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Programmheft - via nova - zeitgenössische Musik in Thüringen ev

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<strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />

veranstaltet <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

Deutschen Komponistenverband Landesverband Thür<strong>in</strong>gen<br />

die<br />

4. Weimarer Frühjahrstage<br />

für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong><br />

vom 23.4. bis 27.4. 2003<br />

PROGRAMMHEFT<br />

1


2<br />

Seite<br />

Grußworte 3<br />

Mitwoch, 23.4.2003<br />

Eröffnung 9<br />

Kompositionswettbewerb 10<br />

Teilnehmer 11<br />

Konzert 15<br />

Donnerstag, 24.4.2003<br />

Komponistensymposion 20<br />

Konzert 20<br />

Freitag, 25.4.2003<br />

Komponistensymposion 32<br />

Konzert 32<br />

Sonnabend, 26.4.2003<br />

Komponistensymposion 41<br />

Konzert / Langer Festivalabend 42<br />

Sonntag, 27.4.2003<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Konzert zum Kompositionswettbewerb 69<br />

Abschlußkonzert 73<br />

Komponisten/Interpretenverzeichnis 81<br />

Zum Veranstalter 83<br />

Informationen / Förderer / Sponsoren 87<br />

Impressum 93


GRUSSWORT<br />

3<br />

Grußwort<br />

Zum vierten Mal lädt der Fördervere<strong>in</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong><br />

– <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V. <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesverband Thür<strong>in</strong>gen<br />

des Deutschen Komponistenverbandes zu den<br />

Weimarer Frühjahrstagen für <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> e<strong>in</strong>. Mit den Frühjahrstagen soll Weimar als<br />

Ort des <strong>Musik</strong>schaffens, <strong>Musik</strong>erlebens und der<br />

musikalischen Ausbildung im Bereich der <strong>zeitgenössische</strong>n<br />

<strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Deutschland und Eu ropa<br />

hervorgehoben werden.<br />

Weimar war auch <strong>in</strong> den vergangenen Jahrhunderten immer e<strong>in</strong> Ort, an dem<br />

sich deutsche Intellektuelle, Künstler und Politiker mit europäischen Kollegen<br />

trafen, und eben <strong>in</strong> dieser Tradition versteht sich dieses junge und <strong>in</strong><strong>nova</strong>tive<br />

Festival. Mit dem geplanten Programm wird e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />

Deutschen Komponisten und Komponisten aus der Schweiz, Österreich und<br />

Frankreich geschaffen, Kontakte geknüpft und e<strong>in</strong> Austausch mit unseren<br />

europäischen Nachbarn erfolgen. Immer war und bleibt <strong>Musik</strong> e<strong>in</strong>e Grenzen<br />

überschreitende Sprache, prägt aber darüber h<strong>in</strong>aus das jeweilige kulturelle<br />

Bewusstse<strong>in</strong> ihres Herkunftslandes. Das Handwerk des Komponierens setzt<br />

seit Jahrhunderten den grenzüberschreitenden Austausch voraus. Mit dem<br />

Wissen der uns prägenden vergangenen Jahrhunderte und vor allem mit dem<br />

Schaffen der Gegenwart, ist das kulturelle Europa zu gestalten.<br />

Im Zentrum der diesjährigen Veranstaltungen steht dabei die Portraitierung<br />

verschiedenster Komponisten <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong>. Am deutschlandweit<br />

ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb haben sich <strong>in</strong> diesem Jahr besonders<br />

viele Komponisten beteiligt, denen ich viel Erfolg wünsche.<br />

Den rührigen Organisatoren gilt me<strong>in</strong> Dank für die umfangreichen Vorbereitungen.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern der 4. Weimarer Frühjahrstage für<br />

<strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> e<strong>in</strong> gutes Gel<strong>in</strong>gen aller Veranstaltungen sowie e<strong>in</strong><br />

zahlreiches <strong>in</strong>teressiertes und gleichermaßen e<strong>in</strong>fühlsames Publikum.<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski


Grußwort<br />

GRUSSWORT<br />

Spätestens seit der Zeit von Goethe und Corona<br />

Schroeter ist Weimar als e<strong>in</strong> Ort der Dichtung und<br />

der <strong>Musik</strong> gerühmt. E<strong>in</strong> Ort der Dichtung und der<br />

<strong>Musik</strong> ist Weimar geblieben.<br />

Heute leben Dichter wie Wulf Kirsten und Gisela<br />

Kraft <strong>in</strong> Weimar, die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft<br />

hat <strong>in</strong> Weimar ebenso ihren Sitz wie<br />

die alt-ehrwürdige Goethe-Gesellschaft und die<br />

Deutsche Schillerstiftung von 1859 oder die junge<br />

Literarische Gesellschaft Thür<strong>in</strong>gen. – Die Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“<br />

Weimar hat e<strong>in</strong>en sehr guten Namen als Ausbildungsstätte für Kompositionsstudenten,<br />

das Ensemble für Neue <strong>Musik</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong> – 1994 von dem Weimarer<br />

Komponisten Johannes K. Hildebrandt gegründet – engagiert sich für die<br />

<strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> und erarbeitet multimediale Projekte. <strong>Musik</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Musik</strong>er wie Christ<strong>in</strong>a Meissner und Christoph Ritter, Matthias Schröder<br />

und Ivan Koval, Wally Hase und Andreas Schulik leben und arbeiten <strong>in</strong> Weimar<br />

und haben 1995 das Ensemble klangwerkstatt weimar gegründet.<br />

Und seit vier Jahren gibt es <strong>in</strong> Weimar die Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong>.<br />

Dieses musikalische Ereignis, das vom Vere<strong>in</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong><br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Landesverband Thür<strong>in</strong>gen im Deutschen<br />

Komponistenverband getragen wird, fand bereits im dritten Jahr e<strong>in</strong>e<br />

große Beachtung weit über die Grenzen des Freistaates Thür<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>aus.<br />

In diesem Jahr werden die Ergebnisse e<strong>in</strong>es bundesweit ausgeschriebenen<br />

Komponistenwettbewerbs den nucleus der Weimarer Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> bilden. In Weimar gelangen <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit ihren<br />

Schöpfern die ausgezeichneten Kompositionen zur Uraufführung <strong>in</strong> Anwesenheit<br />

von Tonsetzern auch aus der Schweiz, aus Österreich und aus Frankreich.<br />

Unsere Stiftung Kulturfonds fördert die Weimarer Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> von Anfang an und mit namhaften Geldbeträgen.<br />

Mit Genugtuung registrieren die Juroren und die Mitarbeiter der Stiftung<br />

Kulturfonds, dass viele Tonkünstler, deren Kompositionen <strong>in</strong> diesem Jahr zur<br />

Aufführung gelangen, <strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren Stipendiaten unserer<br />

4


GRUSSWORT<br />

Stiftung gewesen s<strong>in</strong>d: u. a. Warnfried Altmann, Johannes K. Hildebrandt,<br />

Lothar Voigtländer, Mario Wiegand und Helmut Zapf. – Der Förderung herausragender<br />

Projekte <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen durch unsere Stiftung<br />

Kulturfonds wünschen wir e<strong>in</strong>e lange Zukunft.<br />

Prof. Dr. Dietger Pforte<br />

Geschäftsführer der Stiftung Kulturfonds<br />

fördert <strong>zeitgenössische</strong> Kunst und Kultur <strong>in</strong> den Ländern<br />

Berl<strong>in</strong>, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-<br />

Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen durch die Vergabe von Stipendien an<br />

Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler und durch Projektzuwendungen.<br />

Anträge auf Fördermittel für das Jahr 2004 s<strong>in</strong>d bis zu<br />

folgenden Term<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zureichen.<br />

Projektzuwendungen bis zum 15.09.2003<br />

Arbeitsstipendien bis zum 15.10.2003<br />

Die Anträge s<strong>in</strong>d zu richten an die Stiftung Kulturfonds,<br />

Chausseestraße 128 A, 10115 Berl<strong>in</strong>.<br />

Weitere wichtige Informationen zur Antragstellung und<br />

zu den Künstlerhäusern der Stiftung unter<br />

www.stiftungkulturfonds.de<br />

www.kuenstlerhaus-lukas.de<br />

www.wiepersdorf.de<br />

5


Grußwort<br />

GRUSSWORT<br />

Die Weimarer Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> s<strong>in</strong>d aus der deutschen <strong>Musik</strong>landschaft nicht<br />

mehr wegzudenken. In nur vier Jahren haben die<br />

engagierten Initiatoren e<strong>in</strong> Festival etabliert, das<br />

Weimar fünf Tage lang mit e<strong>in</strong>er imponierenden<br />

Vielzahl an Konzerten, Vorträgen und Symposien <strong>in</strong><br />

das Blickfeld der am <strong>zeitgenössische</strong>n <strong>Musik</strong>schaffen<br />

<strong>in</strong>teressierten Öffentlichkeit rückt. Für junge Komponisten<br />

ist e<strong>in</strong> solches Podium, auf welchem ihre Werke<br />

neben die Werke bereits renommierter Komponisten gestellt werden und<br />

welches neben Konzerten auch e<strong>in</strong>e Diskussionsplattform für den Austausch<br />

von Erfahrungen und Informationen bietet, von unschätzbarem Wert.<br />

Es ist sowohl Zeichen der Reife als auch der Akzeptanz des jungen Festivals,<br />

wenn die Veranstalter mit Kooperationspartnern aus Österreich, Frankreich<br />

und der Schweiz die Weimarer Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong><br />

ihrem vierten Jahr auf e<strong>in</strong>e europäische Ebene gehoben haben.<br />

Im Namen der GEMA-Stiftung wünsche ich den Komponisten, <strong>Musik</strong>ern und<br />

dem hoffentlich zahlreichen Publikum anregende <strong>Musik</strong>erlebnisse bei den 4.<br />

Weimarer Frühjahrstagen für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong>.<br />

Prof. Dr. Michael Karbaum<br />

GEMA-Stiftung, München<br />

6


GRUSSWORT<br />

7<br />

Grußwort<br />

2003 fi nden die Weimarer „Frühjahrstage für<br />

<strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong>“ das vierte Mal <strong>in</strong> Folge<br />

statt. Im Mittelpunkt stehen Komponisten aus<br />

Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland.<br />

Mit Claude Debussy wird der Beg<strong>in</strong>n der<br />

Moderne markiert, die Gegenwart stellt sich mit<br />

zahlreichen Uraufführungen dar, die ke<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen,<br />

e<strong>in</strong>grenzenden Ästhetik unterliegen,<br />

sondern die Vielfalt heutiger Ausdrucksmöglichkeiten<br />

repräsentieren.<br />

Erstmalig wurde der Autorenanteil <strong>in</strong>s Internationale erweitert, und zum<br />

ersten Mal wurden auch durch die Zusammenarbeit mit der Staatskapelle Weimar<br />

Orchesterwerke <strong>in</strong> das Programm <strong>in</strong>tegriert. Die musikalische Tradition<br />

Weimars fi ndet hier e<strong>in</strong>e farbige, avancierte Fortsetzung, die von der musik<strong>in</strong>teressierten<br />

Jugend Thür<strong>in</strong>gens zunehmend angenommen wird.<br />

Dank der zahlreichen Sponsoren – von denen hier nur das M<strong>in</strong>isterium für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst <strong>in</strong> Erfurt, die Stiftung Kulturfonds, die<br />

GEMA-Stiftung, der Deutsche <strong>Musik</strong>rat, die Thür<strong>in</strong>ger Zeitungsgruppe und<br />

die Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thür<strong>in</strong>gen für alle anderen genannt<br />

werden – wird dieses vielseitige, herausragende Forum für Komponisten und<br />

junge Interpreten der Gegenwart trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Rezession<br />

ermöglicht.<br />

Die überragende kulturelle Bedeutung Weimars begann im 18. Jahrhundert<br />

mit dem literarischen Musenhof der Herzog<strong>in</strong> Anna Amalia und fand se<strong>in</strong>e<br />

musikalische Fortsetzung durch „Franz Liszt“, der die Stadt ab 1848 für e<strong>in</strong>ige<br />

Jahre zum Zentrum der neuen <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Deutschland erhob und dabei zeitweilig<br />

Hektor Berlioz und Richard Wagner als Dirigenten des Hoforchesters<br />

verpfl ichtete.<br />

An diese große, aber auch wechselreiche kulturelle Tradition Weimars versuchen<br />

die e<strong>in</strong>fallsreichen Initiatoren vom Landesverband Thür<strong>in</strong>gen im Deutschen<br />

Komponistenverband, die das Projektteam um Johannes K. Hildebrandt<br />

bilden, mit ihrem erweiterten Programm anzuschließen. Sie bescheren damit


GRUSSWORT<br />

dem ehemaligen Zentrum der deutschen literarischen Klassik, deren architektonischen<br />

Spuren noch heute den Charme dieser anmutigen Stadt prägen, e<strong>in</strong>e<br />

wirksame kulturelle Frühjahrsattraktion, der wir viel Erfolg und Beachtung<br />

wünschen.<br />

Karl He<strong>in</strong>z Wahren<br />

Präsident des Deutschen Komponistenverbandes<br />

8


Eröffnung<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Begrüßung<br />

Die Weimarer Frühjahrstage s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen zu e<strong>in</strong>er festen Größe im kulturellen<br />

Leben der Stadt Weimar, <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und darüber h<strong>in</strong>aus geworden.<br />

Sie sollen Begegnungen zwischen Komponisten untere<strong>in</strong>ander, zwischen<br />

Komponisten und ihren Interpreten und natürlich zwischen den Künstlern<br />

und unserem, hoffentlich zahlreichen Publikum ermöglichen.<br />

Wir haben uns <strong>in</strong> diesem Jahr Gäste aus Frankreich, Österreich und der<br />

Schweiz nach Weimar e<strong>in</strong>geladen. Wir s<strong>in</strong>d neugierig auf sie, ihre <strong>Musik</strong> und<br />

hoffen auch, mehr über die Situation des Berufstandes der Komponisten <strong>in</strong> den<br />

jeweiligen Ländern zu erfahren. Für uns als Organisatoren der Weimarer Frühjahrstage<br />

ist dieser europäische Akzent im Programm dieses e<strong>in</strong>em pluralistischen<br />

Ideal verpfl ichteten Festivals Bedürfnis und Herzenssache. Wir hoffen,<br />

damit auch e<strong>in</strong>en Beitrag zum Abbau kultureller Barrieren leisten zu können.<br />

Unseren Gästen wünschen wir e<strong>in</strong>en schönen und anregenden Aufenthalt <strong>in</strong><br />

Weimar und unserem Publikum spannende Stunden und „unerhörte“ Begegnungen<br />

mit der <strong>Musik</strong> unserer Zeit!<br />

Johannes K. Hildebrandt und Mario Wiegand<br />

Podiumsdiskussion<br />

MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

“Neue <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Deutschland, Schweiz, Österreich und Frankreich – e<strong>in</strong>e<br />

Momentaufnahme am Beg<strong>in</strong>n des 21. Jahrhunderts“<br />

mit den Komponisten: Beat Furrer, Jürg Wyttenbach (Schweiz), Gerald Resch<br />

(Österreich), Claude Lefebvre (Frankreich), Johannes K. Hildebrandt, Lothar<br />

Voigtländer (Deutschland) u.a.<br />

9<br />

14.00 Uhr


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

Zum Kompositionswettbewerb<br />

Vorstellung der<br />

Wettbewerbsteilnehmer<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Anlässlich der 4. Weimarer Frühjahrstage für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> ist wieder<br />

e<strong>in</strong> Kompositionswettbewerb für <strong>in</strong> Deutschland lebende Komponisten ausgeschrieben<br />

worden.<br />

Aus den E<strong>in</strong>sendungen wählte die Jury, bestehend aus Prof. Michael Obst,<br />

Lothar Voigtländer, Prof. Wilfried Krätzschmar, Mario Wiegand und der<br />

„klangwerkstatt weimar“ fünf Kompositionen aus, deren Verfasser als Wettbewerbsteilnehmer<br />

nach Weimar e<strong>in</strong>geladen wurden.<br />

Für die E<strong>in</strong>studierung und Aufführung der Werke steht die „klangwerkstatt<br />

weimar“ zur Verfügung. Im Verlauf dieser Woche wird über die endgültige<br />

Preisvergabe durch die Jury entschieden.<br />

Es stehen Preisgelder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesamthöhe von 6000 Euro zur Verfügung.<br />

Beim Konzert am 27. April, 16.00 Uhr im mon ami werden die erarbeiteten<br />

Werke vorgestellt mit anschließender Preisverleihung.<br />

10<br />

17.00 Uhr


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

Die Wettbewerbsteilnehmer<br />

11<br />

Roland Breitenfeld<br />

„Die Zeit, die sich teilt, h<strong>in</strong>terlässt<br />

e<strong>in</strong>e Tätowierung ...“<br />

(Violoncello, Klavier)<br />

wurde 1952 <strong>in</strong> Dresden geboren. Se<strong>in</strong>e<br />

erste musikalische Aus bildung erhielt er<br />

während se<strong>in</strong>er Mitgliedszeit im Dresdner<br />

Kreuzchor 1963–1969 unter Rudolf<br />

Mauersberger. Von 1972 bis 1984 arbeitete<br />

er <strong>in</strong> der <strong>Musik</strong>abteilung der Sächsischen<br />

Landesbibliothek <strong>in</strong> Dresden. 1974/75<br />

<strong>Musik</strong>wissenschaftsstudium an der Mart<strong>in</strong>-<br />

Luther-Universität <strong>in</strong> Halle. Von 1978–1984<br />

Kompositionsstudium bei Paul-He<strong>in</strong>z Dittrich <strong>in</strong> Zeuthen sowie von 1980–1982<br />

bei Wilfried Krätzschmar (Komposition) an der <strong>Musik</strong>hochschule <strong>in</strong> Dresden.<br />

Die Studien mußten abgebrochen werden, weil er politischen Verfolgungen<br />

ausgesetzt war. Letztendlich kam es auch zu e<strong>in</strong>em Aufführungsverbot se<strong>in</strong>er<br />

Kompositionen. Seit 1984 lebt Roland Breitenfeld <strong>in</strong> Freiburg i. Br. und setzte<br />

an der dortigen <strong>Musik</strong>hochschule bis 1989 se<strong>in</strong>e Kompositionsstudien fort,<br />

Komposition bei Klaus Huber, Emmanuel Nunes und elektronische <strong>Musik</strong> bei<br />

Mesias Maiguashca. Er arbeitete zwischenzeitlich als freier Mitarbeiter für<br />

verschiedene <strong>Musik</strong>verlage, u.a. von 1987 bis 1993 für Ricordi, Mailand (Edition<br />

von Partituren der Werke mit Live-Elektronik von Luigi Nono <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Experimentalstudio der He<strong>in</strong>rich-Strobel-Stiftung des SWF<br />

Freiburg. Mit Nono verband ihn von 1986 bis zu dessen Tod e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit.)<br />

1991 gründete er zusammen mit Donoung Lee die pro fectio-<strong>in</strong>itiative freiburg,<br />

e<strong>in</strong> Ensemble für Elektronische und Neue <strong>Musik</strong>. Seit 1992 ist er projektweise<br />

als freier Mitarbeiter des Experimentalstudios <strong>in</strong> Freiburg tätig. Von 1995 bis<br />

1996 war er Assistent für Computer-Notation im Elektronischen Studio der<br />

<strong>Musik</strong>hochschule Freiburg. Zusammen mit Mesias Maiguashca baute er seit<br />

1998 <strong>in</strong> Freiburg das K.O.-Studio (KlangObjekt-Studio) auf, welches auf die


Produktion und Aufführung computerunterstützter <strong>Musik</strong> ausgerichtet ist. Er<br />

trat bisher als Interpret elektronischer <strong>Musik</strong> auf vielen <strong>in</strong>ternationalen <strong>Musik</strong>-<br />

Festivals auf: Se<strong>in</strong>e Werke wurden außer <strong>in</strong> Europa auch <strong>in</strong> Asien und Amerika<br />

aufgeführt.<br />

Benedikt Burghardt<br />

MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

„Movimento“ (Violoncello, Klavier)<br />

Geb. 1.9.1960 <strong>in</strong> Essen; 1977/78 Vorberufl iche Fachausbildung:<br />

Konzertgitarre, Folkwang-<strong>Musik</strong>schule<br />

Essen 1978/79 Tonsatz- und Kompositionsunterricht<br />

bei G. Graetzer <strong>in</strong> Buenos Aires (Argent<strong>in</strong>ien)<br />

1981/82 Hochschulstudium an der Folkwang-<strong>Musik</strong>hochschule<br />

Essen im Hauptfach Konzertgitarre,<br />

1982–84 Fortsetzung des Tonsatz- und Kompositionsunterrichtes<br />

bei G. Graetzer <strong>in</strong> Buenos Aires Chorleitung und Dirigieren<br />

bei A. Russo am Conservatorio J. J. Castro, Buenos Aires Teilnehmer an<br />

Veranstaltungen der IGNM mit I. Malek, R. Febel, P. Mefano, H. Lachemann, M.<br />

Etk<strong>in</strong> 1985/86 <strong>Musik</strong>pädagogische Fachausbildung, Freie Hochschule Stuttgart,<br />

1995–97 Studium der „harmonikalen Grundlagenforschung“ bei Prof.<br />

Dr. W. Schulze am Institut für <strong>Musik</strong>theorie und harmonikale Forschung der<br />

<strong>Musik</strong>hochschule Wien. 1995 Kompositionsförderung durch das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Wien, 1996 Preisträger beim<br />

Kompositionswettbewerb der J.-Re<strong>in</strong>l-Stiftung, Wien, 1997 Preisträger beim<br />

„Anton-Bruckner-Kompositionswettbewerb“, L<strong>in</strong>z, Preisträger beim Kompositionswettbewerb<br />

der J.-Re<strong>in</strong>l-Stiftung, München, 1998 Kompositionsförderung<br />

durch das Bundeskanzleramt des Staates Österreich, Zweimal erster Preis beim<br />

<strong>in</strong>ternat. „Louis-P<strong>in</strong>ck-Kompositionswettbewerb“ des SaarSängerbundes,<br />

des Saarländischen Rundfunks und Kultusm<strong>in</strong>isters, Saarbrücken, 1998/99<br />

Kompositionsförderpreis der Theodor-Körner-Stiftung, Wien, 2000 1. Preis<br />

beim <strong>in</strong>ternat. Kompositionswettbewerb „Guido-d‘Arezzo“ <strong>in</strong> Arezzo / Italien,<br />

2002 Zweiter Preis beim <strong>in</strong>ternat. „Gustav-Mahler-Kompositionswettbewerb“<br />

der Stadt Klagenfurt-Viktr<strong>in</strong>g / Österreich Preisträger beim <strong>in</strong>tern. „Louis-<br />

P<strong>in</strong>ck-Kompositionswettbewerb“ des Saar-Sängerbundes und Sonderpreis des<br />

Kultusm<strong>in</strong>isters, Saarbrücken<br />

12


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

13<br />

Eun-Hwa Cho<br />

Trio für Violoncello, Akkordeon<br />

und Schlagzeug<br />

wurde <strong>in</strong> Pusan (Süd Korea) geboren. Nach Abschluss<br />

des Studiums an der Seoul National University g<strong>in</strong>g<br />

sie 1999 nach Deutschland. Seit dem Sommersemester<br />

2000 studiert sie Komposition bei Prof. Hanspeter<br />

Kyburz. Ihre Stücke wurden <strong>in</strong> zahlreichen Konzerten<br />

und Festivals (Pan Music Festival, Pusan Contemporary<br />

music Festival, Asian Composers League, Ultraschall, ect.) aufgeführt und<br />

mit diversen Preisen (Junge <strong>Musik</strong>er Preis, Hanns Eisler Preis) ausgezeichnet.<br />

Kilian Sprotte<br />

„Fernweh“ (Violoncello, Akkordeon,<br />

Schlagzeug)<br />

geboren 1977 <strong>in</strong> Hamburg, erhielt ersten Geigenunterricht<br />

mit 7 Jahren bei Prof. Isabella Petrosjan.<br />

Mit 16 Jahren verbrachte er e<strong>in</strong> prägendes Jahr <strong>in</strong><br />

der <strong>in</strong>ternationalen, von Krishnamurti gegründeten<br />

Schule Brockwood Park <strong>in</strong> Südengland, wo er<br />

auch ersten Klavierunterricht bekam.<br />

Kompositionsunterricht folgte dann erstmals<br />

1996 bei Lars-Henrik Nystén <strong>in</strong> Hamburg, danach<br />

begann er e<strong>in</strong> Kompositionsstudium zunächst<br />

<strong>in</strong> München bei Prof. Dieter Acker (1998/99). Seit<br />

2000 studiert er Komposition bei Prof. Younghi Pagh-Paan und Analyse, sowie<br />

Elektronische <strong>Musik</strong> bei Günter Ste<strong>in</strong>ke an der HfK Bremen. Zu se<strong>in</strong>en Werken<br />

gehören überwiegend <strong>in</strong>strumentale Kompositionen, aber auch Klang<strong>in</strong>stallationen<br />

und Arbeiten mit Video. Er war 2002 Stipendiat des DAAD und erhielt<br />

<strong>in</strong> Meisterkursen mit Brian Ferneyhough wesentliche Anregungen.<br />

Neben se<strong>in</strong>er re<strong>in</strong> künstlerischen Arbeit, gilt e<strong>in</strong> großer Teil se<strong>in</strong>es Interesses<br />

den neuesten Forschungen auf dem Gebiet des computergestützten Komponie-


ens. Dabei geht es ihm im wesentlichen um e<strong>in</strong>e Bereicherung des <strong>Musik</strong>denkens<br />

durch dieses Werkzeug, e<strong>in</strong>e Erweiterung der handwerklichen Möglichkeiten<br />

für das Schreiben von (<strong>ev</strong>tl. durch Elektronik erweiterte) Instrumentalmusik.<br />

Zur Zeit arbeitet er im Rahmen dieser Forschungen als chercheur <strong>in</strong>vité<br />

am IRCAM, Paris und wurde zur 2. <strong>in</strong>ternationalen Konferenz der Komponistengruppe<br />

PRISMA <strong>in</strong> Florenz als Referent e<strong>in</strong>geladen.<br />

Helmut Zapf<br />

MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

„210385“ (Harfe, Akkordeon)<br />

geboren am 4.3.1956 <strong>in</strong> Rauschengesees (Thür<strong>in</strong>gen);<br />

1974 bis 1979 Kirchenmusikstudium an<br />

den Kirchenmusikschulen <strong>in</strong> Eisenach und Halle,<br />

1979 bis 82 Kantor <strong>in</strong> Eisenberg (Thür<strong>in</strong>gen); 1982<br />

bis 86 Meisterschüler <strong>in</strong> Komposition bei Georg<br />

Katzer an der Akademie der Künste der DDR;<br />

1986 Valent<strong>in</strong>o Bucchi-Preis Rom; 1986 Hanns-<br />

Eisler-Preis von Radio DDR; 1987 UA „Zusammenklang<br />

I“ zu den Dresdner Tagen für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong>; 1988 Aufenthalt im<br />

Schweizer Zentrum für Computermusic <strong>in</strong> Zürich; 1988 UA zu den Donauesch<strong>in</strong>ger<br />

<strong>Musik</strong>tagen der Komposition „Zusammenklang II“; 1989 Arbeitsaufenthalt<br />

<strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Strobel-Stiftung des SWF;<br />

1991 UA der Komposition rivolto zu den Wittener Tagen für Neue Kammermusik;<br />

1992 UA zu den Donauesch<strong>in</strong>ger <strong>Musik</strong>tagen mit „Dreiklang III“ für großes<br />

Orchester; 1992 Gründung des Ensembles Junge <strong>Musik</strong> Berl<strong>in</strong>; 1993 Gründung<br />

der Zepernicker Randspiele; 1993 Arbeitsaufenthalt <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Strobel-<br />

Stiftung des SWF;<br />

1995 Ehrengast der Villa Massimo Rom; 1994 Aufenthalt im Schweizer Zentrum<br />

für Computermusic <strong>in</strong> Zürich; 1997 UA von „Approximation“, szenische<br />

Kammermusik <strong>in</strong> der Theaterru<strong>in</strong>e Rhe<strong>in</strong>sberg; 1997/98 Arbeitsstipendium <strong>in</strong><br />

der Cité des Internationale <strong>in</strong> Paris; 2000 UA des szenischen Oratoriums „Lilith“<br />

im neuen Theater Rhe<strong>in</strong>sberg; 1996–2001 Mitglied im Kuratorium der Stiftung<br />

Kulturfonds; 2000 Arbeitsstipendium im Künstlerhof Schreyahn.<br />

14


Konzert<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Kammerensemble Neue <strong>Musik</strong> (Berl<strong>in</strong>)<br />

Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates<br />

Hubert Hoche Project for Three<br />

*1966 für Violoncello, Oboe und Klavier (2003)<br />

Uraufführung<br />

Beat Furrer solo für Violoncello (1999)<br />

*1954<br />

Péter Kerekes Quotienten<br />

*1948 für Flöte, Oboe, Klavier (2002)<br />

15<br />

Pause<br />

Beat Furrer Trio<br />

für Flöte, Oboe und Klar<strong>in</strong>ette (1985)<br />

Beat Furrer spur<br />

für Klavier und Streichquartett (1998)<br />

Besetzung:<br />

MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

KNM Berl<strong>in</strong><br />

Rebecca Lenton – Flöte<br />

W<strong>in</strong>fried Rager – Klar<strong>in</strong>ette/ Bassklar<strong>in</strong>ette<br />

Gudrun Reschke – Oboe<br />

Frank Gutschmidt – Klavier<br />

Steffen Tast – Viol<strong>in</strong>e<br />

Ekkehard W<strong>in</strong>drich – Viol<strong>in</strong>e<br />

Kirst<strong>in</strong> Maria Pientka – Viola<br />

R<strong>in</strong>gela Riemke – Violoncello<br />

19.30 Uhr


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

Kammerensemble Neue <strong>Musik</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

Das Bedürfnis nach Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit der <strong>Musik</strong> der unmittelbaren Gegenwart<br />

war Ende der 80er Jahre Impuls für die<br />

Gründung des KNM Berl<strong>in</strong> durch Studenten<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Hanns Eisler“<br />

Berl<strong>in</strong>.<br />

Neben der traditionellen Konzertform<br />

widmet sich das 11 Mitglieder umfassende<br />

Kammerensemble, das bei größeren Projekten<br />

auch mit Gastmusikern und Dirigenten<br />

aus aller Welt zusammenarbeitet, <strong>in</strong>sbesondere<br />

experimenteller und szenischer <strong>Musik</strong><br />

sowie dem <strong>Musik</strong>theater. Dabei geht die<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Komponist und<br />

Werk über die re<strong>in</strong> musikalische Interpretation<br />

h<strong>in</strong>aus – sie bietet e<strong>in</strong>en Dialog der verschiedenen zeitlichen, räumlichen<br />

und kulturellen Kontexte und gibt rückwirkend Impulse für die Arbeit der<br />

Komponisten.<br />

Die „offenen“ <strong>Musik</strong>konzepte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aufgreifend,<br />

setzt das KNM diese bewusst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e spannungsvolle Beziehung zu aktuellen<br />

Tendenzen des <strong>Musik</strong>machens. Die ständige Erweiterung der eigenen klanglichen<br />

Möglichkeiten, z.B. auch durch H<strong>in</strong>zunahme von elektronischen Mitteln,<br />

ist den <strong>Musik</strong>ern des Kammerensemble Neue <strong>Musik</strong> Berl<strong>in</strong> ebenfalls e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Anliegen.<br />

Als fester Bestandteil der Arbeit gelten weiterh<strong>in</strong> Projekte im Bereich der<br />

Installation und Performance.<br />

Heute gehört das KNM Berl<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em Festival an der Akademie der Künste,<br />

ständigen Konzerten im In- und Ausland, Opernproduktionen (u.a. Münchner<br />

Biennale, Wiener Festwochen, settembre musica Tor<strong>in</strong>o) und Gastspielen bei<br />

den bedeutendsten Festivals Europas (u.a. Donauesch<strong>in</strong>ger <strong>Musik</strong>tage, Festival<br />

d’Automne à Paris, Wittener Tage für Neue Kammermusik) zu den stilbildenden<br />

Ensembles für <strong>Musik</strong> der Gegenwart.<br />

16


17<br />

Beat Furrer<br />

1954 am 6. Dezember <strong>in</strong> Schaffhausen (Schweiz)<br />

geboren, 1960 Klavierunterricht am Konservatorium<br />

Schaffhausen, Übersiedlung nach Wien, Studium <strong>in</strong><br />

Fächern Dirigieren bei Qtmar Suitner sowie Komposition<br />

bei Roman Haubenstock-Ramati an der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> und Darstellende Kunst <strong>in</strong> Wien,<br />

1984 Preisträger des Kompositionswettbewerbs<br />

„Junge Generation <strong>in</strong> Europa“ (Köln, Venedig, Paris),<br />

1985 Gründung des Klangforums Wien, künstlerischer<br />

Leiter bis Juli 1992, 1989 Uraufführung der<br />

Oper „Die Bl<strong>in</strong>den“ beim Festival „Wien modern“ Preisträger des Forums junger<br />

Komponisten <strong>in</strong> Köln, 1991 Uraufführung des Werkes „Face de la Chaleur“ für<br />

Flöte und Orchester im Wiener <strong>Musik</strong>vere<strong>in</strong> unter Claudio Abbado, seit 1992<br />

Professor für Komposition an der Hochschule für <strong>Musik</strong> und Darstellende<br />

Kunst <strong>in</strong> Graz, 1992 Siemens-Stipendium, 1993 <strong>Musik</strong>preis der Stadt Duisburg,<br />

1994 Uraufführung der Oper „Narcissus“ im Rahmen des „Steirischen Herbstes“<br />

an der Grazer Oper, 1996 Uraufführung des Konzertes „Nuun“ bei den Salzburger<br />

Festspielen, „Composer <strong>in</strong> residence“ bei den Luzerner Festwochen, 1998 Uraufführung<br />

von „spur“ für Klavier und Streichquartett <strong>in</strong> Wien, Uraufführung<br />

von „still“ für Ensemble mit Klavier <strong>in</strong> Zürich, 1999 Uraufführung des Hörtheaters<br />

„Stimme alle<strong>in</strong>“ an den Bühnen der Stadt Bonn Uraufführung des Werkes<br />

„Quartett“ für vier Schlagzeuger im Opernhaus Düsseldorf, 2001 konzertante Uraufführung<br />

der Oper „Begehren“ beim „Steirischen Herbst“ Graz, Uraufführung<br />

des Orchesterstückes „Orpheus Bücher“ <strong>in</strong> Donauesch<strong>in</strong>gen, 2003 Szenische<br />

Uraufführung der Oper „Begehren“ <strong>in</strong> Graz. Lebt <strong>in</strong> Kritzendorf bei Wien.<br />

Hubert Hoche<br />

MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

1966 am 6.9. <strong>in</strong> Neustadt an der Aisch geboren, 1980–1987 Gitarrist <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Rockbands, 1987–1989 Vollzeitschüler an der Berufsfachschule für<br />

<strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Bad Königshofen (Dirigieren, Gitarre), 1989–1991 Hospitantenstelle<br />

für Komposition bei Stephan Adam und Chor- und Orchesterleitung bei Ernst<br />

Oestreicher <strong>in</strong> Bad Königshofen. Seit 1989 Tätigkeit als Chorleiter (Männer-<br />

und gem. Chor), 1990 Preisträger des Kompositionswettbewerbes für junge


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

Komponisten auf Schloß Weikersheim („Die Armut“<br />

für Bariton und Klavier) 1991–1996 Chordirigierstudium<br />

bei Prof. Gert Frischmuth an der Hochschule für<br />

<strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar, 1991–1997 Kompositionsstudium<br />

bei Prof. Re<strong>in</strong>hard Wolsch<strong>in</strong>a und<br />

Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz an der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

„Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar, 1993 Kompositionskurs<br />

bei Prof. Michel Philippot (Paris). 1997 Teilnehmer<br />

am Hochschulforum Junger Komponisten <strong>in</strong><br />

Detmold mit „O quae mutatio rerum!?“ für Flöte, Viola<br />

und Gitarre (Auswahl durch den WDR für e<strong>in</strong>e Rundfunksendung),<br />

Uraufführung von „Reden Versammlers,<br />

Sohns Dawids, Königs <strong>in</strong> Jerusalem“ für Sprecher, 4<br />

Schlagzeuger und 16 st. gem. Chor durch Prof. Gert Frischmuth und dem MDR-<br />

Chor anlässlich des Abschiedskonzertes als künstlerischer Leiter des Chores<br />

im Gewandhaus Leipzig<br />

1998 Aufbaustudium Komposition bei Prof. Re<strong>in</strong>hard Wolsch<strong>in</strong>a an der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar<br />

1999 Stipendium des Thür<strong>in</strong>gischen Komponistenverbandes durch das M<strong>in</strong>isterium<br />

für Wissenschaft, Forschung und Kultur Thür<strong>in</strong>gen für das Werk<br />

„MYSTIKA“- Multimediaprojekt für Flöte, Oboe, Viola, Violoncello, Klavier und<br />

Keyboard, In the „Second Ladislav Kubik International Prize <strong>in</strong> Composition<br />

„Mystikum VI“ was awarded an honorable mention (3. prize) (Jury: Krzysztof<br />

Penderecki, Siegfried Matthus), Uraufführung „Back to the roots here from the<br />

present“ für Big Band und geteiltes gr. Orchester mit der RIAS Big Band und<br />

dem Phil. Orchester Gera.<br />

2000 Abschluß Aufbaustudium Komposition (Konzertexamen) bei Prof.<br />

Re<strong>in</strong>hard Wolsch<strong>in</strong>a/Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar. seit 2000<br />

Tätigkeit als Dirigent (Blass<strong>in</strong>fonieorchesters).<br />

2000/2001 Stipendium des Thür<strong>in</strong>gischen Komponistenverbandes durch das<br />

M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Thür<strong>in</strong>gen für das Werk<br />

„Tumor“ für Oboe, Violoncello und Klavier 2001 Teilnahme an der Orchesterwerkstatt<br />

für junge Komponisten <strong>in</strong> Gera mit dem Werk „Todesfuge“ für großes<br />

Orchester<br />

18


MITTWOCH 23. APRIL 2003<br />

Werkkommentar: Project for Three<br />

Wie so oft <strong>in</strong> den Werken von Hubert Hoche kommt der Impuls für e<strong>in</strong>e neue<br />

Komposition von aussermusikalischen Fragestellungen, Begebenheiten, Ereignissen<br />

und Entdeckungen. So auch bei „Project for Three“. „Br<strong>in</strong>gt uns der<br />

Drang nach <strong>in</strong>dividueller Sprache <strong>in</strong> die Isolation?“ und „Macht uns der Drang<br />

nach Individulismus nicht zu kraftlosen E<strong>in</strong>zelkämpfern?“ s<strong>in</strong>d die Ausgangsfragen<br />

zu „Project for Three“.<br />

Hoche stellt die Isolation sichtbar dar, <strong>in</strong> dem er die <strong>Musik</strong>er <strong>in</strong> den Raum verteilt.<br />

Den Individualisierungsdrang stellt er im ersten Abschnitt des Werkes als<br />

wispernde Versuche jedes e<strong>in</strong>zelnen Akteurs dar, die sich aber e<strong>in</strong>em dramaturgischen<br />

Gruppenzwang nicht entziehen können. Im nächsten Abschnitt fi ndet<br />

e<strong>in</strong>e Annäherung zur gleichen allgeme<strong>in</strong>verständlichen Sprache statt. Als<br />

diese gefunden zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, entwickelt sich e<strong>in</strong> unheimlicher Zug durch<br />

die „Bündelung der Kräfte“ bis zum Schluß des Werkes. Die <strong>Musik</strong>er sitzen immer<br />

noch räumlich getrennt, was aber nach diesem Schluss sicherlich anders<br />

zu bewerten ist als zu Beg<strong>in</strong>n des Stückes.<br />

19<br />

Péter Kerekes<br />

wurde 1948 als Sohn des Komponisten Farkas<br />

Laszlo Kerekes <strong>in</strong> Hodmezövasarhely bei<br />

Szeged/Ungarn geboren. Von 1964–68 besuchte<br />

er das Szegeder Konservatorium und studierte<br />

von 1968 –70 an der dortigen Hochschule für<br />

<strong>Musik</strong> Posaune und <strong>Musik</strong>pädagogik. Nach dem<br />

Studium führten ihn Gastverträge erst an das<br />

Greifswalder Orchester, ab 1973 als Soloposaunist<br />

an das Greizer Orchester. Seit 1976 ist er stellvertretender<br />

Soloposaunist im Philharmonischen<br />

Orchester Gera.<br />

In se<strong>in</strong>e Geraer Zeit fällt auch die <strong>in</strong>tensive Beschäftigung mit Komposition.


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

Komponistensymposion<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Baldur Böhme Beat Furrer<br />

Sun-Young Pahg Gerald Resch<br />

Antonius Streichardt Falk Zenker<br />

Konzert <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

dem Studio für elektroakustische<br />

<strong>Musik</strong> der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

„Franz Liszt“<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Ensemble für Neue <strong>Musik</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong><br />

Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates<br />

Gerald Resch Gesten<br />

* 1975 für Viol<strong>in</strong>e und Violoncello<br />

Antonius Streichardt Movimenti musicali<br />

* 1936 Viol<strong>in</strong>e, Violoncello, Klavier<br />

Gerald Resch Phantasie über Dreiklänge<br />

Klavier<br />

Baldur Böhme Trio op. 88<br />

* 1932 Viol<strong>in</strong>e, Viola, Violoncello<br />

Gerald Resch Schleifen (Uraufführung)<br />

Flöte, Viol<strong>in</strong>e, Violoncello, Klavier<br />

20<br />

Pause<br />

14.00 Uhr<br />

20.00 Uhr


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

Falk Zenker „4/8/1 – Tagebuch“ (März und April 2003)<br />

*1967 Elektroakustische Komposition für<br />

Instrumentalquartett auf 8 CD-Player<br />

(Uraufführung)<br />

Sun-Young Pahg Vom Fließenden sublimiert<br />

* 1974 für Cello, Tonband und Live-Elektronik<br />

Christian M. Fischer EIS – elektroakustische Collagen<br />

* 1973 (Uraufführung)<br />

Blazej Dowlasz „Kommunikation“<br />

* 1978 (Uraufführung)<br />

Mechthild Bier – Flöte<br />

Magdalena Rozanska – Viol<strong>in</strong>e<br />

Christiane Freywald – Viola<br />

Agnieszka Kotulska – Violoncello<br />

Kathar<strong>in</strong>a Schlegel – Violoncello<br />

Blazej Dowlasz – Klavier<br />

21<br />

Das Ensemble für Neue <strong>Musik</strong><br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong><br />

wurde 1994 von dem Weimarer Komponisten<br />

Johannes K. Hildebrandt gegründet und setzt sich<br />

seit dem überwiegend aus Studenten der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar zusammen.<br />

Anliegen des jungen Ensembles ist es, <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> der Öffentlichkeit nahe zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Werken junger Komponisten<br />

und Komponisten aus dem mitteldeutschen<br />

Raum bildet dabei e<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong>in</strong> der Arbeit der <strong>Musik</strong>er. Bei der<br />

Erarbeitung neuer Werke und ihrer Interpretation sucht das Ensemble auch<br />

den direkten Kontakt und die persönliche Begegnung mit den Komponisten.


Neben dem traditionellen Kammermusikkonzert experimentiert <strong>via</strong> <strong>nova</strong> auch<br />

mit anderen Darstellungsmöglichkeiten, wie Bildender Kunst und Elektronik<br />

und bezieht sie <strong>in</strong> die Projekte mit e<strong>in</strong>.<br />

Mechthild Bier (Flöte)<br />

DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

geboren 1976 <strong>in</strong> Haldensleben, Studium an der Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>in</strong><br />

Detmold und „Franz Liszt“ Weimar, 2000 Diplom, zur Zeit pädagogisches<br />

Ergänzungsstudium <strong>in</strong> der Klasse von Prof. Wally Hase, 1999/2000 Mitglied im<br />

Jeunesses Musicales Weltorchester<br />

Magdalena Rozanska (Viol<strong>in</strong>e)<br />

Geboren am 26.6.1978 <strong>in</strong> Poznan (Polen). 1985–91 <strong>Musik</strong>schule Poznan. 1991–97<br />

<strong>Musik</strong>gymnasium „Für junge Talente“ Henryk Wieniawski. 1998–2000 Studium<br />

an der Hochschule lgnacy Jan Paderewski Poznan bei Prof. Michal Grabarczyk;<br />

Teilnahme an Meisterkursen u.a. bei Prof. Jadwiga Kaliszewska, Prof. Juliu<br />

Hamza, Prof. Wanda Wilkomirska und Prof. lgor Ozim. Seit 2000 Studium an<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Wladimir Mal<strong>in</strong><strong>in</strong>;<br />

Meisterkurse bei Prof. N<strong>in</strong>a Bail<strong>in</strong>a und Prof. Norbert Bra<strong>in</strong><strong>in</strong>. Seit April 2000<br />

Mitglied des Ensembles „<strong>via</strong> <strong>nova</strong>“ Weimar, Diplom 2003, Aufbaustudium.<br />

Christiane Freywald (Viola)<br />

geboren am 11.12.1977 <strong>in</strong> Erfurt. 1985–92 <strong>Musik</strong>schule <strong>in</strong> Erfurt. 1992–97 <strong>Musik</strong>gymnasium<br />

„Belvedere“ Weimar. Seit 1997 Studium an der Hochschule für<br />

<strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Thomas Wünsch. Seit 1998 Mitglied des<br />

Ensembles „<strong>via</strong> <strong>nova</strong>“ Weimar; Kurse u.a. bei Carol Rodland. Juli 2001 Diplom<br />

im Fach Viola.<br />

Agnieszka Kotulska (Violoncello)<br />

Geboren am 24.9.1981 <strong>in</strong> Radzionkow (Polen). 1988–2000 <strong>Musik</strong>gymnasium<br />

„Frederyk Chop<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> Beuthen; Violoncellounterricht bei Bernard Szczendz<strong>in</strong>a.<br />

22


1997–2000 Kurse u.a. bei Prof. Thomas Strahl, Prof. Pawel Urste<strong>in</strong>, Prof. Kasimir<br />

Michalik, Prof. Eberhard F<strong>in</strong>ke und Prof. Stanislaus Firley; 3. Preis beim<br />

XXV. Polnischen J. S. Bach-Wettbewerb <strong>in</strong> Grünberg; 3. Preis beim gesamtpolnischen<br />

Wettbewerb <strong>in</strong> Elblag. Seit Oktober 2000 Studium an der Hochschule für<br />

<strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Brunhard Böhme.<br />

Kathar<strong>in</strong>a Schlegel (Violoncello)<br />

1978 <strong>in</strong> Stralsund geboren, 1985 erster Cellounterricht <strong>in</strong> der dortigen <strong>Musik</strong>schule,<br />

1994–98 am <strong>Musik</strong>gymnasium Schloß Belvedere Weimar, Unterricht bei<br />

Prof. Brunhard Böhme, seit 1998 Studium an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz<br />

Liszt“ Weimar, 2003 Diplom, Aufbaustudium <strong>in</strong> Leipzig.<br />

Blazej Dowlasz (Klavier)<br />

siehe Seite 25<br />

Studio für elektroakustische <strong>Musik</strong> (SeaM)<br />

Das Studio für elektroakustische <strong>Musik</strong> wurde auf Basis e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven<br />

Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ und der<br />

Bauhaus-Universität <strong>in</strong> Weimar mir dem Ziel gegründet, das Lehrangebot <strong>in</strong><br />

beiden Institutionen um das Fach elektroakustische <strong>Musik</strong> und Klanggestaltung<br />

zu erweitern. Das SeaM bietet damit offene und vielseitige Möglichkeiten<br />

für die Produktion elektroakustischer <strong>Musik</strong> – häufi g <strong>in</strong> spartenübergreifenden<br />

Zusammenhängen (Multimedia) – sowie für die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer künstlerischer Themenbereiche.<br />

Das SeaM bietet:<br />

DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

– e<strong>in</strong> umfassendes Lehrangebot (Sem<strong>in</strong>are, Übungen, Spezialvorträge) über<br />

elektroakustische und computergestützte Komposition, über Klang<strong>in</strong>stallationen<br />

sowie über multimediale Projekte, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Medienfakultät<br />

der Bauhaus-Universität entwickelt werden.<br />

23


– e<strong>in</strong>e technische Ausstattung mit hohem professionellem Standard für e<strong>in</strong><br />

fundiertes Studium des Faches elektroakustische Komposition und die damit<br />

verbundene Realisation von neuen Werken.<br />

– Präsentation elektroakustischer <strong>Musik</strong> und Medienkunst im Rahmen von<br />

Konzerten und Veranstaltungsreihen, auch im Zusammenhang mit Gastvorträgen<br />

oder Konzerte<strong>in</strong>führungen durch Komponisten aus dem In- und Ausland.<br />

Das Studio für elektroakustische <strong>Musik</strong> steht im Verbund mit dem Tonstudio<br />

und dem neuen Konzertsaal der <strong>Musik</strong>hochschule. Dadurch entsteht e<strong>in</strong>e<br />

höchstmögliche Flexibilität h<strong>in</strong>sichtlich der technischen Betreuung unterschiedlichster<br />

künstlerischer Projekte.<br />

Andre Bartetzki<br />

Geboren 1962 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, studierte Tonmeister an der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

„Hanns Eisler“ Berl<strong>in</strong>. Noch während des Studiums begann er dort mit der E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es Studios für elektroakustische <strong>Musik</strong> (STEAM), das er seitdem<br />

leitet. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren unterrichtet er außerdem am elektronischen Studio<br />

(SeaM) der <strong>Musik</strong>hochschule Weimar, an der Bauhaus-Universität Weimar und<br />

an der TU Berl<strong>in</strong>. Neben se<strong>in</strong>er Lehrtätigkeit arbeitet er als Programmierer,<br />

Sounddesigner und Ton<strong>in</strong>genieur mit Klangkünstlern sowie Ensembles, Solisten<br />

und Komponisten der Neuen <strong>Musik</strong> zusammen. Se<strong>in</strong>e eigenen musikalischen<br />

und künstlerischen Projekte umfassen Klang- und Video<strong>in</strong>stallationen,<br />

Tonbandmusik sowie live-elektronische <strong>Musik</strong>. Als Mitglied im Vorstand der<br />

Deutschen Gesellschaft für elektroakustische <strong>Musik</strong><br />

(DEGEM) gibt er die vierteljährlich ersche<strong>in</strong>ende<br />

Informationszeitschrift der DEGEM heraus.<br />

Baldur Böhme<br />

DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

geb. 1932 <strong>in</strong> Weimar, Instrumentalunterricht seit<br />

1937 bei Vater und Mutter, später (1942) bei den<br />

Professoren Robert Reitz und Walter Hansmann,<br />

Kompositionsunterricht beim Vater Fritz Böhme<br />

und später bei Prof. Johann Cilensek, erste Kompo-<br />

24


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

sition 1944 und erster Viol<strong>in</strong>abend 1947 <strong>in</strong> Weimar, seitdem Kammermusikkonzerte,<br />

später mit dem „Schumann-Trio“, Orchestertätigkeit (seit 1952) mehrere<br />

Jahre an den Städt. Bühnen Erfurt, Gewandhaus zu Leipzig und Staatsoper<br />

Berl<strong>in</strong> als 1. Geiger, bzw. Konzertmeister, 1966 Lehrer für Viol<strong>in</strong>e, später Professor<br />

an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar (1997 em.), auch Tätigkeit als<br />

Dirigent: (1983/84) Orchester des Spezialgymnasiums Belvedere, zeitweise des<br />

Kammerorchesters der Franz-Liszt-Hochschule und mehrfach Leitung eigener<br />

Kompositionen (z.B. mit dem SSQ Gotha), Preisträger beim Intern. Wieniawski-<br />

Wettbewerb für Komposition 1985 <strong>in</strong> Poznan (zweites Viol<strong>in</strong>konzert, op.77).<br />

25<br />

Blazej Dowlasz<br />

geb am 29.05.1978 <strong>in</strong> Lodz (Polen). Anfang der musikalische<br />

Ausbildung <strong>in</strong> der <strong>Musik</strong>schule <strong>in</strong> Lodz<br />

(PPSM und PLM- H. Wieniawski <strong>in</strong> Lodz).<br />

Später (1997–1999) studierte er an der Karol Szymanowski<br />

Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Katowice (Polen),<br />

Fachrichtung Klavier bei Prof. Jozef Stompel. Seit<br />

September 1999 Student an der „Franz Liszt“ Hochschule<br />

Weimar – zuerst <strong>in</strong> der Klasse Prof. Gunda<br />

Köhler-Scharlach Richtung Klavier, wo er im Juli<br />

2002 se<strong>in</strong> Künstlerisches Diplom erworben hat. Seit 2002 studiert er gleichzeitig<br />

Komposition bei Prof. Rob<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ard, und Klavier (Aufbaustudium) bei Prof.<br />

Gunda Köhler-Scharlach.<br />

Seit 2002 Mitglied des Ensemble für Neue <strong>Musik</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong> <strong>in</strong> Weimar und Mitglied<br />

im Deutschen Komponistenverband, Landesverband Thür<strong>in</strong>gen. Se<strong>in</strong>e<br />

kompositorischen Erfahrungen stammen vor allem aus der Theatermusik. Ab<br />

1997-2001 hatte er e<strong>in</strong>e längere und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem<br />

Theater „Arlek<strong>in</strong>“ (Lodz –Polen).<br />

Theaterstücke mit se<strong>in</strong>er <strong>Musik</strong> wurden bei mehreren Festivals vom Theater<br />

„Arlek<strong>in</strong>“ vorgestellt und haben Preise gewonnen.<br />

Seit 2002 liegt der Schwerpunkt se<strong>in</strong>er kompositorischen Arbeit im Bereich<br />

Elektroakustische- und Computermusik.


„Kommunikation“<br />

Als Ausgangsmaterial für „Kommunikation“ (2002, Weimar) wurde Brownsches<br />

Rauschen verwendet, das im Gegensatz zum spektral ausgeglichenen Weißen<br />

Rauschen e<strong>in</strong>e starke Betonung der tiefen Frequenzen aufweist.<br />

Das Brownsche Rauschen bekam se<strong>in</strong>en Namen von der irregulären sog.<br />

Brownschen Molekularbewegung , die man unter dem Mikroskop beobachten<br />

kann.<br />

Durch verschiedene Arten der Filterung (FFT, Kammfi lter, Equalizer u.a.)<br />

wurden aus dem Rauschen weitere Basisklänge abgeleitet. Dabei erfolgten die<br />

Filterungen und die weiteren Bearbeitungsprozesse (Pitchshift<strong>in</strong>g,Granular<br />

synthese u.a.) nicht statisch sondern dynamisch, um den E<strong>in</strong>druck von sich<br />

artikulierenden Klängen zu erreichen.<br />

Christian M. Fischer<br />

DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

geb. 1973 <strong>in</strong> Bochum, 1995–1998 Ausbildung zum<br />

Fotograf, 1998–2000 Arbeit als Fotograf <strong>in</strong> Heilbronn,<br />

seit 2000 Studium der Mediengestaltung an<br />

der Bauhausuniversität <strong>in</strong> Weimar, dabei ständige<br />

Arbeit im SeaM der HfM „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar<br />

unter Leitung von Prof. Rob<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ard.<br />

EIS – elektroakustische Collagen<br />

Die Collagen entstanden im WS00/01 an der Bauhaus-Universität<br />

Weimar im Rahmen des Projektes<br />

„h2o – Eis“ unter Leitung von Prof. Jens Geelhaar<br />

bzw. an der HfM „Franz Liszt“ Weimar unter Leitung<br />

von Prof. Rob<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ard.<br />

– Tiefkühlfach 3.37 m<strong>in</strong><br />

– Eiscreme Glissando 2.52 m<strong>in</strong><br />

– Eisfeld 4.10 m<strong>in</strong><br />

– Unterwasser 2.46 m<strong>in</strong><br />

– Promenade 2.34 m<strong>in</strong><br />

26


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

Me<strong>in</strong> Ziel des Projektes war es durch die gezielte Aufnahme und Bearbeitung<br />

von Klängen, die mit dem Medium Eis zu tun haben, das sonst stumme Eis und<br />

se<strong>in</strong>e spezifi sche Umgebung hörbar zu machen. Wie hört sich e<strong>in</strong> Tiefkühlfach<br />

an? Die verwendeten Klänge stammen ausschließlich aus dem Umfeld des jeweiligen<br />

Titels. Beim Tiefkühlfach z.B.: das Summen des Kühlschrank Motors,<br />

das Knacken gefrorener Nahrungsmittel sobald sie Wärme ausgesetzt werden,<br />

das Öffnen gefrorener Packungen usw. Dabei geht das Ohr auf e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Reise<br />

und wird Zeuge e<strong>in</strong>er Metamorphose z.B.: dem Wandel des Wassers von e<strong>in</strong>em<br />

Aggregatszustand <strong>in</strong> den anderen (Tiefkühlfach), es taucht von der Welt über<br />

Wasser unter das Eis und wieder zurück (Unterwasser), oder das Ohr wandelt<br />

über gefrorenen Schnee (Promenade).<br />

„Ich b<strong>in</strong> bl<strong>in</strong>d, und die <strong>Musik</strong> ist me<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Antigone, die mir helfen wird, das Unglaubliche<br />

zu sehen.“<br />

Jean Luc-Godard<br />

27<br />

Sun-Young Pahg<br />

wurde 1974 <strong>in</strong> Korea geboren. 1994 bis 1998 studierte<br />

sie Komposition an der Nationalen Universität<br />

Seoul bei Byung-Dong Paik. 1999 bis 2002<br />

studierte sie elektroakustische Komposition an<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar<br />

bei Rob<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ard und erhielt 2002 das Künstlerische<br />

Diplom Elektroakustische Komposition. Sie<br />

erhielt im Jahr 2000 den Förderpreis vom Kulturkreis<br />

der deutschen Wirtschaft im BDI und im Jahr<br />

2002 e<strong>in</strong> Förderstipendium der Hochschule für<br />

<strong>Musik</strong> Weimar.<br />

Aufführungen ihres Werks „Vom Fließenden sublimiert“ für Cello und Tonband<br />

fanden bei der Berl<strong>in</strong>er Kryptonale 7 (2001), beim sechsten Nachwuchsforum<br />

des Ensemble Modern <strong>in</strong> Frankfurt und während der Internationalen Computermusikkonferenz<br />

2002 <strong>in</strong> Göteborg/Schweden statt. Ihr elektroakustisches<br />

Stück „Metallisé“ (1999) wurde <strong>in</strong> Darmstadt (Institut für Neue <strong>Musik</strong> und<br />

<strong>Musik</strong>erziehung), sowie <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Krakau aufgeführt. Ihr neuestes Stück


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

„Relief Oktett“ für 8-Kanal Tonband (2002) erlebte 2002 <strong>in</strong> Darmstadt se<strong>in</strong>e Uraufführung;<br />

weitere Aufführungen gab es bei der Berl<strong>in</strong>er Kryptonale 8 (2002)<br />

und mit dem Belgischen Lautsprecherorchester „Musique & Recherches“ im<br />

Rahmen der 15. Tage Neuer <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Weimar und Jena (2002).<br />

Vom Fließenden sublimiert (2001)<br />

für Cello, Tonband und Live-Elektronik<br />

Seitdem ich mit Samples arbeite, <strong>in</strong>teressiere ich mich verstärkt für das Innenleben<br />

e<strong>in</strong>es Klanges, analysiere dies und generiere anhand der gewonnenen<br />

Informationen Fortführungen. Ausgangspunkt für „Vom Fließenden sublimiert“<br />

war e<strong>in</strong> Kontrabass- Sample, das durch normales Streichen mit dem Bogen<br />

erzeugt wurde. Durch Ausdehnung dieses Samples (durch Tiefertransposition),<br />

konnte ich den Klang als zeitliche Folge von e<strong>in</strong>zelnen Schw<strong>in</strong>gungen der Saite<br />

beobachten.<br />

Weil dieser ganz tiefe Ton als Schw<strong>in</strong>gungsfolge akustisch nicht hörbar ist,<br />

habe ich eben nicht diesen Ton als Ausgangsmaterial des Stückes verwendet,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gung (eigentlich nur e<strong>in</strong> Punkt im Klang) isoliert und mit<br />

dem Sonograph genauer betrachtet.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Analyse-Modul <strong>in</strong> AudioSculpt ließ ich von dem Punkt, den ich<br />

gewählt habe, die Werte von Frequenz und Amplitude aller lauten Teiltöne suchen<br />

und erhielt dadurch zwei Listen. Diese Daten von den zwei Listen wurden<br />

für bestimmte Bereiche skaliert, gefi ltert und <strong>in</strong> für bestimme Programme<br />

(wie z.B. Csound-Scorefi les) kompatible Daten umgeschrieben, um für alle<br />

synthetischen Prozesse und für die Samplebearbeitungen verwendbar zu se<strong>in</strong>.<br />

Formal und strukturell habe ich mich für die Prozesse der Veränderungen <strong>in</strong>teressiert.<br />

Ich habe versucht darzustellen, wie Punkte sich zu e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie oder<br />

zu e<strong>in</strong>er Fläche entwickeln, und wie aus diesen L<strong>in</strong>ien und Flächen zu neuen<br />

Integrationen von Punkten und L<strong>in</strong>ien weiter fortgeschritten werden kann.<br />

Und eben diese Veränderungsprozesse ( sowohl im klanggenerativen Bereich<br />

als auch <strong>in</strong> der Cellostimme ) habe ich aufe<strong>in</strong>ander bezogen, <strong>in</strong>dem ich die aus<br />

der Analyse des Kontrabass-Samples gewonnenen Zahlenfolgen auf verschiedene<br />

klangliche und musikalische Parameter übertragen habe.<br />

28


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

29<br />

Gerald Resch<br />

geboren 5. Mai 1975 <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z, lebt <strong>in</strong> Wien<br />

Ausbildung: 1993–2000 Komposition an der<br />

Universität für <strong>Musik</strong> Wien (Michael Jarrell),<br />

1993–1999 <strong>Musik</strong>wissenschaft an der Universität<br />

Wien, 1995–1996 Komposition an der <strong>Musik</strong>hochschule<br />

Köln (York Höller), 2001–2002 Postgraduate-Kompositionsstudium<br />

an der Universität Graz<br />

(Beat Furrer)<br />

Tätigkeiten: Gründungsmitglied der Komponistengruppe<br />

„Gegenklang“ (1997), <strong>Musik</strong>publizistische Tätigkeit (u. a. Wiener<br />

Konzerthaus, Salzburger Festspiele, MGG) Freier Mitarbeiter für die Universal<br />

Edition und den Dobl<strong>in</strong>ger <strong>Musik</strong>verlag Wien, Vorstandsmitglied der IGNM<br />

Sektion Österreich (seit 2000), Konzertmoderationen (u. a. für die Jeunesse<br />

und den Kulturvere<strong>in</strong> Alte Schmiede Wien), Praktikum <strong>in</strong> der Dramaturgie der<br />

Salzburger Festspiele (2002), <strong>Musik</strong>redakteur des Forschungsprojekts digital<br />

crystal (Seit 2002)<br />

Auszeichnungen und Stipendien: Juli – September 1997 Jo<strong>in</strong>t-Study-Stipendiat<br />

an der Humboldt-Universität Berl<strong>in</strong>, März – Mai 1998 Jo<strong>in</strong>t-Study-Stipendiat<br />

am Conservatoire Paris, 2000 Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich,<br />

2001 Arbeitsstipendium der Stadt Wien, Februar-Juli 2001 Stipendiat am<br />

Instituto storico austriaco <strong>in</strong> Rom, 2002 Theodor-Körner-Preis der Republik<br />

Österreich, September 2002 Composer <strong>in</strong> Residence beim Komponistenforum<br />

Mittersill, 2003 Österreichisches Staatsstipendium für Komposition, April<br />

2003 Composer <strong>in</strong> Residence bei den Weimarer Frühjahrstagen für Neue <strong>Musik</strong><br />

Aufträge: Wiener Konzerthaus/Asian Culture L<strong>in</strong>k Taipeh; Ensemble Nodos<br />

Madrid; Studio Percussion Graz/Konzerthaus Berl<strong>in</strong>; Schömerhaus<br />

Klosterneuburg/Festival Wien Modern; double image; <strong>Musik</strong>palette Tulln; Ensemble<br />

Kreativ; Pierrot Lunaire Ensemble; IGNM Österreich; <strong>via</strong> <strong>nova</strong> Weimar;<br />

DuoSkop<br />

Aufführungen: <strong>in</strong> Österreich, Deutschland, Schweiz, USA, Niederlande, Luxemburg,<br />

Tschechien, Ungarn, Slowakei


Antonius Streichardt<br />

1936 <strong>in</strong> Erfurt geboren. Nach Schulbesuch (Abitur<br />

1954) Studium an der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

„Franz Liszt“ Weimar (1955–60). Hauptfächer: <strong>Musik</strong>theorie<br />

und Komposition (Prof. Alfred Böckmann),<br />

Klavier (Anitra Reiher). 1962–64 Aspirant<br />

an der gleichen Hochschule. Nach Lehrtätigkeiten<br />

<strong>in</strong> Halle/Sa., Erfurt und Zwickau 1969 Rückkehr<br />

an die <strong>Musik</strong>hochschule Weimar als Lehrer für<br />

<strong>Musik</strong>theorie, Gehörbildung und teilweise auch<br />

Komposition. 1969 Oberassistent, 1971 Lektor, 1981<br />

Dozent, 1993 Professor. Emeritierung 2001, seither im Lehrauftrag tätig. 1963<br />

Mitglied im Verband der Komponisten und <strong>Musik</strong>wissenschaftler (DDR), 1990<br />

im Komponistenverband Thür<strong>in</strong>gen e. V., seit 2003 auch im Deutschen Komponistenverband,<br />

Landesverband Thür<strong>in</strong>gen.<br />

Kompositionen: Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik, Chorsätze und<br />

Liedbearbeitungen, <strong>Musik</strong> für den Unterricht, Arbeiten für das Laienmusizieren.<br />

Falk Zenker<br />

DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

1987-92 Klassisches Gitarrestudium an der HfM<br />

<strong>in</strong> Weimar, seitdem freiberufl ich tätig, bis 1998<br />

regelmäßige Spanienaufenthalte und jährliche<br />

Tourneen mit spanischen Flamencomusikern,<br />

1992-99 Zusammenarbeit mit dem prom<strong>in</strong>enten<br />

chilenischen Sänger Oscar Andrade und<br />

zahlreiche Konzerte auf <strong>in</strong>ternationalen Bühnen.<br />

Seit 1996 Realisierung diverser experimenteller<br />

und multimedialer Projekte (u.a. mit Hans<br />

Tutschku – elektroakustische <strong>Musik</strong>, Mitsuru<br />

Sasaki – Tanz), Zusammenarbeitet mit DJs (Gabor Schablitzki), Regisseuren<br />

(u.a. Christ<strong>in</strong>a Emig) und Autoren (u.a. mit Alissa Walser), bisher Veröffentlichung<br />

zweier CDs mit eigenen Kompositionen und zahlreiche Konzerte (Solo<br />

30


DONNERSTAG 24. APRIL 2003<br />

und Quartett, u.a. mit Merly Donoso – Percussion) im Bereich Jazz / Weltmusik<br />

<strong>in</strong> ganz Deutschland, seit 1999 Audio-Klang<strong>in</strong>stallationen (z.B. KZ Buchenwald,<br />

Kyffhäuserdenkmal), Rundfunk- und Fernsehmitschnitte<br />

„4/8/1 – Tagebuch“ (März und April 2003)<br />

Elektroakustische Komposition für Instrumentalqurtett auf 8 CD-Player<br />

Klangereignisse, die das Ensemble e<strong>in</strong>ige Zeit vor der Aufführung nach<br />

e<strong>in</strong>er Partitur e<strong>in</strong>gespielt hat, werden durch den Komponisten elektronisch<br />

bearbeitet, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Tracks zerschnitten, auf mehreren CDs organisiert und<br />

teilweise durch gezielte mechanische E<strong>in</strong>wirkung weiter verfremdet.<br />

Die Komposition gelangt zur Aufführung durch die selben Ensemblemitglieder,<br />

die nun auf jeweils 2 CD-Player ihre Klänge „spielen“, d.h. nach e<strong>in</strong>er<br />

Partitur die Player starten, stoppen, weiterspulen, mechanisch bewegen, das<br />

Volumen verändern oder den Zufallsgenerator aktivieren und somit die Klangereignisse<br />

rhythmisch und dynamisch strukturieren.<br />

Mit diesem Kompositionspr<strong>in</strong>zip geht Falk Zenker den Versuch e<strong>in</strong>, bestehende<br />

Grenzen zwischen live gespielter <strong>Musik</strong>, deren Reproduktion durch CD und<br />

elektroakustischer Komposition zu überschreiten. Der <strong>Musik</strong>er spielt „se<strong>in</strong>e<br />

Klänge“ auf e<strong>in</strong>em CD-Player nach e<strong>in</strong>er Partitur. Vorher aufgenommene <strong>Musik</strong><br />

wird „live gespielt“ und der CD-Player wird zum Instrument oder zeitweise<br />

selbst zum Improvisator, „dirigiert“ durch den <strong>Musik</strong>er.<br />

Es entsteht e<strong>in</strong>e elektroakustische Komposition, die durch E<strong>in</strong>spiel- und<br />

Aufführungs-Partitur und bestimmte elektronische und mechanische Klangbearbeitungen<br />

defi niert ist. Mit dem Zufallspr<strong>in</strong>zip, der unterschiedlichen Reaktion<br />

der Geräte auf bewusste Digitalfehler bestimmter CDs und der Individualität<br />

der <strong>Musik</strong>er wird darüber h<strong>in</strong>aus jede Aufführung zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>maligen<br />

und nicht wiederholbaren Klangereignis.<br />

Mit „4/8/1 – Tagebuch“ (März und April 2003) möchte der Komponist musikalische<br />

Projektionshüllen e<strong>in</strong>er leider kriegerischen und widersprüchlichen Zeit<br />

erschaffen.<br />

31


Komponistensymposion<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Blazej Dowlasz Claude Lefebvre<br />

Pere Llompart Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz<br />

Konzert I<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Karen Leonie Leiber (Mezzosopran)<br />

Arm<strong>in</strong> Fuchs (Klavier)<br />

Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates<br />

Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz Papiersterne op.20<br />

* 1953 Fünfzehn Lieder für Mezzosopran<br />

und Klavier<br />

nach Gedichten von Sarah Kirsch<br />

Konzert II<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

32<br />

Pause<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Ancuza Aprodu (Klavier)<br />

Thierry Miroglio (Schlagzeug)<br />

Blazej Dowlasz Faux Pas<br />

* 1978 Klavier und Schlagzeug<br />

(Uraufführung)<br />

Claude Lefebvre D’un arbre – ocean...<br />

* 1931 solo Klavier<br />

14.00 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

20.15 Uhr


FREITAG 25. APRIL 2003<br />

Pierre Jodlowski Chorus 1a<br />

* 1971 solo Schlagzeug<br />

(Uraufführung)<br />

Pere Llompart Invention<br />

* 1963 Marimba und Klavier<br />

(Uraufführung)<br />

Hugues Dufourt An Schwager Kronos<br />

* 1943 solo Klavier<br />

Meeresstille, Rastlose Liebe<br />

(Uraufführung des Zyklus für Klavier)<br />

Maurice Ohana Etude d’Interprétation XI<br />

(1914–1992) Klavier und Schlagzeug<br />

Dieses Konzert wird von mdr-Kultur und DLR mitgeschnitten und gesendet.<br />

33<br />

Karen Leonie Leiber<br />

Mezzosopran<br />

erhie1t ihre Gesangsausbildung an den <strong>Musik</strong>hochschulen<br />

<strong>in</strong> Köln und Weimar bei Prof. Eugen Rab<strong>in</strong>e. Ihr<br />

Operndebüt gab sie 1997 als „Der Trommler“ <strong>in</strong> Victor<br />

Ullmanns Oper „Der Kaiser von Atlantis“ am Theaterhaus<br />

Jena. In Tokio (Bunka Kaikan) folgte 1999 die Partie der<br />

Regan <strong>in</strong> Toshio Hosokawas Oper „Vision of Lear“. Die<br />

Produktion von Münchener Biennale und Shizuoka<br />

Perform<strong>in</strong>g Arts Center wurde vom japanischen Fernsehsender<br />

NHK übertragen.<br />

Im selben Jahr <strong>in</strong>terpretierte sie unter der Regie von<br />

Götz Friedrich die Titelpartie <strong>in</strong> der Uraufführung von<br />

Siegfried Matthus’ Oper „Kronpr<strong>in</strong>z Friedrich“. Die Premiere der Kammeroper<br />

Schloss Rhe<strong>in</strong>sberg unter Rolf Reuter wurde im Deutschlandfunk live übertragen.


Zu ihrem Repertoire zählen Partien wie Cherub<strong>in</strong>o‚ Hänsel, Clara d’ Almanza<br />

(Prokofjew). Gastverträge verb<strong>in</strong>den sie mit den Opernhäusern von Bielefeld,<br />

Chemnitz, Weimar und den Landesbühnen Sachsen.<br />

Das Konzertrepertoire der Mezzosopranist<strong>in</strong> umfasst sowohl Liederabende als<br />

auch barocke und romantische Sakralmusik. Sie sang Wagners Wesendonk-<br />

Lieder mit der Jungen Marburger Philharmonie. Karen Leonie Leiber arbeitet<br />

mit KomponistInnen wie George Crumb („Night of the four moons“‘ D-Radio<br />

Berl<strong>in</strong>), Younghi Pagh-Paan („Flammenzeichen“, MDR) und Adriana Hölszky<br />

(„Monolog“ CD mit der klangwerkstatt weimar). Für sie wurden mehrere Werke<br />

geschrieben, u.a. von Mario Wiegand, Gerald Resch und Andrea Scartazz<strong>in</strong>i<br />

(„Kypris“, NDR).<br />

Arm<strong>in</strong> Fuchs<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

wurde 1960 <strong>in</strong> Nürnberg geboren, Konzerttätigkeit<br />

als Kammermusikpartner (pro arte Quartett, Haba<br />

Quartett, Michael Svoboda), Liedbegleiter (Sigune<br />

von Osten, Horst Laubenthal, Karen Leonie<br />

Leiber) und Solo<strong>in</strong>terpret <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong>:<br />

<strong>in</strong>ternationales Festival für Neue <strong>Musik</strong> Rom.<br />

Concerts Villa de Genève. Biennale SoundWays St.<br />

Petersburg, Festival Passage Warschau, Aspekte<br />

Festival Salzburg. South Bohemia Music Festival<br />

CFR. Lnternationale Ferienkurse für Neue <strong>Musik</strong> Darmstadt, Münchner Opernfestspiele<br />

und <strong>Musik</strong>biennale, Frankfurt Feste etc. Pianist, Komponist und<br />

Hauptdarsteller im Filmepos „Die zweite Heimat“ von Edgar Reitz.<br />

Arm<strong>in</strong> Fuchs spielte mehrmals Erik Saties „Vexations“ <strong>in</strong> 28 Stunden nonstop,<br />

zuletzt <strong>in</strong> Kooperation mit dem Societätstheater Dresden und der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> und Theater Hannover, dokumentiert im Rahmen e<strong>in</strong>es Forschungsprojekts<br />

von Re<strong>in</strong>hard Kopiez.<br />

Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen. Dozent für <strong>zeitgenössische</strong><br />

Klaviermusik und Liedgestaltung an der Hochschule für <strong>Musik</strong> Würzburg. Außerdem<br />

Lehrtätigkeit am Voice Institut für funktionale Gesangspädagogik.<br />

Umfangreiches kompositorisches Schaffen.<br />

34


35<br />

Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz<br />

geboren 1953 <strong>in</strong> Hamburg, Komponist. Nach<br />

ersten Kompositionsversuchen seit 1960 studierte<br />

er 1968–75 bei Esther Ballou an der American<br />

University <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton, D. C., bei Ernst Gernot<br />

Klussmann und György Ligeti an der Staatlichen<br />

Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Hamburg und danach<br />

e<strong>in</strong> Jahr im Center for Computer Research <strong>in</strong> Music<br />

and Acoustics (CCRMA) am Stanford Artifi cial<br />

Intelligence Laboratory <strong>in</strong> Kalifornien. Es folgten<br />

e<strong>in</strong>ige ausführliche Reisen. 1977–78 lebte er <strong>in</strong><br />

München und 1978–79 als Stipendiat der Villa Massimo <strong>in</strong> Rom. Im Sommer<br />

1980 war er Dozent bei den Internationalen Ferienkursen <strong>in</strong> Darmstadt. Nach<br />

zwei Jahren <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zog er 1981 aufs Land, erst <strong>in</strong> die Lüneburger Heide und<br />

dann nach Schleswig-Holste<strong>in</strong>, wo er zehn Jahre zurückgezogen am Deich<br />

der Eider verbrachte. 1993 g<strong>in</strong>g er wieder nach Berl<strong>in</strong>. Im April und Mai 1994<br />

war er an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ <strong>in</strong> Weimar als Mitarbeiter<br />

an der Studienreform engagiert, und im Oktober 1994 übernahm er dort bis<br />

März 1996 e<strong>in</strong>e Gastprofessur für Komposition. 1986–89 arbeitete er an e<strong>in</strong>em<br />

abendfüllenden Stück <strong>Musik</strong>theater (PATMOS, nach der Apokalypse des Johannes),<br />

1991–96 an e<strong>in</strong>em symphonischen Zyklus für Violoncello und Orchester (wir<br />

aber s<strong>in</strong>gen) und seit 1997 auch mit digitaler Live-Elektronik an der Neu-Intonation<br />

e<strong>in</strong>er erweiterten re<strong>in</strong>en Stimmung (Helmholtz-Funk; JUZ, e<strong>in</strong> Jodelschrei;<br />

KLANG auf Schön Berg La Monte Young; Tristan-Intonation; des Himmels Höhe<br />

glänzet; DIE KANTATE oder, Gottes Augenstern bist du, Hörspiel).<br />

Lebt freischaffend <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Papiersterne op.20,<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

fünfzehn Lieder für Mezzosopran und Klavier nach Gedichten von Sarah Kirsch,<br />

komponiert 1980–81 im Auftrag der Berl<strong>in</strong>er Festwochen, uraufgeführt am 22.<br />

Oktober 1981 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> von Doris Soffel und Aribert Reimann. Der Liederzyklus<br />

besteht aus drei Teilen: Teil 1 („Drachensteigen“) umfaßt die Lieder 1 bis 3, Teil<br />

II („Schnee im August“) die Lieder 4 bis 10, Teil III („Rote Vögel“) die Lieder 11 bis<br />

15. Die drei Teile s<strong>in</strong>d jeweils <strong>in</strong> sich abgeschlossen und zugleich eng mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden. Alle fünfzehn Lieder basieren auf dem gleichen, harmonisch


und melodisch streng verarbeiteten Intervallmaterial. In ihrer musikalischen<br />

Haltung s<strong>in</strong>d sie, den Texten entsprechend, ganz entschieden Lieder, nicht<br />

etwa Gesänge. Melodie und Begleitung bescheiden sich <strong>in</strong> der knappen Andeutung,<br />

statt plakativ zu explizieren. So entstehen zurückgenommen verdichtete<br />

Bagatellformen, <strong>in</strong> denen jedes Intervall e<strong>in</strong>e Bedeutung bekommt, ohne viel<br />

Aufhebens davon zu machen.<br />

Ancuza Aprodu<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

geboren <strong>in</strong> Tirgu-Jiu (Rumänien) begann Ancuza<br />

Aprodu schon im Alter von 4 Jahren mit dem Klavierspiel<br />

und gewann e<strong>in</strong> Jahr später den lnterpretationswettbewerb<br />

von Suceava. Sie setzte das<br />

Klavierstudium bei Samaranda Murgan fort, bis sie<br />

nach Italien g<strong>in</strong>g, um bei dem Pianisten Roberto<br />

Bollea und dem Komponisten Enrico Correggia zu<br />

studieren. Sie erwarb das Hochschuldiplom für Klavier<br />

am Konservatorium Tur<strong>in</strong> und war Laureat<strong>in</strong><br />

verschiedener <strong>in</strong>ternationaler Preise.<br />

Sie war ständiges Mitglied im Ensemble Europea Antidogma Musica b<strong>ev</strong>or<br />

ihre <strong>in</strong>ternationale Solistenkarriere <strong>in</strong> Europa, Amerika, Asien mit e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />

Repertoire von barocker bis <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong> begann. Sie<br />

realisiert Ur- und Erstaufführungen von wichtigen Komponisten wie G.Ligeti,<br />

Fr. Donatoni, K. Ager, B.Jolas, D. Lemaitre, M. Nobre, M. Ohana, A. Solbiati,<br />

D .Teruggi, JC. Risset... und arbeitet als künstlerische Leiter<strong>in</strong> der <strong>zeitgenössische</strong>n<br />

Klaviersammlung beim Jobert Verlag. Ausserdem gibt sie zahlreiche<br />

Konzerte ( u.a. Mozart, Bach, Correggia, Solbiati...) von europäischen Orchestern<br />

begleitet und realisiert Rundfunk- Fernsehproduktionen.<br />

In 2000 und 2001 war Ancuza Aprodu für viele Solokonzerte und Masterklassen-Reihen<br />

<strong>in</strong> Europa (Frankreich, Rumanien, Italien, Osterreich, Deutschland<br />

…) Südostasien (Thailand, Philipp<strong>in</strong>en), Südamerika (Argent<strong>in</strong>ia, Brasilien)<br />

und USA e<strong>in</strong>geladen. Letztens gab sie die Uraufführung vom Klavierkonzert<br />

von Alessandro Solbiati.<br />

36


Thierry Miroglio<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

„Thierry Miroglio gehört zu den großen Perkussionisten der Gegenwart“<br />

W. Mastnak, Salzburger Volkszeitung<br />

Schlagzeugstudium bei den herausragenden Solisten Jean-Pierre Drouet und<br />

Sylvio Gualda mit dem er am National Konservatorium <strong>in</strong> Versailles e<strong>in</strong>en ersten<br />

Preis erhielt. Harmonielehre und Kontrapunktstudien sowie <strong>Musik</strong>alische<br />

Akustik an der Sorbonne bei Iannis Xenakis.<br />

Thierry Miroglio war Mitglied bei mehreren wichtigen Ensembles <strong>in</strong> Frankreich<br />

b<strong>ev</strong>or se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Solokarriere begann. So gibt er seit mehreren Jahren<br />

zahlreiche Recitale und Solokonzerte <strong>in</strong> mehr als fünfundzwanzig Ländern<br />

und wichtigen Festspielen wie Salzburg, San Francisco, Darmstadt, München,<br />

Madrid, Rom, Bourges, Mailand, Zagreb, Nice, Köln, Paris, Hannover, Athen,<br />

Sao Paulo, Rio, Hels<strong>in</strong>ki, Bukarest, Lisbon, Buenos Aires, Genf, Besancon,<br />

Amsterdam,Boston, Shanghai, Mexico, Berl<strong>in</strong>, Tor<strong>in</strong>o, Seoul...<br />

So ist er e<strong>in</strong>er der wenigen und seltenen Schlagzeuger, die e<strong>in</strong>e solche solistische<br />

Aktivität mit e<strong>in</strong>em Repertoire, das über hundertfünfzig Werke umfasst,<br />

hat.<br />

Ausserdem nimmt Thierry Miroglio an IRCAM, GRM und verschiedenen<br />

elektroakustischen Studioforschungen teil, realisiert zahlreiche <strong>in</strong>ternationale<br />

Rundfunk- und Fernsehproduktionen und mehrere CD´s mit ihm gewidmeten<br />

Werken für europäische Label.<br />

Er ist Professor an dem Darius Milhaud Konservatorium von Paris für Meisterklassen<br />

und gründet, als künstlerischer Leiter, die „Internationalen Schlagzeug<br />

Begegnungen von Paris“.<br />

Von grosser Wichtigkeit s<strong>in</strong>d ihm Uraufführungen und er arbeitet deswegen<br />

mit renommierten Komponisten wie Cage, Berio, Denisov, Ohana, Saariaho,<br />

Donatoni, Risset, Stroppa, Grisey, Ager, Dufourt, Jolas... zusammen. Diese<br />

widmen ihm ihre Stücke.<br />

Gleichzeitig hat er als Solist mehrere CD‘s für verschiedene <strong>in</strong>ternationale<br />

Labels‚ besonders e<strong>in</strong>s mit gewidmeten Werken <strong>in</strong> der Sammlung „Musique<br />

FranQaise d‘Aujourd‘hui“ <strong>in</strong> Koproduktion mit Radio France, Sacem und dem<br />

Kulturm<strong>in</strong>isterium, aufgenommen.<br />

37


Vor kurzen hat er die französische und schweizerische Erstaufführung des letzten<br />

Werkes von Xenakis für solo Schlagzeug und Ensemble, die U.A. von dem<br />

Schlagzeugkonzerte von Regis Campo, Marlos Nobre mit dem Rom Orchester<br />

und dem letzten Stück mit Elektronik von Kaija Saariaho. Ausserdem ist er <strong>in</strong><br />

dieser Zeit wieder <strong>in</strong> Asien, Süd Amerika, Europa und USA zu Solokonzerten<br />

e<strong>in</strong>geladen<br />

Blazej Dowlasz<br />

siehe Seite 25<br />

Hugues Dufourt<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelgänger, der <strong>in</strong> diesem Zusammenhang seltener genannt wird, der<br />

aber laut dem französischen <strong>Musik</strong>ologen Pierre Castanet den Begriff der<br />

„musique spectrale“ geprägt hat, ist Hugues Dufourt. Er wurde 1943 <strong>in</strong> Lyon<br />

geboren, studierte Komposition bei Jacques Guyonnet <strong>in</strong> Genf und parallel<br />

dazu Philosophie. In Paris war er e<strong>in</strong>er der Leiter des „It<strong>in</strong>éraire“ und gründete<br />

das Collectif de Recherche Instrumentale et de Synthèse Sonore (CRISS). Er<br />

sche<strong>in</strong>t bis heute e<strong>in</strong>e vorwiegend französische Ersche<strong>in</strong>ung geblieben zu se<strong>in</strong>.<br />

Im deutschsprachigen Kulturbereich ist er, anders als Grisey, nur sporadisch <strong>in</strong><br />

Ersche<strong>in</strong>ung getreten, so 1977 e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Donauesch<strong>in</strong>gen mit se<strong>in</strong>er Schlagzeugkomposition<br />

„Erewhon“. In Darmstadt, wo Hundertschaften von Komponisten<br />

aus aller Welt e<strong>in</strong> und aus gegangen s<strong>in</strong>d, ist er offenbar nur marg<strong>in</strong>al <strong>in</strong><br />

Ersche<strong>in</strong>ung getreten.<br />

Die drei CDs, die das Label Accord nun mit Werken von Hugues Dufourt<br />

herausgebracht hat, füllen somit für <strong>Musik</strong>hörer ausserhalb Frankreichs e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Informationslücke. Man lernt e<strong>in</strong>en Komponisten kennen, der virtuos<br />

mit dem Instrumentalklang umgeht, über e<strong>in</strong> breites Spektrum an künstlerischen<br />

Ausdrucksmitteln verfügt und se<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong> überdies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weiten<br />

gedanklichen Horizont e<strong>in</strong>zubetten versteht. Se<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong> ist bee<strong>in</strong>fl usst<br />

sowohl von Varèse<br />

als auch von Boulez, zu se<strong>in</strong>en geistigen Orientierungspunkten gehören nicht<br />

nur französische Denker, sondern auch Hegel und Adorno.<br />

38


FREITAG 25. APRIL 2003<br />

39<br />

Pierre Jodlowski<br />

Pierre Jodlowsi wurde 1971 <strong>in</strong> Toulouse geboren<br />

und erhielt e<strong>in</strong>e klassische musikalische Ausbildung<br />

<strong>in</strong> Toulouse (Klavier, Saxophon und Komposition).<br />

In Lyon begann die Arbeit an <strong>in</strong>strumentalen<br />

und elektroakustischen Kompositionen.<br />

Pierre Jodlowski ist Mitbegründer des Projektes<br />

S.A.M. („Structure d’Action Musicale“), e<strong>in</strong> Projekt<br />

zur Förderung <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong>. E<strong>in</strong>es der<br />

Hauptanliegen se<strong>in</strong>es Wirkens ist die Verb<strong>in</strong>dung<br />

von <strong>in</strong>strumentaler und elektroakustischer <strong>Musik</strong><br />

und die Öffnung h<strong>in</strong> zu anderen Kunstformen.<br />

Claude Lefebvre<br />

geboren 1931, <strong>in</strong> Ardres, bei Calais, <strong>Musik</strong>studium am<br />

Konservatorium Paris, Komposition <strong>in</strong> der Klasse von Darius<br />

Milhaud, später bei Pierre Boulez an der <strong>Musik</strong>akademie<br />

Basel 1966 wird er Professor für Analyse und Komposition<br />

am Konservatorium Metz und unterrichtet ebenfalls an der<br />

Universität.<br />

Er ist Initiator des 1972 <strong>in</strong> Metz gegründeten „centre europäen pour Ia recherche<br />

musicale“ und des Festivals Internationale Begegnung <strong>zeitgenössische</strong>r<br />

<strong>Musik</strong>, deren künstlerische Leitung er 20 Jahre lang behält.<br />

1976 richtet er zusätzlich e<strong>in</strong> elektroakustisches Studio e<strong>in</strong>. 1980: ‚grand prix de<br />

la SACEM für Kammermusik, 1985 Auszeichnung „Offi cier des Arts et Lettres“<br />

1996 gründet er das musikalische Zentrum „rendez-vous musique nouvelle“<br />

<strong>in</strong> der Stadt Forbach/Lothr<strong>in</strong>gen, die ihn als Komponisten aufnimmt, denn,<br />

neben den erwähnten Aktivitäten, gilt se<strong>in</strong> Haupt<strong>in</strong>teresse der Komposition<br />

und der Poesie. Se<strong>in</strong>e Werke wurden weltweit aufgeführt, se<strong>in</strong>e Gedichte von<br />

verschiedenen Komponisten vertont.


Pere Pou Llompart<br />

Der Komponist Pere Pou Llompart wurde auf<br />

Mallorca geboren und studierte <strong>Musik</strong>theorie,<br />

Klavier, Bratsche und Komposition am Konservatorium<br />

<strong>in</strong> Palma de Mallorca. Später begann<br />

er e<strong>in</strong> Gesangsstudium und ist heute e<strong>in</strong> aktiver<br />

Opernsänger.<br />

Er nahm regelmässig Kompositionsunterricht<br />

bei Carles Gui<strong>nova</strong>rt <strong>in</strong> Barcelona. Ferner besuchte<br />

er Meisterklassen und Kurse bei Joan Gu<strong>in</strong>joan,<br />

Tomás Marco und Cristóbal Halffter. Seitdem arbeitet er als Autodidakt. Er<br />

war Mitbegründer des ACIB -Komponistenverband der Balearen-, wo er als<br />

aktives Mitglied an der Organisation von Konzerten und Veranstaltungen zur<br />

Förderung <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong> und balearischer lebender Komponisten<br />

teilnahm. E<strong>in</strong>ige frühe Stücke wurden 1987 uraufgeführt. Es folgten dann<br />

weitere Uraufführungen <strong>in</strong> Palma de Mallorca, Barcelona und Madrid, sowie<br />

Rundfunksendungen (Axophén, 1991).<br />

1992 zog er nach Deutschland, um e<strong>in</strong> Aufbaustudium für Gesang zu absolvieren.<br />

Seit 2000 ist er Mitglied des Deutschen Komponistenverbandes, zur Zeit<br />

lebt er <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong>.<br />

Maurice Ohana<br />

FREITAG 25. APRIL 2003<br />

Der 1914 <strong>in</strong> Casablanca geborene Maurice Ohana erhielt se<strong>in</strong>e musikalische<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Frankreich. In den Niederlanden, wo se<strong>in</strong>e Familie lebte, war<br />

er als junger Pianist tätig und g<strong>in</strong>g nach dem Zweiten Weltkrieg nach Paris.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit drei Freunden gründete er die „Groupe Zodiaque“ und suchte<br />

mit diesem Ensemble nach neuer Freiheit der musikalischen Ausdrucksformen.<br />

Die Vorliebe für das Klavier prägte se<strong>in</strong> Schaffen, Ohana komponierte<br />

aber auch für Schlagzeug und seit 1976 große Orchesterwerke und die Oper<br />

„La Célest<strong>in</strong>e“. Der 1992 <strong>in</strong> Paris gestorbene Ohana ist e<strong>in</strong>e Leitfi gur für viele<br />

junge Komponisten.<br />

40


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Komponistensymposion<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

Peter Färber Johannes K. Hildebrandt<br />

Lothar Voigtländer Mario Wiegand<br />

Jürg Wyttenbach<br />

Moderation:<br />

Prof. Dr. Albrecht von Massow (Weimar)<br />

41<br />

Prof. Dr. Albrecht von Massow<br />

14.00 Uhr<br />

Nach mehrmonatigem Nordamerikaaufenthalt<br />

im Sommer 1982 Beg<strong>in</strong>n des Studiums der <strong>Musik</strong>wissenschaft,<br />

Philosophie und der Neueren<br />

Deutschen Literatur an der Albert-Ludwigs-<br />

Universität <strong>in</strong> Freiburg /Breisgau. Frühjahr 1986<br />

bis Herbst 1990 Nebentätigkeit als Leiter des<br />

Stockhausen-Archivs <strong>in</strong> Kürten. 1986 Lehrauftrag<br />

für Harmonielehre und Analyse am musikwissenschaftlichen<br />

Sem<strong>in</strong>ar der Universität Freiburg.<br />

1987–1991 Mitarbeit am „Handwörterbuch der musikalischen<br />

Term<strong>in</strong>ologie (HmT)“. 1988 Magister und 1991 Promotion <strong>in</strong> <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />

bei Hans He<strong>in</strong>rich Eggebrecht mit der Arbeit über „Halbwelt, Kultur<br />

und Natur <strong>in</strong> Alban Bergs ‚Lulu‘ “, <strong>in</strong> Philosophie bei Gerold Prauss und <strong>in</strong> Neuerer<br />

Deutscher Literatur bei Carl Pietzcker; Förderung der Promotion durch e<strong>in</strong><br />

Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes.<br />

Von 1991–1993 E<strong>in</strong>führungen über „Funktionen von <strong>Musik</strong> und Geräuschen im<br />

Radio“. Gründungsmitglied der seit 1995 bestehenden Gesellschaft für<br />

<strong>Musik</strong> & Ästhetik. 1996 Organisation der Veranstaltungsreihe ‚Clara Schumann‘,<br />

Vorträge und Konzerte am musikwissenschaftlichen Sem<strong>in</strong>ar der Universität<br />

Freiburg (zusammen mit Christ<strong>in</strong>a Zech). 1997–2000 Mitorganisator und<br />

Referent <strong>in</strong> drei Veranstaltungen der Grenzüberschreitungen. Forum für Kunst und


Wissenschaft <strong>in</strong> Freiburg. 1997–1999 Förderung der Habilitation durch e<strong>in</strong> Stipendium<br />

der Deutschen Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft. Habilitationsschrift „<strong>Musik</strong>alisches<br />

Subjekt – Idee und Ersche<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> der Moderne“ an der Universität Dortmund;<br />

Sommersemester 2000 dort Habilitation und Venia legendi. Professur für<br />

<strong>Musik</strong> des 20.Jahrhunderts an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar.<br />

Langer Festivalabend<br />

e-werk<br />

Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates<br />

Teil I<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Tanzperformance – transForma<br />

Tanz: Janet Rühl, Arnd Müller, Iris Sputh<br />

Tanzskulpturen: Ulrike Andersch<br />

Choreografi e und Lichtregie: Iris Sputh<br />

<strong>Musik</strong>: Eric La Casa, Manuel Berenguer<br />

„transForma“ s<strong>in</strong>d zwei Choreografi een, die als Auftragswerk zur „Langen Nacht<br />

der elektronischen Klänge“ <strong>in</strong> der Akademie der Künste <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> entstanden<br />

s<strong>in</strong>d. Grundlage waren die Kompositionen „La dispersion d’ un corps, au crépuskule“<br />

von Eric La Casa (Frankreich) und „T‘ai Chi Time“ von Manuel Berenguer<br />

(Spanien). Der gedankliche Ansatz me<strong>in</strong>er Arbeiten ist die Veränderung von<br />

e<strong>in</strong>er größtmöglichen Abstraktion e<strong>in</strong>es menschlichen Körpers im Tanz h<strong>in</strong><br />

zu immer mehr Gegenständlichkeit. Dabei kamen mir die Tanzskulpturen von<br />

Ulrike Andersch <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, mit denen ich schon e<strong>in</strong>ige Male gearbeitet habe.<br />

Sie ermöglichen e<strong>in</strong>e breite Palette von Formveränderungen, bei denen man<br />

den tanzenden Körper als Solchen kaum mehr wahrnimmt.<br />

Um so verblüffender, wenn er plötzlich fragmental, nur von Taschenlampen<br />

beschienen ersche<strong>in</strong>t. Durch Licht <strong>in</strong>iziiert, öffnet sich der Raum für die<br />

tanzende Bewegung, die Dynamik nimmt zu, der Körper wird frei, frei für den<br />

virtuosen Umgang mit der <strong>Musik</strong>. Dies wird <strong>in</strong> der sofort darauf folgenden<br />

Choreografi e, durch e<strong>in</strong>e Tänzer<strong>in</strong> getanzt, ausgefeilt und sehr direkt spürbar.<br />

Veränderung und Erweiterung im Figürlichen, Räumlichen und tänzerischem<br />

S<strong>in</strong>n.<br />

Iris Sputh<br />

42<br />

18.30 Uhr


Teil II<br />

Tegna<br />

43<br />

Pause<br />

Für Sopran, Liveelektronik und Tonband, Ambisonic<br />

Das Stück entstand als Geme<strong>in</strong>schaftswerk der drei Komponisten Johannes<br />

Schuett, Peter Färber und Philippe Kocher für die „Lange Nacht der elektronischen<br />

Klänge“ 2002 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Kornelia Bruggmann: Sopran<br />

Peter Färber/Philippe Kocher: Liveelektronik<br />

Johannes Schütt: Tonband<br />

Schweizerisches Zentrum für Computermusik (siehe Seite )<br />

Teil III<br />

„Visages“<br />

Pause<br />

E<strong>in</strong> multimediales Kammer-Szenario<br />

von Lothar Voigtländer<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der <strong>Musik</strong>akademie Rhe<strong>in</strong>sberg<br />

siehe Seite<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Iris Sputh<br />

geboren 1964 <strong>in</strong> Erfurt als Tochter<br />

gewöhnlich erwerbstätiger Eltern. Von<br />

1975 bis 1982 studierte sie an der Palucca<br />

Schule <strong>in</strong> Dresden (Abschluss als<br />

Bühnentänzer<strong>in</strong>). Im Anschluss daran<br />

bis 1989 Engagement als Tänzer<strong>in</strong> an<br />

der Semperoper Dresden. Seit 1989 ist<br />

Iris Sputh freischaffende Tänzer<strong>in</strong> und<br />

Choreograph<strong>in</strong>. Sie wirkte an zahl-


eichen Inszenierungen am Staatsschauspiel Dresden mit und arbeitete über<br />

fünf Jahre mit bildenden Künstler<strong>in</strong>nen der Dresdener Sezession zusammen.<br />

1993 gründete sie das ExisTanzTeam. Von 1995 bis 1998 trat sie regelmäßig als<br />

Solotänzer<strong>in</strong> am Anhaltischen Theater <strong>in</strong> Dessau unter der Regie von Arila<br />

Siegert auf.<br />

1998 erhielt sie e<strong>in</strong> zweijähriges Stipendium an der Akademie der Künste<br />

Berl<strong>in</strong>-Brandenburg für Regie und Choreographie. Seit 1999 lebt und arbeitet<br />

Iris Sputh <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Dort ist sie seit 2000 Mitglied der Künstlergruppe Kryp-<br />

Tonale. Geme<strong>in</strong>same Arbeiten mit den Komponisten Lothar Voigtländer und<br />

Henry Mex, mit der Regisseur<strong>in</strong> Arila Siegert und mit den <strong>Musik</strong>ern Matthias<br />

Bauer und Günter He<strong>in</strong>z. 2001 <strong>in</strong>szenierte Iris Sputh die Uraufführung der<br />

szenischen <strong>Musik</strong> „Zerbrochene Bilder“ (Paul He<strong>in</strong>z Dittrich) im Schlosstheater<br />

Rhe<strong>in</strong>sberg.<br />

Janet Rühl<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

geboren <strong>in</strong> Leipzig; 1994–98 Studium der<br />

Tanzpädagogik an der Tanzabteilung der<br />

Hochschule für <strong>Musik</strong> und Theater Leipzig.<br />

Studienaufenthalt <strong>in</strong> San Francisco. Choreographierte<br />

und tanzte u.a.: „Krähenfüße...“<br />

(Diplomarbeit, 1998), „Orfeo ed Euridice“ (mit<br />

„amici musicae“ Chor und Orchester Leipzig,<br />

1999), „Ich gehe fort – u.s.w. ...!“ (Soloprojekt<br />

Potsdam / Leipzig, 1999). In den Jahren 2000<br />

bis 2002 tanzte sie <strong>in</strong> „Someday the ra<strong>in</strong> will<br />

stop“ von A. K. Schlehwe<strong>in</strong> (Premiere <strong>in</strong> Köln<br />

und Tournee nach Indonesien), „Variation über Chaos und Ordnung“ von Tanja<br />

Matjas (Erfurt/Volkenroda), „24 h“ von Stuard Lynch (Barcelona), „Visages“<br />

von Lothar Voigtländer, Choreographie: Iris Sputh (Schlosstheater Rhe<strong>in</strong>sberg),<br />

„transForma“ von Iris Sputh (Akademie der Künste Berl<strong>in</strong>), sowie <strong>in</strong> ihrer<br />

eigenen Arbeit „ropas no ropas – femen<strong>in</strong>o“ (Barcelona). Außerdem tanzte sie<br />

<strong>in</strong> den Choreographien „now oder nie!“ und „... an den Grenzen“ beim Tanztheater<br />

Homunculus <strong>in</strong> Wien. Im Herbst 2001 und Frühjahr 2002 Aufführungen<br />

mit dem Tanzduett „Kleidenschaften“ der eigenen Kompanie Janet Rühl / Arnd<br />

44


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Müller <strong>in</strong> Dresden und Köln. Seit Sommer entsteht das neue Stück „HomeLand“,<br />

das bisher im Herbst 2002 <strong>in</strong> Barcelona und bei den Tanztagen 2003 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

aufgeführt wurde.<br />

45<br />

Arnd Müller<br />

im Jahre 1969 geboren und seit 1990 freischaffender<br />

Schauspieler, Tänzer und Regisseur. Autodidaktische<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Schauspiel, Tanz und<br />

Improvisation bei verschiedenen Lehrern. 1990-94<br />

Mitarbeit beim Spielwerk-Theater Augsburg.<br />

Ab 1995 Inszenierung eigener Theater- und Tanztheaterproduktionen<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Künstlern.<br />

Mitarbeit bei Stücken von Dieter Heitkamp<br />

(Tanzfabrik Berl<strong>in</strong>) und von Andrea K. Schlehwe<strong>in</strong><br />

(Stollwerk Köln). Tänzer <strong>in</strong> Stücken von Li<strong>via</strong> Patrizi (DNT Weimar), Howard<br />

Katz Fireheart (Theater am Halleschen Ufer Berl<strong>in</strong>), Tanja Matjas (Erfurt/<br />

Volkenroda), Stuart Lynch (CCCB Barcelona), Iris Sputh (Kryptonale Berl<strong>in</strong>,<br />

Schlosstheater Rhe<strong>in</strong>sberg, Akademie der Künste Berl<strong>in</strong>) und Achim Freyer<br />

(Deutsche Oper Berl<strong>in</strong>).<br />

Produktion und Inszenierung eigener Stücke <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Janet<br />

Rühl:<br />

„Orfeu ed Euridice“ (amici musicae, Leipzig 1999), „ask M.“ (Options 999, Potsdam<br />

2000), „ropas no ropas – mascul<strong>in</strong>o“ (Centre Civic, Barcelona 2000), „Vita<br />

Male“ (Kosmos Theater, Wien 2001), „Kleidenschaften“ (Projekttheater, Dresden<br />

2001 / Orangerie, Köln) und „HomeLand“


Ulrike Andersch<br />

Tanzskulpturen<br />

Geboren 1962 bei Chemnitz, Abitur und Ausbildung<br />

zur Diplom-Designer<strong>in</strong> (FH) <strong>in</strong> Schneeberg.<br />

Festanstellungen bei Texilfi rmen als Industriedesigner<strong>in</strong><br />

für Mode. Seit 1989 Selbständigkeit als<br />

Designer<strong>in</strong>, Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>igen Textilfi<br />

rmen, Entwicklung eigener Designerkollektionen<br />

(Cascata und F<strong>in</strong>e Reiff), die mit dem<br />

Sächsischen Staatspreis für Design 1995 und 1997<br />

ausgezeichnet wurden. Um diese Kollektionen zu<br />

präsentieren, ist e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit Tanz<br />

unabd<strong>in</strong>gbar. Durch das Interesse, Mode und<br />

Tanz zu verb<strong>in</strong>den, entstand die Idee e<strong>in</strong>es Mode-<br />

Tanz-Spektakels. ART-1-Schock wurde 1992, 94<br />

und 95 <strong>in</strong> Dresden zur Aufführung gebracht. Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er steten Zusammenarbeit<br />

mit Iris Sputh. Es entstand das Programm Tanz-Objekte Plissee, welches<br />

mittlerweile 6 Bilder umfaßt. Angefangen mit e<strong>in</strong>er plissierten Wand, über<br />

geometrische Körper, farbige Reifenkleider bis h<strong>in</strong> zu „tragbaren“ Kleidern.<br />

Zu Aufführungen kam es unter anderem:<br />

Zur Designpreis-Verleihung 1997 und 2001, und Eröffnung der Formschau<br />

1998, zu Ausstellungseröffnungen im Kunsthandwerksmuseum Schloß Pillnitz<br />

98 und Rostock 99, sowie zum „Kunstessen im Museum“ Chemnitz 2000 und<br />

„Nacht der Mode“ Würzburg 2002.<br />

Für die Akademie der Künste entwickelten wir neue Stücke und Bilder. Aufführungen:<br />

„Raupenpuppen-Schmetterklänge“ 1999 und zur „Langen Nacht der<br />

elektronischen Klänge“ 2002.<br />

Eric La Casa<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Eric La Casa, 1968 <strong>in</strong> Tours/Frankreich geboren, komponiert elektroakustische<br />

<strong>Musik</strong>, bei der er Landschaften und deren Geräusche musikalisch umsetzt.<br />

Dadurch entsteht e<strong>in</strong>e sehr tiefe und neue Wahrnehmung der Realität. La Casa<br />

46


versteht sich als „Klangbildhauer“ und hat zu diesem Thema <strong>in</strong> Workshops,<br />

Tagungen und Ausstellungen wissenschaftlich gearbeitet. Er arbeitet mit<br />

Rundfunksendern auf der ganzen Welt zusammen und ist journalistisch tätig<br />

als Herausgeber des französischen Magaz<strong>in</strong>s für <strong>zeitgenössische</strong> Kunst „R<strong>ev</strong>ue<br />

et Corrigée“.<br />

Jose-Manuel Berenguer<br />

Der 1955 <strong>in</strong> Spanien geborene Komponist und Gitarrist studierte zunächst<br />

Mediz<strong>in</strong>, Psychologie und <strong>Musik</strong>therapie und schließlich <strong>Musik</strong>. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit C. Gai begründete er das Ensemble „Cochlea“ und ist Mitglied der PHO-<br />

NOS Stiftung. Jose-Manuel Berenguer ist Präsident der spanischen Sektion<br />

der Gesellschaft für elektroakustische <strong>Musik</strong>. Er schreibt Instrumental- und<br />

elektroakustische <strong>Musik</strong> für Theater, Tanz und Video und arbeitet mit Studios<br />

<strong>in</strong> Bourges, Paris und Barcelona zusammen.<br />

Die Stiftung „Schweizerisches Zentrum für<br />

Computermusik“<br />

Die Stiftung Schweizerisches Zentrum für Computermusik (SZCM) ist 1985<br />

mit e<strong>in</strong>em grosszügigen Beitrag des Bundesamts für Kultur gegründet worden.<br />

Der Zweck des Zentrums ist dreifach: Ausbildung, Forschung und Produktion<br />

und Verbreitung von Computermusik. Seit 15 Jahren erfüllt es diesen Zweck,<br />

<strong>in</strong>dem es Kurse und Werkstätten durchführt, Forscher aus Universität und<br />

Hochschule empfängt, aber auch aus eigenen Kräften heraus Forschung durchführt,<br />

Konzerte veranstaltet und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Studios <strong>in</strong> Zürich und Genf e<strong>in</strong>e<br />

Infrastruktur bereithält, die Komponisten, Interpreten und Wissenschaftlern<br />

gleichermassen zur Verfügung steht.<br />

Ausbildung<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Das Genfer Studio ist seit Beg<strong>in</strong>n des SZCM an das Conservatoire Populaire<br />

angegliedert und bietet <strong>in</strong> diesem Rahmen e<strong>in</strong>e dreijährige Ausbildung <strong>in</strong><br />

Elektroakustik und Computermusik an. Das Zürcher Studio ist seit 1992 <strong>in</strong> den<br />

Räumlichkeiten der Hochschule für <strong>Musik</strong> und Theather W<strong>in</strong>terthur Zürich<br />

47


(HMT) untergebracht, und bietet hier Kurse über Klangsynthese und -verarbeitung,<br />

MIDI-Techniken und <strong>Musik</strong>notation mit dem Computer an.<br />

Neben den eigentlichen Kursen werden <strong>in</strong> Genf und <strong>in</strong> Zürich jedes Jahr<br />

mehrere Werkstattveranstaltungen durchgeführt, an denen neue Techniken<br />

und Instrumente sowie kompositorische Fragen vor allem von Gastreferenten<br />

erörtert und diskutiert werden.<br />

Forschung<br />

In den 15 Jahren se<strong>in</strong>er Tätigkeit s<strong>in</strong>d Praktikums- und Lizenziatsarbeiten der<br />

Universitäten Zürich und Genf und der ETH Zürich und Lausanne im SZCM<br />

realisiert worden. Das Genfer Studio hat e<strong>in</strong>en digitalen Echtzeit-Klangprozessor<br />

mit entsprechender Software entwickelt, der <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> vielen Studios<br />

<strong>in</strong> Europa und den USA gebraucht wird. Kontrolltechniken s<strong>in</strong>d für dieses<br />

Instrument entwickelt und im Studio und Konzert verwendet worden, <strong>in</strong>sbesondere<br />

solche, die über lichtempfi ndliche und telemetrische Sensoren Daten<br />

der Bewegungen von Interpreten auffangen und an den Prozessor leiten, um<br />

sie dort <strong>in</strong> Klang zu verwandeln.<br />

Im Rahmen des Forschungsprogramms der Hochschule für <strong>Musik</strong> und Theater<br />

W<strong>in</strong>terthur Zürich fi nden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der ambisonischen<br />

Klangprojektion für den Konzertsaal statt. Ausserdem arbeitet man an<br />

der Herausgabe e<strong>in</strong>es deutschsprachigen Lehrbuches zur Klangysnthese und<br />

-verarbeitung.<br />

Produktion und Verbreitung<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Zwischen 1985 und 1998 haben rund 40 Komponisten etwa 120 Werke <strong>in</strong> den<br />

beiden Studios des SZCM realisiert. Die meisten dieser Werke gelangten zur<br />

Uraufführung <strong>in</strong> Konzerten des Zentrums, e<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>d auf CD erschienen<br />

und werden regelmässig <strong>in</strong> Konzerten elektroakustischer <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> aller Welt<br />

gespielt. Das SZCM führt jedes Jahr <strong>in</strong> lockerer Folge e<strong>in</strong>e Serie von Konzerten<br />

durch, <strong>in</strong> denen Werke aus den eigenen Studios sowie wichtige Computermusik-Werke<br />

aus <strong>in</strong>ternationaler Produktion aufgeführt werden. Viele bekannte<br />

Komponisten und Solisten haben an diesen Konzerten Werke vorgestellt und<br />

gespielt.<br />

48


Pädagogische Tätigkeit<br />

Das SZCM hat <strong>in</strong> den 14 Jahren se<strong>in</strong>es Bestehens e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive pädagogische<br />

Tätigkeit ausgeübt. Neben den regelmässig wiederkehrenden Studiokursen<br />

(der dreijährige Kurs am Conservatoire Populaire de Musique <strong>in</strong> Genf, E<strong>in</strong>führungen<br />

<strong>in</strong> MIDI-Techniken sowie <strong>in</strong> Klangsynthese und Verarbeitung) hat das<br />

Zentrum über 50 andere Kurse veranstaltet über Themen wie Algorithmische<br />

Komposition, Mathematische <strong>Musik</strong>theorie, <strong>Musik</strong>notation mit Computer,<br />

Interaktives Programmieren für <strong>Musik</strong>, Spezielle Interfacegeräte und<br />

Prozessoren für <strong>Musik</strong>. E<strong>in</strong> wichtiger Teil der pädagogischen Aktivität galt<br />

E<strong>in</strong>führungskursen für die Schweizer Konservatorien, für Radio DRS, für die<br />

Jeunesses Musicales Suisses und andere Organisationen.<br />

Ambisonic<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Techniken der dreidimensionalen Klangprojektion<br />

E<strong>in</strong> noch ungelöstes Problem der elektroakustischen <strong>Musik</strong> ist die Klangprojektion:<br />

Wie soll die <strong>Musik</strong> im Konzert gespielt werden? Da elektroakustische<br />

Werke <strong>in</strong> der Regel stereo komponiert werden, ist es üblich, sie im Konzert mit<br />

zwei Lautsprechern aufzuführen. Manchmal kommen zusätzliche Lautsprecher<br />

h<strong>in</strong>zu, die von h<strong>in</strong>ten oder von der Seite das Stereo-Signal stützen. Doch<br />

spielt sich unser Alltag nicht stereo ab – wir s<strong>in</strong>d ständig von Klang aus allen<br />

Richtungen umgeben. Die wirkliche Welt kl<strong>in</strong>gt immer viel klarer und schöner<br />

als e<strong>in</strong> Lautsprecher.<br />

Seit Oktober 1998 arbeitet das Schweizerische Zentrum für Computermusik<br />

an e<strong>in</strong>em Forschungsprojekt der <strong>Musik</strong>hochschule W<strong>in</strong>terthur Zürich, das<br />

die drei-dimensionale Klangprojektion zum Thema hat. Die Technik, die<br />

hier verwendet wird, heisst „Ambisonic“. Ambisonic ist seit den früheren 70er<br />

Jahren als Aufnahmetechnik bekannt, die e<strong>in</strong>e besonders wirklichkeitsnahe<br />

Darstellung räumlicher Verhältnisse erlaubt. Die Verwendung der Ambisonic-Technik<br />

zur Projektion von Klang im Konzertraum h<strong>in</strong>gegen ist relativ<br />

neu. Elektroakustische <strong>Musik</strong> wird im allgeme<strong>in</strong>en im Studio komponiert und<br />

im Konzert vom Tonträger (Tonband oder Compact Disc) abgespielt. Das Ziel<br />

dieser Forschung ist die Realisierung e<strong>in</strong>er Gruppe von Computerprogrammen,<br />

49


die e<strong>in</strong>en Teil des Kompositionsvorganges bilden und Komponisten erlauben,<br />

Passagen und Phrasen ihrer <strong>Musik</strong> an e<strong>in</strong>en bestimmten Ort im Konzertraum<br />

zu plazieren oder von e<strong>in</strong>em Ort zu e<strong>in</strong>em anderen zu bewegen.<br />

Ambisonic gehört zu den sogenannten „Surround“-Techniken, die man vom<br />

C<strong>in</strong>éma und vom „Heimk<strong>in</strong>o“ her kennt. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en grossen<br />

Unterschied zwischen den kommerziellen Techniken und Ambisonic. Die Surround-Techniken,<br />

die im Film benutzt werden, wollen dramatische Effekte vermitteln,<br />

wie das Vorbeirauschen e<strong>in</strong>es Eisenbahnzuges, und arbeiten stark mit<br />

Veränderungen, um nicht zu sagen Verzerrungen, des jeweiligen Klangbildes.<br />

Bei Ambisonic h<strong>in</strong>gegen ist man bestrebt, e<strong>in</strong> möglichst natürliches Klangbild<br />

zu erzeugen, wie wenn der Klang sich tatsächlich an e<strong>in</strong>em bestimmten Ort im<br />

dreidimensionalen Raum befände.<br />

Die Forschungsarbeit fi ndet <strong>in</strong> drei Teilen statt.<br />

Der erste Teil besteht im Übertragen der theoretischen Kenntnisse über Ambisonic<br />

<strong>in</strong> die Computermusiksprache Csound.<br />

Der zweite Teil der Forschung besteht im Entwickeln von Computer-Programmen,<br />

die Komponisten e<strong>in</strong>en relativen e<strong>in</strong>fachen und direkten Zugang zu<br />

dieser Technik ermöglichen.<br />

Im dritten Forschungsteil werden Programme entwickelt, die Ambisonic auch<br />

für Liveelektronische Anwendungen verfügbar machen.<br />

Teil e<strong>in</strong>s und zwei s<strong>in</strong>d weitgehend abgeschlossen.<br />

Technik zu Tegna<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Der Tonbandpart – <strong>in</strong> Ambisonic produziert – wurde im Studio hergestellt.<br />

Mit den vom SZCM entwickelten Programmen ist dies relativ e<strong>in</strong>fach, wenn<br />

auch zeitaufwendig zu realisieren.<br />

Liveelektronik <strong>in</strong> Ambisonic ist e<strong>in</strong> neues Gebiet. Neben der klanglichen<br />

Verarbeitung kommt das Setzen der räumlichen Position h<strong>in</strong>zu. Alles muss <strong>in</strong><br />

Echtzeit gesteuert und berechnet werden. Mit den ersten Programmversionen<br />

aus dem Forschungsprogramm können mehrere Klänge gleichzeitg unabhängig<br />

vone<strong>in</strong>ander an bestimmte Punkte im Raum gesetzt werden. Dies ist<br />

erst möglich geworden durch die massive Leistungssteigerung der Computer.<br />

Trotzdem braucht es 4 Computer (Mac G4) , um die gesamten Berechnungen<br />

auszuführen.<br />

50


Biographien<br />

Philippe Kocher<br />

Geboren <strong>in</strong> Genf, aufgewachsen <strong>in</strong> Stäfa (CH). Nach der Matura <strong>Musik</strong>studien<br />

an Universität und Konservatorium Zürich (<strong>Musik</strong>wissenschaft, Klavier und<br />

Computermusik) und an der <strong>Musik</strong>akademie Basel (Theorie und Komposition).<br />

Pianist <strong>in</strong> diversen Jazz- und Popbands. Arbeit als freischaffender <strong>Musik</strong>er und<br />

Komponist. Aufführungen se<strong>in</strong>er Kompositionen <strong>in</strong> der Schweiz, Deutschland,<br />

Frankreich, Italien und Belgien. Mehrere Ausstrahlungen am Radio DRS.<br />

Peter Färber<br />

In Luzern geboren und aufgewachsen. Nach der Matura A Klavierstudium<br />

bei Eva Sherman und Grazia Wendl<strong>in</strong>g am Konservatorium Luzern. Mitglied<br />

SMPV. Kurse <strong>in</strong> Ton- und Aufnahmetechnik an der <strong>Musik</strong>akademie Basel, <strong>Musik</strong>synthese<br />

mit dem Computer am Konservatorium Zürich bei Gerald Bennett.<br />

Von 1992 bis 2000 als Tontechniker am Schauspielhaus Zürich, seither als Tonmeister<br />

an der Hochschule für <strong>Musik</strong> und Theater Zürich tätig. Technischer<br />

Leiter des Schweizerischen Zentrum für Computermusik.<br />

Johannes Schuett<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Diplom als Klar<strong>in</strong>ettist am Konservatorium W<strong>in</strong>terthur. Danach verschiedene<br />

Konzerttätigkeiten im In- und Ausland. E<strong>in</strong>spielungen für Radio, Fernsehen<br />

und auf Schallplatten. Seit 1988 Lehrer für Klar<strong>in</strong>ette am Konservatorium<br />

Schaffhausen. Studien für Komposition bei Klaus Cornell. Studien für Computermusik<br />

bei Gerald Bennett an der <strong>Musik</strong>akademie Zürich. Komponiert<br />

freiberufl ich für Theater- und Filmproduktionen. Kompositionen für Tape und<br />

Instrumentalisten. „Vietnam“ CD-Disk zum gleichnamigen Fotobuch. Spezialisierung<br />

auf Kompositionen im „Ambisonic-3D-Raumklangverfahren“. Mitglied<br />

der Forschungsgruppe „Ambisonic“ an der „Fachhochschule für <strong>Musik</strong> &<br />

Theater“ <strong>in</strong> Zürich.<br />

51


Kornelia Bruggmann<br />

? Wer lebt liebt lacht lauscht horcht hört kocht putzt schimpft übt kl<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>gt<br />

leidenschaftlich zeitgenössisch Kornelia Bruggmann Geliebte Mutter Sänger<strong>in</strong><br />

Stimmbildner<strong>in</strong> Schaffhauser<strong>in</strong><br />

„Visages“<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

v.l. Iris Sputh, Lothar Voigtländer,<br />

Helge Hard<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> multimediales Kammer-Szenario<br />

von<br />

Lothar Voigtländer<br />

Die Komposition entstand <strong>in</strong> Auftrag der <strong>Musik</strong>akademie Rhe<strong>in</strong>sberg für das<br />

Schlosstheater Rhe<strong>in</strong>sberg. Ihre Besonderheit besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aus der künstlerischen<br />

Grundidee erwachsenden engen Verb<strong>in</strong>dung von Instrumentalmusik,<br />

elektronischer Raumkomposition, Gesang, Sprache und Tanz.<br />

Die Inszenierung der Komposition wurde von e<strong>in</strong>em jungen Leitungsteam<br />

(Regie, Bühnenbild, Dirigent) mit jungen, am Beg<strong>in</strong>n ihrer Laufbahn stehenden<br />

Künstlern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vierwöchigen <strong>in</strong>tensiven Probenprozeß <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und<br />

Rhe<strong>in</strong>sberg erarbeitet. Die elektronischen Zuspielbänder wurden <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem Elektronischen Studio der Akademie der Künste Berl<strong>in</strong> produziert.<br />

Die Texte von Eugene Guill<strong>ev</strong>ic knüpfen aus der Perspektive der französischen<br />

Moderne bewusst an die Ideale der französischen Aufklärung an und wenden<br />

sich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne gegen Inhumanität und Gewalt unter den Menschen. Im<br />

Zentrum stehen Fragen des Wesens des Menschen, der menschlichen Existenz<br />

zwischen den Zeiten und durch die Jahrhunderte h<strong>in</strong>durch.<br />

52


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

53<br />

<strong>Musik</strong>theaterkonzept<br />

Lothar Voigtländer gestaltet das Werk als multimediale<br />

szenische Collage <strong>in</strong> acht Zeitfenstern,<br />

die relativ unabhängig vone<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d und<br />

doch auf vielfältige Weise mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />

Er verb<strong>in</strong>det <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Komposition verschiedene<br />

Felder <strong>zeitgenössische</strong>r szenischer und musikalischer<br />

Produktion, Instrumentalensemble<br />

und Gesang, Sprache, Tanz sowie elektronische<br />

Raumkomposition und ermöglicht so die<br />

Begegnung und gegenseitige Befruchtung von<br />

Vertretern verschiedener Sparten der Darstellenden<br />

Künste.<br />

1) Im Präludium werden die Grundgedanken der<br />

Dichtung von Guill<strong>ev</strong>ic und des KammerSzenario<br />

exponiert:<br />

– die Zeit („nichts besitzt man, niemals außer e<strong>in</strong><br />

wenig Zeit“)<br />

– die Menschen ( „da stehst du, kle<strong>in</strong>er Mensch,<br />

und du gehst ...“ )<br />

– das Geheimnis der D<strong>in</strong>ge – die Träume – Gesichter<br />

( Visages ) – die Spiele ? – die Zeit ist da !<br />

Das Ensemble agiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geschlossenen<br />

Open<strong>in</strong>g-Form- b<strong>ev</strong>or e<strong>in</strong>zelne Interpreten<br />

„wandern“, den gesamten Raum zur Klang-Performance<br />

öffnen und zur <strong>Musik</strong> szenische und<br />

wort-exegetische Momente h<strong>in</strong>zutreten.<br />

2) Das Recital 1 greift den nachdenklichen Textentwurf<br />

des Präludiums auf, problematisiert ihn:<br />

3 Sprecher, begleitet von geräuschhaften Instrumental-Fetzen,<br />

ch<strong>in</strong>esischer Tempelglocke und


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

e<strong>in</strong>em Kugel-Rollgeräusch untersuchen die Beziehungen zwischen „W<strong>in</strong>d und<br />

Zeit“, dem „Augenblick, der Tiefe hat „und suchen <strong>in</strong> den D<strong>in</strong>gen des Alltags<br />

( Zement!E<strong>in</strong> Hammer! E<strong>in</strong> Stuhl!) Lösungen für „die Menschen, die Träume,<br />

das Feuer, den Raum und die Spiele“. Die ersten Lösungsansätze fruchten<br />

nichts – „Träume den Menschen“ bleibt als Postulat im Raum stehen.<br />

3) Tanz Nr.1: „atemlos“ – so der Titel der elektroakustischen Komposition<br />

– zeigt die Komplexität des rastlos irrenden Menschen, se<strong>in</strong>e Atemlosigkeit wie<br />

se<strong>in</strong>e Sehnsucht nach dem „lyrischen Ich“. Der Raumklang der Elektronik ist<br />

umfassend, weitet das Instrumentale <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en psychologisierenden Klangraum<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

4) Das Recital 2 führt die dramatische Problemzuspitzung aus Recital 1 weiter.<br />

Die sche<strong>in</strong>bare Großartigkeit des Menschen ( „da stehst du, kle<strong>in</strong>er Mensch „)<br />

wird beschworen, pantheistischer Überschwang („de<strong>in</strong>e Stimme hat nicht<br />

ihresgleichen“!) bricht unvermutet nieder <strong>in</strong> die tri<strong>via</strong>le Feststellung: „Wo<br />

kommen wir denn her, um solche Gesichter zu haben, dass es weh tut dem<br />

Tag?“ . We<strong>in</strong>en, Irren und Fluch werden als neue Vokabeln e<strong>in</strong>geführt. Das<br />

ganze Elend des verlorenen Paradieses wird sichtbar ..<br />

5) Tanz Nr.2: „fanatic“ – lässt endgültig mit den Mitteln der Elektroakustik alle<br />

Facetten zwischen Geräusch und Klang aufsche<strong>in</strong>en, nahezu diabolisch bauen<br />

sich Klangkaskaden auf , die letztendlich <strong>in</strong> die Manipulation der stampfenden<br />

rhythmischen Masse, <strong>in</strong> Hysterie und stumpfe S<strong>in</strong>nlosigkeit münden . Elektronische<br />

Mittel schaffen Raum für das <strong>in</strong>strumental Unsagbare ...Der Titel des<br />

Stückes ist Programm.<br />

6) La Voix, die Stimme, die Mahnende, versucht den selbstanklagenden ,<br />

selbstzerstörerischen Kräften entgegenzutreten. Der akustische und <strong>in</strong>strumentale<br />

Höhepunkt, die Katharsis ist erreicht: „Von ke<strong>in</strong>er Hilfe- und Ste<strong>in</strong>eund<br />

zuschlagen!“ lauten die Worte, mit denen e<strong>in</strong> sich E<strong>in</strong>mischen, und das<br />

Verlieren der Contenance geprägt ist. Im Schlagwerk werden Ketten geworfen,<br />

Ste<strong>in</strong>e reiben auf Metall und aggressive Rhythmen kontrapunktieren den<br />

Schrei. E<strong>in</strong> Choral, e<strong>in</strong> Gebet sche<strong>in</strong>t auf: „Es ist nicht ohne Grund, dass wir<br />

54


gezittert haben, – hart ist die Lehre , – blässliche Blume, was davon bleibt ...,<br />

nichts besitzt man, niemals, außer e<strong>in</strong> wenig Zeit.“<br />

7) Tanz Nr.3: „harakiri“. E<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>barer Stillstand, e<strong>in</strong>e lange, unendlich lange<br />

Ermüdung führt zu e<strong>in</strong>er lyrischen E<strong>in</strong>kehr. E<strong>in</strong> Niedergehen ohne <strong>in</strong>dividuelle<br />

Lösungsmöglichkeit deutet sich an. E<strong>in</strong>e tiefe Traurigkeit wird erreicht.<br />

Das Versagen des E<strong>in</strong>zelnen vor der Zeit sche<strong>in</strong>t thematisiert...<br />

8+9) zusammengefügt <strong>in</strong> Conclusio/Postludium: Das <strong>in</strong>strumentale<br />

Ensemble, La Voix, die Sprecher, Fetzen elektro-akustischen Nachhalls, die<br />

ch<strong>in</strong>esische Tempelglocke, die Kugeln- alles fi ndet sich analog zum Präludium<br />

zum Gesamt-Raum-Klang zusammen. „Nicht we<strong>in</strong>en –, Sterben – e<strong>in</strong>e große<br />

Müdigkeit,– aller LEBENDEN Zahl gleichermaßen betroffen“, so lautet das<br />

Vokabular des F<strong>in</strong>ales. Die E<strong>in</strong>samkeit der „Geige, auf der das Nichts spielt“<br />

wird überwunden zugunsten e<strong>in</strong>es Lichtschimmers : „Zu wissen wer wir s<strong>in</strong>d,<br />

versuchen wir den Gesang“. „Visages – Les Visages dans le temps“, dieser Ruf<br />

<strong>in</strong>s Offene beschließt das Szenario .<br />

Der Mensch<br />

Für Andre Adler<br />

Da stehst du, kle<strong>in</strong>er Mensch,<br />

auf zwei Be<strong>in</strong>en,<br />

und du gehst.<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

E<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit,<br />

sagen die Felsen und die Wälder,<br />

e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit<br />

und zerbrechlich.<br />

Aber du sprichst.<br />

Und de<strong>in</strong>e Stimme ist solcher Art,<br />

dass die Felsen verstummen<br />

und die sehr großen Wälder.<br />

55


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

De<strong>in</strong>e Stimme hat nicht ihresgleichen,<br />

und die Quelle<br />

hat Farbe gewechselt wie die Ebene.<br />

Du arbeitest die D<strong>in</strong>ge. Du stellst her,<br />

und du weißt, was du willst. Du machst es<br />

unter dem Blick der großen Wälder und des Geste<strong>in</strong>s,<br />

unter den Schlägen des Himmels.<br />

E<strong>in</strong> Körper, der blutet und Fieber fasst.<br />

E<strong>in</strong> Fleisch so weich wie alles von Schleim<br />

und das Bedürfnis e<strong>in</strong>zuschlafen<br />

bei e<strong>in</strong>em Fleisch noch weicher.<br />

Du bist es,<br />

ohne Zufl ucht und sprechend alle<strong>in</strong>,<br />

wenn die Felsen stürzen <strong>in</strong> die Wasser,<br />

wenn dem Himmel antwortet der Vulkan,<br />

wenn die Vögel im Feuer s<strong>in</strong>d,<br />

du bist es, der ersche<strong>in</strong>t,<br />

du bist es, der weiß und befi ehlt.<br />

Von dem Geheimnis der D<strong>in</strong>ge<br />

Wer wohlgeformte Sätze und den lieblichen Klang von Poesie mag, ist bei<br />

Eugene Guill<strong>ev</strong>ic fehl am Platze. Nähere Bestimmungen und schmeichelnde<br />

Adjektive s<strong>in</strong>d völlig aus dem Schaffen des Französischen Dichters verbannt<br />

und auch das lyrische Ich kommt nur selten zum Vorsche<strong>in</strong>. Übrig geblieben<br />

ist lediglich das Gerüst, s<strong>in</strong>d die D<strong>in</strong>ge, befreit von jeder beschwerenden Hülle.<br />

An diesem Gerüst hangelt Guill<strong>ev</strong>ic sich von Sprosse zu Sprosse, balanciert<br />

freihändig nur mit e<strong>in</strong>er Handvoll Substantiven, die er sche<strong>in</strong>bar wahllos dem<br />

Leser vor die Füße wirft. E<strong>in</strong> anderes Mal reicht er Frage um Frage weiter, als<br />

hoffe er, dann die Antwort zu fi nden. Doch all dies immer, ohne abzustürzen.<br />

Die dem Präludium von „Visages“ entstammenden Worte „das Geheimnis der<br />

D<strong>in</strong>ge“ dienten vor vier Jahrzehnten auch e<strong>in</strong>em Gedichtband des Franzo-<br />

56


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

sen als Titel. Hier geht es um das Wesen der D<strong>in</strong>ge, um ihr h<strong>in</strong>tergründiges<br />

Geheimnis, kurz: um den Ursprung des Lebens. Kaum verwunderlich, dass<br />

Eugene Guill<strong>ev</strong>ic auf der Reise nach der Quelle den e<strong>in</strong>fachen Wortschatz, die<br />

Urwörter mit im Gepäck hat.<br />

S<strong>in</strong>d es e<strong>in</strong>fache Worte, derer sich Guill<strong>ev</strong>ic bediente, so umreißt er mit diesen<br />

e<strong>in</strong>fachen Worten die großen D<strong>in</strong>ge dieser Welt und erreicht trotz zuweilen<br />

naiv anmutender Zeilen ungeahnte Ozeantiefen. Guill<strong>ev</strong>ic scheut sich nicht,<br />

Fragen zu stellen. Fragen nach dem Woher und dem Woh<strong>in</strong>, nach dem Sterben<br />

und dem Lieben. Über allem schwebt aber immer wieder der Begriff der Zeit.<br />

Wi<strong>ev</strong>iel kostet die Zeit? Was ist Zeit für den Menschen? Wi<strong>ev</strong>iel wiegt e<strong>in</strong>e<br />

Stunde? All diese Fragen enden <strong>in</strong> der Feststellung, dass der Mensch nichts<br />

weiter besitzt, „niemals, außer e<strong>in</strong> wenig Zeit.“<br />

Der Dialog mit den D<strong>in</strong>gen, mit leblosen Gegenständen – mit Ste<strong>in</strong>en, Felsen,<br />

Hammer, Bäumen – überwiegt, dargestellt <strong>in</strong> kühlem, sachlichen Ton. Neben<br />

resignativen Versen („Es s<strong>in</strong>d da Beziehungen/ Zwischen W<strong>in</strong>d und Zeit...Und<br />

wir s<strong>in</strong>d ausgeschlossen.“) stehen auch Aufforderungen an den Leser („Geh<br />

an gegen sie (die Geige, Anm.)/ s<strong>in</strong>ge mit ihr, nimm sie e<strong>in</strong>“). Es ist kaum<br />

auszumachen, an welcher Stelle e<strong>in</strong> Gedicht endet und das nächste bereits<br />

beg<strong>in</strong>nt. Haben doch alle Texte die gleiche Intention, die sie <strong>in</strong> nur immer<br />

anderen Schattierungen schildern und gleichen bisweilen e<strong>in</strong>em Abgesang von<br />

jemandem, der das Spiel des Lebens bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad durchschaut<br />

hat („möge es, wenigstens lang se<strong>in</strong>:/ dieses Leben, das man zu leben hat./<br />

Denn hart ist die Lehre.“) und der dieses Wissen weitergeben möchte („Doch<br />

sterben/ kann e<strong>in</strong>e große Müdigkeit se<strong>in</strong>/ e<strong>in</strong>es Abends – und e<strong>in</strong> Geständnis.“)<br />

Trotzdem wird der 1997 verstorbene Franzose nicht müde, am Rad der Zeit zu<br />

drehen.<br />

Es fällt schwer, Eugene Guill<strong>ev</strong>ic <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e literarische Strömung e<strong>in</strong>zuordnen.<br />

Vielleicht muss man das auch gar nicht. Erfolgreich widersetzt er sich den<br />

Surrealisten und Symbolisten; auch den Naturalisten sucht man bei ihm<br />

vergebens. E<strong>in</strong>e leise Nähe lässt sich jedoch ausmachen zu dem Aufklärer und<br />

Wegbereiter der Romantik, Jean-Jacques Rousseau, mit dessen Ideal e<strong>in</strong>er naturnahen<br />

Erziehung. Auch Arthur Rimbaud, der sche<strong>in</strong>bar Unvere<strong>in</strong>bares und<br />

Übers<strong>in</strong>nliches zu gestalten versuchte, fi ndet Widerhall <strong>in</strong> Guill<strong>ev</strong>ics Gedichten,<br />

denn unüberhörbar ist bei ihm die religiöse Seite. Ke<strong>in</strong> Wunder, kommt er<br />

57


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

doch bei se<strong>in</strong>er Suche nach dem Ursprung allen Se<strong>in</strong>s unweigerlich <strong>in</strong> Sphären<br />

der Transzendenz. Aus diesem Grunde ist es wohltuend, dass wenigstens die<br />

Worte <strong>in</strong> ihrer gewählten E<strong>in</strong>fachheit nichts verschleiern.<br />

Guill<strong>ev</strong>ics Schwestern, Brüder, Tanten und Onkel s<strong>in</strong>d die Dichter der Existenzphilosophie<br />

und dem daraus <strong>in</strong> Frankreich entstandenen Existentialismus<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Bewusstse<strong>in</strong> um die Endlichkeit des eigenen<br />

Dase<strong>in</strong>s („Die Zeit/...die e<strong>in</strong>en Vogel h<strong>in</strong>siechen läßt im Sand.“) und das<br />

Leiden an diesem Wissen durchziehen sämtliche se<strong>in</strong>er Texte. Die Sichtweise<br />

erfolgt dabei ke<strong>in</strong>eswegs von oben: „Da stehst du, kle<strong>in</strong>er Mensch,/ auf zwei<br />

Be<strong>in</strong>en...E<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit,/ sagen die Felsen und die Wälder,/ e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit/<br />

und zerbrechlich.“ Aber es ist nicht Guill<strong>ev</strong>ics Anliegen, den Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

demütig gebückte Haltung zu drängen. Vielmehr betont er e<strong>in</strong> Merkmal, dass<br />

uns Menschen von der umgebenden Materie auszeichnet: die Sprache: „Aber<br />

du sprichst./ Und de<strong>in</strong>e Stimme ist solcher Art,/ daß die Felsen verstummen/<br />

und die sehr großen Wälder.“<br />

Auf e<strong>in</strong>mal erhalten se<strong>in</strong>e Verse S<strong>in</strong>nlichkeit, sie schleichen sich daher gleich<br />

Katzen auf leisen Pfoten. Verschwunden s<strong>in</strong>d die zuvor gnadenlos emotionslos<br />

gesetzten Worte, die Hymne an die gegenständliche Welt, wenn von dem<br />

Bedürfnis die Rede ist, „e<strong>in</strong>zuschlafen/ Bei e<strong>in</strong>em Fleische noch weicher“ oder<br />

von e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>, der „dir zulächelt“. Auf diesem gespannten Seil zwischen den<br />

D<strong>in</strong>gen auf der e<strong>in</strong>en Seite und den Menschen auf der anderen Seite tanzt der<br />

Dichter. Guill<strong>ev</strong>ic hat viele Gesichter. E<strong>in</strong>es davon zeigt er gern und deutlich.<br />

Mit „Wo kommen wir denn her,/ um solche Gesichter zu haben, daß es weh<br />

tut dem Tag?“ benennt er offen se<strong>in</strong>e ablehnende Haltung gegen Kälte und<br />

Inhumanität, was für ihn sche<strong>in</strong>bar gar nicht anders geschehen kann als mit<br />

dem bekannten, kühlen Gestus. Das andere Gesicht gilt es freizukratzen bei<br />

ihm. Beruhigend, dass es existiert, dass Eugene Guill<strong>ev</strong>ic das Seil gespannt hat<br />

zwischen den beiden Polen und nicht der Entmenschlichung der Kunst den<br />

Vorzug gegeben hat.<br />

Se<strong>in</strong>e unzähligen Wiederholungen, die knappen Verse und die nur unwesentlich<br />

variierende Thematik se<strong>in</strong>er Texte treiben se<strong>in</strong> Anliegen auf die Spitze, bis<br />

auch dem letzten Leser auffällt, dass der Mensch „nichts besitzt..., niemals,<br />

außer e<strong>in</strong> wenig Zeit.“<br />

58<br />

Yvonne Zitzmann


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

59<br />

Lothar Voigtländer<br />

Komponist<br />

Lothar Voigtländer wurde 1943 <strong>in</strong> Leisnig <strong>in</strong><br />

Sachsen geboren. 1954 –1962 war er Sängerknabe<br />

im Dresdner Kreuzchor; erste Kompositionen und<br />

Dirigate. Nach dem Abitur 1962–1968 Studium an<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy“ <strong>in</strong> Leipzig bei Rolf Reuter (Dirigieren)<br />

und bei Fritz Geilßer (Komposition). Nach<br />

Abschluss des Studiums war er Chordirektor<br />

und Kapellmeister am Theater der Altmark <strong>in</strong><br />

Stendal. 1970–1973 Meisterschüler von Günter<br />

Kochan an der Akademie der Künste der DDR.<br />

Während dieser Zeit entstanden die ersten größeren Orchesterwerke. Seit<br />

1973 lebt Lothar Voigtländer als freischaffender Komponist <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Seitdem<br />

beschäftigt er sich <strong>in</strong>tensiv mit elektroakustischer Komposition. Zahlreiche<br />

<strong>in</strong>ternationale Preise, Rundfunk- und CD-Produktionen, Arbeiten <strong>in</strong> den<br />

Studios Freiburg (SWF), Budapest, Bratislava, Basel, Zürich, Hilversum und<br />

auf diversen Festivals (Warschau, Bourges, Trondheim), Aufnahmen WDR,<br />

Bayrischer Rundfunk, NOK Hilversum, Radio Bratislava, Radio Budapest,<br />

Radio Bremen, Deutschland Radio, etc. Sieben Jahre Kompositionsklasse<br />

„Geraer Ferienkurse“. 1985 Mitbegründer und Vize-Präsident der „CIME de (a<br />

RDA‘, 1990 Gastprofessur an der Universität Paris VIII, Kurse und Sem<strong>in</strong>are<br />

<strong>in</strong> Liverpool, Barcelona, Basel, Zürich sowie an der Technischen Universität<br />

Trondheim (N) und diversen deutschen Hochschulen. 1990 1995 Vorsitzender<br />

des Komponistenverbandes Berl<strong>in</strong>. Begründung verschiedener Konzertreihen<br />

und Festivals; <strong>in</strong>sbesondere seit 1993 „Die lange Nacht der elektronischen Klänge“.<br />

Zusammenarbeit mit Malern, Bildenden Künstlern und Choreographen <strong>in</strong><br />

multimedialen Kompositionen wie „Glas-Bau-Spiel“ und „Lichtklang“. Seit 2001<br />

Lehrbeauftragter für Komposition an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Carl-Maria<br />

von Weber“ Dresden. Weitere Werke: 3 S<strong>in</strong>fonien, Oratorium, Kammeroratorium<br />

2 Orchestermusiken, Orchesterlieder (CD), radiophonelelektroakustische<br />

Kompositionen (CD), KlangInstallationen, Raum-<strong>Musik</strong>en (CD), Kompositionen<br />

für Chor und K<strong>in</strong>derchor (CD).


Helge Hard<strong>in</strong>g<br />

<strong>Musik</strong>alische Leitung<br />

Helge Hard<strong>in</strong>g ist Dirigent und Klar<strong>in</strong>ettist. Zunächst schloss er e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

als Klar<strong>in</strong>ettist an den <strong>Musik</strong>hochschulen <strong>in</strong> Detmold, Frankfurt und<br />

Amsterdam mit e<strong>in</strong>em pädagogischen Examen, der künstlerischen Reifeprüfung<br />

und dem Konzertexamen ab. Er erhielt erste Preise bei Wettbewerben<br />

u.a. <strong>in</strong> Luxemburg. Meisterkurse u.a. bei Sab<strong>in</strong>e Meyer, Giora Feidman, Eddie<br />

Daniels, Jack Brymer und Michael Riessler gaben ihm wichtige Impulse.<br />

Zahlreiche Förderungen und Stipendien, zuletzt durch die Internationalen<br />

Ferienkurse für Neue <strong>Musik</strong> Darmstadt.<br />

Zusammenarbeit u.a. mit der Jungen Deutschen Philharmonie, den Berl<strong>in</strong>er<br />

Symphonikern, der Oper Gießen, der Oper Frankfurt, dem Ensemble Modern<br />

und der <strong>Musik</strong>Fabrik NRW unter Dirigenten wie Sylva<strong>in</strong> Cambrel<strong>in</strong>g, Lothar<br />

Zagrosek und Peter Eötvös. In diesem Zusammenhang CD-, Rundfunk- und<br />

Fernsehproduktionen. Gast u.a. bei den Salzburger Festspielen. Seit kurzem<br />

verstärkte Tätigkeit als Kammermusiker, Solist sowie als Dozent an der <strong>Musik</strong>hochschule<br />

Ma<strong>in</strong>z, sowie als Dirigent.<br />

Dirigierunterricht bei Werner Seiss sowie Bernhard Kontarsky und Elmar<br />

Kuntsch. Abschluss des Studiums bei Roland Kieft <strong>in</strong> Amsterdam. Analyseklasse<br />

bei Hans Zender. In Frankfurt Assistenz bei Bernhard Kontarsky sowie<br />

Leitung des selbstgegründeten Ensembles Adorno. Hospitanzen und Kurs bei<br />

Pierre Boulez <strong>in</strong> Salzburg, London und Paris.<br />

Se<strong>in</strong> Debut mit großem Orchester gab Helge Hard<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Japan. Seit dieser<br />

Saison leitet er das von Helmut Zapf gegründete Ensemble Junge <strong>Musik</strong>. Helge<br />

Hard<strong>in</strong>g lebt zur Zeit <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Iris Sputh<br />

Regie, Tanz<br />

siehe Seite 43<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

60


Pascale Arndtz<br />

Kostüme<br />

Pascale Arndtz wurde 1969 <strong>in</strong> München geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung<br />

zur Bühnen- und Kostümbildner<strong>in</strong> als Assistent<strong>in</strong> von Thomas Richter-Forgäch.<br />

Anschließend studierte sie Kunstgeschichte <strong>in</strong> Köln und begann an<br />

mehreren Theatern im In- und Ausland zu arbeiten, u.a. am Theater Agora <strong>in</strong><br />

Belgien, an den Städtischen Bühnen <strong>in</strong> Wuppertal, am Alten Schauspielhaus <strong>in</strong><br />

Stuttgart, beim Festival Car<strong>in</strong>thischer Sommer <strong>in</strong> Österreich, am Landestheater<br />

Neustrelitz und am Anhaltischen Theater <strong>in</strong> Dessau. Außerdem war Pascale<br />

Arndtz für die künstlerische Gestaltung der Dauerausstellung THE STORY OF<br />

BERLIN am Kurfürstendamm verantwortlich – e<strong>in</strong>er Darstellung der Geschichte<br />

Berl<strong>in</strong>s von den Anfängen bis heute. Gegenwärtig lebt Pascale Arndtz <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>.<br />

Eiko Morikawa<br />

Gesang<br />

Eiko Morikawa ist freischaffende Sänger<strong>in</strong> (Sopran) und als Interpret<strong>in</strong> der<br />

<strong>zeitgenössische</strong>n <strong>Musik</strong> <strong>in</strong>ternational bekannt. Im Jahr 2002 trat sie bei der<br />

Münchener Biennale auf. In diesem Zusammenhang ist auch e<strong>in</strong>e CD-Produktion<br />

von Helmut Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ mit dem<br />

S<strong>in</strong>fonieorchester SWR Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von S.<br />

Cambrel<strong>in</strong>g vorgesehen.<br />

Alexander Abramyan<br />

Schauspiel<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Alexander Abramyan wurde am 05.09.1976 geboren und wuchs <strong>in</strong> Stendal auf.<br />

Se<strong>in</strong>e Mutter ist Armenier<strong>in</strong> und stammt aus Baku, se<strong>in</strong> Vater ist Deutscher.<br />

Von 1996–1998 war er Schauspiel-El<strong>ev</strong>e am Theater der Altmark Stendal. Von<br />

1999-2002 erhielt er se<strong>in</strong>e Ausbildung zum Schauspieler an der Fritz-Kirchhoff-Schule<br />

„Der Kreis“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Außerdem absolvierte er e<strong>in</strong>en Workshop<br />

<strong>in</strong> afrikanischem Tanz und Bewegung bei Naigo Koité <strong>in</strong> Stendal. Alexander<br />

Abramyan steht am Anfang se<strong>in</strong>er Laufbahn als Schauspieler und lebt zur Zeit<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

61


Simon Chen<br />

Schauspiel<br />

Simon Chen wurde 1972 als Sohn e<strong>in</strong>er Schweizer<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>es Taiwanesen<br />

geboren. Se<strong>in</strong>e Ausbildung zum Schauspieler erhielt er von 1995 bis 1999 an der<br />

Hochschule für Theater <strong>in</strong> Bern. Von 1999 bis 2001 war er am Theater Bielefeld<br />

engagiert und nahm neben se<strong>in</strong>er Theatertätigkeit auch Gesangsunterricht.<br />

Seitdem arbeitet Simon Chen freischaffend und lebt zur Zeit <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Daniel Rossmeisl<br />

Schauspiel<br />

Daniel Rossmeisl wurde am 14.03.1974 geboren. Se<strong>in</strong>e Ausbildung zum Schauspieler<br />

machte er <strong>in</strong> den Jahren von 1992 bis 1996 an der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

und Theater Felix-Mendelssohn-Bartholdy <strong>in</strong> Leipzig. Von 1996 bis 1998 hatte<br />

er e<strong>in</strong> Festengagement am Theater Brandenburg und zwischen 1999 und 2001<br />

war er Gast am Maxim Gorki Theater <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Dort spielte er u.a. <strong>in</strong> „Berl<strong>in</strong><br />

Alexanderplatz“ unter der Regie von U.E. Laufenberg und <strong>in</strong> den Shakespeare-<br />

Inszenierungen von „Viel Lärm um Nichts“ und der „Komödie der Irrungen“. Seit<br />

2001 ist er Gast am Deutschen Theater <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, wo er <strong>in</strong> „Titus Andronicus“<br />

(Shakespeare) unter der Regie von Hans Neuenfels spielt. Daniel Rossmeisl lebt<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Ernst Surberg<br />

Klavier<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Ernst Surberg wurde 1966 <strong>in</strong> Münster/Westfalen geboren. Er studierte Klavier<br />

bei Rolf Koenen und bei Atan Marks, erhielt e<strong>in</strong> Stipendium der Käthe-Dorsch-<br />

Stiftung und absolvierte e<strong>in</strong>en Meisterkurs für <strong>zeitgenössische</strong> Kammermusik<br />

bei Jeffrey Burns. Von 1995 bis 1998 war er Leiter der Konzertreihe Studio Neue<br />

<strong>Musik</strong>. Ernst Surberg ist e<strong>in</strong>es der Gründungsmitglieder des ensemble mosaik.<br />

62


Dirk Beiße<br />

Violoncello<br />

Dirk Beiße wurde 1968 <strong>in</strong> Braunschweig geboren. Von 1988 bis 1993 studierte er<br />

Violoncello bei Markus Nyikos <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Im Anschluss daran absolvierte er e<strong>in</strong><br />

Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> (Abschluss<br />

1997). Zur Zeit ist er freischaffender Cellist <strong>in</strong> verschiedenen Orchestern und<br />

Ensembles <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Leipzig, Frankfurt a.M., München und Stuttgart. Dirk<br />

Beiße gehört zu den Gründungsmitgliedern des ensemble mosaik.<br />

Chatschatur Kanajan<br />

Viol<strong>in</strong>e<br />

Chatschatur Kanajan wurde 1971 geboren. Er studierte Viol<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Moskau, Dresden<br />

und Berl<strong>in</strong> bei Mar<strong>in</strong>a Jaschwili, Gudrun Schröter und Ilan Gronich. Seit<br />

1997 studiert er Komposition bei Friedrich Goldmann <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Solokonzerte<br />

u.a. mit der Neuen Camerata Berl<strong>in</strong> und der Kammer S<strong>in</strong>fonia Berl<strong>in</strong>. Kammermusikalische<br />

Tätigkeit u.a. im Basisensemblei i Storstroms (Dänemark),<br />

<strong>in</strong> der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Ensemble Avantgarde<br />

(Leipzig). Chatschatur Kanajan ist Mitglied des Kairos Quartett und des<br />

ensemble mosaik.<br />

Matthias Badczong<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Matthias Badczong erhielt se<strong>in</strong>e erste musikalische Ausbildung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Heimatstadt Oranienburg. Von 1988 bis 1993 absolvierte er e<strong>in</strong> <strong>Musik</strong>studium<br />

mit dem Hauptfach Klar<strong>in</strong>ette bei Prof. Joseph Oehl an der <strong>Musik</strong>hochschule<br />

„Carl-Maria von Weber‘ <strong>in</strong> Dresden. Seit 1993 ist er als freischaffender <strong>Musik</strong>er<br />

und Pädagoge <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> tätig. Er wirkte <strong>in</strong> den verschiedensten Ensembles und<br />

Orchestern mit, u.a. Kammerensemble Neue <strong>Musik</strong> Berl<strong>in</strong>, Ensemble United<br />

und Zeitgenössische Oper Berl<strong>in</strong>. Matthias Badczong widmet sich <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Kammermusik sowie der Interpretation <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong>. Enge<br />

Zusammenarbeit mit Komponisten, dabei zahlreiche Uraufführungen mit<br />

mehreren für ihn komponierten Werken.<br />

63


Matthias Jann<br />

Posaune<br />

Matthias Jann wurde 1971 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> geboren. Er studierte Komposition an der<br />

Hochschule für <strong>Musik</strong> „Hanns Eisler“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Posaune mit dem Schwerpunkt<br />

„Neue <strong>Musik</strong>“ an der Hochschule der Künste Berl<strong>in</strong>.<br />

Als Interpret und Komponist erhielt Matthias Jann fünf Mal den „Hanns-Eisler-<br />

Preis“ der gleichnamigen <strong>Musik</strong>hochschule <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und 1996 den „Kranichste<strong>in</strong>er<br />

<strong>Musik</strong>preis“ (Stipendienpreis) bei den „Internationalen Ferienkursen<br />

für Neue <strong>Musik</strong>“ <strong>in</strong> Darmstadt. Stipendien ermöglichten die Arbeit im elektroakustischen<br />

Studio der Akademie der Künste <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> (1994), die Entstehung<br />

des Stücks „refl exion“ für das Trio 71 mit Live-Elektronik (Berl<strong>in</strong>er Senat 1997),<br />

e<strong>in</strong>en halbjährigen Aufenthalt an der „Cité Internationale des Arts“ <strong>in</strong> Paris<br />

(Berl<strong>in</strong>er Senat 2001) und e<strong>in</strong>e Fortbildung im Fach Dirigieren (Deutscher<br />

<strong>Musik</strong>rat 2001).<br />

Seit 1997 ist Matthias Jann Lehrbeauftragter für Tonsatz und Gehörbildung an<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Hanns Eisler“. Als Interpret ist er festes Mitglied<br />

im Ensemble European Music Project Ulm und Gast-Posaunist im ensemble<br />

mosaik Berl<strong>in</strong>. Im Jahr 2001 erhielt er se<strong>in</strong> erstes Engagement beim Kammerensemble<br />

Neue <strong>Musik</strong> (KNM) Berl<strong>in</strong>.<br />

Seit 2001 ist er künstlerischer Leiter und Dirigent von Jericho Brass Berl<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>en<br />

ersten Kompositionsauftrag erhielt er von der <strong>Musik</strong>akademie Rhe<strong>in</strong>sberg<br />

im Jahr 1996.<br />

Ralf Zartmann<br />

Schlagzeug<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Ralf Zartmann wurde 1975 <strong>in</strong> Heilbronn geboren. Er ist Percussionist mit<br />

e<strong>in</strong>em umfangreichen musikalischen Werdegang; er war 1. Landespreisträger<br />

„Jugend musiziert“ Baden-Württemberg, spielte im Heeresmusikkorps 9<br />

Stuttgart, machte mehrere CD-E<strong>in</strong>spielungen mit verschiedenen Orchestern<br />

und Ensembles, war auf e<strong>in</strong>er Tournee mit Nigel Kennedy, spielte <strong>in</strong> der Jungen<br />

Deutschen Philharmonie, war Schlagzeuger der Westfälischen Kammerphilharmonie,<br />

spielte Neue <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Weimar im Rahmen des Frankenste<strong>in</strong>festivals<br />

64


von 3SAT 1999 und war Schlagzeuger des Neuen Theater Essen. In der Spielzeit<br />

2001/2002 absolvierte er e<strong>in</strong> Praktikum bei den Düsseldorfer Symphonikern<br />

und erhielt e<strong>in</strong>en Zeitvertrag als Schlagzeuger an der Deutschen Oper am<br />

Rhe<strong>in</strong>. Außerdem war er Aushilfe bei den Duisburger Symphonikern, beim<br />

Staatsorchester Rhe<strong>in</strong>ische Philharmonie, beim Philharmonischen Orchester<br />

Dortmund, beim Philharmonischen Orchester Südwestfalen und bei den Düsseldorfer<br />

Symphonikern. Ralf Zartmann leitet Workshops für den Blasmusikverband<br />

BadenWürttemberg und ist Mitbegründer des Ensembles für Percussive<br />

Künste Nachschlag.<br />

Carsten Langer<br />

Schlagzeug<br />

Carsten Langer wurde 1975 geboren. Seit 1997 studiert er Schlagzeug an der<br />

Folkwang-Hochschule <strong>in</strong> Essen bei Mart<strong>in</strong> Schutz. Weitere Lehrer: Hans-Joachim<br />

Schacht (Düsseldorfer S<strong>in</strong>foniker), Frank van der Starre (Opern- und S<strong>in</strong>fonieorchester<br />

Enschede) und Alfons Valdes (Salsa Picante). Carsten Langer spielt<br />

u.a. zusammen mit dem FolkwangKammerorchester, der Jungen Philharmonie<br />

Köln und der Bläserphilharmonie Dortmund. Er ist Schlagzeuger u.a. beim<br />

„ArToll-Ensemble Kl<strong>ev</strong>e“ und beim „Ensemble Ruhrklang Essen“. Im Oktober<br />

2000 gründete er das Ensemble „Quatuor Attaque“ (2 Klaviere, 2 Schlagzeuge).<br />

Auftritte als Solist und spartenübergreifende Arbeit <strong>in</strong> Theater- und Tanzproduktionen,<br />

u.a. mit Norbert Ste<strong>in</strong>wartz vom Theater Basel. In den Jahren 1999<br />

und 2000 zwei Konzertreihen mit dem AYUSC Music Ensemble Hong Kong,<br />

2001 Japantournee mit der Oper „Maria de Buenos Aires“ von Astor Piazolla.<br />

Diskografi e: ArToll-Ensemble – Unecht (Ars Produktion FCD 368, 372).<br />

Marc Gosemärker<br />

Schlagzeug<br />

SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

Marc Gosemärker wurde 1974 geboren. Er studiert seit 1997 Schlagzeug an der<br />

Folkwang-Hochschule Essen <strong>in</strong> der Klasse von Mart<strong>in</strong> Schulz. Weitere Lehrer:<br />

Hans-Joachim Schacht (Düsseldorfer S<strong>in</strong>foniker) und Frank van der Starre<br />

(Opern- und S<strong>in</strong>fonieorchester Enschede). Marc Gosemärker wirkte u.a. bei<br />

65


SONNABEND 26. APRIL 2003<br />

den Bergischen S<strong>in</strong>fonikern, beim FolkwangKammerorchester Essen, bei der<br />

Jungen Philharmonie Köln, bei der Bläserphilharmonie Dortmund und bei der<br />

Philharmonica Hungarica mit. Außerdem regelmäßig Ensemble- und Solokonzerte<br />

im Bereich Neue <strong>Musik</strong> und spartenübergreifende Mitarbeit als <strong>Musik</strong>er<br />

<strong>in</strong> <strong>zeitgenössische</strong>n Choreographien. Seit Oktober 2000 ist er Mitglied des Ensembles<br />

Quatuor Attaque (2 Klaviere, 2 Schlagzeuge). In der Spielzeit 2000/2001<br />

war er Schlagzeugpraktikant beim Philharmonischen Orchester Südwestfalen,<br />

<strong>in</strong> der Spielzeit 2001/2002 beim Staatsorchester Rhe<strong>in</strong>ische Philharmonie <strong>in</strong><br />

Koblenz.<br />

66


Konzert<br />

Werke der Teilnehmer des<br />

Kompositionswettbewerbs<br />

Preisverleihung<br />

SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

Jugend- und Kulturzentrum mon ami<br />

klangwerkstatt weimar<br />

Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates<br />

Roland Breitenfeld „Die Zeit die sich teilt, h<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong>e<br />

* 1952 Tätowierung...“ (Violoncello, Klavier)<br />

Benedikt Burghardt „Movimento“ (Violoncello, Klavier)<br />

* 1960<br />

Eun-Hwa Cho Trio für Violoncello, Akkordeon und Schlagzeug<br />

* 1973<br />

Kilian Sprotte „Fernweh“ (Violoncello, Akkordeon, Schlagzeug)<br />

* 1977<br />

Helmut Zapf „210385“ (Harfe, Akkordeon)<br />

* 1956<br />

Die genaue Programmfolge wird kurz vorher bekanntgegeben.<br />

Außerdem wird <strong>in</strong> diesem Konzert der Sonderpreis für die beste Interpretation<br />

der <strong>zeitgenössische</strong>n Pfl ichtstücke im Rahmen des 6. Anna Amalia-Gitarrenwettbewerbes<br />

für K<strong>in</strong>der und Jugendliche des Weimarer Gitarre-Vere<strong>in</strong>s e.V.<br />

verliehen.<br />

Der Preis für die beste Interpretation wird vom <strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong><br />

<strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V. gestiftet.<br />

(Informationen zum Anna Amalia-Gitarrenwettbewerb auf Seite )<br />

69<br />

16.00 Uhr


klangwerkstatt weimar<br />

Am Anfang war die Fasz<strong>in</strong>ation von der Vielfalt Neuer <strong>Musik</strong> dieses Jahrhunderts<br />

und ihrer Klangerzeugung. Aus ihr entwickelte sich das Bedürfnis, diese<br />

Klang- und Spielwelt musizierend zu erschliessen. Das war 1993. In vere<strong>in</strong>zelten<br />

Projekten g<strong>in</strong>g es zunächst darum, ästhetisches Neuland und neue Dimensionen<br />

musikalischer Kommunikation zu erfahren. In erweiterter und fl exibler<br />

Besetzung verfolgen die <strong>Musik</strong>er seit 1995 als Ensemble klangwerkstatt<br />

weimar dieses Ziel weiter. In der Weimarer und Thür<strong>in</strong>ger <strong>Musik</strong>szene setzte<br />

das Ensemble mit se<strong>in</strong>en Konzerten und Projekten seither <strong>in</strong><strong>nova</strong>tive Akzente.<br />

Auf der Suche nach gültigen Interpretationen Neuer <strong>Musik</strong> gestalten die<br />

<strong>Musik</strong>er <strong>in</strong> Weimar seit 1996 e<strong>in</strong>e eigene Konzertreihe. Darüberh<strong>in</strong>aus ist die<br />

klangwerkstatt weimar konzertierend auf Reisen. Neben der klassischen<br />

Konzertform und der Improvisation experimentiert das Ensemble mit unterschiedlichen<br />

Darstellungsformen und bezieht dabei u.a. Elektronik, Bildende<br />

Kunst und Tanz mit e<strong>in</strong>. Die klangwerkstatt weimar musiziert neben<br />

herkömmlichen auch gern an unkonventionellen Spielorten.<br />

Prägende Erfahrungen s<strong>in</strong>d dem Ensemble aus der Zusammenarbeit mit Isang<br />

Yun, Georg Katzer, Helmut Lachenmann, Toshio Hosokawa, Younghi Pagh-<br />

Paan, Isabel Mundry, Andrea Scartazz<strong>in</strong>i, Dieter Ammann und George Crumb<br />

erwachsen. Den <strong>Musik</strong>ern bleibt es gleichermassen wichtig, neben dem Werk<br />

auch die persönliche Begegnung mit Komponisten zu pfl egen. Rundfunkproduktionen<br />

und Konzertmitschnitte und e<strong>in</strong>e CD mit Werken von Paul H<strong>in</strong>demith,<br />

Stefan Wolpe und Ernst Toch liegen vor.<br />

Claudia Buder<br />

Akkordeon<br />

SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

geboren <strong>in</strong> Leipzig.<br />

Studium bei Prof. Ivan Koval <strong>in</strong> Weimar und<br />

bei Prof. Mie Miki an der Folkwanghochschule<br />

Essen/Duisburg. 1994 1. Preisträger<strong>in</strong> des III.<br />

Interpretationswettbewerbes für <strong>Musik</strong> des 20.<br />

Jahrhunderts. Seit 1995 Unterricht an der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“, Weimar. Debut<br />

70


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

1998 mit den Erfurter Philharmonikern. Engagements im In- und Ausland mit<br />

Ensembles wie dem Ensemble Modern, <strong>Musik</strong>fabrik NRW, S<strong>in</strong>fonietta Leipzig.<br />

Verschiedene CD-Produktionen. Zeitweise Gastdozent<strong>in</strong> an der Fachhochschule<br />

Turku <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland.<br />

71<br />

Christoph Ritter<br />

Klavier<br />

geboren <strong>in</strong> Bad Liebenste<strong>in</strong> 1958, 1985 Studium an<br />

der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar<br />

bei Prof. Volkmar Lehmann und Prof. Rolf-Dieter<br />

Arens. Meisterkurse bei Prof. Peter Solymos, Prof.<br />

Jacob Late<strong>in</strong>er und Prof. Norman Shetler. Umfangreiche<br />

Konzert-und Lehrtätigkeit <strong>in</strong> Österreich,<br />

Ungarn, Frankreich, Deutschland, Taiwan<br />

und den USA.Seit 1992 Professor für Klavier/<br />

Liedstudium an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz<br />

Liszt“ <strong>in</strong> Weimar. Seit 1995 Mitglied der klangwerkstatt weimar.<br />

Matthias Schröder<br />

Schlagzeug<br />

geboren <strong>in</strong> München<br />

Studierte 1984–1990 am Richard Strauss-Konservatorium<br />

<strong>in</strong> München bei Prof. Herrmann<br />

Gschwendtner und Prof. Arnold F. Riedhammer.<br />

Während des Studiums Pauker und Schlagzeuger<br />

beim Bayerischen Landesjugendorchester, beim<br />

„Weltjugendorchester“ und der „Jungen Deutschen<br />

Philharmonie“. Regelmäßige Aushilfe als<br />

Schlagzeuger bei den Münchner Philharmonikern<br />

und bei den Orchestern des Bayerischen Rundfunks und dem Bayerischen<br />

Staatstheater. Meisterkurs bei Prof. Peter Sadlo. Ausgedehnte solistische und<br />

kammermusikalische Tätigkeit. Seit 1990 Solopauker der Staatskapelle Weimar.<br />

Seit 1996 Mitglied der klangwerkstatt weimar.


Christ<strong>in</strong>a Meissner<br />

Violoncello<br />

geboren <strong>in</strong> Zabeltitz<br />

Studium an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz<br />

Liszt“ Weimar bei Prof Brunhard Böhme. Meisterkurse<br />

bei Prof. Erki Rautio, Prof Siegfried Palm,<br />

Prof. Tobias Kühne, Prof. Gerhard Mantel und<br />

Prof. Wolfgang Boettcher.<br />

1984–1989 Lehrauftrag im Hauptfach Violoncello<br />

an der Hochschule für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“<br />

Weimar. 1994–97 Privatstudium bei Prof. Stanislav Apol<strong>in</strong> <strong>in</strong> Prag. Zahlreiche<br />

Solo-Konzerte im In- und Ausland. Erste Solo-CD im Herbst 2002. Gründungsmitglied<br />

der klangwerkstatt weimar<br />

Elsie Bedleem<br />

Harfe<br />

SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

wurde 1977 <strong>in</strong> Noyon, Frankreich, geboren. Ihre<br />

Ausbildung als Harfenist<strong>in</strong> (solistisch und im<br />

Fach Kammermusik) schloß sie am Conservatoire<br />

National Supérieur de Musique de Paris mit<br />

Auszeichnung ab. Ihre Professor<strong>in</strong>nen waren<br />

Marie-Claire Jamet und Isabelle Moretti. Mehrere<br />

<strong>in</strong>ternationale Preise und große Wettbewerbe<br />

folgten. Überdies unterrichtete sie als Harfenlehrer<strong>in</strong><br />

und sammelte Erfahrungen <strong>in</strong> zahlreichen<br />

französischen Orchestern, b<strong>ev</strong>or sie im September<br />

1999 Stipendiat<strong>in</strong> der Orchester-Akademie<br />

des Berl<strong>in</strong>er Philharmoniker wurde und durch<br />

Marie-Pierre Langlamet Unterricht erhielt. Seit 2001 hat sie bei Orchestern wie<br />

Berl<strong>in</strong>er Philharmoniker oder Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

und Ensembles wie Sharoun Ensemble mitgewirkt. Dieses Jahr tritt sie als Solo-<br />

Harfenist<strong>in</strong> bei der Staatskapelle Weimar auf.<br />

72


Konzert<br />

congresscentrum neue weimarhalle<br />

Staatskapelle Weimar<br />

Solist: Kurt Widmer (Bariton)<br />

Dirigent: Jürg Wyttenbach<br />

Form – Klang – Farben<br />

SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

Johannes K. Hildebrandt Klangzeichen<br />

* 1968 (Uraufführung)<br />

Mario Wiegand Wenn die Sirenen erwachen,<br />

* 1970 schläft die Vernunft e<strong>in</strong><br />

(Uraufführung)<br />

73<br />

Pause<br />

Jürg Wyttenbach DE METALLI (Von den Metallen)<br />

* 1935 Aus den „Profezie“ des Leonardo da V<strong>in</strong>ci<br />

für Bass-Bariton und Orchester<br />

Claude Debussy „Nuages“ pour orchestre aus<br />

(1862–1918) „Nocturnes“<br />

Die Staatskapelle Weimar<br />

„Fetes“ pour orchestre aus<br />

„Nocturnes“<br />

19.30 Uhr<br />

Mehr als 500 Jahre zurück reichen die Wurzeln der heutigen „Staatskapelle<br />

Weimar“. Im Jahr 1482 werden als erster aktenkundiger Beleg sechs Trompeter,<br />

zwei Pauker und zwei „Trompeterknechte“ erwähnt, die den Kurfürsten Friedrich<br />

auf se<strong>in</strong>en Reisen begleiteten und <strong>in</strong> der Nebenresidenz Weimar entscheidenden<br />

E<strong>in</strong>fl uss auf das <strong>Musik</strong>geschehen ausübten.


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

Mit der festen Ansiedlung der Hofkapelle im nun zur Hauptresidenz avancierten<br />

Weimar beg<strong>in</strong>nt im Jahr 1602 die (mit wenigen Unterbrechungen) 400jährige<br />

Geschichte der heutigen „Staatskapelle Weimar“. Bereits <strong>in</strong> ihren Anfängen<br />

haben wichtige Persönlichkeiten die musikalische Entwicklung der Kapelle<br />

geprägt. 1615/16 war Johann Hermann Sche<strong>in</strong> vor se<strong>in</strong>em Leipziger Thomaskantorat<br />

Hofkapellmeister <strong>in</strong> Weimar. Johann Sebastian Bach kam 1708 als<br />

Hoforganist und Kammermusikus nach Weimar. Se<strong>in</strong>e neunjährige Amtszeit<br />

bildete e<strong>in</strong>en ersten Höhepunkt <strong>in</strong> der Geschichte der Weimarer Hofkapelle.<br />

Durch die Großherzog<strong>in</strong> Maria Pawlowna wird 1819 der Freund Beethovens und<br />

Schüler Mozarts Johann Nepomuk Hummel nach Weimar berufen. Mit ihm<br />

begann e<strong>in</strong>e Reorganisation des <strong>Musik</strong>lebens und damit e<strong>in</strong>e Periode , die man<br />

fortan als das „Silberne Zeitalter der Tonkunst“ bezeichnete. 1842 übernahm<br />

„Franz Liszt“ die Stelle als Hofkapellmeister <strong>in</strong> außerordentlichen Diensten, ab<br />

1848 trat er offi ziell se<strong>in</strong> Kapellmeisteramt an. Unter se<strong>in</strong>er Leitung fanden<br />

zahllose Aufführungen historisch bedeutsamer <strong>zeitgenössische</strong>r Werke statt,<br />

teils eigene Schöpfungen, teils Meisterwerke umstrittener Kollegen, wie z. B.<br />

Hector Berlioz und Peter Cornelius. So führte Liszt 1849 den „Tannhäuser“ von<br />

Richard Wagner auf. Der damals steckbriefl ich verfolgte Komponist übertrug<br />

daraufh<strong>in</strong> Liszt die Uraufführung des „Lohengr<strong>in</strong>“, die Liszt gegen alle Widerstände<br />

durchsetzte. Nicht zuletzt durch se<strong>in</strong>e Unterrichtstätigkeit machte er<br />

die kle<strong>in</strong>e Residenzstadt zu e<strong>in</strong>em Anziehungspunkt für <strong>Musik</strong>er aus vielen<br />

Ländern Europas.<br />

Mit dem 25jährigen Richard Strauss, der von 1889 bis 1894 2. Kapellmeister war,<br />

erfuhr das <strong>Musik</strong>leben Weimars e<strong>in</strong>en neuerlichen Aufschwung. Viele se<strong>in</strong>er<br />

Orchesterkompositionen erklangen hier zum ersten Mal, auch se<strong>in</strong>e Oper<br />

„Guntram“ und Engelbert Humperd<strong>in</strong>cks „Hänsel und Gretel“ erlebten <strong>in</strong> Weimar<br />

die Uraufführung. Seit 1919 trägt die damalige Großherzogliche Hofkapelle den<br />

Namen „Weimarische Staatskapelle“ (seit 1988 umbenannt <strong>in</strong> „Staatskapelle<br />

Weimar“). Das Theater wird ebenfalls 1919 zum Deutschen Nationaltheater <strong>in</strong><br />

Weimar. Mit Ernst Praetorius (1924–1933) zeigen die z. T. spektakuläre Konzertplanung<br />

und der Opernspielplan Aufgeschlossenheit für das experimentelle<br />

Gegenwartsschaffen. Durch Hitlers Machtergreifung wird dieser Entwicklung<br />

e<strong>in</strong> Ende gesetzt.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt das Orchester prägende Akzente durch<br />

Hermann Abendroth, der bis zu se<strong>in</strong>em Tod 1956 Generalmusikdirektor und<br />

Chefdirigent war.<br />

74


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

Gerhard Pfl üger (1957-73), Lothar Seyfarth (1973-79), Rolf Reuter (1979/80), Peter<br />

Gülke (1981/82), Oleg Caetani (von 1984 bis 1987 als ständiger Gastdirigent) und<br />

Hans-Peter Frank s<strong>in</strong>d als Chefdirigenten bis zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />

zu nennen. Im Sommer 2002 endete die siebenjährige Amtszeit von George<br />

Alexander Albrecht, der Schwerpunkte vor allem <strong>in</strong> der S<strong>in</strong>fonik Mahlers und<br />

dem kompositorischen Schaffen Furtwänglers setzt. Seit der Spielzeit 2002/<br />

2003 ist Jac van Steen neuer GMD und hat die Leitung des e<strong>in</strong>zigen A-Orches-<br />

75


ters des Freistaates Thür<strong>in</strong>gen als Chefdirigent übernommen. Die Staatskapelle<br />

Weimar und die Klassikerstadt s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e historisch gewachsene Verb<strong>in</strong>dung,<br />

die weit über Thür<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>aus nationale und <strong>in</strong>ternationale Reputation<br />

genießt.<br />

Jürg Wyttenbach<br />

SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

geboren am 2. Dezember 1935 <strong>in</strong><br />

Bern. Studierte Klavier (Kurt von<br />

Fischer) und <strong>Musik</strong>theorie (Sandor<br />

Veress) <strong>in</strong> Bern, zwei Studienjahre<br />

<strong>in</strong> Paris, Abschluss der<br />

pianistischen Ausbildung bei<br />

Karl Engel <strong>in</strong> Hannover. Lehrtätigkeit<br />

an der <strong>Musik</strong>schule Biel<br />

und am Berner Konservatorium.<br />

Seit 1967 Lehrauftrag für Klavier,<br />

seit 1970 Lehrer für Interpretation <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong> am Konservatorium<br />

der <strong>Musik</strong>-Akademie Basel.<br />

Gleichzeitig rege Konzerttätigkeit als Pianist und Dirigent <strong>in</strong>sbesondere <strong>zeitgenössische</strong>r<br />

Werke; zahlreiche Schallplattenaufnahmen. Seit 1987 mit Rudolf<br />

Kelterborn und He<strong>in</strong>z Holliger verantwortlich für die Konzertreihe „Basler<br />

<strong>Musik</strong> Forum“. Erhielt 1993 den Kunstpreis der Stadt Basel. Lebt <strong>in</strong> Basel.<br />

Wyttenbach hat den <strong>Musik</strong>betrieb immer als e<strong>in</strong>e Art Zirkus betrachtet, <strong>in</strong><br />

welchem das Erhabene und das Komische e<strong>in</strong>ander zum Verwechseln ähnlich<br />

sehen. Gleichzeitig hat er, kritisch gegen den kommerziellen Betrieb, die Gewichte<br />

zugunsten unterschätzter Komponisten wie Ives, Scelsi und zugunsten<br />

des „<strong>in</strong>strumentalen Theaters“ zu verschieben versucht, hat für sche<strong>in</strong>bar abseitige<br />

Besetzungen komponiert und neue Spieltechniken, etwa für die Geige,<br />

entwickelt.<br />

76


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

77<br />

Kurt Widmer<br />

Bariton<br />

Seit 1967 führt der Schweizer Bariton e<strong>in</strong>e rege<br />

Konzerttätigkeit als Konzert- und Oratoriensänger<br />

<strong>in</strong> ganz Europa. Israel, Ägypten, den USA.<br />

Kanada. Russland, Korea, Japan und Südamerika<br />

unter namhaften Dirigenten (Raffael Frühbeck de<br />

Bourgos, Michael Gielen, Paul Sacher, Wolfgang<br />

Sawallisch, Horst Ste<strong>in</strong>, Jesus Lopez Cobos, u.v.a.).<br />

Er s<strong>in</strong>gt regelmässig an verschiedenen Festivals<br />

wie <strong>Musik</strong>festwochen Luzern, Zürich, Montreux,<br />

Donauesch<strong>in</strong>gen, Ludwigsburg, London, Brighton, Darmstadt, Breslau, Tur<strong>in</strong>,<br />

Salzburg und Wiener Festwochen. Uraufführung von G. Kurtag-Beckett-Zyklus<br />

am Festival d‘Automne 1998 <strong>in</strong> Paris und Ed<strong>in</strong>burgh-Festival 1999.<br />

Er ist Inhaber des Solistenpreises des schweizerischen Tonkünstlervere<strong>in</strong>s.<br />

1997 wurde ihm der Kunstpreis des Kantons Basel-Land zugesprochen. Seit<br />

2001 ist Kurt Widmer künstlerischer Leiter von „toujours Mozart“ <strong>in</strong> Salzburg<br />

und Prag.<br />

Das Repertoire se<strong>in</strong>er zahlreichen Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen<br />

reicht von Machauts Messe bis zu <strong>zeitgenössische</strong>n Werken. Er wirkte bisher<br />

schon <strong>in</strong> über 100 Uraufführungen mit. Se<strong>in</strong> Engagement für H. W. Henzes „El<br />

Cimarron“, Y. Xenakis „Kassandra“, die Uraufführung der „Hölderl<strong>in</strong>-Lieder“ und<br />

dem Zyklus „pas à pas-nulle part“ nach Beckett von G. Kurtag zeigen Kurt Widmers<br />

Interesse, das <strong>in</strong> gleichem Maße auch dem Liedschaffen von den Anfängen<br />

bis heute gilt. Kurt Widmer erhielt verschiedene Schallplattenpreise (Prix<br />

mondial du disque, Grand Prix du disque, Diaposon d‘Or, Prix de l‘Academie<br />

du disque francais, Deutscher Schallplattenpreis bzw. Preis der deutschen<br />

Schallplattenkritik).<br />

Neben se<strong>in</strong>er Tätigkeit als Lehrer e<strong>in</strong>er Ausbildungs- und Konzertklasse an der<br />

<strong>Musik</strong>hochschule Basel wurde er e<strong>in</strong> gefragter Leiter von Meisterkursen (Int.<br />

Meisterkurse Trier, BachAkademie Stuttgart und Moskau, Academia Vocalis<br />

Tiroliensis, Int. Meisterkurse Vaduz) und Masterclasses <strong>in</strong> Bozen, Kufste<strong>in</strong>,<br />

L<strong>in</strong>z, Wien, Salzburg und Tokyo sowie Jury-Mitglied verschiedener <strong>in</strong>ternationaler<br />

Wettbewerbe.


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

Achille Caude Debussy<br />

(1862–1918)<br />

Der Titel Nocturnes will hier <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er und vor allem <strong>in</strong> mehr dekorativer<br />

Bedeutung verstanden werden. Es handelt sich also nicht um die übliche Form<br />

des Nocturno, sondern um alle E<strong>in</strong>drücke und speziellen Beleuchtungen, die <strong>in</strong><br />

diesem Wort enthalten se<strong>in</strong> können.<br />

„Nuages“: Das ist der Anblick des unbeweglichen Himmels mit dem langsamen<br />

und melancholischen Zug der Wolken, zuletzt e<strong>in</strong> graues Verlöschen, mit<br />

sanften, weißen Tönungen.<br />

„Fetes“: Das ist die Bewegung, der tanzende Rhythmus der Atmosphäre mit<br />

grell aufblitzendem Licht, es ist auch die visionäre, blendende Episode e<strong>in</strong>es<br />

Aufzugs von phantastischen Gestalten, der sich durch das Fest bewegt und <strong>in</strong><br />

ihm verschw<strong>in</strong>det; aber das Grundmotiv bleibt hartnäckig bestehen, und es ist<br />

immer das Fest und se<strong>in</strong>e Mischung von <strong>Musik</strong> und leuchtendem Staub, die<br />

am Gesamtrhythmus teilhat.<br />

„Sirenes“: Das ist das Meer und se<strong>in</strong> unendlicher Rhythmus; dann erkl<strong>in</strong>gt, lacht<br />

und vergeht aus den vom Mondlicht versilberten Wellen der geheimnisvolle<br />

Gesang der Sirenen.<br />

Mit Werkcharakterisierungen wie dieser hat Claude Debussy selbst der E<strong>in</strong>ordnung<br />

se<strong>in</strong>er Kompositionen unter dem Stichwort „musikalischer Impressionismus“<br />

Vorschub geleistet. In der Tat fi nden sich Berührungspunkte zwischen<br />

der Malerei etwa Monets und der <strong>Musik</strong> des französischen Komponisten. Dieses<br />

Etikett reicht jedoch nicht aus, um se<strong>in</strong>em Œuvre gerecht zu werden. Debussy<br />

hat der <strong>Musik</strong> des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse gegeben, auf<br />

harmonischem Gebiet ebenso wie auf formalem. Die vielfach zu beobachtende<br />

Abkehr von traditionellen Formtypen, se<strong>in</strong>e fast abstrakten Problemlösungen<br />

musikalischer Phänomene etwa <strong>in</strong> den späten Klavieretüden, vor allem aber<br />

der deutliche Bruch mit der Tradition der französischen Spätromantik machen<br />

ihn zu e<strong>in</strong>em der Wegbereiter der Moderne, auf den sich viele <strong>zeitgenössische</strong><br />

Komponisten wie etwa Pierre Boulez später berufen haben. (Mart<strong>in</strong> Demmler)<br />

78


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

79<br />

Johannes K. Hildebrandt<br />

1968 <strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg geboren, seit 1974 Klavierunterricht<br />

<strong>in</strong> Zeitz, ab 1981 Fördervertrag mit der Hochschule<br />

für <strong>Musik</strong> „Franz Liszt“ Weimar (Korrepetition/<br />

Komposition), seit 1989 Studium <strong>in</strong> Weimar<br />

(Komposition/Tonsatz/Klavier), Komposition bei Prof.<br />

Karl Dietrich, ab 1993 bei Prof. Re<strong>in</strong>hard Wolsch<strong>in</strong>a,<br />

1994 Diplom, danach Aufbaustudium 1998 Konzertexamen<br />

Komposition,<br />

seit 1993 Lehraufträge an mehreren <strong>Musik</strong>schulen, seit<br />

1998 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes<br />

Landesverband Thür<strong>in</strong>gen und des <strong>via</strong> <strong>nova</strong><br />

– <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V.,<br />

mehrfache Förderung durch Stiftung Kulturfonds Berl<strong>in</strong>, Preisträger verschiedener<br />

Kompositionswettbewerbe, 1994 Gründer und seither Leiter des<br />

Ensembles für Neue <strong>Musik</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong>, künstlerischer Leiter der Weimarer Frühjahrstage<br />

für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong>, tätig als Pianist solistisch und <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Formationen, se<strong>in</strong> kompositorisches Schaffen umfasst Orchestermusik,<br />

Konzerte, Kammermusik, Chormusik und Filmmusik.<br />

Mario Wiegand<br />

wurde 1970 <strong>in</strong> Chemnitz geboren. Nach ersten<br />

Kompositionsversuchen erhielt er im Alter von<br />

15 Jahren Kompositionsunterricht bei Antonius<br />

Streichardt <strong>in</strong> Weimar. Dort studierte er auch von<br />

1990 bis 1997 u. a. bei Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz<br />

und Michael Obst. 1992 war er Preisträger beim<br />

Forum Junger Deutscher Komponisten, 1998,<br />

2002 und 2003 Stipendiat der Stiftung Kulturfonds.<br />

2003/2004 ist er Teilnehmer an der<br />

2. Opernwerkstatt der Kammeroper Schloss<br />

Rhe<strong>in</strong>sberg, mit e<strong>in</strong>er Uraufführung im Sommer 2004. In den letzten Jahren<br />

entstanden e<strong>in</strong>ige Orchesterwerke, viel Kammermusik, 2 vielbeachtete Ballette


SONNTAG 27. APRIL 2003<br />

und Schauspielmusik, ebenso wurden Rundfunk- und CD-Aufnahmen e<strong>in</strong>gespielt.<br />

Mario Wiegands <strong>Musik</strong> erklang bisher an zahlreichen Orten Europas<br />

und Nordamerikas.<br />

„Wenn die Sirenen erwachen, schläft die Vernunft e<strong>in</strong>“ ist der Titel e<strong>in</strong>es Gemäldes<br />

von Max Ernst. „Es g<strong>in</strong>g mir nicht darum, die Formen und Farben des Bildes <strong>in</strong><br />

<strong>Musik</strong> zu setzen. Vielmehr haben die Empfi ndungen beim Betrachten <strong>in</strong> mir<br />

<strong>Musik</strong> zu Tage gefördert. Die Form me<strong>in</strong>es Stückes ist also von außermusikalischen<br />

D<strong>in</strong>gen bee<strong>in</strong>fl usst. Me<strong>in</strong>e Komposition ist e<strong>in</strong>e Hommage an Max Ernst,<br />

sie ist ebenso e<strong>in</strong>e Hommage an se<strong>in</strong>e Sirenen, die <strong>in</strong> vielen Gestalten se<strong>in</strong> Ouvre<br />

beleben. Nicht zuletzt möchte ich allen Sirenen me<strong>in</strong>e R<strong>ev</strong>erenz erweisen,<br />

jenen Gött<strong>in</strong>nen der antiken Sagen, die auch heute noch unter uns leben, um<br />

uns mit ihrem Wohllaut <strong>in</strong> die Tiefe zu ziehen.“<br />

80


ÜBERSICHT<br />

Komponisten<br />

81<br />

Seite Seite<br />

Jose-Manuel Berenguer 47 Philippe Kocher 51<br />

Baldur Böhme 24 Claude Lefebvre 39<br />

Roland Breitenfeld 11 Pere Llompart 40<br />

Benedikt Burghardt 12 Maurice Ohana 40<br />

Eric La Casa 46 Sun-Young Pahg 27<br />

Eun-Hwa Cho 13 Gerald Resch 29<br />

Claude Debussy 78 Johannes Schuett 51<br />

Blazej Dowlasz 25 Wolfgang von Schwe<strong>in</strong>itz 35<br />

Hugues Dufourt 38 Kilian Sprotte 13<br />

Peter Färber 51 Antius Streichardt 30<br />

Christian M. Fischer 26 Lothar Voigtländer 59<br />

Beat Furrer 17 Mario Wiegand 79<br />

Johannes K. Hildebrandt 79 Jürg Wyttenbach 76<br />

Hubert Hoche 17 Helmut Zapf 14<br />

Pierre Jodlowski 39 Falk Zenker 30<br />

Péter Kerekes 19


ÜBERSICHT<br />

Interpreten / Referenten<br />

82<br />

Seite<br />

Alexander Abramyan 61<br />

Ulrike Andersch 46<br />

Ancuza Aprodu 36<br />

Pascale Arndtz 61<br />

Matthias Badczong 63<br />

Andre Bartetzki 24<br />

Dirk Beiße 63<br />

Kornelia Bruggmann 52<br />

Simon Chen 62<br />

Ensemble für Neue 21<br />

<strong>Musik</strong> <strong>via</strong> <strong>nova</strong><br />

Arm<strong>in</strong> Fuchs 34<br />

Marc Gosemärker 65<br />

Helge Hard<strong>in</strong>g 60<br />

Matthias Jann 64<br />

Kammerensemble 16<br />

Neue <strong>Musik</strong><br />

Chatschatur Kanajan 63<br />

klangwerkstatt weimar 70<br />

Carsten Langer 65<br />

Karen Leonie Leiber 33<br />

Prof. Dr. Albrecht von Massow 41<br />

Seite<br />

Thierry Miroglio 37<br />

Eiko Morikawa 61<br />

Arnd Müller 45<br />

Daniel Rossmeisl 62<br />

Janet Rühl 44<br />

Schweizerisches Zentrum 47<br />

für Computermusik<br />

Iris Sputh 43<br />

Staatskapelle Weimar 73<br />

Studio für elektro- 23<br />

akustische <strong>Musik</strong><br />

der FLH Weimar<br />

Ernst Surberg 62<br />

Kurt Widmer 77<br />

Jürg Wyttenbach 76<br />

Ralf Zartmann 64


VERANSTALTER<br />

Informationen zum Veranstalter<br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong><br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Deutscher Komponistenverband<br />

Landesverband Thür<strong>in</strong>gen<br />

Der Landesverband Thür<strong>in</strong>gen des Deutschen Komponistenverbandes wurde<br />

1998 <strong>in</strong> Weimar gegründet. E<strong>in</strong> Jahr später folgte die Gründung des Fördervere<strong>in</strong>s<br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V. Über <strong>via</strong> <strong>nova</strong> realisiert<br />

der Landesverband se<strong>in</strong>e verschiedenen Konzertprojekte <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

Unsere Hauptaufgabe sehen wir <strong>in</strong> der Förderung der <strong>zeitgenössische</strong>n <strong>Musik</strong><br />

unter besonderer Berücksichtigung lebender Thür<strong>in</strong>ger Komponist<strong>in</strong>nen und<br />

Komponisten. Via <strong>nova</strong> ist bemüht, die Existenz von <strong>zeitgenössische</strong>r <strong>Musik</strong><br />

und ihrer Schöpfer mehr <strong>in</strong> das Bewußtse<strong>in</strong> des Konzertpublikums zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Der <strong>via</strong> <strong>nova</strong> e.V. verfügt als geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> nicht über eigene Mittel<br />

und ist so auf Spenden angewiesen. Spenden können auf unser Konto<br />

301030235 bei der Sparkasse Weimar, BLZ 820 510 00 e<strong>in</strong>gezahlt werden. Der<br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong> e.V. – e<strong>in</strong> Stück lebendiger Weimarer Kultur, das auch Sie durch Ihre<br />

Spende unterstützen können.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie <strong>in</strong> unserem Büro:<br />

Goetheplatz 9 b<br />

D-99423 Weimar<br />

Tel / Fax 03643 / 49 07 48<br />

oder bei<br />

Johannes K. Hildebrandt<br />

Untergraben 1<br />

D-99423 Weimar<br />

Tel. 03643 / 502720<br />

www.komponistenverband.de<br />

83


VERANSTALTER<br />

Deutscher Komponistenverband<br />

Welchen Nutzen Sie von e<strong>in</strong>er Mitgliedschaft im Deutschen<br />

Komponistenverband haben:<br />

> Beratung <strong>in</strong> Fachfragen durch Vorstandsmitglieder und die Mitarbeiter der<br />

Geschäftsstelle<br />

> Kostenlose Erstberatung <strong>in</strong> allen Fragen des Urheber- und Verlagsrechts<br />

durch den Justiziar (ohne Vertretung Dritten gegenüber) e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Vorabprüfung von Verträgen<br />

> Beratende Mitwirkung bei der Urheberrechts-Gesetzgebung<br />

> Führung von Musterprozessen<br />

> Erarbeitung und Bereitstellung von Musterverträgen<br />

> Beratung <strong>in</strong> GEMA-Fragen durch erfahrene Kollegen, die im Aufsichtsrat, den<br />

Ausschüssen und Kommissionen der GEMA die Interessen der Komponisten<br />

vertreten<br />

> Klärung von Sachfragen und Erarbeitung von Vergütungsregeln <strong>in</strong> den Arbeitsgruppen<br />

„E-<strong>Musik</strong>“, „Filmmusik“ u.a.<br />

> Internes Forum für Fach- und Sachfragen <strong>in</strong> der Jahreshauptversammlung,<br />

<strong>in</strong>sbesondere aber <strong>in</strong> den Mitgliederversammlungen der 11 Landesverbände<br />

sowie Kontakte mit Kollegen aller Sparten unseres Berufes<br />

> F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung <strong>in</strong> persönlichen Notfällen durch verbandseigene<br />

Stiftungen<br />

> Interessenvertretung der <strong>Musik</strong>autoren bei Anhörungen der Bundestagsfraktionen<br />

der Parteien und <strong>in</strong> Gesprächen mit Kulturpolitikern sowie gegenüber<br />

den Rundfunkanstalten und anderen kulturell tätigen Institutionen<br />

> Interessenvertretung im Bundesfachausschuss <strong>Musik</strong>urheber des Deutschen<br />

<strong>Musik</strong>rates, im Deutschen <strong>Musik</strong>rat selbst sowie <strong>in</strong> den Landesmusikräten<br />

> Halbjährliche kostenlose Verbandsmitteilungen INFORMATIONEN mit<br />

Fachbeiträgen und Berichten sowie H<strong>in</strong>weisen auf Kompositionswettbewerbe,<br />

allgeme<strong>in</strong> Wissenswertes aus dem <strong>Musik</strong>leben, Uraufführungen von Mitgliedern<br />

usw.<br />

84


VERANSTALTER<br />

> Aufnahme <strong>in</strong> die Datenbank auf der Homepage des Deutschen Komponistenverbandes,<br />

<strong>in</strong> der jedes Mitglied mit detaillierten Informationen zur Person<br />

(mit Foto) und zum Werk vorgestellt wird (standardisierte Seite).<br />

Der <strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />

dankt se<strong>in</strong>en Förderern und Partnern für ihre Unterstützung.<br />

Stiftung Kulturfonds<br />

GEMA-Stiftung<br />

FESAM-Stiftung<br />

Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thür<strong>in</strong>gen<br />

Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />

Deutscher <strong>Musik</strong>rat<br />

Pro Helvetia<br />

Französische Botschaft – <strong>in</strong>stituts francais Bureaux Spécialisés<br />

Paul Woitschach Stiftung<br />

Suisa Stiftung<br />

Österreichisches Kulturforum<br />

Stadt Weimar<br />

<strong>Musik</strong>akademie Rhe<strong>in</strong>sberg<br />

Thür<strong>in</strong>ger Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung<br />

Dank an das Studio für elektroakustische <strong>Musik</strong> der Hochschule für <strong>Musik</strong><br />

„Franz Liszt“ Weimar und an Andre Bartetzki. Dank auch an das Schweizerische<br />

Zentrum für Computermusik und an Peter Färber.<br />

Besonderer Dank an die vielen genannten und ungenannten Personen, die mit<br />

ihrem unermütlichen Engagement am Gel<strong>in</strong>gen der Weimarer Frühjahrstage<br />

für <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />

85


VERANSTALTER<br />

Förderungsprojekt<br />

„Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates“<br />

E<strong>in</strong> musikalisches Kunstwerk ist auf Wiederaufführungen angewiesen, damit<br />

das Publikum sich mit ihm ause<strong>in</strong>ander setzen kann.<br />

Um dem <strong>in</strong>teressierten Hörer den Zugang zu neuer <strong>Musik</strong> zu erleichtern,<br />

fördert das Projekt „Konzert des Deutschen <strong>Musik</strong>rates“ die Wiederaufführung<br />

<strong>zeitgenössische</strong>r Werke deutscher Komponisten. In das Projekt e<strong>in</strong>gebunden<br />

s<strong>in</strong>d auch junge deutsche, konzertierende Künstler. Sie bedürfen der Unterstützung,<br />

sich im öffentlichen <strong>Musik</strong>leben durchzusetzen und sich chancengleich<br />

gegenüber ausländischen Kollegen zu behaupten.<br />

Das Engagement der jungen Solisten erfolgt nach e<strong>in</strong>er vom Deutschen <strong>Musik</strong>rat<br />

herausgegebenen Künstlerliste.<br />

Auf die Auswahl des <strong>zeitgenössische</strong>n Werkes wird ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fl uss genommen.<br />

Die fi nanziellen Mittel für dieses Förderungsprojekt werden aus Mitteln des<br />

Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der<br />

Medien durch die Kulturstiftung der Länder, der Gesellschaft Verwertung von<br />

Leistungsschutzrechten mbH (GVL), der GEMA; der GEMA-Stiftung und der<br />

Franz Grothe-Stiftung bereitgestellt.<br />

86


PARTNER<br />

Medienpartner der<br />

4. Weimarer Frühjahrstage für<br />

<strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong><br />

87


Veranstaltungsorte und Karten:<br />

Die Komponistensymposien fi nden alle im Jugend- und Kulturzentrum mon<br />

ami (Goetheplatz) jeweils 14.00 Uhr statt.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />

INFORMATION<br />

Konzerte am 23. April, 24. April, 25. April und 27. April 16.00 Uhr im Jugend-<br />

und Kulturzentrum mon ami<br />

Konzert am 26. April im e-werk<br />

Konzert am 27. April 19.30 im congresscentrum neue weimarhalle<br />

Konzertkartenpreise 23./24./27. (16.00 Uhr) April: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro<br />

Konzertkartenpreise 25./26. April: 8 Euro / ermäßigt 5 Euro<br />

Konzertkartenpreise 27. April 19.30 Uhr: 12 Euro / ermäßigt 8 Euro<br />

Karten erhalten sie <strong>in</strong> allen Thür<strong>in</strong>genticket-Vorverkaufsstellen, <strong>in</strong> allen<br />

Geschäftsstellen der Zeitungen TA/OTZ/TLZ, und <strong>in</strong> den angeschlossenen<br />

Tourist-Informationen des Thür<strong>in</strong>gentickets.<br />

Das Kartentelefon: 0180 / 505 5 505<br />

Karten und Informationen erhalten sie auch direkt beim Veranstalter oder an<br />

der Abendkasse.<br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong> <strong>in</strong>fo-hotl<strong>in</strong>e: 0 36 43 / 49 07 48<br />

88


INFORMATION<br />

6. Anna Amalia-Gitarrenwettbewerb<br />

für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

22. – 26. April 2003 <strong>in</strong> Weimar<br />

Junge Menschen zu e<strong>in</strong>er künstlerischen Aussage zu br<strong>in</strong>gen, sie auf dem Weg<br />

der Selbstfi ndung zu begleiten, sie zu ermutigen, auf musikalischem Gebiet<br />

hohe Leistungen zu erbr<strong>in</strong>gen, um dem Anspruch e<strong>in</strong>er neuen, jungen <strong>Musik</strong>ergeneration<br />

gerecht zu werden, ist e<strong>in</strong>e Verpfl ichtung, der sich die Gesellschaft<br />

nicht entziehen darf und deren Unterstüzung höchste Priorität genießen<br />

muß.<br />

Der Weimarer Gitarre-Vere<strong>in</strong> e.V. stellt sich seit 1993 alle zwei Jahre mit se<strong>in</strong>em<br />

Anna-Amalia-Gitarrenwettbewerb für K<strong>in</strong>der und Jugendliche dieser Verpfl<br />

ichtung.<br />

Zunächst jungen Gitarristen aus Deutschland vorbehalten, ermutigten uns die<br />

bundesweite Anerkennung und das zunehmende Interesse, den Anna Amalia<br />

-Gitarrenwettbewerb 1999 erstmalig als <strong>in</strong>ternationalen Wettstreit auszutragen.<br />

Die große Resonanz und das hohe künstlerischen Niveau der Teilnehmer begründen<br />

den guten Ruf, den sich der Wettbewerb <strong>in</strong> Deutschland und darüber<br />

h<strong>in</strong>aus erworben hat.<br />

Für den 6. Anna Amalia-Gitarrenwettbewerb für K<strong>in</strong>der und Jugendliche haben<br />

sich wiederum 70 Teilnehmer angemeldet – über die Hälfte davon aus Ost- und<br />

Südosteuropa, was e<strong>in</strong>mal mehr Weimars Ruf als „Gitarrenstadt“ und als idealer<br />

Ort der Begegnung zwischen Ost und West unterstreicht.<br />

Der Wettbewerb wird <strong>in</strong> drei Altersgruppen durchgeführt:<br />

Altersgruppe I bis 13 Jahre<br />

Altersgruppe II 14 – 16 Jahre<br />

Altersgruppe III 17 – 20 Jahre<br />

Gefordert wird je nach Altersgruppe e<strong>in</strong> 15- bis 35-m<strong>in</strong>ütiges Programm, welches<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Werk der Klassik enthalten muss.<br />

89


INFORMATION<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Altersgruppen II und III <strong>zeitgenössische</strong> Kompositionen<br />

vorgegeben, Auftragswerke des Weimarer Gitarre-Vere<strong>in</strong>s e. V., welche<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit dem Chanterelle-Verlag Heidelberg als „Weimar-Serie“<br />

veröffentlicht werden.<br />

Es können e<strong>in</strong> 1., 2. und 3. Preis <strong>in</strong> jeder Altersgruppe sowie Sonderpreise u.a.<br />

für die jeweils beste Interpretation e<strong>in</strong>es klassischen Werkes sowie der <strong>zeitgenössische</strong>n<br />

Pfl ichtstücke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesamthöhe von über 4000,– ¤ vergeben<br />

werden.<br />

Ergänzt durch hochkarätig besetzte Abendkonzerte sowie Präsentationen von<br />

Gitarrenbauern und <strong>Musik</strong>verlagen wird der Wettbewerb zu e<strong>in</strong>er attraktiven<br />

Veranstaltung sowohl für das Fachpublikum (<strong>Musik</strong>lehrer, Schüler, Studenten)<br />

als auch für die <strong>in</strong>teressierte Öffentlichkeit.<br />

90


Konzerte<br />

INFORMATION<br />

im Rahmen des<br />

6. Anna Amalia-Gitarrenwettbewerb für<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

22. – 26. April 2003 <strong>in</strong> Weimar<br />

Dienstag, 22. April 2003, 19.30 Uhr<br />

<strong>Musik</strong>gymnasium Schloß Belvedere, Konzertsaal<br />

Gitarrenduo Klaus & Ra<strong>in</strong>er Feldmann<br />

Werke von Johann Sebastian Bach, Helge Jung,<br />

Klaus Feldmann, Enrique Granados, Joaqu<strong>in</strong> Rodrigo<br />

und Isaac Albeniz<br />

Mittwoch, 23. April 2003, 19.30 Uhr<br />

Stadtbücherei Weimar, Gewölbekeller<br />

„Der König sitzt <strong>in</strong> Dumpferl<strong>in</strong>gschloß…“ (J.G.Herder)<br />

musikalisch-literarische Veranstaltung<br />

mit Elke Wieditz, Lesung &<br />

Christian Kütemeier, Gitarre<br />

Texte von Johann Gottfried Herder und<br />

<strong>Musik</strong> von Mauro Giuliani,<br />

Fernando Sor und Dionisio Aguado<br />

Donnerstag, 24. April 2003, 19.30 Uhr<br />

<strong>Musik</strong>gymnasium Schloß Belvedere, Konzertsaal<br />

Thomas Müller-Per<strong>in</strong>g, Gitarre<br />

Werke von Isaac Albeniz, Joaqu<strong>in</strong> Rodrigo, Ed<strong>in</strong>o Krieger,<br />

Leo Brouwer, Nuccio D‘Angelo und Astor Piazzolla<br />

91


Freitag, 25. April 2003, 19.30 Uhr<br />

Stadtbücherei Weimar, Gewölbekeller<br />

Konzert Weimarer Preisträger<br />

Nicole Kürschner (Deutschland),<br />

Christian Haimel (Österreich),<br />

Lukasz Kuropaczewski (Polen)<br />

– (Preisträger des 5. Anna-Amalia-Gitarrenwettbewerbes 2001) –<br />

Werke von John Dowland, Johann Sebastian Bach, Mauro Giuliani,<br />

Dionisio Aguado, Isaac Albeniz, Mario Castelnuovo-Tedesco und<br />

William Walton<br />

Samstag, 26. April 2003, 17.00 Uhr<br />

<strong>Musik</strong>gymnasium Schloß Belvedere, Konzertsaal<br />

Preisträgerkonzert<br />

und Preisverleihung<br />

92<br />

* * *<br />

22.–26.4., täglich 9.30–17.Uhr (26.4. bis ca. 14.00 Uhr)<br />

<strong>Musik</strong>gymnasium Schloß Belvedere<br />

– Wertungsvorspiele<br />

– Präsentationsstände von Gitarrenbauern und <strong>Musik</strong>verlagen<br />

weitere Informationen:<br />

INFORMATION<br />

* * *<br />

Weimarer Gitarre-Vere<strong>in</strong> e.V.<br />

Goetheplatz 9b, 99423 Weimar<br />

Tel. / Fax: 03643 / 51 78 01<br />

www.weimarer-gitarre-vere<strong>in</strong>.de


Impressum<br />

Fotonachweis<br />

Wolfgang v. Schwe<strong>in</strong>itz: Fotografi e etc Klaus Fröhlich, Bötz<strong>in</strong>gen<br />

Mario Wiegand: Fotostudio Müller, Ilmenau<br />

Antonius Streichardt: A. Schönstedt, Erfurt<br />

Beat Furrer: Harald Fronzeck, Essen<br />

Jürg Wyttenbach: Daniel Vass, Lugano<br />

Kurt Widmer: Niggi Bräun<strong>in</strong>g, Basel<br />

Staatskapelle Weimar: Erika Fernschild, Hof<br />

Baldur Böhme: Foto Ludwig, Weimar<br />

Tanzskulptur Andersch: St. Gollhardt<br />

Iris Sputh: Jean S<strong>ev</strong>er<strong>in</strong><br />

Visage: Uwe Kämpfe<br />

Herausgeber<br />

<strong>via</strong> <strong>nova</strong> – <strong>zeitgenössische</strong> <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e.V.<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Deutscher Komponistenverband Landesverband Thür<strong>in</strong>gen<br />

Goetheplatz 9b<br />

D-99423 Weimar<br />

Tel/Fax 03643 / 49 07 48<br />

e-mail: JohannesHildebrandt@web.de<br />

www.komponistenverband.de<br />

Redaktion<br />

IMPRESSUM<br />

Johannes K. Hildebrandt<br />

Mario Wiegand<br />

Matthias Hillger<br />

93


Gestaltung<br />

Druck<br />

H<strong>in</strong>weis<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>in</strong>ternet + Design GmbH & Co. KG, Weimar<br />

Buch- und Kunstdruckerei Keßler GmbH, Weimar<br />

Dieses <strong>Programmheft</strong> wurde mit größter Sorgfalt erstellt, dennoch<br />

können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Für die Richtigkeit der<br />

Angaben wird aus diesem Grund ke<strong>in</strong>e Gewähr übernommen.<br />

Änderungen vorbehalten<br />

94

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