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Knauf Fugentechnik Zeig mir deine Fugen und ich sag dir, wer du bist

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<strong>Knauf</strong> <strong><strong>Fugen</strong>technik</strong><br />

Ausgabe 07/02<br />

<strong>Zeig</strong> <strong>mir</strong> <strong>deine</strong> <strong>Fugen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>ich</strong> <strong>sag</strong> <strong>dir</strong>, <strong>wer</strong> <strong>du</strong> <strong>bist</strong>


Es geschieht tagtägl<strong>ich</strong> auf zahlre<strong>ich</strong>en Baustellen. Der Maler hat<br />

verspachtelte Trockenbauflächen mit einem Anstr<strong>ich</strong> oder einem<br />

Wandbelag versehen <strong>und</strong> es ze<strong>ich</strong>nen s<strong>ich</strong> die <strong>Fugen</strong> ab. Maler,<br />

Architekt oder Bauherr beanstanden die Oberflächenqualität <strong>und</strong><br />

als Schuldiger ist sofort der Trockenbauer bzw. der Spachtler<br />

ausgemacht. Nur so einfach ist die Sache meistens n<strong>ich</strong>t.<br />

Natürl<strong>ich</strong> <strong>wer</strong>den gerade die für die Endqualität der Trockenbau-<br />

Fläche entscheidenden Spachtelarbeiten sehr gerne <strong>und</strong> sehr<br />

häufig an Sub- oder Sub-Sub-Unternehmen weitergegeben. Spachtelarbeiten<br />

sind zeitaufwändig <strong>und</strong> somit kostenintensiv. Die<br />

Versuchung ist daher groß, hier Kosten einzusparen. Ob der Weg<br />

über wenig qualifizierte Verarbeiter, die zu Dumping-Preisen<br />

antreten, hierfür der R<strong>ich</strong>tige ist, darf angezweifelt <strong>wer</strong>den.<br />

Aber oft, eigentl<strong>ich</strong> meistens, ist dies n<strong>ich</strong>t das Problem für den<br />

späteren Ärger bzw. sind diese Niedrigstpreise die Konsequenz<br />

aus einem gr<strong>und</strong>sätzl<strong>ich</strong>en Problem. Welche Spachtelqualität ist<br />

für welche Oberflächenbehandlung geeignet. Inwieweit müssen<br />

gestalterische Anforderungen des Planers <strong>und</strong> objektspezifische<br />

Gegebenheiten, wie natürl<strong>ich</strong>e <strong>und</strong> künstl<strong>ich</strong>e L<strong>ich</strong>teinflüsse<br />

berücks<strong>ich</strong>tigt <strong>wer</strong>den. Die Kombination all dieser Einflüsse<br />

ergibt mitunter sehr komplexe Anwen<strong>du</strong>ngssituationen.<br />

Die aktuelle Architektur bevorzugt neben Stahl, Beton, glatten<br />

Natursteinflächen, sehr viel Glas in Fassaden <strong>und</strong> glatte Flächen<br />

für Wände <strong>und</strong> Decken. Transparenz ist das Schlagwort. Es wird<br />

n<strong>ich</strong>t gespart bei aufwändigen Konstruktionen, bei hoch<strong>wer</strong>tigen<br />

Fassadenverklei<strong>du</strong>ngen, bei Natursteinbodenbelägen <strong>und</strong> großen<br />

Fensterflächen. Die vermeintl<strong>ich</strong> simplen Trockenbau- <strong>und</strong> auch<br />

Putzflächen sollen s<strong>ich</strong> aber mögl<strong>ich</strong>st wenig als Kostenfaktor<br />

darstellen. Es wird so billig wie mögl<strong>ich</strong> ausgeschrieben.<br />

Hinterher sollen diese Flächen aber z.B. mit einem hoch<strong>wer</strong>tigen<br />

mattglänzenden (weißen) Anstr<strong>ich</strong> oder gar einer Lackierung<br />

versehen <strong>wer</strong>den, um dem gestalterischen Anspruch gerecht zu<br />

<strong>wer</strong>den. Dass dies n<strong>ich</strong>t funktioniert, n<strong>ich</strong>t funktionieren kann,<br />

zeigt tägl<strong>ich</strong> die Praxis.<br />

Ein entscheidendes Problem dabei ist, dass die für solche<br />

Ansprüche notwendigen Oberflächen <strong>und</strong> Ebenheitsqualitäten


n<strong>ich</strong>t z.B. über eine DIN-Norm geregelt sind. Um der DIN 18202<br />

zu genügen, müsste man eigentl<strong>ich</strong> fast gar n<strong>ich</strong>t spachteln.<br />

Bisher gab nur das Merkblatt Nr. 2 des B<strong>und</strong>esverbandes der<br />

Gips- <strong>und</strong> Gipsplattenin<strong>du</strong>strie Hinweise <strong>und</strong> Hilfestellungen zu<br />

Oberflächenqualitäten bei Spachtelarbeiten. Es gab die Standardverspachtelung,<br />

deren Oberflächenqualität ausre<strong>ich</strong>en soll<br />

für normale Dispersionsfarbenanstr<strong>ich</strong>e mit der Lammfellrolle<br />

oder für Tapeten der Qualität einer Raufasertapete.<br />

Alle höheren Anforderungen verlangen die so genannte<br />

Sonderverspachtelung, die aber gezielt ausgeschrieben <strong>und</strong><br />

gesondert vergütet <strong>wer</strong>den muss. Dies wird aus mehreren<br />

Gründen aber selten gemacht. Zum Einen versucht der Planer<br />

eher die Kosten zu minimieren, zum Zweiten weiß er oft zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung der Trockenbauflächen noch gar n<strong>ich</strong>t,<br />

welche Besch<strong>ich</strong>tung aufgebracht <strong>wer</strong>den soll <strong>und</strong> zum Dritten<br />

fehlt sehr häufig die Sensibilisierung <strong>und</strong> die notwendige<br />

Fachkenntnis über die Abhängigkeit von Oberflächenqualitäten<br />

gespachtelter Trockenbauflächen vom Anspruch der nachfolgenden<br />

Besch<strong>ich</strong>tung.<br />

Eine Verbesserung dieser Situation sollte die noch in der<br />

Beratung befindl<strong>ich</strong>e europäische Norm "Design and application<br />

of Gypsum plasterboards" (CEN/TC 241-WG 4) bringen, die<br />

drei verschiedene Oberflächen-Qualitätsstufen von Spachtelfugen<br />

festlegen sollte. Mittlerweile wurde in diesem europäischen<br />

Normengremium beschlossen, diesen Abschnitt über Oberflächenqualitäten<br />

n<strong>ich</strong>t über die E-Norm, sondern "nur" über<br />

eine europäische R<strong>ich</strong>tlinie zu regeln. Da auch deren Erscheinung<br />

noch n<strong>ich</strong>t absehbar ist, hat der B<strong>und</strong>esverband der<br />

Gips- <strong>und</strong> Gipsplattenin<strong>du</strong>strie in Zusammenarbeit mit Verarbeiterverbänden<br />

das Merkblatt Nr. 2 überarbeitet, um mehr<br />

S<strong>ich</strong>erheit in diese Thematik zu bringen. Diese Neuauflage wird<br />

in Kürze erscheinen.<br />

Vor allem die Forderungen im Kapitel "Ausschreibung" des<br />

Merkblattes beschreiben den Anspruch:<br />

– Entsprechend den Ausführungsstufen sind die gewünschte<br />

Verspachtelung bzw. der angestrebte Zustand der Ober-


flächengüte, erforderl<strong>ich</strong>enfalls auch die Art der Ausführung,<br />

festzulegen <strong>und</strong> vertragl<strong>ich</strong> zu vereinbaren.<br />

– Sind im Leistungsverze<strong>ich</strong>nis keine Angaben über die<br />

Verspachtelung enthalten, so gilt stets die Qualitätsstufe 2<br />

(Standardverspachtelung) als vereinbart ..........<br />

– Die immer wieder in Ausschreibungen anzutreffenden Begriffe<br />

"malerfertig", "stre<strong>ich</strong>fertig" oder "oberflächenfertig"<br />

o.ä. sind in diesem Zusammenhang absolut ungeeignet,<br />

um die zu erbringende Leistung zu beschreiben. Es<br />

widerspr<strong>ich</strong>t dem Prinzip der VOB/A (§ 9 Beschreibung der<br />

Leistung, Allgemeines [14] bzw. Ö-Norm B2260-2 [14]),<br />

wonach die Beschreibung der Leistung eindeutig <strong>und</strong><br />

erschöpfend zu erfolgen hat.<br />

Was heißt das zusammengefasst? Der Planer muss in der<br />

Ausschreibung eindeutig <strong>und</strong> erschöpfend die geforderte Oberflächenqualität<br />

angeben <strong>und</strong> beschreiben, am besten noch<br />

unter Angabe der gewünschten Endbehandlung. Daraufhin<br />

kann der Spachtler gemäß diesen Anforderungen spezifisch<br />

seine Leistung anbieten. Seine abgegebene Leistung kann dann<br />

aber auch analog diesen Anforderungen entsprechend be<strong>wer</strong>tet<br />

<strong>wer</strong>den.<br />

Das neue Merkblatt Nr. 2 beschreibt vier Oberflächenqualitätsstufen,<br />

Q1, Q2, Q3 <strong>und</strong> Q4. Das Merkblatt weist darauf hin,<br />

dass als Maßstab für die Oberflächenqualität neben der<br />

Ebenheit vor allem optische Merkmale z.B. Markierungen der<br />

Kartonoberfläche <strong>und</strong> <strong>Fugen</strong>abze<strong>ich</strong>nungen herangezogen <strong>wer</strong>den.<br />

Daraus ergibt s<strong>ich</strong> auch die Forderung für die Planung, die<br />

zur Verwen<strong>du</strong>ng kommenden Baustoffe, deren Maßtoleranzen<br />

<strong>und</strong> die hand<strong>wer</strong>kl<strong>ich</strong>en Ausführungsmögl<strong>ich</strong>keiten zu berücks<strong>ich</strong>tigen.<br />

Beanstan<strong>du</strong>ngen von Oberflächenqualitäten ergeben<br />

s<strong>ich</strong> sehr häufig infolge spezieller L<strong>ich</strong>tsituationen auf der<br />

Fläche. Auf diese Problematik weist das Merkblatt besonders<br />

hin. "Werden bei der Beurteilung der gespachtelten Oberflächen<br />

spezielle L<strong>ich</strong>tverhältnisse - z.B. Streifl<strong>ich</strong>t als natürl<strong>ich</strong>es<br />

L<strong>ich</strong>t oder künstl<strong>ich</strong>e Beleuchtung - bei der Abnahme mit


herangezogen, ist vom Auftraggeber dafür zu sorgen, dass<br />

bereits während der Ausführung der Spachtelarbeiten vergle<strong>ich</strong>bare<br />

L<strong>ich</strong>tverhältnisse vorhanden sind. Da die L<strong>ich</strong>tverhältnisse<br />

in der Regel n<strong>ich</strong>t konstant sind, kann eine eindeutige<br />

Beurteilung der Trockenbauarbeit nur für eine vor<br />

Ausführung der Spachtelarbeiten definierte L<strong>ich</strong>tsituation vorgenommen<br />

<strong>wer</strong>den. Die L<strong>ich</strong>tsituation ist dementsprechend<br />

vertragl<strong>ich</strong> zu vereinbaren."<br />

Die einzelnen Qualitätsstufen <strong>wer</strong>den im neuen Merkblatt Nr. 2<br />

ausführl<strong>ich</strong> beschrieben. Im Folgenden sollen diese vier<br />

Qualitätsstufen in verkürzter Form vorgestellt <strong>wer</strong>den.<br />

Q1<br />

- Qualitätsstufe 1 definiert die Oberflächenqualität<br />

von <strong>Fugen</strong>, an die keine optischen (dekorativen)<br />

Anforderungen gestellt <strong>wer</strong>den. Eine Gr<strong>und</strong>verspachtelung ist<br />

ausre<strong>ich</strong>end <strong>und</strong> umfasst das Füllen der Stoßfugen der<br />

Gipsplatten <strong>und</strong> das Überziehen der s<strong>ich</strong>tbaren Teile der<br />

Befestigungsmittel. Überstehendes Spachtelmaterial ist abzustoßen,<br />

<strong>wer</strong>kzeugbedingte Markierungen, Riefen <strong>und</strong> Grate<br />

sind zulässig. Diese Qualitätsstufe findet Anwen<strong>du</strong>ng bei der<br />

Verspachtelung der unteren Plattenlage bei mehrlagigen<br />

Beplankungen wie auch bei Flächen, die mit Beklei<strong>du</strong>ngen <strong>und</strong><br />

Belägen aus Fliesen <strong>und</strong> Platten oder auch dickeren<br />

Putzbesch<strong>ich</strong>tungen versehen <strong>wer</strong>den sollen. Was bedeutet das<br />

in der Praxis? Ein oder maximal zwei Arbeitsgänge mit Uniflott<br />

bei Gipsplatten mit HRAK-Kante oder mit <strong>Fugen</strong>füller Le<strong>ich</strong>t<br />

<strong>und</strong> <strong>Fugen</strong>deckstreifen bei Platten mit AK-Kante. Unter Fliesen<br />

finden nur imprägnierte GKBI-Platten, "grüne Platten",<br />

Anwen<strong>du</strong>ng, d.h. hier sollte mit Uniflott imprägniert, "grüner<br />

Uniflott", verspachtelt <strong>wer</strong>den.<br />

Q2<br />

- Qualitätsstufe 2 entspr<strong>ich</strong>t der bisherigen Standardverspachtelung<br />

<strong>und</strong> genügt den übl<strong>ich</strong>en Anforderungen<br />

an Wand- <strong>und</strong> Deckenflächen. Ziel der Verspachtelung<br />

ist es, den <strong>Fugen</strong>bere<strong>ich</strong> <strong>du</strong>rch stufenlose Übergänge der<br />

Plattenoberfläche anzugle<strong>ich</strong>en. Gle<strong>ich</strong>es gilt für Befestigungsmittel,<br />

Innen- <strong>und</strong> Außenecken sowie Anschlüsse. Die Verspachtelung<br />

nach Qualitätsstufe 2 umfasst die Gr<strong>und</strong>verspachtelung


(Q1) <strong>und</strong> das Nachspachteln (Feinspachteln, Finish) bis zum<br />

Erre<strong>ich</strong>en eines stufenlosen Übergangs zur Plattenoberfläche.<br />

Dabei dürfen keine Bearbeitungsabdrücke oder Spachtelgrade<br />

s<strong>ich</strong>tbar bleiben. Falls erforderl<strong>ich</strong> sind die verspachtelten<br />

Bere<strong>ich</strong>e zu schleifen. Diese Oberfläche kann z.B. geeignet<br />

sein für mittel- <strong>und</strong> grobstrukturierte Wandbeklei<strong>du</strong>ngen (z.B.<br />

Raufasertapeten), matte füllende Anstr<strong>ich</strong>e (z.B. Dispersionsanstr<strong>ich</strong>e),<br />

die manuell mit Lammfell oder Strukturrolle aufgetragen<br />

<strong>wer</strong>den <strong>und</strong> für Oberputze mit Größkorn über 1 mm.<br />

Bei dieser Oberflächenqualität sind z.B. streifl<strong>ich</strong>tbedingte<br />

Abze<strong>ich</strong>nungen n<strong>ich</strong>t auszuschließen! Auch hier ist die Praxis<br />

mit qualitativ hoch<strong>wer</strong>tigen Pro<strong>du</strong>kten einfach. Zwei bis drei<br />

saubere Arbeitsgänge mit Uniflott bei HRAK-Platten, drei<br />

Arbeitsgänge mit <strong>Fugen</strong>füller Le<strong>ich</strong>t bei AK-Platten <strong>und</strong> jeweils<br />

die Übergänge sauber verschliffen, liefern das gewünschte<br />

Ergebnis. Le<strong>ich</strong>ter <strong>und</strong> qualitativ noch besser wird die<br />

<strong>Fugen</strong>qualität erre<strong>ich</strong>t, wenn als letzter Arbeitsgang <strong>Knauf</strong><br />

Finish pastös ca. 30 cm breit aufgezogen wird. Die Geschmeidigkeit<br />

<strong>und</strong> Feinheit dieses verarbeitungsfertigen Spachtels<br />

<strong>und</strong> die le<strong>ich</strong>te Schleifbarkeit sind Garant für das gute<br />

Ergebnis.<br />

Q3<br />

- Qualitätsstufe 3 stellt erhöhte Anforderungen an<br />

die gespachtelte Oberfläche, d.h. es sind zusätzl<strong>ich</strong>e<br />

über Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Standardverspachtelung hinausgehende<br />

Maßnahmen erforderl<strong>ich</strong>. Qualitätsstufe 3 umfasst die Standardverspachtelung<br />

(Q2) <strong>und</strong> ein breiteres Ausspachteln der<br />

<strong>Fugen</strong> sowie ein scharfes Abziehen der restl<strong>ich</strong>en Kartonoberfläche<br />

zum Porenverschluss mit Spachtelmaterial. Im Bedarfsfall<br />

sind die gespachtelten Flächen zu schleifen. Solche Oberflächen<br />

können beispielsweise geeignet sein für feinstrukturierte<br />

Wandbeklei<strong>du</strong>ngen, matte n<strong>ich</strong>t strukturierte Anstr<strong>ich</strong>e/Besch<strong>ich</strong>tungen<br />

<strong>und</strong> Oberputze mit Größkorn < 1 mm.<br />

Ganz w<strong>ich</strong>tig: auch bei der Sonderverspachtelung Q3 sind bei<br />

Streifl<strong>ich</strong>t s<strong>ich</strong>tbar <strong>wer</strong>dende Abze<strong>ich</strong>nungen n<strong>ich</strong>t völlig auszuschließen<br />

<strong>und</strong> nach VOB/C, DIN 18350, Nr. 3.1.2 [7] zulässig.<br />

Grad <strong>und</strong> Umfang solcher Abze<strong>ich</strong>nungen sind jedoch<br />

gegenüber der Standardverspachtelung geringer. Q3 verlangt<br />

also einen sehr hohen Anspruch, der allein <strong>du</strong>rch breites<br />

Ausspachteln oder vollflächiges scharfes Abziehen trotzdem oft


n<strong>ich</strong>t erfüllt <strong>wer</strong>den kann. <strong>Knauf</strong> bietet hier ein komplettes<br />

Spachtelsystem an. Ausgehend von einer Fuge der Qualitätsstufe<br />

Q2, z.B. Uniflott plus Finish pastös, optimal verschliffen,<br />

wird anschließend mit <strong>Knauf</strong> Spezialgr<strong>und</strong> vollflächig<br />

gr<strong>und</strong>iert. Bei dieser Systemkomponente handelt es s<strong>ich</strong> um<br />

einen hoch<strong>wer</strong>tigen mineralisch gefüllten, weiß pigmentierten<br />

Voranstr<strong>ich</strong>. Er füllt Schleifspuren, vereinheitl<strong>ich</strong>t farbl<strong>ich</strong> die<br />

Oberfläche (bei künstl<strong>ich</strong> erzeugtem Streifl<strong>ich</strong>t <strong>wer</strong>den noch vorhandene<br />

Unebenheiten erkennbar) <strong>und</strong> er sperrt gegen das<br />

Verdünnungsmittel Wasser der nachfolgenden Besch<strong>ich</strong>tungen<br />

ab. Notwendige Korrekturen können mit Finish pastös ausgeführt<br />

<strong>wer</strong>den. Diese Bere<strong>ich</strong>e müssen erneut mit Spezialgr<strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>iert <strong>wer</strong>den. Nach dessen vollständiger Austrocknung kann<br />

die Endbesch<strong>ich</strong>tung z.B. mit Farbe erfolgen. Oft ist es das<br />

"gewusst wie" <strong>und</strong> das r<strong>ich</strong>tige Material, das dem Verarbeiter,<br />

gepaart mit seinem hand<strong>wer</strong>kl<strong>ich</strong>en Können, die Mögl<strong>ich</strong>keiten<br />

gibt, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen.<br />

Q4<br />

- Qualitätsstufe 4 ist <strong>du</strong>rch eine Vollflächenspachtelung<br />

oder ein Abstucken der gesamten Oberfläche<br />

darstellbar, um höchste Anforderungen an die gespachtelte<br />

Oberfläche zu erfüllen. Im Unterschied zur Sonderverspachtelung<br />

(Q3) wird dabei die gesamte Plattenoberfläche mit<br />

einer <strong>du</strong>rchgehenden Spachtel/Putzsch<strong>ich</strong>t abgedeckt. Qualitätsstufe<br />

4 umfasst also die Standardverspachtelung (Q2)<br />

<strong>und</strong> ein breites Ausspachteln der Fuge sowie ein vollflächiges<br />

Überziehen <strong>und</strong> Glätten der gesamten Oberfläche mit einem<br />

dafür geeigneten Material (Sch<strong>ich</strong>tdicke bis etwa 3 mm).<br />

Solche Oberflächen können geeignet sein für glatte oder<br />

strukturierte Wandbeklei<strong>du</strong>ngen mit Glanz, Lasuren oder Anstr<strong>ich</strong>e/Besch<strong>ich</strong>tungen<br />

bis zu mittlerem Glanz oder<br />

Stuccolustro oder andere hoch<strong>wer</strong>tige Glätttechniken. Diese<br />

Oberflächenbehandlung minimiert die Mögl<strong>ich</strong>keit von<br />

Abze<strong>ich</strong>nungen der Plattenoberfläche <strong>und</strong> <strong>Fugen</strong>. Unerwünschte<br />

Effekte <strong>du</strong>rch L<strong>ich</strong>teinwirkungen (z.B. Streifl<strong>ich</strong>t) <strong>wer</strong>den weitgehend<br />

vermieden.<br />

Man könnte von keinem <strong>Knauf</strong>-System sprechen, wenn es für<br />

diese höchst<strong>wer</strong>tige Anforderung kein geeignetes Material<br />

gäbe. Es gibt sogar zwei, mit unterschiedl<strong>ich</strong>en Charakteristika.


So/dtsch/D/07.02/FB/D<br />

Zum Einen die neu entwickelte verarbeitungsfertige Gipsspachtelmasse<br />

Readygips. Wenn man mit diesem Material n<strong>ich</strong>t<br />

schon die Fuge (mit <strong>Fugen</strong>deckstreifen) verspachtelt hat, kann<br />

man den geschmeidigen, trocknungsschw<strong>und</strong>armen Spachtel<br />

auf einer nach Q2 verspachtelten Fläche idealerweise für den<br />

vollflächigen Überzug verwenden. Le<strong>ich</strong>tes Nachschleifen <strong>und</strong><br />

Sie haben einen Traumuntergr<strong>und</strong> für nachfolgende Oberflächenbesch<strong>ich</strong>tungen.<br />

Alternativ dazu, man könnte fast <strong>sag</strong>en, wenn das noch n<strong>ich</strong>t<br />

re<strong>ich</strong>t, empfiehlt s<strong>ich</strong> ein vollflächiger Auftrag der Gipsspachtelmasse<br />

<strong>Knauf</strong> Multi-Finish. Dieses Material eröffnet alle<br />

denkbaren Mögl<strong>ich</strong>keiten. Neben der le<strong>ich</strong>ten Verarbeitbarkeit<br />

liefert es Oberflächenqualitäten bis hin zum matten Glanz<br />

<strong>du</strong>rch abstucken.<br />

Solche Oberflächen sind so gut, dass man sie auch als hoch<strong>wer</strong>tige<br />

Endoberfläche nutzen kann. Geschützt mit dem Wachs<br />

<strong>Knauf</strong> Edel-Finish ist edles, modernes Ambiente gestaltbar.<br />

Wenn das noch n<strong>ich</strong>t re<strong>ich</strong>t, kann man Multi-Finish einfärben<br />

<strong>und</strong> z.B. in Spachtel- oder Wischtechnik vollendete Flächen<br />

schaffen.<br />

Die technischen Hinweise <strong>und</strong> R<strong>ich</strong>tlinien <strong>und</strong> auch die geeigneten<br />

Pro<strong>du</strong>kte sind vorhanden. Wenn nun auch noch die<br />

Planer ihre gestalterischen Anforderungen in Einklang mit den<br />

notwendigen Qualitätsvoraussetzungen der <strong>Fugen</strong>verspachtelung<br />

in Einklang bringen <strong>und</strong> qualifizierte Fachkräfte für die<br />

praktische Umsetzung sorgen <strong>und</strong> aufwandsbezogen bezahlt<br />

<strong>wer</strong>den, sollte das sensible Thema <strong>Fugen</strong>verspachtelung zunehmend<br />

an Brisanz verlieren, zu Aller Vorteil.<br />

<strong>Knauf</strong> Direkt Techn. Auskunft-Service:<br />

Tel. 0 18 05/31-1000, Fax 0 18 05/31-4000,<br />

E-Mail: knauf-<strong>dir</strong>ekt@knauf.de<br />

<strong>Knauf</strong> im Internet: www.knauf.de<br />

<strong>Knauf</strong> Zentrale, Pf 10, 97343 Iphofen,<br />

Tel.: 0 93 23/31-0, Fax: 0 93 23/31-277

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