Projektmanagement - Bildungszentrum Wirtschaft Weinfelden
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<strong>Bildungszentrum</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>Weinfelden</strong><br />
Weiterbildung<br />
<strong>Projektmanagement</strong><br />
1430 Projektassistent/in IPMA Ebene D<br />
Projektleiter/in IPMA Ebene C<br />
Projektleiter/in SIZ
Die allgemeinen Bedingungen für Lehrgänge<br />
Durchführung<br />
Alle Veranstaltungen werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Die minimale und<br />
maximale Zahl wird von der Leitung Weiterbildung bestimmt. Muss eine Veranstaltung abgesagt<br />
oder verschoben werden, sind Ersatzforderungen ausgeschlossen.<br />
Form der Mitteilungen<br />
Anmeldungen zu Lehrgängen, Abmeldungen und Austritte bedürfen der Schriftform. Mündliche<br />
Absprachen haben keine rechtliche Wirksamkeit.<br />
Anmeldung<br />
Die Anmeldung für Lehrgänge erfolgt schriftlich auf einem Anmeldeformular. Bei Lehrgängen wird<br />
mit der Anmeldebestätigung eine Einschreibegebühr von CHF 100.00 in Rechnung gestellt. Anmeldeschluss<br />
ist bei Lehrgängen üblicherweise vier Wochen vor Beginn, falls in der Broschüre<br />
keine andere Regelung festgehalten wurde. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des<br />
Eingangs berücksichtigt. Bei Veranstaltungen mit freien Plätzen ist auch eine kurzfristige Nachmeldung<br />
möglich. Bei Erreichen der Mindestteilnehmerzahl, spätestens aber zwei Wochen vor<br />
Beginn eines Lehrgangs wird die Durchführung bestätigt. Mit der Bestätigung erhalten Sie die<br />
Rechnung. Diese ist bis Veranstaltungsbeginn zu bezahlen.<br />
Abmeldung/Kündigung<br />
Bei einer Abmeldung bis 7 Tage nach Rechnungsdatum verfällt die einbezahlte Einschreibegebühr,<br />
bzw. muss sie einbezahlt werden, falls dies bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschehen ist.<br />
Weitere Kosten fallen nicht an. Für spätere Abmeldungen, die aber noch vor Veranstaltungsbeginn<br />
eintreffen (Datum des Poststempels), verrechnet das BZWW 25% der Veranstaltungskosten,<br />
mindestens aber CHF 80.00. Für Abmeldungen nach Veranstaltungsbeginn verrechnet das BZWW<br />
das gesamte Schulgeld. Während dem Lehrgang ist ein Austritt aus dem Vertrag nur aus wichtigen<br />
Gründen (z.B. Krankheit/Unfall, Wohnortwechsel, Berufswechsel) und nur per Ende eines<br />
Semesters möglich. Die Kündigung hat spätestens vier Wochen vor dem Semesterende schriftlich<br />
eingeschrieben mit Angabe der Gründe und Beilage von Nachweisdokumenten zu erfolgen. Erfolgt<br />
keine Kündigung, gelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das nächste Semester als angemeldet.<br />
Eine teilweise Rückerstattung des Schulgeldes oder eine Gutschrift kann nur ausnahmsweise<br />
bewilligt werden, falls die angegebenen Gründe von der Schulleitung akzeptiert werden. Ein<br />
Ersatzteilnehmer kann ohne Mehrkosten gestellt werden.<br />
Programmänderungen, Streichung von Angeboten<br />
Programmänderungen oder Streichung von Lehrgängen bleiben vorbehalten. Das Schulgeld inklusive<br />
Einschreibegebühr wird voll zurückerstattet, falls eine Veranstaltung nicht durchgeführt wird<br />
oder eine Anmeldung nicht berücksichtigt werden kann. Darüber hinaus bestehen keine weiteren<br />
Ansprüche. Programmänderungen oder Lektionenausfall begründen keinen Anspruch auf Rückzahlung<br />
bereits geleisteter Schulgelder.<br />
Gültigkeit und Gerichtsstand<br />
Mit der Anmeldung zu einem Lehrgang erklären sich die Teilnehmenden mit den allgemeinen<br />
Bedingungen und den Gebühren einverstanden. Als Gerichtsstand gilt <strong>Weinfelden</strong>.<br />
// Version 01.05.2012 //
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C 2<br />
Auf einen Blick 2<br />
Ausgangslage 3<br />
Projekte 3<br />
Professionelles <strong>Projektmanagement</strong> 4<br />
Grundlegende Begriffe 4<br />
Nutzen und Vorteile einer Zertifizierung 5<br />
Das universelle 4-Level-Zertifizierungssystem der IPMA 6<br />
Zertifizierungsverfahren 7<br />
Kompetenzfächer 7<br />
Übersicht über die Kompetenzbereiche und ihrer Elemente 8<br />
Richtlinie für die Bewertung der Kompetenzmerkmale 10<br />
Beschreibung der Kompetenzelemente 12<br />
Grundlagen der Zertifizierung in der Schweiz 15<br />
Taxonomie 15<br />
Leit- und Funktionsbild <strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C 19<br />
Die Ausbildungsziele 20<br />
Die Anforderungen 20<br />
Der Profit vom Konzept 22<br />
Detaillierter Stoffplan 22<br />
Die Investition 29<br />
Das Allgemeine 29<br />
Schuladresse 30
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C<br />
Auf einen Blick<br />
Kursnummer 1430<br />
Auskunft und Beratung Lehrgangsleitung:<br />
Herr Urs Tanner, Betriebsökonom HWV,<br />
9200 Gossau, 071 385 92 40<br />
2<br />
Sekretariat BZWW<br />
058 345 75 75<br />
Gesamtleitung Roger Peter, Prorektor BZWW,<br />
Leiter Weiterbildung<br />
Kursgeld Fr. 4'100.–, inkl. BZWW-Prüfungen<br />
Lehrmittel Fr. 250.–<br />
Einschreibegebühr Fr. 100.–<br />
Kursbeginn Mitte/Ende November<br />
Kursdauer 1 Semester, ca. 170 Lektionen<br />
Kurszeiten Donnerstagabend: 18.30 - 21.45 (4 Lekt.)<br />
Samstag: 08.00 - 13.00 (6 Lekt.)<br />
An gesetzlichen Feiertagen und während<br />
der Schulferien findet kein Unterricht statt.<br />
Teilnehmer mindestens 10, maximal 20<br />
Infoabend Internet wbbzww.ch >> Termine<br />
Anmeldeschluss Ende Oktober<br />
Anmeldung Schriftlich mit Anmeldeformular in dieser<br />
Broschüre an die Schuladresse.<br />
Das Formular kann auch auf der Website<br />
wbbzww.ch heruntergeladen werden.
Ausgangslage<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Das Management von Projekten, d.h. die gezielte Führung von einmaligen Vorhaben<br />
mit innovativem Charakter, welche sich durch einen höheren Grad von<br />
Komplexität auszeichnen, gestaltet sich im Berufsalltag als zunehmende Herausforderung.<br />
Je kundiger und methodischer Projekte geführt und abgewickelt werden, desto<br />
reibungsloser verläuft der Projektvorgang, desto geringer sind die Risiken und<br />
umso sicherer werden die Projektziele und Randbedingungen erreicht bzw. eingehalten.<br />
Unternehmen und Organisationen erwarten zunehmend und verstärkt gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter, die auch Kenntnisse und Erfahrungen im <strong>Projektmanagement</strong><br />
mitbringen oder im Umgang mit Projekten geschult sind (projektorientiertes,<br />
systemorientiertes und strukturiertes Arbeiten).<br />
<strong>Projektmanagement</strong> gehört heute zum Ausbildungsstandard der Berufsschulen<br />
zahlreicher wirtschaftlich hoch entwickelter Nationen. In den USA und England,<br />
aber auch in anderen Ländern werden Studiengänge angeboten, die zum "Master<br />
of Project Management" oder zu ähnlichen Abschlüssen führen.<br />
Die Schweiz spielte bis anhin – im internationalen Vergleich – eine leider eher<br />
untergeordnete Rolle. Mit dem Lehrgangszyklus "<strong>Projektmanagement</strong>" und damit<br />
der Möglichkeit zur Erlangung des international gültigen Zertifikates "Projektassistent/in<br />
IPMA Ebene D“ oder "Projektleiter/in IPMA Ebene C" soll somit –<br />
im Interesse von Studierenden, Schulen, aber insbesondere auch der <strong>Wirtschaft</strong><br />
– dieses Defizit möglichst rasch aufgeholt werden.<br />
Projekte<br />
Die Anzahl der Projekte, Programme und Portfolios ist weltweit exponentiell<br />
gestiegen. Das Fachgebiet "<strong>Projektmanagement</strong>" hat sich in den letzten dreissig<br />
Jahren enorm entwickelt und an Sichtbarkeit zugenommen.<br />
Immer mehr und immer unterschiedlichere Projekte werden professionell umgesetzt.<br />
In der Vergangenheit wurde das Berufsbild von Bau- und Verteidigungsprojekten<br />
beherrscht. Diese sind weiterhin bedeutsam, aber heute in der<br />
Minderheit. Projektmanager leiten Projekte in den Bereichen Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie, Organisationsentwicklung, Produktentwicklung,<br />
Marketing, Produktionsentwicklung, Forschung, Veranstaltungen, Politik, Gesetzgebung,<br />
Bildung, Sport und im Sozialbereich in zahlreichen Sektoren der<br />
<strong>Wirtschaft</strong> und Verwaltung.<br />
3
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Die Frage: "Ist <strong>Projektmanagement</strong> oder Projektleadership überhaupt notwendig?",<br />
wird heute kaum mehr gestellt. Vielmehr stellen sich heute Fragen wie:<br />
� Welches sind die Lieferobjekte (Deliverables), Methoden und Instrumente<br />
von professionellem <strong>Projektmanagement</strong>?<br />
� Was macht <strong>Projektmanagement</strong>-Qualität aus?<br />
� Wie kompetent sollte das Projektpersonal für ein bestimmtes Projekt, eine<br />
bestimmte Projektphase oder einen Zuständigkeitsbereich sein?<br />
� Wie gut ist das <strong>Projektmanagement</strong> eines bestimmten Projektes?<br />
Professionelles <strong>Projektmanagement</strong><br />
Um professionell vorzugehen, muss das Fachgebiet "<strong>Projektmanagement</strong>" über<br />
strenge Normen und Richtlinien zur Definition der Arbeit des <strong>Projektmanagement</strong>-Personals<br />
verfügen. Diese Anforderungen werden durch Sammeln, Bearbeiten<br />
und Standardisieren der akzeptierten und angewandten <strong>Projektmanagement</strong>-Kompetenzen<br />
festgelegt.<br />
Projektqualität wird durch Erfüllung der für ein Projekt vereinbarten Anforderungen<br />
definiert. Die optimale Situation für eine Projektorganisation besteht darin,<br />
dass alle am <strong>Projektmanagement</strong> beteiligten Personen, Projektteams und Ressourcen-Anbieter<br />
über die erforderliche Kompetenz zur Durchführung ihrer Aufgaben<br />
und zur Übernahme individueller Verantwortung verfügen.<br />
Grundlegende Begriffe<br />
Die grundlegenden Begriffe für die Zertifizierung im <strong>Projektmanagement</strong> können<br />
anhand der Norm "ISO/IEC 17024 - Allgemeine Anforderungen an Stellen, die<br />
Personen zertifizieren" wie folgt beschrieben werden:<br />
� Kompetenz ist die nachgewiesene Fähigkeit, Wissen und/oder Fertigkeiten<br />
anzuwenden, sowie dort, wo dies relevant ist, der Nachweis persönlicher<br />
Eigenschaften.<br />
� Ein Zertifizierungsschema enthält die spezifischen Anforderungen für eine<br />
bestimmte Personenkategorie, auf die die gleichen Normen und Regelungen<br />
sowie die gleichen Verfahren angewendet werden.<br />
� Das Zertifizierungsverfahren umfasst alle Massnahmen, durch die eine<br />
Zertifizierungsstelle feststellt, dass eine Person spezifische Kompetenzanforderungen<br />
erfüllt.<br />
4
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
� Die Bewertung ist das Verfahren, in dem die Kompetenz eines Kandidaten/einer<br />
Kandidatin mit Hilfe einer oder mehrerer schriftlicher, verbaler oder<br />
praktischer Methoden bzw. der Beobachtung festgestellt wird.<br />
� Die Taxonomie ist die Gliederung der Kompetenzanforderungen für das<br />
erforderliche Mass an Wissen und Erfahrung für einen spezifischen Zertifizierungslevel.<br />
� Eine Qualifikation dient als Nachweis der persönlichen Eigenschaften, Bildung,<br />
Schulung und/oder Berufserfahrung einer Person.<br />
� Das Zertifikat gilt als international anerkannter Nachweis der <strong>Projektmanagement</strong>-Kompetenz<br />
des Zertifikatsinhabers.<br />
Die Bewertung gilt als Kompetenznachweis und ist kein Mass und keine Vorhersage<br />
für die Zukunft. Sie bewertet das Wissen und die Erfahrung des Kandidaten/der<br />
Kandidatin in der Vergangenheit und Gegenwart auf der Grundlage der<br />
von ihm vorgelegten und von den Assessoren überprüften Belege. Diese Bewertung<br />
ist ein guter Indikator für die erfolgreiche Bewältigung zukünftiger Projekte<br />
und zugleich eine gute Grundlage für die Planung der beruflichen Entwicklung.<br />
Nutzen und Vorteile einer Zertifizierung<br />
Die Teilnahme an Zertifizierungsprogrammen ist ein Ansporn für Projekt-, Programm-<br />
und Portfoliomanager und die Mitglieder des Projektteams und dient:<br />
� zur Erweiterung und Vertiefung ihres Wissens und ihrer Erfahrung,<br />
� zur Fortsetzung ihrer Ausbildung und Schulung,<br />
� zur Verbesserung der Qualität von <strong>Projektmanagement</strong>, und (nicht zuletzt),<br />
� zur effektiveren Erreichung der Projektziele.<br />
Die Vorteile der Zertifizierungsprogramme sind…<br />
� für die Projektmitarbeiter: die Möglichkeit eines international anerkannten<br />
Zertifikats zur Bestätigung ihrer <strong>Projektmanagement</strong>-Kompetenz;<br />
� für Anbieter von <strong>Projektmanagement</strong>-Dienstleistungen: der Nachweis der<br />
beruflichen Kompetenz ihrer Mitarbeiter;<br />
� für die Projektauftraggeber: eine erhöhte Sicherheit, dass die von einem<br />
Projektmanager erbrachten Dienstleistungen dem aktuellen, professionellen<br />
Stand entsprechen.<br />
5
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Das universelle 4-Level-Zertifizierungssystem der IPMA<br />
Grundlage für die Verleihung von Zertifikaten an eine Person ist die Beurteilung<br />
ihrer Kompetenzen in typischen <strong>Projektmanagement</strong>-Funktionen ihres täglichen<br />
Arbeitslebens. Im IPMA-Zertifizierungssystem werden die folgenden vier<br />
Rollen unterschieden, auf welche die gleichen Normen angewendet werden:<br />
� Certified Projects Director (IPMA Level A):<br />
Bezeichnet eine Person, die in der Lage ist, bedeutende Portfolios oder<br />
Programme mit den entsprechenden Ressourcen, Methoden und Instrumenten<br />
zu leiten. Dies und nicht das Management eines Einzelprojekts ist<br />
Gegenstand der Zertifizierung. Zur Übernahme dieser Verantwortung ist ein<br />
hohes Mass an Wissen und Erfahrung erforderlich.<br />
� Certified Senior Project Manager (IPMA Level B):<br />
Bezeichnet eine Person, die fähig ist, ein komplexes Projekt zu managen.<br />
Dazu gehören üblicherweise Teilprojekte, d.h., der Projektmanager managt<br />
das Projekt mit Hilfe von Teilprojektmanagern und weniger durch direkte<br />
Führung des Projektteams.<br />
� Certified Project Manager (IPMA Level C):<br />
Bezeichnet eine Person, die in der Lage ist, ein Projekt mit begrenzter<br />
Komplexität zu managen. Dies bedeutet, dass sie über das erforderliche<br />
<strong>Projektmanagement</strong>-Wissen und die entsprechende Erfahrung verfügt, um<br />
ein Projekt erfolgreich zu managen.<br />
� Certified Project Management Associate (IPMA Level D):<br />
Bezeichnet eine Person, die fähig ist, <strong>Projektmanagement</strong>-Wissen bei der<br />
Teilnahme an einem Projekt anzuwenden, wobei umfassendes und fundiertes<br />
Spezialwissen im <strong>Projektmanagement</strong> nötig ist.<br />
6
Zertifizierungsverfahren<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Die einzelnen Levels sind aus typischen Funktionen, Tätigkeiten, Zuständigkeiten<br />
und Anforderungen der Praxis abgeleitet.<br />
Das Zertifizierungssystem umfasst für die vier Levels verschiedene Schritte zur<br />
Bewertung der Kandidatinnen und Kandidaten. Diese Bewertungsschritte werden<br />
spezifisch für die IPMA-Levels A, B, C und D angewendet. Die Grafik auf<br />
der vorhergehenden Seite zeigt eine Übersicht der Assessment-Bestandteile für<br />
die verschiedenen Zertifizierungslevels.<br />
In der Schweiz wird das Zertifizierungsverfahren durch die schweizerische Zertifizierungsstelle,<br />
den Verein zur Zertifizierung von Personen im Management<br />
(VZPM) durchgeführt. Bei der Umsetzung des Zertifizierungssystems in der<br />
Schweiz hält sich der VZPM strikte an die Vorgaben der IPMA und die für die<br />
Akkreditierung verbindlichen Normen der ISO/ICE 17024, deren Einhaltung<br />
durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle regelmässig überprüft wird.<br />
Für eine detaillierte Beschreibung des Zertifizierungsverfahrens wird auf die Dokumente<br />
des VZPM verwiesen, welche - ständig aktualisiert - auf der Website<br />
des VZPM (www.vzpm.ch) zur Verfügung stehen.<br />
Kompetenzfächer<br />
Inhalt und Taxonomie der Zertifizierung sind so konzipiert, dass sie die berufliche<br />
Kompetenz der Personen in der praktischen Anwendung von <strong>Projektmanagement</strong><br />
in ihrer Gesamtheit erfassen.<br />
Die Kompetenzelemente werden in folgende Gruppen zusammengefasst:<br />
� Die PM-technischen Kompetenzen umfassen:<br />
- Das gesamte Projekt, Programm bzw. Portfolio zur Erfüllung der Anforderungen<br />
der interessierten Parteien,<br />
- Die Eingliederung von Aufgaben in eine befristete Projekt- oder Programmorganisation,<br />
- Die Produktion von einzelnen Lieferobjekten in der Projektorganisation,<br />
- Den Fortschritt in allen Projektphasen, allen Programmstufen und allen<br />
Zeitabschnitten für das Portfolio.<br />
� Die PM-Verhaltenskompetenzen sind so geordnet, dass die Konzentration<br />
auf das Individuum immer mehr ab- und die Anzahl der involvierten Personen<br />
immer mehr zunimmt:<br />
- Zu Beginn stehen die Elemente, die sich ausschliesslich auf den Projekt-,<br />
Programm- oder Portfoliomanager selbst beziehen.<br />
7
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
8<br />
- Es folgen die Elemente, die sich hauptsächlich auf die direkten Kontaktpersonen<br />
in und um das Projekt herum beziehen.<br />
- Danach folgen jene Kompetenzelemente, die meist mit Bezug auf das<br />
gesamte Projekt und die am Projekt beteiligten Parteien verwendet<br />
werden und den Kontext mit einbeziehen.<br />
- Den Abschluss bilden jene Elemente, die ihren Ursprung in der <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
der Gesellschaft, der Kultur und der Geschichte haben.<br />
� Die PM-Kontextkompetenzen werden im Hinblick auf folgende Themenkreise<br />
zusammengefasst:<br />
- Die Rolle des Projekt-, Programm- und Portfoliomanagements in den<br />
Stammorganisationen;<br />
- Die Wechselbeziehungen zwischen <strong>Projektmanagement</strong> und Geschäftsführungsbereichen<br />
der Stammorganisationen.<br />
Übersicht über die Kompetenzbereiche und ihrer Elemente<br />
Die ICB (IPMA Competence Baseline) in ihrer aktuellen Version 4.1 vom 31. Oktober<br />
2010 gliedert die <strong>Projektmanagement</strong>-Kompetenzen in drei Bereiche:<br />
Technik, Verhalten und Kontext. Zur Beschreibung der Kompetenzen eines Projektmanagers<br />
werden innerhalb dieser Bereiche insgesamt 46 Elemente benötigt<br />
(siehe Grafik auf der folgenden Seite):<br />
Jedes PM-Kompetenzelement setzt sich aus Wissen und Erfahrung zusammen.<br />
Die Kompetenz in den einzelnen Bereichen wird - zur Berechnung der Gesamtkompetenz<br />
- pro IPMA-Level wie folgt gewichtet:<br />
Die Gewichtung der Kompetenzbereiche kann wie folgt dargestellt werden:<br />
Kompetenzbereiche<br />
IPMA-<br />
Level A<br />
%<br />
IPMA-<br />
Level B<br />
%<br />
IPMA-<br />
Level C<br />
%<br />
IPMA-<br />
Level D<br />
%<br />
PM-technische Kompetenzen 40 50 60 70<br />
PM-Verhaltenskompetenzen 30 25 20 15<br />
PM-Kontextkompetenzen 30 25 20 15
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Auch die Anforderungen an Wissen und Erfahrung sind abhängig vom jeweiligen<br />
Zertifizierungslevel. Die dargestellten Werte (siehe nachfolgende Grafik) sind die<br />
von einer Kandidatin/von einem Kandidaten erwarteten Durchschnittswert.<br />
Kompetenzkomponenten<br />
IPMA-<br />
Level A<br />
(0 - 10)<br />
IPMA-<br />
Level B<br />
(0 - 10)<br />
IPMA-<br />
Level C<br />
(0 - 10)<br />
IPMA-<br />
Level D<br />
(0 - 10)<br />
Wissen 7 6 5 4<br />
Erfahrung 7 6 4 optional<br />
Mittel 7 6 4,5 4<br />
9
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Richtlinie für die Bewertung der Kompetenzmerkmale<br />
Der Grad der Kompetenz wird durch allgemeine Beschreibungen von Wissen<br />
und Erfahrung definiert und auf einer Skala von 1 bis 10 beurteilt. Die Merkmale<br />
der einzelnen Wertbereiche können durch eine Kombination von Verben und<br />
Substantiven ausgedrückt werden.<br />
10<br />
Werte Status Wissens-<br />
Merkmale<br />
Erfahrungs-<br />
Merkmale<br />
0 kein Keine Keine<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
niedrig Der Kandidat kennt das Element<br />
und ist in der Lage, die bekannten<br />
Kriterien für dieses Element<br />
vorzustellen und zu erläutern.<br />
Verben:<br />
Erkennen, benennen, aufzählen,<br />
strukturieren, beschreiben, definieren,<br />
erklären, nachschlagen,<br />
wiedergeben.<br />
Substantive:<br />
Begriffe, Bezeichnungen, Fakten,<br />
Kriterien, Normen, Regeln,<br />
Methoden, Prozesse, Beziehungen.<br />
mittel Der Kandidat verfügt über solide<br />
Kenntnisse und ist fähig, die<br />
relevanten Kriterien zu erkennen<br />
und anzuwenden und die Ergebnisse<br />
zu überprüfen.<br />
Verben:<br />
Anwenden, benutzen, einführen,<br />
berechnen, überprüfen,<br />
interpretieren, differenzieren,<br />
lösen.<br />
Substantive:<br />
Situationen, Anwendungen,<br />
Prinzipien, Kriterien, Regeln,<br />
Der Kandidat verfügt über eine<br />
gewisse Erfahrung, die er in<br />
einer <strong>Projektmanagement</strong>funktion<br />
in wenigen Projekten eines<br />
<strong>Wirtschaft</strong>szweigs oder einer<br />
bestimmten Organisationseinheit<br />
während einer oder mehrerer<br />
Projektphasen gewonnen<br />
hat.<br />
Beschreibung:<br />
Gewisses Mass an Erfahrung<br />
als Assistent in einigen wenigen<br />
Projekten und nur in einzelnen<br />
Projektphasen, aber mit<br />
einem hohen Bewusstsein über<br />
die Bedeutung von <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
Der Kandidat verfügt über<br />
durchschnittliche Erfahrung und<br />
Erinnerung an eine Vielzahl<br />
wichtiger <strong>Projektmanagement</strong>bereiche<br />
verschiedener Projekte<br />
in mindestens einem grossen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>szweig über die<br />
meisten Projektphasen.<br />
Beschreibung:<br />
Beträchtliche Erfahrung in verantwortlicher<br />
PM-Position verschiedener<br />
Projekte begrenzter<br />
Komplexität während der meis-
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Methoden, Schlussfolgerungen. ten Projektphasen; besitzt ein<br />
hohes Bewusstsein über die<br />
Bedeutung von <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
hoch Der Kandidat versteht die Funktion<br />
in allen Einzelheiten und ist<br />
in der Lage, die relevanten Kriterien<br />
zu bewerten, neue zu<br />
schaffen und zu integrieren<br />
sowie die Ergebnisse zu erklären<br />
und zu bewerten.<br />
Verben:<br />
Analysieren, ableiten, entwerfen,<br />
entwickeln, kombinieren,<br />
zusammenstellen, erforschen,<br />
auswerten, beurteilen, vorschlagen,<br />
entscheiden.<br />
Substantive:<br />
Situationen, Bedingungen, Annahmen,<br />
Ideen, Meinungen,<br />
Fälle, Modelle, Alternativen,<br />
Probleme, Ergebnisse, Verfahren,<br />
Urteile.<br />
Der Kandidat verfügt über eine<br />
breit gefächerte Erfahrung und<br />
eine gute Erinnerung an verantwortliche<strong>Projektmanagement</strong>funktionen<br />
in zahlreichen<br />
verschiedenartigen Projekten,<br />
für deren Management er über<br />
die meisten oder alle Phasen<br />
verantwortlich war.<br />
Beschreibung:<br />
Umfangreiche Erfahrung in<br />
<strong>Projektmanagement</strong>positionen<br />
mit einem hohen Grad an Verantwortung<br />
während der meisten<br />
Projektphasen bei verschiedenen<br />
Projekten. Programmen<br />
bzw. Portfolios; besitzt ein<br />
gründliches Verständnis von<br />
<strong>Projektmanagement</strong>.<br />
10 maximal Absoluter Höchstwert Absoluter Höchstwert<br />
Die Extremwerte der Skala werden bei realen Bewertungen selten eingesetzt.<br />
Zuerst stellt der Assessor fest, ob der Kandidat/die Kandidatin bei einem Element<br />
über eine niedrige, mittlere oder hohe Kompetenz verfügt. Diese grobe<br />
Einschätzung wird anschliessend verfeinert, und so wird zum Beispiel eine mittlere<br />
Bewertung wie folgt differenziert:<br />
� 4 = Niedriges Mittel.<br />
� 5 = Mittleres Mittel.<br />
� 6 = Hohes Mittel.<br />
11
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Beschreibung der Kompetenzelemente<br />
Die diesbezüglichen Elemente sind in der graphischen Darstellung auf Seite 9<br />
dargestellt und aufgeführt.<br />
Die 20 PM-technischen Kompetenzelemente (Nr. 1.01-1.20)<br />
Dieser Abschnitt beschreibt die technischen Kompetenzelemente für die Bewertung<br />
der Kompetenz der ausgewiesenen <strong>Projektmanagement</strong>-Technik.<br />
Die Kompetenzelemente werden benötigt, um ein Projekt zu initiieren und zu<br />
starten, seine Durchführung zu managen und es zum Abschluss zu bringen. Ihr<br />
Einsatz in den Projektphasen kann je nach Art, Grösse und Komplexität eines<br />
Projekts und anderen Einflussfaktoren variieren.<br />
Die Bedeutung der einzelnen technischen Kompetenzelemente kann je nach<br />
Situation unterschiedlich sein. Die Grundlage der professionellen Arbeit ist eine<br />
Projektsituation. Hierbei müssen relevante Verhaltenskompetenzelemente und<br />
Kontext-Kompetenzelemente mitberücksichtigt werden, deren Bedeutung ebenfalls<br />
je nach Projektsituation unterschiedlich sein kann.<br />
12<br />
PM-technische Kompetenzelemente<br />
1.01 <strong>Projektmanagement</strong>erfolg<br />
1.02 Interessierte Parteien<br />
1.03 Projektanforderungen und Projektziele<br />
1.04 Risiken und Chancen<br />
1.05 Qualität<br />
1.06 Projektorganisation<br />
1.07 Teamarbeit<br />
1.08 Problemlösung<br />
1.09 Projektstrukturen<br />
1.10 Leistungsumfang und Lieferobjekte<br />
1.11 Projektphasen, Ablauf und Termine<br />
1.12 Ressourcen<br />
1.13 Kosten und Finanzen<br />
1.14 Beschaffung und Verträge<br />
1.15 Änderungen<br />
1.16 Überwachung, Controlling, Berichtswesen<br />
1.17 Information und Dokumentation<br />
1.18 Kommunikation<br />
1.19 Projektstart<br />
1.20 Projektabschluss
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Im Folgenden sind die für den Level C und D wirksamen PM-technischen Kompetenzen<br />
grob beschrieben:<br />
� IPMA Level C:<br />
Der Kandidat/die Kandidatin muss die kompetente Anwendung der technischen<br />
Kompetenzelemente in Projektsituationen begrenzter Komplexität<br />
nachweisen. Der Kandidat/die Kandidatin muss eventuell bei der weiteren<br />
Entfaltung adäquater PM-technischer Kompetenzen angeleitet werden.<br />
� IPMA Level D:<br />
Auf dieser Ebene wird die Kenntnis der technischen Kompetenzelemente<br />
und ihrer Anwendung bewertet.<br />
Die 15 Elemente der Verhaltenskompetenz (Nr. 2.01-2.15)<br />
Dieser Abschnitt beschreibt die Kompetenzelemente zur Bewertung des ausgewiesenen<br />
Verhaltens im <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
Die hier aufgelisteten Kompetenzelemente werden benötigt, um ein Projekt zu<br />
initiieren und zu starten, seine Durchführung zu managen und es zum Abschluss<br />
zu bringen. Ihr Einsatz in den Projektphasen kann je nach Art, Grösse und Komplexität<br />
eines Projekts und anderen Einflussfaktoren variieren.<br />
Die Bedeutung der einzelnen Elemente der Verhaltenskompetenz kann und wird<br />
je nach Situation unterschiedlich sein. Die Grundlage der professionellen Arbeit<br />
ist eine Projektsituation. Hierbei müssen relevante technische und Kontext-<br />
Kompetenzelemente mitberücksichtigt werden, deren Bedeutung sich ebenfalls<br />
von Projektsituation zu Projektsituation unterscheiden kann.<br />
Elemente der Verhaltenskompetenz<br />
2.01 Führung (Leadership)<br />
2.02 Engagement und Motivation<br />
2.03 Selbstkontrolle<br />
2.04 Durchsetzungsvermögen<br />
2.05 Entspannung und Stressbewältigung<br />
2.06 Offenheit<br />
2.07 Kreativität<br />
2.08 Ergebnisorientierung<br />
2.09 Effizienz<br />
2.10 Beratung<br />
2.11 Verhandlungen<br />
2.12 Konflikte und Krisen<br />
2.13 Verlässlichkeit<br />
2.14 Wertschätzung<br />
2.15 Ethik<br />
13
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Im Folgenden sind die für den Level C und D wirksamen Verhaltenskompetenzen<br />
grob beschrieben:<br />
� IPMA Level C:<br />
Der Kandidat/die Kandidatin muss die tatsächliche, kompetente Anwendung<br />
der PM-Verhaltenskompetenzelemente in Projektsituationen begrenzter<br />
Komplexität nachgewiesen haben. Der Kandidat/die Kandidatin muss eventuell<br />
bei der weiteren Entfaltung adäquater Verhaltenskompetenzen angeleitet<br />
werden.<br />
� IPMA Level D:<br />
Auf dieser Ebene wird die Kenntnis der PM-Verhaltenskompetenz-Elemente<br />
und ihrer Anwendung bewertet.<br />
Die 11 Kontext-Kompetenzelemente (Nr. 3.01-3.11)<br />
Dieser Abschnitt beschreibt die Elemente für die Bewertung der Kompetenz der<br />
ausgewiesenen Verknüpfung mit dem <strong>Projektmanagement</strong>-Kontext.<br />
Die hier beschriebenen Kompetenzelemente werden benötigt, um ein Projekt zu<br />
initiieren und zu starten, seine Durchführung zu managen und es zum Abschluss<br />
zu bringen. Ihr Einsatz und ihre Bedeutung in den Projektphasen können je nach<br />
Art, Grösse und Komplexität eines Projekts und anderen Einflussfaktoren variieren.<br />
Als Grundlage professioneller Projektarbeit müssen situativ relevante technische<br />
Kompetenzelemente und Verhaltenskompetenzelemente mitberücksichtigt werden,<br />
deren Bedeutung sich ebenfalls von Projektsituation zu Projektsituation<br />
ändern kann.<br />
14<br />
PM-Kontext-Kompetenzelemente<br />
3.01 Projektorientierung<br />
3.02 Programmorientierung<br />
3.03 Portfolioorientierung<br />
3.04 Projekt-, Programm-, Portfolioeinführung<br />
3.05 Stammorganisation<br />
3.06 Business<br />
3.07 Systeme, Produkte und Technologie<br />
3.08 Personalmanagement<br />
3.09 Gesundheit, Sicherheit und Umwelt<br />
3.10 Finanzierung (Finance)<br />
3.11 Rechtliche Aspekte (Legal)
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Im Folgenden sind die für den Level C und D wirksamen Kontext-Kompetenzen<br />
grob beschrieben:<br />
� IPMA Level C:<br />
Der Kandidat/die Kandidatin muss die effektive, kompetente Anwendung<br />
der PM-Kontext-Kompetenzelemente in Projektsituationen begrenzter<br />
Komplexität nachgewiesen haben. Er/Sie muss eventuell bei der weiteren<br />
Entfaltung adäquater Kontext-Kompetenzen angeleitet werden.<br />
� IPMA Level D:<br />
Der Kandidat/die Kandidatin wird auf dieser Stufe in Bezug auf das Wissen<br />
über PM-Kontext-Kompetenzelemente und ihre Anwendung bewertet.<br />
Grundlagen der Zertifizierung in der Schweiz<br />
Jede Zertifizierungsstelle wendet die IPMA Competence Baseline (ICB), Version<br />
3.0 oder eine auf der ICB-Version 3.0 basierende, nationale Competence Baseline<br />
an. Zusätzlich können von der Zertifizierungsstelle nationale <strong>Projektmanagement</strong>-Vorschriften<br />
verabschiedet werden.<br />
Für die Schweiz wurde die IPMA Competence Baseline Version 3.0 übersetzt,<br />
sprachlich den nationalen Gegebenheiten angepasst, inhaltlich auf die Bedürfnisse<br />
der Zertifizierungsumsetzung in der Schweiz abgestimmt.<br />
Als Grundlage für die Zertifizierung in der Schweiz gilt folgendes Dokument:<br />
� Swiss National Competence Baseline (Swiss NBC) Version 4.1, Glattbrugg,<br />
Ausgabe Oktober 2010.<br />
Taxonomie<br />
Nachfolgend auf den Seiten 16 bis 18 dargestellt die Taxonomie der Swiss NCB<br />
für die Wissens- und Erfahrungskomponente der drei Kompetenzbereiche und<br />
für alle Level A bis D.<br />
15
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
16<br />
Wissen Erfahrung<br />
PM-technische Kompetenzen<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
1.01 <strong>Projektmanagement</strong>erfolg D C B A C B A<br />
1.02 Interessierte Parteien D C B A C B A<br />
1.03 Projektanforderungen und -ziele D C B A C B A<br />
1.04 Risiken und Chancen D,C B,A C B A<br />
1.05 Qualität D,C B,A C B A<br />
1.06 Projektorganisation D C B A C B A<br />
1.07 Teamarbeit D C,B A C B,A<br />
1.08 Problemlösung D,C B A C B A<br />
1.09 Projektstrukturen D,C B A C B A<br />
1.10 Leistungsumfang und Lieferobjekte D C B A C B A<br />
1.11 Projektphasen, Ablauf und Termine D C B A C B A<br />
1.12 Ressourcen D,C B A C B A<br />
1.13 Kosten und Finanzen D C B A C B A<br />
1.14 Beschaffung und Verträge D C B A C B A<br />
1.15 Änderungen D,C B,A C B A<br />
1.16 Überwachung, Controlling, Berichtswesen D C B A C B A<br />
1.17 Information und Dokumentation D C B A C B A<br />
1.18 Kommunikation D C B A C B A<br />
1.19 Projektstart D C B A C B A<br />
1.20 Projektabschluss D C B A C B A
Wissen Erfahrung<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
PM-Verhaltenskompetenzen<br />
2.01 Führung (Leadership) D C B A C B A<br />
2.02 Engagement und Motivation D C B A C B,A<br />
2.03 Selbstkontrolle C B A C B A<br />
2.04 Durchsetzungsvermögen D C B A C B A<br />
2.05 Entspannung und Stressbewältigung C B A C B A<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
2.06 Offenheit C B A C B A<br />
2.07 Kreativität D C B A C B A<br />
2.08 Ergebnisorientierung D C B A C B A<br />
2.09 Effizienz D C B A C B A<br />
2.10 Beratung D C B A C B,A<br />
2.11 Verhandlungen D,C B A C B,A<br />
2.12 Konflikte und Krisen D C B A C B A<br />
2.13 Verlässlichkeit D C B,A C B A<br />
2.14 Wertschätzung C B A C B,A<br />
2.15 Ethik C B A C B A<br />
17
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
18<br />
Wissen Erfahrung<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
PM-Kontext-Kompetenzen<br />
3.01 Projektorientierung D C B A C B A<br />
3.02 Programmorientierung C B A C B A<br />
3.03 Portfolioorientierung C B A C B A<br />
3.04 Projekt-, Programm-, Portfolioeinführung C B A C B A<br />
3.05 Stammorganisation D C B A C B A<br />
3.06 Business D C B A C B A<br />
3.07 Systeme, Produkte und Technologie C B A C B A<br />
3.08 Personalmanagement C B A C B A<br />
3.09 Gesundheit, Sicherheit und Umwelt D,C B,A C B A<br />
3.10 Finanzierung D C B A C B A<br />
3.11 Rechtliche Aspekte C B A C B A
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Leit- und Funktionsbild <strong>Projektmanagement</strong><br />
Projektleiter / Projektassistent<br />
Einführung<br />
Der Abschluss als "Projektassistent IPMA Ebene D", "Projektleiter IPMA Ebene<br />
C" oder "Projektleiter SIZ" ist eine Basisstufe, um als spezialisierter Mitarbeiter<br />
mit umfassendem PM-Wissen in Gesamt- oder Teilprojekten eingesetzt zu werden.<br />
Mit zunehmender Projekterfahrung und entsprechender Weiterbildung (z.B.<br />
zur IPMA - Ebene B) kann sich ein ausgebildeter Projektleiter oder Projektassistent<br />
vermehrt konzeptionellen und strategischen Aufgaben zuwenden, mehr<br />
Verantwortung übernehmen und sich schliesslich zum Projektmanager und Gesamtverantwortlichen<br />
im <strong>Projektmanagement</strong> von Grossprojekten entwickeln.<br />
Leitbild Projektleiter / Projektassistent<br />
Ein Projektleiter/Projektassistent verfügt über ein umfassendes Wissen im Bereich<br />
des <strong>Projektmanagement</strong>s. Er ist in der Lage, einen Projektmanager in allen<br />
Phasen eines Projektes fachgerecht zu unterstützen und das Projekt aktiv zu<br />
begleiten.<br />
Er erfüllt dabei definierte Aufgaben der Projektadministration und der Projektführung<br />
im Rahmen der übergeordneten Zielsetzungen und Strategie eines Gesamt-<br />
oder Teilprojektes und nimmt dabei eine primär ausführende Rolle mit<br />
beschränkter Verantwortung wahr.<br />
In der Realisierungsphase eines Projektes kann er Teilprojekte von beschränkter<br />
Komplexität und Dauer weitgehend selbständig leiten und verantworten (Haupttätigkeit).<br />
Funktionsbild Projektleiter / Projekt-Assistent<br />
Ein Projektleiter/Projektassistent verfügt über ein umfassendes Wissen im Bereich<br />
des <strong>Projektmanagement</strong>s. In Abhängigkeit der Gesamtzielsetzungen eines<br />
Projektes und der vorgegebenen Strategie nimmt der Projektleiter/der Projektassistent<br />
innerhalb der verschiedenen Projektphasen hauptsächlich folgende<br />
Funktionen wahr:<br />
Initialisierungsphase<br />
(begleitend und unterstützend)<br />
Er hilft mit bei der Beschaffung von Basisinformationen und unterstützt die Vorbereitungen<br />
der Projekt- und Arbeitsorganisation des Gesamtprojektes.<br />
19
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Konzeptphase<br />
(gesamtheitlich unterstützend, in Teilprojekten selbständig)<br />
Im Übergang der strategischen zur operativen Konzeptarbeit wirkt er begleitend<br />
und übernimmt innerhalb von Teilprojekten erste Führungs- und Koordinationsaufgaben.<br />
Realisierungsphase<br />
(Haupttätigkeit, in Teilprojekten selbständig, ergebnisverantwortlich, leitend)<br />
Er initialisiert, plant und leitet ein oder mehrere Teilprojekte und kontrolliert die<br />
Zielerreichung. Dazu moderiert und coacht er zumeist kleinere Projektteams. In<br />
seiner Funktion unterstützt er massgeblich die Realisierung des Gesamtprojektes.<br />
Abschlussphase<br />
(unterstützend, vorwiegend administrativ arbeitend)<br />
Er überführt die Teilprojekte in den Betrieb unter Berücksichtigung der Gesamtüberführung.<br />
Dabei erstellt er die dazu notwendigen Dokumentationen und rapportiert<br />
relevante Daten in geeigneter Form an die Projektleitung.<br />
Die Ausbildungsziele<br />
Die Zertifizierung der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen eines<br />
Lehrganges zum "Projektassistent IPMA Ebene D", "Projektleiter IPMA Ebene C"<br />
oder "Projektleiter SIZ" gibt den Teilnehmern die Sicherheit, solides und fundiertes<br />
Fachwissen im <strong>Projektmanagement</strong> erarbeitet zu haben, das Methodenrepertoire<br />
zu kennen, verstehen und anwenden sowie die Zusammenarbeit innerhalb<br />
der Projektgruppe kompetent fördern zu können.<br />
Nach dem Abschluss sind die Absolventinnen und Absolventen in der Lage, Projekte<br />
kleinerer bis mittlerer Grössenordnung selbständig abzuwickeln sowie bei<br />
grossen oder mehrteiligen/komplexen Projekten als kompetente und steuerungskundige<br />
Projektleiter, Teilprojektleiter oder Projektassistenten zu wirken.<br />
Die Anforderungen<br />
Das Lehrgangskonzept erlaubt den individuellen Einstieg in die Materie für nahezu<br />
alle Wissens- und Erfahrungsstufen.<br />
Voraussetzungen für die Absolvierung dieses Basis-Modules:<br />
� Motivation und Lernwille, Engagement.<br />
� Gute bis sehr gute Allgemeinbildung.<br />
20
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
� Teilnehmende mit ersten Kenntnissen in Betriebswirtschaft (insbesondere<br />
Unternehmensführung/Organisationslehre) erfüllen die Voraussetzungen<br />
besonders gut.<br />
� Von Vorteil: erste Erfahrungen im <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
Fähigkeiten und Kompetenzen der Lehrgangsteilnehmer werden im Rahmen<br />
des Anmeldeverfahrens durch die Lehrgangsleitung allenfalls speziell eruiert.<br />
Voraussetzungen für die Zulassung zur Zertifizierung IPMA / SIZ:<br />
IPMA Ebene D<br />
Erfahrung in den Kompetenzelementen des <strong>Projektmanagement</strong>s wird nicht<br />
notwendigerweise vorausgesetzt, es ist aber von Vorteil, wenn der Kandidat<br />
sein <strong>Projektmanagement</strong>wissen bereits in einem gewissen Rahmen angewendet<br />
hat. Er verfügt über gute Kenntnisse im <strong>Projektmanagement</strong> und ist in der<br />
Lage, diese anzuwenden.<br />
IPMA Ebene C<br />
Zur Zertifizierung im IPMA Level C werden Personen zugelassen, welche mindestens<br />
drei Jahre Erfahrung im <strong>Projektmanagement</strong> in verantwortlicher Führungsfunktion<br />
bei Projekten von begrenzter Komplexität mitbringen (Nettozeit).<br />
Der Kandidat muss in der Lage sein, Projekte von begrenzter Komplexität bzw.<br />
ein Teilprojekt eines komplexen Projekts zu managen.<br />
SIZ<br />
Abgeschlossene Ausbildung der Sekundarstufe II (mindestens 3-jährige Berufslehre,<br />
Matura, Handelsdiplom oder höherer Abschluss) sowie mindestens ein<br />
Jahr Erfahrung im <strong>Projektmanagement</strong>. Alter ab 20 Jahren.<br />
Unterrichtsformen<br />
Wir legen grossen Wert auf eigenverantwortliches Lernen: aktuelle Lehr- und<br />
Lernformen (kurze Vorträge, Plenumsdiskussionen, Gruppen- und Einzelfallstudien,<br />
Tests) werden durch Frontalunterricht und selbständiges Studium ergänzt.<br />
Die Bildung von Lerngruppen wird sehr empfohlen. Das gelernte Wissen wird<br />
anhand eines authentischen Fallbeispiels im Sinne eines Management-Games<br />
angewendet.<br />
Der Unterricht im Lehrgang orientiert sich an den Zertifizierungskompetenzen,<br />
wie sie in den Zertifizierungsvorgaben beschrieben sind.<br />
Von den Teilnehmern wird eine aktive Teilnahme gefordert. Die Präsentation<br />
von Gruppenarbeiten bietet Gelegenheit, vor einem kritischen Auditorium zu<br />
agieren.<br />
21
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Lehrkräfte<br />
Das Lehrerteam setzt sich aus erfahrenen Personen aus Schule und Praxis zusammen.<br />
Der Profit vom Konzept<br />
� Sie frischen bisherige Kenntnisse auf.<br />
� Sie erwerben viele neue Kenntnisse.<br />
� Sie arbeiten in kleinen, übersichtlichen Gruppen.<br />
� Sie nutzen die Gruppendynamik.<br />
� Sie geben Ihre Erfahrungen weiter und profitieren von den Erfahrungen<br />
anderer (Kolleginnen/Kollegen und Dozierende).<br />
Detaillierter Stoffplan<br />
Der Stoffplan beinhaltet - im Rahmen der Vermittlung der Zertifizierungskompetenzen<br />
- insbesondere:<br />
1. Teil: Basisstoff<br />
Systemisches Denken<br />
� Erkennen des Stellenwertes des systemischen Denkens.<br />
� Verstehen, wie systemisches Denken im <strong>Projektmanagement</strong> eingesetzt<br />
wird.<br />
Unternehmensführung<br />
� Kennen der Grundbegriffe, Prinzipien und Aufgaben der Unternehmensführung.<br />
� Verstehen, wie die Unternehmenspolitik formuliert wird und welche Instrumente<br />
wie verwendet werden.<br />
Organisationslehre<br />
� Kennen der organisatorischen Grundbegriffe, der organisatorischen Grundprinzipien<br />
und der organisatorischen Aufgaben.<br />
� Verstehen, wie die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen übertragen<br />
und aufeinander abgestimmt werden.<br />
Aufbau-Organisation<br />
� Kennen der Stellenarten, Strukturtypen und Organisationsformen.<br />
� Wissen, wie und wann die organisatorischen Hilfsmittel eingesetzt werden.<br />
22
� Verstehen der Grundsätze der Stellenbesetzung.<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Ablauf-Organisation<br />
� Kennen der Dimensionen der Ablauforganisation.<br />
� Wissen, wie die Techniken angewendet werden.<br />
� Verstehen der Grundsätze der ablauforientierten Regelungen.<br />
2. Teil: <strong>Projektmanagement</strong>-spezifischer Stoff<br />
Projekte und Grundsätze<br />
Projekte, <strong>Projektmanagement</strong>-Elemente<br />
� Kennen der Merkmale, Elemente und Aspekte von Projekten und Projektarten,<br />
aber auch von Tätigkeitsgebieten im <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
� Wissen, welche Anforderungen an das <strong>Projektmanagement</strong> gestellt werden.<br />
� Anwenden von Normen und Richtlinien im <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
Management by Projects<br />
� Kennen und Verstehen des Konzeptes Management by Projects.<br />
� Wissen, wie man bei mehreren nebeneinander geführten Projekten vorgeht<br />
(Multiprojekt-Situationen).<br />
� Überführen von Projektresultaten in die ständige Organisation.<br />
Projektumfeld, Stakeholders<br />
� Kennen der Einflussfaktoren, die auf das Projekt einwirken und von Ihm<br />
ausgehen.<br />
� Umgang mit Stakeholder.<br />
� Verstehen der Wechselwirkungen zwischen Projekt und Umfeld.<br />
Denken in Systemen, Projektdefinition<br />
� Wissen, was eine Projektdefinition ist und wie sie erstellt wird.<br />
� Verstehen und Anwenden der Methodik des Denkens in Systemen im<br />
Rahmen des <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
Projektphasen<br />
� Wissen, wie ein Projekt mittels Phasen gegliedert wird.<br />
� Kennen, welche Phasen im allgemein akzeptierten Ablauf bestehen.<br />
� Verstehen der Aufgaben innerhalb der einzelnen Phasen.<br />
23
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Projektziele, Projektstrategien<br />
� Kennen der Vorgehensweise bei der Erarbeitung von Zielen und Rahmenbedingungen<br />
in Projekten, unter Berücksichtigung aller wesentlichen Einflussfaktoren.<br />
� Verstehen, wie Strategien entwickelt und allenfalls Alternativen geplant<br />
werden.<br />
� Wissen, wie die Zielerfüllung kontrolliert werden kann.<br />
Projektbewertung, Projektentwicklung<br />
� Wissen, wie die Projekte auf ihre Zielkonformität beurteilt werden können.<br />
<strong>Projektmanagement</strong>-Erfolg resp. -Misserfolg<br />
� Kennen der Kriterien für die Beurteilung des <strong>Projektmanagement</strong>erfolgs aus<br />
Sicht verschiedener Projektbeteiligter.<br />
� Kennen der Analysetechniken bei der Beurteilung.<br />
� Verstehen, wie die Beurteilung des gesamten Prozesses des <strong>Projektmanagement</strong>s<br />
abläuft.<br />
Information, Dokumentation, Berichtswesen<br />
� Kennen der möglichen Informationssysteme im <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
� Wissen, wie ein Projektinformationssystem mit Berichtsarten, Zielen, Inhalt<br />
etc., erstellt wird.<br />
� Umgang mit Informationen und Daten, sowie deren Darstellung.<br />
Beteiligte und Organisation<br />
Projektorganisation<br />
� Kennen der organisatorischen Hilfsmittel und Grundzügen, inkl. deren Vor-<br />
und Nachteile.<br />
� Erkennen und Einsetzen von personellen Ressourcen, inkl. Beurteilung deren<br />
Eignungen.<br />
� Anwenden von Schnittstellen-Regelungen.<br />
� Verstehen, wie die Projektorganisation gestaltet wird (Organigramm, Funktionenmatrix,<br />
Stellenbeschreibungen, Abläufe bzw. Prozesse, usw.).<br />
Beschaffung, Verträge<br />
� Kennen und Anwenden der Konzepte für die Beschaffung von Sach- und<br />
Dienstleistungen.<br />
� Kennen der Rahmenbedingungen bei der Beschaffung von Einsatzmitteln<br />
und Leistungen im Rahmen der Projektrealisierung.<br />
24
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
� Verstehen, wie Beschaffungen abgewickelt werden (inkl. Selektionskriterien).<br />
Kommunikation<br />
� Kennen der Kommunikationsmechanismen nach innen und aussen.<br />
� Anwenden von Übermittlungstechniken, Gesprächsführung, Präsentationstechniken,<br />
usw.<br />
� Verstehen, auf was es bei der Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholders<br />
ankommt (inkl. Öffentlichkeitsarbeit, Umgang mit Medien, usw.).<br />
Führung, Entscheidung, Delegation<br />
� Kennen der Elemente der Führung und der Führungsverantwortung.<br />
� Fähigkeit, die Aufgaben klar zu beschreiben, zuzuordnen und zu überwachen.<br />
Teambildung, Teamarbeit<br />
� Kennen der Grundzüge, Chancen und Gefahren bei der Teambildung und<br />
der Teamarbeit.<br />
� Arbeiten können mit und in Teams in unterschiedlichen Projektsituationen.<br />
� Verstehen der gruppendynamischen Prozesse und informalen Massnahmen.<br />
Konflikt- und Krisenmanagement<br />
� Kennen der Konfliktpotentiale und Ursachen.<br />
� Managen von Projektkrisen.<br />
� Wissen, welche Konfliktlösungstechniken eingesetzt werden können.<br />
Verhandlungen, Besprechungen<br />
� Kennen der Verhandlungstechniken für eine erfolgreiche Sitzung.<br />
� Anwenden von Moderations-, Verhandlungs-, Gesprächsführungs- und weiteren<br />
Kommunikationstechniken.<br />
� Wissen, wie die Sitzungsführung (Vorbereitung, Führung der Sitzung) in<br />
verschiedenen Situationen gehandhabt wird.<br />
3. Teil: Prozesse und Verfahren<br />
Projektstrukturen<br />
� Kennen der Werkzeuge für den Projektstrukturplan.<br />
� Anwenden von Gliederungskriterien für die Gliederung in Teilprojekte und -<br />
systeme.<br />
25
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
� Wissen, wie die Projektstrukturierung vorgenommen wird und mittels welcher<br />
Kriterien (inhaltlich, örtlich, usw.) die Projekte gegliedert werden.<br />
Inhaltliche Planung, Leistungen<br />
� Kennen der Ziele, Vorgehensweisen und Instrumente der inhaltlichen Planung<br />
sowie der Lösungsentwicklung.<br />
� Wissen, wie die Anforderungen an den Projektgegenstand ermittelt werden<br />
und wie Funktionspläne und Pflichtenhefte (Leistungsbeschreibungen und -<br />
verzeichnisse) ausgestaltet werden.<br />
� Verstehen des Ablaufs der Planung.<br />
Vorgänge, Abläufe, Termine<br />
� Kennen der Einflussdeterminanten, welche die Terminpläne beeinflussen.<br />
� Wissen, wie ein Konzept für das Terminmanagement erstellt wird und welche<br />
Kontrolltechniken bestehen.<br />
� Anwenden der Planungs- und Kontrollinstrumente, wie Netzpläne, Balkendiagramme,<br />
usw.<br />
Einsatzmittel, Logistik, Finanzmittel<br />
� Kennen der Einflussfaktoren, welche die Ressourcenwahl und deren Einsatz<br />
beeinflussen.<br />
� Wissen, welche Planungstechniken und -infrastrukturen für den Sachmitteleinsatz<br />
und die -beschaffung eingesetzt werden.<br />
� Verstehen des Budget-Managements.<br />
Kosten<br />
� Kennen der Einflussfaktoren, welche die Kosten beeinflussen.<br />
� Wissen, wie Kosten für das Projekt geplant und gesteuert werden.<br />
� Anwenden von Konzepten für das Kostenmanagement.<br />
Leistungs- und Fortschrittskontrolle<br />
� Kennen der Instrumente und Kennzahlen für die Leistungs- und Fortschrittskontrolle.<br />
� Wissen, wie die Leistungs- und Fortschrittskontrolle angewendet werden<br />
kann.<br />
Konfigurationsmanagement, Änderungsmanagement<br />
� Kennen des Instrumente und Aspekte des Managements der Dokumente<br />
und der Dokumentation in verschiedenen Formen über Projekte und <strong>Projektmanagement</strong>.<br />
26
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
� Wissen, wie beim Konfigurationsmanagement die Systemteile bestimmt,<br />
auf die Logik hin überprüft und systematisch angepasst werden.<br />
Optimierung, Steuerung, Controlling<br />
� Kennen der Instrumente und Aspekte der Arbeit mit Varianten und Optimierungsverfahren.<br />
� Arbeiten mit Wertmanagement, Wertanalysen und Messgrössen.<br />
� Wissen, welche Instrumente, Abläufe und Methoden Controlling im <strong>Projektmanagement</strong><br />
beinhaltet.<br />
Risikomanagement<br />
� Kennen der Risiken, die den Erfolg des Projektes tangieren können.<br />
� Wissen, wie Risiken im Rahmen des <strong>Projektmanagement</strong>s erkannt, analysiert,<br />
beurteilt und bewältigt werden.<br />
Projektstart, Phasenstart<br />
� Kennen der Methoden und Techniken für den Projekt- oder Phasenstart.<br />
� Wissen, welches Projekt wie optimal zu starten ist und welche Aufträge zu<br />
definieren sind, damit sich das Projekt zielkonform entwickeln kann.<br />
Projektabschluss, Phasenabschluss, Auswertung<br />
� Kennen der Methoden und Techniken für den Projekt- oder Phasenabschluss.<br />
� Wissen, welches Projekt wie optimal abzuschliessen ist resp. allenfalls wie<br />
abgebrochen werden muss.<br />
� Anwenden von Techniken für den formalen Abschluss und die Überführung<br />
in die ständige Organisation.<br />
4. Teil: Andere Managementgebiete (Begleitkompetenz)<br />
Betriebliches und Technisches Management<br />
� Kennen der Methoden und Techniken für das Technische Management<br />
(Standard-Zeiten, Just-in-time, Material- und Informationsflüsse, usw.).<br />
� Wissen, wie die Methoden und Techniken im Rahmen des <strong>Projektmanagement</strong>s<br />
Einfluss nehmen.<br />
Marketing und Produktmanagement<br />
� Kennen der Marketing- und Verkaufsprinzipien sowie deren Abläufe.<br />
27
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Problemlösung<br />
� Kennen der Einsatzmöglichkeiten des Problemlösungszyklus im Rahmen<br />
des <strong>Projektmanagement</strong>s resp. der Projektorganisation.<br />
� Wissen, wie der Problemlösungszyklus in projektspezifischen Situationen<br />
angewendet wird und wie dessen Auswirkungen beurteilt werden.<br />
Qualitätsmanagement<br />
� Kennen der Konzepte und Normen für das Qualitätsmanagement.<br />
� Wissen, wie ein projektbezogenes Qualitätsmanagement aufgebaut und<br />
geführt werden kann.<br />
Finanz- und Rechnungswesen<br />
� Kennen der Analysemethoden der <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit und Liquidität von Projekten.<br />
� Kennen der Szenarien bezüglich Mittelbeschaffung und Mittelverwaltung.<br />
Informatik<br />
� Einsatzmöglichkeiten von Informatik in Projekten kennen.<br />
� Verstehen, wie Informatikhilfsmittel im <strong>Projektmanagement</strong> eingesetzt,<br />
geführt und beurteilt werden.<br />
Sicherheit, Gesundheit<br />
� Kennen der Sicherheitsaspekte während dem Projektablauf.<br />
� Wissen, wie Sicherheitsmassnahmen in Projekten definiert, angeordnet<br />
und durchgesetzt werden.<br />
Fallbeispiele und Management-Game<br />
Die Fallbeispiele und das Management-Game dienen den Kursteilnehmer zur<br />
praktischen Anwendung des gelernten Stoffes.<br />
Die Fälle werden möglichst branchenneutral gehalten resp. betreffen möglichst<br />
viele Branchen.<br />
� Anwenden des gelernten Stoffes im Rahmen der Einzelarbeit und der<br />
Teamarbeit.<br />
� Umgehen mit <strong>Projektmanagement</strong>werkzeugen.<br />
28
Die Investition<br />
Kursgeld<br />
<strong>Projektmanagement</strong> IPMA Ebene D und C / SIZ<br />
Fr. 4'100.–, inkl. interne Prüfungen und Diplom „Projektleiter/in BZWW“. Die<br />
Lehrmittel und Skripts sind gesondert zu bezahlen (Fr. 250.–).<br />
Die Zertifizierungsgebühren (VZPM/SIZ) sind im Kursgeld nicht inbegriffen. Die<br />
aktuellen Kosten können der jeweiligen Webseite entnommen werden<br />
(www.vzpm.ch oder www.siz.ch).<br />
Hausaufgaben<br />
Während des Lehrgangs ist mit insgesamt ca. 6-8 Stunden Hausaufgaben pro<br />
Woche (inkl. Repetitionsaufwand, Selbststudium und Fallbearbeitungen) zu<br />
rechnen.<br />
Das Allgemeine<br />
Organisation<br />
Träger des Lehrgangs ist das <strong>Bildungszentrum</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>Weinfelden</strong>.<br />
Lehrgangsleiter: Urs Tanner, Betriebsökonom HWV, 9200 Gossau<br />
E-Mail: urs.tanner@tanner-consulting.com, Telefon: 071 385 92 40.<br />
Gesamtleitung: Roger Peter, Prorektor/Leiter Weiterbildung BZWW.<br />
Anmeldetermine<br />
Mit dem beiliegenden Anmeldeformular bis Ende Oktober an die Schuladresse.<br />
Mit der Anmeldung wird eine Einschreibegebühr von Fr. 100.– in Rechnung gestellt.<br />
29
Schuladresse<br />
<strong>Bildungszentrum</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
Weiterbildung<br />
Schützenstrasse 11<br />
8570 <strong>Weinfelden</strong><br />
Telefon 058 345 75 75<br />
Telefax 058 345 75 25<br />
wbbzww.ch<br />
weiterbildung@bbz.ch<br />
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens<br />
berücksichtigt.<br />
Auskunft und Beratung<br />
Erteilen das Sekretariat Weiterbildung, der Lehrgangsleiter oder<br />
der Leiter der Weiterbildung, Herr Roger Peter.