehlendes Gäste-WC<br />
Bad nicht gefl iest<br />
Keine Einbauküche<br />
Keine Entlüftung (weder mechanisch noch natürlich)<br />
Keine Warmwasserversorgung<br />
Kein Fliesenspiegel und/oder keine Fußbodenfl iesen<br />
Überwiegend Einfachverglasung<br />
Keine zentrale Warmwasserversorgung, überalterte<br />
Elektroinstallation etc.)<br />
Nachtstromspeicherheizung<br />
Nicht unterkellert<br />
Wohnzimmer < 20m²<br />
Durchgangszimmer<br />
überwiegend unzureichende Raumhöhe(n) < 2,30 m<br />
Unterdurchschnittlicher Instandhaltungszustand (z. B.<br />
Schäden an Fassaden, Treppenhaus, Dach etc.)<br />
Nachteilige wärmetechnische Beschaffenheit (Wärmeschutz<br />
des Gebäudes sowie Effi zienz der Heizungsanlage ><br />
200 kWh / (m²AN a)) – bis Baujahr 1978 –<br />
Überdurchschnittliche Immissionsbelastung 9 , störende<br />
Betriebe in der Nachbarschaft<br />
vernachlässigte Umgebung (z. B. überwiegend Gebäude<br />
mit Instandhaltungsrückstau, Graffi ti etc.)<br />
mäßige Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Schulen in<br />
weitläufi ger Entfernung > 2 km)<br />
unterdurchschnittliche Erschließung (keine befestigte<br />
Straße, fehlender Kanalanschluss etc.)<br />
Straßenabgewandter Garten nach Norden, Nordosten<br />
orientiert<br />
Unterdurchschnittlich, vernachlässigte Gartenanlage<br />
Keine (Garten)Terrasse bzw. nicht vom Wohnzimmer begehbar<br />
Überwiegend schlechte Aussicht (z. B. verdichtete Bebauung<br />
etc.)<br />
Kein Kfz-Stellplatz<br />
9 Bei besonders massiven Belastungen (Hauptstraßen, direkte Nähe zur Stadtautobahn, Schienenstrecke oder Einfl ugschneise) ist eine zusätzliche Abstufung der Wohnlage<br />
oder ein höherer Abschlag gerechtfertigt.<br />
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Erläuterungen zum <strong>IVD</strong>-Merkmalnavigator<br />
Besondere wertbeeinfl ussende Vor- und Nachteile können durch<br />
die vom <strong>IVD</strong> empfohlenen und hinsichtlich ihres Werteinfl usses<br />
quantifi zierten Zu-/Abschläge im <strong>IVD</strong>-Merkmalnavigator berücksichtigt<br />
werden. Diese spiegeln die am häufi gsten am Markt anzutreffenden<br />
wertbeeinfl ussenden Parameter wider. Die Miethöhe<br />
kann im Einzelfall von weiteren hier nicht aufgeführten Merkmalen<br />
abhängen. Die nachfolgende Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch<br />
auf Vollständigkeit. Weitere Zu-/Abschläge sind jedoch nur<br />
in besonderen Fällen (z. B. Wassergrundstück, direkte Lage an überdurchschnittlichen<br />
Lärmquellen (Hauptstraße, Einfl ugschneise<br />
etc.) gerechtfertigt. Die Abhängigkeit der Faktoren lässt sich zwar<br />
nicht mit statistischen Methoden nachweisen, dennoch ist deren<br />
Einfl uss in der Fachwelt als unstrittig anzusehen.<br />
Beispiel zur Anwendung des <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong>s<br />
Objektdaten<br />
Für eine rd. 135 m² große Doppelhaushälfte (Baujahr 1990) in <strong>Berlin</strong>-<br />
Lankwitz (mittlere Wohnlage im Verwaltungsbezirk Steglitz-Zehlendorf)<br />
ist zum Stichtag 01.09.<strong>2010</strong> die Marktmiete zu bestimmen.<br />
Das Gebäude befi ndet sich in einem überwiegend guten Bauzustand<br />
mit mittlerem bis gehobenem Ausstattungsstandard. Als Besonderheit<br />
verfügt das Objekt über eine Fußbodenheizung und ein<br />
Gäste-WC. Eine hochwertige Einbauküche wurde 2005 eingebaut.<br />
Beheizt wird das Gebäude über eine Nachtstromspeicherheizung.<br />
Ein Kfz-Stellplatz befi ndet sich auf dem Grundstück.<br />
1. Schritt<br />
Schwerpunktmiete aus dem <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> unter Berücksichtigung<br />
des Baujahres und der Wohnlage auswählen:<br />
7,75 €/m² Wfl ./mtl. (Feld C3)<br />
2. Schritt<br />
Berücksichtigung der<br />
Gebäudeart<br />
7,75 €/m² Wfl ./mtl.<br />
x 0,98 (Doppelhaus)0<br />
= 7,60 €/m² Wfl ./mtl.<br />
3. Schritt<br />
Berücksichtigung der Gebäudegröße:<br />
7,60 €/m² Wfl ./mtl.<br />
x 0,98 0000000000<br />
= 7,45 €/m² Wfl ./mtl.<br />
Beispiel zur Berechnung der Netto-Anfangsrendite<br />
Der Schwerpunktkaufpreis beträgt für einfache/mittlere Lagen<br />
225.000 € (<strong>IVD</strong>, Stand <strong>2010</strong>). Die Schwerpunktmiete (nettokalt) beträgt<br />
lt. <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong> in gleicher Lage (West) 6,92 €/m² Wfl . (siehe<br />
Seite 2 dieser Analyse). Diesen Daten liegt eine durchschnittliche Wohnfl<br />
äche von 130 m² zugrunde. Der Jahresrohertrag beträgt somit:<br />
6,92 €/m² Wfl . x 130 m² Wfl . x 12 Monate = 10.795,20 €<br />
Vom Jahresrohertrag sind die nicht umlagefähigen Bewirtschaftungskosten<br />
abzuziehen. Aufgrund der Veröffentlichungen der ein-<br />
10 in Anlehnung an die Defi nition der gif (Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.)<br />
Die empfohlenen Zu-/Abschläge stellen Obergrenzen dar. Bei<br />
Vorhandensein von einem oder mehreren Merkmalen einer<br />
Gruppe ist nicht grundsätzlich der Maximalwert zu wählen.<br />
Ebenso heben sich die Kriterien nicht gegeneinander auf, da diese<br />
nicht immer gleichwertig (gleichgewichtig) sind.<br />
Garagen sind gesondert zu berücksichtigen. Der <strong>IVD</strong> empfi ehlt<br />
eine Spanne von 30,00 bis 75,00 €/monatlich. Für Garagen, die<br />
sich nicht auf dem Grundstück selbst befi nden sollte der Wertansatz<br />
im unteren Drittel der Spannenangabe erfolgen. Für Garagen<br />
mit überdurchschnittlichem Platzangebot (z. B. zusätzlicher<br />
Abstellraum oder 2. Stellplatz) sollte der Wertansatz im oberen<br />
Drittel der Spannenangabe erfolgen.<br />
4. Schritt<br />
Berücksichtigung von Ausstattungs- und Lageunterschieden<br />
mittels Merkmalnavigator:<br />
Merkmalgruppe Zu-/Abschlag Bemerkung<br />
Bad / WC 0 % entspricht dem Referenzgebäude<br />
Küche + 4 %<br />
Gebäude + 5 %<br />
7,45 €/m² Wfl ./mtl.<br />
x 1,09 0000000 00<br />
= 8,12 €/m² Wfl ./mtl.<br />
Die empfohlene Marktmiete beträgt 8,12 €/m²<br />
Wfl ./mtl. (= 1.096 €/mtl. nettokalt).<br />
schlägigen Literatur werden diese objektartenspezifi sch mit<br />
20 % geschätzt. Der Jahresreinertrag beträgt somit:<br />
10.795,20 € x 0,80 = 8.636,16 €<br />
Die Netto-Anfangsrendite 10 ergibt sich aus dem Verhältnis Reinertrag/Kaufpreis:<br />
8.636,16 € / 225.000 € ≈ 3,8 %.<br />
Einbauküche gehobener Preisklasse<br />
2 positive Merkmale (Fußbodenheizung,<br />
2. Bad), 1 negatives Merkmal<br />
(Nachtstromspeicherheizung)<br />
Lage 0 % entspricht dem Referenzgebäude<br />
9 %<br />
9
Dem Wertermittlungsausschuss gehören an:<br />
�� Andreas Habath² (vorsitzendes Mitglied)<br />
�� Dipl.-Kfm. Mathias Dalhoefer ¹ , ²<br />
�� Dr. Hubert Geppert ¹ , ² , ³<br />
�� Katja Giller<br />
�� Dr. Philip Gleser ¹ , ² , ³<br />
�� Andreas Kinner<br />
�� Dipl.-Ing. (FH) Silvio Kühne<br />
�� Dipl.-Ing. Harald Ranft<br />
�� Konstantin Rutkowski<br />
�� Petra Schmökel ¹<br />
�� Dipl.-Ing. Andreas Schories ¹ , ²<br />
�� Dipl.-Kfm. Daniel Schmidt<br />
�� Dipl.-Ing. Thomas Wagner<br />
Wertermittlungsausschuss (WEA)<br />
1) öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Bewertung bebauter und unbebauter Grundstücke (IHK <strong>Berlin</strong>)<br />
2) zertifi zierte Sachverständige für Immobilienbewertung gem. DIN EN ISO/IEC 17024 (TGA)<br />
3) Member of the Royal Institution of Chartered Surveyors (MRICS)<br />
Impressum<br />
Immobilienverband Deutschland (<strong>IVD</strong>)<br />
Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen<br />
Regionalverband <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e.V.<br />
Vorsitzender des Vorstandes: Dirk Wohltorf<br />
Kurfürstendamm 102<br />
10707 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 / 89 73 53 64<br />
Fax: 030 / 89 73 53 68<br />
E-Mail: info@ivd-berlin-brandenburg.de<br />
Web: www.ivd-berlin-brandenburg.de<br />
Layout, Gesamtherstellung: unit ZÜRN Werbeagentur GmbH, <strong>Berlin</strong><br />
Fotos: Andreas Habath<br />
Der <strong>IVD</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e.V. stützt seine Preiseinschätzungen auf Informationen der <strong>IVD</strong>-Marktreporter, öffentliche Quellen und auf<br />
die besonderen Marktkenntnisse der Mitglieder des Wertermittlungsausschusses. Die Informationen wurden mit größter Sorgfalt recherchiert<br />
und erfolgen ohne Gewähr. Für etwaige Fehler kann keine Verantwortung übernommen werden. Vervielfältigungen, auch auszugsweise,<br />
sind nur mit Quellenangabe gestattet.<br />
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.<br />
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