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Universalmuseum Joanneum Presse Maria Lassnig Biografie

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<strong>Universalmuseum</strong><br />

<strong>Joanneum</strong><br />

<strong>Presse</strong><br />

<strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong> presse@museum-joanneum.at<br />

<strong>Maria</strong>hilferstraße 4, 8020 Graz, Austria Telefon +43-316/8017-9211<br />

www.museum-joanneum.at<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Lassnig</strong><br />

<strong>Biografie</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Lassnig</strong> wurde am 8. September 1919 in Garzern, Gemeinde Kappel am Krappfeld, Kärnten<br />

(AT) als Tochter von Mathilde Gregorz geboren. Ihren Vater lernt sie erst als Erwachsene kennen.<br />

Aufgrund der Berufstätigkeit der Mutter wächst sie bei der Großmutter auf. <strong>Maria</strong> <strong>Lassnig</strong> lebt<br />

und arbeitet in Wien (AT) und Feistritz ob Grades, Kärnten (AT).<br />

1925<br />

Nach der Heirat der Mutter mit dem Bäcker Jakob <strong>Lassnig</strong> Übersiedelung nach Klagenfurt.<br />

Bis 1939<br />

� Besuch der Ursulinen-Klosterschule in Klagenfurt, Realgymnasium bis zur Matura<br />

� Zeichenunterricht vom 6.–10. Lebensjahr<br />

� Mitglied bei den Wandervögeln, einer natur- und freiheitsliebenden Jugendbewegung<br />

1939-41<br />

Ausbildung zur Volksschullehrerin, Unterricht in Volksschulen im Metnitztal, wo <strong>Lassnig</strong> die<br />

Kinder zeichnerisch porträtiert.<br />

1941-43<br />

� Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Diplom)<br />

� Prof. Wilhelm Dachauer wertet <strong>Lassnig</strong>s Malerei als „entartet“, darauf Wechsel zu<br />

Prof. Ferdinand Andri, Aktzeichnen bei Prof. Herbert Boeckl<br />

� Erarbeitung ihres subjektiven Farbsehens<br />

1943<br />

Besuch bei Franz Wiegele (Nötscher Kreis)<br />

1945<br />

� Rückkehr nach Klagenfurt<br />

� <strong>Lassnig</strong>s Atelier wird zum Treffpunkt von Künstlern und Schriftstellern (z. B. Arnold<br />

Clementschitsch, Michael Guttenbrunner, Max Holzer, Wolf in der Maur, Arnold Wande).<br />

� Einflüsse des Kärntner Kolorismus (Herbert Boeckl, Arnold Clementschitsch, Anton Kolig,<br />

Franz Wiegele)<br />

� Es entstehen Porträts, Aktstudien, Interieurs, Stillleben und Tierbilder.


Seite 2<br />

Ab 1948<br />

Beschäftigung mit Nachkubismus, Orphismus, Surrealismus, Automatismus<br />

1948<br />

� Erste Body-Awareness-Zeichnungen: Introspektive Erlebnisse<br />

� Erste Einzelausstellung in der Galerie Kleinmayr, Klagenfurt<br />

� Bekanntschaft mit Arnulf Rainer<br />

1951<br />

� Übersiedlung nach Wien<br />

� Mitglied der Hundsgruppe (Arik Brauer, Ernst Fuchs, Wolfgang Hollegha, Anton Lehmden,<br />

Josef Mikl, Markus Prachensky, Arnulf Rainer)<br />

� Stipendium für eine Parisreise (mit Arnulf Rainer)<br />

� Bekanntschaft mit Paul und Gisèle Celan, André Breton, Benjamin Péret. Die von Michel Tapié<br />

kuratierte internationale Ausstellung Véhemences Confrontées in der Galerie Nina Dausset<br />

hinterlässt mit Werken der Art Informel und des abstrakten Expressionismus nachhaltigen<br />

Eindruck.<br />

� Organisation der Ausstellung Junge unfigurative Malerei im Künstlerhaus Klagenfurt (mit<br />

Arnulf Rainer)<br />

1951-53<br />

Beeinflusst von Informel und Tachismus entstehen Der aktive Ekel, Statische Meditationen,<br />

Amorphe Rhythmen, (Knodel-)Selbstporträts, Flächenteilungsbilder, Monotypien<br />

1952<br />

Zweite Parisreise<br />

1954<br />

� Rückkehr an die Akademie, Meisterschule für Malerei bei Albert Paris Gütersloh<br />

� Figuratives, Porträts, Landschaften<br />

� Kontakt mit den Schriftstellern der Wiener Gruppe: Friedrich Achleitner, H. C. Artmann,<br />

Gerhard Rühm und Oswald Wiener<br />

1954-56<br />

Kopfheiten, Körper als Farbflächen<br />

1956<br />

Kontakt mit dem Künstlerkreis um Monsignore Otto Mauer und die Galerie nächst St. Stephan<br />

(Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky, Arnulf Rainer)<br />

1958<br />

Erste Körpergefühlsaquarelle


Seite 3<br />

1959/60<br />

Rückgriff auf das Informel: tachistische Körpergefühlsbilder<br />

1961-68<br />

Wohnort: Paris<br />

1960-62<br />

Großformatige Körpergefühlsfigurationen (Strichbilder)<br />

1963-65<br />

� Narrative, mehrfigurige Strichbilder: Gesellschaftskritische Darstellungen; karikaturenhafte,<br />

absurde Szenerien, monsterhafte Körpergefühlsbilder<br />

� Beweinungsbilder (nach dem Tod der Mutter 1964)<br />

1966-68<br />

Konstruktive Raumbilder, fast geometrische Körper, anthropomorphmechanische Szenerien<br />

1968-80<br />

� Lebensmittelpunkt in New York, dort wechselnde Wohnorte, Sommeraufenthalte in Kärnten<br />

� Hinwendung zum Realismus: (Selbst-)Porträts, Stillleben mit verfremdeten Selbstbildnissen,<br />

teils Auftragswerke<br />

� Seidensiebdrucke<br />

� Gegenüberstellung von physischer Empfindungswelt und Außenwelt<br />

� Das Körpergefühl wird zu „Body-Awareness“.<br />

1970<br />

� Besuch eines Zeichentrickkurses an der School of Visual Arts, New York<br />

� Nach Vorlage von Körperbewusstseinszeichnungen entstehen (Zeichentrick-)Filme.<br />

1972<br />

Preis des New York State Council für den Trickfilm Selfportrait<br />

1974-76<br />

(Selbst-)Porträts mit Tieren<br />

1977<br />

Erste Retrospektive der grafischen Arbeiten, Albertina, Wien<br />

1978<br />

� DAAD-Stipendium, einjähriger Aufenthalt in Berlin<br />

� Landschaftszeichnungen und -aquarelle, Porträts<br />

� Kontakt mit Oswald Wiener


Seite 4<br />

1979<br />

Rückkehr nach New York<br />

1980<br />

� Berufung an die Hochschule für angewandte Kunst, Wien (auf Betreiben der Bundesministerin<br />

Hertha Firnberg), erste Professorin für Malerei im deutschsprachigen Raum<br />

� Österreichischer Pavillon auf der Biennale von Venedig (gemeinsam mit VALIE EXPORT)<br />

1981<br />

In <strong>Lassnig</strong>s Meisterklasse für Experimentelles Gestalten (1980-89) wird ein Lehrstudio für<br />

experimentellen Trickfilm installiert.<br />

1982<br />

Teilnahme an der documenta 7, Kassel<br />

Frühe 1980er-Jahre<br />

� Weitgehender Verzicht auf realistische Darstellung und Porträts<br />

� Selbstbildnisse, geprägt von Belastungen und Fremdbestimmtheit<br />

� Gemälde, die sich mit dem Leid der Außenwelt auseinandersetzen<br />

� Aquarelle von Reisen, Landschaften<br />

� Mythologie, Archaisches<br />

1984–87<br />

Serie Innerhalb und außerhalb der Leinwand<br />

1985<br />

Erste Retrospektive der Gemälde im Museum moderner Kunst, Wien, Kunstmuseum Düsseldorf,<br />

Kunsthalle Nürnberg und der Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt<br />

Ab Mitte 1980er-Jahre<br />

Narrative, heitere Bilder, vermehrte Beschäftigung mit Natur, Tieren<br />

1992<br />

Film Kantate<br />

1995<br />

Teilnahme an der Biennale von Venedig<br />

1997<br />

� Beendigung der Lehrtätigkeit an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien<br />

� Teilnahme an der documenta X, Kassel


Seite 5<br />

Um 2000<br />

� Zyklus Landleute<br />

� Melancholisch getragene Bilder (Illusionen)<br />

� Fußballbilder<br />

� Bilder zum Verhältnis der Geschlechter zueinander, zur Verknüpfung von Menschlichem und<br />

Animalischem<br />

2003<br />

Repräsentiert Österreich bei der ersten Biennale in Beijing<br />

2005/06<br />

� Nacht- oder Kellerbilder<br />

� Eiserner Vorhang für die Wiener Staatsoper<br />

Auszeichnungen<br />

1977<br />

Preis der Stadt Wien für bildende Kunst<br />

1985<br />

Kärntner Landespreis, Klagenfurt<br />

1988<br />

Großer Österreichischer Staatspreis, erstmals an eine Künstlerin<br />

1998<br />

Oskar-Kokoschka-Preis, Wien<br />

2001<br />

Kunstpreis der Norddeutschen Landesbank, Hannover<br />

2002<br />

� Roswitha-Haftmann-Preis, Zürich<br />

� Rubenspreis der Stadt Siegen, erstmals an eine Künstlerin<br />

� Ehrenring der Universität für angewandte Kunst, Wien<br />

2004<br />

Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt<br />

2005<br />

Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst

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