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Projektbericht „Senioren für die Um-Welt“ - Umweltbildung in Bayern

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Katholische Stiftungsfachhochschule München<br />

Abteilung Benediktbeuern<br />

Rechtsträger: „Kath. Bildungsstätten <strong>für</strong> Sozialberufe <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>“<br />

Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts<br />

<strong>Projektbericht</strong><br />

<strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong><br />

Forschungsprojekt an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München,<br />

Abteilung Benediktbeuern<br />

In Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche <strong>Bayern</strong><br />

Gefördert vom Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz<br />

Juli 2002 bis Juni 2005<br />

Benediktbeuern, 21. Juni 2005<br />

Prof. Dr. Gerhard Kral<br />

Gertrud Schwenk


Inhalt<br />

1 Projektidee <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> ............................................................................... 3<br />

1.1 Ziele............................................................................................................................ 3<br />

1.2 Forschungsfeld/-methode ........................................................................................... 3<br />

1.3 Projektbeirat ...............................................................................................................3<br />

2 Inhalte im Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>................................................................. 4<br />

2.1 Auftaktveranstaltungen .............................................................................................. 4<br />

2.2 Erprobungsphase ........................................................................................................ 4<br />

2.3 Tagessem<strong>in</strong>ar „Engagement suchen und sich dar<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den“ ...................................... 5<br />

3 Ergebnisse im Forschungsprojekt ...................................................................................... 6<br />

3.1 Dokumentation „Handreichung“................................................................................ 6<br />

3.2 Dokumentation „Atlas guter Beispiele“..................................................................... 6<br />

3.3 Fachtag „Alt und Jung aktiv <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt“............................................................ 7<br />

4 Öffentlichkeitsarbeit........................................................................................................... 8<br />

4.1 Präsentation der Projektergebnisse <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> .............................. 8<br />

4.2 Pressearbeit: Buchbeiträge ......................................................................................... 8<br />

5 Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis.................................................................................................. 9<br />

5.1 Erfolgsbauste<strong>in</strong>e......................................................................................................... 9<br />

5.2 Stolperste<strong>in</strong>e ............................................................................................................. 11<br />

6 Wichtige gerontologische Erkenntnisse ........................................................................... 12<br />

6.1 Demografische Entwicklung .................................................................................... 12<br />

6.2 Altersbilder............................................................................................................... 12<br />

6.3 Potenziale des Alters ................................................................................................ 12<br />

6.4 S<strong>in</strong>nf<strong>in</strong>dung .............................................................................................................. 13<br />

6.5 Bürgerschaftliches Engagement............................................................................... 13<br />

6.6 Schlussbemerkung.................................................................................................... 14<br />

Literatur.................................................................................................................................... 15<br />

2


1 Projektidee <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong><br />

Von Juli 2002 bis Juni 2005 arbeitete <strong>die</strong> Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung<br />

Benediktbeuern, zusammen mit dem <strong>Um</strong>weltreferat der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> an dem vom Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufenen Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>.<br />

Durch <strong>die</strong>se Initiative sollten <strong>die</strong>jenigen Voraussetzungen <strong>in</strong>haltlich erarbeitet und geschaffen werden,<br />

<strong>die</strong> nötig s<strong>in</strong>d, um Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger <strong>in</strong> der nachberuflichen Lebensphase aktiv <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Um</strong>welt(bildungs-)arbeit <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

Ausgangspunkt <strong>die</strong>ser Projektidee war der im Verhältnis zu den Jüngeren deutlich steigende Anteil der<br />

Älteren <strong>in</strong> unserer Gesellschaft. Dieser Wandel ist Herausforderung und Chance zugleich, denn <strong>die</strong><br />

Gesellschaft braucht den Erfahrungsschatz derer, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der nachberuflichen bzw. nachfamiliären<br />

Lebensphase stehen. Senior<strong>in</strong>nen und Senioren sollen <strong>in</strong> der <strong>Um</strong>welt(bildungs-)arbeit nicht nur als<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihrer Bedeutung zunehmende Zielgruppe verstanden, sondern auch als kompetente und<br />

erfahrene Partner erkannt und geschätzt werden.<br />

1.1 Ziele<br />

Ziele im Projekt s<strong>in</strong>d, das Interesse und <strong>die</strong> aktive Teilhabe von nachberuflich Engagierten an der<br />

<strong>Um</strong>welt(bildungs-)arbeit zu wecken und zu unterstützen und weiter, <strong>die</strong> Wissens- und<br />

Erfahrungspotenziale der älteren Generation zu erfassen und <strong>für</strong> das Anliegen der <strong>Um</strong>weltbildung<br />

nutzbar zu machen. Zielgruppe s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bayerischen <strong>Um</strong>weltstationen, <strong>die</strong> modellhaft unterstützt und<br />

begleitet werden sowie <strong>die</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong> nachberufliches Engagement gewonnenen Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren, <strong>die</strong> durch geeignete Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> ihrer Motivation und ihrem Engagement<br />

gestärkt und ermutigt werden.<br />

1.2 Forschungsfeld/-methode<br />

Das Forschungsfeld, <strong>Um</strong>weltstationen und <strong>in</strong>teressierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren, wurden im Rahmen<br />

empirischer Sozialforschung befragt (Fragebögen und Interviews). Die Begleitung der ausgewählten<br />

<strong>Um</strong>weltstationen, sogenannte Modellstationen (hier: Hauptamtliche und nachberuflich Engagierte),<br />

war der Praxisbezug, der den Projektprozess mitgestaltete und bee<strong>in</strong>flusste.<br />

1.3 Projektbeirat<br />

E<strong>in</strong>e „Beraterrunde“ begleitete das Projekt. Mitglieder waren Frauen und Männer, <strong>die</strong> aus der<br />

Perspektive ihrer jeweiligen Profession heraus <strong>die</strong> Projektentwicklung durch Impulse, E<strong>in</strong>schätzungen<br />

und Feedback unterstützten. Der Beirat bestand aus folgenden Personen:<br />

Stephanie d’Huc-Rudolph, Dipl.-Sozialpädagog<strong>in</strong>, graduiert <strong>in</strong> TZI, fachliche Begleitung und<br />

Beratung des Projekts im Auftrag des <strong>Um</strong>weltreferats der Evangelisch-Lutherischen Kirche <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>,<br />

München, Dr. Georg Dignös, M<strong>in</strong>isterialrat a.D., ehemals Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong><br />

Landesentwicklung und <strong>Um</strong>weltfragen, München, Renate Fahry, Dipl.-Gerontolog<strong>in</strong>, Lehrbeauftragte<br />

an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, Ko-Leiter<strong>in</strong> des dortigen<br />

Stu<strong>die</strong>nschwerpunkts „Soziale Gerontologie“, Günter Foltyn, Sprecher der ZUK-Senioren am<br />

Zentrum <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt und Kultur, Benediktbeuern, Prof. Dr. Gerhard Kral, Professor <strong>für</strong><br />

Politikwissenschaft und Soziologie, Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung<br />

Benediktbeuern, wissenschaftliche Leitung des Projekts <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>, Max Loy,<br />

Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz, München und Gertrud<br />

Schwenk, Dipl.-Sozialpädagog<strong>in</strong>, Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung<br />

Benediktbeuern, Projektleitung von <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>.<br />

3


2 Inhalte im Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong><br />

Die Zusammenarbeit mit den ausgewählten Modellstationen wurde durch folgende Ziele und<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bestimmt:<br />

Menschen an der Basis sollten von den Ideen des Projekts angesteckt werden und mit ihren jeweiligen<br />

Kompetenzen das Thema <strong>in</strong> ihre eigene Richtung weiterentwickeln. Die <strong>in</strong> den Modellstationen<br />

vorgefundene Situation (bestehende Ideen und bereits tätige Senior<strong>in</strong>nen und Senioren) sollte <strong>die</strong><br />

Basis der zu entwickelnden Projektarbeit se<strong>in</strong>. Die geme<strong>in</strong>same Planung durch <strong>die</strong> Hauptamtlichen an<br />

den Modellstationen und <strong>die</strong> Verantwortlichen im Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> war<br />

bestimmend <strong>für</strong> den Projektprozess.<br />

2.1 Auftaktveranstaltungen<br />

An den Modellstationen Lias-Grube Unterstürmig e.V. <strong>in</strong> Eggolsheim, <strong>Um</strong>weltzentrum Naturpark<br />

Altmühltal <strong>in</strong> Eichstätt und <strong>Um</strong>weltpädagogisches Zentrum der Stadt Nürnberg wurden<br />

Auftaktveranstaltungen durchgeführt mit dem Ziel, Menschen anzusprechen und zu gew<strong>in</strong>nen, <strong>die</strong><br />

Interesse haben, sich <strong>in</strong> ihrer nachberuflichen Lebensphase im <strong>Um</strong>weltbildungsbereich an der<br />

E<strong>in</strong>richtung zu engagieren und so ihren Erfahrungsschatz und ihre Kompetenzen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Erfolgsbauste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d dabei unter anderem, dass <strong>in</strong>teressierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren erfahren und<br />

spüren, dass<br />

- sie als „gewordene“ Persönlichkeiten wahrgenommen werden,<br />

- ihre Fähigkeiten und eigenen Ideen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung auf Interesse treffen,<br />

- gute und geeignete Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> mögliches Engagement bestehen und<br />

- <strong>die</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter der E<strong>in</strong>richtung bereit s<strong>in</strong>d, mit nachberuflich<br />

Engagierten zusammenzuwirken.<br />

2.2 Erprobungsphase<br />

Die bei der Auftaktveranstaltung <strong>für</strong> e<strong>in</strong> mögliches Engagement gewonnenen Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren wurden zu Nachtreffen e<strong>in</strong>geladen. Damit das erste Feuer der Begeisterung und der<br />

„Schwung des Aufbruchs“ nicht verloren geht, wurden solche Treffen sehr zeitnah vere<strong>in</strong>bart. Weiter<br />

wurden regelmäßige Term<strong>in</strong>e <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung von Engagement angeboten und von den hauptamtlichen<br />

Ansprechpartnern begleitet. So konnte mögliches Engagement geplant und durchgeführt werden.<br />

Engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren haben bei Anderen Interesse geweckt und <strong>die</strong>se <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Engagement geworben („Schneeballsystem“). Die Themen des Engagements ergaben sich aus dem<br />

Alltag der Beteiligten und sollten möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Zeitraum zu realisieren se<strong>in</strong>.<br />

Deshalb ist es ratsam, mit kle<strong>in</strong>en Projekten zu beg<strong>in</strong>nen und <strong>die</strong> Senior<strong>in</strong>nen und Senioren dort<br />

abzuholen, wo ihre Kompetenzen, ihre Ideen und ihre Begeisterung liegen.<br />

Zusammenfassend können folgende Ergebnisse <strong>in</strong> Form von Erfolgsbauste<strong>in</strong>en festgehalten werden:<br />

• Die Vorüberlegungen der Hauptamtlichen an der E<strong>in</strong>richtung und <strong>die</strong> Ideen <strong>in</strong>teressierter<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren sollten <strong>in</strong> der Folge zusammengefügt werden zu e<strong>in</strong>em neuen Konzept <strong>für</strong><br />

mehr Engagement der Freiwilligen. Die Verantwortlichen der E<strong>in</strong>richtung sollten <strong>die</strong>sen Prozess<br />

moderieren, Vernetzungsarbeit leisten und neue Kontakte schaffen.<br />

• Es braucht e<strong>in</strong>e „Leitfigur“ (zum Beispiel Bürgermeister oder Landrat), <strong>die</strong> Interesse und<br />

Anerkennung <strong>für</strong> nachberuflich Tätige ausspricht. Im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Auftaktveranstaltung heißt<br />

<strong>die</strong>s, dass e<strong>in</strong>e Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gewonnen werden sollte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Idee des<br />

Projekts unterstützt, <strong>die</strong> dar<strong>in</strong> liegenden Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>de und <strong>die</strong> Region aufzeigt und <strong>die</strong>s<br />

auch kommuniziert.<br />

• E<strong>in</strong>e Moderation (<strong>für</strong> <strong>die</strong> Auftaktveranstaltung) „von außerhalb“ hat sich als s<strong>in</strong>nvoll erwiesen, da<br />

manche kritische Frage und mancher Widerstand sich leichter e<strong>in</strong>em Fremden gegenüber formulieren<br />

lassen und es zu Beg<strong>in</strong>n wichtig ist, <strong>die</strong>se auch zu hören und <strong>in</strong> <strong>die</strong> Planung mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

4


• E<strong>in</strong>e hauptamtliche Ansprechperson <strong>für</strong> engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren muss zum Zeitpunkt<br />

der Auftaktveranstaltung benannt se<strong>in</strong>. Sie sollte begeistern und delegieren können.<br />

• Die Moderation des Gruppenprozesses (zum<strong>in</strong>dest bei den ersten Treffen) sollte durch e<strong>in</strong>en<br />

Hauptamtlichen geschehen. Ziel ist, dass <strong>die</strong> Gruppe sich auf Dauer selbst organisiert.<br />

Die Themen möglichen Engagements ergeben sich aus dem Alltag der Anwesenden und sollten<br />

möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Zeitraum zu realisieren se<strong>in</strong>. Deshalb: Mit kle<strong>in</strong>en Projekten<br />

beg<strong>in</strong>nen! Die Senior<strong>in</strong>nen und Senioren dort abholen, wo ihre Kompetenzen, ihre Ideen und ihre<br />

Begeisterung liegen.<br />

(aus: Handreichung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Hrsg. Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz, 1. Auflage, München<br />

2004)<br />

2.3 Tagessem<strong>in</strong>ar „Engagement suchen und sich dar<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den“<br />

Am 17. September 2003 wurden erste Ergebnisse des Projekts <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Tagessem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Eichstätt präsentiert und diskutiert. E<strong>in</strong>geladen waren Hauptamtliche an<br />

<strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> sowie im <strong>Um</strong>weltbereich engagierte Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer des Tagessem<strong>in</strong>ars erkannten unter anderem, wie<br />

wichtig <strong>die</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung<br />

antreffen. Dazu konnten unter anderem folgende Ergebnisse festgehalten werden:<br />

Für <strong>die</strong> Gew<strong>in</strong>nung von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

− Bei allen Veranstaltungen der <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtung können teilnehmende Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren auf e<strong>in</strong> mögliches Engagement an der E<strong>in</strong>richtung angesprochen und da<strong>für</strong> motiviert werden.<br />

− Dabei sollen Freude und Lust am <strong>Um</strong>weltthema und am Engagement <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>weltarbeit geweckt<br />

werden.<br />

− Senior<strong>in</strong>nen und Senioren können vor allem über deren persönliche Kontakte gewonnen werden<br />

(„Schneeballsystem“). Aktive Senioren können bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und so selbst<br />

neue Engagierte gew<strong>in</strong>nen.<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />

− E<strong>in</strong>richtung und engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren sollen befähigt werden, im S<strong>in</strong>ne des<br />

Empowerment-Konzepts mite<strong>in</strong>ander zu arbeiten.<br />

− Gute und geeignete Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (zum Beispiel e<strong>in</strong>e Beteiligungs- und<br />

Anerkennungskultur) s<strong>in</strong>d da<strong>für</strong> Voraussetzung.<br />

− Es muss geprüft werden, wie hoch <strong>die</strong> Bereitschaft der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter ist,<br />

Menschen (hier: Senior<strong>in</strong>nen und Senioren), <strong>die</strong> kritisch mitdenken, <strong>in</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

− Senior<strong>in</strong>nen und Senioren müssen als Individuen − als „gewordene“ Persönlichkeiten −<br />

wahrgenommen werden.<br />

− Die E<strong>in</strong>richtung kann von den Erfahrungen der Älteren lernen.<br />

Mite<strong>in</strong>ander von E<strong>in</strong>richtung und aktiven Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

− Es muss zielgruppenorientiert gearbeitet werden.<br />

− Die E<strong>in</strong>richtung und <strong>die</strong> engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren: Beide geben und nehmen.<br />

− E<strong>in</strong>e „Passung“ (match<strong>in</strong>g) zwischen Nachfrage und Angebot muss gegeben se<strong>in</strong>.<br />

5


3 Ergebnisse im Forschungsprojekt<br />

3.1 Dokumentation „Handreichung“<br />

Im Projektprozess wurden wesentliche Praxiserfahrungen festgehalten und <strong>in</strong> der „Handreichung <strong>für</strong><br />

engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen“ dokumentiert. Dies war nur<br />

möglich durch <strong>die</strong> Pionierarbeit der Verantwortlichen der drei <strong>Um</strong>weltstationen im Rahmen des<br />

Projekts <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>. Dabei haben <strong>die</strong> Hauptamtlichen <strong>die</strong>ser E<strong>in</strong>richtungen viel Kraft<br />

und Zeit <strong>in</strong> <strong>die</strong> modellhafte Gew<strong>in</strong>nung und Motivierung von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Engagement <strong>in</strong>vestiert.<br />

Die „Handreichung“ soll Hauptamtlichen als Unterstützung bei der Gew<strong>in</strong>nung und Motivierung von<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren <strong>für</strong> e<strong>in</strong> nachberufliches Engagement <strong>die</strong>nen. Es werden Erfolgsfaktoren<br />

genannt und der Leser<strong>in</strong> und dem Leser <strong>die</strong> Möglichkeit gegeben, den Prozess der Gew<strong>in</strong>nung und<br />

Motivierung anhand e<strong>in</strong>iger konkreter Schritte nachzuvollziehen und <strong>in</strong> <strong>die</strong> jeweilige Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Die Handreichung ist wie folgt aufgebaut: In Teil A wird der allgeme<strong>in</strong>e gesellschaftliche Kontext<br />

beschrieben und wichtige Grundlagen nachberuflichen Engagements wie beispielsweise der<br />

gesellschaftliche Wandel aufgezeigt. Das Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> <strong>in</strong> Konzeption und<br />

<strong>Um</strong>setzung wird im Teil B vorgestellt. Hier wird der Prozess der Motivierung und Begleitung von<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren bei e<strong>in</strong>em Engagement an e<strong>in</strong>er <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong><br />

nachvollziehbaren E<strong>in</strong>zelschritten formuliert. In Teil C werden viele konkrete H<strong>in</strong>weise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

formuliert. Unter anderem werden Erfolgsbauste<strong>in</strong>e gezeigt, aber auch Stolperste<strong>in</strong>e genannt,<br />

vorbereitende Angebote und Fortbildungen <strong>für</strong> Engagierte vorgestellt und schließlich Adressen <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e mögliche Vernetzung mit anderen Institutionen angeboten. Im Serviceteil f<strong>in</strong>den sich<br />

Musterseiten und Checklisten, <strong>die</strong> direkt verwendet oder auf <strong>die</strong> Anforderungen der E<strong>in</strong>richtung h<strong>in</strong><br />

modifiziert werden können. Im Anhang wurden verschiedene Dokumente zusammengestellt, <strong>die</strong> im<br />

Rahmen des Projekts <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> entstanden s<strong>in</strong>d und Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene<br />

Arbeit geben können.<br />

Beim Versand der Dokumentation „Handreichung“ wurde e<strong>in</strong>e sogenannte Benutzerdatei angelegt:<br />

Nutzer der Dokumentation sollen künftig Ergänzungslieferungen erhalten sowie zu Fortbildungen<br />

e<strong>in</strong>geladen werden.<br />

3.2 Dokumentation „Atlas guter Beispiele“<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong> wurden Senior<strong>in</strong>nen und Senioren <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> ausf<strong>in</strong>dig gemacht, <strong>die</strong> sich im <strong>Um</strong>weltbereich <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> engagieren. Die Dokumentation<br />

„Atlas guter Beispiele“ stellt e<strong>in</strong>e Auswahl von derzeitigem nachberuflichen Engagement vor und<br />

würdigt das Engagement von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren. Er will zudem ermutigen und begeistern, sich<br />

<strong>in</strong> ähnlicher Form e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Die Portraitierten s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>zelpersonen und Gruppen, Frauen und<br />

Männer, <strong>die</strong> ihren reichen Erfahrungsschatz, ihre Kraft und Zeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt und <strong>für</strong> <strong>die</strong> jetzigen<br />

wie <strong>die</strong> kommenden Generationen zur Verfügung stellen. Dabei reichen <strong>die</strong> Themen des Engagements<br />

von Exkursionen mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen, Vogelpflege und Gartenarbeit bis h<strong>in</strong> zur Erstellung<br />

von Gutachten <strong>für</strong> das Bayerische <strong>Um</strong>weltsiegel.<br />

Beide Dokumentationen s<strong>in</strong>d als pdf-Dateien im Internet abrufbar unter:<br />

http://www.stmugv.bayern.de/de/service/umweltbildung/bayernweite_projekte/senioren/<strong>in</strong>dex.html<br />

Zu beziehen s<strong>in</strong>d beide Dokumentationen über das<br />

<strong>Um</strong>weltzentrum Naturpark Altmühltal Eichtsätt<br />

Johann Bauch und Carol<strong>in</strong>e Fischer<br />

Notre Dame 1, 85072 Eichstätt<br />

Telefon: 0 84 21/98 76 15, Fax: 0 84 21/98 76 54<br />

E-Mail: umweltzentrum@naturpark-altmuehltal.de<br />

Internet: www.naturpark-altmuehltal.de<br />

6


3.3 Fachtag „Alt und Jung aktiv <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt“<br />

Bereits bei Projektbeg<strong>in</strong>n im Jahr 2002 fand e<strong>in</strong> reger Austausch mit dem Institut <strong>für</strong><br />

Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover statt. Diese Kooperation mit<br />

außerbayerischen Expert<strong>in</strong>nen und Experten wurde im Projektverlauf stetig vertieft.<br />

Am 22. September 2004 fand <strong>in</strong> Benediktbeuern e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Fachtag statt mit dem Thema: „Alt<br />

und jung aktiv <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt. Erfahrungen – Vernetzungen – Perspektiven“. Veranstalter waren <strong>die</strong><br />

Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern und <strong>die</strong> Deutsche<br />

Gesellschaft zur Förderung der Forschung im Alter e.V. (DGFFA) <strong>in</strong> Hannover.<br />

Das Projekt „Generationennetzwerk <strong>Um</strong>welt“, begleitet von der DGFFA und dem Institut <strong>für</strong><br />

Entwicklungsplanung und Strukturforschung und das Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong>,<br />

durchgeführt von der Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern, <strong>die</strong><br />

sich auf <strong>die</strong>sem Fachtag vorstellten, haben zum Ziel, <strong>die</strong> Wissens- und Erfahrungspotenziale der<br />

älteren Generationen nutzbar zu machen, nachberufliches freiwilliges Engagement zu unterstützen und<br />

den generationenübergreifenden Dialog im <strong>Um</strong>weltbereich zu fördern.<br />

E<strong>in</strong>geladen waren bundesweit Expert<strong>in</strong>nen und Experten zum Thema „Nachberufliches Engagement“<br />

sowie Hauptamtliche und nachberuflich Tätige an Bayerischen <strong>Um</strong>weltstationen und<br />

<strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

Ziele des Fachtags waren<br />

- Vorstellung von Projekten aus dem „Generationennetzwerk <strong>Um</strong>welt“<br />

- Präsentation der Dokumentationen „Handreichung“ und „Atlas guter Beispiele“ aus dem<br />

Projekt <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong><br />

- Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aktivierung von nachberuflichem Engagement <strong>für</strong> Hauptamtliche an<br />

E<strong>in</strong>richtungen und (potenzielle) Freiwillige, unter anderem durch Vorstellung von<br />

erfolgreichen (aktuellen) Praxisbeispielen.<br />

Insgesamt nahmen ca. 85 Personen am bundesweiten Fachtag teil. Dies waren überwiegend<br />

Hauptamtliche aus E<strong>in</strong>richtungen, <strong>die</strong> mit engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren zusammenwirken<br />

sowie bereits engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren im <strong>Um</strong>weltbildungsbereich.<br />

Die Tagungsmappe des Fachtags wurde <strong>in</strong>s Internetportal des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong><br />

<strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz e<strong>in</strong>gestellt und kann abgerufen werden unter:<br />

www.umweltbildung.bayern.de<br />

7


4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

4.1 Präsentation der Projektergebnisse <strong>„Senioren</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-<strong>Welt“</strong><br />

Bei folgenden Veranstaltungen wurden <strong>die</strong> Ergebnisse im Forschungsprojekt präsentiert:<br />

22.09.2004 Bundesweiter Fachtag „Alt und jung aktiv <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt“, geme<strong>in</strong>sam mit der<br />

Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Forschung im Alter und dem Institut <strong>für</strong><br />

Entwicklungsplanung und Strukturforschung Hannover<br />

24.09.2004 „Markt der Möglichkeiten“ – Langer Nachmittag der Freiwilligen im Neuen Rathaus<br />

<strong>in</strong> München<br />

01.10.2004 Tagung „Individuell – geme<strong>in</strong>sam – vernetzen“ an der Evangelischen Akademie <strong>in</strong><br />

Tutz<strong>in</strong>g<br />

14.12.2004 Jahrestagung „Alle Jahre wieder. <strong>Um</strong>weltbildung im Fokus“ an der Bayerischen<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) <strong>in</strong> Laufen/Salzach<br />

21.01.2005 Kolloquium „Zukunft ehrenamtlichen Engagements“, Gestaltung e<strong>in</strong>es Workshops an<br />

der Technischen Universität Dresden, Arbeits- und Organisationspsychologie, Prof.<br />

Dr. Peter Richter<br />

02.02.2005 Fachtagung „Politische Bildung <strong>in</strong> der Me<strong>die</strong>ndemokratie“ an der Georg-von-<br />

Vollmar-Akademie e.V. <strong>in</strong> Kochel<br />

20.05.2005 Veranstaltung „Generationen im Dialog – Natur erleben“ auf der Bundesgartenschau<br />

<strong>in</strong> München<br />

1./2.07.2005 Tagung „Der Unruhestand. Erfahrungswissen <strong>für</strong> Nachhaltigkeit nutzen“ an der<br />

Evangelischen Akademie <strong>in</strong> Lutherstadt Wittenberg<br />

4.2 Pressearbeit: Buchbeiträge<br />

Kral, Gerhard/Schwenk, Gertrud: Senioren <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-Welt. In: Evangelische Akademie Wittenberg<br />

(Hrsg.): Senioren <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>welt – und E<strong>in</strong>e-Welt-Arbeit. Broschüre. Lutherstadt Wittenberg.<br />

2005<br />

Kral, Gerhard/Schwenk, Gertrud: Senioren <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-Welt. E<strong>in</strong>e kompetente Zielgruppe der<br />

<strong>Um</strong>weltbildung wird aktiviert. In: <strong>Um</strong>welt bildet – nachhaltig. Konzepte – Praxisberichte –<br />

Szenarien. Plankstettener Kreis. Hrsg.: Bayerische Landeszentrale <strong>für</strong> Politische Bildungsarbeit D<br />

67, 1. Auflage. München. 2004<br />

Schwenk, Gertrud: Erfahrungspotenziale nutzen. Modellprojekt Senioren <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-Welt. In:<br />

Veröffentlichung der Beiträge durch das Bayerische Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz. Fachtagung <strong>in</strong> Laufen/Salzach: Alle Jahre wieder – <strong>Um</strong>weltbildung im<br />

Fokus. München. 2005<br />

Schwenk, Gertrud: Senioren <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Um</strong>-Welt. In: Veröffentlichung der Beiträge des Kolloquiums der<br />

Arbeits- und Organisationspsychologie an der Technischen Universität Dresden „Zukunft<br />

ehrenamtlichen Engagements“. Monographie. Dresden. 2005<br />

8


5 Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

5.1 Erfolgsbauste<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>e erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen und Freiwilligen ist abhängig von<br />

der Grundhaltung der Hauptamtlichen e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren s<strong>in</strong>d bereit, sich nachberuflich zu engagieren, wenn<br />

− <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung aufrichtig Interesse an ihrer Aktivität hat,<br />

− es dort konkrete Vorstellungen/Ideen <strong>für</strong> ihren E<strong>in</strong>satz gibt,<br />

− sie nicht <strong>die</strong> Stellen von Hauptamtlichen ersetzen sollen, damit <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung spart,<br />

− ihre Persönlichkeit wahrgenommen und sie als Mensch angesprochen werden,<br />

− sie Anerkennung und Wertschätzung erfahren.<br />

den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> nachberufliches Engagement<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren s<strong>in</strong>d bereit, sich nachberuflich zu engagieren, wenn<br />

− klar formuliert wird, was man von ihnen erwartet, und sie den <strong>Um</strong>fang ihres Engagements<br />

selbst bestimmen können,<br />

− es genaue und nicht zu langfristige Absprachen zur zeitlichen Ausdehnung e<strong>in</strong>er Aktivität<br />

gibt,<br />

− sie an Entscheidungsprozessen beteiligt werden,<br />

− sie <strong>die</strong> Freiheit haben, e<strong>in</strong>e Tätigkeit jederzeit beenden zu können,<br />

− sie e<strong>in</strong>en festen Ansprechpartner haben, der auf se<strong>in</strong>e Tätigkeit (<strong>„Senioren</strong>begleiter“)<br />

vorbereitet ist,<br />

− ihnen (Zeit-)Räume zur Verfügung gestellt werden,<br />

− ihnen ihre Auslagen ersetzt werden,<br />

− sie versichert s<strong>in</strong>d während ihres An- und Abfahrtsweges und während ihrer Tätigkeit <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung,<br />

− ihre Vorstellungen und Bedürfnisse (beispielsweise im H<strong>in</strong>blick auf soziale Kontakte)<br />

berücksichtigt werden und da<strong>für</strong> e<strong>in</strong> Rahmen geschaffen wird,<br />

− ihnen e<strong>in</strong> Austausch mit anderen engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren ermöglicht wird<br />

(Vernetzung).<br />

den Voraussetzungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> gutes Arbeitsklima<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren s<strong>in</strong>d bereit, sich nachberuflich zu engagieren, wenn<br />

− sie e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong> Planung und Durchführung e<strong>in</strong>es Projekts,<br />

− sie ebenso <strong>in</strong>formiert werden wie Hauptamtliche (bezogen auf ihre Tätigkeit),<br />

− es klare Absprachen gibt über <strong>die</strong> Inhalte der Arbeit und <strong>die</strong> Entscheidungskompetenzen<br />

(Abgrenzung),<br />

− ihre fachlichen Qualifikationen und Kompetenzen genutzt und bei Bedarf durch<br />

Fortbildungen erweitert werden,<br />

− ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge e<strong>in</strong>en Platz f<strong>in</strong>den und diskutiert werden können.<br />

9


Weitere Erfolgsbauste<strong>in</strong>e:<br />

E<strong>in</strong>e gelungene Anerkennungskultur<br />

Das Thema „Anerkennung“ ist so alt wie das Ehrenamt selbst. Anerkennung <strong>für</strong> Engagement ist aber<br />

auch e<strong>in</strong>e Frage der Kultur und e<strong>in</strong> gesellschaftlicher Prozess. Ist e<strong>in</strong> Engagierter jemand, der sich<br />

ausnutzen lässt, oder gew<strong>in</strong>nt er zum Beispiel an Status? E<strong>in</strong>richtungen br<strong>in</strong>gen ihre E<strong>in</strong>stellung<br />

gegenüber Engagierten auch über klar def<strong>in</strong>ierte Rollen und Kompetenzen zum Ausdruck. Hier geht es<br />

um <strong>die</strong> Haltung, aus der heraus Anerkennung gezeigt oder ausgesprochen wird: Es muss Anerkennung<br />

auf gleicher Augenhöhe se<strong>in</strong>. Anerkennung gegenüber nachberuflich Engagierten geschieht nicht (nur)<br />

<strong>in</strong> symbolischen Zeichen, wie zum Beispiel dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Blumenstrauß zu überreichen, sondern auch<br />

durch Würdigung der Bedeutung des Engagements. Dazu gehören:<br />

− Dank aussprechen,<br />

− Rückmeldung geben,<br />

− E<strong>in</strong>beziehen <strong>in</strong> Aktivitäten der Hauptamtlichen (wie zum Beispiel Teamgespräche, Supervision,<br />

Betriebsausflüge, Fortbildungen),<br />

− den persönlichen Kontakt pflegen,<br />

− <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en zuverlässigen Informationsfluss sorgen,<br />

− Anregungen und Kritik abfragen und e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Wechselseitigkeit<br />

Die Senior<strong>in</strong>nen und Senioren stellen ihren Erfahrungsschatz, ihre Wissenspotenziale, ihre Zeit und<br />

ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Die E<strong>in</strong>richtung gibt ihnen da<strong>für</strong> <strong>die</strong> soziale Anerkennung und <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Außerdem ermöglicht sie ihnen <strong>die</strong><br />

Befriedigung ihres Bedürfnisses nach Zugehörigkeit und nach Kontakten. Das Verhältnis zue<strong>in</strong>ander<br />

ist e<strong>in</strong> Geben und Nehmen.<br />

Weiterentwicklung von Fähigkeiten<br />

Engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren wird e<strong>in</strong>e „Bühne“ geschaffen; dadurch wächst ihr<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong>. Dies ermöglicht ihnen, Vertrauen <strong>in</strong> sich und ihre Fähigkeiten zu gew<strong>in</strong>nen. Es<br />

schlummern viele Ressourcen <strong>in</strong> älteren Menschen, <strong>die</strong> geweckt werden können. Beispiele hier<strong>für</strong><br />

s<strong>in</strong>d: Präsentationstechniken aneignen, e<strong>in</strong>en Vortrag halten, mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen umgehen.<br />

Fortbildungsangebote<br />

Wenn <strong>in</strong>teressierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren befähigt werden sollen, eigene Ideen im Engagement zu<br />

entwickeln und umzusetzen, s<strong>in</strong>d Fortbildungsangebote zu unterschiedlichen Themen immer s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Auch <strong>für</strong> hauptamtliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter s<strong>in</strong>d Qualifizierungen wichtig, <strong>die</strong> ihnen den<br />

professionellen <strong>Um</strong>gang mit „ihren“ Freiwilligen ermöglichen. E<strong>in</strong>e gute Fortbildung erleben viele<br />

Engagierte als <strong>die</strong> schönste Anerkennung ihrer Tätigkeit <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung. Von freiwillig<br />

Engagierten werden neben dem Fachwissen auch <strong>in</strong> hohem Maße Sozialkompetenzen gefordert: Sie<br />

sollen mit Menschen (auch mit denen e<strong>in</strong>er anderen Generation) umgehen können.<br />

Beachtung der Wahlmöglichkeit der/des Engagierten<br />

E<strong>in</strong>e freie Zeite<strong>in</strong>teilung <strong>für</strong> Beg<strong>in</strong>n, Ende und Dauer macht e<strong>in</strong>e Tätigkeit attraktiver. Es ist<br />

wünschenswert, den Betreffenden beim Suchen des geeigneten Engagements zu unterstützen und e<strong>in</strong>e<br />

„Schnupperphase“ anzubieten, <strong>in</strong> der sie oder er <strong>die</strong> Personen und Anforderungen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />

kennen lernen und <strong>die</strong> Tätigkeit ohne jede Verpflichtung wieder beenden kann.<br />

Erhöhung des Selbstbewusstse<strong>in</strong>s<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren haben <strong>die</strong> Möglichkeit, durch ihr Engagement (wieder) Teil am<br />

gesellschaftlichen Leben zu bekommen und zu erleben: Ich kann etwas vermitteln, gestalten und<br />

verändern. Ich werde ernst genommen. Ich kann etwas S<strong>in</strong>nvolles tun.<br />

(aus: Handreichung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Hrsg. Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz, 1. Auflage. München<br />

2004)<br />

10


5.2 Stolperste<strong>in</strong>e<br />

Stolperste<strong>in</strong>e im Zusammenwirken von Hauptamtlichen an E<strong>in</strong>richtungen und Freiwilligen, <strong>die</strong> das<br />

Mite<strong>in</strong>ander erschweren können, sollten bedacht se<strong>in</strong>:<br />

Zeitprobleme<br />

Aus dem Engagement und der Beteiligung Älterer ergibt sich (zunächst) e<strong>in</strong> zusätzlicher zeitlicher<br />

Aufwand <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hauptamtlichen. Manche Senior<strong>in</strong>nen und Senioren benötigen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

persönliche Ansprache. Hier ist zu beachten, dass manche Senior<strong>in</strong>nen und Senioren eventuell e<strong>in</strong><br />

anderes Zeitempf<strong>in</strong>den mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

“B<strong>in</strong>dungsangst“<br />

E<strong>in</strong>ige Senior<strong>in</strong>nen und Senioren wollen sich nicht „b<strong>in</strong>den“, sondern <strong>die</strong> neue Freiheit nach dem<br />

Arbeitsleben zunächst auskosten, um sich dann nur punktuell und zeitlich begrenzt e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Das<br />

bedeutet, dass e<strong>in</strong> mögliches Engagement sehr klar def<strong>in</strong>iert werden und zeitlich den Vorstellungen<br />

des Freiwilligen entsprechen muss.<br />

Viel Zuwendung<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren (wie andere Engagierte auch) benötigen sachliche Unterstützung und<br />

persönliche Anerkennung ihrer Leistungen durch <strong>die</strong> Hauptamtlichen. Dies kann <strong>für</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> den direkten Ansprechpartner der Freiwilligen, zeitweise e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />

darstellen.<br />

Konkurrenzgefühle<br />

Die Mitarbeit von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen kann bei<br />

Hauptamtlichen (hier vor allem mit befristeten Verträgen) unter <strong>Um</strong>ständen Furcht vor Konkurrenz<br />

entstehen lassen. Diese Ängste gilt es ernst zu nehmen. Das Engagement von Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren sollte jedoch <strong>die</strong> Arbeit der Hauptamtlichen ergänzen, denn es kann das Angebot der<br />

E<strong>in</strong>richtungen bereichern.<br />

Die Dynamik der Gruppe<br />

Der Steuerungskompetenz desjenigen Hauptamtlichen, der Ansprechpartner der Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren ist, kommt e<strong>in</strong>e große Bedeutung zu. In der Anfangsphase werden eventuell Themen oder<br />

Konflikte <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gruppe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>getragen, <strong>die</strong> mit der jetzigen Situation gar nichts zu tun haben, den<br />

Fortgang des Vorhabens jedoch hemmen.<br />

Sich aufe<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>lassen<br />

Die Begegnung von nachberuflich Engagierten und Hauptamtlichen stellt an Letztere ganz neue<br />

Anforderungen. Grundsätzlich ist e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>stellung zur Beteiligung von Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren notwendig und <strong>die</strong> Bereitschaft, mit <strong>die</strong>sen zusammenzuarbeiten. Der <strong>Um</strong>gang mite<strong>in</strong>ander<br />

sollte konkret und ehrlich se<strong>in</strong>. Deshalb ist es wichtig, dass Hauptamtliche und Engagierte mite<strong>in</strong>ander<br />

im Gespräch s<strong>in</strong>d und bleiben. Hier gilt es, Gelegenheiten nicht zu verpassen!<br />

Vorbereitung auf <strong>die</strong> neue Aufgabe<br />

Hauptamtliche e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung, <strong>die</strong> engagierte Senior<strong>in</strong>nen und Senioren e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, unterstützen und<br />

begleiten sollen, benötigen <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen neuen Arbeitsbereich e<strong>in</strong>e handlungsanleitende Weiterbildung<br />

sowie e<strong>in</strong> angemessenes Zeitbudget.<br />

(aus: Handreichung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit engagierten Senior<strong>in</strong>nen und Senioren an <strong>Um</strong>weltbildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Stand: Juni 2004, Hrsg. Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> <strong>Um</strong>welt, Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />

München)<br />

11


6 Wichtige gerontologische Erkenntnisse<br />

6.1 Demografische Entwicklung<br />

Der Anteil der Älteren steigt im Verhältnis zu den Jüngeren deutlich. Die Alterspyramide dreht sich<br />

auf den Kopf. 1950 lebten <strong>in</strong> Deutschland etwa doppelt so viele Menschen unter 20 Jahren wie über<br />

59jährige; im Jahre 2030 wird es doppelt so viele ältere wie jüngere Menschen geben. Bereits 2010<br />

wird e<strong>in</strong> Viertel der Bevölkerung 60 Jahre oder älter se<strong>in</strong>.<br />

Der so genannte Ruhestand ist e<strong>in</strong> selbstständiger, heute <strong>in</strong> der Regel relativ großer Lebensabschnitt,<br />

der neue Chancen <strong>für</strong> Aktivitäten bietet. E<strong>in</strong> solch langer Zeitraum darf nicht auf<br />

Freizeitbeschäftigung reduziert werden und sollte nicht begleitet se<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er totalen „Entpflichtung“<br />

gegenüber der Gesellschaft.<br />

Die ältere Generation sollte Gelegenheit haben, ihr Können, ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, denn das hohe Maß an wertvollen Lebenserfahrungen und Kompetenzen, über welches<br />

<strong>die</strong> Älteren verfügen und das sie zugunsten <strong>in</strong>sbesondere auch der jüngeren Generation e<strong>in</strong>setzen<br />

können, ist Zukunftskapital.<br />

6.2 Altersbilder<br />

In den Me<strong>die</strong>n wird der Erfahrungsschatz von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren kontrovers dargestellt. Der<br />

Spannungsbogen der gesellschaftlichen E<strong>in</strong>stellungen reicht von hoher Wertschätzung − <strong>die</strong><br />

„vielfältigen Schätze des Silver Age“ − über kritische Stimmen − „<strong>die</strong> Ol<strong>die</strong>s kehren zurück“ − bis h<strong>in</strong><br />

zu e<strong>in</strong>er dezi<strong>die</strong>rt negativen Me<strong>in</strong>ung. Das frühe Ausscheiden aus dem Beruf, meist erzwungen,<br />

unterstreicht das negative Altersbild. Begriffe wie „Aktive Senioren“, <strong>die</strong> „neuen Alten“ und<br />

„Kompetenz des Alters“ haben zunehmend E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den Altersdiskurs unserer Gesellschaft<br />

gefunden. Wir müssen uns fragen, welche Idealisierungen, Verzerrungen und Erwartungen <strong>die</strong>se<br />

Begriffe mit sich br<strong>in</strong>gen.<br />

6.3 Potenziale des Alters<br />

Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung sowie des oft frühzeitigen Ausscheidens aus dem<br />

Erwerbsleben stehen viele ältere Menschen heute vor e<strong>in</strong>er <strong>für</strong> alle Beteiligten neuartigen<br />

Lebenssituation: Sie s<strong>in</strong>d weitgehend von Verpflichtungen <strong>in</strong> Beruf und Familie frei, dennoch aber<br />

leistungsfähig und leistungsbereit. Anders als <strong>in</strong> früheren Zeiten s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Jahre des Ruhestands nicht<br />

von Hilfsbedürftigkeit geprägt, sondern bedeuten oft e<strong>in</strong>en mit Aktivität und Gesundheit<br />

e<strong>in</strong>hergehenden Lebensabschnitt. Die meisten älteren Menschen streben daher ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>en<br />

völligen Rückzug aus wichtigen Aktionsfeldern an. Wenn <strong>die</strong> Bed<strong>in</strong>gungen stimmen, s<strong>in</strong>d viele<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren zu e<strong>in</strong>er Fortsetzung oder sogar Ausweitung ihres Engagements <strong>in</strong><br />

beruflichen D<strong>in</strong>gen und <strong>in</strong> der Gesellschaft bereit.<br />

Mit der H<strong>in</strong>wendung zur <strong>Um</strong>-Welt wird e<strong>in</strong> neues Feld eröffnet, <strong>in</strong> dem es gilt, Lebensräume zu<br />

gestalten. Und <strong>für</strong> ältere Menschen entstehen hier aufgrund der demografischen Entwicklung neue<br />

Zukunftschancen, gerade weil <strong>die</strong> Möglichkeiten der nachkommenden Generationen durch <strong>die</strong> vor<br />

allem im Berufsleben geforderte Mobilität und Flexibilität e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn <strong>die</strong> Kompetenzen der Senior<strong>in</strong>nen und Senioren „schlummern“, ist <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>e „Verschwendung<br />

von Ressourcen“. Die Chance liegt <strong>für</strong> alle Beteiligten dar<strong>in</strong>, <strong>die</strong> Älteren am Wissenstransfer zu<br />

beteiligen, denn Senior<strong>in</strong>nen und Senioren s<strong>in</strong>d heute im Vergleich zu früher zunehmend<br />

qualifizierter, mobiler und gesünder − und haben vielfältige Potenziale, wie zum Beispiel<br />

- das Kompetenzpotenzial: Neues Wissen und Erfahrungswissen müssen mite<strong>in</strong>ander verbunden<br />

werden, sonst s<strong>in</strong>d <strong>Um</strong>wege vorprogrammiert. Die Kooperation der Generationen ist unverzichtbar,<br />

das unterschiedliche Denken Alter und Junger muss zusammengebracht werden.<br />

- das zeitgeschichtliche Potenzial: Die Gegenwart ist nur verstehbar mit historischem Wissen als<br />

H<strong>in</strong>tergrund.<br />

- das Selbsthilfe- und Partizipationspotenzial: Senior<strong>in</strong>nen und Senioren haben vielfältige<br />

Erfahrungen, um sich gegenseitig Hilfeleistungen zu erbr<strong>in</strong>gen. Dadurch kann e<strong>in</strong>e Bewältigung des<br />

Alltags erleichtert bzw. ermöglicht werden.<br />

12


6.4 S<strong>in</strong>nf<strong>in</strong>dung<br />

Bei der Frage, welche Form des Alterns <strong>für</strong> den Menschen <strong>die</strong> optimale oder <strong>die</strong> erfolgreichste sei, <strong>die</strong><br />

ihm e<strong>in</strong> Höchstmaß an Zufriedenheit gibt, stoßen zwei gegensätzliche Grundansichten aufe<strong>in</strong>ander.<br />

Dies s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> Annahmen der sogenannten Aktivitätstheorie (Tartler) und <strong>die</strong><br />

Disengagement-Theorie (Cumm<strong>in</strong>g & Henry).<br />

Die Aktivitätstheorie geht von der Annahme aus, dass nur derjenige Mensch glücklich und zufrieden<br />

sei, der aktiv ist, der etwas leisten kann und von anderen Menschen gebraucht wird. Diese Theorie<br />

wurde weitergeführt (Havighurst) mit der Annahme, dass optimales Altern von der Kont<strong>in</strong>uität e<strong>in</strong>es<br />

aktiven Lebensstils und dem Bemühen der älteren Menschen abhängig ist. Der ältere Mensch soll <strong>die</strong><br />

Aktivitäten des mittleren Erwachsenenalters, so lange <strong>die</strong>s möglich ist, beibehalten. Aktive Menschen<br />

bleiben auch im Alter weiter aktiv. Es stellt sich <strong>die</strong> Frage: Wollen <strong>die</strong> Alten wirklich aktiv se<strong>in</strong>? Wird<br />

den älteren Menschen hier e<strong>in</strong>e Werteordnung übergestülpt, <strong>die</strong> ihnen nicht entspricht? Grundsätzlich<br />

kann nicht von „den Alten“ gesprochen werden, <strong>die</strong>s wäre zu generalisierend.<br />

Die Disengagement-Theorie postuliert, dass sich der alte Mensch „soziale Isolierung“ wünscht, um<br />

sich auf se<strong>in</strong>e Endlichkeit zu bes<strong>in</strong>nen. Gerade wenn das Bedürfnis nach Sicherheit befriedigt sei,<br />

ziehe sich der ältere Mensch gerne zurück. Auch hier kann kritisiert werden, dass ke<strong>in</strong>e<br />

generalisierende Aussage über „<strong>die</strong> Alten“ gemacht werden kann. Dennoch kann vorübergehendes<br />

Disengagement <strong>für</strong> den E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, um selbstbestimmt (evtl. im direkten Anschluss an<br />

das Ausscheiden aus dem Beruf) <strong>die</strong> nun zur Verfügung stehende freie Zeit zunächst <strong>für</strong> sich zu<br />

gestalten.<br />

Stehen <strong>die</strong> „gesunden Alten“ <strong>in</strong> den entwickelten Industrieländern <strong>in</strong> der Pflicht, etwas<br />

„zurückzugeben“? Es könnte mit dem Soziologen Gronemeyer gefragt werden, ob deren Nützlichkeit<br />

gemessen wird an der Nutzlosigkeit oder Last der Rentner? S<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

(moralisch) verpflichtet, e<strong>in</strong>e Ausgewogenheit zwischen Geben und Nehmen herzustellen? Haben<br />

ältere Bürger e<strong>in</strong> (Arbeits-)Leben lang gegeben und dürfen nun im Alter ausschließlich nehmen? Oder<br />

entspricht es dem christlichen Menschenbild, dass ältere Menschen an <strong>die</strong> kommende Generation<br />

etwas zurückgeben aus Dankbarkeit? Hat der Generationenvertrag se<strong>in</strong>e Gültigkeit auch <strong>in</strong><br />

umgekehrter Richtung von Alt zu Jung?<br />

6.5 Bürgerschaftliches Engagement<br />

Die Zahl derer, <strong>die</strong> derzeit aktiv s<strong>in</strong>d, beträgt gemäß Enquete-Kommission zum bürgerschaftlichen<br />

Engagement 37 Prozent. Die letzte Stu<strong>die</strong> weist daraufh<strong>in</strong>, dass der Zuwachs an Engagierten von 4 %<br />

sich auf <strong>die</strong> 45-60jährigen bezieht. Weitere 33 Prozent würden sich gerne engagieren, wenn sie nur<br />

wüssten, wo und wie. Gerade <strong>die</strong> heutigen älteren Menschen s<strong>in</strong>d leistungsfähig und leistungsbereit.<br />

Deshalb s<strong>in</strong>d neue Angebote und neue Beteiligungsstrukturen nötig, denn <strong>die</strong> Fähigkeiten der Älteren<br />

müssen <strong>in</strong> ihrem eigenen Interesse und dem der Gesellschaft erhalten bleiben bzw. gestärkt werden. Es<br />

gilt, hierbei das Eigen<strong>in</strong>teresse und das Geme<strong>in</strong>wohl <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Es geht um e<strong>in</strong><br />

akzeptiertes und produktives Leitbild des Alters, und es geht um den Zusammenhalt der Generationen.<br />

Die Verlängerung der Lebenserwartung führt dazu, dass noch nie so viele Generationen zu gleicher<br />

Zeit lebten wie heute. Viele K<strong>in</strong>der erleben ihre Großeltern, manche sogar ihre Urgroßeltern.<br />

Tatsache ist, dass den vielen hilfsbedürftigen Alten e<strong>in</strong>e große Anzahl gut situierter, rüstiger und<br />

kompetenter Älterer (nach der Erwerbsphase) gegenüber steht. Organisationen, Kommunen,<br />

E<strong>in</strong>richtungen etc. hoffen auf Unterstützung durch <strong>die</strong>se engagierten Älteren <strong>in</strong> Form von freiwilligem<br />

Engagement.<br />

Solidarität, durchaus auch im S<strong>in</strong>ne der Nächstenliebe (christliches Menschenbild), und<br />

Verantwortung <strong>für</strong> andere wie <strong>für</strong> das Geme<strong>in</strong>wohl <strong>in</strong>sgesamt schaffen <strong>die</strong> Impulse <strong>für</strong> mehr<br />

bürgerschaftliches Engagement. Die Geme<strong>in</strong>de, <strong>die</strong> Stadt oder <strong>die</strong> Region werden neu entdeckt als<br />

Gestaltungsräume von Aktivbürger<strong>in</strong>nen und -bürgern.<br />

Für <strong>die</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger und gleichermaßen <strong>für</strong> ältere Engagierte geht es darum, <strong>die</strong> Privatheit<br />

der Familie und des Freundeskreises zu überschreiten und im öffentlichen Lebensraum aktiv zu<br />

werden, ohne dass damit <strong>die</strong> Erwartung selbstloser Pflichterfüllung verbunden wäre. Engagierte legen<br />

Wert auf Selbstbestimmung, wollen ernst genommen werden und mitentscheiden.<br />

13


6.6 Schlussbemerkung<br />

Grundsätzlich ist e<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung der Gruppe der „Älteren“ notwendig. Denn, es ist<br />

weder e<strong>in</strong>e pauschale Ablehnung von Initiativen zur Förderung von freiwilligem Engagement Älterer<br />

<strong>die</strong>nlich, noch deren Überfrachtung. Voraussetzung s<strong>in</strong>d Kenntnisse über <strong>die</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Orientierungen <strong>in</strong> der nachberuflichen Lebensphase.<br />

Es kann grundsätzlich gesagt werden:<br />

- Die Entscheidungsmuster <strong>für</strong> oder gegen e<strong>in</strong> nachberufliches Engagement s<strong>in</strong>d vielfältig.<br />

- Die Übernahme von Engagement durch Ältere korreliert positiv mit dem Bildungsstand.<br />

- Das nachberufliche Engagement e<strong>in</strong>er Person nimmt mit zunehmendem Alter ab.<br />

Senioren engagieren sich bevorzugt im Nahbereich ihres Lebensumfeldes, damit tun sie etwas <strong>für</strong> ihre<br />

eigene Lebenswelt. Die Wirksamkeit ihres Engagements muss <strong>für</strong> engagierte Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren überschaubar se<strong>in</strong>. Sie erweitern ihre Sozialbezüge über ihre eigene Familie h<strong>in</strong>aus. Sie<br />

lernen vone<strong>in</strong>ander und erleben ihre Kompetenzen und <strong>die</strong> der anderen Engagierten als Gew<strong>in</strong>n. Sie<br />

haben teil an den Zielen e<strong>in</strong>er Organisation und identifizieren sich mit der E<strong>in</strong>richtung, <strong>in</strong> der sie sich<br />

engagieren. Es soll e<strong>in</strong> ausgewogenes Geben und Nehmen zwischen dem Engagement von<br />

Freiwilligen und der Organisation se<strong>in</strong>.<br />

Für E<strong>in</strong>richtungen, <strong>die</strong> Senior<strong>in</strong>nen und Senioren <strong>für</strong> e<strong>in</strong> nachberufliches Engagement gew<strong>in</strong>nen<br />

möchten ist von Bedeutung: Hauptamtliche müssen fähig und bereit se<strong>in</strong>, Engagierte partnerschaftlich<br />

zu unterstützen und wo gewünscht und notwendig zu befähigen, Aufgaben selbst zu übernehmen.<br />

Gleichzeitig wollen Engagierte, <strong>die</strong> Unterstützung erwarten, nicht vere<strong>in</strong>nahmt werden.<br />

14


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