TOP5 "Anwendung von GIS und Statistik für ein ... - LAGA
TOP5 "Anwendung von GIS und Statistik für ein ... - LAGA
TOP5 "Anwendung von GIS und Statistik für ein ... - LAGA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
1<br />
<strong>Anwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>GIS</strong> <strong>und</strong> <strong>Statistik</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />
Umweltbeobachtungssystem in Deutschland<br />
1. Einführung<br />
Gerlinde Knetsch 1 , Winfried Schröder 2<br />
Umweltbeobachtung zielt darauf, Ergebnisse aus Beobachtungsprogrammen <strong>und</strong><br />
Messnetzen fachlich <strong>und</strong> methodisch aufzubereiten, je nach Fragestellungen medienübergreifend<br />
zu verknüpfen <strong>und</strong> zu bewerten, um <strong>für</strong> umweltpolitische Entscheidungen<br />
notwendige Informationen bereitzustellen. Statistische Verfahren <strong>und</strong><br />
Simulationsmodelle sind <strong>für</strong> die Aufbereitung <strong>und</strong> Verknüpfung unverzichtbare<br />
Werkzeuge. Sie ermöglichen, Daten aus der Umweltbeobachtung räumlich<br />
<strong>und</strong>/oder zeitlich zu vernetzen.<br />
Zu diesem Zweck werden mit <strong>ein</strong>em multivariat-statistischen Verfahren Flächendaten<br />
über Klima, Boden, Orographie <strong>und</strong> potenziell natürliche Vegetation zu <strong>ein</strong>er<br />
landschaftsökologischen Raumgliederung berechnet. Die Flächendaten <strong>und</strong> das Berechnungsergebnis<br />
werden in <strong>ein</strong>em <strong>GIS</strong> verwaltet. Diese landschaftsökologische<br />
Gliederung dient als Basis der Darstellung, Zusammenschau <strong>und</strong> Bewertung verschiedener<br />
Umweltbeobachtungsmessnetze. Sie kann <strong>für</strong> die Bestimmung der<br />
raumstrukturellen Landschaftsrepräsentanz <strong>und</strong> als räumliche Bezugsbasis <strong>für</strong><br />
Messdaten dienen, nachdem deren Extrapolierbarkeit vom Messpunkt in die Umgebungsflächen<br />
geostatistisch geprüft wurde. Aufbauend auf dieser geostatistischen<br />
Analyse der Messdatenrepräsentanz <strong>und</strong> der mit der Raumgliederung bestimmten<br />
landschaftsstrukturellen Messstellenrepräsentanz können Vorschläge <strong>für</strong> die Optimierung<br />
<strong>von</strong> Beobachtungsmessnetzen abgeleitet werden.<br />
Erst der detaillierte Überblick zu Messnetzen <strong>und</strong> Erhebungen auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />
Länderebene erlaubt in <strong>ein</strong>em weiteren Schritt die synoptische Betrachtung der<br />
Daten, um damit zu <strong>ein</strong>em Gesamtbild der Umweltsituation zu gelangen.<br />
1 Umweltb<strong>und</strong>esamt, Postfach 330022, 14191 Berlin<br />
email: gerlinde.knetsch@uba.de, Internet: http://www.umweltbudesamt.de<br />
2 Hochschule Vechta, Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften, Postfach 53 53, 49364 Vechta<br />
email: winfried.schroeder@ispa.uni-vechta.de, Internet : http://www.iuw.univechta.de/personal/oekologie
2. Methoden <strong>und</strong> Instrumente<br />
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
2<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e medienübergreifende Betrachtung <strong>und</strong> Verknüpfung vorhandener<br />
Beobachtungsprogramme <strong>und</strong> Messnetze sind detaillierte Aussagen zu<br />
den Programmen selbst. Notwendige Metadaten beschränken sich hierbei nicht nur<br />
auf den fachlichen, zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Bezug, sondern auch auf methodischen<br />
Angaben der erhobenen Parameter (Probenahme- <strong>und</strong> analytische Verfahren),<br />
um <strong>ein</strong>e Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Messstellengenaue Angaben zum<br />
Beobachtungsdesign mit den entsprechenden räumlichen Koordinaten sind durch<br />
die Verbindung mit <strong>ein</strong>er Datenbank unter <strong>GIS</strong> zu verwalten, zu visualisieren <strong>und</strong><br />
durch den Einsatz <strong>von</strong> multivariat-statistischen Verfahren auszuwerten. In dem<br />
Vorhaben des Umweltb<strong>und</strong>esamtes wurde <strong>ein</strong> Fachinformationssystem „<strong>GIS</strong> Umweltbeobachtung“<br />
unter Arc View entwickelt, welches diese Informationen verwaltet,<br />
aufbereitet <strong>und</strong> recherchierbar macht. Des weiteren werden Geobasisdaten <strong>und</strong><br />
Geofachdaten in das System integriert, die wiederum Basis <strong>für</strong> die Aus- <strong>und</strong> Bewertung<br />
der verschiedener Mess- <strong>und</strong> Beobachtungsprogramme sind.<br />
Abbildung 1: Programmoberfläche <strong>von</strong> ArcView der Fachanwendung <strong>GIS</strong> UB<br />
Gezielte Recherchen im Umweltdatenkatalog des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder (UDK)<br />
geben <strong>ein</strong>en ersten Überblick zu den Beobachtungsprogrammaktivitäten <strong>und</strong> den<br />
Ansprechpartner in den Behörden. Aufbauend auf diesen Angaben werden detaillierte<br />
fachspezifische Metadaten kompartimentbezogen erfasst <strong>und</strong> in <strong>ein</strong>en Fragbogen<br />
„Umweltbeobachtung“ überführt. Dieser Fragebogen enthält alle notwendigen<br />
Informationen, um die Fachanwendung „<strong>GIS</strong> UB“ mit den Metadaten zu be-
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
3<br />
dienen. Ein eigens <strong>für</strong> die Abfrage entwickeltes Tool „MeSID2 (MetaddatenSuche<br />
<strong>und</strong> Informationsdialog) ist innerhalb der verwendeten <strong>GIS</strong>-Software Arc View 3.2<br />
entwickelt worden. Somit können nach Schlagworten die Ländermessnetze durchsucht<br />
werden <strong>und</strong> standortbezogen zu den Messstellen Ergebnisse ausgegeben werden.<br />
Abbildung 2: Programmoberfläche des Recherch<strong>ein</strong>struments MeSID<br />
Für die Bestimmung der Messnetze hinsichtlich ihrer raumstrukturellen Landschaftsrepräsentanz<br />
<strong>und</strong> als räumliche Bezugsbasis <strong>für</strong> die Extrapolierbarkeit <strong>von</strong><br />
Punktdaten in die Umgebungsflächen ist <strong>ein</strong>e Raumgliederung Deutschlands entwickelt<br />
worden. Mit dem multivariat-statistischen Verfahren CART (Classifikation<br />
and Regression Trees) <strong>und</strong> unter Einsatz des Geografischen Informationssystem<br />
ArcView wird Deutschland in verschiedene Raumklassen (Landschafts- bzw. Naturräume)<br />
unterteilt. Hierbei sollen zwei Kriterien erfüllt werden:<br />
• Homogenität, das heißt, die Merkmale sollen innerhalb <strong>ein</strong>es Naturraumes<br />
<strong>ein</strong>ander möglichst ähnlich s<strong>ein</strong> <strong>und</strong><br />
• Trennschärfe, das heißt, die Naturräume sollen gut gegenseitig abgrenzbar<br />
s<strong>ein</strong>.<br />
Die ausgewählten ökologischen Merkmale zur multivariat-klassifizierenden Raumbeschreibung<br />
mit CART sind:<br />
• Zielvariable: Potenzielle natürliche Vegetation<br />
• Beschreibende Variablen: Bodenarten, orographische Höhe sowie monatlich<br />
differenzierte Klimadaten 1961 - 1990 (Lufttemperatur, Niederschlagssumme,<br />
Verdunstungsrate <strong>und</strong> Globalstrahlung).<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Erstellung <strong>ein</strong>er nachvollziehbaren <strong>und</strong> geostatistisch abgesicherten<br />
Raumgliederung sind flächendeckende digitale Geobasis- <strong>und</strong> Geofachdaten<br />
zu den o.g. Parametern. Nur durch <strong>ein</strong>e enge Kooperation mit anderen B<strong>und</strong>es-<br />
<strong>und</strong> Fachbehörden war es möglich, die digitalen Datenbestände <strong>für</strong> das Vorhaben<br />
zu erhalten <strong>und</strong> bis zu neun Modellläufe durchzuführen. Das hier vorgelegte Er-
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
4<br />
gebnis ist <strong>ein</strong> Konsens aus den derzeit verfügbaren digitalen Daten <strong>und</strong> den fachlichen<br />
Anforderungen aller beteiligter Behörden.<br />
Raumgliederung Deutschlands - 21 Klassen<br />
Köln<br />
%U Siegen<br />
%U<br />
%U<br />
Koblenz<br />
Mainz<br />
Copy right:<br />
Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />
B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Natur schutz<br />
Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
Bearbeitung:<br />
IUW, HS Vechta<br />
Datengr<strong>und</strong>lagen:<br />
BfN (PNV), DWD (Klima)<br />
BGR (Bodenart)<br />
UNEP (Topographie)<br />
%U<br />
Bremen<br />
%U<br />
%U<br />
%U<br />
Stuttgart<br />
Teterow<br />
Schwerin %U<br />
Hamburg<br />
%U<br />
%U<br />
%U<br />
Berlin<br />
Hannover<br />
%U<br />
Osnabrück<br />
%U<br />
%U<br />
Magdeburg<br />
Fulda<br />
Würzburg<br />
Ulm<br />
%U<br />
%U<br />
%U<br />
Erfurt<br />
%U<br />
Nürnberg<br />
Regensburg<br />
%U<br />
%U<br />
München<br />
Leipzig<br />
%U<br />
Dresden<br />
Hochschule Vechta<br />
Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften<br />
Abt. Landschaftökologie<br />
Stand: Januar 2001<br />
%U<br />
Raumklassenbeschreibung<br />
8<br />
12<br />
18<br />
20<br />
22<br />
42<br />
43<br />
Altmark, Prignitz <strong>und</strong><br />
Uckermark<br />
Hochlagen der kristallinen<br />
<strong>und</strong> paläozoischen Mittelgebirge<br />
Brandenburger<br />
Jungmoränenlandschaft<br />
19 Leipziger Tieflandsbucht<br />
Mecklenburger<br />
Seenplatte<br />
Ost- <strong>und</strong> Nordfriesische<br />
Marsch<br />
26 Schwäbische Alb<br />
30 Sächsische Börden<br />
46<br />
Niedersächsische Geest,<br />
Westfälische Tieflandsbucht<br />
Schl.-Holst. Geest<br />
<strong>und</strong> Lüneburger Heide<br />
Schl.-Holst. <strong>und</strong> Mecklenb.<br />
Jungmoränenlandschaft<br />
Abb. 3 Standortsökologische Raumgliederung Deutschlands<br />
47<br />
54 Allgäu <strong>und</strong> Hochalpen<br />
55 Alpenvorland<br />
56<br />
Bayrisches Hügelland <strong>und</strong><br />
Fränkisches Keuper-Lias-<br />
Land<br />
57 Kristalline Mittelgebirge<br />
58 Fränkische Alb<br />
62<br />
63<br />
118<br />
119<br />
Nieders. Börden, Rh<strong>ein</strong>land<br />
<strong>und</strong> Oberrh<strong>ein</strong>tal<br />
Rh<strong>ein</strong>isches Schiefergebirge<br />
<strong>und</strong> südwestdeutsche<br />
Schichtstufenlandschaft<br />
Schwäbisches<br />
Schichtstufenland<br />
Lausitz <strong>und</strong><br />
Thüringer Schiefergebirge<br />
Schotterterrassen des<br />
Alpenvorlands <strong>und</strong><br />
Keuper-Bergland<br />
Admin. Grenzen<br />
Moorflächen (Corine Landcover)<br />
Naturräume (n. Meynen et al. 1962)<br />
Der Partitionsalgorithmus "log-likelihood" der Splus-Version <strong>von</strong> CART berechnet<br />
<strong>für</strong> alle Ausprägungen der beschreibenden Variablen die "Unr<strong>ein</strong>heiten" der sich<br />
ergebenden Untergruppen. Der Algorithmus wählt diejenige Partition mit dem<br />
günstigsten Fehlklassifikationswert aus. Er beschreibt die Beziehungen der Klassen<br />
unter<strong>ein</strong>ander bezüglich der Ausprägungen der Zielvariablen <strong>und</strong> der beschreibenden<br />
Merkmale. CART erstellt zunächst <strong>ein</strong>en Strukturbaum mit der nach Datenlage<br />
maximal möglichen Klassenanzahl. In der hier vorgestellten Raumgliederung<br />
wurde letztendlich <strong>ein</strong>e maximale Klassenanzahl <strong>von</strong> 73 erreicht. Der auf diese<br />
Weise berechnete Maximalbaum kann anschließend vom Bearbeiter anhand im<br />
<strong>ein</strong>zelnen fachlich zu begründender Kriterien manuell zurückgeschnitten werden.<br />
Dadurch wird es möglich, die vom Programm berechnete Klassifikation nach inhaltlichen<br />
Überlegungen zu modifizieren. Jede Klasse wird statistisch <strong>und</strong> verbal<br />
beschrieben <strong>und</strong> durch <strong>ein</strong>en Namen gekennzeichnet.
0 200 400 600 800<br />
0 200 400 600<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
500 1000 1500 2000<br />
Schluff <strong>und</strong> Lehm aus<br />
Kalk-/M ergelst<strong>ein</strong>en<br />
Geschiebemergel<br />
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
Allgäu <strong>und</strong> Hochalpen<br />
Knoten 54<br />
5<br />
Parameter-Vergleich, Raumgliederung Dt.<br />
Hoehe, Bodenart, PNV<br />
Oekoklassen 54, 55<br />
0 200 400 600 800<br />
0 200 400 600<br />
Knoten 55<br />
500 1000 1500 2000<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
Tannen-Buchenwälder<br />
m ./o. Fichte Traubeneichen-<br />
Buchenwälder Tannen-Buchenwälder<br />
mit Eiche<br />
1 4 7 11 15 19 23 27 31 35 39 43 47 51 55 59 63 67<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Voralpines Hügelland<br />
G eschiebemergel<br />
Sandiger bis toniger Lehm<br />
aus Ton-/Mergelst<strong>ein</strong>en Lehmige<br />
Flußschotter Molasse mit<br />
Lößüberlagerung<br />
Abb. 4: Ökologische Merkmale der Raumklassen 54 <strong>und</strong> 55<br />
3. Ergebnisdarstellung<br />
Tannen-Buchenwälder<br />
m it Fichte<br />
1 4 7 11 15 19 23 27 31 35 39 43 47 51 55 59 63 67<br />
Mit den in Abschnitt 2 beschriebenen Verfahren werden auf <strong>ein</strong>er nachvollziehbaren<br />
Gr<strong>und</strong>lage die Metadaten der Umweltbeobachtungsprogramme <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e integrierende<br />
<strong>und</strong> medienübergreifende Auswertung aufbereitet <strong>und</strong> zur Verfügung gestellt.<br />
Erst der detaillierte Überblick zu den Messnetz- <strong>und</strong> Beobachtungsprogrammen<br />
auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Länderebene erlaubt in <strong>ein</strong>em weiteren Schritt die Zusammenführung<br />
dieser Programme auf der Basis <strong>ein</strong>er räumlicher Bezugs<strong>ein</strong>heit. Die<br />
Messnetzdichte kann <strong>für</strong> jede der ökologischen Raumklassen berechnet werden.<br />
Hierauf aufbauend lässt sich die raumstrukturelle Landschaftsrepräsentanz prüfen:<br />
Zum <strong>ein</strong>en kann man berechnen, ob sich die Messstellen proportional zur Fläche<br />
der ökologischen Raumklassen verteilen. Zum anderen ermöglicht <strong>ein</strong> nachbarschaftsanalytisches<br />
Verfahren die großräumige Messstellenumgebung in die Repräsentanzbetrachtung<br />
<strong>ein</strong>zubeziehen. Verknüpft man die Raumgliederung mit - nach<br />
Möglichkeit flächenhaft verallgem<strong>ein</strong>erten - Messdaten der Umweltbeobachtung, so<br />
lassen sich die Messdaten anhand der in den Raumklassen zusammengefassten ö-<br />
Höhe [m]<br />
Bodenart<br />
PNV
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
6<br />
kologischen Merkmale interpretieren. Schließlich lassen sich durch die Verknüpfung<br />
<strong>von</strong> Metadaten <strong>und</strong> Messnetzgeometrien Aussagen zu räumlichen, zeitlichen<br />
<strong>und</strong> inhaltlichen Merkmalen der Messnetze gewinnen (Aufzeigen <strong>von</strong> räumlichen<br />
Red<strong>und</strong>anzen oder Lücken, möglicher Bedarf an Harmonisierung).<br />
Mit dem Verfahren <strong>und</strong> der hier beschriebenen Raumgliederung wird die auf Expertenwissen<br />
gestützte naturräumliche Gliederung nach Meynen <strong>und</strong> Schmidthüsen<br />
<strong>von</strong> 1962 validiert.<br />
Neben der Messdatenanalyse <strong>und</strong> den Metadaten ist die Raumgliederung <strong>ein</strong> Modul<br />
<strong>ein</strong>es Umweltbeobachtungssystems <strong>für</strong> Deutschland. Da die Zielvariable „Potenziell<br />
natürlichen Vegetation“ das ökologische Standortpotential <strong>ein</strong>es Raumes beschreibt,<br />
welches unter den gegenwärtigen klimatischen, orografischen <strong>und</strong> pedologischen<br />
Randbedingungen unter Ausschluss menschlicher Einflüsse zu erwarten<br />
wäre, kennzeichnet die Raumgliederung <strong>ein</strong>en Referenzzustand, der im Umweltschutz<br />
unter Vorsorgegesichtspunkten wichtig ist. Dies könnte <strong>für</strong> das Monitoring<br />
<strong>von</strong> Umweltwirkungen gentechnisch veränderter Organismen interessant s<strong>ein</strong>.<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Ergebnisse zu <strong>Anwendung</strong>sszenarien sind unter folgender<br />
Web-Adresse zugänglich:<br />
http://www.iuw.uni-vechta.de/personal/oekologie/schroeder/ub_uba/start.htm<br />
5. Ausblick<br />
Aus den Ergebnissen des Vorhabens zur Umweltbeobachtung sind weitere Aktivitäten<br />
hinsichtlich der Optimierung der Metadatenbereitstellung zu Umweltbeobachtungsprogrammen<br />
unerlässlich. Hierbei wird <strong>ein</strong>e Chance in der Weiterentwicklung<br />
des Umweltdatenkatalogs <strong>und</strong> des Instruments GEIN gesehen. Die fachlichen<br />
Anforderungen an Metadaten können aus den Ergebnissen der vorliegenden Arbeiten<br />
spezifiziert werden, <strong>Anwendung</strong>sgebiete an Beispielen <strong>ein</strong>er integrierten <strong>und</strong><br />
medienübergreifenden Auswertung belegt werden. Die beschriebene Methodik der<br />
Raumgliederung kann unter der Voraussetzung der Verfügbarkeit <strong>von</strong> digitalen<br />
Geofachdaten auf die Zielvariable Wasser<strong>ein</strong>zugsgebiete angewendet werden. Damit<br />
würde <strong>ein</strong>e räumliche Bezugsbasis geschaffen werden, die <strong>für</strong> die Erfassung<br />
<strong>von</strong> Stoffflüssen (Stoff<strong>ein</strong>trags- <strong>und</strong> Stoffaustragspfade) innerhalb <strong>von</strong> Ökosystemen<br />
<strong>und</strong> über deren Grenzen essentiell sind.<br />
References:<br />
1. Breimann et al. (1984): Classification and regression trees (CART). -<br />
Monterey, Wadsworth, Inc.
16.08.02, BLAK-UIS-vorlage.doc<br />
7<br />
2. Knetsch, G. (2000): Raumbezug in der Umweltbeobachtung des B<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> der Länder, UWSF 12 (4) S. 235<br />
3. Knetsch, G. (2001): Integrating environmental data across disciplines against<br />
the backgro<strong>und</strong> o f the Arhus Convention, In: Sustainability in the<br />
Information Society, Metropolis Verlag, Marburg 2001, Band 30, S. 265 -<br />
270<br />
4. Kothe, P., Schmidt, R. (1994): Nachbarschaftsanalytische Ausweisung repräsentativer<br />
Bodendauerbeobachtungsflächen. In: Schröder, W. et al.<br />
(Hrsg.) Neuere statistische Verfahren <strong>und</strong> Modellbildung in der Geoökologie.<br />
- Braunschweig, Wiesbaden, S. 95 - 101<br />
5. Mertens et al. (2002): <strong>GIS</strong>-based regionalization of soil profiles with Classification<br />
and Regression Trees (CART). In: Journal of Plant Nutrition<br />
and Soil Science, Vol. 165 (1), pp. 39 - 43<br />
6. Meynen, E. et al. 1962): Handbuch der naturräumlichen Gliederung<br />
Deutschland. – Bad Godesberg<br />
7. Schröder, W. et al. (1998): Organisation <strong>und</strong> Methodik des Bodenmonitoring.<br />
- Berlin (UBA-Texte 21 / 98)<br />
8. Schröder, W. et al. (2001): Konkretisierung des Umweltbeobachtungsprogramms<br />
im Rahmen <strong>ein</strong>es Stufenkonzeptes der Umweltbeobachtung des<br />
B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder. - Berlin (UFOPLAN 2000, FKZ 299 82 212/01<br />
<strong>und</strong> 02)<br />
9. Schröder, W.; Schmidt, G. (2001): Defining ecoregions as framework for<br />
the assessment of ecological monitoring networke in Germany by means of<br />
<strong>GIS</strong> and classification and regression trees (CART). In: Gate to EHS 2001,<br />
pp. 1 – 9<br />
10. Schröder, W. et al. (2002): Harmonisierung der Umweltbeobachtung. Instrumente<br />
zur Prüfung methodischer Vergleichbarkeit <strong>und</strong> räumlicher<br />
Repräsentanz. In: Fränzle, O. et al. (Hrsg.): Handbuch der Umweltwissenschaften.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> <strong>Anwendung</strong>en der Ökosystemforschung. -<br />
Landsberg am Lech, Kap. V-1.3 (8. Erg.Lfg.)<br />
11. Vetter, L., Maass, R. (1994): Nachbarschaftsanalytische Verfahren. In:<br />
Schröder, W. et al. (Hrsg.) Neuere statistische Verfahren <strong>und</strong> Modellbildung<br />
in der Geoökologie. - Braunschweig, Wiesbaden, S. 225 - 237