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Über die Persönlichkeit<br />

und das Wirken<br />

von Kurt W. Rothschild


Ansprache bei der akademischen<br />

Festveranstaltung der Johannes<br />

Kepler Universität L<strong>in</strong>z anlässlich<br />

der Emeritierung von Univ.-Prof.<br />

Dr. Kurt W. Rothschild am<br />

20. Juni 1985.<br />

Institut für Sozial- und<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

1


Geleitworte<br />

Kurt W. Rothschild wurde kurz nach dem Ausbruch des Erster Weltkrieges am 21. Oktober<br />

1914 geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und konnte noch vor der nationalsozialistischen<br />

Machtergreifung <strong>in</strong> Österreich im Jahre 1938 <strong>in</strong> Wien promovieren. Kurz nach dem Anschluss an<br />

Hitler-Deutschland wurde für Rothschild wie für viele andere damals oder später <strong>in</strong>ternational<br />

anerkannte Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft das<br />

Verlassen der Heimat zur Überlebensfrage. Rothschild erhielt an der University of Glasgow die<br />

Möglichkeit zum Studium und nachher zu Forschung und Lehre. England bot sowohl durch se<strong>in</strong>e<br />

große wirtschaftswissenschaftliche Tradition als auch durch die mit dem Namen Keynes verbundenen<br />

grundlegenden Veränderungen bzw. Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der<br />

Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftspolitik optimale Bed<strong>in</strong>gungen für die Entwicklung der<br />

hervorragenden, <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten von Kurt W. Rothschild. Geprägt wurde Rothschild<br />

sicherlich auch durch e<strong>in</strong> Klima der relativ hohen wissenschaftlichen Liberalität und Toleranz an<br />

englischen Universitäten, das sich erheblich von der durch den Ständestaat und später durch den<br />

Nationalsozialismus zwanghaft geschaffenen geistigen Uniformität unterschied.<br />

Nach der Niederlage des Faschismus kehrte Rothschild 1947 trotz <strong>in</strong>teressanter Angebote <strong>in</strong><br />

England nach Wien zurück, um im neuen, demokratischen Österreich tätig zu se<strong>in</strong>. Er fand im<br />

Österreichischen Institut für Wirtschafsforschung e<strong>in</strong> Wirkungsfeld, wo er neben der Rout<strong>in</strong>earbeit,<br />

die <strong>in</strong> zahlreichen Beiträgen <strong>in</strong> den „Monatsberichten“ dieses Instituts ihren Niederschlag fand, auch<br />

noch Bücher und zahlreiche Beiträge für <strong>in</strong>ternationale Zeitschriften verfasste.<br />

Zweifellos stark bee<strong>in</strong>flusst wurde Rothschild auch von der Weltwirtschaftskrise mit<br />

Massenarbeitslosigkeit und elend. Beschäftigungstheorie und Arbeitsmarktpolitik bilden demgemäß<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Tätigkeitsbereich Rothschilds.<br />

Die Weltwirtschaftskrise und deren verheerende soziale, politische und militärische Folgen<br />

und die Emigration haben auch bei Rothschild zu politischer Parte<strong>in</strong>ahme geführt. Die Erkenntnis,<br />

dass diese und andere negative wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen <strong>in</strong><br />

Zusammenhang und als Folge e<strong>in</strong>er nicht regulierten Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft<br />

gesehen werden müssen, hat Rothschild der sozialistischen Ideenwelt zugeführt. Aber Rothschild war<br />

<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise Dogmatiker. „Für jede Art von Orthodoxie fehlt Kurt Rothschild das ausschließlichausschließende<br />

Engagement und besitzt er viel zu sehr e<strong>in</strong>e wache, stets kritische Vernunft“ (E.<br />

Streissler).<br />

Die Ursache, dass Rothschild erst lang nachdem se<strong>in</strong>e Arbeiten <strong>in</strong>ternationale Anerkennung<br />

gefunden haben, e<strong>in</strong>en Ruf als Hochschullehrer erhielt, ist <strong>in</strong> der mangelnden Liberalität der<br />

konservativ orientierten Ord<strong>in</strong>arien österreichischer Universitäten zu suchen, denen die tatsächlichen<br />

und vermuteten systemkritischen und politischen E<strong>in</strong>stellungen von Kurt Rothschild nicht opportun<br />

waren. Im Laufe der Jahre hat aber Rothschild durch se<strong>in</strong>e Arbeiten nicht nur <strong>in</strong>ternational, sondern<br />

auch <strong>in</strong> Österreich bei politisch und ökonomisch „Andersdenkenden“ Beachtung und Anerkennung<br />

gefunden. Beispiele dafür f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den <strong>in</strong> dieser Broschüre wiedergegebenen Beiträgen der<br />

Wirtschaftswissenschafter Tichy, Streissler und Seidel.<br />

Kurt Rothschild begann se<strong>in</strong>e Tätigkeiten <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, als sich <strong>in</strong> Westeuropa<br />

Reformbestrebungen <strong>in</strong> vielen gesellschaftlichen Bereichen immer nachhaltiger artikulierten. Dies<br />

galt <strong>in</strong> besonderem Maße für die Hochschulen und Universitäten. Die Studentenbewegung Ende der<br />

sechziger und Anfang der siebziger Jahre hat so wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von westeuropäischen Ländern<br />

2


auch <strong>in</strong> Österreich das empf<strong>in</strong>dliche Defizit an zeitgemäßen und demokratischen Strukturen<br />

aufgezeigt. Rothschild versuchte aufgrund se<strong>in</strong>er demokratischen Ges<strong>in</strong>nung nicht ö wie viele se<strong>in</strong>er<br />

Berufskollegen – elitäre Strukturen und Privilegien zu verteidigen; im Gegenteil, er setzte sich aktiv<br />

für e<strong>in</strong>e Demokratisierung und Öffnung der Universitäten e<strong>in</strong>. Jene Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die <strong>in</strong><br />

der Studentenpolitik tätig waren, haben Rothschild als stets aufgeschlossenen Verhandlungspartner <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Die demokratische, liberale und partnerschaftliche E<strong>in</strong>stellung von Rothschild war gepaart<br />

mit hohen Ansprüchen bezüglich Leistung und wissenschaftlicher Diszipl<strong>in</strong> gegenüber se<strong>in</strong>en<br />

Mitarbeitern und den Studierenden. Wem die Möglichkeit, ja das Privileg e<strong>in</strong>es Studiums mit hohen<br />

gesellschaftlichen Kosten und guten Startbed<strong>in</strong>gungen für die Berufslaufbahn zuteilwird, der soll dies<br />

durch den Erwerb entsprechender Fähigkeiten rechtfertigen. Diese Haltung und se<strong>in</strong>e hervorragenden<br />

wissenschaftlichen aber auch didaktischen Fähigkeiten haben Kurt Rothschild nicht nur an der<br />

Universität L<strong>in</strong>z zu e<strong>in</strong>er anerkannten und geschätzten Persönlichkeit gemacht. Er hat sich durch<br />

se<strong>in</strong>e Persönlichkeit Autorität erworben, ohne autoritär zu se<strong>in</strong>. Neben diesen, vor allem auf<br />

Rothschild als Wissenschaftler und Lehrer bezogenen Eigenschaften ist der Mensch Rotschild durch<br />

Korrektheit, Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit gekennzeichnet.<br />

Die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, der Österreichische<br />

Gewerkschaftsbund, das Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und andere Institutionen<br />

der Arbeiterbewegung s<strong>in</strong>d Rothschild zu Dank und Anerkennung verpflichtet. Dies nicht nur für se<strong>in</strong>e<br />

wertvollen Dienste <strong>in</strong> Form von Vorträgen und Artikeln, sondern vor allem auch für se<strong>in</strong>e Leistungen<br />

auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Beratung <strong>in</strong> wirtschaftspolitischen Angelegenheiten und der<br />

Lehrtätigkeit. Viele se<strong>in</strong>er „Schüler“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Arbeitnehmer<strong>in</strong>teressenvertretungen, M<strong>in</strong>isterien<br />

und anderen Institutionen tätig. Rothschild war und ist für se<strong>in</strong>e Schüler, Mitarbeiter und Kollegen als<br />

Wissenschaftler, Lehrer, Vorgesetzter und durch se<strong>in</strong> menschliches Format e<strong>in</strong> Vorbild.<br />

Es ist daher für die Kammer für Arbeite rund Angestellte für Oberösterreich e<strong>in</strong>e große<br />

Freude, mit dieser Broschüre das Wirken und die Persönlichkeit von Kurt W. Rothschild zu würdigen.<br />

Gedankt wird den Universitätsprofessoren Tichy, Streissler, Seidel und Nowotny für die rasche<br />

Bereitstellung ihrer anlässlich der akademischen Emeritierungsfeier für Kurt Rothschild gehaltenen<br />

Referate.<br />

Für ihre Wertvolle Mitarbeit bei der Erstellung dieser Broschüre wird Re<strong>in</strong>er Buchegger und<br />

Viktor Ste<strong>in</strong>er von der Universität L<strong>in</strong>z sowie Kollegen Professor Max Lotteraner von der AK L<strong>in</strong>z<br />

gedankt.<br />

Mag. Manfred Eder Fritz Freynschlag<br />

Geschäftsführer Präsident<br />

3


Inhalt<br />

Die sieben Verfassungsartikel von Rothschilds „Commonsense economics“ ......................................... 5<br />

Artikel 1: .............................................................................................................................................. 7<br />

Es ist besser e<strong>in</strong>e wichtige Frage zu stellen, als e<strong>in</strong>e unwichtige zu beantworten ............................. 7<br />

Artikel 2: .............................................................................................................................................. 7<br />

„Es ist besser, e<strong>in</strong>e Frage ungefähr richtig, als präzise falsch zu beantworten“ ................................. 7<br />

Artikel 3: .............................................................................................................................................. 8<br />

„Es ist besser, die Ökonomie als e<strong>in</strong> Teilgebiet der Sozialwissenschaft zu verstehen, als die übrigen<br />

Teile der Sozialwissenschaften als noch nicht <strong>in</strong> die Geltung des ökonomischen Gesetzes<br />

e<strong>in</strong>bezogene Randgebiete.“ ................................................................................................................ 8<br />

Artikel 4: .............................................................................................................................................. 8<br />

Es ist besser davon auszugehen, dass gerade e<strong>in</strong>fache Fragen komplizierte Methoden und lange<br />

Umwege erfordern können, als zu glauben, dass auf e<strong>in</strong>fache Fragen stets e<strong>in</strong>fache Antworten<br />

passen .................................................................................................................................................. 8<br />

Artikel 5: .............................................................................................................................................. 9<br />

Es ist besser die Methode dem Problem anzupassen, als das Problem auf die Methode<br />

zurechtzustutzen ................................................................................................................................. 9<br />

Artikel 6: .............................................................................................................................................. 9<br />

Es ist besser die Theorie der Realität anzupassen, als die Realität <strong>in</strong> die Zwangsjacke der Theorie zu<br />

zw<strong>in</strong>gen ............................................................................................................................................... 9<br />

Artikel 7: ............................................................................................................................................ 11<br />

Es ist besser bei Unsicherheit nicht alle Eier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Korb zu legen ................................................ 11<br />

Literatur ......................................................................................................................................... 11<br />

Rothschild als Wirtschaftsforscher ........................................................................................................ 12<br />

Kurt Rotschilds oligopol- und verteilungstheoretische Ansätze ........................................................... 16<br />

Macht und ökonomisches Gesetz – Der Beitrag Kurt W. Rothschilds ................................................... 20<br />

1. Die Erfassung des „Machtphänomens“ <strong>in</strong> der Nationalökonomie ........................................... 20<br />

2. Wirtschaftliche Macht und E<strong>in</strong>kommensverteilung .................................................................. 21<br />

3. Ökonomische Macht und Preistheorie ...................................................................................... 22<br />

4. Zusammenfassung ..................................................................................................................... 23<br />

LITERATUR: .................................................................................................................................... 25<br />

Kurt W. Rothschild ................................................................................................................................. 40<br />

4


Die sieben Verfassungsartikel von<br />

Rothschilds „Commonsense economics“<br />

Gunter Tichy, Graz<br />

Die anderen Teilnehmer werden auf diesem Symposium die wissenschaftlichen Leistungen<br />

Rothschilds <strong>in</strong> der traditionellen Def<strong>in</strong>ition dieses Wortes vorstellen, der Bereich, <strong>in</strong> dem Rothschild<br />

neue Theorien aufgestellt, neue Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen gesehen, neue<br />

Erklärungen geboten hat. Es geht dabei um wichtige, um vielzitierte Beiträge auf den Gebieten der<br />

Verteilung, des Arbeitsmarktes und der Lohnbildung, der Rolle der Macht <strong>in</strong> der Ökonomie. Und doch<br />

glaube ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Beitrag den wesentlicheren, den eigentlichen Rothschild zu präsentieren, den<br />

Rothschild, der „bloß“ die richtigen Fragen gestellt hat, wenn die Tendenz der Wirtschaft oder der<br />

Wirtschaftspolitik <strong>in</strong> die falsche Richtung lief, den Rothschild, der stets auf erhebliche Antworten auf<br />

relevante Fragen gedrängt hat, den Rothschild, der dafür gesorgt hat, dass der commonsense gerade<br />

noch hoffähig geblieben ist: <strong>in</strong> unserer Wissenschaft, <strong>in</strong> der Ökonomie im Gegensatz zu anderen<br />

Sozialwissenschaften, und <strong>in</strong> Österreich im Gegensatz zu vielen anderen und vor allem größeren<br />

Staaten.<br />

Es ist gar nicht leicht zu erklären, warum der commonsense etwas so Unsche<strong>in</strong>bares ist, etwas<br />

so wenig Lebenskräftiges, dass er schw<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong>er der Gründe dafür mag das Bedürfnis der Menschen<br />

se<strong>in</strong>, alles zu perfektionieren, was bei der Komplexität unserer Welt bloß durch Spezialisierung<br />

möglich ist. Der Spezialist aber verliert leicht den Zusammenhang aus dem Auge, er sucht und f<strong>in</strong>det<br />

Ziele aus se<strong>in</strong>er Spezialisierungsperspektive. So verdanken wir den Spezialisten zwar hochwertiges<br />

Saatgut, höchstwirksame Impfstoffe und Hochleistungsmasch<strong>in</strong>en, wir verdanken ihnen aber auch<br />

Absurditäten wie Obst, das vor lauter äußerer Schönheit jeden Geschmack verloren hat, Hunde, die als<br />

Folge ihrer weggezüchteten Schnauze dauernd Schnupfen haben (Pek<strong>in</strong>eser) oder elektronisches<br />

K<strong>in</strong>derspielzeug, das vielfach so teuer und halb so lustig ist wie Fußball und Fetzenpuppe. Weil sie<br />

alles erreichen können, was sie sich auf ihrem Spezialgebiet zum Ziel gesetzt haben, weil sie die<br />

Bed<strong>in</strong>gungen ihrer eng begrenzten Welt genau kontrollieren können, weil sie auf ihrem kle<strong>in</strong>en,<br />

engbegrenzten Spezialgebiet alles wissen, gelten Spezialisten als exakt, als erfolgreich, sie s<strong>in</strong>d<br />

angesehen. Aber als Spezialisten können sie die Grenzen ihrer engen Welt natürlich bloß <strong>in</strong> den<br />

seltensten und besten Fällen überschreiten, sie sehen die gesamte Welt zwangsläufig aus den<br />

Perspektive der weiteren Vervollkommnung ihres Spezialistenproduktes: Der weiteren Verbesserung<br />

der Qualität des Saatgutes, der weiteren Verkürzung der Pek<strong>in</strong>eserschnauze, der weiteren<br />

Rationalisierung der rationalen Erwartungen und der noch exakteren Austarierung der<br />

Gleichgewichtstheorie. Und wenn die Spezialistenperspektive zur Weltanschauung wird, kommt es zu<br />

berühmten Ause<strong>in</strong>andersetzungen im Bereich der Ökonomie, z. B. feste versus flexible Wechselkurse,<br />

rationale versus menschliche Erwartungen, Gleichgewichtstheorie versus Ungleichgewichtstheorie,<br />

Keynes versus Klassik. Der Weltanschauungsstreit unter der Maske der Wissenschaft verdeckt, dass<br />

alle diese Modelle richtig und nützlich se<strong>in</strong> können, richtig zur Beantwortung bestimmter abgegrenzter<br />

Teilfragen, aber natürlich nicht richtig im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Beschreibung der Welt als System, der<br />

menschlichen Verhaltensweisen generell, der wirtschaftlichen Entwicklung im allgeme<strong>in</strong>en. Den<br />

Spezialisten aber gel<strong>in</strong>gt es selten, ihre eigenen Modelle <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne zu relativieren, selbst dann<br />

nicht, wenn sie das <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung zur ihrer Arbeit behaupten. Das ist auch nicht weiter<br />

verwunderlich: Um wirklich alles auf dem Spezialgebiet zu kennen, müssen sie dieses immer weiter<br />

e<strong>in</strong>schränken – im Grenzfall wissen sie bekanntlich alles über nichts – damit geht natürlich der<br />

5


Überblick, die Möglichkeit der Integration des Spezialistenwissens <strong>in</strong> das Gesamtgebiet verloren. So<br />

besteht e<strong>in</strong> dr<strong>in</strong>gender Bedarf an Generalisten, an Leuten, die die richtigen Fragen an die Spezialisten<br />

stellen, die die Spezialistenmodelle und ihre Konsequenzen Nichtspezialisten erklären können, die<br />

herausarbeiten, welche Modelle unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen anzuwenden s<strong>in</strong>d. In diesem S<strong>in</strong>ne<br />

machen die Generalisten die Arbeit der Spezialisten erst anwendbar, und daraus sollte eigentlich<br />

folgen, dass ihre Arbeit reizvoll und befriedigend ist. Dennoch gibt es kaum solche Generalisten, und<br />

diese wenigen s<strong>in</strong>d unter ihren Kollegen vielfach weniger angesehen als Spezialisten. Warum? Es gibt<br />

so wenige Generalisten, weil die Anforderungen an sie so hoch s<strong>in</strong>d: Sie müssen nicht bloß die<br />

Realität kennen, was immer das se<strong>in</strong> mag, sie müssen mit den Problemen eng vertraut se<strong>in</strong>, die es zu<br />

lösen gilt, und sollten alle betreffenden Spezialistentheorien und -modelle kennen und zu bewerten<br />

verstehen. Sie s<strong>in</strong>d dennoch weniger angesehen als die Spezialisten, weil sie sich vielfach unexakter<br />

und uneleganter Methoden bedienen müssen, weil sie commonsense anwenden, e<strong>in</strong>e Methode, die<br />

anständige Spezialisten längst überwunden haben. Und weil ich mich selbst nicht zu sagen getraue,<br />

dass viele wohl auch aus Bequemlichkeit und Feigheit Spezialisten geworden s<strong>in</strong>d, lasse ich e<strong>in</strong>en<br />

Historiker sprechen: „Angesichts der Berge aufgehäufter w<strong>in</strong>ziger Details und E<strong>in</strong>zelerkenntnisse und<br />

e<strong>in</strong>geschüchtert von der wachsamen Strenge se<strong>in</strong>er Kollegen, sucht der moderne Historiker nur allzu<br />

oft se<strong>in</strong>e Zuflucht <strong>in</strong> gelehrten Aufsätzen oder eng spezialisierten Dissertationen – kle<strong>in</strong>en Festungen,<br />

die sich leicht gegen Angriffe verteidigen lassen. Se<strong>in</strong>e Arbeit kann durchaus von höchstem Wert se<strong>in</strong>;<br />

aber sie hat ke<strong>in</strong>en Selbstzweck. Ich glaube, dass die oberste Pflicht des Historikers dar<strong>in</strong> besteht,<br />

Geschichte zu schreiben, will sagen, zu versuchen, die großen Ereignisse und Bewegungen, welche die<br />

Geschicke der Menschheit bestimmt haben, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er umfassenden, mitreißenden Folge aufzuzeichnen.<br />

Dem Schriftsteller, der genug kühn ist, sich an e<strong>in</strong>en solchen Versuch zu wagen, sollte man nicht<br />

se<strong>in</strong>es Ehrgeizes wegen Vorhaltungen machen, so sehr er auch wegen der Unzulänglichkeit se<strong>in</strong>es<br />

Rüstzeugs oder der Nichtigkeit se<strong>in</strong>er Ergebnisse Verweise verdienen mag“ (Runcimen XIII f.).<br />

Rothschilds Interesse galt nie den kle<strong>in</strong>en leicht verteidigbaren Festungen, sondern stets den<br />

wichtigen, den relevanten Fragen. Natürlich musste er dafür den Preis zahlen, vielfach ke<strong>in</strong>e<br />

endgültigen oder auch bloß befriedigenden Antworten geben zu können. Oft konnte er bloß zeigen,<br />

dass die gängige Antwort falsch ist und alle<strong>in</strong> die Richtungen angeben, <strong>in</strong> denen die Antwort zu<br />

vermuten ist. Rothschilds ganz besondere Fähigkeit lag stets dar<strong>in</strong>, den relevanten Kern e<strong>in</strong>er Frage<br />

herauszuschälen, sei es, dass dieser überhaupt schwer zu erkennen, sei es, dass er durch<br />

Spezialistenerklärungen verhüllt war. War das aber e<strong>in</strong>mal gelungen, dann bedurfte es oft „nur noch“<br />

des commonsense, um die Lösung zu f<strong>in</strong>den, also wieder e<strong>in</strong>es Rothschild. Danach war allen klar,<br />

dass sie die Frage eigentlich immer schon so gesehen hatten, es sei denn, sie waren Spezialisten und<br />

musste Immunisierungsstrategien entwickeln, um ihr Lehrgebäude zu retten.<br />

Ich möchte im Folgenden versuchen, die sieben Verfassungsgesetze von Rothschilds<br />

Commonsense Economics herauszuarbeiten. Vielleicht werde ich – und damit zitiere ich gleich<br />

Rothschild – „ … e<strong>in</strong>ige Gedankengänge etwas po<strong>in</strong>tierter, etwas provokatorischer präsentieren, als<br />

e<strong>in</strong>er ausgewogenen Beleuchtung sämtlicher Aspekte entspräche. Mit diesem H<strong>in</strong>weis will ich nicht<br />

um e<strong>in</strong>e Grundabsolution für alles Folgende bitten. Wenn auch manches simpliziert se<strong>in</strong> mag, so<br />

besteht doch zwischen den Argumenten dieser Arbeit und me<strong>in</strong>en Ansichten e<strong>in</strong>e Ähnlichkeit, die<br />

nicht ‚re<strong>in</strong> zufällig‘ ist.“ (Rothschild 1965: 63)<br />

Ich jedenfalls glaube an die folgenden sieben Artikel und ich glaube auch, sie aus Rothschild<br />

extrahiert zu haben. Dass Rothschild sie als Rothschild erkennt und akzeptiert, kann ich bloß hoffen.<br />

6


Artikel 1:<br />

Es ist besser e<strong>in</strong>e wichtige Frage zu stellen, als e<strong>in</strong>e unwichtige zu<br />

beantworten<br />

Von diesem Artikel lässt sich Rothschild gerne auf Diskussionen begleiten. Mit se<strong>in</strong>er Hilfe<br />

kann er, ohne je verletzend zu wirken, mit e<strong>in</strong>em Fragesatz, e<strong>in</strong>geleitet <strong>in</strong> den kritischsten Fällen mit<br />

„E<strong>in</strong>e dumme Frage …“ e<strong>in</strong> Referat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Grundzügen <strong>in</strong> Frage stellen, wenn es dem Autor nicht<br />

gelang, die Fesseln se<strong>in</strong>es Spezialistentums zu sprengen und zum Kern vorzudr<strong>in</strong>gen. Der<br />

grundlegende Standpunkt „… besteht letzten Endes dar<strong>in</strong>, dass der Nationalökonom sich stets bewusst<br />

se<strong>in</strong> soll, dass die Theorie nie Selbstzweck werden darf. Sie sollte stets e<strong>in</strong>er gründlicheren<br />

Durchleuchtung unserer Umwelt dienen, damit diese besser und menschenwürdiger gestaltet werden<br />

kann. Wiewohl viele Nationalökonomen diese Zielsetzung im Pr<strong>in</strong>zip unterschreiben würden, wird sie<br />

heute unter dem E<strong>in</strong>fluss fachlicher Abgeschlossenheit, enger Spezialisierung und akademischer<br />

Erfolgskriterien nicht selten aus den Augen verloren … E<strong>in</strong> auf realistische Aufgaben h<strong>in</strong>zielender<br />

Standpunkt hat daher nichts mit Theoriefe<strong>in</strong>dlichkeit zu tun. Er sollte jedoch davor bewahren, sich <strong>in</strong><br />

die Details und F<strong>in</strong>essen der theoretischen Konstruktionen zu verlieben und deren Behandlung als das<br />

Um und Auf aller wissenschaftlichen Arbeit zu betrachten. E<strong>in</strong>e realistische Ausrichtung sollte es<br />

ermöglichen, die Bedeutung der Theorien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Rahmen zu sehen und sich durch sie nicht<br />

wasserdicht von der Berücksichtigung anderer relevanter E<strong>in</strong>flüsse abschließen zu lassen. Wenn das<br />

gel<strong>in</strong>gt so <strong>öffnet</strong> sich der Weg zu e<strong>in</strong>em fließenden Übergang von wirtschaftstheoretischen zu<br />

wirtschaftspolitischen Gedankengängen, und die so häufig vernachlässigten Wechselbeziehungen<br />

zwischen Ökonomie, Soziologie und Politik können stärker berücksichtigt werden. Der Autor „… ist<br />

der letzte, der behaupten würde, dass ihm die hier angedeutete Form der Behandlung ökonomischer<br />

Fragestellungen geglückt ist“ (Rothschild 1966 a: 8 f). Hier irrt Rothschild – se<strong>in</strong> Schriftverzeichnis<br />

zeigt das ebenso deutlich wie die Beiträge zu diesem Symposium.<br />

Artikel 2:<br />

„Es ist besser, e<strong>in</strong>e Frage ungefähr richtig, als präzise falsch zu<br />

beantworten“<br />

Dieser Artikel 2 stammt direkt aus Rothschilds Werk (1947: 62), allerd<strong>in</strong>gs hat ihn Rothschild<br />

se<strong>in</strong>erseits von W. Carr übernommen. Er ist zwangsläufig Folge von Artikel 1, da die meisten<br />

wichtigen Fragen nicht voll befriedigend beantwortet werden können. Eher „präzise falsch“ als<br />

„ungefähr richtig“ werden Fragen von Spezialisten vor allem deswegen beurteilt, weil e<strong>in</strong>e „ungefähr<br />

richtige“ Antwort e<strong>in</strong> „Gespür“ dafür voraussetzt, wie der Fragende die Frage geme<strong>in</strong>t hat, wofür er<br />

die Antwort benötigt, welche Schlussfolgerung er daraus ziehen möchte. An dem Mangel dieses<br />

Gespürs scheiterte der Wissenschaftler, der nach e<strong>in</strong>er Reise durch die Normandie von Bauern gefragt<br />

wurde, ob dort Schafe schon geschoren waren. Denn se<strong>in</strong>e Antwort: „Auf der mir zugewendeten Seite<br />

schon“, deutet nicht bloß auf e<strong>in</strong>en Mangel an commonsense, sondern wohl auch auf mangelnden Mut<br />

zur Verallgeme<strong>in</strong>erung. Artikel 2 verlangt vom Wissenschaftler, Pro- und Kontraargumente nicht bloß<br />

zusammenzustellen, sondern auch – mit der nötigen Vorsicht – zu gewichten. Das mag zwar oft den<br />

Rahmen der strengen Wissenschaft überschreiten – doch wer sonst sollte die Fachkenntnis dafür<br />

aufbr<strong>in</strong>gen? Rothschild ist vor solchen Abwägungen nie zurückgeschreckt, ganz im Gegenteil, er hat<br />

gerade <strong>in</strong> diesem Bereich Spezialisten immer wieder zur Ordnung gerufen: Etwa, dass <strong>in</strong> den letzten<br />

7


Jahren die Arbeitslosigkeit unter Abwägung aller Argumente zum überwiegenden Teil<br />

nachfragebed<strong>in</strong>gt wäre, e<strong>in</strong>e Abwertung aller Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nach die terms of trade<br />

verschlechterte. Wo nötig, hat er stets die Pro- und Kontraargumente herausgearbeitet und so die<br />

Argumentation für politische Entscheidungen aufbereitet: Ob das die Folgen der Integration<br />

Österreichs <strong>in</strong> die EG, die Wahl des e<strong>in</strong>en oder anderen Wechselkurssystems oder die<br />

Firmenstrukturpolitik betraf oder das Aufzeigen der Kosten, die e<strong>in</strong>er Wirtschaft bzw. e<strong>in</strong>er<br />

Gesellschaft aus e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>kommenspolitik entstehen.<br />

Artikel 3:<br />

„Es ist besser, die Ökonomie als e<strong>in</strong> Teilgebiet der Sozialwissenschaft<br />

zu verstehen, als die übrigen Teile der Sozialwissenschaften als noch<br />

nicht <strong>in</strong> die Geltung des ökonomischen Gesetzes e<strong>in</strong>bezogene<br />

Randgebiete.“<br />

„Economics as a separate science is unrealistic, and mislead<strong>in</strong>g if taken as a guide <strong>in</strong> practice. It<br />

is one element – a very important element, it is true – <strong>in</strong> a wider study, the science of power” zitiert<br />

Rothschild (1971: 7) B. Russel. Und Marshall ergänzt: “A person is not likely to be a good economist<br />

who is noth<strong>in</strong>g else” (Marshall 1982: 33). Rothschild war enough else, um e<strong>in</strong> guter Ökonom <strong>in</strong><br />

Marshalls S<strong>in</strong>n zu se<strong>in</strong> und so verfiel er nie der Gefahr, die <strong>in</strong> unseren Tagen so enorm groß ist, alles<br />

durch die ökonomische Brille zu sehen und ökonomische Theorien der Politik, der Bildung, der<br />

Krim<strong>in</strong>alität usw. zu entwickeln. Rothschilds Verständnis der Sozialwissenschaften besteht dar<strong>in</strong>,<br />

grundlegende Erkenntnisse aus der Soziologie und Politologie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e ökonomischen Erklärungen<br />

mite<strong>in</strong>zubeziehen, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Beschränkung der Ökonomie auf das, was sie mit ihrem<br />

Instrumentarium wirklich erklären kann, und nicht im Versuch e<strong>in</strong>er Ökonomisierung der gesamten<br />

Sozialwissenschaften.<br />

Artikel 4:<br />

Es ist besser davon auszugehen, dass gerade e<strong>in</strong>fache Fragen<br />

komplizierte Methoden und lange Umwege erfordern können, als zu<br />

glauben, dass auf e<strong>in</strong>fache Fragen stets e<strong>in</strong>fache Antworten passen<br />

Dieser Artikel liegt Rothschilds Aufforderung zur Methodenvielfalt zugrunde. Rothschild<br />

verwendet auf vielen Gebieten sehr e<strong>in</strong>fache Modelle; er spricht im Titel oft von primitiven oder sogar<br />

von trivialen Theorien der Stagflation, der Arbeitslosigkeit oder der Prognose. Diskutierenswert dabei<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs nicht die „Primitivität“ dieser Modelle, sondern bestenfalls, wieso andere nicht schon<br />

zuvor diese e<strong>in</strong>fachen Ansätze gefunden haben, die den Kern des Problems <strong>in</strong> der Regel so treffend<br />

erfassen und bloß von dem abstrahieren, was <strong>in</strong> dem jeweiligen Zusammenhang weniger relevant ist.<br />

Dort allerd<strong>in</strong>gs, wo e<strong>in</strong>fache Modelle nicht ausreichen, scheut Rothschild ke<strong>in</strong>eswegs vor<br />

komplizierten Methoden zurück. „E<strong>in</strong>e Ausrichtung auf die dienende Rolle darf aber nicht so<br />

ausgelegt werden, dass man abstrakte, komplizierte und ‚wirklichkeitsferne‘ Modelle schlechth<strong>in</strong><br />

ablehnt. Der Weg zur Erkenntnis e<strong>in</strong>er komplizierten Wirklichkeit kann nur schrittweise über<br />

komplizierte Umwege erfolgen.“ (Rothschild 1966 a: 8).<br />

8


Artikel 5:<br />

Es ist besser die Methode dem Problem anzupassen, als das Problem<br />

auf die Methode zurechtzustutzen<br />

Zur Illustration e<strong>in</strong> langes Zitat von Rothschild über die Erfolgsbeurteilung von Prognosen: „Ins<br />

Schwarze zu treffen ist für den Schützen der e<strong>in</strong>zig entscheidende Aspekt. Abweichungen vom Ziel<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jeder Richtung gleich unerwünscht. Diesem Gedanken entspricht der absolute Fehler, der etwa<br />

der Zielscheibe des Schützen nachgebildet ist, aber ebenso der mittlere quadratische Fehler … Dieser<br />

Treffsicherheitsstandard ist für den Wettkampf der Prognostiker sicher e<strong>in</strong> relevantes Kriterium. Für<br />

die Praxis können aber andere Kriterien ausschlaggebender se<strong>in</strong>. Wohl teilt die Praxis mit dem<br />

Theoretiker den Wunsch nach verlässlichen genauen Prognosen. Ist dieses Ziel aber nicht voll<br />

erreichbar, dann können sich die Beurteilungen trennen … Ich möchte diesen Gedanken an e<strong>in</strong>em<br />

krassen Beispiel aus dem nicht-ökonomischen Bereich erläutern. Für den Zirkus wird e<strong>in</strong><br />

Messerwerfer gesucht, der se<strong>in</strong> Messer entlang e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie setzen soll, die <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Abstand rund<br />

um e<strong>in</strong>e an e<strong>in</strong> stehendes Brett gefesselte Person verläuft. Idealerweise möchte man e<strong>in</strong>en Mann, der<br />

stets genau die L<strong>in</strong>ie trifft. Insoweit deckt sich der Wunsch des Zirkusdirektors mit den<br />

Effizienzmaßen des Prognostikers. Ist dieses Idealziel aber nicht erreichbar, so wird der Zirkusdirektor<br />

es vorziehen, wenn die gelegentlich auftretenden Fehler e<strong>in</strong>en Bias nach außen (von der Person weg)<br />

haben statt ohne Bias zu se<strong>in</strong>, und er wird ganz sicher – wenn mehrere Messerwerfer e<strong>in</strong>en Bias<br />

aufweisen – e<strong>in</strong>en Bias nach außen vorziehen, selbst wenn der ‚mittlere Fehler‘ des betreffenden<br />

Artisten etwas größer ist.“ (Rothschild 1974: 580 f. Me<strong>in</strong>e Hervorhebung Gunther Tichy). E<strong>in</strong> Beispiel<br />

aus dem Zirkus und e<strong>in</strong>e ganze Forschungsrichtung musste eigentlich erkennen, dass ihre Methoden<br />

für das Problem der Praxis ungeeignet s<strong>in</strong>d, dass die mittleren quadratischen Fehler, die Theil’schen<br />

Ungleichheitskoeffizienten U 2 , V 2 , W 2 , die Komponentenzerlegungen des mittleren quadratischen<br />

Fehlers <strong>in</strong> systematische Fehlschätzung <strong>in</strong> Niveau, Schwankungen und Kovarianzanteil eigentlich am<br />

Problem völlig vorbeigehen. Dass diese Methoden bloß dem Wettkampf der Prognostiker, nicht aber<br />

den Bedürfnissen der Praxis entsprechen. Wer die Technik der Prognosebeurteilung <strong>in</strong> den letzten<br />

zehn Jahren verfolgt hat wird wissen, dass Spezialisten tatsächlich gegen den commonsense<br />

Immunisierungsstrategien e<strong>in</strong>setzen.<br />

Artikel 6:<br />

Es ist besser die Theorie der Realität anzupassen, als die Realität <strong>in</strong><br />

die Zwangsjacke der Theorie zu zw<strong>in</strong>gen<br />

„Der große Vorsprung, den die Nationalökonomie gegenüber allen anderen<br />

Sozialwissenschaften besitzt, ist die Existenz e<strong>in</strong>es ausgefeilten und weith<strong>in</strong> akzeptierten<br />

Theoriegebäudes. Diese Theorie, die auf vere<strong>in</strong>fachenden Abstraktionen des Gelichgewichts und des<br />

rational-maximierenden Verhaltens der Wirtschaftssubjekte aufbaut und die <strong>in</strong> der allgeme<strong>in</strong>en<br />

Gleichgewichtstheorie e<strong>in</strong>e hohe formale Vervollkommnung erreichte, hat sich – trotz ihrer<br />

offensichtlichen Schwächen (unzulässige Abstraktionen, zu hohe Ausrichtungen auf unrealistische<br />

Konkurrenzmodelle, Anlehnung an die Mechanik und Vernachlässigung von Soziologie und<br />

9


Psychologie) – immer wieder als fruchtbare Ausgangs- und Koord<strong>in</strong>ationsbasis für<br />

wirtschaftswissenschaftliche Überlegungen erwiesen. Gefährlich und erkenntnishemmend wird e<strong>in</strong><br />

solches Theoriegebäude, wenn das Denken <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Kategorien den Zugang zur Wirklichkeit verstellt<br />

und alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, diese <strong>in</strong> das Schema der Theorie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuzwängen.<br />

Gerade dies sche<strong>in</strong>t mir für die ‚neue‘ mikroökonomische Theorie der Arbeitslosigkeit charakteristisch<br />

zu se<strong>in</strong>“ (Rothschild 1978: 26).<br />

„Auch die Versuche, existierende Arbeitslosenraten als zu m<strong>in</strong>destens gesellschaftlich freiwillig<br />

gewählt zu betrachten, da sie durch M<strong>in</strong>destlohnbestimmungen verursacht und bei deren<br />

Durchbrechung reduziert werden können, muten seltsam an und unhistorisch. Dabei ist es gar nicht<br />

notwendig auf die Frage e<strong>in</strong>zugehen, ob die Beseitigung von M<strong>in</strong>destlöhnen im<br />

Kreislaufzusammenhang und unter oligopolistischen Bed<strong>in</strong>gungen überhaupt zur<br />

Beschäftigungserhöhung führen würde. Viel entscheidender ist, dass wir nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em abstrakten<br />

Modell leben, sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt mit bestimmten Institutionen, die den Rahmen für unsere<br />

Handlungen und Zielsetzungen abgeben. Wenn sich die Arbeiter im Laufe der Geschichte durch<br />

M<strong>in</strong>destlöhne e<strong>in</strong>en Schutz gegen drückende Nachteile beim Abschluss des Arbeitskontraktes<br />

geschaffen haben, so heißt ‚unfreiwillige Arbeitslosigkeit‘ selbstverständlich, dass man im Rahmen<br />

dieser gegebenen Gesetze und Institutionen zu arbeiten bereit ist, Arbeit aber nicht f<strong>in</strong>den kann. Diese<br />

Arbeitslosigkeit als ‚freiwillig‘ zu bezeichnen oder den Betroffenen die ‚Schuld‘ dafür zuzuschieben,<br />

weil sie diesen Rahmen akzeptieren, ist genauso wie wenn man sagen würde, dass alle Armen<br />

‚freiwillig‘ hungern, da sie ja die Eigentumsgesetze beachten statt sie zu durchbrechen und sich bei<br />

den reichlich vorhandenen Waren zu bedienen. Diese Überlegungen dieses Aufsatzes sollten die<br />

Gefahren von Forschungsansätzen zeigen, die zu sehr durch vorgeprägte theoretische Denkweisen und<br />

durch ideologische E<strong>in</strong>flüsse geformt werden“ (Rothschild 1978: 30 f.). Das Beispiel mag manchen<br />

vielleicht etwas übertrieben ersche<strong>in</strong>en, doch ist nicht das allgeme<strong>in</strong> praktizierte Abstrahieren von<br />

Institutionen letztlich noch viel übertriebener?<br />

10


Artikel 7:<br />

Es ist besser bei Unsicherheit nicht alle Eier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Korb zu legen<br />

Da sich Wissenschaft meist dialektisch entwickelt und <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den<br />

Sozialwissenschaften nie sichergestellt ist, dass die Fortschritte im Erkenntnisprozess mit der<br />

Änderung der Realität Schritt halten, ist es zweckmäßig sich e<strong>in</strong>em Problem von möglichst vielen<br />

Seiten zu nähern. „Different choices will lead to different approaches, each of which may spotlight a<br />

different aspect of a complex problem. Therefore a certa<strong>in</strong> degree of variation <strong>in</strong> methods, tradition<br />

and start<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>ts may be an asset rather than a disadvantage.” (Rothschild 1964: 28)<br />

Rothschild hat die Verfassungsgesetze se<strong>in</strong>er commonsense economics zwar – und vielleicht<br />

akzeptiert er den e<strong>in</strong>en oder anderen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Darstellung gar nicht – noch nie publiziert, aber sie<br />

haben dennoch die österreichische Wirtschaftswissenschaft geformt. Sie prägen das Denken im Institut<br />

für Wirtschaftsforschung, und sie bee<strong>in</strong>flussen durch Leute, die von Rothschild geprägt wurden, e<strong>in</strong>ige<br />

österreichische Universitäten. Als empirischer Ökonom kann ich feststellen, dass dort, wo Rothschilds<br />

E<strong>in</strong>fluss weniger h<strong>in</strong>reichte, zwar auch Wissenschaft betrieben wird, doch fehlen dort jedoch die<br />

Dimensionen, die das Wesen der commonsense economics ausmachen.<br />

Ich darf anlässlich von Rothschilds Emeritierung uns noch vielmehr als ihm wünschen, dass die<br />

commonsense economics zur dom<strong>in</strong>ierenden Schule werden.<br />

Literatur<br />

A. Marshall (1892): Elements of Economics of Industry. London – New York (Macmillan).<br />

K. W. Rothschild (1947): Preistheorie und Oligopol. In: Rothschild 1966 b: 41 – 62 (engl. Orig<strong>in</strong>al Economic<br />

Journal 57: 299 – 320).<br />

K. W. Rothschild (1964): The Old and New – Some Recent Trends <strong>in</strong> the Literature of German Economics.<br />

Ameri<strong>ca</strong>n Economic Review 54 (2/2): 1 – 33.<br />

K. W. Rothschild (1965): E<strong>in</strong>kommenspolitik oder Wirtschaftspolitik? In: E. Schneider (Hrsg.): Probleme der<br />

E<strong>in</strong>kommenspolitik. Tüb<strong>in</strong>gen (Mohr-Siebeck): 63 – 80.<br />

K. W. Rothschild (1966 a): Vorwort. In: K. W. Rothschild 1966 b: 7 – 9.<br />

K. W. Rothschild (1966 b): Marktform, Lohn, Außenhandel. Wien – Frankfurt – Zürich.<br />

K. W. Rothschild (1971): Introduction. In: K.W. Rothschild: Power <strong>in</strong> Economics. Harmondsworth (Pengu<strong>in</strong>): 7<br />

– 17.<br />

K. W. Rothschild (1974): Zur Frage der Erfolgsbeurteilung ökonomischer Prognosen. Zeitschrift für die gesamte<br />

Staatswissenschaft 130 (4): 577 – 86.<br />

K. W. Rothschild (1978): Arbeitslose: Gibt’s die? Kyklos 31 (1): 21 – 35.<br />

St. Runicem (1978): Geschichte der Kreuzzüge. München (Beck).<br />

11


Rothschild als Wirtschaftsforscher<br />

Hans Seidel<br />

Ich danke der Universität L<strong>in</strong>z, dass sie mir die Gelegenheit gibt, öffentlich me<strong>in</strong>e<br />

Wertschätzung für die Person und für das Werk Professor Rothschilds auszudrücken. Es ist schon<br />

e<strong>in</strong>ige Zeit her, dass Rothschild und ich geme<strong>in</strong>sam im Österreichischen Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (kurz WIFO genannt) tätig waren. Me<strong>in</strong>e Aufgabe, über den Wirtschaftsforscher<br />

Rothschild zu schreiben, ist umso schwieriger, als <strong>in</strong> den Veröffentlichungen des WIFO erst seit 1965<br />

die Autoren namentlich genannt wurden und die Redaktion alle Beiträge von Mitarbeitern auf den<br />

sogenannten „Institutsstil“ transponierte. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich zu Unrecht etwas als<br />

„rothschildhaft“ bezeichne oder Wichtiges weglasse. Möglicherweise kann sich selbst Rothschild<br />

nicht mehr genau er<strong>in</strong>nern, was er <strong>in</strong> jenen weit zurückliegenden Jahren alles geschrieben hat.<br />

Rothschild kam 1947 über Empfehlung von Hayek an das WIFO. Hayek schrieb Nemschak,<br />

Rothschild sei ihm zwar nicht persönlich bekannt, aber er habe sich durch e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Publikationen e<strong>in</strong>en sehr guten Ruf erworben. Nemschak antwortete, er könne noch ke<strong>in</strong>e feste Zusage<br />

geben, da das Institut sparen müsse und überdies Wiedere<strong>in</strong>stellungsansprüche zweier Mitarbeiter des<br />

alten Konjunkturforschungs<strong>in</strong>stitutes bestünden, nämlich von A. Kozlik und J. Ste<strong>in</strong>dl. (Von diesen<br />

beiden kehrte nur Ste<strong>in</strong>dl an das Institut zurück, Kozlik wurde später beigeordneter Direktor des<br />

Institutes für Höhere Studien.) Dennoch: Am 1. Juni 1947 trat Rothschild als Wirtschafsforscher <strong>in</strong> das<br />

WIFO e<strong>in</strong> und blieb dort fast 20 Jahre, bis ihn der Bundespräsident „mit Wirkung vom 1.10.1966 zum<br />

ordentlichen Hochschulprofessor für Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspolitik und<br />

F<strong>in</strong>anzwissenschaft an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z“ ernannte.<br />

Als Rothschild <strong>in</strong> das WIFO kam, war er knapp dreißig als er das Institut verließ hatte er die Fünfzig<br />

überschritten. Es s<strong>in</strong>d also die im Leben e<strong>in</strong>es Wissenschaftlers besonders produktiven Jahre, die er als<br />

Wirtschaftsforscher verbrachte. Es lohnt sich daher, die Arbeiten Rothschilds aus dieser Periode <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung zu rufen. Zuvor noch e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Bemerkung: Rothschild fand im WIFO e<strong>in</strong>en<br />

Wirkungsbereich zu e<strong>in</strong>er Zeit, als ihn die österreichischen Universitäten noch ignorierten. Wie wohl<br />

er sich <strong>in</strong> diesem Refugium gefühlt hat, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Ich kann mir jedoch<br />

vorstellen, dass er auf e<strong>in</strong>e diesbezügliche Frage geantwortet hätte: „Es hätte mir Schlimmeres<br />

passieren können.“ Das Institut bot (und bietet“ für e<strong>in</strong>en Wissenschaftler viele Vorteile. Es verfügt<br />

über e<strong>in</strong>e gut ausgebaute Infrastruktur, es fördert den Kontakt mit Fachkollegen und es befreit die<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter weitgehend von adm<strong>in</strong>istrativen Belastungen. Die Tätigkeit im Institut<br />

ließ den Mitarbeitern genügend Zeit, sich außerhalb des Instituts durch wissenschaftliche Arbeiten zu<br />

profilieren, wenn man fleißig war, und Rothschild war fleißig. Während se<strong>in</strong>er Institutszeit entstanden<br />

nicht nur theoretische Arbeiten (die außerhalb se<strong>in</strong>es Themas fallen), sondern auch empirische und<br />

wirtschaftspolitische Arbeiten, wie etwa der Aufsatz „Wurzeln und Triebkräfte der Entwicklung der<br />

österreichischen Wirtschaftsstruktur“ <strong>in</strong> dem 1960 von W. Weber herausgegebenen Standardbuch<br />

„Österreichische Wirtschaft, gestern – heute – morgen“.<br />

Auf der anderen Seite verlangte die Institutsarbeit e<strong>in</strong> hohes Maß an Uniformität der<br />

Präsentation und e<strong>in</strong> gewisses Maß an Konformität mit den vorherrschenden wirtschaftspolitischen<br />

Auffassungen. Die Institutspublikationen spiegeln nicht die Me<strong>in</strong>ungsvielfalt der Mitarbeiter, sondern<br />

die Institutsme<strong>in</strong>ung wieder. Streissler schrieb e<strong>in</strong>mal dem WIFO die priesterliche Funktion zu, die<br />

Wahrheit zu verkünden. Dadurch, dass e<strong>in</strong> Mitarbeiter <strong>in</strong> den „Monatsberichten“ schrieb, wurde se<strong>in</strong>e<br />

Aussage objektiviert und <strong>in</strong> den Rang e<strong>in</strong>er bedeutenden Aussage erhoben. Und es entsprach den<br />

Spielregeln, dass der Direktor die versteckteste Zeile des unerfahrensten se<strong>in</strong>er Mitarbeiter zu<br />

verteidigen hatte. Die jeweiligen Leiter des WIFO haben die schwierige Aufgabe, aus Individualisten<br />

12


e<strong>in</strong> Team zu bilden, das e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Auffassung vertritt, die den Mächtigen dieses Landes<br />

zum<strong>in</strong>dest als bemerkenswert erschien, mit verschiedenen Mitteln, aber stets mit Nachdruck zu lösen<br />

versucht. In der Zwischenkriegszeit reduzierte Morgenstern den Inhalt der Monatsberichte weitgehend<br />

auf quantitative Beschreibungen des Wirtschaftsablaufs (den „Klettermaxe“). Nach der mündlichen<br />

Überlieferung soll er Argumente aus den Manuskripten se<strong>in</strong>er Mitarbeiter mit dem H<strong>in</strong>weis gestrichen<br />

haben: „Was Sie denken, <strong>in</strong>teressiert den Leser nicht.“ Nemschak, dem das WIFO se<strong>in</strong>e überragende<br />

Stellung <strong>in</strong> der Nachkriegsära verdankte, liebte zwar färbige Darstellungen und encouragierte<br />

Stellungnahmen, akzeptierte aber begreiflicherweise nur Thesen, die das Institut nicht <strong>in</strong><br />

Schwierigkeiten brachten oder die er zum<strong>in</strong>dest selbst teilte.<br />

Für den e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter bedeutete die Beachtung der Spielregeln des Institutes e<strong>in</strong>en<br />

Verzicht auf Individualität zugunsten der Uniformität des Institutsstiles. Und sie verlangte von ihm die<br />

E<strong>in</strong>sicht, dass e<strong>in</strong> Institut, das von allen wirtschaftspolitischen Kräften des Landes getragen und<br />

f<strong>in</strong>anziert wird und dem unter anderem die Aufgabe zufällt, Helfer der (bestehenden)<br />

Wirtschaftspolitik zu se<strong>in</strong>, nicht Vorreiter und Anwalt von Systemänderungen se<strong>in</strong> kann. Dass sich<br />

daraus gelegentlich Konflikte zwischen Leiter und Mitarbeiter ergaben, war umso wahrsche<strong>in</strong>licher,<br />

als das Institut ke<strong>in</strong>e bequemen, sondern gute Mitarbeiter suchte, unbeschadet ihrer<br />

Persönlichkeitsstruktur und ihrer ideologischen Neigungen.<br />

Trotz alledem blieb selbst <strong>in</strong> Rout<strong>in</strong>eaufsätzen, die Rothschild für die<br />

Institutionspublikationen verfasste, bemerkenswert viel von se<strong>in</strong>er Eigenart und se<strong>in</strong>en<br />

wirtschaftstheoretischen und wirtschaftspolitischen Positionen erhalten.<br />

Ich beg<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>baren Äußerlichkeit. Wie schon erwähnt wurde, erschienen die<br />

Institutsarbeiten bis Mitte der sechziger Jahre vorwiegend anonym. Me<strong>in</strong>e ursprüngliche Befürchtung,<br />

dass ich Rotschild-Aufsätze nicht mehr identifizieren werde können, wurde <strong>in</strong>dessen bald zerstreut.<br />

Rothschilds Handschrift war, wie ich sehr bald bei der Durchsicht der Jahrgänge der Monatsberichte<br />

herausfand, schon äußerlich (ohne genaueres Studium des Sachverhalts) daran zu erkennen, dass sich<br />

stets sparsame H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>schlägige Literatur und auf anspruchsvolle statistische Messkonzepte<br />

fanden. Wer Rothschild nicht kennt, könnte dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Lerchenauerische Demonstration vermuten,<br />

dass er e<strong>in</strong> „Kavalier und ke<strong>in</strong> Seifensieder“ sei. Nichts wäre jedoch falscher als e<strong>in</strong>e solche<br />

Vermutung. Die gezielten H<strong>in</strong>weise auf weiterführende Literatur und auf anspruchsvollere statistische<br />

Verfahren waren vielmehr für den nicht h<strong>in</strong>reichend geschulten Leser e<strong>in</strong> außerordentlich nützlicher<br />

H<strong>in</strong>weis, wie er sich weiterbilden kann, wenn ihn das Thema <strong>in</strong>teressiert oder wenn er se<strong>in</strong>e Methoden<br />

verbessern will. Sie wollten dem Leser helfen und nicht ihm imponieren. Sie unterscheiden sich damit<br />

wohltuend von den Batterien von Literaturzitaten, mit denen moderne Autoren <strong>in</strong> Fachzeitschriften<br />

aufkreuzen, und jener technischen Perfektion, die jeden nicht mathematisch geschulten Leser<br />

abschreckt.<br />

Rothschild war im Institut mit den Referaten Außenhandel und Arbeitsmarkt betraut. Er wurde<br />

außerdem sehr bald gebeten, se<strong>in</strong>e Arbeit auf tragende Aufsätze zu konzentrieren, da im Institut<br />

Mangel an Mitarbeitern bestand, die <strong>in</strong>teressant schreiben konnten. Arbeitsmarkt, Außenhandel und<br />

Aufsätze bildeten gleichsam das Triple A, die Gütemarke des Wirtschaftsforschers Rothschild.<br />

Wichtige Grundgedanken Rothschilds ziehen sich (trotz sprachlicher Redaktion und<br />

Abwägung der wirtschaftspolitischen Akzeptanz) durch die meisten se<strong>in</strong>er Institutsarbeiten. Ich<br />

möchte das anhand e<strong>in</strong>iger ausgewählter Beispiele demonstrieren.<br />

Rothschilds erste größere Arbeit im WIFO hatte den Titel „Die <strong>in</strong>ternationale Wirtschaft<br />

zwischen Inflation und Deflation“ (Monatsberichte 1/1948). Dar<strong>in</strong> wurden Positionen bezogen, denen<br />

Rothschild (soweit mir bekannt ist) bis heute treu geblieben ist. Es f<strong>in</strong>det sich dar<strong>in</strong> die These, dass<br />

13


man das Inflationsproblem der Nachkriegszeit nicht sozial und wirtschaftlich befriedigend durch e<strong>in</strong>e<br />

Beschränkung der Geldmenge lösen könne, sondern alles unternehmen sollte, um die Produktion<br />

wieder anzukurbeln. Es wurden ferner Verteilungsaspekte betont, so etwa wenn er vor e<strong>in</strong>er<br />

vorzeitigen Aufhebung kriegs- und nachkriegsbed<strong>in</strong>gter Kontrollen warnte, weil das e<strong>in</strong>er<br />

Neuverteilung der Waren zugunsten der höheren E<strong>in</strong>kommensgruppen gleichkäme. Nicht zuletzt<br />

wurde auch unter den Bed<strong>in</strong>gungen der Nachkriegsperiode vor den Risiken e<strong>in</strong>er Deflation gewarnt.<br />

Ich übergehe die folgenden Arbeiten und hebe als nächstes e<strong>in</strong>e Arbeit aus dem Jahr 1952<br />

hervor: „Die Bedeutung der Ausfuhr für Produktion und Beschäftigung“ (Monatsberichte 6/1952). In<br />

dieser Studie tritt der wirtschaftspolitisch <strong>in</strong>teressierte und engagierte Rothschild zurück. Sie ist e<strong>in</strong><br />

Musterbeispiel für die Kunstfertigkeit der früheren Wirtschaftsforscher, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante quantitative<br />

Frage aufzuspüren und sie mit Hilfe fachmännischer Schätzungen aus bruchstückhaften<br />

Primärstatistiken zu beantworten. Über die Höhe der Exportquote der österreichischen Wirtschaft<br />

<strong>in</strong>sgesamt und der österreichischen Industrie im Besonderen gab es zu verschiedenen Zeitpunkten<br />

stark vone<strong>in</strong>ander abweichende und offenbar mite<strong>in</strong>ander nicht zu vere<strong>in</strong>barende Angaben. Es war<br />

daher e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen des Wirtschaftsforschers, mit angemessenen Methoden e<strong>in</strong>e<br />

Neuschätzung zu versuchen, und zwar zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, als es noch ke<strong>in</strong>e Input-Output-Tabelle<br />

gab. Diese Aufgabe erforderte jenes Zahlengefühl, das Schätzungen oft verlässlicher ersche<strong>in</strong>en ließ<br />

als statische Erhebungen (und das <strong>in</strong>zwischen teilweise verlorengegangen ist, weil nicht mehr<br />

Menschen, sondern Computer „auf Zahlen schauen“).<br />

Von ähnlicher Bedeutung für die empirische Erforschung des Außenhandels war e<strong>in</strong>e Studie<br />

„Die weltwirtschaftliche Verflechtung Österreichs“ (Monatsberichte 5/1958), <strong>in</strong> der anhand der<br />

warenmäßigen und regionalen Konzentration auf wichtige Strukturschwächen des österreichischen<br />

Exports h<strong>in</strong>gewiesen wurde. Dieses Thema wird seither von der empirischen Wirtschaftsforschung <strong>in</strong><br />

verschiedenen Varianten immer wieder aufgegriffen (zuletzt im OECD-Länderbericht 1984/85 über<br />

Österreich).<br />

„Zur Reform des österreichischen Zolltarifs“ (Monatsberichte, Beilage 24/1954) lautete e<strong>in</strong>e<br />

Arbeit, die vordergründig technischer Natur war, aber Rothschild doch die Gelegenheit gab, se<strong>in</strong><br />

Unbehagen gegen e<strong>in</strong>e unkontrollierte und bed<strong>in</strong>gungslose wirtschaftliche Öffnung der Grenzen<br />

auszudrücken. „Wenn … heute Schutzzölle überall e<strong>in</strong>e so bedeutende Rolle spielen, so ist das auch<br />

darauf zurückzuführen, dass der Freihandel <strong>in</strong> der konkreten Wirklichkeit nicht immer die<br />

Voraussetzungen f<strong>in</strong>det, die e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachende Theorie angenommen hat, und dass auf kurze Sicht,<br />

die im Leben so entscheidend ist, vielfach gewichtige Argumente für den Schutzzoll sprechen.“ Die<br />

Entwicklung der Weltwirtschaft im letzten Jahrzehnt hat Rothschild <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Unbehagen gegen die<br />

zu offene Volkswirtschaft noch verstärkt, wie se<strong>in</strong> jüngster Aufsatz erkennen lässt („Beschäftigung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er verflochtenen Wirtschaft“, <strong>in</strong>: Wirtschaft und Gesellschaft 1/1985).<br />

Aus den fünfziger Jahren s<strong>in</strong>d noch Arbeiten aus dem Themenbereich „Arbeitsmarkt“ über die<br />

regionale Struktur der Arbeitslosigkeit (Monatsberichte 3/1951 und 6/1951) sowie über „Österreichs<br />

Beschäftigtenstruktur <strong>in</strong> den Jahren 1938, 1948 und 1951“ (Beilage zu den Monatsberichten 13/1951)<br />

zu erwähnen. Alle diese Arbeiten lassen das besondere Engagement Rothschilds für Vollbeschäftigung<br />

erkennen.<br />

Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre wurde das Thema „Österreich und die<br />

europäische Integration“ aktuell. Die Ause<strong>in</strong>andersetzung damit <strong>in</strong> mehreren Aufsätzen mag für<br />

Rothschild nicht besonders erfreulich gewesen se<strong>in</strong>, weil Nemschak zu dieser Frage e<strong>in</strong>e sehr<br />

profilierte (und von Rothschild abweichende) Ansicht hatte und sie mit großem Nachdruck vertrat. Ich<br />

er<strong>in</strong>nere mich noch an hartnäckige Grabenkämpfe über Formulierungen wie etwa über die Frage,<br />

14


wann Diskrim<strong>in</strong>ierungseffekte als bedeutend angesehen werden können oder ob bestimmte<br />

quantitative Relationen die Beifügung „nur“ rechtfertigen. Zu dieser Aufsatzserie gehörten:<br />

„Österreich und die europäische Integration“ (Monatsberichte 1/1951), „Auswirkungen der EWG und<br />

der EFTA auf den österreichischen Außenhandel“ (Beilage zu den Monatsberichten 69/1963), „Der<br />

österreichische Außenhandel mit EWG und EFTA <strong>in</strong> der ersten Integrationsphase“ (Monatsberichte<br />

7/1962), „Die Diskrim<strong>in</strong>ierung der gewerblichen Exporte Österreichs <strong>in</strong> der EWG“ (Monatsberichte<br />

10/1963).<br />

Rothschild mag froh gewesen se<strong>in</strong>, als er dieses „heiße Eisen“ vorübergehend beiseitelegen<br />

konnte und sich mit den „Entwicklungstendenzen“ der österreichischen Bevölkerung“<br />

(Monatsberichte 11/1962) beschäftigen konnte. Alle zehn Jahre gibt es <strong>in</strong> Österreich Volkszählungen<br />

und sobald die Ergebnisse vorlagen, wurde Rothschild gebeten, sie zu kommentieren. Das auf e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>telligente und ansprechende Weise zu tun, war ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe. Die Volkszählung 1951 hatte<br />

Rothschild zum Anlass genommen, um die Frage zu erörtern, ob e<strong>in</strong>e stationäre Bevölkerung<br />

wirtschaftlich mehr bedeute, als bloß e<strong>in</strong>e Verschiebung der Bedarfsstruktur von K<strong>in</strong>derwagen zu<br />

Wärmeflaschen („Wirtschaftlich Aspekte der österreichischen Bevölkerungsentwicklung“, Beilage zu<br />

den Monatsberichten 23/1953). Im Kommentar zur Volkszählung 1<strong>961</strong> versuchte er die starken<br />

regionalen Verschiebungen durch Berechnung von Bevölkerungsschwerpunkten zu verdeutlichen.<br />

Nur sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong> Ausweichthema war e<strong>in</strong>e Studie mit dem Titel „Österreich, Schweiz,<br />

Schweden – e<strong>in</strong> Wirtschaftsvergleich“, der im Oktober 1964 erschien. Rothschild demonstrierte dar<strong>in</strong>,<br />

dass Kle<strong>in</strong>staaten unter bestimmten Voraussetzungen e<strong>in</strong>e besondere wirtschaftliche Prosperität<br />

erreichen können, und bewies damit dass der Anschluss an große Wirtschaftsblöcke nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss ist<br />

Im Februar 1965 erschien der erste namentlich gezeichnete Aufsatz Rothschilds <strong>in</strong> den<br />

Monatsberichten mit dem Titel „Umsatzsteuer-Rückvergütung und Ausfuhrentwicklung“. Die Wahl<br />

dieses Themas zeigt das Gespür für besondere Aktualität und die Bereitschaft, auch heikle Themen<br />

anzupacken. Das österreichische Mehrphasen-Bruttoumsatzsteuersystem hatte Umsatzsteuer-<br />

Rückvergütungen für die Exporte nötig gemacht. Da die genaue kumulative Belastung der<br />

Umsatzsteuer nur schwer zu ermitteln war, wurde auf diese Weise e<strong>in</strong> System versteckter<br />

Exportsubventionen aufgebaut. Die Ergebnisse zu präsentieren, ohne damit <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen Argumente gegen die österreichische Außenhandelspolitik zu liefern, erforderte viel<br />

Geschick und Formulierungskunst.<br />

Me<strong>in</strong>e Liste der Institutionsarbeiten Rothschilds hört im Februar 1965 auf, nicht etwa weil<br />

Rothschild <strong>in</strong> den letzten e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren se<strong>in</strong>er Zugehörigkeit zum WIFO nichts mehr getan hätte,<br />

sondern weil das WIFO-Gebäude entgegen der früheren Gewohnheiten abends bereits um halb acht<br />

Uhr schließt und ich daher ke<strong>in</strong>e Gelegenheit mehr hatte, die Jahrgänge 1965 und 1966 der<br />

Monatsberichte genau zu studieren. Ich hoffe dennoch, dass mir e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen repräsentativer<br />

Überblick über die Arbeiten des Wirtschaftsforschers Rothschild gelungen ist.<br />

Damit b<strong>in</strong> ich am Ende me<strong>in</strong>er Grußadresse. Ich danke dem Wirtschaftsforscher Rothschild<br />

für die langjährige Arbeit, die er im und für das WIFO geleistet hat; ich freue mich, wenn wir<br />

Gedanken über e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Vergangenheit austauschen können; und ich wünsche ihm, dass er<br />

nunmehr nach se<strong>in</strong>er Emeritierung alles das lesen und aufarbeiten kann, was ihn freut.<br />

15


Kurt Rotschilds oligopol- und<br />

verteilungstheoretische Ansätze<br />

Erich Streissler, Wien<br />

Ich weiß nicht, ob Kurt Rothschild e<strong>in</strong> durch und durch fortschrittsgläubiger Mensch ist. E<strong>in</strong><br />

bisschen Hoffen auf e<strong>in</strong>e bessere, e<strong>in</strong>e auch im Materiellen bequemere zukünftige Welt ist se<strong>in</strong>es<br />

Denkens gekennzeichnet, so me<strong>in</strong>e ich, Fortschrittsgläubigkeit Kurt Rothschild nicht. Zu oft habe ich<br />

ihn über hochtrabende wissenschaftliche Ansprüche lachen gehört. Lachen ist vielleicht die beste<br />

Methode, um e<strong>in</strong>en manchmal bis <strong>in</strong>s Inhumane umschlagenden Fortschrittsglauben zu bekämpfen.<br />

Und auf alle Fälle ist Lachen die beste <strong>in</strong>dividuelle Verarbeitung all der Tausenden enttäuschter<br />

Hoffnungen auf e<strong>in</strong> gutes menschliches Zusammenleben.<br />

Ich weiß, wie gesagt, nicht, ob Kurt Rotschild <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Grundpr<strong>in</strong>zipien fortschrittsgläubig<br />

ist. Aber ich weiß aus der Lektüre zweier se<strong>in</strong>er bedeutendsten Jugendarbeiten, dass er jeder l<strong>in</strong>earen<br />

Fortschrittsidee <strong>in</strong> der Politischen Ökonomie skeptisch gegenübersteht. Die beiden Arbeiten, mit<br />

denen ich mich hier beschäftigen möchte, s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> bahnbrechender Artikel aus 1947, „Price Theory<br />

and Oligopoly“ (EJ LVII)*) und se<strong>in</strong> erstes großes Buch, „The Theory of Wages“ aus 1954 (Basil<br />

Blackwell, Oxford).**) Und <strong>in</strong> der „Theory of Wages“ f<strong>in</strong>det sich die Satzfolge: „The development of<br />

… theory is not so much a progress from doctr<strong>in</strong>es which are less ‚true‘ to those which are more so; to<br />

a great extent it consists of replac<strong>in</strong>g one theory by another be<strong>ca</strong>use certa<strong>in</strong> assumptions which may<br />

have been reasonably important <strong>in</strong> one period have become irrelevant or mean<strong>in</strong>gless <strong>in</strong> the next one.<br />

Thus dis<strong>ca</strong>rd<strong>in</strong>g of one theory and its replacement by a new one … is very often not the advance from<br />

less ‘truth’ to more ‘truth’, but rather from one ‘truth’ to another, a new one.” (TW, S. 2 f.) Rothschild<br />

betont, “the relative character of all wage theory”, relative gesperrt gedruckt, ebenso wie “truth”<br />

immer <strong>in</strong> Anführungszeichen steht. Dieser Theorierelativismus ist erstaunlich für jemanden, der, wie<br />

Kurt Rothschild, so stark vom Marxismus bee<strong>in</strong>flusst ist. Aber Rothschild ist eben sicher ke<strong>in</strong><br />

orthodoxer Marxist. Dazu fehlt ihm die Unbed<strong>in</strong>gtheit, dazu sieht er viel zu sehr den Klassenkampf im<br />

Kapitalismus vor allem nur als „an attempt to shift the basic supply and demand conditions <strong>in</strong> the<br />

labour market“ (TW, S. 172). Noch viel weniger ist Rothschild natürlich e<strong>in</strong> orthodoxer Neoklassiker.<br />

Dazu fehlt ihm zu sehr der Glaube an die Fruchtbarkeit der Gleichgewichtsvorstellung. Ja er ist nicht<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> orthodoxer Keynesianer. Denn dazu hat er viel zu sehr <strong>in</strong> bahnbrechender Weise<br />

mikroökonomisch gearbeitet, wie unter anderem die beiden, hier zu bedenkenden Arbeiten zeigen. Für<br />

jede Art von Orthodoxie fehlt Kurt Rothschild das ausschließlich-ausschließende Engagement und<br />

besitzt er viel zu sehr e<strong>in</strong>e wache, stets kritische Vernunft. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche methodische Konsequenz<br />

kennzeichnet se<strong>in</strong>e Arbeiten nicht, wohl aber gesunder „commonsense“.<br />

Ich stimmte mit Kurt Rothschild ganz und gar dar<strong>in</strong> übere<strong>in</strong>, dass es ke<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>earen<br />

Fortschritt im wirtschaftswissenschaftlichen Denken gibt; und auch dar<strong>in</strong>, dass Theorien viel mit den<br />

wandelbaren gesellschaftlichen Umständen der Zeit und der Länder zu tun haben, <strong>in</strong> denen sie<br />

entstanden. Ich würde freilich nicht so weit gehen, zu me<strong>in</strong>en, Theorien würden die Umstände ihrer<br />

Zeit typischerweise richtig widerspiegeln. Insbesondere halte ich es als Wirtschaftshistoriker für nicht<br />

richtig zu glauben, das Konkurrenzmodell der Preisbildung sei e<strong>in</strong> „satisfactory approach to an<br />

explanation … of (the) mid n<strong>in</strong>eteenth century market“, (PO, S. 441 f.). Es gab vielmehr nie e<strong>in</strong>e Zeit<br />

während der Periode unternehmerischer Markwirtschaft, geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> Kapitalismus genannt, <strong>in</strong> der<br />

kle<strong>in</strong>e Unternehmen die Marktstruktur auf den wichtigsten Märkten bestimmten. Immer dom<strong>in</strong>ierten<br />

16


Großunternehmen. Ja ich wage die Behauptung, dass, abgesehen von gewissen Aspekten der<br />

Kostenfunktionen, wir heute Konkurrenzbed<strong>in</strong>gungen sogar näher s<strong>in</strong>d denn je; was nicht heißt, dass<br />

ich nicht mit Rothschild voll dar<strong>in</strong> übere<strong>in</strong>stimmte, wie weit wir trotzdem noch von der Idealwelt der<br />

Konkurrenz entfernt s<strong>in</strong>d. Es s<strong>in</strong>d jedoch nicht nur die Umweltbed<strong>in</strong>gungen, die sich ändern und uns<br />

zu neuer Theoriebildung zw<strong>in</strong>gen; es s<strong>in</strong>d, wie Thomas Kuhn betont, vor allem auch die<br />

Fragestellungen selbst, die sich wandeln, die Fragen auf die Modelle Antwort geben sollen.<br />

Aus Sicht der Fragestellungen sehe ich die Entwicklung der Preistheorie heute so: Die<br />

Generation der jungen Marktformentheoretiker der 30er und 40er Jahre, zu der Rothschild gehörte,<br />

war erstaunt, dass die herrschende Preistheorie die Preisbildung auf den Märkten so schlecht erklärte.<br />

Sie me<strong>in</strong>te, - entschuldigen Sie bitte den Ausdruck, sie me<strong>in</strong>te fast naiv – e<strong>in</strong>e Preistheorie sollte<br />

eigentlich die maßgeblichen Bestimmungsfaktoren der Preisbildung herausarbeiten. Und weil die<br />

Theorie dies mit dem Konkurrenzpreisansatz so unvollständig tat, g<strong>in</strong>g diese Generation Chamberl<strong>in</strong>,<br />

Joan Rob<strong>in</strong>son, Triff<strong>in</strong> und eben auch Rothschild daran, die Preistheorie umzugestalten, wobei<br />

Rothschild e<strong>in</strong>en der bedeutendsten oligopoltheoretischen Beiträge der Generation lieferte. Ich glaube<br />

freilich, es handelte sich hierbei um e<strong>in</strong>es der <strong>in</strong> unserer Wissenschaftsgeschichte vielen, jedoch<br />

höchstfruchtbaren wissenschaftlichen Missverständnisse. Die Generation der 30er und 40er Jahre<br />

schuf nämlich die erste Preistheorie der ökonomischen Theoriegeschichte. Die Abbildung der<br />

vielfältigen Preisbildungsdeterm<strong>in</strong>anten ist sehr schwierig und wir s<strong>in</strong>d heute, nach e<strong>in</strong>er zweiten<br />

Welle preistheoretischer Bemühungen der 70er und 80er Jahre der Me<strong>in</strong>ung, wir hätten die<br />

Preisbildung, vor allem die Preisveränderung, noch immer höchst unzulänglich erklärt. Die von<br />

Rothschild kritisierte, vor den 30er Jahren herrschende Konkurrenzpreistheorie h<strong>in</strong>gegen war nicht<br />

e<strong>in</strong>fach wirklichkeitsfremd geworden. Sie war ihrer Intention nach überhaupt nie, außer im<br />

irreführenden Namen, e<strong>in</strong>e Preistheorie gewesen. Dies ist zu begründen.<br />

Als die Konkurrenzpreistheorie im 18. Jahrhundert entstand, sollte sie zeigen, wie ger<strong>in</strong>g der<br />

Spielraum der Wirtschaftspolitik sei. Dieser wichtige Gedanke wurde a fortiori dargetan. Es s<strong>in</strong>d<br />

genau die Bed<strong>in</strong>gungen des langfristigen Konkurrenzgleichgewichtes erforderlich, damit e<strong>in</strong>e<br />

Ablaufpolitik gar ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss hat. Danach wollte man im frühen 19. Jahrhundert zeigen, dass die<br />

Preise im Wesentlichen den Kosten entsprechen. Diesen Gedanken brachte man wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er a<br />

fortiori Beweisführung: Genau unter den Bed<strong>in</strong>gungen des langfristigen Konkurrenzgleichgewichtes<br />

entsprechen die Preise exakt den Kosten.<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wollte man schließlich zeigen, dass die Preise die<br />

Nutzenschätzungen der Konsumenten reflektierten und so wohlfahrtstheoretische Bedeutung hätten.<br />

Und wieder wurde a fortiori argumentiert. Genau unter den Bed<strong>in</strong>gungen des langfristigen<br />

Konkurrenzgleichgewichtes lassen sich die Güterpreise gegebener erzeugter Mengen ohne störende<br />

E<strong>in</strong>flüsse der Unternehmer alle<strong>in</strong> aus den Nutzenfunktionen ableiten.<br />

Das Modell der Konkurrenz hatte also immer nur e<strong>in</strong>e Hilfsfunktion zur Ableitung möglichst<br />

scharfer Antworten auf ganz andere Fragestellungen. Am deutlichsten erkannte das etwa gleichzeitig<br />

mit Rothschilds Oligopolbeitrag W. A. Jöhr. Er versuchte 1944 anhand des Modells der<br />

vollkommenen Konkurrenz, dessen extreme Wirklichkeitsfremdheit er bewusst und ausdrücklich<br />

herausarbeitete, das Konjunkturphänomen zu erklären. Bei se<strong>in</strong>er Def<strong>in</strong>ition vollkommener<br />

Konkurrenz kann es überhaupt ke<strong>in</strong>e Konjunkturschwankungen geben. Konjunkturschwankungen<br />

gehen also auf die vielfältigsten Abweichungen von diesem Gliederungsmaßstab der Untersuchung,<br />

dem Modell der vollkommenen Konkurrenz, zurück. Konkurrenz selbst ist nicht Abbildung der<br />

Wirklichkeit, sondern bloß e<strong>in</strong> Argumentationskniff.<br />

17


Wenn wir aber die Preisbildung auf irgende<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Markt nicht nur <strong>in</strong> groben Zügen<br />

im Zusammenhang e<strong>in</strong>er anderen Argumentation streifen, sondern genau betrachten wollten, so ist das<br />

Konkurrenzpreismodell sicher völlig ungenügend. Rothschild war wohl der erste, der betonte, dass wir<br />

bei e<strong>in</strong>er solchen Preisanalyse erkennen müssen, dass gerade das Oligopol die häufigste Marktform<br />

se<strong>in</strong> wird. Er war e<strong>in</strong>er der ersten, der betonte, im Oligopol sei „the most essential differentiat<strong>in</strong>g<br />

aspect: the oligopolists consciousness of their <strong>in</strong>terdependence“ (PO, S. 445). Dabei sei der Gedanke<br />

an die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Preiskrieges, selbst wenn dieser tatsächlich nur selten vorkommt „a dom<strong>in</strong>ant<br />

feature“ (PO S. 461), immer im H<strong>in</strong>terkopf präsent als aktionsbestimmend bei den Oligopolisten. Das<br />

führt Rothschild zu se<strong>in</strong>em wohl wichtigsten Beitrag. Bisher hatte man immer nach verschiedenen<br />

Arten der Gew<strong>in</strong>nmaximierung unter verschiedenen Bed<strong>in</strong>gungen gefragt. Rothschild h<strong>in</strong>gegen<br />

arbeitete – ich glaube als erster – „the desire for secure profits“ (PO, S. 450), also die M<strong>in</strong>imierung der<br />

Gew<strong>in</strong>nvarianz als maßgebliches Entscheidungskriterium heraus. Daraus folgt „Price rigidity is an<br />

essential aspect of ‚normal‘ oligopolistic price strategy“ (PO, S. 455). Sweezy hatte hierfür nur e<strong>in</strong>en<br />

Grund geliefert. Es gäbe aber höchst vielfältige Gründe für oligopolistische Preisrigidität, so me<strong>in</strong>te<br />

Rothschild. Die allerneueste Literatur hat hier Rothschilds Intuition auf das glänzendste bestätigt. All<br />

das ersche<strong>in</strong>t uns heute selbstverständlich, geradezu e<strong>in</strong>e Summe von Platitüden. Umso größer daher<br />

der Verdienst desjenigen, der solche Gedanken erst zur Selbstverständlichkeit machte, das heute<br />

selbstverständliche erstmals betonte.<br />

Noch e<strong>in</strong> Aspekt kennzeichnet Rothschilds Oligopolbeitrag, wie alle Arbeiten von Rothschild.<br />

Nach jeder ökonomischen Analyse versuchte er den Ausblick auf weitere sozialwissenschaftilche<br />

Aspekte zu öffnen, <strong>in</strong> das Politische, <strong>in</strong> das Gesellschaftliche. So auch hier: „ The oligopolistic<br />

struggle for position and security <strong>in</strong>cludes politi<strong>ca</strong>l action of all sorts right up to imperialism“ (PO, S.<br />

463). Ökonomie ist nur re<strong>in</strong> künstlich herausgelöster Titel der Sozialwissenschaften. Das darf der<br />

Analytiker nie vergessen.<br />

Drei bemerkenswerte Gedankengänge <strong>in</strong> Rothschilds Lohntheorie möchte ich herausgreifen.<br />

Zuerst e<strong>in</strong>mal ist es <strong>in</strong>teressant zu sehen, dass Rothschild bereits ganz ausdrücklich wichtige<br />

Gedanken der Kaldorischen Verteilungstheorie wiedergibt. Das wäre als solches nicht besonders<br />

bemerkenswert, wenn Kaldor „se<strong>in</strong>e“ Verteilungstheorie nicht erst e<strong>in</strong> Jahr nach Rothschild<br />

veröffentlich hätte. Ähnliche Gedanken waren vorher von Kalecki geäußert worden. Die Theorie<br />

wurde also von zahlreichen Autoren gleichzeitig entwickelt. Zu denen Rothschild mit gehört; sie<br />

wurde lediglich von Kaldor besonders prägnant ausformuliert. Rothschild sagt „The whole question of<br />

labour’s barga<strong>in</strong><strong>in</strong>g power <strong>in</strong> a free enterprise economy boils down … to the quest<strong>in</strong>o how far it <strong>ca</strong>n<br />

make <strong>in</strong>roads <strong>in</strong>to <strong>ca</strong>pitalist consumption … if the marg<strong>in</strong>al propensity (scilicet: to consume of the<br />

<strong>ca</strong>pitalist class) is low it (d. h. labour’s barga<strong>in</strong><strong>in</strong>g power) will ultimately fail” (TW S. 110 ff.). Weil<br />

die Konsumneigung der Unternehmer heute ger<strong>in</strong>g ist, schließt Rothschild “the barga<strong>in</strong><strong>in</strong>g strength of<br />

labour is extremely weak” (TW S. 113).<br />

Nicht nur an dieser Stelle kl<strong>in</strong>gen zweitens Rotschilds Lohntheorie erstaunlich frühe<br />

sozialpartnerschaftliche Akkorde an; und das 1954, also noch etliche Jahre vor der Gründung der<br />

Paritätischen Kommission. Rothschild hält fest, dass die gefahrlose Erhaltung der Vollbeschäftigung<br />

vor allem e<strong>in</strong>mal erforderlich mache „important <strong>in</strong>stitutional and politi<strong>ca</strong>l changes which … will<br />

probably widen the function of trade unions.“ Wir erkennen mit ihm: Gerade weil die Gewerkschaften<br />

diesen ihren neuen politischen Aufgaben <strong>in</strong> Österreich gerecht wurden, gab es hier Vollbeschäftigung<br />

fast ohne Inflation. Die so frühe Erkenntnis dieses neuen Politikbedarfes bei Rothschild bleibt höchst<br />

beachtenswert.<br />

Ich weiß nicht, warum e<strong>in</strong>e Zeitschrift vor kurzem mich den „Sozialpartner“, Rothschild<br />

h<strong>in</strong>gegen – ich glaube – als den „Roten“ bezeichnete. Viellicht hätte sie vielmehr ihn als den<br />

18


„Sozialpartner“ apostrophieren sollen. Denn gerade die Erkenntnis maßgeblicher, der, wenn ich so<br />

sagen darf, l<strong>in</strong>ken Reichshälfte nahestehenden Ökonomen <strong>in</strong> Österreich, dass die Gewerkschaften neue<br />

Aufgaben wahrnehmen müssen, hat die Herausbildung der Sozialpartnerschaft entscheidend<br />

erleichtert.<br />

Es ist überhaupt erstaunlich, wie viele sich erst nach 1954 bewahrheitende, vorausblickende<br />

gesellschaftspolitische Erkenntnisse sich bei Rothschild bereits f<strong>in</strong>den. Ich habe nur e<strong>in</strong>e Aussage bei<br />

ihm entdeckt, der ich „<strong>in</strong> the bl<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g light of h<strong>in</strong>dsight“ nicht zustimmen kann, nämlich die, dass<br />

Demokratisierung im Betrieb und betriebliche Mitbestimmung „could provide a new driv<strong>in</strong>g force for<br />

mobility“ (TW, S. 148). Aber an dieser m. E. nicht zutreffenden Aussage Rothschilds ist wohl nicht so<br />

sehr er, sondern vielmehr das österreichische Universitätswesen schuld: hätte es ihm früher e<strong>in</strong>en Platz<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gremium e<strong>in</strong>geräumt, so hätte er wohl früher erkannt, dass ausgeprägt Mitbestimmung die<br />

Mobilität eher hemmt, e<strong>in</strong>fach deswegen, weil derjenige, der lange bereits <strong>in</strong> Gremien sitzt, <strong>in</strong> diesen<br />

e<strong>in</strong>en höheren E<strong>in</strong>fluss erwirbt. Die oligarchische Honoratiorenuniversität andererseits hatte Mobilität<br />

gefördert, weil angesehene Wissenschaftshonoratioren ihre anerkannte Führerrolle von e<strong>in</strong>er<br />

Universität zur anderen mitnehmen konnten.<br />

Der dritte Gedanke, der mir <strong>in</strong> Rothschilds Lohntheorie auffiel, ist die gerne angewandte<br />

Erklärung e<strong>in</strong>es Zustandes aus der zeitweiligen und grundsätzlich labilen wechselseitigen Aufhebung<br />

gegenläufiger Kräfte. Schon <strong>in</strong> der Oligopoltheorie hatte Rothschild betont „price tends tob e the<br />

outcome of a variety of conflict<strong>in</strong>g tendencies“ (PO, S. 456). In der Lohntheorie betont er, dass<br />

arbeitssparende Innovationen “by far the most frequent <strong>in</strong> our time” (TW, S. 117) s<strong>in</strong>d und ihr Wirken<br />

die Lohnquote senkt. Andererseits wächst das Angebot des Faktors Kapitel rascher als wechselseitige<br />

Aufhebung dieses senkenden und dieses steigernden Effektes auf die Lohnquote bleibe diese fast<br />

genau konstant. Derselbe Zusammenhang wird dann nochmals <strong>in</strong> anderer Weise vorgetragen: e<strong>in</strong><br />

steigender gesamtwirtschaftlicher Monopolgrad senke die Lohnquote, relativ s<strong>in</strong>kende Rohstoffpreise<br />

erhöhten sie, so dass sie <strong>in</strong>sgesamt wieder konstant bleibe. Ich hätte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang etwas<br />

anders argumentiert: ich hätte auf die steigende Bedeutung des Humankapitals h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

andererseits auf den hohen technischen Fortschritt <strong>in</strong> der Erzeugung von Kapitalgütern oder auch nur<br />

betont, dass die relative Abnahme des sehr kapital<strong>in</strong>tensiven Agrarsektors – Rothschild betratet ja<br />

auch Grund und Boden als Kapital – nicht ohne E<strong>in</strong>fluss auf die Verteilungsquoten bleiben kann. Aber<br />

diese Details s<strong>in</strong>d unbedeutend. Entscheidend ist: E<strong>in</strong>em logisch geschlossen, e<strong>in</strong>fachen Modell zieht<br />

Rothschild allemal e<strong>in</strong>e gesamtgesellschaftswissenschaftlich orientierte, vielschichtige Erklärung vor.<br />

Und er zeigt so, dass der Ökonom imstande ist, allgeme<strong>in</strong> nachvollziehbare Aussagen von praktischer<br />

Relevanz zu treffen. Ökonomie als Kunst der verständlichen Darstellung des Verstehbaren, das ist es<br />

was Rothschild uns mustergültig überliefert hat.<br />

*) Abgekürzt zitiert: PO.<br />

**) Abgekürzt zitiert: TW.<br />

19


Macht und ökonomisches Gesetz – Der<br />

Beitrag Kurt W. Rothschilds<br />

Ewald Nowotny<br />

1. Die Erfassung des „Machtphänomens“ <strong>in</strong> der Nationalökonomie<br />

Die Beschäftigung mit dem Phänomen der Macht, das heißt, des E<strong>in</strong>wirkens wirtschafts- und<br />

gesellschaftspolitischer E<strong>in</strong>flüsse gegenüber dem Wirken von „Marktmechanismen“ ist e<strong>in</strong><br />

charakteristisches Element <strong>in</strong> der Arbeit von Kurt Rothschild. Explizit ist dies ersichtlich <strong>in</strong> dem von<br />

ihm herausgegebenen Band „Power <strong>in</strong> economics“. Aber auch <strong>in</strong> vielen anderen Arbeiten zu<br />

verschiedensten Bereichen, wie dem der Preistheorie, der E<strong>in</strong>kommensverteilung, der <strong>in</strong>ternational<br />

Wirtschaft und der ökonomischen Aspekte der Abrüstung bezieht sich Kurt Rothschild explizit auf die<br />

Berücksichtigung von Machtphänomenen. Der Ansatz von Kurt Rothschild stellt damit e<strong>in</strong>e<br />

Besonderheit dar gegenüber den heute vorherrschenden Formen der ökonomischen Analyse. Denn die<br />

moderne Nationalökonomie ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>e „Machtlosigkeit“ im doppelten S<strong>in</strong>n:<br />

E<strong>in</strong>erseits, <strong>in</strong>dem sie das Phänomen der Macht im Wirtschaftsleben ignoriert und damit nicht <strong>in</strong> der<br />

Lage ist, konkretes ökonomisches Geschehen tatsächlich zu erfassen. Andererseits, <strong>in</strong>dem eben durch<br />

diese Erkenntnislücken der praktische Wert und damit der praktische E<strong>in</strong>fluss, die „Macht“, der<br />

Wirtschaftswissenschaften nur ger<strong>in</strong>g zu veranschlagen ist.<br />

Die Gründe für diese, für e<strong>in</strong>e Sozialwissenschaft wie die Nationalökonomie, erstaunliche<br />

Vernachlässigung e<strong>in</strong>es zentralen Phänomens, s<strong>in</strong>d vielfältig:<br />

Zunächst ist, wie gezeigt werden wird, das Machphänomen analytisch tatsächlich sehr<br />

schwierig zu erfassen. Darüber h<strong>in</strong>aus hat sich aus vielfältigen Gründen als herrschender Ansatz der<br />

Nationalökonomie heute vielfach e<strong>in</strong> steriler a-historischer Formalismus entwickelt, der Elegance von<br />

Modellen vielfach höher schätzt als gesellschaftspolitische Relevanz. Diese Entwicklung hat nicht<br />

zuletzt auch wissenschaftssoziologische Ursachen. Denn die Flucht <strong>in</strong> die Esoterik eleganter Modelle<br />

erspart den Zwang zum kritischen gesellschaftspolitischen Engagement. Und auch <strong>in</strong> toleranteren<br />

Zeiten als denen, die Kurt Rothschild für e<strong>in</strong>en großen Teil se<strong>in</strong>es Lebens durchlaufen musste, birgt<br />

gesellschaftspolitisches Engagement immer e<strong>in</strong> gewisses Karriererisiko, das nutzenmaximierende<br />

Wissenschaftler gerne scheuen.<br />

Die Nichtberücksichtigung des Machphänomens ist jedoch nicht nur von wissenschaftlicher,<br />

sondern auch von em<strong>in</strong>ent praktischer Bedeutung. Denn e<strong>in</strong> zentrales Element der neokonservativen<br />

Ökonomie besteht ja <strong>in</strong> der Vorstellung bzw. Behauptung, ökonomisches Geschehen sei als e<strong>in</strong>e<br />

natürliche, „spontane Ordnung“ (F. A. v. Hayek) zu sehen, das heißt also von vorgegebenen<br />

„ökonomischen Gesetzen“ bestimmt. Zu dem Wirken dieser Gesetze gibt es, wie etwa Margret<br />

Thatcher im wirtschaftspolitischen Raum stets betont, „ke<strong>in</strong>e Alternative“. Jeder Machte<strong>in</strong>griff, d.h.<br />

jeder Versuch e<strong>in</strong>er spezifischen wirtschaftspolitischen Steuerung, wird als „konstruktivistischer<br />

Irrtum“ gesehen. Machte<strong>in</strong>flüsse seien demnach kurzfristig nur schädlich, längerfristig jedenfalls<br />

wirkungslos. Die alte Fragestellung „Macht oder ökonomisches Gesetz“ hat damit wieder erhebliche<br />

Aktualität gewonnen.<br />

20


2. Wirtschaftliche Macht und E<strong>in</strong>kommensverteilung<br />

Die bis heute am stärksten nachwirkende Diskussion dieses Problems f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> dem<br />

bestimmten Artikel „Macht oder ökonomisches Gesetz“, den Eugen v. Böhm-Bawerk 1914 am Ende<br />

e<strong>in</strong>es langen und erfolgreichen Gelehrten- und Politikerlebens (Böhm-Bawerk war der bis jetzt wohl<br />

erfolgreichste F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister Österreichs) schrieb. Die Thematik ist dabei von unveränderter<br />

Aktualität:<br />

Welcher Spielraum besteht für Veränderungen der E<strong>in</strong>kommensverteilung e<strong>in</strong>er<br />

Volkswirtschaft, haben Gewerkschaften wirklich ökonomische Effekte – oder können sie nur<br />

vorgegebene ökonomische Gesetzte nachvollziehen?<br />

Böhm-Bawerks Antwort auf diese Frage ist differenziert: Er unterscheidet zwischen der funktionalen<br />

E<strong>in</strong>kommensverteilung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Volkswirtschaft, d. h. der Unterteilung nach Lohn. Und Gew<strong>in</strong>nquoten<br />

und der personellen E<strong>in</strong>kommensverteilung, d.h. der Unterscheidung nach der Höhe der Pro-Kopf-<br />

E<strong>in</strong>kommen. Die wesentlichen von „ökonomischen Gesetzmäßigkeiten“ bestimmt. Das heißt, der<br />

Versuch, die Gew<strong>in</strong>nquote <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Volkswirtschaft zu reduzieren, könne, vor allem wegen der<br />

Auswirkungen auf das Investitionsverhalten, nur vorübergehend gel<strong>in</strong>gen. Letztlich werde sich die alte<br />

Gew<strong>in</strong>nquote, wenn auch unter Umständen auf e<strong>in</strong>em anderen Niveau der Volkswirtschaft, wieder<br />

e<strong>in</strong>stellen. Ohne auf die entsprechende theoretische Diskussion hier e<strong>in</strong>gehen zu können, bleibt<br />

jedenfalls festzuhalten, dass <strong>in</strong> vielen Staaten, so auch <strong>in</strong> Österreich, tatsächlich e<strong>in</strong>e bemerkenswerte<br />

langfristige Konstanz der bere<strong>in</strong>igten Lohnquote festzustellen ist.<br />

Es wäre jedoch falsch, aus diesem Phänomen auf e<strong>in</strong> alle<strong>in</strong>iges Wirken „ökonomischer Gesetze“ zu<br />

schließen. Denn Böhm-Bawerk zeigt, dass auch aus der Sicht se<strong>in</strong>er neoklassischen Theorie im<br />

Gegensatz zur funktionalen sehr wohl e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>flussbarkeit der personellen E<strong>in</strong>kommensverteilung<br />

gegeben ist. Nun steht dieser Aspekt der E<strong>in</strong>kommensverteilung vielfacht im H<strong>in</strong>tergrund der<br />

theoretischen Diskussion, nicht zu Letzt, weil sich hier erheblich größere Schwierigkeiten der<br />

empirischen Erfassung ergeben. Soweit jedoch Studien vorliegen (z.B. E. Walterskirchen, 1983) zeigt<br />

sich etwa für Österreich, dass diese personelle E<strong>in</strong>kommensverteilung im letzten Jahrzehnt<br />

gleichmäßiger geworden se<strong>in</strong> dürfte, nicht zuletzt durch das Wirken verschiedenster<br />

Umverteilungsmaßnahmen, <strong>in</strong>sbesonders über Transferzahlungen.<br />

Die Schlussfolgerung, die mir aus dieser, notwendigerweise verkürzte Diskussion sichtbar ersche<strong>in</strong>t,<br />

ist folgende: In Frage der E<strong>in</strong>kommensverteilung werden sowohl Machte<strong>in</strong>flüsse wie auch<br />

„ökonomische Gesetze“ wirksam, es ist daher e<strong>in</strong>er Untersuchung der Bedeutung und<br />

Wirkungszusammenhänge im jeweiligen Bereich erforderlich. Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist es<br />

dabei vor allem wichtig, auf die für die jeweilige Fragestellung tatsächlich relevanten Ansatzpunkte<br />

abzustellen. Das bedeutet <strong>in</strong> Bezug auf Fragen der E<strong>in</strong>kommensverteilung etwa, dass den Aspekten<br />

der funktionalen E<strong>in</strong>kommensverteilung nur e<strong>in</strong>e vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge wirtschaftspolitische<br />

Relevanz zuzuschreiben ist, nicht zuletzt deshalb, weil es sich ja hier jeweils um e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenfassung äußerst unterschiedlicher Größen handelt. So enthält die Lohnquote sowohl die<br />

E<strong>in</strong>kommen des Generaldirektors wie die des Hilfsarbeiters, <strong>in</strong> der Gew<strong>in</strong>nquote s<strong>in</strong>d sowohl hohe<br />

Unternehmensgew<strong>in</strong>ne, wie auch Z<strong>in</strong>se<strong>in</strong>künfte aus den Ersparnissen e<strong>in</strong>es Rentnerhaushaltes erfasst.<br />

Die wirtschaftspolitische Diskussion sollte sich daher s<strong>in</strong>nvollerweise auf Fragen der personellen<br />

E<strong>in</strong>kommensverteilung konzentrieren, sowohl, was der Aspekt der primären E<strong>in</strong>kommensverteilung<br />

betrifft, also der unmittelbar durch Lohnverhandlungen bestimmten Entwicklungen, wie auch, was die<br />

durch Umverteilungsvorgänge bee<strong>in</strong>flusste sekundäre E<strong>in</strong>kommensverteilung betrifft.<br />

21


3. Ökonomische Macht und Preistheorie<br />

Es ist offensichtlich, dass die ökonomische Realität nicht dem „Lehrbuch-Fall“ der<br />

vollkommenen Konkurrenz entspricht, sondern durch vielfältigste Formen unvollkommener Märkte,<br />

d.h. damit auch vielfältiger Machte<strong>in</strong>flüsse, gekennzeichnet ist. Die Bee<strong>in</strong>flussung des<br />

Marktgeschehens durch wirtschaftliche Macht stellt damit e<strong>in</strong> zentrales Phänomen dar, trotzdem wird<br />

es <strong>in</strong> ökonomischen Analysen ignoriert. Als <strong>in</strong>struktives Beispiel für die komplexen Zusammenhänge<br />

zwischen Macht- und Konkurrenzbeziehungen auf e<strong>in</strong>em Markt, sei der Fall der M<strong>in</strong>eralölmärkte<br />

angeführt:<br />

Bereits 1972, also vor dem Ölschock, hatte Kurt Rothschild <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bekannten<br />

Referat vor dem Vere<strong>in</strong> für Sozialpolitik – „ Macht, die Lücke <strong>in</strong> der Preistheorie“- darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, dass der Erdölpreis zu e<strong>in</strong>em erheblichen Teil als Mach-bestimmt zu sehen sei. Durch<br />

die Bildung der Gegenmacht <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Kartells kam es zu e<strong>in</strong>er massiven Verschiebung der<br />

Machtverhältnisse auf diesem Markt mit der Folge e<strong>in</strong>er Explosion der Ölpreise. Wirtschaftsliberale<br />

Ökonomen, wie etwa Milton Friedmann, haben diese massiven Preiserhöhungen stets als e<strong>in</strong> nur<br />

vorübergehendes, kurzfristiges Phänomen gesehen. Gegenüber dem Wirken des re<strong>in</strong>en<br />

„Preismechanismus“ könne sich wirtschaftliche Macht aus ihrer Sicht nur kurzfristig auswirken. Denn<br />

diese Preiserhöhungen würden unmittelbar durch In-Gang-Setzen von Substitutionsprozessen noch<br />

weiter Nachfragerückgänge <strong>in</strong>duzieren. Letztlich würde eben der Selbststeuerungsmenchanismus des<br />

Marktes über den Markteffekt steigen.<br />

Die jüngsten Schwierigkeiten der OPEC können auch tatsächlich als Illustration dieser<br />

Thesen gesehen werden, <strong>in</strong>s besonders, wenn diese Mechanismen durch den kriegsbed<strong>in</strong>gten Zerfall<br />

der Kartellmacht noch verstärkt werden. Dennoch ist die wirtschaftsliberale Position aus me<strong>in</strong>er Sicht<br />

zu simpel und damit letztlich irreführend: Denn auch wenn das Ölpreiskartell nur zehn Jahre wirksam<br />

gewesen wäre, ist doch nicht zu leugnen, dass se<strong>in</strong> Wirken das ökonomische Antlitz der Welt<br />

verändert hat. Denn niemand kann annehmen, dass selbst e<strong>in</strong> Zerfall des Ölpreiskartells e<strong>in</strong>e Rückkehr<br />

zum status quo ante, zu den ökonomischen Verhältnissen der Zeit vor dem „Ölpreisschock“ br<strong>in</strong>gen<br />

würde. Das heißt: selbst dort, wo Marktmechanismen langfristig wirken, ist es wirtschaftspolitisch<br />

nicht un<strong>in</strong>teressant zu untersuchen, was <strong>in</strong> der von Markt- und Machte<strong>in</strong>flüssen kann demnach zu<br />

ökonomisch relevanten Ergebnissen führen.<br />

Die Tatsache, dass e<strong>in</strong> Abstellen auf Marktmechanismen alle<strong>in</strong> nicht zur Analyse<br />

realer Phänomene ausreicht, bedeutet auch, dass es nicht möglich ist von allgeme<strong>in</strong> übertragbaren<br />

„ökonomischen Gesetzen alle<strong>in</strong> auszugehen, sondern, dass ökonomische Probleme unter spezieller<br />

Berücksichtigung der jeweiligen räumlichen und zeitlichen Spezifika des jeweiligen Marktes zu<br />

analysieren s<strong>in</strong>d. Um wieder beim Beispiel des M<strong>in</strong>eralölmarktes zu bleiben, zeigen sich etwa <strong>in</strong><br />

diesem Bereich zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Österreich erhebliche Unterschiede. So<br />

wurde etwa <strong>in</strong> Österreich die Preisregelung für Benz<strong>in</strong> aufgegeben, <strong>in</strong> der Hoffnung, dass ähnlich wie<br />

<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Wettbewerb e<strong>in</strong>e optimale Allokation erreichen<br />

könne. Tatsächlich haben sich die Märkte äußerst unterschiedlich entwickelt. In Österreich, als e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en Oligopolmarkt, hat sich deutlich e<strong>in</strong> Macht-bestimmtes Marktgeschehen durch abgestimmtes<br />

Verhalten der Oligopolisten ergeben. Durch Wegfallen der staatlichen Gegenmacht <strong>in</strong> Form der<br />

Preisregelung hat sich damit e<strong>in</strong> Machübergewicht zugunsten der kartellähnlich agierenden ohne<br />

22


Berücksichtigung der <strong>in</strong>stitutionellen und organisatorischen Voraussetzungen der jeweiligen Märkte<br />

nicht ohne weiteres übertragbar s<strong>in</strong>d: Was <strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland oder <strong>in</strong> den USA<br />

funktionieren kann, muss deshalb nicht für Österreich funktionieren. Dies gilt selbstverständlich nicht<br />

für den Bereich des M<strong>in</strong>eralölmarktes, sondern für viele andere Märkte und wirtschaftspolitische<br />

Problembereiche, wie etwa die Regelung öffentlicher Unternehmungen, Folgen e<strong>in</strong>er „Deregulierung“,<br />

außerwirtschaftliche Aspekte etc.<br />

4. Zusammenfassung<br />

Es ließe sich noch e<strong>in</strong>e Vielzahl weiterer Beispiele für die komplexen Zusammenhänge<br />

zwischen Macht- und Markte<strong>in</strong>flüsse aufzeigen. E<strong>in</strong> besonders wichtiger Bereich ist dabei der Bereich<br />

der Außenwirtschaft, wo Kurt Rothschild <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von Beiträgen darauf h<strong>in</strong>gewiesen hat, dass<br />

die Aussagen der klassisch liberale Außenwirtschaftstheorie und das daraus abgeleitete Postulat der<br />

Freihandels nur unter sehr e<strong>in</strong>geschränkten, <strong>in</strong> der Praxis vielfach nicht bestehenden, Bed<strong>in</strong>gungen<br />

gelten. Vielmehr können bestehende Entwicklungsdifferentiale, ökonomische Machverhältnisse und<br />

andere Differenzierungsfaktoren dazu führen, dass die Wohlfahrtsgew<strong>in</strong>ne des Freihandels auf die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Teilnehmerstaaten sehr ungleich verteilt s<strong>in</strong>d und im Extremfall zu größerer ökonomische<br />

Ungleichheit führen.<br />

E<strong>in</strong>e markante historische Illustration dieser Problematik stellte die Diskussion um die<br />

Außenwirtschaftspolitik des deutschen Reiches im 19.Jahrhundert dar, wo der Sieg der Historischen<br />

Schule gegenüber dem Wirtschaftsliberalismus dazu führte, dass Deutschland, im Gegensatz zur<br />

vorherrschenden ökonomischen Macht England vom System des Freihandels ab- und auf e<strong>in</strong><br />

Schutzzollsystem überg<strong>in</strong>g. Historisch gesehen hat dies zweifellos zum raschen Aufstieg der<br />

deutschen Industrie im 19. Jahrhundert geführt. Heute ist diese Problematik wieder aktuell im<br />

Verhältnis zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern, wobei auch hier wieder der jeweilige<br />

ökonomische Diskussionsstand den jeweiligen Wirtschafts- und Macht<strong>in</strong>teressen entspricht.<br />

Ohne auf weitere Beispiele e<strong>in</strong>gehen zu können, seien nochmals zwei Aspekte hervorgehoben,<br />

die für e<strong>in</strong>e Vielzahl konkreter ökonomischer Fragen von Bedeutung s<strong>in</strong>d:<br />

1. Die explizite Behandlung des Themas Macht und ökonomisches Gesetz zeigt, wie<br />

gefährlich und irreführend es se<strong>in</strong> kann, bei ökonomischen Analysen die Bedeutung von Raum und<br />

Zeit zu unterschätzen. So kann e<strong>in</strong> Modell, das auf e<strong>in</strong> zeitloses wirtschaftliches Gleichgewicht<br />

abstellt, theoretisch völlig richtig sei, <strong>in</strong> der wirtschaftspolitischen Übertragung dagegen völlig <strong>in</strong> die<br />

Irre führen.<br />

Wenn Keynes e<strong>in</strong>mal sagte: „In the long run we all are dead!“ so ist dies nicht nur als Zeichen<br />

e<strong>in</strong>es, wenn auch unleugbar faktisch begründeten Zynismus zu sehen. Auch me<strong>in</strong>te Keynes nicht, dass<br />

es, dass es vielfach gefährlich ist, bei wirtschaftspolitischem Handeln vom Bild e<strong>in</strong>es langfristigen<br />

Gleichgewichts auszugehen, weil ja die konkreten Probleme dar<strong>in</strong> bestehen, dass laufend<br />

Ungleichgewichtskonstellationen auftreten, die kurz und mittlere Frist daher nicht durch langfristige<br />

Gleichgewichtsmodelle erklärt werden kann. Gerade unter diesem Aspekt der wirtschaftspolitischen<br />

Relevanz ist es auch ke<strong>in</strong> Zufall, dass e<strong>in</strong>e der jüngsten Arbeiten von Kurt Rothschild sich mit dem<br />

Thema der Ungleichgewichtsökonomie beschäftigt.<br />

2. Die Diskussion der Themas „Macht und ökonomisches Gesetz“ zeigt dass es zweifellos<br />

gewisse Zusammenhänge gibt, die als ökonomisch-technische Sachzwänge, als „ökonomische<br />

23


Gesetze“ zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Aber nicht alles wirtschaftliche Geschehen wird von diesen<br />

„Gesetzen“ bestimmt und auch nicht alles, was sich als Sachzwang präsentiert, ist tatsächlich als<br />

solcher zu betrachten. Es geht daher darum, den wichtigen Weg zu f<strong>in</strong>den zwischen bloßen<br />

technokratischer Mechanik und e<strong>in</strong>em naiven Glauben an politische und gesellschaftliche Allmacht,<br />

der davon ausgeht, es genüge schon, nur etwas entsprechend stark zu wünschen.<br />

Hier das Ausmaß und die Form der tatsächlichen Spielräume wirtschaftspolitischen Handelns<br />

auszuloten, ist e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe e<strong>in</strong>es seriösen Wirtschaftswissenschaftlers, Kurt Rothschild hat<br />

mit e<strong>in</strong>em wesentlichen Teil se<strong>in</strong>es Werkes gezeigt, wie diese Aufgabe erfolgreich angegangen<br />

werden kann.<br />

24


LITERATUR:<br />

Arndt, H. Wirtschaftliche Macht, C. H. Beck-Verlag, München, 1974.<br />

Böhm-Bawerk, E. v., Macht der ökonomischen Gesetze; Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und<br />

Verwaltung, Bd. 23, 1914<br />

Nowotny E., Zur „Machtlosigkeit“ der Wirtschaftswissenschaften. In: K. Laski, E. Matzner, E. Nowotny, HSG.:<br />

Beiträge zur Diskussion und Kritik der neoklassischen Ökonomie. Festschrift für K. W. Rothschild und J.<br />

Ste<strong>in</strong>dl, Spr<strong>in</strong>ger Verlag, Berl<strong>in</strong> 1979.<br />

Rothschild, K. W. Ed., Power Economics, Pengu<strong>in</strong> modern economics read<strong>in</strong>gs, Harmondsworth 1973.<br />

Rothschild, K. W. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Ungleichgewichtstheorie, Spr<strong>in</strong>ger Verlag, Berl<strong>in</strong> 1981<br />

Walterskirchen, E., Nivellierung der Haushaltse<strong>in</strong>kommen 1970-1980 IN. Wirtschaft und Gesellschaft, 9 Jhg./H.<br />

1/83 Orac, Wien.<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Die Publikationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

I. Bücher<br />

II. E<strong>in</strong>zelbeiträgen<br />

III. Rezensionen<br />

Unterteilt. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die E<strong>in</strong>zelbeiträge nach folgenden Sachgebieten geordnet:<br />

A. Arbeitsmarkt<br />

B. Beschäftigung und Inflation, Konjunktur<br />

C. E<strong>in</strong>kommensverteilung<br />

D. Außenhandel<br />

E. Marktformen und Preitheorie<br />

F. Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsstruktur<br />

G. Dogmengeschichte und Methoden der Ökonomie<br />

H. Allgeme<strong>in</strong>e Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik.<br />

Bei thematischen Überschneidungen erfolgt e<strong>in</strong>e mehrfache Zuordnung des Titels auf die entsprechenden<br />

Sachgebiete. Die Publikationen s<strong>in</strong>d chronologisch geordnet. Für die gebräuchlichsten Zeitschriften werden<br />

folgende Abkürzungen verwendet:<br />

Econometri<strong>ca</strong> EM<br />

Economi<strong>ca</strong> Ec<br />

Economic Journal EJ<br />

Journal of Politic Economy JPE<br />

Kyklos Ky<br />

Oxford Bullet<strong>in</strong> of Statistics OB<br />

Quarterly Journal of Economics QJE<br />

Journal of Economic Literature JEL<br />

Review of Economic Studies RES<br />

25


Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik Schw. Z.f.V.<br />

Scottish Journal of Politi<strong>ca</strong>l Economy SJPE<br />

Weltwirtschaftliches Archiv WWA<br />

Zeitschrift für Nationalökonomie Zfn<br />

I. Bücher<br />

Austria’s Economic Development between the Two Wars, Frederick Muller, London 1947<br />

The Austrian Economy s<strong>in</strong>ce 1945, Royal Institute of International Affairs, London 1950<br />

The Theory of Wages, Oxford 1954, 3.Aufl. 1965, Span. Jap. H<strong>in</strong>dust. Portug. Übersetzungen<br />

Lohntheorie, Franz Vahlen, Berl<strong>in</strong> und Frankfurt 1963<br />

Marktform, Löhne und Außenhandel, Beiträge zu Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, Europa-Verlag,<br />

Wien 1996<br />

Wirtschaftsprognose, Methoden und Probleme, Spr<strong>in</strong>ger-Verlag, Berl<strong>in</strong>, Heidelberg, New York 1969<br />

Development of Income Distribution by Factor Shares <strong>in</strong> Western Europe, OECD, Paris 1971<br />

Betriebsneugründungen und Arbeitsmarkt (geme<strong>in</strong>sam mit O. Lakk<strong>in</strong>ger), Heft VI der Schriftreihe des<br />

Instituts für Arbeitsmarktpolitik, L<strong>in</strong>z 1971<br />

Editor; Power of Economics, Pengu<strong>in</strong> Modern Economics. Read<strong>in</strong>gs. (Pengu<strong>in</strong> Books, Harmondsworth<br />

1971), Ital. Übersetzung (1976), Span. Übersetzung (1976)<br />

Bestimmungsgründe der Lohnbewegung (geme<strong>in</strong>sam mit E. Nowotny und G. Schwödiauer), Spr<strong>in</strong>ger-<br />

Verlag, Wien und New York 1972<br />

Herausgeber (geme<strong>in</strong>sam mit E. Dürr und W. A. Jöhr): Beiträge zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik.<br />

Festschrift für Theodor Pütz, Duncker und Humbolt, Berl<strong>in</strong> 1975<br />

Co-author: OECD Report, Social Sciences <strong>in</strong> Policy Mak<strong>in</strong>g, Paris 1979<br />

Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Österreich 1955-1975, Heft XXIII der Schriftenreihe des Österreichischen Instituts für<br />

Arbeitsmarktpolitik, L<strong>in</strong>z 1977<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Ungleichgewichtstheorie, Spr<strong>in</strong>ger-Verlag, Berl<strong>in</strong>, Heidelberg, New York 1981<br />

II. E<strong>in</strong>zelbeiträge<br />

A. Arbeitsmarkt<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Approaches to the Theory of Braga<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> J. T. Dunlop (ed.), The Theory of Wage Determiantion,<br />

Macmillan (London 1957)<br />

“Unterschiedliche Dimensionen der Lohntheorie” <strong>in</strong> H. Arndt (Hrsg.) Lohnpolitik und<br />

E<strong>in</strong>kommensverteilung (Berl<strong>in</strong> 1969)<br />

26


„Marktmechanismus und Arbeitsmarktpolitik“ <strong>in</strong> F. Butschek (Hrsg.), Die ökonomischen Aspekte der<br />

Arbeitsmarktpolitik (Wien 1975)<br />

„Lohntheorien“ <strong>in</strong> E. Gaugler (Hrsg.) Handwörterbuch des Personalwesens ( Stuttgart 1975)<br />

„Wirtschaftsentwicklung und Arbeitsmarkt“ <strong>in</strong>: Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Neue<br />

Arbeitsplätze für Oberösterreich (L<strong>in</strong>z 1977)<br />

Werden die hoch<strong>in</strong>dustriellen Gesellschaften langfristig durch strukturelle Arbeitslosigkeit gekennzeichnet<br />

se<strong>in</strong>? In: G. Br<strong>in</strong>gmann (Hrsg.) Ausbildungsgrad und Beschäftigung (Berl<strong>in</strong> 1978)<br />

„Sucharbeitslosigkeit“ <strong>in</strong>: H. Seidel u. F. Butscheck (Hrsg.) Ist Arbeitslosigkeit unvermeidlich?<br />

Effektivität und Effizienz der Transferleitungen <strong>in</strong> der Arbeitsmarktpolitik: Koereferat“ <strong>in</strong> M. Pfaff (Hrsg.)<br />

Effizienz und Effektivität staatlicher Transferpolitik <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise (Berl<strong>in</strong> 1983)<br />

„Ist strukturelle Arbeitslosigkeit e<strong>in</strong> Alibi für die Wirtschaftspolitik?“ <strong>in</strong> Schelbert-Syfrig, Halbherr, Harabi<br />

(Hrsg.), Arbeitsmarktstrukturen und –prozesse (Dissenhofen 1983)<br />

„Kommentare zum Referat von Prof. Hamermesh“ <strong>in</strong> H. Giersch (ed.), Economic Incentives (1985)<br />

„Beschäftigungsmöglichkeiten: Verlust und Gew<strong>in</strong>n an Arbeitsplätzen“ <strong>in</strong> H. Siegenthaler (Hrsg.), Neue<br />

Technologien und Arbeitswelt<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

„Wages and Risk-bear<strong>in</strong>g“, OB 1945<br />

“Migration and the Distributive trades” RES, NR. 34, 1947 (mit S. Gillespie)<br />

“Arbeitslosigkeit als ökonomisches und soziales Phänomen: Abgrenzungs- und Interpretationsprobleme“,<br />

Das Wirtschaftsstudium, Jg. 6, Nr. 4, 1977<br />

„ Zyklisches Verhalten und Niveau der österreichischen Arbeitslosigkeit: Zwei hypothetische<br />

Betrachtungen“ Z. F. N., Jg. 37, Nr. 1-2, 1977<br />

„Arbeitslose: Gibt’s die?“, Ky, Jg. 31, Fasc. 1, 1978<br />

„Arbeitszeit und Arbeitslosigkeit“, Wirtschaft und Gesellschaft, 4. Jg., Nr. 3, 1978<br />

„Republik zu Butscheck“ Z. f. N., Jg. 38, Nr. 3-4, 1978<br />

„Unvollkommene Information und Arbeitsmarkt“, Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt), Jg. 8,<br />

Heft 11, 1979<br />

„A Note on Female Labour Supply“; Kyklos, Vol. 33, Nr. 2. 1980<br />

“A Note on Some Economic and Welfare Aspects of Work<strong>in</strong>g-Time Regulation”, Australian Economic<br />

Papers, June 1982<br />

B. Beschäftigung und Inflation, Konjunktur<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

“The Bus<strong>in</strong>ess Cycle <strong>in</strong> Austria and Switzerland” <strong>in</strong> M. Bronfenbrenner (3d.), Is the Bus<strong>in</strong>ess Cycle<br />

Obsolete? (New York-London 1969)<br />

27


“Wirtschaftsforschung und magische Vielecke” <strong>in</strong> H.Seidel undH. Kramer (Hrsg.) Wirtschaftsforschung <strong>in</strong><br />

Österreich (Wien 1973)<br />

„Bemerkungen zu konjunkturellen Entwicklung der österreichischen Wirtschaft 1954-1970“ <strong>in</strong> A. E. Ott<br />

(Hrsg.) Wachstumszyklen. Über die neue Form der Konjunkturschwankungen (Berl<strong>in</strong> 1973)<br />

„Diskussionsberichte zu den Referaten Heike, Kromphardt und Pael<strong>in</strong>ck“ <strong>in</strong> B. Gahlen und H. K: Schneider<br />

(Hrsg.), Grundfragen der Stabilitätspolitik (Tüb<strong>in</strong>gen 1974)<br />

„Stellungnahme zum Gutachten“ <strong>in</strong> Streissler, L. Be<strong>in</strong>sen, St. Schleicher, H. Suppanz, Zur Relativierung des<br />

Zieles der Geldwertstabilität (Gött<strong>in</strong>gen 1976)<br />

„Keynesianische und postkeynesianische Beschäftigungstheorie“ <strong>in</strong>: G. Bombach, B.Gahlen, A. E. Ott<br />

(Hrsg.), Neuere Entwicklungen <strong>in</strong> der Beschäftigungstheorie und – politik (Tüb<strong>in</strong>gen 1979)<br />

„Beschäftigung und Außenhandelspolitik“ <strong>in</strong> W. Clement und K. Socher (Hrasg.) Empirische<br />

Wirtschaftsforschung und monetäre Ökonomik (Berl<strong>in</strong> 1979)<br />

Bericht über Diskussion zu den Referat E. Streissler <strong>in</strong>: G. Bombach, B. Gahlen, A. E. Ott (Hrsg.)<br />

Makroökonomik heute: Geme<strong>in</strong>samkeiten und Gegensätze (Tüb<strong>in</strong>gen 1984)<br />

„Konjunkturtheorie <strong>in</strong> der Krise?! Berichte über die Generaldiskussion <strong>in</strong> G. Bombach, B. Gahlren, A. E.<br />

Ott (Hrsg.), Perspektive der Konjunkturforschung (Tüb<strong>in</strong>gen1984)<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

“Public Expenditue and National Income”, Ec, Mai 1944<br />

“Inlfation Contenue, Planifi<strong>ca</strong>tion et Chomage”, Economie appliquèe, Jänner-März 1950<br />

“Rüstungswirtschaft und Vollbeschäftigung”, Schw. Z. f. V., Juni 1956<br />

„Aggregative Wage of Theory and Money Illusion“ JPE, Oktober 1957<br />

“Illusions about Money Illusion?, JPE, Juni 1965<br />

“Stagflation and Intensified Inflation”, Economic Journal, Vol. 82 (Dec. 1972)<br />

“The Philips Curve and All That”, SJPE, Vol. 18, NO.3, 1971. (Deutsche Übersetzung <strong>in</strong> E. Nowonty,<br />

Hrsg., Löhne Preise, Beschäftigung, Frankfurt, 1974)<br />

„Friedman, Expectations and the Philips Trade-Off: A Reply“, SJPE, Vol. 21, No.3, 1974<br />

„Arbeitslosigkeit als Ökonomisches und soziales Phänomen. Abgrenzung- und Interpretationsprobleme”,<br />

Das Wirtschaftsstudium, Jg. 6, Nr. 4, 1977<br />

„Arbeitslose: Gibt’s die?“, Ky., Jg.31, Fasc.1, 1978<br />

„Kahn on Malivaud“, Cambridge Journal of Economics, Vol. 2, Nr. 4, 1978<br />

„Kritische Darstellung der theoretischen Grundlage der Vollbeschäftigungspolitik”, Vierteljahreshefte zur<br />

Wirtschaftsforschung, Heft 1, 1980<br />

„Stagflation: Was bleibt von der Phillipskurve?“ Wirtschaft und Gesellschaft, 8. Jg., Heft 2, 1982<br />

(Festschrift für Th. Prager und Ph. Rieger)<br />

„Möglichkeiten und Grenzen der Beschäftigungspolitik“, Wirtschaftsanalysen, Heft 3/1982<br />

28


„Vollbeschäftigung- e<strong>in</strong>e Ausnahmesituation?“ Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. 31/83 (6.August 1983)<br />

„Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verflochtenen Wirtschaft. Gedanken zur Frage e<strong>in</strong>er globalen<br />

Beschäftigungspolitik“, Wirtschaft und Gesellschaft, Vol. 11/1, 1985<br />

C. E<strong>in</strong>kommensverteilung<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Approaches to the Theory of Barga<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> J. T. Dunlop (e.d), The Theory of Wage Determ<strong>in</strong>ation,<br />

Macmillan, London 1957<br />

“E<strong>in</strong>kommenspolitik oder Wirtschaftspolitik?” <strong>in</strong> E. Schneider (Hrsg.), Probleme der E<strong>in</strong>kommenspolitik,<br />

J.C.B. Mohr, Tüb<strong>in</strong>gen 1965<br />

„Unterschiedliche Dimensionen der Lohntheorie“ <strong>in</strong> H. Arndt (Hrsg.) Lohnpolitik und<br />

E<strong>in</strong>kommensverteilung (Berl<strong>in</strong> 1969)<br />

„Distributive Aspects of the Austrian Theory“ <strong>in</strong> J. R. Hicks, and W. Weber (eds.) Carl Menger and the<br />

Austrian School of Economics (Oxford 1973)<br />

“Diskussionsberichte zu den Referaten Kowalsky und Frey” <strong>in</strong> G. Bombach, B. Gahlen (Hrsg.), Neue<br />

Aspekte der Verteilungstheorie (Tüb<strong>in</strong>gen 1974)<br />

„Inequality: Is Income Distribution An Adequate Measure?“ <strong>in</strong> J. Le<strong>ca</strong>illon (ed.) La Repartition du Revenu<br />

National, (Paris 1975)<br />

„Über die Wichtigkeit und die Vernachlässigung der Verteilungspolitik” <strong>in</strong> Dürr, Jöhr und Rothschild<br />

(Hrsg.) Beiträge zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik (Berl<strong>in</strong> 1975). Wiederabgedruckt <strong>in</strong> U.<br />

Teichmann, Hrsg., Probleme der Wirtschaftspolitik, Bd. I (Darmstadt 1978).<br />

„Verteilungspolitik: Krise oder Absenz?“ <strong>in</strong>: H. Markmann u. D. B. Simmert (Hrsg.), Krise der<br />

Wirtschaftspolitik (Köln 1978) Wiederabgedruckt <strong>in</strong>: D.B. Simmert (Hrsg.) Wirtschaftspolitik- Kontroverse<br />

„Effektivität und Effizienz der Transferleistungen <strong>in</strong> der Arbeitsmarktpolitik: Koreferat“ <strong>in</strong> M. Pfaff (Hrsg.)<br />

Effizienz und Effektivität staatlicher Transferpolitik <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise (Berl<strong>in</strong> 1983)<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

, „Langfristige Reallohn- und Lebensstandardvergleiche“, ZfN, Bd. XVI, 1956<br />

„Der Lohnanteil am Gesamte<strong>in</strong>kommen“ WWA, Bd.78, 1957<br />

„Aggragative Wage Theory and Money Illusion“, JPE, Oktober 1957<br />

“Some Recent Contributions to a Macro-economic Theory of Income Distribution”, SJPE, Oktober 1<strong>961</strong><br />

“Theme and Variations- Remarks on the Kaldorian Distribution Formula”, KY, Bd. XVIII, Nr. 4 (1965).<br />

(Deutsche Übersetzung <strong>in</strong> H. Frisch (Hrsg.), Beiträge zur Theorie der E<strong>in</strong>kommensverteilung, Berl<strong>in</strong> 1967)<br />

„Bemerkungen zum Verteilungsproblem“, Kyklos, Vol. XX, Fasc. 3 (1967)<br />

„Zur Arithmetik und Interpretation von Lohnquoten“, Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftspolitik, 13 Jahr(1968)<br />

„Different Approaches <strong>in</strong> Distribution Theory“, Kyklos, Vol.24, Fasc. 1, 1971<br />

29


“Verteilungstheoretische Aspekte im System Österreichischen Schulen”, Zeitschrift für Nationalökonomie,<br />

Bd. 32 Heft 1, 1972<br />

„Some Notes on Sydney’s We<strong>in</strong>traub’s Eclectic Theory of Income Shares“, Journal of Post-Keynesian<br />

Economics, Vol. 7, Nr.4, 1985<br />

D. Außenwirtschaft<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Langfristige Verschiebungen der Warenstruktur im Welthandel” <strong>in</strong> G. Bombach (Hrsg.)<br />

Strukturwandlungen e<strong>in</strong>er wachsenden Wirtschaft, Duncker & Humbolt, Berl<strong>in</strong> 1964<br />

Mitarbeit an der EFTA-Studie, The Effect on Prices of Tafiff Dismantl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> EFTA (Geneva 1966)<br />

„Der Kle<strong>in</strong>staat im <strong>in</strong>ternationalen Handel“; Diskussionse<strong>in</strong>leitung <strong>in</strong> W. Weber (Hrsg.) Der Kle<strong>in</strong>staat <strong>in</strong><br />

der europäischen wirtschaftlichen Zusammenarbeite (Wien und München 1975)<br />

„Beschäftigung und Außenhandelspolitik“ <strong>in</strong>: W. Clement und K. Socher (Hrsg.), Empirische<br />

Wirtschaftsforschung und monetäre Ökonomie (Berl<strong>in</strong> 1979)<br />

Bericht über die Diskussion zum Referat H. Hesse <strong>in</strong>: G, Bombach<br />

B. Gahlen, A. E. Ott (Hrsg.) Zur Theorie und Politik <strong>in</strong>ternationaler Wirtschaftsbeziehungen (Tüb<strong>in</strong>gen<br />

1981)<br />

„Koreferat zu den Beiträgen von Vosgerau, Hess und Tumlir“ <strong>in</strong> Hessen-Streissler-Tichy (Hrsg.)<br />

Außenwirtschaft bei Ungewissheit (Tüb<strong>in</strong>gen 1985)<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

„The Small Nation and World Trade“, EJ, April 1944<br />

“Actual and Implied Exchange Rates”, SJPE, October 1958<br />

„Zur Frage der Auswirkung e<strong>in</strong>er Abwertung auf die <strong>in</strong>ternationalen Austauschbed<strong>in</strong>gungen”, WWA, Bd.<br />

72, 1954. Englische Übersetzungen <strong>in</strong> International Economic Papers, Nr. 5<br />

„Export oder Exportüberschuss!“, Konjunkturpolitik 7. Jg., 1<strong>961</strong><br />

„Kle<strong>in</strong>staat und Integration“, WWA, Bd. 90, 1963<br />

„Push and Pull im Export“, WWA, Bd. 97, Heft 2, 1966<br />

„Integration und Außenhandelsstruktur”, WWA, Bd. 104, Heft 1, 1970<br />

„Welthandel, Meistbegünstigung, Präferenzen”, Österreichische Zeitschrift für Außenpolitik, 13 Jg.,<br />

Sonderheft 1973<br />

„Military Expenditure, Exports and Growth“, Ky, Vol. 26, Fasc. 4, 1973<br />

„Export Structure, Export Flexibility and Competitiveness”, WWA, Vol. 111, Heft 2, 1975<br />

„Der Streit um die Wechselkurspolitik und die Ziele der Wirtschaftspolitik”, Wirtschaftspolitische Blätter,<br />

23. Jg., Nr.3, 1976<br />

„Außenhandelstheorie, Außenhandelspolitik und Anpassungsdruck”, Ky, Jg. 32, Fasc. ½ 1979<br />

30


„Expenditure Function and Devaluation <strong>in</strong> A Small Open Economy: A Note on the Prachowny Model”,<br />

WWA, Bd. 118, Heft 3, 1982<br />

„Geldmengen, Währungsreserven und Wechselkuränderungen”, Jahrbücher für Nationalökonomie und<br />

Statistik, Bd. 198, Heft 4, Juli 1983<br />

„Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verflochtenen Wirtschaft. Gedanken zur Frage e<strong>in</strong>er globalen<br />

Beschäftigungspolitik“, Wirtschaft und Gesellschaft, Vol. 11/1, 1985<br />

„Exports, Growth, and Catch<strong>in</strong>g-Up: Some Remarks and Crude Calculations“, WWA, Bd. 121, Heft 2, 1985<br />

„Der Multiplikator <strong>in</strong> der offenen Wirtschaft”, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 1985<br />

E. Marktformen und Preistheorie<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Wastes of Competition“, <strong>in</strong> E. H. Chamberl<strong>in</strong> (ed.), Monopoly and Competition and their Regulation,<br />

Macmillan, London 1954<br />

„Macht: Die Lücke <strong>in</strong> der Preistheorie” <strong>in</strong> H. K. Schneider und Ch. Watr<strong>in</strong> (Hrsg.) Macht und ökonomisches<br />

Gesetz (Berl<strong>in</strong> 1973)<br />

„Groß- und Kle<strong>in</strong>betriebe: E<strong>in</strong>ige Argumente und Tatsachen“ <strong>in</strong> G.Bombach, B. Gahlen, A.E. Ott (Hrsg.)<br />

Probleme der Wettbewerbstheorie und -politik (Tüb<strong>in</strong>gen 1976)<br />

Berichte übe die Diskussion zum Referat E. Streissler, <strong>in</strong>: G.Bombach, B. Gahlen, A.E. Ott (Hrsg.), Neuere<br />

Entwicklung <strong>in</strong> der Theorie des Konsumverhaltens (Tüb<strong>in</strong>gen 1976)<br />

„Kritik an marktwirtschaftlicher Ordnung als Realtypus“ <strong>in</strong>: E. Streissler u. Ch. Watr<strong>in</strong> (Hrsg.) Zur Theorie<br />

marktwirtschaftlicher Ordnungen (Tüb<strong>in</strong>gen 1980)<br />

„Capitalists and Entrepreneurs. Protoypes and Roles“ <strong>in</strong> H.-J. Wagner and J. Kregel (ed.), Keynes-Marx-<br />

Schumpeter-Symposium (1985)<br />

Artikel “Monopoly”, “Competition” und “J.A. Schumpeter” <strong>in</strong> The Social Science Encyclopaedia (London<br />

1985)<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

„A Note <strong>in</strong> Advertis<strong>in</strong>g“, EJ, April 1942<br />

„The Degree of Monopaloy“, Ec, Februar 1942<br />

„Advertis<strong>in</strong>g <strong>in</strong> War-time“, OB, 1943<br />

„Monopsony, Buy<strong>in</strong>g Costs and Welfare Expenditure“, RES, W<strong>in</strong>ter 1943<br />

„Po<strong>in</strong>t Ration<strong>in</strong>g of Foodstuffs“, OB 1944 (zusammen mit J. Goldmann)<br />

„Ration<strong>in</strong> and Consumer“, Oxford Economic Papers, März 1945<br />

„A Comment on Mr. Bould<strong>in</strong>g’s Article on Monopoly“, QJE, August 1946<br />

31


„Price Theory and Oligoploy“ EJ, September 1947. Wiedergedruckt <strong>in</strong> G. J. Stigler and K. E. Bould<strong>in</strong>g,<br />

Read<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Price Theory, London 1953; Deutsche Übersetzung <strong>in</strong> A. E. Ott (Hrsg.), Preistheorie, Köln und<br />

Berl<strong>in</strong> 1965; Italienische Übersetzung <strong>in</strong> F. Caffee (Hrsg.) Economist Moderni, Milano 1962<br />

„A Note on Rationality“, RES, Nr. 35, 1984<br />

„Lebenshaltungskosten und Rationierung“ WWA, Bd. 65, 1950<br />

„A Note <strong>in</strong> the Rationality Controversy“, Soviet Studies, Juli 1957<br />

„Cobweb Cycles and Partially Correct Fore<strong>ca</strong>st<strong>in</strong>g“, JPE, Juni 1964<br />

„Price Theory and Oligopoly”, abgedruckt <strong>in</strong> W. Sichel (ed.) Industrial Organization and Public Policy;<br />

Selected Read<strong>in</strong>gs (Houghton Miffl<strong>in</strong> 1967). Teilweise abgedruckt <strong>in</strong> A. Hunter (ed.), Monopoly and<br />

Competition, (Pengu<strong>in</strong> Books 1969)<br />

„Price Theory and Oligopoly“, abgedruckt <strong>in</strong> G. L. Valore (Hrsg.), Valore, Prezzi ed Equilibrio Generale<br />

(Mul<strong>in</strong>o Bologna 1971)<br />

F. Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsstruktur<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„A Note on the Long-term Plann<strong>in</strong>g of New Industrial Developments“, <strong>in</strong> On Politi<strong>ca</strong>l Economy and<br />

Econometrics. Essays <strong>in</strong> Honour of Os<strong>ca</strong>r Lange, Polish Scientific Publishers, Warschau 1964<br />

„Size and Viability: The Lesson of Austria“ <strong>in</strong> E. A. G. Rob<strong>in</strong>son (ed.), The Economic Consequences of the<br />

Size of Nations, Macmillan, London 1960<br />

„Wurzeln und Triebkräfte der Entwicklung der österreichischen Wirtschaftsstruktur“ <strong>in</strong> W. Weber (Hrsg.),<br />

Österreichs Wirtschaftsstruktur. Gestern- heute- morgen, Duncker & Humbolt, Berl<strong>in</strong> 1<strong>961</strong><br />

„Socialism, Plann<strong>in</strong>g, Economic Growth“ <strong>in</strong> C. H. Fe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> (ed.), Socialism, Capitalism and Economic<br />

Growth (Cambridge 1967)<br />

„Bemerkungen zum Thema Sozialismus und Planung“ <strong>in</strong> W. Euchner u. A. Schmidt (Hrsg.), Kritik der<br />

politischen Ökonomie heute- 100 Jahre Kapital (Frankfurt- Wien 1968)<br />

„Problemi Politico-Regionali nella nuova discussione economi<strong>ca</strong>“ <strong>in</strong> Il Simposio Alpe-Adria,<br />

Sull’ottimizazione dell’economi<strong>ca</strong> e degli <strong>in</strong>sediamenti su un territorio (Triest 1972)<br />

„Bemerkung zur konjunkturellen Entwicklung der österreichischen Wirtschaft 1954- 1970“ <strong>in</strong> A. E. Ott<br />

(Hrsg.), Wachstumszyklen. Über die neue Form der Konjunkturschwankungen (Berl<strong>in</strong> 1973)<br />

„Militärausgaben und Wirtschaftswachstum. Argumente und Apologie“ <strong>in</strong> Sozialismus, Geschichte und<br />

Wirtschaft, Festaschrift für Eduard März (Wien 1973). Wiederabgedruckt <strong>in</strong> A. Reif, Hrsg. Die Zukunft der<br />

Wirtschaft (München 1976)<br />

„Bericht über die Generaldiskussion“ <strong>in</strong> G. Bombach, B. Gahlen, A. E. Ott (Hrsg.), Ausgewählte Probleme<br />

der Wachstumspolitik (Tüb<strong>in</strong>gen 1976)<br />

„Wirtschaftsentwicklung und Arbeitsmarkt“ <strong>in</strong> Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Neue<br />

Arbeitsplätze für Oberösterreich (L<strong>in</strong>z 1977)<br />

„Berichte über die Generaldiskussion“ <strong>in</strong>: G. Bombach, B. Gahlen, A. E. Ott (Hrsg.), Probleme des<br />

Strukturwandels und der Strukturpolitik (Tüb<strong>in</strong>gen 1977)<br />

32


„Werden die hoch<strong>in</strong>dustriellen Gesellschaften langfristig durch strukturelle Arbeitslosigkeit gekennzeichnet<br />

se<strong>in</strong>?“ <strong>in</strong>: G. Br<strong>in</strong>gmann (Hrsg.), Ausbildungsgrad und Beschäftigung (Berl<strong>in</strong> 1978)<br />

Bericht über Diskussion zum Referat E. Streissler, <strong>in</strong>: G. Bombach, B. Gahlen, A.E. Ott (Hrsg.), Neuere<br />

Entwicklungen <strong>in</strong> der Investitionstheorie und –politik<br />

„Die F<strong>in</strong>anzierung-, Verteilungs- und Durchsetzungsproblematik e<strong>in</strong>er Politik der Wachstumsvorsoge und<br />

Beschäftigungssicherung“ <strong>in</strong> Modernisierung der Volkswirtschaft <strong>in</strong> den 80er Jahren. Herausgeber: Der<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister für Forschung und Technologie. (Düsseldorf 1981)<br />

„Beschäftigungsmöglichkeiten: Verlust und Gew<strong>in</strong>n an Arbeitsplätzen“ <strong>in</strong> H. Siegenthaler (Hrsg.), Neue<br />

Technologien und Arbeitswelt<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

„Migration and the Distributive Trades“, RES, Nr. 34, 1947 (mit S. Gillespie)<br />

„The Limitation of Economic Growth Models, Criti<strong>ca</strong>l Remarks on Some Aspects of Mr. Kaldor’s Model”,<br />

Ky, Bd. XII, 1959. Spanische Übersetzung <strong>in</strong> El Trimestre Economico, Mexico<br />

„Staatsgröße und Lebensfähigkeit. Das österreichische Beispiel“, ZfN, Bd. XIX, 1959<br />

„Military Expenditure, Exports and Growth“, Ky, Vol.26, Fasc. 4, 1973<br />

„Exports, Growth and Catch<strong>in</strong>g-Up: Some Remarks and Crude Calculations“, WWA, Bd. 121, Heft 2, 1985<br />

G. Dogmengeschichte und Methoden der Ökonomie<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Wirtschaftstheoretiker und Wirtschaftsprognose“ <strong>in</strong> W. Weber (Hrsg.), E<strong>in</strong>heit und Vielfalt <strong>in</strong> den<br />

Sozialwissenschaften, Festschrift für Alexander Mahr, Wien- New York 1966<br />

„Chamberl<strong>in</strong> and German Economics“ <strong>in</strong> R. Kuenne (ed.), Monopolitics Competition Theory: Studies <strong>in</strong><br />

Impact (New York 1967)<br />

„Distributive Aspects of the Austrian Theory“ <strong>in</strong> J. R. Hics, and W. Weber (eds.), Carl Menger and the<br />

Austrian school of Economics (Oxford 1973)<br />

„Macht: Die Lücke <strong>in</strong> der Preistheorie“ <strong>in</strong> H. K. Schneider und Ch. Watr<strong>in</strong> (Hrsg.), Macht und<br />

ökonomisches Gesetz (Berl<strong>in</strong> 1973)<br />

„Die Verstockung der Natur oder Die Krise der Wirtschaftswissenschaft“ <strong>in</strong> E. Küng (Hrsg.) Wandlungen <strong>in</strong><br />

Wirtschaft und Gesellschaft (Tüb<strong>in</strong>gen 1980)<br />

„Kritik marktwirtschaftlicher Ordnungen als Realtypus“ <strong>in</strong> E. Streissler u. Ch. Watr<strong>in</strong> (Hrsg.), Zur Theorie<br />

marktwirtschaftlicher Ordnung (Tüb<strong>in</strong>gen 1980)<br />

„Futurology and the Economist“ <strong>in</strong> N. Assorodabraj-Kula, C. Bobrowski, H. Hagemejer, W. Kula, J. Loa<br />

(eds.), Studies <strong>in</strong> Economic Theory and Practice (Amsterdam 1981)<br />

„Schumpeter and Socialism“ <strong>in</strong> H. Frisch (Ed.), Schumpeterian Economics (Easterbourne, New York 1982)<br />

(Span. Übersetzung <strong>in</strong> Revista de Occidente, Nr. 21/22, 1983, S. 219-234)<br />

„Die Welten der Wirtschaft: Realität, Theorie und Ideale“ <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dlers Enzyklopädie „Der Mensch“ (Zürich<br />

1980)<br />

33


„Capitalists and Entrepreneurs. Prototype and Roles“ <strong>in</strong> H.-J. Wagener und J. Kregel (ed.), Keynes-Marx-<br />

Schumpeter-Symposium, 1985<br />

„Die Wiener Schule im Verhältnis zur klassischen Nationalökonomie, unter besonderer Berücksichtigung<br />

von Carl Menger“ <strong>in</strong> N. Lese (Hrsg.), Die Wiener Schule der Nationalökonomie (Wien Artikel „Monopoly“,<br />

„Competition“ und „J.A: Schumpeter“ <strong>in</strong> The Social Science Encyclopaedia (London 1985)<br />

2.Zeitschriftenartikel<br />

„A Note on Rationality“, RES, Nr. 35, 1948<br />

„Sprache, Ideologien und Wirklichkeit“, Schw.Z.f.V.. Dezember 1954<br />

„The Old and the New- Some Recent Trends <strong>in</strong> the Literature of German Economics“, Supplement to the<br />

Ameri<strong>ca</strong>n Economic Review, Vol. LIV, März 1964<br />

„Adolf Kozlik, 1912- 1964“, ZfN, Bd. XXV, 1965<br />

„Wirtschaftstheoretiker und Wirtschaftsprognose“, ZfN, Bd. XXVI, Heft 1-3 (1966)<br />

„Verteilungstheoretische Aspekte im System Österreichischen Schulen“, Zeitschrift für Nationalökonomie,<br />

Bd. 32, Heft 1, 1972<br />

„Zur Frage der Erfolgsbeurteilung ökonomischer Prognosen“, Zeitschrift für die gesamte<br />

Staatswissenschaft, Vol. 130, Heft 4, 1974<br />

„Kahn on Mal<strong>in</strong>vaud“ Cambridge Journal of Economics, Vol. 2, Nr. 4, 1978<br />

„Wie nützlich ist der Homo Oeconomicus?“, Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd. 137, Heft 2,<br />

1981<br />

„Ökonomische Theorie im Wandel“, Wirtschaftsdienst, 64. Jg., Nr. 6, Juni 1984. Wiederabgedruckt <strong>in</strong><br />

Forum Loccum Nr. 2/1984<br />

„Keynes im Lichte der Kritik. Koreferat“, Quartalshefte er Girozentrale, Vol, 19/1, 1984<br />

„Some Notes on Sydney We<strong>in</strong>traub’s Electic Theory of Income Shares“, Journal of Post-Keynesian<br />

Economics, Vol. 7, Nr. 4, 1985<br />

H. Allgeme<strong>in</strong>e Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik<br />

1. Beiträge zu Sammelwerken<br />

„Wirtschaftsforschung und magische Vielecke“ <strong>in</strong> H. Seidel und H. Kramer (Hrsg.), Wirtschaftsforschung <strong>in</strong><br />

Österreich (Wien 1973)<br />

„Militärausgaben und Wirtschaftswachstum. Argumente und Apologie“ <strong>in</strong> Sozialismus, Geschichte und<br />

Wirtschaft, Festschrift für Eduard März (Wien 1973). Wiederabgedruckt <strong>in</strong> A. Reif (Hrsg.), Die Zukunft der<br />

Wirtschaft (München 1976)<br />

„Über die Wichtigkeit und die Vernachlässigung der Verteilungspolitik“ <strong>in</strong> Dürr, Jöhr und Rothschild<br />

(Hrsg.), Beiträge zur Wirtschaft- und Gesellschaftspolitik ( Berl<strong>in</strong> 1975). Wiederabgedruckt <strong>in</strong> U.<br />

Teichmann, Hrsg. Probleme der Wirtschaftspolitik, Bd. I (Darmstadt 1978)<br />

„Social Sciences Policy <strong>in</strong> Norway“ (Exam<strong>in</strong>ers‘ Report), OECD-report (1976)<br />

34


“Stabilitätspolitik und Reformpolitik, Zusammenhänge von wirtschaftlichen, politischen und sozialen<br />

Problemen <strong>in</strong> den westlichen Industriestaaten” <strong>in</strong> IG Metall, Krise und Reform <strong>in</strong> der Industriegesellschaft<br />

(Frankfurt 1976)<br />

„Wirtschaftliche Tendenzen <strong>in</strong> entwickelten kapitalistischen Staaten und die Probleme der<br />

Umweltgestaltung“ <strong>in</strong>: Institut für Wissenschaft und Kunst, Umwelt und Gesellschaft (Wien 1977)<br />

Bericht über die Generaldiskussion <strong>in</strong>: G. Bombach, B. Gahlen, A.E. Ott (Hrsg.), Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Staatstätigkeit (Tüb<strong>in</strong>gen 1982)<br />

„Knowledge Utilization and Stat Agencies: Some Remarks“ <strong>in</strong> Holzner-Knorr-Straser (eds.), Realiz<strong>in</strong>g<br />

Social Science Knowledge (Wien-Würzburg 1983)<br />

2. Zeitschriftenartikel<br />

“Ökonomische Aspekte des Friedens”, Studium Generale, 23, Dezember (Wiederabgedruckt <strong>in</strong> B. Frey +<br />

W. Meissner Hrsg., Zwei Ansätze zur Politischen Ökonomie, Frankfurt 1974, und <strong>in</strong> H. H. Holz und H. J.<br />

Sandkühler, Hrsg., Für den Frieden – Aufgaben der Philosophie und der Wissenschaften, Köln 1982)<br />

„Peace and Security via Interdependence and Cooperation <strong>in</strong> Europe“, Österreichische Zeitschrift für<br />

Außenpolitik, 19. Jg., Heft 1, 1979<br />

„Markt, Interventionismus, Politik und die Rolle der Wirtschaftswissenschaft“, Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

Jg. 5, Sonderheft (Festschrift für Maria Szecsi), 1979<br />

„Observations on the Economics, Politics and Ethics oft he Welfare State“, Zeitschrift für die gesamte<br />

Staatswissenschaft, Bd. 138/2, September 1982<br />

„Vollbeschäftigung – e<strong>in</strong>e Ausnahmesituation?“ Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. 31/83 (6. August 1983)<br />

„Wirtschaftspolitik <strong>in</strong> der Krise – Krise der Wirtschaftspolitik?“, WISO, Nr. 2/84, Juni 1984<br />

„Diskretionäre versus regelgebundene Wirtschaftspolitik: e<strong>in</strong> Plädoyer gegen das Thema“, PSK<br />

Schriftenreihe Volkswirtschaft, Heft 3, 1984<br />

„Felix Austria? Zur Evaluierung der Ökonomie und Politik <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise“, Zeitschrift für<br />

Politikwissenschaft, Vol. 1985<br />

III. Rezensionen<br />

Mandelbaum, „The Industrialization of Backward Areas” und Reavely and W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gton, “Democracy and<br />

Industry”, ZfN, Mai 1948<br />

“Studies <strong>in</strong> Income and Wealth”, Vol. X and C. Shoup, “National Income Analysis”, Review of Economic<br />

Studies and Statistics, Mai 1949<br />

“Fellner on Competition among the Few”, QJE, Februar 1952<br />

A. R. Oxenfeldt, “Industrial Pric<strong>in</strong>g and Market Practices”, EJ, September 1952<br />

H. A. Jöhr, “Die Konjunkturschwankungen”, Em, Okt. 1952<br />

R. A. Lester, „Adjustment to Labor Shortages“, SchwZfV, Sept. 1956<br />

Krelle und Haller, “Lohnhöhe und Beschäftigung”, ZfN, Bd. XVI, 1956<br />

35


W. Hoffmann, „Probleme der amerikanischen Wirtschaftspolitik“, ZfN, Bd. XVI, 1956<br />

J. Meade, „The Balance of Payments“, ZfN, Bd. XVII, 1957<br />

F. Machlup, “The Economics of Sellers’ Competition” und “The Politi<strong>ca</strong>l Economy of Monopoly”; L. J.<br />

Zimmerman, “The Propensity to Monopolize”; W. Krelle, “Theorie wirtschaftlicher Verhaltungsweisen”,<br />

ZfN, Bd. XVII, 1957<br />

H. Brems, “Product Equilibrium under Monopolistic Competition”, ZfN, Bd. XVII, 1957<br />

W. G. Hoffmann, “E<strong>in</strong>kommensbildung und E<strong>in</strong>kommensverteilung”, WWA, Bd. 80, 1958<br />

ILO , “International Comparisons of Real Wages”, Em, April 1958<br />

E.H. Chamberl<strong>in</strong>, „Towards a More General Theory of Value“, ZfN, Bd. XVIII, 1958<br />

E. Arndt, “Theoretische Grundlagen der Lohnpolitik, WWA, Bd. 81, 1958<br />

H. Haerry, „Die Intensität des Wettbewerbes“, JPE, Dezember 1958<br />

W. G. Waffenschmidt, „Produktion“, ZfN, Bd. XIX, 1959<br />

N. W. Chamberla<strong>in</strong>, „Labour“, Ky 1959<br />

“Zur Schriftenreihe der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Essen”, ZfN, Bd. XIX, 1959<br />

A. Sturmthal, „contemporary Barga<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> Seven Countries“, WWA, Bd. 83, 1959<br />

St. Varga, “Der Unternehmungsgew<strong>in</strong>n”, WWA, Bd. 84, 1960<br />

Jo<strong>in</strong>t Economic Committee, „Productivity, Prices, and Incomes“, Em, Juli 1960<br />

E. März, “Die Marx’sche Wirtschaftslehre im Widerstreit der Me<strong>in</strong>ungen”, ZfN, Bd. XX, 1960<br />

J. Niehans, G. Bombach, A. E. Ott, „E<strong>in</strong>kommensverteilung und technischer Fortschritt“, SchwZfV,<br />

September 1<strong>961</strong><br />

„The Allo<strong>ca</strong>tion of Resources: Essays <strong>in</strong> Honor of Bernard Francis Haley“, Em, Juli 1<strong>961</strong><br />

J. D. Robertson, “The Economics of Wages and the Distribution of Income”, WWA, Bd. 90, 1963<br />

W. G. Hoffmann, “Die branchenmäßige Lohnstruktur der Industrie”, SchwZfV, Juni 1963<br />

E. Preiser, „Wachstum und E<strong>in</strong>kommensverteilung“, ZfN, Bd. XXIII, 1964<br />

G. Menges u. H. Kolbeck, „Löhne und Gehälter nach den beiden Weltkriegen“, ZfN, Bd. XXIV, 1964<br />

W. Watter, „Entwicklung, Stand und ungelöste Probleme der Theorie des Außenhandelsmultiplikators“,<br />

WWA, Bd. 93, 1964<br />

J. Rob<strong>in</strong>son, „Economic Pholosphy“, ZfN, Bd. XXIV, 1964<br />

A. Maizels, “Industrial Growth and World Trade”, ZfN, Bd. XXIV, 1964<br />

S. We<strong>in</strong>traub, “Intermediate Price Theory”, EJ, März 1965<br />

S. We<strong>in</strong>traub, “Some Aspects of Wage Theory and Policy”, Schmollers Jahrbuch, Heft 5, 1965<br />

E. Schneider, “Aufgaben und Übungen zur Wirtschaftstheorie”, WWA, Bd. 95, 1965<br />

36


National Bureau of Economic Research, „The Behaviour of Income Shares“, WWA, Bd. 97, 1966<br />

J. E. Meade, H. H. Liesner, S. J. Wells, “Case Studies <strong>in</strong> European Economic Union”, WWA, Bd. 97, 1966<br />

E. de Vries, “Essays on Unbalanced Growth”, WWA, Bd. 98, 1967<br />

J. A. Schumpeter, “Geschichte der ökonomischen Analyse”, WWA, Bd. 98, 1967<br />

L. H. Janssen, „Free Trade, Protection and Customs Union“, WWA, Bd. 98, 1967<br />

E. Stiller (Hrsg.), “Lohnpolitik und Vermögensbildung”, WWA, Bd. 99, H. 2, 1967<br />

H. Schenk, „Zur Frage der Verwendbarkeit des E<strong>in</strong>fuhrkont<strong>in</strong>gents <strong>in</strong> der Marktwirtschaft“, WWA, Bd. 99,<br />

H. 2, 1967<br />

U. W. Ell<strong>in</strong>ghaus, „Die Grundlagen der Theorie der Preisdifferenzierung“, Econometri<strong>ca</strong>, Vol. 35, No. 2<br />

(Apr. 1967)<br />

H. Jürgensen (Hrsg.), „Gestaltungsprobleme der Weltwirtschaft“, WWA, Bd. 100, H. 1, 1968<br />

G. L. Pery, „Unemployment, Money Wage, Rates, and Inflation“, Schmollers Jahrbuch, 88. JG., 2. Heft<br />

(1968), W. Meissner, “Oligopolanalyse im Rahmen e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Handlungsmodells”, Econometri<strong>ca</strong>,<br />

Vol. 36, Nr. 3-4 (Juli – Okt. 1968)<br />

J. E. Meade, „Efficiency, Equality and the Ownership of Property“, WWA, Bd. 101, H. 2, 1968<br />

J. Vanek, “General Equilibrium of International Discim<strong>in</strong>ation”, WWA, Bd. 101, H. 2, 1968<br />

H. G. Johnson, “The World Economy at the Crossraods”, Zeitschrift für Nationalökonomie, Bd. 28, H. 3-4<br />

(Dez. 1968)<br />

B. de G. Fortman, „Theory of Competition Policy”, Economic Journal, Bd. 79 (März 1969)<br />

„Weltwirtschaftliche Probleme der Gegenwart”, WWA, Bd. 102, H. 1, 1969<br />

E. Schneider, „Zahlungsbilanz und Wecheslkurs“, ZfN, Bd.29, H. 1-2, 1969<br />

Th. Pütz, „Verbände und Wirtschaftspolitik <strong>in</strong> Österreich”, WWA, Bd. 102, H. 2, 1969<br />

Ö. Kowalski, „E<strong>in</strong>kommensverwendung, E<strong>in</strong>kommensverteilung und Vermögensverteilung“, ZfN, Bd. 29,<br />

H. 3-4, 1969<br />

E. H. Pheleps Brown, „Pay and Profits“, WWa, Bd. 105, H.1, 1970<br />

W. Mieth, “E<strong>in</strong> Beitrag zur theorie der Lohnstruktur”, WWA, Bd. 105, H. 1, 1970<br />

F. H. Fleck, „Die Messung des technischen Fortschritts im Rahmen des gesamtwirtschaftlichen<br />

Wachstumprozesses”, Econometir<strong>ca</strong>, Vol. 38, Nr. 3, 1970<br />

„Internationale Encycolopedia of the Social Sciences”, Econometri<strong>ca</strong>, Vol. 39, No. 3, 1971<br />

K.F. Larenz, „Untersuchungen zur E<strong>in</strong>kommenspolitik”, Zfn, Bd. 31, H. 1-2, 1971<br />

P.J. Lloyd, „International Trade Problems of Small Nations”. ZfN, Bd. 31, H. 1-2, 1971<br />

ECE, „Incomes <strong>in</strong> Post-War Europe: A Study of Policies, Growth and Distribution”, WWa, Bd. 107, H.2,<br />

1971<br />

R.H. Heller, „International Tade. Theory and Empiri<strong>ca</strong>l Evidence”, WWA, Bd. 107, H. 2, 1971<br />

37


D. Rob<strong>in</strong>son, „Wage Drift, Fr<strong>in</strong>ge Benefits and Manpower Distribution”, Schmollers Jahrbuch, 91. Jg, H.<br />

6, 1971<br />

H. Lydhall. „The Structure of Earn<strong>in</strong>gs”, WWA, Bd. 108, H.1, 1972<br />

R. Perlman, „Labor Theory”, ZfN, Bd.31, H. 3-4. 1971<br />

G. Haberler, “Der <strong>in</strong>ternationale Handel”, ZfN, Bd. 32, H.4, 1972<br />

Bermerkungen zu e<strong>in</strong>erm neuen Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre“, 7, WWA, Bd. 108, H. 4 (1972)<br />

N. Blattner, „Die Rolle des Wittbewerbs im Außenhandel“, Ky., 1973, Fasc. 1<br />

J. Kuczynski, „Propheten der Wirtschatft”, WWA, Bd. 109, H.2 (1973)<br />

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J.E. Meade, “The Theory of Indi<strong>ca</strong>tive Plann<strong>in</strong>g”, Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 93<br />

Jhg., 5. Heft (1973)<br />

E. Schneider, „J.A. Schumpeter“, WWA, Bd. 109, Heft 4 (1973)<br />

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A. Heertje, „Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre”, WWA, Bd. 110, Heft 1 (1974)<br />

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A. Lowe, “The Path of Economic Growth”, WWA, Bd. 112, Heft 1 (1978)<br />

38


F. Machlup, „A History of Thought <strong>in</strong> Economic Integration”, JEL, Vol. 16, (1978)<br />

B. S. Frey, „Moederne Politische Ökonomie”, Ky, Jg. 31, Fasc.3 (1978)<br />

Gutachten der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, Zeitschrift für die gesamte<br />

Staatswissenschaft, Bd. 135, Heft 1 (1979)<br />

G. Bitros (Ed.), „Selected Economic Writ<strong>in</strong>gs of Fritz Machlup”, ZfN, Bd. 39, Heft 1-2 (1979)<br />

Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft, WWA, Bd. 115, heft 2 (1979)<br />

J. Hutton, „The Mystery of Wealth”, Zfn, Bd. 40, Heft 1-2 (1980)<br />

S. Hollander, „the Economics of David Ri<strong>ca</strong>rdo”, WWA, BD.117, Heft 2, (1981)<br />

St. Davis, „The Diffusion of Process Innovations”, WWA, Bd.117, Heft 3, (1981)<br />

Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft, WWA, Bd. 118, Heft 3 (1982)<br />

H. Otruba, „Wirtschaftliches Verhalten bei Ungleichgewicht”, Ky, Jg. 35, Fasc.3 (1982)<br />

W. J. Mückl und A. E. Ott (Hrsg.). „Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik”, Ky, Vol. 37, Fasc.1 (1984)<br />

J. Kornai u. B. Martos (ed.), „Non-Price Control“, Ky, Jg. 36, Fasc 1., (1983)<br />

F. Ca<strong>in</strong>cross (ed.), „Chang<strong>in</strong>g Perceptions of Economic Policy”, WWA, BD. 119, Heft 4, (1983)<br />

J. Tob<strong>in</strong>, „Essay <strong>in</strong> Economics. Theory and Policy”, WWA, Bd. 119, Heft 4 (1983)<br />

H. Abele, E. Nowotny, St. Schleicher, G. W<strong>in</strong>ckler (Hrsg.), „Handbuch der österreichischen<br />

Wirtschaftspolitik“, Ky, Vol. 37, Fasc. 1 (1984)<br />

C. Craig, J. Rubery, R. Tarl<strong>in</strong>g, F. Wilk<strong>in</strong>son, „Labour Market Sturcture, Industrial Organisation and Low<br />

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G.C. W<strong>in</strong>ston, “The Tim<strong>in</strong>g of Economic Activities”, WWA, Bd. 121, Heft 1 (1985)<br />

A. Lowe, „Politische Ökonomie”, ZfN, Bd. 45, Heft 2 (1985)<br />

B. M. Deak<strong>in</strong> and C. F. Pratten, “Effects of the Temporary Employment Subsidy”, WWA, Bd. 121, Heft 2<br />

(1985)<br />

39


Kurt W. Rothschild<br />

Geboren:<br />

21.Oktober 1914<br />

Studium:<br />

1933 bis 1938<br />

Rechtstudium an der Universität Wien: Dr. jur. (1938)<br />

1938 bis 1940<br />

Studium der Nationalökonomie und Politischen Philosophie an der Universität Glasgow; M.A. (Hons.) <strong>in</strong><br />

Economics and Politi<strong>ca</strong>l Philosophy (1940)<br />

Berufliche Daten:<br />

1940 bis 1947<br />

Assistant-Lecture und Lecturer <strong>in</strong> Economics, University of Glasgow<br />

1947 bis 1966<br />

Wissenschaftlicher Referent im Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

1966 bis 1985<br />

Professor für Volkswirtschaftslehre, Universität L<strong>in</strong>z<br />

Gastprofessur <strong>in</strong> Glasgow, St. Andrews, Salford, Saarbrücken, Melbourne<br />

Publikationen:<br />

Bücher über österreichische Wirtschaftsentwicklung, Arbeitslosigkeit, Lohntheorie, E<strong>in</strong>kommensverteilung <strong>in</strong><br />

Westeuropa, Geldlöhne und Beschäftigung, Wirtschaftsprognosen, Ökonomie und Macht,<br />

Ungleichgewichtstheorie.<br />

Zeitschriftenartikel <strong>in</strong> verschiedenen ökonomischen Fachjournalen.<br />

Haupt<strong>in</strong>teressensgebiete:<br />

Beschäftigungstheorie, E<strong>in</strong>kommensverteilung, Arbeitsmarktpolitik, Außenwirtschaftstheorie.<br />

40


Medien<strong>in</strong>haber: Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, 4020 L<strong>in</strong>z, We<strong>in</strong>gartshofstraße 2.<br />

Hersteller: Druck- und Verlagsanstalt Gutenberg Ges. m. b. H., 4020 L<strong>in</strong>z, Anastasius-Grün-Straße 6.<br />

41

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