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Berücksichtigung der institutionellen und organisatorischen Voraussetzungen der jeweiligen Märkte nicht ohne weiteres übertragbar sind: Was in der Bundesrepublik Deutschland oder in den USA funktionieren kann, muss deshalb nicht für Österreich funktionieren. Dies gilt selbstverständlich nicht für den Bereich des Mineralölmarktes, sondern für viele andere Märkte und wirtschaftspolitische Problembereiche, wie etwa die Regelung öffentlicher Unternehmungen, Folgen einer „Deregulierung“, außerwirtschaftliche Aspekte etc. 4. Zusammenfassung Es ließe sich noch eine Vielzahl weiterer Beispiele für die komplexen Zusammenhänge zwischen Macht- und Markteinflüsse aufzeigen. Ein besonders wichtiger Bereich ist dabei der Bereich der Außenwirtschaft, wo Kurt Rothschild in einer Reihe von Beiträgen darauf hingewiesen hat, dass die Aussagen der klassisch liberale Außenwirtschaftstheorie und das daraus abgeleitete Postulat der Freihandels nur unter sehr eingeschränkten, in der Praxis vielfach nicht bestehenden, Bedingungen gelten. Vielmehr können bestehende Entwicklungsdifferentiale, ökonomische Machverhältnisse und andere Differenzierungsfaktoren dazu führen, dass die Wohlfahrtsgewinne des Freihandels auf die einzelnen Teilnehmerstaaten sehr ungleich verteilt sind und im Extremfall zu größerer ökonomische Ungleichheit führen. Eine markante historische Illustration dieser Problematik stellte die Diskussion um die Außenwirtschaftspolitik des deutschen Reiches im 19.Jahrhundert dar, wo der Sieg der Historischen Schule gegenüber dem Wirtschaftsliberalismus dazu führte, dass Deutschland, im Gegensatz zur vorherrschenden ökonomischen Macht England vom System des Freihandels ab- und auf ein Schutzzollsystem überging. Historisch gesehen hat dies zweifellos zum raschen Aufstieg der deutschen Industrie im 19. Jahrhundert geführt. Heute ist diese Problematik wieder aktuell im Verhältnis zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern, wobei auch hier wieder der jeweilige ökonomische Diskussionsstand den jeweiligen Wirtschafts- und Machtinteressen entspricht. Ohne auf weitere Beispiele eingehen zu können, seien nochmals zwei Aspekte hervorgehoben, die für eine Vielzahl konkreter ökonomischer Fragen von Bedeutung sind: 1. Die explizite Behandlung des Themas Macht und ökonomisches Gesetz zeigt, wie gefährlich und irreführend es sein kann, bei ökonomischen Analysen die Bedeutung von Raum und Zeit zu unterschätzen. So kann ein Modell, das auf ein zeitloses wirtschaftliches Gleichgewicht abstellt, theoretisch völlig richtig sei, in der wirtschaftspolitischen Übertragung dagegen völlig in die Irre führen. Wenn Keynes einmal sagte: „In the long run we all are dead!“ so ist dies nicht nur als Zeichen eines, wenn auch unleugbar faktisch begründeten Zynismus zu sehen. Auch meinte Keynes nicht, dass es, dass es vielfach gefährlich ist, bei wirtschaftspolitischem Handeln vom Bild eines langfristigen Gleichgewichts auszugehen, weil ja die konkreten Probleme darin bestehen, dass laufend Ungleichgewichtskonstellationen auftreten, die kurz und mittlere Frist daher nicht durch langfristige Gleichgewichtsmodelle erklärt werden kann. Gerade unter diesem Aspekt der wirtschaftspolitischen Relevanz ist es auch kein Zufall, dass eine der jüngsten Arbeiten von Kurt Rothschild sich mit dem Thema der Ungleichgewichtsökonomie beschäftigt. 2. Die Diskussion der Themas „Macht und ökonomisches Gesetz“ zeigt dass es zweifellos gewisse Zusammenhänge gibt, die als ökonomisch-technische Sachzwänge, als „ökonomische 23
Gesetze“ zu berücksichtigen sind. Aber nicht alles wirtschaftliche Geschehen wird von diesen „Gesetzen“ bestimmt und auch nicht alles, was sich als Sachzwang präsentiert, ist tatsächlich als solcher zu betrachten. Es geht daher darum, den wichtigen Weg zu finden zwischen bloßen technokratischer Mechanik und einem naiven Glauben an politische und gesellschaftliche Allmacht, der davon ausgeht, es genüge schon, nur etwas entsprechend stark zu wünschen. Hier das Ausmaß und die Form der tatsächlichen Spielräume wirtschaftspolitischen Handelns auszuloten, ist eine zentrale Aufgabe eines seriösen Wirtschaftswissenschaftlers, Kurt Rothschild hat mit einem wesentlichen Teil seines Werkes gezeigt, wie diese Aufgabe erfolgreich angegangen werden kann. 24
Seite 1 und 2: Über die Persönlichkeit und das W
Seite 3 und 4: Geleitworte Kurt W. Rothschild wurd
Seite 5 und 6: Inhalt Die sieben Verfassungsartike
Seite 7 und 8: Überblick, die Möglichkeit der In
Seite 9 und 10: Jahren die Arbeitslosigkeit unter A
Seite 11 und 12: Psychologie) - immer wieder als fru
Seite 13 und 14: Rothschild als Wirtschaftsforscher
Seite 15 und 16: man das Inflationsproblem der Nachk
Seite 17 und 18: Kurt Rotschilds oligopol- und verte
Seite 19 und 20: Wenn wir aber die Preisbildung auf
Seite 21 und 22: Macht und ökonomisches Gesetz - De
Seite 23: 3. Ökonomische Macht und Preistheo
Seite 27 und 28: Schweizerische Zeitschrift für Vol
Seite 29 und 30: “Wirtschaftsforschung und magisch
Seite 31 und 32: “Verteilungstheoretische Aspekte
Seite 33 und 34: „Price Theory and Oligoploy“ EJ
Seite 35 und 36: „Capitalists and Entrepreneurs. P
Seite 37 und 38: W. Hoffmann, „Probleme der amerik
Seite 39 und 40: D. Robinson, „Wage Drift, Fringe
Seite 41 und 42: Kurt W. Rothschild Geboren: 21.Okto

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