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wann Diskrim<strong>in</strong>ierungseffekte als bedeutend angesehen werden können oder ob bestimmte<br />

quantitative Relationen die Beifügung „nur“ rechtfertigen. Zu dieser Aufsatzserie gehörten:<br />

„Österreich und die europäische Integration“ (Monatsberichte 1/1951), „Auswirkungen der EWG und<br />

der EFTA auf den österreichischen Außenhandel“ (Beilage zu den Monatsberichten 69/1963), „Der<br />

österreichische Außenhandel mit EWG und EFTA <strong>in</strong> der ersten Integrationsphase“ (Monatsberichte<br />

7/1962), „Die Diskrim<strong>in</strong>ierung der gewerblichen Exporte Österreichs <strong>in</strong> der EWG“ (Monatsberichte<br />

10/1963).<br />

Rothschild mag froh gewesen se<strong>in</strong>, als er dieses „heiße Eisen“ vorübergehend beiseitelegen<br />

konnte und sich mit den „Entwicklungstendenzen“ der österreichischen Bevölkerung“<br />

(Monatsberichte 11/1962) beschäftigen konnte. Alle zehn Jahre gibt es <strong>in</strong> Österreich Volkszählungen<br />

und sobald die Ergebnisse vorlagen, wurde Rothschild gebeten, sie zu kommentieren. Das auf e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>telligente und ansprechende Weise zu tun, war ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe. Die Volkszählung 1951 hatte<br />

Rothschild zum Anlass genommen, um die Frage zu erörtern, ob e<strong>in</strong>e stationäre Bevölkerung<br />

wirtschaftlich mehr bedeute, als bloß e<strong>in</strong>e Verschiebung der Bedarfsstruktur von K<strong>in</strong>derwagen zu<br />

Wärmeflaschen („Wirtschaftlich Aspekte der österreichischen Bevölkerungsentwicklung“, Beilage zu<br />

den Monatsberichten 23/1953). Im Kommentar zur Volkszählung 1<strong>961</strong> versuchte er die starken<br />

regionalen Verschiebungen durch Berechnung von Bevölkerungsschwerpunkten zu verdeutlichen.<br />

Nur sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong> Ausweichthema war e<strong>in</strong>e Studie mit dem Titel „Österreich, Schweiz,<br />

Schweden – e<strong>in</strong> Wirtschaftsvergleich“, der im Oktober 1964 erschien. Rothschild demonstrierte dar<strong>in</strong>,<br />

dass Kle<strong>in</strong>staaten unter bestimmten Voraussetzungen e<strong>in</strong>e besondere wirtschaftliche Prosperität<br />

erreichen können, und bewies damit dass der Anschluss an große Wirtschaftsblöcke nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss ist<br />

Im Februar 1965 erschien der erste namentlich gezeichnete Aufsatz Rothschilds <strong>in</strong> den<br />

Monatsberichten mit dem Titel „Umsatzsteuer-Rückvergütung und Ausfuhrentwicklung“. Die Wahl<br />

dieses Themas zeigt das Gespür für besondere Aktualität und die Bereitschaft, auch heikle Themen<br />

anzupacken. Das österreichische Mehrphasen-Bruttoumsatzsteuersystem hatte Umsatzsteuer-<br />

Rückvergütungen für die Exporte nötig gemacht. Da die genaue kumulative Belastung der<br />

Umsatzsteuer nur schwer zu ermitteln war, wurde auf diese Weise e<strong>in</strong> System versteckter<br />

Exportsubventionen aufgebaut. Die Ergebnisse zu präsentieren, ohne damit <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen Argumente gegen die österreichische Außenhandelspolitik zu liefern, erforderte viel<br />

Geschick und Formulierungskunst.<br />

Me<strong>in</strong>e Liste der Institutionsarbeiten Rothschilds hört im Februar 1965 auf, nicht etwa weil<br />

Rothschild <strong>in</strong> den letzten e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren se<strong>in</strong>er Zugehörigkeit zum WIFO nichts mehr getan hätte,<br />

sondern weil das WIFO-Gebäude entgegen der früheren Gewohnheiten abends bereits um halb acht<br />

Uhr schließt und ich daher ke<strong>in</strong>e Gelegenheit mehr hatte, die Jahrgänge 1965 und 1966 der<br />

Monatsberichte genau zu studieren. Ich hoffe dennoch, dass mir e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen repräsentativer<br />

Überblick über die Arbeiten des Wirtschaftsforschers Rothschild gelungen ist.<br />

Damit b<strong>in</strong> ich am Ende me<strong>in</strong>er Grußadresse. Ich danke dem Wirtschaftsforscher Rothschild<br />

für die langjährige Arbeit, die er im und für das WIFO geleistet hat; ich freue mich, wenn wir<br />

Gedanken über e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Vergangenheit austauschen können; und ich wünsche ihm, dass er<br />

nunmehr nach se<strong>in</strong>er Emeritierung alles das lesen und aufarbeiten kann, was ihn freut.<br />

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