BWE A bis Z 2005.indd - Agentur für Erneuerbare Energien
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Schattenwurf<br />
und Diskoeffekt<br />
Abhängig von Wetterbedingungen, Windrichtung,<br />
Sonnenstand und Betrieb kann eine Windkraftanlage<br />
mit ihren rotierenden Flügeln einen bewegten<br />
Schlagschatten werfen. Bei den Berechnungen des<br />
Schattenwurfs wird unterschieden zwischen der theoretisch<br />
maximal möglichen Einwirkzeit, wobei stets<br />
Sonnenschein, eine ungünstige Windrichtung und ein<br />
drehender Rotor vorausgesetzt werden, und der realen<br />
Einwirkzeit unter örtlich normalen Wetterbedingungen.<br />
Die Schattenwurfdauer sollte einen Richtwert von<br />
maximal 30 Minuten täglich bei 30 Stunden im Jahr<br />
nicht überschreiten. In Grenzfällen ist im Genehmigungsverfahren<br />
durch Gutachten nachzuweisen, dass<br />
keine unzulässigen Schattenbelästigungen auftreten<br />
oder die Windkraftanlage durch eine Abschaltautomatik<br />
angehalten werden kann.<br />
Im Gegensatz zum Schattenwurf spielt der so genannte<br />
„Diskoeffekt“ – Lichtreflexe an den Rotorblättern –<br />
heute keine Rolle mehr, denn schon lange werden auf<br />
die Rotorflächen matte, nichtreflektierende Farben<br />
aufgetragen.<br />
Literatur:<br />
_ Eiszeit am Standort, H. Seifert,<br />
DEWI Magazin, 2/2005.<br />
_ Gesamtüberblick über den tech-<br />
nologischen Entwicklungsstand<br />
und das technische Gefährdungs-<br />
potenzial, Gesamtverband der<br />
deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV), 3/2003.<br />
_ Rotorblätter eiskalt erwischt,<br />
H.Seifert, DEWI Magazin, 2/1996.<br />
Internet:<br />
_ www.dewi.de<br />
_ www.windpower.org<br />
_ www.windtest-nrw.de<br />
(Windtest Grevenbroich GmbH)<br />
Literatur:<br />
_ Umwelt- und Naturverträgliche<br />
Windenergienutzung in Deutsch-<br />
land (onshore) – Analyseteil,<br />
Deutscher Naturschutzring<br />
(DNR), Lehrte 3/2005.<br />
_ Einflüsse der Lufttrübung,<br />
der Sonnenausdehnung und der<br />
Flügelform auf den Schatten-<br />
wurf von Windenergieanlagen.<br />
Forschungsbericht zur Umwelt-<br />
technik, hrsg. v. Fachhochschule<br />
Kiel, Hans-Dieter Freund,<br />
Kiel 2002.<br />
_ Schattenwurf von Windenergie-<br />
Anlagen: Wird die Geräuschab-<br />
strahlung der MW-Anlagen in den<br />
Schatten gestellt? Tjado Osten<br />
u.a. in: DEWI-Magazin Nr. 13,<br />
August 1998.<br />
Sicherheit<br />
von Windkraftanlagen<br />
Windenergieanlagen sind technische Bauwerke. Sie unterliegen ebenso den Vorschriften<br />
<strong>für</strong> den Bau und einen sicheren Betrieb wie andere technische Bauwerke.<br />
Und auch das Unfallrisiko kann nicht kategorisch ausgeschlossen werden.<br />
Störanfälle betreffen jedoch nur die nähere Umgebung der Anlage. Hauptrisiko bei<br />
dem Betrieb einer modernen Windmühle ist der Umsturz der gesamten Anlage bzw.<br />
das Abreißen von Anlagenteilen (insbesondere Rotorblätter). Derartige Schäden<br />
treten statistisch betrachtet bei einer Anlage alle 200 <strong>bis</strong> 500 Betriebsjahre auf.<br />
Und auch nur dann besteht ein unmittelbares Risiko <strong>für</strong> den Menschen, wenn<br />
dieser zur selben Zeit unter der Anlage steht.<br />
Das Abbrennen der WKA durch Blitzeinschlag ist bei neueren Maschinen durch<br />
Blitz- und Überspannungsschutz so gut wie ausgeschlossen. Ein besonderes<br />
Problem beim Betrieb von WKA in Kälteregionen und im Winter ist die Vereisung<br />
der Rotorblätter. Sie führt nicht nur zu einer Minderung der Leistung, sondern<br />
bringt auch die Gefahr des Eisabwurfes mit sich. Spezielle Eissensoren und eine<br />
Rotorblattheizung können hier Abhilfe schaffen.<br />
Schließlich sorgt eine automatische, computergesteuerte Betriebsführung <strong>für</strong> die<br />
stetige Überwachung aller Betriebsparameter. Störungen im Betrieb der Anlage<br />
werden so schnell festgestellt und behoben.<br />
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