— 6 — Jänner bis März 2013 Inn’sKolping Flohmarkt 2012 Den Erlös von fast € 1.600,– für die Finanzierung unserer sozialen Aufgaben verdanken wir vor allem den vielen fleißigen Händen unserer freiwilligen Helferinnen und Helfer. Danke dafür allen, die zu diesem tollen Ergebnis mitgeholfen haben! Foto: Eberhard Fritz Goldene Hochzeit von Marianne und Sepp Kreutner Die beiden haben zu diesem Anlass ins <strong>Kolpinghaus</strong> eingeladen, wo ein geselliger Nachmittag mit einem bunten Programm ablief. Wir wünschen den beiden noch viele gemeinsame glückliche Jahre bei guter Gesundheit Neue Solaranlage am Dach des Innenhofs im <strong>Kolpinghaus</strong> <strong>Innsbruck</strong> Der Wirtschaftsvorstand hat sich zu einer großen Investition entschlossen: Die neue Solaranlage wird zu einer deutlichen Kostensenkung beim Strom für die Warmwasserbereitung führen und soll sich innerhalb der nächsten 10 Jahre amortisieren. Zugleich wurde die 25 Jahre alte Gastherme ausgetauscht, für die es keine Ersatzteile mehr gibt und daher das Risiko besteht, dass bei einem Ausfall das Haus ohne Heizung wäre.
Jänner bis März 2013 — 7 — Inn’sKolping Schlüssel zum Glück Wer suchet, der findet: Nichts ist so zeitlos wie die Suche nach dem Glück – davon wussten schon die Gebrüder Grimm in ihrem Märchen „Hans im Glück“ zu erzählen. Ist das Glück ein „Vogerl“, wie es im Sprichwort heißt? Oder liegt der Weg zum Glück darin, zu vergessen, was nicht mehr zu ändern ist, wie es in einer Operettenarie besungen wird? Wir meinen: Zufriedenheit im Leben hat, in der einen oder anderen Form, auch etwas mit Glauben und Nächstenliebe zu tun. Also sprach der alt-persische Weise Zarathustra: „Jede Lust will Ewigkeit, tiefe, tiefe Ewigkeit.“ Ersetzt man in der Tradition des berühmten Wiener Psychiaters Viktor Frankl das Wort „Lust“ durch das Wort „Glück“, dann lautet der Satz: „Jedes Glück sucht Ewigkeit, tiefe, tiefe Ewigkeit.“ Aber auch das gibt es nicht. Das weiß jeder von uns. Nur so wirklich glauben will es niemand. Denn letztendlich wollen wir doch vor allem nur das Eine – einfach glücklich sein. Zeitlos aktuell: Deshalb sucht der Mensch weiter, immer weiter: dieses Glück, jenes Glück, ein neues Glück, ein anderes Glück, ein kleines Glück. Und die Medien suchen mit: Tageszeitungen veröffentlichen unermüdlich Artikel über die unterschiedlichsten Wege zum Glück, Experten füllen ganze Bibliotheken mit Anleitungen zum Glücklichsein, TV-Magazine versorgen uns mit Tipps für das schnelle Glückserlebnis. Doch nach und nach müssen wir erkennen, dass nichts ewig hält: weder Jugend noch Reichtum, weder Schönheit noch Macht, weder Freude noch Freundschaft, weder Verliebtheit noch Gesundheit. Trotz aller Erkenntnis bleibt die Suche nach dem dauerhaften Glück zeitlos aktuell. Ja mehr noch: Jede Zeit hat gleichsam ihre eigenen Vorstellungen von einem glücklichen Leben. Wobei die größte Sehnsucht nach dem Glück und die damit einhergehenden Propheten, die vorgeben, den Schlüssel zum Glück zu besitzen, gerade dann auftreten, wenn die Zeiten am schlechtesten sind. Für uns Kolpingleute ist es natürlich besonders interessant, was unser Gründer Adolph Kolping (1813 bis 1865) zum Thema Glück zu sagen hatte. Auch er ging davon aus, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens sein persönliches Glück sucht und dabei den verschiedensten Glückstheorien begegnet, sich ihnen verschreibt oder auch verfällt. Eckpfeiler: Was aber waren nun für Adolph Kolping die Eckpfeiler, die unser persönliches Lebensglück bestimmen? Für ihn das Erste und Wichtigste: die Familie. Sie ist das, was wir uns nicht aussuchen können; das, was uns gleichsam geschenkt, bestimmt, gegeben wird. In die Familie werden wir hin- eingeboren, ohne etwas dazu oder dagegen tun zu können. Niemand hat die Wahl, ob er in Bangladesch oder Österreich, ob er in einer reichen oder armen, in einer liebevollen oder zerrütteten Familie das Licht der Welt erblickt. Der zweite Bereich, der unser Leben grundlegend mitbestimmt, war für Kolping: der Beruf. Die Arbeit, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienen, ist mitentscheidend dafür, was ein Mensch aus seiner vom Schicksal vorgegebenen Lage zu machen imstande ist. Jungen Menschen durch Ausbildung Zukunft zu schenken, war daher von Anfang an eine der wichtigsten Grundlagen der Kolpingbewegung. Der dritte Pfeiler war für ihn: die Gestaltung der Umgebung. Das klingt zunächst vielleicht recht allgemein, kommt aber aus der tiefen Überzeugung: Der Mensch lebt nicht für sich allein, arbeitet nicht für sich allein, sondern ist „hingeordnet auf seinen Nächsten und auf die Gemeinschaft“. In jenem Maße, in dem er seine Talente für die Gemeinschaft ins Spiel des Lebens einbringt, wird er auch sein Glück finden. Kismet oder Karma: Das alles fasste Adolph Kolping in dem, für ihn entscheidenden Satz zusammen: „Auf dem Glauben ruht das Leben.“ – Auf dem Glauben an die Sinnhaftigkeit dieses Daseins, auf dem Glauben an die eigene Bestimmung, diese unsere Welt mitzugestalten, und letzten Endes auf dem Glauben an Gott: dem Glauben an eine Führung in Lebensumständen, die von uns selbst nicht beherrschbar sind. Eine Führung, die, gleich ob wir sie Zufall oder Schicksal, Kismet, Karma oder Gnade nennen, den letzten Sinn unseres Lebens ausmacht. Eine Führung, die uns die Hoffnung nicht verlieren lässt, dass es ein Glück gibt, das über unsere begrenzte Lebenszeit hinausreicht. Eine Führung, die uns den Weg weist zu einem wahrhaft ewigen Glück – im Ausblick auf eine Liebe, von der in den Briefen des Apostel Paulus zu lesen ist, dass sie ewig halten werde, weil sie stärker ist als der Tod. Präses Ludwig Zack in „HAUS LEBEN“ Zeitschrift der Kolpinghäuser „Gemeinsam Leben“ 3/2012