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SANDWICHPANEELE

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<strong>SANDWICHPANEELE</strong><br />

LEITFADEN ZUR<br />

VERARBEITUNG<br />

Version 12/2011


1.<br />

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5.4<br />

5.5<br />

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7.10<br />

7.11<br />

8.1<br />

8.2<br />

8.3<br />

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

Beschreibung von Sandwichpaneelen...............................................................<br />

Allgemeines .........................................................................................................<br />

Sandwichbau bei richtiger Anwendung ...............................................................<br />

PUR-geschäumte Paneele …………………………………………………....<br />

Herstellung von Sandwichpaneelen ……………………………………….…<br />

Sandwichpaneele mit einem Dämmkern aus PU-Schaum…………………..<br />

Sandwichpaneele mit Dämmkern aus Mineralwolle …………………………<br />

Einsatz der Sandwichpaneele am Objekt, abhängig von der Bauart ……….<br />

Auswahl des Paneels für den Einsatzzweck ………………………………….<br />

Anforderungen an Gebäudehüllen durch die OIB-Richtlinie 6 ………………<br />

Vermeidung von Wärmebrücken …………………………………………….<br />

Maßtoleranzen (allgemein) von Sandwichpaneelen........................................<br />

Maßtoleranzen bei Welligkeit ………………………………………………..<br />

Herstellertoleranzen ………………………………………………………….<br />

Querwölbung – Schüsselung der Paneele ……………………………………<br />

Farbtöne nach RAL............................................................................................<br />

Kriterien nach denen Paneele für Gebäudehüllen ausgewählt werden.....<br />

Endverwendungszweck des Gebäudes ...............................................................<br />

Standsicherheitsnachweis (statische Berechnung) ............................................<br />

Wind- u. Schneelasten .........................................................................................<br />

Lasten allgemein ..................................................................................................<br />

Statisches System .................................................................................................<br />

Gebrauchstauglichkeit - Durchbiegebeschränkung.............................................<br />

Farbgruppen - Wärmedehnung.............................................................................<br />

Beschichtungen ....................................................................................................<br />

Dilatation / Kontraktion – temperaturabhängiges Dehnungsverhalten .........<br />

Bimetalleffekt als Folge unterschiedlicher Temperaturen zw. Innen u. außen ..<br />

Knackgeräusche ...................................................................................................<br />

Dacheindeckung …………………………………..............................................<br />

Dachform und Dachneigung…………………………………………………..<br />

Auflagerbreiten von Sandwichpaneelen (gem. Bauaufsichtlicher Zulassung)….<br />

Wandbekleidungen……………………………….……….................................<br />

Wandpaneel – Fassadenpaneel …………………………………….................<br />

Wand- od. Fassadenpaneel vertikal oder horizontal montiert……………….<br />

Austausch von Paneelen im Falle eines Schadens……………………………<br />

Bauphysik für die Gebäudehülle.......................................................................<br />

Unterschied des Dampfdrucks..............................................................................<br />

Unterschied des Luftdrucks..................................................................................<br />

Taupunkt ..............................................................................................................<br />

Heizsystem in der Halle........................................................................................<br />

Anwendung von Dichtbändern ............................................................................<br />

Blower-Door-Test ................................................................................................<br />

Prüf- und Warnpflicht ......................................................................................<br />

Arbeitsvorbereitung …………………………………………………………..<br />

Windrichtung .......................................................................................................<br />

Paneellänge ..........................................................................................................<br />

Verlegeplan ……………………………..............................................................<br />

Stücklisten.............................................................................................................<br />

Befestigungsplan...................................................................................................<br />

Traufenbereiche und Rinnen.................................................................................<br />

Thermischer Schnitt .............................................................................................<br />

Befestigungsmittel ...............................................................................................<br />

Unterkonstruktionen aus Holz-, oder Stahlpfetten an Dach und Wand …..<br />

Pfettenabstand und deren Höhenlage zu den Dachbindern ……...................<br />

Baustellenbeschaffenheit zum Montagezeitpunkt ………………………….<br />

Lagerung und Montage von Paneelen .............................................................<br />

Lagerung von Paneelpaketen................................................................................<br />

Reinigung von Paneelen mit Polyesterbeschichtung...........................................<br />

Ausbessern von Kratzern in der Paneeloberfläche …………………………..<br />

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Verarbeitungsleitfaden - 2 - BRUCHA GmbH


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10.6<br />

Schutzfolie……………………………………………………………………..<br />

Verlegen der Dachpaneele ……………………………………………………..<br />

Arbeitnehmerschutzbestimmungen……………………………………………<br />

Augenscheinliche Überprüfung der Wandriegel und Pfetten …..…………….<br />

Kontrollierter Ablauf von Regen- u. Tauwasser ……………………………...<br />

Pfettenabstand und deren Höhenlage ………………………………………..<br />

Überprüfung der Fluchtigkeit von Wand-, u. Dachflächen ………………….<br />

Auswinkeln des Arbeitsbereiches ……………………………………………..<br />

Verheben der Paneele ………………………………………………………….<br />

Zuschneidearbeiten ……………………………………………………………<br />

Bohren…………………………………………………………………………<br />

Befestigen von Verkleidungsblechen …………………………………………<br />

Verwendung von dauerelastischen Dichtmassen…………………………….<br />

Befestigungsmaterialien ………………………………………………………<br />

Befestigungsmaterialien für Dachpaneele ……………………………………<br />

Befestigungsmaterialien für Wandpaneele……………………………………<br />

Materialauswahl der Schrauben………………………………………………<br />

Feststellung des Auszugwertes von Befestigungen in Beton am Objekt...........<br />

Befestigungen an der Unterkonstruktion..............................................................<br />

Sichtbare Befestigung - Stützgewindeschrauben…………………………….<br />

Längsstoßverschraubungen……………..……………………………………<br />

Fehlbohrungen (Reparaturschrauben)..................................................................<br />

Vertikal-, oder Horizontalverlegung von Wandpaneelen..................................<br />

Asphaltierungsarbeiten innerhalb der Halle ........................................................<br />

Verwendung von PUR-Pistolenschaum……………………………………….<br />

Konstruktionen mit Stahlsandwichelementen - Details……………………<br />

Querstoss ………………………………………………………………………<br />

Traufendetails…………………………………………………………………..<br />

Hallenfirst / Satteldach ………………………………………………………..<br />

Ortgang …………………………………………………………………………<br />

Wandpaneelquerstoß ………………………………………………………….<br />

Sockelanschluss bei vertikaler Paneelmontage ……………………………….<br />

Attikaabdeckung, welche den Bimetalleffekt zulässt………………………..<br />

Toreinfassung………………………………………………………………….<br />

Fenstereinbau ………………………………………………………………….<br />

Außenecken ……………………………………………………………………<br />

Schneefang ……………………………………………………………………...<br />

Auswechslungen / Lichtkuppeln ………………………………………………<br />

Absturzsicherungen …………………………………………………………….<br />

Dachdurchbrüche ………………………………………………………………<br />

Brandschutzpaneele …………………………………………………………...<br />

Dachpaneel …………………………………………………………………….<br />

Thermischer Schnitt ……………………………………………………………<br />

Wand- u. Fassadenpaneele ……………………………………………………<br />

Sockeldetail …………………………………………………………………….<br />

Querstoß in der Fassade ………………………………………………………..<br />

Unterkonstruktion ………………………………………………………………<br />

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Verarbeitungsleitfaden - 3 - BRUCHA GmbH


1. Beschreibung von Sandwichpaneelen<br />

1.1 Allgemeines:<br />

Es handelt sich um wärmegedämmte Bauverbundelemente zur Dach-, und<br />

Wandbekleidung von Gebäuden, welche somit die Gebäudehülle darstellen. Sie<br />

bestehen aus einer inneren und einer äußeren Schale aus verzinkt und einseitig<br />

beschichtetem Stahlblech. Die Erzeugung erfolgt üblicherweise in kontinuierlichen<br />

Produktionsanlagen. Das Einsatzgebiet erstreckt sich vom Industriebau, respektive<br />

Industriehallenbau einerseits, dem Kühlhausbau, sowie dem Wohnbau andererseits.<br />

Auch zu anderen Einsatzzwecken, wie z.B.: Verkleidungen und Einhausungen von<br />

Maschinen, Schaltwarten, Meisterbüros, Trennwände, etc.. sind Sandwichpaneele<br />

bestens geeignet. Dieser Leitfaden alleine ist nicht die Garantie für einwandfrei<br />

ausgeführte Detaillösungen. Nur die Kombination von allgemeinem Fachwissen des<br />

Spengler-, und Dachdeckerhandwerks, Bauphysik, Statik und diesem Leitfaden<br />

ergeben technisch einwandfreie Lösungen.<br />

Sandwichpaneele sind zwischenzeitig im Bauwesen üblich verwendete<br />

Bekleidungselemente für die Herstellung von Gebäudehüllen und Trennwänden. Sie<br />

gehören zur Gruppe der Verbundelemente und bestehen aus einem Schaumkern mit<br />

zwei schubfest mit diesem Dämmkern verklebten, metallischen Deckschichten.<br />

Meistens handelt es sich um einen Kern aus Polyurethanschaum (PUR) oder<br />

Mineralwolle (MIWO). Es gibt aber auch Sandwichpaneele mit einem Kern aus<br />

Styropor. Durch den Verbund (Anhaftung des PU-Schaums oder Verklebung) der<br />

Deckschichten mit dem schubsteifen Kern, in Abhängigkeit dessen Dicke, ergeben<br />

sich für das Sandwichpaneel eine hohe Tragfähigkeit und eine große Steifigkeit.<br />

Gleichzeitig gewährleistet der Kern eine sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle.<br />

Sandwichkonstruktionen sind schnell zu montieren und werden vor allem im Dach und<br />

Wandbereich von Industrie-, Büro und Verwaltungsgebäuden, sowie Kühl-, oder<br />

Gefrierlagern verwendet. Gebäudehüllen aus Sandwichpaneelen stehen im besten<br />

Preis – Leistungsverhältnis, bei gleichzeitiger Erfüllung der baugesetzlichen<br />

Vorschriften, sofern die Anschlüsse fachgerecht geplant und ausgeführt werden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 4 - BRUCHA GmbH


1.2 Sandwichbauweise bei richtiger Anwendung ist .......<br />

Vielseitig Kreativ Langlebig<br />

Modern Flexibel Ökonomisch & Ökologisch<br />

Schnell & Sicher Technisch ausgereift Universell einsetzbar<br />

Angewendet wird die Sandwichbauweise stets dort, wo Wirtschaftlichkeit, Zeit am<br />

Bau, sowie witterungsbedingte Einflüsse eine große Rolle spielen.<br />

Nutzung: Flughäfen, Logistikzentren, Messehallen, Müllverbrennungsanlagen,<br />

Kraftwerke, Kühlhäuser, Lager-, u. Produktionshallen, Sportstätten, Tiefkühlhäuser,<br />

Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Wohnhäuser und vieles mehr.......<br />

SANDWICHPANEEL<br />

KÜHLHAUSBAU INDUSTRIEBAU<br />

Spezielle<br />

Schaumkonsistenz<br />

Anforderungen an Paneele:<br />

PUR-Hartschaumkern Steinwollekern<br />

Brandschutz<br />

Dachverkleidungen<br />

Wandverkleidungen<br />

o Unsichtbare Befestigung<br />

o Sichtbare Befestigung<br />

Von Außen:<br />

Dachverkleidungen<br />

Wandverkleidungen<br />

o Unsichtbare Befestigung<br />

o Sichtbare Befestigung<br />

Regen, Schneefall, Wind, Sturm,<br />

Temperaturen (Frost/Tauwechsel)<br />

Sonneneinstrahlung UV u. IR - Licht<br />

Lärm<br />

Vogelfraß<br />

Mech. Beschädigungen<br />

Luftschadstoffe<br />

Von Innen:<br />

Brandbelastung<br />

Lärm<br />

Dampf<br />

Wärme (Kälte bei Kühlhaus)<br />

Verarbeitungsleitfaden - 5 - BRUCHA GmbH


1.3 PUR-geschäumte Paneele:<br />

Das Schaumgemisch besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten:<br />

Gute Wärmedämmeigenschaften:<br />

50mm Polyurethanschaum hat die gleichen Wärmedämmeigenschaften, wie ein<br />

Vollziegelmauerwerk in der Stärke von 1720 mm!<br />

1.4 Die Herstellung von Sandwichpaneelen:<br />

Im kontinuierlichen Produktionsverfahren werden Sandwichpaneele sozusagen<br />

„endlos“ produziert. Der Ober-, wie auch der Untercoil (Blechrolle) wird auf die<br />

Abrollvorrichtung der Anlage gespannt und in die Maschine eingefahren. Die<br />

sogenannte „Corona-Anlage“ reinigt mittels Hochfrequenz im ersten Schritt beide<br />

Blechrückseiten von Fetten und Verunreinigungen, um später eine möglichst<br />

vollflächige und gute Schaum- bzw. Kleberhaftung am Blech zu haben. In weiterer<br />

Folge werden die Schutzfolien entweder nur außen oder auf den Außenseiten beider<br />

Verarbeitungsleitfaden - 6 - BRUCHA GmbH


Bleche aufgewalzt, bevor sie in die jeweiligen Rollformer einfahren. Es handelt sich<br />

um zwei getrennte Werkzeugsätze, wodurch außen, wie auch innen ein anderes Profil<br />

möglich ist. Die Bleche werden nun aneinander geführt, das untere Blech wird mit<br />

dem pendelnden Schaumkopf beschäumt, bzw. mit Kleber versehen, während das<br />

obere Blech wird mechanisch gehalten wird. Kurz danach fährt das Paneel in den<br />

beheizten Trockentunnel ein. Nach dem Verlassen des Tunnels erfolgt der Zuschnitt<br />

der Paneele nach Ihren Angaben mittels einer sogenannten fliegenden Bandsäge. Die<br />

Säge klemmt am Paneel fest, fährt in gleicher Geschwindigkeit mit und durchtrennt<br />

währenddessen das Paneel. Danach fährt sie auf Schienen im Eilgang zurück, um den<br />

nächsten Schnitt auszuführen. Der Schnittkantenkorrosionsschutz erfolgt dabei auf<br />

Basis der kathodischen Schutzwirkung. In Verbindung mit Feuchtigkeit (Elektrolyt)<br />

geht das Zink als unedleres Metall in Lösung, wodurch die freiliegende<br />

Stahloberfläche gegen Korrosion geschützt wird. Die Paneele müssen so montiert sein,<br />

dass die Schnittkanten sich nicht dauerhaft in stark feuchten oder nassen Bereichen<br />

befinden.<br />

Die Paneeleigenschaften sind:<br />

Formstabilität (Gute Tragfähigkeitseigenschaften)<br />

Witterungsbeständigkeit<br />

Schönes Aussehen durch attraktive Profilierungen und unterschiedliche Farben<br />

Hervorragende Wärmedämmung (Variabel durch die Paneelstärke)<br />

Sandwichpaneele sind ein Bauprodukt und unterliegen in Europa der CE-<br />

Kennzeichnungspflicht aufgrund der derzeit geltenden Bauproduktenrichtlinie<br />

89/106/EWG, welche in naher Zukunft durch die Bauproduktenverordnung abgelöst<br />

werden soll. Damit die CE-Kennzeichnung durch den Hersteller vorgenommen<br />

werden darf, müssen die Paneele im Einklang mit der harmonisierten Europäischen<br />

NORM EN 14509 hergestellt sein.<br />

Sandwichpaneele dürfen niemals als tragend oder mittragend für statische<br />

Konstruktionsstrukturen mit einbezogen werden (z.B.: anstelle der Längs-, und<br />

Diagonalverbände oder zur Aufnahme der Torsionskräfte von<br />

Metallleichtbaupfetten, wie Z, C u. U-Profile zwecks Stabilisierung des<br />

Biegedrillknickens der Pfetten oder Wandriegel), usw.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 7 - BRUCHA GmbH


1.5 Sandwichpaneele mit einem Dämmkern aus PU-Schaum:<br />

Bei einer Umgebungstemperatur zwischen 50 - 60°C kann der Schaum im ca. 30<br />

Meter langen Reaktionstunnel sein Volumen entfalten, bindet an den Bleche an und<br />

manifestiert die beiden Bleche zu einem stabilen, schubfesten Verbundbauelement.<br />

Das Raumgewicht des eingebrachten PUR-Schaumes liegt zwischen 35 und 50 kg/m³.<br />

Durch die Homogenität ist das Haftverhalten Schaum – Blech sehr gut.<br />

1.6 Sandwichpaneele mit einem Dämmkern aus Mineralwolle<br />

Dies ist eine weitere Art von Sandwichpaneelen. Auch sie werden auf kontinuierlichen<br />

Anlagen hergestellt. Den Dämmkern zwischen den beiden Blechen bildet eine<br />

hydrophobierte und komprimierte Mineralwolle (Steinwolle) mit einem Flammpunkt<br />

von 1.000° Celsius. Die Steinwolleplatten werden vor der Maschinenbeschickung<br />

auf mechanischen Sägen in etwa 100mm breite Streifen geschnitten und in die Anlage<br />

gefördert. Der erste Prozessabschnitt auf der Konti-Anlage funktioniert gleich wie bei<br />

den PUR-Paneelen. Das untere Blech wird mit PU-Kleber besprüht, eine Vorrichtung<br />

legt nun die zuvor um 90° gedrehten Steinwollestreifen abgestuft (gezinkt) mit längs<br />

ausgerichteten Fasern auf das Blech. Die seitlichen Kunststofffolien als Dampfbremse<br />

im späteren Längsfalzbereich werden nun eingearbeitet, die Mineralwolle mit PU-<br />

Kleber versehen und das zweite (meist innere) Blech zugeführt. Das Element fährt nun<br />

in den Reaktionstunnel ein. Das Prinzip des Zuschnitts mit fliegender Säge<br />

funktioniert wie beim PUR-Paneel.<br />

Das verwendete Raumgewicht der verdichteten Mineralwolle ist unter den<br />

Paneeltypen unterschiedlich und liegt zwischen 80 kg/m³ bis zu 160 kg/m³. Es ist<br />

deutlich zu erkennen, dass diese Paneele wesentlich schwerer im Eigengewicht sind<br />

als vergleichsweise PUR-Paneele mit ihren 35 – 48 kg/m³ Schaumgewicht. Mineral-<br />

wolle ist ein faserig-poröser und kein homogener Werkstoff. Die Verklebungen sind<br />

zwar vollflächig aber nicht so strapazierfähig, wie beim PUR-Paneel. Beachten Sie<br />

dies besonders bei der Verlegung von Dachpaneelen mit dem Kran in Kombination<br />

mit Vacuumsaugvorrichtungen, speziell bei langen, dicken und schweren Elementen!<br />

Durch die Last könnte sich das Blech vom Mineralwollekern lösen, daher ist es<br />

erforderlich, Sauganlagen mit einer ausreichenden Anzahl von Auslegerarmen und<br />

Saugtellern zu verwenden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 8 - BRUCHA GmbH


1.7 Einsatz der Sandwichpaneele am Objekt, abhängig von der Bauart:<br />

PUR-Paneele:<br />

Sie sind aufgrund des Hartschaumkernes kompakter, in sich stabiler und preislich<br />

günstiger als jene mit Mineralwollefüllung. Der Schaumkern selbst ist nicht<br />

feuchtigkeitsempfindlich. Die Ausführung von Traufenfreischnitten wird aus Gründen<br />

der Nachhaltigkeit empfohlen.<br />

Mineralwollepaneele:<br />

Sie sind teurer als jene mit PUR-Dämmkern. Außerdem sind sie schwerer und nicht so<br />

kompakt, was das Handling erschwert und verteuert. Obwohl hydrophobiert, ist<br />

jegliche Feuchtigkeit von der Wolle fernzuhalten. Anschlussdetails sind so<br />

auszuführen, dass Regen-, oder Kondenswasserzutritt zur Wolle keinesfalls möglich<br />

ist. Die Paneele gelten als unbrennbar, weil der Flammpunkt von Steinwolle<br />

1.000°C ist. Jedoch ist auch darauf zu achten, dass die Unterkonstruktionen dieser<br />

Wände aus unbrennbaren Materialien, in der gleichen Brandschutzklasse, wie das<br />

Paneel selbst hergestellt werden. Die Brandschutzatteste des Herstellers sind zu<br />

beachten und die Unterkonstruktion in jenem Rastermaß herzustellen, wie es in dem<br />

Attest beschrieben ist. Existiert keine Beschreibung, so ist das Rahmenmaß des<br />

Brandversuchs heranzuziehen. Es wird empfohlen, einen ausgearbeiteten Vorschlag<br />

von einer Unterkonstruktion bei der zuständigen Landesbrandverhütungsstelle<br />

begutachten und abzeichnen zu lassen. Im Versagensfalle beim Brand durch eine<br />

falsch errichtete Brandschutzkonstruktion würde es rechtliche Schwierigkeiten geben.<br />

Wasser und Mineralwolle:<br />

Bei Wassersättigung steigt das Paneelgewicht drastisch und durch die sich lösende<br />

Klebeverbindung ist die Verbundwirkung nicht mehr gegeben. Die Tragfähigkeit des<br />

Paneels nimmt rapide ab. Alle feuchtigkeitsunisolierten Paneelschnittflächen von<br />

Mineralwollepaneelen, wie etwa bei Dachdurchführungen, Lichtkuppeleinfassungen,<br />

Traufen, Querstößen usw,… stellen ein Problem dar. Diese Bereiche müssen so<br />

feuchtigkeitsisoliert werden, dass sie den Werten einer Dampfbremse entsprechen.<br />

Planen Sie außenseitige Entwässerungsbohrungen in den Verkleidungsblechen, um<br />

etwaiges Wasser nicht einzusperren.<br />

Profilgleichheit:<br />

Gerade bei den leicht gesickten Außenprofilierungen, wie Mikrolinierung sieht in den<br />

Lichtspiegelungen trotz identer Rollformersätze das Mineralwollepaneel optisch<br />

Verarbeitungsleitfaden - 9 - BRUCHA GmbH


geringfügig anders aus, als das PUR-Paneel. Dies liegt daran, dass die Wolle 2 bis 3<br />

mal so viel wiegt, als der Schaum. Der Schaum wird flüssig eingebracht und passt sich<br />

den Unebenheiten des Bleches an, was bei der Steinwolle nicht so ist. Durch das<br />

Eigengewicht der Wolle werden im Produktionsprozess die Mikrosicken leicht<br />

verflacht, was eben bei<br />

identen Werkzeugsätzen durch<br />

die gewichtsbedingte Winkel-<br />

veränderung optisch ein gering-<br />

fügiges anderes Erschein-<br />

ungsbild gibt. Am Bild rechts<br />

ist der geringe Unterschied<br />

zwischen den beiden Paneel-<br />

typen zu sehen.<br />

1.8 Auswahl des Paneels für den Einsatzzweck:<br />

Sichtbare Befestigung:<br />

Stützgewindeschrauben<br />

In Linie schrauben<br />

Dellen vermeiden<br />

Edelstahlschrauben verw.<br />

Beachte:<br />

Windlast<br />

Montage horizontal / vertikal<br />

Profilierung innen und außen<br />

Farbe innen und außen<br />

Beschichtungsart<br />

Bimetalleffekt<br />

Stärke der Wärmedämmung<br />

Was sind die Anforderungen an das<br />

Gebäude oder vom Kunden?<br />

Fassade Dach<br />

Dämmkern:<br />

PUR-Hartschaum<br />

Mineralwolle<br />

Besondere Verarbeitung!<br />

Unsichtbare Befestigung:<br />

Platz für ausreichende<br />

Befestigung prüfen<br />

Anziehdrehmoment<br />

beachten<br />

MIWO-<br />

Paneel<br />

Beachte:<br />

Windlast<br />

Schneelast<br />

Dachneigung<br />

Wärmedämmwert<br />

Stützweite (Pfettenabstand)<br />

Dachvorsprung pfettenfrei?<br />

Gibt es Durchdringungen?<br />

Beschichtungsart<br />

Wärmedehnung der Außenschale<br />

Außergewöhnliche Abdichtung<br />

Dachrinne und Befestigung<br />

Schneefang<br />

Dämmkern:<br />

PUR-Hartschaum<br />

Mineralwolle (beachte Gewicht!)<br />

Dachpfetten Holz:<br />

Edelstahlschrauben<br />

Nach 1-2 Jahren<br />

nachziehen!<br />

Kalotten verwenden<br />

Freies Durchbiegen<br />

aller Paneele möglich?<br />

PUR-<br />

Paneel<br />

Dachpfetten Stahl:<br />

Edelstahlschrauben<br />

Freie Durchbiegung aller<br />

Paneele möglich?<br />

Verarbeitungsleitfaden - 10 - BRUCHA GmbH


Wie in der Grafik ersichtlich ist, sind sehr viele Faktoren bei der Auswahl der<br />

Sandwichpaneele für ein Gebäude zu beachten und es gibt viele Punkte, welche mit<br />

dem Endkunden bereits im Angebotsstadium abzusprechen sind.<br />

1.9 Anforderungen an Gebäudehüllen durch die OIB – Richtlinien:<br />

In allen Ländern Europas gibt es sogenannte Institute für Bautechnik. Sie stellen<br />

zugleich die Marktaufsicht im Hinblick auf die derzeit geltende<br />

Bauproduktenrichtlinie (89/106/EWG) dar und sind verantwortlich für die Umsetzung<br />

von harmonisierten nationalen und Europäischen Bestimmungen. Derzeit sind die<br />

OIB-Richtlinien 1 – 6 herausgegeben und auf der Homepage des Österreichischen<br />

Instituts für Bautechnik (www.oib.or.at) frei einsehbar. Zu beachten ist, dass diese<br />

Richtlinien über die Landesbauordnungen zum Gesetz werden oder bereits geworden<br />

sind. Einschneidende Änderungen gab es im Oktober 2011.<br />

Auf die Anfrage beim zuständigen Referenten des Österreichischen Instituts für<br />

Bautechnik, wie sich die OIB-Richtlinie 6 (Energieeinsparung und Wärmeschutz) auf<br />

Gebäudehüllen von Gewerbe-, und Industriehallen auswirken wird, gab es folgende<br />

Antwort dazu:<br />

„nach eingehender Beratung ihrer Anfrage im SVBBTRL 6 wurde festgestellt, dass sollte ein<br />

Energieausweis für sonstige Gebäude (Hallenbauten aus Sandwichpaneelen) notwendig sein<br />

(U-Wert Angabe) auch alle sonstigen Anforderungen des Punktes 7 der OIB Richtlinie 6<br />

(Vermeidung von Wärmebrücken, Luft und Winddichtheit etc.) einzuhalten sind.“<br />

Energieausweis:<br />

Dipl.-Ing. W. Thoma (OIB)<br />

Zu beachten ist, dass gemäß der OIB-Richtlinien 6 für jedes konditionierte Gebäude<br />

ein Energieausweis durch eine dafür befugte Person (Energietechniker) zu erstellen ist.<br />

Als konditioniert gelten Gebäude dann, wenn sie beheizt oder gekühlt werden.<br />

Der Energieausweis ist nicht erforderlich für:<br />

a) Gebäude, die nur frostfrei gehalten werden, d.h. mit einer Raumtemperatur von<br />

nicht mehr als +5° Celsius, sowie nicht konditionierte Gebäude.<br />

b) Provisorische Gebäude mit einer Nutzungsdauer bis einschließlich zwei Jahren.<br />

c) Wohngebäude, die nach ihrer Art nur für die Benutzung während eines begrenzten<br />

Zeitraums je Kalenderjahr bestimmt sind und deren voraussichtlicher<br />

Energiebedarf bei ganzjähriger Benutzung liegt. Dies gilt jedenfalls als erfüllt für<br />

Wohngebäude, die zwischen 1. November und 31. März an nicht mehr als 31<br />

Tagen genutzt werden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 11 - BRUCHA GmbH


d) Gebäude für Industrieanlagen und Werkstätten sowie landwirtschaftliche<br />

Nutzgebäude, bei denen jeweils der überwiegende Anteil der Energie für die<br />

Raumheizung und Raumkühlung jeweils durch Abwärme abgedeckt wird, die<br />

unmittelbar im Gebäude entstehen.<br />

e) Gebäude, die für Gottesdienste und religiöse Zwecke genutzt werden.<br />

Für Gebäude und Zubauten mit einer konditionierten Netto-Grundfläche von weniger<br />

als 50m² ist ein Energieausweis nicht erforderlich, sofern die Bestimmungen des<br />

Punktes 10 der OIB-Richtlinie 6 eingehalten werden.<br />

Durch die Bautechnikverordnungen der meisten Österreichischen Bundesländer wird<br />

die OIB-Richtlinie 6 zum Gesetz erklärt.<br />

Wärmedämmwerte:<br />

Unter Punkt 10 schreibt sie in der Tabelle, welche nachstehend abgebildet ist,<br />

Mindest-U-Werte (Mindestdämmwerte) vor, welche einzuhalten sind:<br />

Tabelle 5.1 der OIB Richtlinie 6 (Stand Dezember 2011)<br />

Verarbeitungsleitfaden - 12 - BRUCHA GmbH


Gibt der Bauherr oder sein Vertreter keinen besseren U-Wert vor, so sind zumindest<br />

die Werte der oben abgebildeten Tabelle einzuhalten, sofern das Gebäude<br />

konditioniert ist. Der U-Wert eines bestimmten Paneelprodukts ist den jeweiligen<br />

Herstellerunterlagen zu entnehmen. Zu beachten sind die Rechtsfolgen bei<br />

Unterlassung einer Prüf- und Warnpflicht und Problemen bei der späteren Erstellung<br />

eines Energieausweises.<br />

1.10 Vermeidung von Wärmebrücken:<br />

Gemäß OIB-Richtlinie 6 sind Gebäude bei Neubau und umfassender Sanierung so zu<br />

planen und auszuführen, dass Wärmebrücken möglichst minimiert werden. Für den<br />

Paneelbau bedeutet dies, dass in Eckbereichen eines der Paneelinnenbleche auf<br />

Wanddicke zu entfernen, oder ein Gehrungsstoß herzustellen ist. Ein einzuplanender<br />

Spalt von etwa 15mm ist mit PUR-Ortschaum auf mit Wasser benetzter Oberfläche zu<br />

füllen. Innenseitig sind geschlossenzellige Dichtbänder so einzubauen, dass die<br />

Dampfdiffusion möglichst gering und fernab des kritischen Taupunkts (wird noch<br />

eingehend behandelt) gehalten wird. Achten Sie wegen des erforderlichen<br />

Anpressdrucks der geschlossenzelligen Dichtbänder auf einen maximalen<br />

Schraubenabstand von maximal 1.100 mm!<br />

An auskragenden Paneelteilen von Dächern und Wänden ist in Abhängigkeit vom<br />

Nutzungszweck des Gebäudes und Erfordernis aufgrund der kritischen Temperaturen<br />

ein thermischer Schnitt zur Vermeidung der Wärmebrücke herzustellen. Beachten Sie<br />

hier aber die verminderte Tragfähigkeit bei frei auskragenden Bauteilen, dies gilt<br />

insbesondere bei Mineralwollepaneelen, wo auch die Fuge des thermischen Schnittes<br />

mit einem Abdichtband der Typen 6, 7 oder 8 zu verschließen ist. Die Schnitttiefe des<br />

thermischen Schnitts liegt zwischen 4 - 5mm, der gefalzte Steg der Innenblechschale<br />

darf nicht durchtrennt werden. Er bleibt als statisches Resttragelement bestehen. Die<br />

dadurch gegebene Wärmebrücke ist gemäß OIB-Richtlinie 6 als geringwertig<br />

einzustufen und darf vernachlässigt werden.<br />

Tor-, Tür-, und Fensterleibungen sind mit Polyurethanschaum, Styropor oder Styrodur<br />

entsprechend artengleich zu dämmen. Die Abdichtungen der Anschlussfugen bei<br />

konditionierten Gebäuden sind gemäß den Anforderungen der ÖNORM B 5320<br />

herzustellen. Bei den Paneelzuschnitten und Herstellung der Verblechungen ist auf die<br />

Vermeidung von Wärmebrücken zu achten.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 13 - BRUCHA GmbH


Mineralwollepaneele werden aufgrund ihres Flammpunktes von mehr als<br />

1.000° Celsius in der Regel zu Brandschutzzwecken eingesetzt. Als Fugenfüllstoff<br />

darf ausschließlich Steinwolle unter Beachtung eines gleichwertigen<br />

Komprimierungsgrades verwendet werden.<br />

2. Maßtoleranzen (allgemein) von Sandwichpaneelen:<br />

2.1 Maßtoleranzen bei Welligkeit:<br />

Anzuwenden ist die ÖNORM DIN 18202. Diese Norm regelt die Toleranzen im<br />

Hochbau. Für Sandwichpaneele gilt die Spalte 6 der Tabelle 3 „Flächenfertige Wände<br />

und Unterseiten von Decken, z.B. geputzte Wände, Wandbekleidungen, untergehängte<br />

Decken“. Sandwichpaneele fallen unter den Begriff Wandbekleidungen. Thermisch<br />

bedingte Wellungen sind bei Sandwichpaneelen nicht auszuschließen. Durch<br />

Lichtspiegelungen (Streiflicht) in Verbindung mit der glänzenden Oberfläche neuer<br />

Paneele sind Wellungen üblich und jedenfalls mit freiem Auge aus weiterer Distanz<br />

erkennbar. Die unten abgebildete Tabelle (Auszug aus der ÖNORM DIN 18202) legt<br />

den Toleranzrahmen der Unebenheiten fest:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 14 - BRUCHA GmbH


Im Vergleich zur vorigen Tabelle sind in diesem Diagramm feiner abgestufte<br />

Messpunktabstände abnehmbar.<br />

Anhand dieser Tabelle, „Zeile 6“ kann interpoliert werden<br />

2.2 Herstellung und Toleranzen von Sandwichpaneelen für die Hersteller:<br />

Wie bereits erwähnt, müssen Paneele, welche für den Europäschen Wirtschaftsraum<br />

bestimmt sind, aufgrund der Bauproduktenrichtlinie konform der harmonisierten<br />

Norm EN 14509 (Selbsttragende Sandwich-Elemente mit beidseitigen<br />

Metalldeckschichten – Werkmäßig hergestellte Produkte) hergestellt werden. Die in<br />

diesem Normenwerk angegebenen Toleranzen (siehe Tabelle auf der nächsten Seite)<br />

beziehen sich ausschließlich auf die werkseigene Produktionskontrolle (WPK) und<br />

dürfen nicht auf der Baustelle angewandt werden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 15 - BRUCHA GmbH


2.3 Querwölbung - Schüsselung der Paneele:<br />

Durch die unterschiedlichen Profilierungen an der Paneelaußen-, und Innenseite sowie<br />

dem damit verbundenen unterschiedlichen thermischen Verhalten gibt es die<br />

produktionsbedingte und unvermeidliche Querwölbung der Paneele. Durch das<br />

Verschrauben von Paneelen geringer Stärke (bis max. 60mm Kerndämmstärke) an die<br />

Pfetten kann diese Wölbung niedergezogen werden. Darüberhinaus ist dies aufgrund<br />

der Eigenstabilität des Paneels nicht möglich. Die Paneele „legen“ sich im Laufe der<br />

Zeit aber aus, wodurch ein Nachziehen der Schrauben nach etwa 1,5 bis 2 Jahren<br />

erforderlich wird! Im Zuge der jährlich empfohlenen Dachwartung sind die Schrauben<br />

auf effizientem Sitz zu prüfen und gegebenenfalls nachzuziehen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 16 - BRUCHA GmbH


3. Farbtöne nach RAL<br />

Die Farbtöne dieser Produkte werden nach dem RAL (Deutsches Institut für<br />

Gütesicherung und Kennzeichnung) – Farbcodesystem bezeichnet. Beachten Sie, dass<br />

eine völlige Identität von Farben produktionsbedingt nicht möglich ist.<br />

Die von RAL herausgegebenen Original-Registerkarten zeigen die zur jeweiligen<br />

Nummer gehörende Farbe. Sie sollten Grundlage für Vergleiche sein. Da die RAL –<br />

Farben nicht nur von jemandem, sondern auch zu jedem Zweck genutzt werden,<br />

übernimmt das RAL-Institut keine Kontrolle über die nach den RAL – Farbvorlagen<br />

hergestellte Produkte. Aus diesem Grund gibt das RAL-Institut auch keine<br />

Farbtoleranzen vor, da diese branchenspezifisch unterschiedlichen Anforderungen<br />

unterliegen.<br />

Speziell bei Nachlieferungen von Paneelen kann es aufgrund der Verwendung eines<br />

neuen Blechcoils zu Farbunterschieden kommen. Unterschiede, egal welchen<br />

Ausmaßes sind kein Grund zur Reklamation. RAL gibt keine Toleranzen vor! Ordern<br />

Sie eventuell ein oder mehrere Stück Reservepaneele bei Ihrer Erstbestellung.<br />

Jeder Vorlieferant von beschichteten Blechen zur Erzeugung von Sandwichpaneelen<br />

gibt sein E von Farbabweichungen vor (siehe dazu IFBS). Der Paneelhersteller hat<br />

darauf keinen Einfluss. Die Farbabweichung ist mit einem speziellen Gerät messbar.<br />

Ist die Abweichung E (Delta E) < 1, so liegt dies innerhalb der Toleranz (siehe dazu<br />

DIN 6174-15 E).<br />

Bei Nachlieferungen zu einer bestimmten Baustelle teilen Sie dem Paneelhersteller<br />

oder Händler diese Thematik mit. Wenn möglich, werden die nachbestellten Paneele<br />

vom selben Coil aus der gleichen Charge für Sie gefertigt. Ihre diesbezügliche<br />

Information ist daher unverzüglich notwendig. Ist im Lager kein derartiger Coil oder<br />

Restcoil mehr verfügbar, so kann diesem Kundenwunsch leider nicht entsprochen<br />

werden, es gibt in diesem Fall keine Farbgleichheitsgarantie. Ein Anspruch durch den<br />

Kunden auf die völlige Farbidentität ist ausgeschlossen.<br />

Wird die Stückliste von Fassadenpaneelen für ein Großobjekt geplant, so kontaktieren<br />

Sie Ihren Lieferanten oder Händler. Weisen Sie auf die Wichtigkeit der<br />

fassadenweisen Farbengleichheit explizit hin. Er wird Sie dabei unterstützen, dass in<br />

der Produktion fassadenweise die gleiche Farb-, und Blechcharge eines<br />

Verarbeitungsleitfaden - 17 - BRUCHA GmbH


Blechherstellers verwendet wird. Nur so ist die Farbengleichheit an jeder einzelnen der<br />

Fassaden gewährleistet.<br />

Die Herstellerwerke haben aufgrund einer ungewollten Abhängigkeit und Vorsorge<br />

gegen Lieferengpässe mehrere Blechlieferanten, dessen Farbtöne zwar RAL<br />

entsprechen, aber erlaubterweise dennoch differieren. Eine Charge ist eine einzigartige<br />

Mischung des Farbbeschichters, die völlig ident nicht duplizierbar ist. Deswegen<br />

bestehen selbst bei dem gleichen Blechhersteller Differenzen im Farbton zwischen<br />

einzelnen Chargen des gleichen RAL-Farbtons.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 18 - BRUCHA GmbH


4. Kriterien nach denen Paneele für Gebäudehüllen ausgewählt werden<br />

4.1 Endverwendungszweck des Gebäudes<br />

Damit die spätere Gebäudehülle aus Sandwichpaneelen ihren Anforderungen standhält<br />

und entspricht, ist der exakte Verwendungszweck des geplanten Gebäudes mit den<br />

innenseitig anfallenden Emissionen tiefgreifend zu hinterfragen.<br />

Unbeheizt, nur temperiert (max. +5°): Abdichtungen nicht bis gering –<br />

Energieausweis nicht erforderlich:<br />

Beabsichtigt der Kunde Maschinen, Geräte, LKW´s in der Halle einzustellen, oder<br />

handelt es sich um ein unbeheiztes Lager, so sind aufwendige Abdichtarbeiten zur<br />

Erreichung einer möglichst hohen Dampfdichtheit nicht oder nur in geringem<br />

Ausmaß erforderlich. In diesem Fall möchte der Kunde „nur“ eine temperierte<br />

Halle haben, wo keinerlei Kondenswasser von den Pfetten tropft, wie<br />

beispielsweise bei einschaligem Trapezblech ohne Antikondensatbeschichtung.<br />

Beheizt: Abdichtungen sind auszuführen – Energieausweis erforderlich:<br />

Für konditionierte (beheizt oder gekühlt) Hallen ist, wie bereits erwähnt, nach<br />

dessen Fertigstellung ein Energieausweis durch eine dazu befugte Person<br />

(Energietechniker) auszustellen, siehe dazu die OIB-Richtlinie 6<br />

(Energieeinsparung und Wärmeschutz). Spezielle Dichtbänder und die zum<br />

Herstellen von Detaillösungen erforderlichen Regeln liegen in ausgereifter Form<br />

auf.<br />

Bei welchen Objekten ist dies besonders wichtig:<br />

o Produktionshallen<br />

o Verkaufshallen wenn beheizt<br />

o Verwaltungsgebäude<br />

o Gastronomiegebäude<br />

o Sporthallen unbedingt enthalten viel Feuchtigkeit<br />

o Hallen mit hoher Temperaturentwicklung, spez. hohe Hallen mit Heizung.<br />

Gebäude, wo innen mit höherer Luftfeuchtigkeit zu rechnen ist (Wäscherei,<br />

Schlachthof, Fleischzerlegebetrieb, Gärtnerei, Formenbaubetrieben,…). Die<br />

Innenschalen der Paneele bilden die dampfbremsende Ebene der Gebäudehülle.<br />

Achten Sie deswegen besonders auf einen passgenauen Sitz der Paneele<br />

zueinander. Die maximal zulässigen Fugenbreiten sind herstellerbezogen<br />

unterschiedlich. Entnehmen Sie dieses Maß den Unterlagen des Paneelherstellers.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 19 - BRUCHA GmbH


Nur so werden die einzeln aneinandergefügten Paneele Teil der Gebäudehülle. Die<br />

dampfdichte Ebene ist halleninnenseitig bei allen Anschlussfugen in allen<br />

Richtungen durch den Einsatz von speziellen geschlossenzelligen Dichtbändern<br />

zwingend fortzuführen. Nur so ist gewährleistet, dass die Gebäudehülle ihre wahre<br />

Funktion erfüllt und die Energiekosten zum Beheizen der Halle erwartungsgemäß<br />

niedrig sind.<br />

Hallenbänder müssen unbedingt mit einer Lufttrocknungsanlage ausgestattet sein,<br />

die die Luftfeuchte dauerhaft auf zirka 60% hält.<br />

Gebäude mit einer Hülle aus Sandwichpaneelen sind bei sorgfältiger Montage und<br />

luftdichter Ausbildung aller halleninnenseitiger Anschlüsse in der Regel sehr<br />

luftdicht und energieeffizient. Dies natürlich nur dann, wenn die Abdichtarbeiten<br />

mit den geeigneten Dichtbändern und Materialien durchgeführt werden.<br />

4.2 Standsicherheitsnachweis (statische Berechnung):<br />

Für die zum Einsatz kommenden Paneele, sowie deren Befestigung ist eine<br />

Standsicherheitsberechnung nachzuweisen. Die Befestigungselemente müssen unter<br />

Angabe von Fabrikat und Typ im Verlegeplan (Befestigungsplan) unmissverständlich<br />

eingezeichnet und zuordenbar sein.<br />

Auswahl der Paneelstärke:<br />

Zwei primäre Kriterien sind für die Auswahl der Paneelstärke maßgeblich:<br />

einwirkende Lasten<br />

Standsicherheit<br />

Gebrauchstauglichkeit<br />

Paneelstärke<br />

Wärmedämmung<br />

Kundenanforderung<br />

Anford. OIB Richtl. 6<br />

Energieausweis<br />

Die Dicke des Isolierkerns hat wesentlichen Einfluss auf den U-Wert<br />

(Wärmedämmung) und auf die Tragfähigkeit der Elemente im Hinblick auf die<br />

Windlasten (ON EN 1991-1-4) der Fassaden und Schneelasten (ON EN 1991-1-3),<br />

kombiniert mit Windlasten auf den Dächern. Die zulässigen Belastungen der einzelnen<br />

Paneeltypen erhalten Sie vom Hersteller. Beachten Sie auch die Mindestauflagerbreite<br />

im Bereich der Riegel an den Wänden, wie auch auf den Dachpfetten.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 20 - BRUCHA GmbH


4.3 Wind-, und Schneelasten (Standsicherheit):<br />

Normen: Schneelasten: ÖNORM EN 1991-1-3<br />

Windlasten: ÖNORM EN 1991-1-4<br />

Neben dem Dämmwert der Paneele ist deren Tragfähigkeit entscheidend. Die Lasten<br />

sind anhand der beiden oben angeführten Normen zu ermitteln. Für die statische<br />

Richtigkeit ist letztlich der Montage-, bzw. Verlegebetrieb verantwortlich. Die<br />

statische Berechnung der Paneele ist gemäß EN 1990 (Eurocode) zu erstellen und hat<br />

den Standsicherheits-, sowie den Gebrauchstauglichkeitsnachweis zu beinhalten.<br />

Schneelast:<br />

Die Schneelasten gemäß der ÖNORM 1991-1-3 können bedingt aus der zuvor zitierten<br />

Norm, oder dem Bundesregister für Eis-, und Schneelasten (www.conkrete.com)<br />

entnommen werden. Es gibt auch Computerprogramme diverser Softwarehersteller,<br />

wo die Schneelasten einfach ermittelt werden können. Das Berechnungsergebnis aus<br />

einem rechnerunterstützten Programm, oder auch aus dem Bundesregister ist stets die<br />

charakteristische Schneelast auf dem Boden. Eine Abminderung dieser<br />

charakteristischen Schneelast hat normgemäß zu erfolgen. Zu berücksichtigen sind die<br />

zu erwartenden Schneeanwehungen auf Dächern. Damit ist konform der EN 1991-1-3<br />

vorzugehen.<br />

Windlast:<br />

Es gilt zu unterscheiden zwischen Winddruck, welcher zur Bestimmung der<br />

Paneeldicke und den Windsoglasten, welche zur Ermittlung der Art- und Anzahl der<br />

Befestigungsmittel herangezogen wird. Zur Berechnung ist die EN 1991-1-4<br />

heranzuziehen.<br />

Folgende Faktoren zur Berechnung der Windlasten sind erforderlich::<br />

o Flach-, Sattel- oder Pultdach, zylindrisches Dach, Sheddach, freistehende<br />

Wand, freistehendes Pultdach, freistehendes Dach mit zwei symmetrischen<br />

Dachflächen.<br />

o Geländeklasse: freistehend, bebautes Gebiet, dicht bebautes Gebiet.<br />

o Möglichst genauer Standort des Objekts hinsichtlich der Seehöhe<br />

o Gebäudeabmessungen (Länge, Breite, Höhe, Dachhöhe).<br />

o Gebäudeöffnungen, welche zugleich geöffnet werden können.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 21 - BRUCHA GmbH


Trennwände innerhalb von Hallen:<br />

Auch für Innentrennwände ist eine Bemessung der Paneelstärke, sowie des Typs und<br />

der Anzahl der Befestigungselemente in Abhängigkeit der Stützweite durchzuführen.<br />

Entsprechende Unterkonstruktionen sind gegebenenfalls zu errichten.<br />

4.4 Lasten allgemein:<br />

Es wird zwischen ständigen und variablen Lasten unterschieden. Die Angaben sind<br />

stets in der Einheit kN/m² anzugeben. Der Paneelhersteller führt die Berechnung<br />

durch.<br />

Ständige Lasten: - Eigenlast des Paneels<br />

- event. Solarkollektoren<br />

- event. Fotovoltaikzellen<br />

- event. Abhängungen für Beleuchtung<br />

oder Haustechnik (dies aber immer in<br />

Rücksprache mit dem Paneelhersteller)<br />

- sonstige Lasten<br />

Variable Lasten: - Windlast<br />

- Schneelast<br />

- lokale Schneeanhäufungen am Dach (Schneesackbildung)<br />

- thermische Last (je nach Farbgruppe)<br />

4.5 Statisches System:<br />

Folgende statische Systeme gilt es zu unterscheiden:<br />

Einfeldträger: Zweifeldträger:<br />

Flächenlast „q“ Flächenlast „q“<br />

Stützabstand „l“ Stützabstand „l1“<br />

Stützabstand „l2“<br />

A B A B C<br />

Drei-, oder Mehrfeldträger:<br />

Flächenlast „q“<br />

Stützabstand „l1“ Stützabstand „l2“ Stützabstand „l3“<br />

A B C D<br />

Verarbeitungsleitfaden - 22 - BRUCHA GmbH


Unterschied Einfeldträger zu Zweifeldträger im Paneelbau:<br />

Sandwichpaneele im System Einfeldträger haben mehr Tragfähigkeit in kN/m² als<br />

Zweifeldträger. Die Begründung liegt darin, dass der Einfeldträger ein statisch<br />

bestimmtes System ist, d.h. die Temperaturverformungen haben keinen Einfluss auf<br />

die Tragsicherheit. Der Zweifeldträger ist dagegen statisch unbestimmt gelagert, d.h.<br />

Temperaturverformungen rufen zusätzliche Schnittgrößen (Stützmoment) über der<br />

mittleren Stütze hervor und sind daher bemessungsrelevant.<br />

Das Feldmoment des Einfeldträgers ist in etwa gleich dem Stützmoment des<br />

Zweifeldträgers (hängt von der Nachgiebigkeit des Kernmaterials ab; bei einem<br />

schubstarren System ist M =<br />

q L²<br />

). Das aufnehmbare Moment eines Paneels<br />

8<br />

(Tragfähigkeit) ist jedoch beim Auflager geringer wie im Feld, da eine zusätzliche<br />

Interaktion (wechselseitiges Aufeinanderwirken) mit der Auflagerkraft berücksichtigt<br />

werden muss.<br />

4.6 Gebrauchstauglichkeit – Durchbiegebeschränkung:<br />

Sandwichpaneele haben infolge der Erdanziehungskraft, zuzüglich der wirkenden<br />

Belastungen natürliche Verformungen (Durchhang) im endeingebauten Zustand. Um<br />

aufaddierte Durchbiegungen von Bauteilen, wie z.B. Dachbinder, Pfetten und<br />

Sandwichpaneele in Grenzen zu halten und bleibende Verformungen an diesen Teilen<br />

auszuschließen, wurden Durchbiegungsbeschränkungen für Bauteile eingeführt und in<br />

Normen festgehalten. Die zulässige Durchbiegung eines Bauteils steht im Verhältnis<br />

zu seiner Stützweite.<br />

Durchbiegungsbeschränkungen für den Paneelbau gelten in der Regel:<br />

Erklärung der Begriffe anhand einer Skizze:<br />

Streckenlast „q“: Ist die<br />

Belastung, welche auf den<br />

Träger wirkt.<br />

Stützweite „L“: Die Entfernung<br />

der Auflager.<br />

Durchbiegung „f“: Der<br />

Bauteildurchhang in Feldmitte.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 23 - BRUCHA GmbH


Die OIB Richtlinie 1 (Mechanische Festigkeit und Standsicherheit) in der gültigen<br />

Fassung schließt in Punkt 2 (Festlegungen zur Tragfähigkeit und<br />

Gebrauchstauglichkeit) unter Punkt 2.1.2 (Die Zuverlässigkeit der Tragwerke hat den<br />

Anforderungen gemäß ÖNORM EN 1990 zu genügen) den nationalen Anhang<br />

ÖNORM B 1990-1 (Eurocode – Grundlagen der Tragwerksplanung) mit ein. In Punkt<br />

4.2.1, Tabelle 1 beschreibt der nationale Anhang wie folgt:<br />

Für den Sandwichpaneelbau bedeutet dies, dass in jenen Österreichischen<br />

Bundesländern welche die OIB-Richtlinie 1 bereits über die Landesbauordnung zum<br />

Gesetz erklärt haben, die Durchbiegebeschränkung von L/200 für Dächer, welche nur<br />

zu Instandhaltungszwecken begangen werden, Gültigkeit hat.<br />

L<br />

Für Fassaden und Wände gibt es keine Festlegungen. Empfohlen wird: fmax= .<br />

100<br />

Dies deshalb, weil zu große Verformungen eine Gefahr für die dauerhafte Funktion<br />

der in den Anschlüssen eingebauten Dichtbänder bedeuten würde. Sie würden reißen<br />

oder durch Scheuern unwirksam werden.<br />

Lokal gesperrte Durchbiegung:<br />

Die Durchbiegung darf über die gesamte Dachfläche keinesfalls lokal gesperrt werden.<br />

Befinden sich etwa die Oberkante der Pfetten auf gleicher Höhe, wie die Dachträger<br />

(Dachbinder), so würde auf dem Dachträger lokal die Paneeldurchbiegung gesperrt<br />

und es kommt zu Überspannungen im benachbarten Längsstoßbereich. Entlang dieses<br />

Falzes kommt es mangels ausreichender Luftdichtheit, hervorgerufen durch die<br />

gesperrten Bewegungsdifferenzen der beiden Paneele zu Kondenswasserbildungen<br />

und sehr wahrscheinlichen Regenwassereintritten. Üblicherweise reißt das Gewinde<br />

der Längsstoßschrauben aus Gründen der Überbelastung aus. Der Einbau einer<br />

verdichteten Anzahl von Längsstoßschrauben entlang eines betroffenen Falzes ist<br />

sinnlos und bewirkt, dass das Außenblech des absenkenden Paneels sich vom<br />

Verarbeitungsleitfaden - 24 - BRUCHA GmbH


Dämmkern löst, das Paneel ist dann irreparabel beschädigt und der<br />

Gewährleistungsanspruch beim Paneelhersteller erlischt.<br />

Montieren Sie niemals Dachpaneele, egal ob mit PUR-, oder Mineralwollekern bei<br />

großen Stützweiten auf Dachkonstruktionen, wo die Pfettenoberkante den gleichen<br />

Höhenlevel wie der Dachbinderobergurt hat. Die Pfettenoberkante muss immer um<br />

etwas mehr als den zulässigen Durchbiegewert höher positioniert sein, als der<br />

Dachträger selbst.<br />

In der oberen Abbildung sehen Sie eine beispielhafte Darstellung dieser Situation.<br />

Würden die Pfetten mit Oberkante nun auf gleicher Höhe liegen wie der<br />

Leimholzbinder, so wäre die Paneeldurchbiegung in diesem Bereich gesperrt. Die<br />

Folgen sind klaffende Spalten zwischen dem gesperrten und dem sich durchbiegenden<br />

Paneel. Es kommt zu Kondenswasserbildungen mangels effizienter Abdichtungs-<br />

funktion und Regenwassereintritten aufgrund des klaffenden Spaltes außenseitig.<br />

Deswegen achten Sie darauf, dass alle Paneele sich gleichmäßig durchbiegen können!<br />

Möchte der Kunde dennoch die Pfettenoberkante auf gleichem Höhenniveau wie die<br />

Binderoberkante haben, so ist dies nur bei geringem Pfettenabstand zulässig. In der<br />

Regel ist dies die Hälfte des ansonsten zulässigen Pfettenabstandes, wodurch es zur<br />

Verdoppelung der Pfettenmenge kommt.<br />

Links ist der fatale Fehler zu sehen. Die<br />

Pfetten sind oberseitig bündig mit dem<br />

Dachbinder versetzt. Das am Dachbinder<br />

liegende Paneel ist in seiner Durchbiegung<br />

gesperrt. Die Dichtheit im Längsstoß ist<br />

nicht gegeben, es kommt zu Einregnungen<br />

und vor allem zu Kondenswasserbildung,<br />

weil die Stoßsymmetrie nicht stimmt. Die<br />

Dichtung liegt nicht an. Kondenswassertropfen<br />

sind sichtbar!<br />

Verarbeitungsleitfaden - 25 - BRUCHA GmbH


4.7 Farbgruppen - Wärmedehnung:<br />

Es werden die Paneelfarben in insgesamt drei Farbgruppen aufgrund der mit<br />

Dunkelheit des Farbtons steigenden Wärmeaufnahmefähigkeit eingeteilt. Je heller die<br />

Farbe, desto mehr Wärmeenergie wird davon reflektiert und nicht im Metall<br />

(Blechmaterial) gespeichert.<br />

Bei den in der umseitigen Tabelle angeführten Temperaturwerten, angegeben in Grad<br />

Celsius handelt es sich um gemessene Oberflächentemperaturen bei einer<br />

Umgebungstemperatur von 27° Celsius.<br />

4.8 Beschichtungen:<br />

Farbgruppe I Farbgruppe II Farbgruppe III<br />

RAL Farbton °C RAL Farbton °C RAL Farbton °C<br />

9010 reinweiß 52 1001 beige 57 2002 blutorange 67<br />

9001 cremeweiß 53 1002 sandgelb 57 6010 grasgrün 67<br />

1013 perlweiß 54 7038 achatgrau 57 8025 blassbraun 68<br />

1015 hellelfenbein 54 7032 kieselgrau 57 8004 kupferbraun 69<br />

9002 grauweiß 54 9006 weißaluminium 57 5007 brillantblau 69<br />

1018 zinkgelb 54 1007 chromgelb 59 6001 smaragdgrün 70<br />

1016 schwefelgelb 55 1024 ockergelb 59 3000 feuerrot 70<br />

7035 lichtgrau 55 2003 pastellorange 60 6002 laubgrün 71<br />

6019 weißgrün 55 6021 blassgrün 60 3002 karminrot 71<br />

1020 olivgelb 61 6003 olivgrün 71<br />

7001 silbergrau 61 3009 oxydrot 71<br />

2000 gelborange 61 5009 azurblau 71<br />

6018 gelbgrün 62 7015 schiefergrau 71<br />

T<br />

7002 olivgrau<br />

6011 resedagrün<br />

64<br />

64<br />

8007 rehbraun<br />

7013 braungrau<br />

72<br />

72<br />

5012 lichtblau 64 5010 enzianblau 75<br />

2004 reinorange 64 8011 nussbraun 75<br />

8003 orangebraun 65 6005 moosgrün 76<br />

2001 rotorange 65 7016 anthrazitgrau 76<br />

1000 grünbeige 55 3004 purpurrot 76<br />

1006 maisgelb 55 5002 ultramarinblau 76<br />

1024 ockergelb 59 8014 sepiabraun 77<br />

2001 rotorange<br />

64 8016 mahagonibraun 78<br />

2004<br />

Die Duplex-Polyesterbeschichtung ist die übliche Standardbeschichtung von<br />

Sandwichpaneelen. Es gibt Sandwichpaneele auch mit einer Anzahl von<br />

unterschiedlichen Beschichtungen gegen Aufzahlung. Der Planer/Verarbeiter dieses<br />

Materials muss für das zu bearbeitende Objekt und die daran gestellten Anforderungen<br />

die passende Beschichtung bestimmen:<br />

reinorange<br />

Verarbeitungsleitfaden - 26 - BRUCHA GmbH<br />

64<br />

8023 orangebraun 64 6008 braungrün 79<br />

5013 kobaltblau 80<br />

6020 chromoxidgrün 75


Beschichtungsart Dicke Anwendung Eigenschaft Preis<br />

Polyester 25 m Außen / Innen Gut UV-beständig Standard<br />

Polyesterdünn 15 m Innen Weniger UV-beständig Standard<br />

PVC-Folie 150 m Innenseitig Nicht UV-beständig Aufzahlung<br />

PVDF 25 m Außen Hellt nicht so rasch aus Aufzahlung<br />

TTHD 60 m Außen Raue Einsatzbedingungen Aufzahlung<br />

Plastisol 100,150,200 m Außen UV-beständig Aufzahlung<br />

Achtung:<br />

Folienbeschichtete Sandwichelemente (PVC-Folie) müssen UV – geschützt im<br />

Halleninneren unabgedeckt gelagert werden!<br />

4.9 Dilatation / Kontraktion – temperaturabhängiges Bewegungsverhalten<br />

Durch die natürliche Wärmeeinwirkung unterliegen Sandwichpaneele im allgemeinen<br />

der Dillatation und Kontraktion (thermische Dehnung und Schrumpfung). Auf diesen<br />

Umstand ist unbedingt Rücksicht zu nehmen. Die Paneele, situationsabhängig oft nur<br />

die Außenschale müssen sich frei bewegen können. Es muss bei der Detailplanung<br />

ausreichend Raum dafür vorgesehen werden.<br />

Bei Stahl wird wie folgt festgehalten:<br />

0,01mm per 1m Länge und 1°C Temperaturdifferenz<br />

Beispielsweise bedeutet dies bei einem 12,00m langen Dachpaneel in dunkler<br />

Außenfarbe (RAL 7016) wie folgt:<br />

Temperaturdifferenz: Sommer +76°C + Winter -30°C = 106°C<br />

0,01mm x 12,00m x 106°T = 12,72mm Längenänderung.<br />

Aus diesem Grund dürfen die Außenschalen von Sandwichpaneelen bei Querstößen<br />

niemals miteinander mechanisch verbunden werden (geschraubt oder genietet).<br />

4.10 Bimetalleffekt als Folge unterschiedlicher Temperaturen zwischen innen und<br />

außen:<br />

Dunkle Farben reflektieren kaum und nehmen Temperaturen wesentlich stärker auf,<br />

als hingegen helle oder weiße Paneele. Das Metall speichert diese Wärmeenergie und<br />

dehnt sich in Folge aus. Die Oberflächentemperaturunterschiede im Sommer zwischen<br />

Kobaltblau und Weiß betragen etwa 50°C. Der PUR-Schaum bildet die Pufferschicht<br />

zwischen dem inneren und äußeren Blech. Er hat unter anderem die Aufgabe, die<br />

Verarbeitungsleitfaden - 27 - BRUCHA GmbH


unterschiedlichen Längenänderungen der beiden Bleche aufgrund der<br />

unterschiedlichen Temperaturen im Halleninneren und außen in sich aufzunehmen und<br />

auszufedern. Bei einer Halleninnentemperatur von 30°C und einer anthrazitgrauen<br />

Dach-, oder Wandaußenfläche beträgt die Temperaturdifferenz immerhin 46°C. Das<br />

äußere Blech wird durch die Wärmeausdehnung länger als das Innere, wodurch sich<br />

eine Verformung des Paneels nach außen einstellt. Diese bogenartige Verformung ist<br />

allgemein als sogenannter „Bimetall-Effekt“ bekannt. Der Farbton ist ausschlaggebend<br />

für das Ausmaß des Bimetall Effekts, der bei Farben der Farbgruppe III und einer<br />

Stützweite von 6,00m durchaus bei 4-5cm liegen kann.<br />

Wie erwähnt werden Farben in drei Gruppen, je nach Helligkeitswert und max.<br />

Oberflächentemperatur eingeteilt. Dieser Effekt tritt bereits im Zuge der Montage auf.<br />

Bei stärkeren Paneelen kann das Zusammenfügen an heißen Tagen aus diesem Grund<br />

durchaus schwierig sein. Achten Sie, dass die Paneele am Paket vor der Montage nicht<br />

dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Wenn nötig müssen Sie künstlich<br />

beschatten oder an kühleren Tageszeiten montieren.<br />

Der Bimetall Effekt bereits bei der Paneelmontage ist bei wärmeren Temperaturen normal<br />

Im eingebauten Zustand wirkt sich dieser Effekt selbstverständlich auch aus. Die<br />

Paneele wölben sich zwischen ihren Befestigungspunkten nach außen. Das Stichmaß<br />

der Wölbung ist von der Stützweite der Riegel abhängig. Im Streiflicht kann dieser<br />

natürliche Effekt zu Lichtspiegelungen führen. Dieser Effekt ist temperaturabhängig<br />

und daher nicht änderbar.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 28 - BRUCHA GmbH


Wird die Dehnung des Bleches durch mehrfache Befestigungspunkte gesperrt,<br />

wodurch sich die ausweichende Wölbung aus dem Bimetall Effekt nicht ausbilden<br />

kann, kann sich das äußere Blech im Bereich der Dehnungssperre falten.<br />

Brandübergriff im Deckenbereich:<br />

Werden Mineralwollepaneele an mehrgeschossigen Gebäuden zur Verhinderung des<br />

Brandüberschlags von einem Geschoss zum nächsten als Gebäudehülle montiert, so<br />

sind im Deckenbereich vor der Paneelmontage hochdehnbare Fugenbänder aus<br />

feuerbeständigem Polyurethanschaum (z.B.: Würth Fugensystem L), respektive<br />

Blähgrafitbänder einzubauen. Aufgrund der diesbezüglichen Komplexität finden Sie<br />

mehr darüber unter www.wuerth.de/brandschutz . Informieren Sie sich im Bedarfsfall<br />

beim autorisierten Fachhändler. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem<br />

Bimetall Effekt, weil bei Sonneneinstrahlung ein unverschlossener Luftspalt zwischen<br />

den Geschossen je nach Stützweite zwischen 20 und 60mm entstehen würde.<br />

Zweifeldträger - Mineralwollepaneel, durch die mittige Befestigung ist die Dehnung gesperrt Faltenbildung<br />

Deswegen beraten Sie Ihren Kunden fachgerecht und vermeiden derartige<br />

Einbausituationen. Unterschätzen Sie niemals die auftretenden Dehnungen des Blechs.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 29 - BRUCHA GmbH


Bei Einbauten wie Fenster und Tore muss für eine geeignete Auswechslung gesorgt<br />

werden .<br />

4.11 Knackgeräusche:<br />

Durch unterschiedliche Temperaturen kommt es zu Verspannungen und<br />

Entspannungen zwischen Paneelen und Auflagerprofilen, sowie zwischen den<br />

Paneelen selbst. Die Folge sind Knackgeräusche (Bewegungsgeräusche) im<br />

Gebäudeinneren. Solche Geräusche im geringen Umfang sind normal und bilden<br />

keinen Grund zur Beanstandung. Eine genaue Quantifizierung des Toleranzfeldes gibt<br />

es dafür nicht. Werden Paneele im Büro-, oder Wohnhausbau eingesetzt, so ist<br />

zwischen Paneel und Pfette, resp. Wandriegel ein Trennwandband der Typen 1 oder 2,<br />

welches in verschiedenen Breiten erhältlich ist, zur Schalldämmung einzubauen.<br />

Wichtig dabei ist, dass die gesamte Auflagerbreite auf ganzer Länge mit dem Band<br />

versehen wird. (Schallentkoppelung)<br />

4.12 Dacheindeckung:<br />

4.12.1 Dachform und Dachneigung:<br />

Folgende Dachneigungen dürfen nicht unterschritten werden:<br />

o Dächer ohne Querstoß und ohne Dachdurchbrüche:<br />

Mindestens 3° 5,2%<br />

o Dächer mit Querstoß und Dachdurchbrüchen:<br />

Mindestens 5° 8,6%<br />

Die Angaben gelten für frei stehende Hallen, wo Schnee ungehindert abgeweht<br />

werden kann. Sondereinsatzbereiche müssen durch den Fachmann kritisch betrachtet<br />

und speziell ausgearbeitet werden.<br />

Beachten Sie immer, dass Sandwichpaneeldächer, genauso wie alle anderen<br />

metallischen Dächer regen-, aber nicht wasserdicht sind. Deswegen dürfen Sie auf<br />

keinen Fall die angegebenen Dachneigungen unterschreiten. Stauwasser durch<br />

Wasserleitbleche im Bereich der Dachrinnen oder auch Schneefänge kann infolge<br />

eines Eisstaus zu Wassereintritten in das Gebäude und somit zu hohen Schäden führen.<br />

Besonders gefährlich wirkt sich dies bei Mineralwollepaneele aus. Durch die<br />

Durchfeuchtung der Mineralwolle wird das Paneel wesentlich schwerer, bei<br />

gleichzeitiger Auflösung der Klebeverbindung zwischen Wolle und Blech. Das<br />

statische Tragverhalten lässt nach und die Paneele können versagen. Dachpaneele<br />

werden dadurch unbrauchbar. Dies gilt auch, wenn keine Vorsorge getroffen wird,<br />

Verarbeitungsleitfaden - 30 - BRUCHA GmbH


dass Kondenswasser sich im Paneelinneren bilden kann. Dies, wenn zum Beispiel es<br />

unterlassen wird, die Stirnflächen der Paneele unverschlossen zu halten, so dass der<br />

Taupunkt sich in der Wolle befindet.<br />

Dachlawinen rutschen leicht auf den glatten Blechoberflächen ab und stürzen zu<br />

Boden. Wo erforderlich sollen Schneefänge fachgerecht montiert werden. Sie sollen<br />

tunlichst in die Pfetten befestigt werden und niemals unterhalb eines Querstoßes, First<br />

oder sonstigen Anbindungen, wie Lichtkuppeln, etc. situiert werden.<br />

Handelt es sich um einen abgesetzten Teil eines mehrschiffigen Gebäudes, oder<br />

handelt es sich um hochgezogene Attikabereiche, so ist lokal oft mit erhöhter<br />

Schneebelastung zu rechnen. Aus der Erfahrung des Fachmannes können anhand von<br />

Bauplänen solche Stellen bereits im Vorfeld erkannt werden. Dort ist eine erhöhte<br />

Schneelast zu rechnen (siehe dazu ÖNORM B 1991-1-3). Auch Eisstau kann sich<br />

bilden.<br />

4.12.2 Auflagerbreiten von Sandwichpaneelen (gem. bauaufsichtlicher Zulassung):<br />

Um ein funktionelles statisches System zu erhalten, sind die Auflagerbreiten der<br />

Paneele von großer Bedeutung. Die Lasten werden über die Auflagerfläche in die<br />

Pfetten oder Wandriegel abgetragen. Wie groß im jeweiligen statischen System, das<br />

von Ihnen ausgewählt wird, diese Auflagerbreite nun sein muss, ersehen Sie in<br />

unseren Tragfähigkeitstabellen, respektive dem Ausdruck des elektronischen<br />

Berechnungsprogramms, wenn Sie diese Leistung bei uns bestellt haben<br />

4.13 Wandbekleidungen<br />

4.13.1 Wandpaneel – Fassadenpaneel:<br />

Es werden für den Wandbekleidungssektor Wand-, und Fassadenpaneele produziert.<br />

Wandpaneele sind preislich etwas günstiger als Fassadenpaneele. Beide Typen eignen<br />

sich sowohl für die horizontale und auch die vertikalen Montage.<br />

Wandpaneel: Die Befestigung erfolgt durch den Paneelkörper, die<br />

Schraubenköpfe mit den Dichtscheiben sind später sichtbar.<br />

Achten Sie auf eine lineare und gleichmäßige Anordnung der<br />

Schrauben – Das Schraubenbild wird zum architektonischen<br />

Verarbeitungsleitfaden - 31 - BRUCHA GmbH


Element. Die speziellen Befestigungsschrauben mit<br />

Stützgewinde sind mittels Schraubmaschinen mit<br />

Tiefenanschlag und nicht mit drehmomentbegrenzten<br />

Maschinen einzudrehen! Vertiefungen durch den Anpressdruck<br />

im Umfeld der Schrauben von maximal 1mm Tiefe sind<br />

tolerierbar. Beachten Sie die temperaturabhängige<br />

Veränderlichkeit dieser Vertiefungen.<br />

Fassadenpaneel: Die Befestigungsschrauben werden innerhalb des Längsfalzes<br />

Fehler: Schrauben im Falz zu fest angezogen<br />

Horizontalverlegung<br />

gesetzt, wodurch sie später nicht mehr sichtbar sind. Speziell in<br />

den Endbereichen besteht bei zu großem Anzugdrehmoment die<br />

Gefahr, dass der Blechfalz nach innen gezogen wird. An der<br />

fertigen Fassade sind diese Einzüge dann deutlich zu sehen und<br />

geben der Fassade ein unschönes Erscheinungsbild. Der<br />

Fachausdruck „mit unsichtbarer Befestigung“ ist vorsichtig zu<br />

gebrauchen. Oft ist aus Platzmangel die erforderliche Anzahl<br />

von Befestigungsschrauben an einem Befestigungsknotenpunkt<br />

nicht innerhalb des Falzes unterzubringen, dann sind entweder<br />

Lastverteilplatten (Erhöhung des Überknüpfungswertes) im Falz<br />

zu verwenden und wenn diese Maßnahme nicht ausreicht muss<br />

zusätzlich sichtbar geschraubt werden.<br />

Fehler: Schrauben ohne Stützgewinde und zu fest angezogen.<br />

Vertikalverlegung<br />

Verarbeitungsleitfaden - 32 - BRUCHA GmbH


Meistens sind Auftragsentscheidungen stark preisgesteuert. Um späteren Rekla-<br />

mationsproblemen entgegenzuwirken, sprechen Sie mit dem Bauherrn im Vorfeld ab,<br />

dass es bei den preisgünstigeren Wandpaneelen zu Einbuchtungen (zulässig bis max.<br />

1 mm Tiefe) im Bereich der Befestigungsmittel kommen kann / wird.<br />

4.13.2 Wand-, oder Fassadenpaneele vertikal oder horizontal montiert ?<br />

Vertikalmontage:<br />

Werden die Paneele vertikal montiert, so ist eine entsprechende Unterkonstruktion aus<br />

Stahl-, oder Holzprofilen vorzubereiten. Beachten Sie dabei die erforderliche<br />

Auflagerbreite und die Stützweite der Riegel. Prüfen Sie augenscheinlich, ob die<br />

Riegel richtig dimensioniert und befestigt sind (Prüf-, und Warnpflicht). Eine stabile<br />

Sohlbankkonstruktion in thermisch getrennter Ausführung ist herzustellen und auf<br />

eine passgenaue Aneinaderfügung der Paneele ist zu achten. Die Dehnung des<br />

Außenbleches infolge thermischer Dilatation tritt vertikal auf. Der Dehnungsweg muss<br />

für das Blech frei sein und darf keinesfalls behindert werden. Bei sorgfältiger<br />

Ausbildung der Sohlbank ist mit Undichtheiten in dem Bereich nicht zu rechnen.<br />

Meist deckt ein zusätzlicher Kantwinkel die untere Schnittkante der Sandwichpaneele<br />

ab. Für eine funktionelle Wasserableitung aus dem Raum zwischen Sandwichpaneel<br />

und Sohlbank müssen Sie achten. Lassen Sie hier ca. 5mm Spiel, damit Wasser<br />

ungehindert auslaufen kann und das Außenblech sich dehnen kann. Bei lotrechter<br />

Verlegung ist mit Wassereintritten im Längsstoßbereich nicht zu rechnen, wenn das<br />

Leckwasser im Vertikalfalz fachgerecht nach außen geleitet wird. Wenn sie seitlich an<br />

eine vertikal montierte Paneelwand anarbeiten, so müssen Sie Sorge tragen, dass das<br />

Leckwasser im Vertikalfalz oberhalb des Wandanschlussbleches nach außen geleitet<br />

wird. Dies ist bei geteilter Wandverkleidung oder einem 45° nach oben führenden,<br />

einseitigen Schnitt mit der Handkreissäge durch den Falzbereich mit dem Einbau eines<br />

Wasserleitblechs bei PUR-Paneelen möglich.<br />

Horizontalverlegung:<br />

Diese Montageart geht bei guter Organisation wesentlich schneller. Meist sind große<br />

Stützweiten von bis zu 6,00m vorhanden, welche es zu überbrücken gilt. Nicht selten<br />

werden die Paneele im statischen Zweifeldträgersystem verlegt. Der Bimetall Effekt<br />

kommt bei dieser Montageart je nach Farbgruppe voll zur Geltung. Rechnen Sie<br />

damit, dass die Paneele bei Sonneneinstrahlung mittig um bis zu 50mm bogenförmig<br />

nach außen wandern. Dies trifft Sie im Sohlbankbereich, bei Lichtbändern oder<br />

Verarbeitungsleitfaden - 33 - BRUCHA GmbH


Fenster und der Attikaabdeckung. Sie müssen in diesen Bereichen Möglichkeiten<br />

schaffen, damit die Paneele diese Bewegungen frei ausführen können. Es dürfen ohne<br />

Auswechslungsrahmen keine Glaselemente in die Paneelebenen eingebaut werden, die<br />

Gläser können ansonsten bersten. Die Attikaabdeckung muss beweglich ausgeführt<br />

werden (siehe dazu das nächste Kapitel). Ebenso muss beim Bodenanschluss<br />

Rücksicht auf diesen Bauphysikalischen Umstand genommen werden.<br />

Weiters ist in den Endbereichen der Paneele, hinter<br />

den Lisenenblechen darauf zu achten, dass die hori-<br />

zontalen Fugen jeweils bis zum Ende der Lisenen-<br />

blechkante mit dauerelastischem, transparentem Hy-<br />

briddichtstoff (z.B.: Würth Klebt & Dicht) abgedichtet<br />

werden. Die Erfahrung zeigt, dass ablaufendes<br />

Regen-, und Schlagregenwasser in die Fugen ein-<br />

dringt und durch die Kapillarwirkung hinter das<br />

Lisenenblech in die Vertikalstoßfuge eingesaugt<br />

wird. Dort läuft es ab oder wird von der Mineral-<br />

wolleisolierung eingesaugt. Mineralwollepaneele<br />

werden dadurch irreparabel zerstört. Oft rinnt<br />

Wasser halleninnenseitig dann am Parapet ab und<br />

bildet störende Pfützen.<br />

4.14 Austausch von Paneelen im Falle eines Schadens:<br />

Sollte im Laufe der Hallenlebensdauer ein mechanischer Schaden infolge eines<br />

Unfalls oder Sturms an einem oder mehreren Paneelen auftreten, so ist der Austausch<br />

von Wandpaneelen (sichtbare Befestigung) durch das Abschrauben und Aushebeln<br />

mehrerer Paneele bei ausreichendem Personaleinsatz möglich. Neue Paneele können<br />

eingebaut und die Wand wieder zusammengebaut werden. Nicht so einfach ist das<br />

aber im Falle der verdeckten Befestigung. Zumindest das letzte Paneel, welches zur<br />

Reparatur in die Wand gesetzt wurde, kann nach dem Abschneiden des inneren<br />

Blechfalzes nur mehr sichtbar geschraubt werden. Will man dies nicht, so ist die Wand<br />

bis zur Unglückstelle zu demontieren und nach Einbau der neuen Paneele wieder zu<br />

montieren. Werden die erneuerten Paneele lediglich von innen in die innere<br />

Blechschale geschraubt, so sind die Schraubenköpfe von außen zwar nicht sichtbar,<br />

der Widerstand gegen Windsog ist aber drastisch reduziert.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 34 - BRUCHA GmbH


5. Bauphysik für die Gebäudehülle:<br />

5.1 Unterschied des Dampfdrucks:<br />

Beachten Sie, dass speziell in beheizten Innenräumen durch die höhere Temperatur<br />

auch ein höherer Dampfdruck vorliegt. Der äußere Druck bei kalter Außenluft ist<br />

geringer (Druckdifferenz), wodurch die Raumluft sich nach außen bewegt. Erwärmte<br />

Luft kann mehr Feuchtigkeit in sich binden als Kaltluft. Durch den höheren<br />

Feuchtigkeitsgrad kommt es im Bereich des Taupunktes dann zur Kondensatbildung<br />

und in weiterer Folge zu Schäden am Bauwerk. Die Anschlüsse zu den anderen<br />

Gebäudeteilen müssen entsprechend dampfdicht hergestellt werden. Dies können Sie<br />

durch dicht verklebte Folien oder speziellen Klebebändern (z.B.: Butylband,<br />

Bitumenfolie, diffusionsdichte Klebebänder) erreichen. Die Paneele im üblichen<br />

Gebrauch und bei fachgerechter Montage sind als dampfdicht anzusehen. Zwar sind<br />

meistens an den Längskanten geschlossenzellige Dichtbänder vormontiert, eine<br />

absolute Diffusionsdichtheit in diesen Bereich ist aber dennoch nicht möglich. Im<br />

Normalfall und bei ausreichender Dimensionierung der Kerndämmstärke und<br />

fachgerechter Montage reicht das, im Paneellängsfalz vormontierte Dichtband aus. Die<br />

Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie als Fachmonteur die produktspezifischen<br />

Spalttoleranzen absolut einhalten. Der größte Problembereich sind immer die<br />

Anschlüsse. Die sach-, und fachgerechte Planung und Ausführung von Detaillösungen<br />

ist eine sensible, heikle Aufgabe und erfordert viel Fachkenntnis. Sehr wichtig ist zu<br />

wissen, welches Dichtband wo und wie einzubauen ist.<br />

Je nach Eignungszweck des Gebäudes, gilt folgender Grundsatz:<br />

Vom Halleninneren zur Paneelinnenschale ist vom Verarbeiter so dicht als<br />

möglich und von der Paneelaußenschale so dicht als nötig abzudichten.<br />

Wieso so dicht als möglich?<br />

Weil es eine 100%-ige Abdichtung im Paneelbau, wie auch bei anderen Bauweisen<br />

nicht geben kann – deswegen so dicht als möglich.<br />

Wieso so dicht als nötig?<br />

Von der Paneelaußenschale ins Freie soll sich eventuell gebildeter Wasserdampf<br />

innerhalb der Fälze und Stöße verflüchtigen können. Regen-, oder Spritzwasser darf<br />

aber nicht eindringen. Es sind stets solche Dichtbänder in diesen Bereichen zulässig,<br />

Verarbeitungsleitfaden - 35 - BRUCHA GmbH


welche diesen Dampf von innen nach außen strömen, aber Regenwasser nicht<br />

eindringen lassen. Bedenken Sie bei Ihren Detaillösungen immer, keine Feuchtigkeit<br />

einzusperren – es muss die Möglichkeit zum Ausdampfen ins Freie gegeben sein.<br />

5.2 Unterschied des Luftdrucks:<br />

Immer wieder werden Gebäudehüllen aus Sandwichpaneelen für Reinräume<br />

eingesetzt. Hier wird die hallenseitige Atmosphäre dauerwirksam durch die<br />

Lüftungsanlage in Überdruck gehalten. Dies hat zum Vorteil, dass Staubpartikel<br />

ständig vor dem Eindringen in die Halle oder des Rauminneren abgehalten werden.<br />

Der Raumüberdruck beträgt zwischen 20 und 30 Pascal. In einem solchen Fall müssen<br />

Sie auf eine besonders dichte Ausführung der Anschlüsse achten und kalkulieren. Als<br />

halleninnenseitige Dichtbänder sind die Typen 5, 6, 7 und 10 in diesem Fall<br />

einzusetzen. (Siehe dazu die Dichtbandtabelle)<br />

5.3 Taupunkt:<br />

Der Taupunkt ist die Temperatur, auf die man nicht vollständig mit Wasserdampf<br />

gesättigte Luft abkühlen muss, sodass sie nicht vollständig gesättigt ist (100% relative<br />

Feuchte).<br />

Luft, die nicht vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist, hat eine relative Feuchte<br />

kleiner 100%. Das bedeutet, die Luft kann bei gegebener Temperatur weiteren<br />

Wasserdampf aufnehmen. Nimmt die Temperatur ab, nimmt die Aufnahmefähigkeit<br />

der Luft für Wasserdampf ab, das heißt, die relative Luftfeuchtigkeit steigt an. Beim<br />

Taupunkt ist eine relative Feuchte von 100% erreicht. Die Luft kann keinen weiteren<br />

Wasserdampf aufnehmen. Es kommt zur Kondensation.<br />

Das Diagramm zeigt in welchem Abhängigkeits-<br />

verhältnis dieser Prozess funktioniert. Beachten<br />

Sie, dass bei jeder Wärmebrücke dieser<br />

physikalische Vorgang eingeleitet wird. Bei<br />

unsachgemäß aneinandergefügten Dachpaneelen<br />

infolge zu breiter Spalten, wo die Dichtungen<br />

dadurch nicht mehr genügend Pressung haben<br />

oder unsachgemäß ausgeführte Bauanschlüsse<br />

mit Wärmebrücken sind immer wieder Ursachen<br />

für Kondenswasserbildungen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 36 - BRUCHA GmbH


Je nach Luftwechsel, handelt es sich hierbei um einen Prozess, der solange andauert,<br />

wie die dafür erforderlichen Bedingungen vorhanden sind. Dauert eine Kälteperiode<br />

beispielsweise 14 Tage an, so ist bei mangelhafter Ausführung auch solange mit<br />

Kondenswasserbildung zu rechnen. Kondenswasser läuft oft in den Fälzen der<br />

Dachneigung entlang, um dann etwa bei Pfetten herabzutropfen. Bei<br />

Mineralwollepaneelen ist dies ein sehr heikles Thema Fehler bei der Verlegung<br />

sind nur sehr aufwendig zu sanieren.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 37 - BRUCHA GmbH


5.4 Heizsystem in der Halle:<br />

Hinterfragen Sie bereits in der Angebotsphase, welches Heizsystem in die Halle<br />

eingebaut wird. Plant der Bauherr Deckenkonvektoren, so ist bei einer<br />

durchschnittlichen Vorlauftemperatur von etwa 65 – 80°Celsius relativ knapp unter<br />

dem Paneeldach mit Temperaturen von bis zu 50°Celsius zu rechnen. Bei passungenau<br />

verlegten Paneelen würde diese eindringende Warmluft eine Menge an<br />

Kondenswasser auslösen, welches dann bei PUR-Paneelen und MIWO_Paneelen mit<br />

dampfgebremsten Längsstoßkanten zu Wasserabtropfungen führt. Siehe dazu die<br />

folgenden Abbildungen:<br />

Mangelhaft verlegtes Paneel – Dichtung unwirksam. Deckenkonvektor befindet sich unterhalb der Dachebene.<br />

5.4 Anwendung von Dichtbändern:<br />

Wie bereits in den ersten Seiten zum Thema Energieausweis und OIB-Richtlinie 6,<br />

Pkt. 12.2 ist die bestmögliche Abdichtung des Gebäudes anzustreben. Dazu ist die<br />

Verwendung von geeigneten Dichtbändern im Bereich der vom Verleger herzustellen<br />

Anschlüsse von höchster Bedeutung. Der Energieausweis für das Gebäude ist von<br />

einer dafür befugten Person (Energietechniker) auszustellen. Dabei handelt es sich um<br />

einschlägige Zivilingenieure, Ingenieurbüros oder akkreditierte Anstalten.<br />

Die Richtlinie besagt unter Punkt 12.2.1, dass die Gebäudehülle beim Neubau<br />

dauerhaft luft-, und winddicht ausgeführt sein muss. Die Luftwechselrate n50 –<br />

gemessen bei 50 Pascal Druckdifferenz im Verfahren A (EN 13829) (dies entspricht 5<br />

Kg/m² Wandfläche) zwischen innen und außen, gemittelt über Unter- und Überdruck<br />

und bei geschlossener Ab-, und Zuluftöffnungen – darf den Wert 3 pro Stunde nicht<br />

überschreiten. Wird eine mechanisch betriebene Lüftungsanlage mit oder ohne<br />

Wärmerückgewinnung eingebaut, darf die Luftwechselrate n50 den Wert 1,5 pro<br />

Verarbeitungsleitfaden - 38 - BRUCHA GmbH


Stunde nicht überschreiten. Bei Nicht-Wohngebäuden der Gebäudekategorie 1 bis 11<br />

gemäß Punkt 3.1.2 bezieht sich die Anforderung auf die gesamte Gebäudehülle.<br />

Im Klartext bedeutet dies für den ausführenden Werkunternehmer, dass beheizte<br />

Hallen in jenen Bundesländern in welchen die OIB-Richtlinie 6 in Kraft ist (siehe dazu<br />

www.oib.or.at) luft-, und winddicht herzustellen sind. Dies ist nur durch Verwendung<br />

geeigneter Dichtbänder möglich.<br />

Es gilt zu unterscheiden zwischen:<br />

Innenliegende Abdichtung: Schließen der dampfsperrenden Ebene durch verwenden<br />

von geschlossenzelligen und dampfdiffusionsdichten<br />

Dichtbänder.<br />

Außenliegende Abdichtung: Offenzellige und diffusionsoffene Dichtbänder für die<br />

Herstellung der Schlagregen- und Winddichtheit.<br />

Deswegen gilt folgender wichtiger Grundsatz:<br />

Vom Halleninneren zur Paneelinnenschale ist vom Verleger so dicht als<br />

möglich und von der Paneelaußenschale so dicht als nötig abzudichten.<br />

Sinngemäß sind die Dichtbänder nun einzusetzen. Beachten Sie, dass mit<br />

zunehmender Gebäudehöhe auch der Dampfdruck zunimmt und deswegen angepasste<br />

Dichtbänder zu verwenden sind.<br />

Auf der Seite 70 ist eine Tabelle mit Dichtbändern abgebildet, welche in der Praxis<br />

erprobt und im Fachhandel erhältlich sind. Die Anschlussdetails sind im Regelfall vom<br />

werkausführenden Unternehmer, welcher als Fachmann gilt und dem Stand der<br />

Technik, entsprechend der OIB-Richtlinie 6 und den Fachregeln für Bauspengler-<br />

arbeiten und der ÖNORM B 2221 herzustellen.<br />

Sämtliche in diesem Werk angeführten Dichtbandtypen beziehen sich auf die<br />

umseitige Tabelle und finden sich dort wieder.<br />

Am Bild rechts ist die Vertikalfuge einer hori-<br />

zontal montierten Sandwichpaneelfassade zu<br />

sehen. Das Foto entstand nach der Demontage<br />

des Lisenenabdeckprofils. Bei dem Objekt<br />

handelt es sich um eine Schlosserei, es wurden<br />

bei der Montage keine, bzw. offenzellige Dicht-<br />

bänder in der dampfsperrenden Ebene einge-<br />

baut. Bei den am Foto erkennbaren Schmutz-<br />

fahnen handelt es sich um Ablagerungen des<br />

Verarbeitungsleitfaden - 39 - BRUCHA GmbH


Schweißrauchs, welcher mangels effizienter<br />

Abdichtung aufgrund des Druckunterschiedes<br />

durch die Stoßfuge nach außen drang. Der Schweißrauch machte hier sichtbar, was bei<br />

den meisten bislang errichteten Gebäuden aufgrund unsachgemäßer Verarbeitung an<br />

Energie verloren geht. Nach den nunmehrigen gesetzlichen Regelungen nach OIB 6<br />

darf so etwas nicht mehr vorkommen. Diese Gebäudehülle würde den „Blower-Door“<br />

– Test nicht bestehen.<br />

5.5 „Blower–Door“ – Test:<br />

Zur Feststellung der Luft-, und Winddichtheit eines Gebäudes, respektive der<br />

Gebäudehülle kann vor der Ausstellung des Energieausweises gemäß OIB –<br />

Richtlinie 6 ein sogenannter „Blower-Door“-Test durchgeführt werden. Ob dieser Test<br />

zur Ausstellung des Energieausweises erforderlich ist, liegt an der Nutzung des<br />

Gebäudes. So wird beispielsweise die Gebäudehülle eines Gastronomieunternehmens<br />

„blower-door-test“ pflichtig sein, die Hülle eines Produktionsbetriebs hingegen noch<br />

nicht. In diesem Fall beschränkt sich der Energieausweis derzeit noch auf die Angabe<br />

des Gesamt U-Werts der Gebäudehülle.<br />

Beim blower-door-test werden alle Öffnungen des Gebäudes geschlossen und mit<br />

einem speziell für diese Zwecke hergestellten, drehzahlregelbaren Ventilator eine<br />

definierte Druckdifferenz zur Außenluft erzeugt. Der Ventilator wird in einen Tür-,<br />

oder Fensterrahmen eingebaut und fördert einen Volumenstrom, der genauso groß ist<br />

wie der Gesamtvolumenstrom durch alle Leckagen. Auf diese Weise erhält man ein<br />

Maß für die Luftdurchlässigkeit / Luftdichtheit der gesamten Gebäudehülle.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 40 - BRUCHA GmbH


6. Prüf-, und Warnpflicht:<br />

Weil der werkausführende Montageunternehmer von Sandwichpaneelen zumeist der<br />

Letzte einer langen Kette von Beteiligten Personen, wie Architekten, Bauherrn,<br />

Technikern, Generalunternehmern, Bauleitern, etc. ist, trifft ihn ein sehr großes, wenn<br />

nicht das Größte Maß an Verantwortung. Im Gerichtsverfahren kommen immer wieder<br />

folgende Aussagen vor:<br />

Hätte mir das jemand gesagt, so hätten wir anders entschieden ….<br />

Ja, wenn ich das gewusst hätte, …..<br />

Nein, das hat mir niemand gesagt ….<br />

Darauf hat mich niemand hingewiesen….<br />

Diese Prüf-, und Warnpflicht beginnt bereits im Angebotsstadium. Im Prozessfalle<br />

dreht sich stets alles um die Beweisführung. Deswegen hat der werkausführende<br />

Unternehmer die Verpflichtung (ON B 2110), das Vorgewerk abzunehmen (Prüf-,<br />

und Warnpflicht). Sollte er feststellen, dass das Anbringen der Paneele oder auch die<br />

Planung mancher Detaillösungen zu späteren Problemen führt, so besteht die Warn-,<br />

und Hinweispflicht! Die Arbeiten sollen erst dann beginnen, wenn alle offenen Punkte<br />

restlos geklärt sind und und ein Protokoll darüber erstellt worden ist.<br />

Warnen Sie stets schriftlich neben Telefax oder e-mail unbedingt mit<br />

eingeschriebenem Brief zur späteren Beweiswürdigung. Mündliche Aussagen sind<br />

zwar gültig, beweisbar sind sie später aber kaum.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 41 - BRUCHA GmbH


Auszug aus der ÖNORM B 2110:<br />

In Ergänzung dazu gilt gemäß der ÖNORM B 2221 wie folgt:<br />

5.3.2 Prüf- und Warnpflicht<br />

Ergänzend zu den Bestimmungen der ÖNORM B 2110 gilt:<br />

5.3.2.1 Die Prüfung erstreckt sich unter Berücksichtigung der vorgesehenen Ausführungsart auf den<br />

vorhandenen Untergrund mit branchenüblichen, einfachen Methoden (z.B. Augenschein,<br />

Messen).<br />

Zu prüfen sind insbesondere:<br />

Gleichmäßigkeit hinsichtlich Art und Beschaffenheit; Längs- und Quergefälle;<br />

Flucht und Waagrechte an den Gesimsen und Traufenkanten; Vorhandensein und Lage von<br />

Zu- und Abluftöffnungen,<br />

5.3.2.2 Eingehende technologische oder chemische Untersuchungen (zB konstruktiver Aufbau<br />

hinsichtlich Statik, Bauphysik, Korrosionsschutz und Haltbarkeit sowie deren Berechnung)<br />

gehören nicht zur Prüfpflicht des Auftragnehmers.<br />

5.3.2.3 Hinzuweisen ist auf das allfällige Erfordernis einer Schneehaltevorrichtung.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 42 - BRUCHA GmbH


7. Arbeitsvorbereitung<br />

7.1 Windrichtung:<br />

Sandwichdachpaneele sind großflächige, überlappende Dacheindeckungsmaterialien,<br />

wodurch die Regeln des Dachdeckerhandwerks Anwendung finden. Die Eindeckung<br />

hat somit stets gegen die Hauptwindrichtung zu erfolgen. Es ist daher die<br />

Bauherrschaft vor der Beauftragung zu befragen, aus welcher Richtung am<br />

gegenständlichen Standort die Hauptwindrichtung zu erwarten ist. Der Endkunde ist<br />

vom Fachverlegeunternehmer diesbezüglich zu befragen (Holschuld), das Ergebnis<br />

muss schriftlich festgehalten werden.<br />

Auf der nächsten Seite ist eine zeichnerische Darstellung, wie beim<br />

Kundenberatungsgespräch und in weiterer Folge bei der Bestellung der Paneele bei<br />

uns vorzugehen ist.<br />

Freischnitte sind gemäß der obigen Abbildungen zu bestellen.<br />

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Am Dach:<br />

An der Wand:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 44 - BRUCHA GmbH


7.2 Die Paneelänge<br />

Auf den modernen Kontianlagen ist die Produktion sehr langer Paneele<br />

(bis 19.35m) möglich. Der Zuschnitt erfolgt gemäß Ihrer Stücklisten durch eine<br />

mitfahrende Säge (fliegende Säge) nach dem Ende des Reaktionstunnels. Meist<br />

werden unter 2,50m Länge Unterlängenzuschläge berechnet. Dies deswegen, weil die<br />

fliegende Säge nach dem durchgeführten Schnitt sich im Eilgang rückstellt, während<br />

die Produktion aber kontinuierlich weiterläuft. Sind die Stücklängen so kurz, dass die<br />

Rückstellzeit der Säge länger als die Vorschubzeit der Anlage ist, werden mehrere<br />

Längen zusammengefasst, der laufenden Produktion entnommen und manuell<br />

zugeschnitten.<br />

Zu empfehlen ist die Montage extrem langer Paneele aus zweierlei Gründen nicht:<br />

Gefahr der Beschädigung bei Transport und Montage aufgrund des schwierigen<br />

Handlings.<br />

Längenänderung aufgrund Dilatation. Durch das Verschrauben mit den<br />

Wandriegeln, oder Dachpfetten werden die Paneele in dieser Lage geklemmt. Bei<br />

Änderung der Temperaturen ändert sich auch die Länge des Paneels und je länger<br />

selbiges ist, desto größer ist die Längendifferenz (das sogenannte Delta – L [-L]).<br />

Noch dazu kommt es zwischen äußerer und innerer Blechschale zum<br />

Bimetalleffekt, aufgrund unterschiedlicher Längenänderungen wegen<br />

Temperaturdifferenzen (Großen Einfluss darauf hat die Außenfarbe der Paneele).<br />

In der Folge können sich störende Spannungs-, und Entspannungesgeräusche im<br />

Halleninneren bilden, wie auch Probleme in der Dichtheit und mit angebauten<br />

Bauelementen (Kantteilen,...) aufgrund der größeren Bewegungen auftreten.<br />

Besser hinsichtlich der Vermeidung späterer Reklamationen ist es, im Dachbereich<br />

Querstöße gemäß den Verlegungsrichtlinien und bei Horizontalverlegung von Wand-<br />

od. Fassadenpaneelen in entsprechenden Abständen einen Stoß einzubauen.<br />

Die Fotos unten zeigen Faltenbildung an der der Innenschale der Dachpaneele,<br />

Länge 16.70 m , PUR - Kernstärke 120 mm, einer beheizten Halle, Pfettenabstand ~<br />

4,0 m. Außenfarbe RAL 7016 (Farbgruppe III), Innentemperatur ~ 20°Celsius. Die<br />

Dehnung des Bleches der Paneelinnenschale ist bei sehr langen Paneelen in beheizten<br />

Hallen ebenso zu berücksichtigen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 45 - BRUCHA GmbH


7.3 Verlegeplan<br />

Vor Beginn der Arbeiten ist ein Verlegeplan mit Stückliste zu erstellen. Dazu werden<br />

Positionsnummern vergeben, welche sich im Plan, in den Stücklisten und möglichst<br />

am Packzettel des Paketes durchlaufend wiederfinden. Weiters ist vom erstellenden<br />

Techniker die Verlegerichtung der Paneele einzuzeichnen. Der Techniker erfragt<br />

zuvor die Hauptwetterrichtung beim Kunden und lässt sich dies bestätigen! Anhand<br />

der Verlegepläne verteilt der Vorarbeiter im Zuge des Abladens vom LKW die Pakete<br />

sinnvoll um das Gebäude, sofern dies möglich ist. Ändern Sie an ein und derselben<br />

Fassade niemals die Verlegerichtung. Im Streiflicht ergibt dies ein unterschiedliches<br />

Erscheinungsbild.<br />

Auf der nächsten Seite sehen Sie ein Muster für einen solchen Verlegeplan.<br />

7.4 Stücklisten<br />

Fertigen Sie Stücklisten an, welche unbedingt mit den Verlegeplänen korrespondieren<br />

und mit Positionsnummern versehen sind. So fallen Zuordnungen leichter und<br />

optimieren die Arbeitsprozesse. Auftragsbestätigungen sollten gewissenhaft überprüft<br />

und unterzeichnet an den Hersteller zurückgesendet werden ….<br />

Bedenken Sie den Aufpreis für Unterlängenzuschnitte und überlegen Sie, ob es nicht<br />

klüger wäre mehrere Kurzlängen zusammenzufassen und selbst zu schneiden. Es ist<br />

bei Dachpaneelen aus Zeit und Kostengründen klüger, Freischnitte für<br />

Querstoßüberlappungen und im Bereich der Traufe bei dem Hersteller zu bestellen.<br />

Achtung: Bei Freischnitten müssen die Seiten Rechts oder Links angeben. Entnehmen<br />

Sie genaueres dem Herstellerkatalog.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 46 - BRUCHA GmbH


Verarbeitungsleitfaden - 47 - BRUCHA GmbH


Füllen Sie ein Bestellformular, wie beispielsweise das vorliegende vollständig aus:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 48 - BRUCHA GmbH


7.5 Befestigungsplan<br />

Erstellen Sie einen Befestigungsplan anhand der Sogwerte aus der von Ihnen erstellten<br />

Windlastberechnung. Damit die Monteure über diese Informationen auf der Baustelle<br />

verfügen, führen Sie unbedingt die Anzahl und Type der Befestigungsmittel in den<br />

Verlegeplänen an. Legen Sie die prüffähige statische Berechnung auf Verlangen der<br />

Bauherrschaft vor.<br />

7.6 Allgemeines zu Traufenbereich und Rinnen:<br />

Beim Planen und Montieren von Hänge- oder Hängekastenrinnen ist stets darauf zu<br />

achten, dass die vordere Kante tiefer liegt, als die Hintere (Siehe dazu ÖNORM<br />

B 2221 als Werkvertragsnorm für Spenglerarbeiten). In Abständen von längstens<br />

15,00 Metern sind Dehnungausgleichmöglichkeiten zu schaffen. Der<br />

Traufenfreischnitt ist bei Mineralwollepaneelen zwingend auszuführen und bei PU-<br />

Paneelen aus Gründen der Nachhaltigkeit höchst zu empfehlen. Freischnitte können<br />

beim Paneelhersteller zur werkseitigen Ausführung mit bestellt werden.<br />

7.7 Thermischer Schnitt:<br />

Diese Durchtrennung der inneren Paneelblechschale dient zur Unterbrechung der<br />

Wärmebrücke und somit der Vermeidung von Kondenswasserbildung infolge der<br />

Taupunktverlagerung. Errichten Sie eine unbeheizte Halle, so kann in Rücksprache<br />

mit dem Bauherrn auf diese Maßnahme verzichtet werden (OIB – Richtlinie 6, weil<br />

kein konditioniertes Gebäude). Jede beheizte Halle gilt als „Nicht-Wohngebäude“ im<br />

Sinne der OIB-Richtlinie 6, der Kategorien 1 bis 12 und es sind diese thermischen<br />

Maßnahmen je nach energietechnischer Anforderung zu ergreifen.<br />

Maximale Schnittiefe 4 – 5 mm, der Steg<br />

bleibt stehen!<br />

Beachten Sie die Tragfähigkeitsver-<br />

minderung des auskragenden Paneel-<br />

teiles durch den Trennschnitt. Am Bild<br />

links sehen Sie beispielhaft, wie ein<br />

solcher Trennschnitt angeordnet sein<br />

soll. Alle innenliegenden Dichtungen<br />

sind geschlossenzellig, bzw. dampf-<br />

dicht und alle außenliegenden Ab-<br />

dichtungen offenzellig herzustellen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 49 - BRUCHA GmbH


7.8 Befestigungsmittel:<br />

Die Anzahl der Befestigungsschrauben richtet sich nach dem, von Ihnen zu<br />

erstellenden Befestigungsplan, welcher wiederum auf die Sogwerte der<br />

Windlastberechnung beruht.<br />

Folgende Werte sind zur Auswahl der Befestigungsschrauben wichtig:<br />

o Auszugwert<br />

o Kopfauslenkung<br />

o Überknüpfung (Blech reißt aus)<br />

Bei großen Stützweiten ist rasch zu erkennen, dass gerade bei Fassadenpaneelen<br />

aufgrund der errechneten Schraubenanzahl und des beschränkten Platzangebots im<br />

Falz, sowie den erforderlichen Bohrlochabständen zueinander und den<br />

erforderlichen Randabständen die Ausführung einer verdeckten Befestigung nicht<br />

möglich ist. In solchen Fällen müssen Sie sichtbar befestigen und die<br />

Schraubenköpfe eventuell mit Kantteilen abdecken. Der paneelstirnseitige<br />

Mindestrandabstand der Schrauben beträgt 35mm.<br />

Wandpaneele:<br />

Sie haben keinen Kanal für eine verdeckte Befestigung und werden durch das<br />

Paneel mittels ausreichend langer Schrauben fixiert. Die Schraubenköpfe sind an<br />

der fertigen Fassade später sichtbar. Verwenden Sie ausschließlich Schrauben mit<br />

Stützgewinde und entsprechend großen Scheiben mit einer Dichtung aus EPDM.<br />

Die Scheiben erhalten Sie im Durchmesser von 16mm bis 24mm. Je größer der<br />

Scheibendurchmesser, desto besser ist der Wert gegen die Überknüpfung.<br />

Stützgewinde<br />

Wie am linken Foto dargestellt, sollte<br />

ein Stoß von Wandpaneelen<br />

ausgeführt werden. Auf ein<br />

passgenaues Aneinanderfügen der<br />

Paneele ist zu achten und Schrauben<br />

mit Stützgewinde sind zu verwenden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 50 - BRUCHA GmbH


Fassadenpaneele:<br />

Sie werden im speziell ausgeformten Falz an der Unterkonstruktion befestigt. Das<br />

nachfolgende Paneel deckt die Schraubstelle dann ab. Achten Sie bei der Montage<br />

besonders darauf, dass die Paneele richtig aneinander gefügt sind, ansonsten<br />

kommt es zu ungewollten Spalten, welche das optische Erscheinungsbild stören,<br />

die Winddichtheit beeinträchtigen und die Kondenswasserbildung fördern.<br />

Auf diesem Foto sehen Sie die richtige<br />

Stoßausbildung von Fassadenpaneelen.<br />

Es ist wichtig, dass die Paneele<br />

maximal aneinander liegen. Nur so ist<br />

gewährleistet, dass der Anpressdruck<br />

der innenliegenden Dichtung den Stoß<br />

winddicht hält und die Bildung von<br />

Kondenswasser verhindert wird.<br />

7.9 Unterkonstruktionen aus Holz-, oder Stahlpfetten an Dach und Wand<br />

Nachdem Sandwichpaneele die Wand-, und Dachbekleidung eines Gebäudes<br />

darstellen und zugleich die Innen-, sowie Außenansicht eines Objekts sind, kommt der<br />

Lage der Wandriegel und Dachpfetten eine große Bedeutung zu. Sandwichpaneele<br />

werden direkt an diese Unterkonstruktionen, ohne weitere Justiermöglichkeit befestigt.<br />

Dies bedeutet, dass die fertige Fassadenoberfläche nur so ebenflächig sein kann, wie<br />

die dahinter befindliche Unterkonstruktion vorbereitet wurde. Bei ungenauen /<br />

unebenen Unterkonstruktionen, egal ob es sich um Dach-, oder Wandriegel handelt,<br />

rutschen unsere Elemente nicht passgenau zusammen. Ein Grund zur Bemängelung<br />

besteht aus diesem Titel nicht. Bezüglich zulässiger Beanspruchungen von Paneelen<br />

siehe Punkt 1.5.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 51 - BRUCHA GmbH


Massivholzpfetten in solchem oder ähnlichem Zustand sind für<br />

die Montage von Sandwichpaneelen ungeeignet.<br />

Verdrehung<br />

Durchbiegung<br />

Baumwälzigkeit<br />

Holz-, oder Metallpfetten:<br />

Der Wandriegel aus Formrohr sitzt etwa 15mm zu weit innen.<br />

Die Windkräfte können nicht wirkungsvoll in die<br />

Unterkonstruktion eingeleitet werden. Die Montage an solche<br />

Unterkonstruktionen ist nicht zulässig.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Befestigungsschrauben in massivem Holz sich<br />

trocknungsbedingt im Laufe der ersten Zeit lockern. Sie müssen daher nach etwa zwei<br />

Jahren die Schrauben der gesamten Dachfläche nachziehen. Je nach<br />

Vortrocknungsgrad ist dieser Umstand auch bei Leimholzpfetten vorhanden.<br />

Schließen Sie, wenn möglich mit dem Bauherrn einen Wartungsvertrag ab, wo das<br />

Nachziehen der Schrauben inbegriffen ist.<br />

Anders bei Metallpfetten, wo die Schrauben grundsätzlich stabil sitzen. Beachten Sie<br />

die geringeren Auszugwerte der Befestigungsschrauben bei dünnwandigen<br />

Blechstärken von gekanteten Stahlblechpfetten (oft nur 2,5 – 3mm). Ein Nachprüfen<br />

der Schrauben auf festen Sitz ist wegen des Auslegens geschüsselter Paneele aber<br />

dennoch empfehlenswert. Auch bei Hallen mit großen und stark frequentierten<br />

Laufkranen sollten die Anziehdrehmomente nach einiger Zeit noch einmal kontrolliert<br />

und gegebenenfalls nachgezogen werden.<br />

Bei den Dachpfetten, wie auch Wandriegeln gilt es, die Auflagerbreite für die Paneele<br />

genau zu prüfen. Bedenken Sie das Nachziehen der Schrauben infolge des Auslegens<br />

der Schüsselung.<br />

7.10 Pfettenabstand und deren Höhenlage zu den Dachbindern?<br />

Sollte der werkausführende Unternehmer nicht für die Auswahl der Stützweite<br />

verantwortlich sein, so ist er auf jeden Fall prüf-, und warnpflichtig. Die Pfetten-, und<br />

Wandriegelabstände sind vor der Paneelmontage noch einmal nachzumessen. Es<br />

Verarbeitungsleitfaden - 52 - BRUCHA GmbH


könnte sich in der Planungsphase an der Konstruktion etwas verändert haben und die<br />

Informationen nicht weitergeleitet worden sein.<br />

Sollten die Pfetten auf Oberkante gleiches Niveau haben wie die Dachbinder und die<br />

Stützweite am oberen Limit sein, so dürfen die Paneele nicht montiert werden und der<br />

Bauherr ist auf diesen Umstand unverzüglich hinzuweisen. Die Konstruktion ist vor<br />

der Paneelmontage dann anzupassen.<br />

Längsstoß außen, das rechte Paneel liegt am Binder und ist in der<br />

Durchbiegung gesperrt. Das linke Paneel ist bereits um etwa<br />

20mm abgesenkt Regenwasser tritt ein!<br />

Auch hier befinden sich die Pfettenoberkanten auf<br />

gleicher Höhe wie der Binder Dieses Paneel ist<br />

durchbiegegesperrt.<br />

Eine Dachpaneelmontage in dieser Form ist nicht zulässig, außer der Pfettenabstand<br />

wird auf die Hälfte des Maximums reduziert!<br />

7.11 Baustellenbeschaffenheit zum Montagezeitpunkt, Montage- und<br />

Zufahrtsmöglichkeit<br />

Um die Durchführung Ihres Auftrages effizient zu gestalten, ist die Planung erstes<br />

Gebot. Nach dem Motto „wer gut plant hat bereits halb gebaut“, lassen sich viele<br />

Kosten, Diskussionen was nun im Positionspreis enthalten ist oder nicht und spätere<br />

Streitigkeiten vermeiden. Bereits im Angebotsstadium überlegen Sie sich exakt<br />

folgende Punkte oder hinterfragen sie beim Planer oder Bauherrn:<br />

Sind die Baustellenzufahrt und ein entsprechendes Umfeld gut befestigt?<br />

Ist die Baustelle zur Montage umlaufend mit Arbeitsbühnen befahrbar?<br />

Werden die Dachpfetten und Wandriegel bauseitig beigestellt, oder ist diese<br />

Leistung in ihren Positionspreisen inkludiert (Vorsicht manchmal eine Falle!).<br />

Möglichst „Unfrequentierter“ Lagerplatz zur sach-, und fachgerechten Lagerung<br />

der Paneele vorhanden?<br />

Sicherheitsnetz zur Montage der Dachpaneele beigestellt oder ist es in Ihrer<br />

einzukalkulieren?<br />

Ist eine Dachrandabsturzsicherung notwendig, wer installiert selbige und vor<br />

allem wie wird sie befestigt?<br />

Welche Jahreszeit herrscht zum Einbauzeitpunkt? Erschwernis bei Kälte –<br />

Verarbeitungsleitfaden - 53 - BRUCHA GmbH


kürzerer Tageslichtzeitraum. Probleme bei dauerelastischen Dichtstoffen.<br />

Sind alle technischen Details klar?<br />

Hauptwetterrichtung?<br />

Verarbeitungsleitfaden - 54 - BRUCHA GmbH


8. Lagerung und Montage von Paneelen<br />

8.1 Lagerung von Paneelpaketen:<br />

Lagern Sie die Paneelpakte stets in Längsneigung, damit Niederschlagswasser ab-, und<br />

ausfließen kann. Längerfristige Lagerungen von Paneelpaketen im Freien erfordern<br />

eine Abdeckung mittels Textilplanen (keine Kunststoffplanen wegen<br />

Kondenswasserbildung unterhalb!). Sie ermöglichen ein rasches Ablüften der Pakete.<br />

Stehendes Wasser zwischen den Elementen ist unbedingt zu vermeiden. Selbst bei<br />

oberflächenveredelten Blechen können durch diesen Umstand auf Dauer Schäden<br />

(Flecken, Korrosion, Weißrost) entstehen! Zur Vermeidung von Druckstellen, dürfen<br />

keine Pakete übereinandergestapelt werden. Geöffnete Pakete sind gegen Abheben<br />

durch Sturm zu sichern (z.B. Mittels Gurte, o.ä.). Zwischenlagerungen auf der<br />

Dachkonstruktion dürfen aus statischen Gründen nur über den Bindern erfolgen und<br />

niemals in Feldmitte der Pfetten! Stimmen Sie Ihr Vorhaben mit dem Errichter der<br />

Konstruktion, respektive der Bauleitung ab.<br />

Beim Kranen verwenden Sie Kantenschutzwinkel unter den Hebegurten. Bei<br />

Paneellängen über 8,00m ist eine Lasttraverse einzusetzen. Heben Sie jeweils nur ein<br />

Paneelpaket. Laden Sie mit dem Gabelstapler ab, so hat der Fahrer äußerst vorsichtig<br />

zu agieren. Stellen Sie den Gabelabstand so weit als möglich ein. Bei sehr langen<br />

Paneelen setzen Sie unter Umständen zwei Stapler ein.<br />

8.2 Reinigung von Paneelen mit Polyesterbeschichtung:<br />

Verschmutzte Stellen an Paneeloberflächen sind mit viel Wasser und einer weichen<br />

Bürste zu reinigen. Es darf auch ein Hochdruckreiniger dazu verwendet werden,<br />

Verarbeitungsleitfaden - 55 - BRUCHA GmbH


allerdings bis maximal 50 bar Druck und kaltem Wasser. Bei hartnäckigen<br />

Verschmutzungen darf PH-neutrales Reinigungsmittel in verdünnter Form zur<br />

Anwendung gebracht werden. Vereinzelt und sehr gefühlvoll dürfen schwerst<br />

entfernbare Flecken lokal mit Ethanol entfernt werden. Die Stellen aber unmittelbar<br />

nach der Anwendung mit Wasser abspülen.<br />

Säurehaltige und alkalische Reinigungsmittel sind für polyesterbeschichtete<br />

Paneeloberflächen nicht geeignet.<br />

8.3 Ausbesserungen von Kratzern in der Oberfläche:<br />

Geringfügige, durch den Transport oder Montage erfolgte Schäden an der<br />

Beschichtungsoberfläche können mittels eines kleinen Pinsels (Wasserfarbenpinsel)<br />

ausgebessert werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie Farbe einkaufen, welche<br />

einschichtig auf verzinktem Untergrund verarbeitet werden kann und den selben RAL-<br />

Farbton aufweist, wie das Paneel. Schwierig sind Ausbesserungsarbeiten auf<br />

Metallicoberflächen, wie z.B.: Weißaluminium RAL 9006. Im Harz eingearbeitete<br />

Mikrometallpartikel aus Aluminiumstaub reflektieren in unterschiedlichen Winkeln<br />

Licht, wodurch dieser Effekt entsteht. Ausbesserungen sind hier natürlich schwer<br />

möglich.<br />

8.4 Schutzfolie:<br />

Die meisten Paneelhersteller walzen im Zuge der Konti – Produktion zum Schutze der<br />

Blechoberflächen selbstklebende Folien auf. Entfernen Sie diese Schutzfolien vor der<br />

Montage oder unmittelbar danach. Sind sie länger dem UV-Licht der<br />

Sonnenbestrahlung ausgesetzt, können sie kaum mehr entfernt werden!<br />

8.5 Verlegung der Dachpaneele:<br />

Es gibt am Markt für den Kraneinsatz verwendbare Hebevorrichtungen mit<br />

Vakuumpumpe und Saugteller, sowie mechanische Anschlagmittel, wie Hebezangen.<br />

Keinesfalls sollten Sie die Paneele an ungeschützte Kanten mit Gurten anheben, die<br />

Fälze werden dadurch deformiert und beschädigt. Achten Sie auf die richtige Wahl der<br />

Anschlagpunkte und den Schwerpunkt des Paneels um ein sicheres Verheben zu<br />

gewährleisten. Weiters ist auf einen optimalen Abstand der Hebepunkte zu achten, das<br />

Paneel könnte sonst knicken. Vakuumsauger haben Gummiteller, wodurch die<br />

Lackoberfläche des Bleches nicht beschädigt wird, bei mechanischen Vorrichtungen<br />

treffen Sie geeignete Schutzmaßnahmen. Achten Sie bei jedem Paneel auf einen<br />

exakten Sitz im Stoßbereich. Nach vollendeter Dachverlegung ist ein Richten nicht<br />

Verarbeitungsleitfaden - 56 - BRUCHA GmbH


mehr möglich! Bei unpassender Stoßausbildung kommt es aufgrund des zu großen<br />

Spaltes und dadurch mangelhafter Pressung der eingebauten Dichtung zu<br />

Dampfdiffusion und Abtropfungen von Kondenswasser.<br />

Deswegen, stellen Sie während der Dachpaneelverlegung einen Fachmonteur in die<br />

Halle, um etwaige Spaltfehler sofort zu erkennen und darauf zu reagieren.<br />

Bei Arbeiten mit der Gefahr herabstürzender Teile besteht Helmtragepflicht! Es<br />

dürfen sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhalten! Nicht unter hängende<br />

Lasten treten! Vacuumsauggeräte und mechanische Hebezangen gelten als<br />

Anschlagmittel im Sinne der Arbeitsmittelverordnung BGBL II 164 / 2000 und sind<br />

gemäß §8 AM-VO jährlich wiederkehrend prüfpflichtig durch eine dafür befugte<br />

Person – das Prüfbuch ist am Einsatzort für das Arbeitsinspektorat bereitszuhalten!<br />

8.6 Arbeitnehmerschutzbestimmungen:<br />

Halten Sie stets die arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen ein. Bei der AUVA<br />

(Allgemeine Unfallverhütungsanstalt) erhalten Sie Broschüre Merkblatt 222 und<br />

kostenlose Informationen). www.auva.at<br />

Schutznetz beim Verlegen von Dachpaneelen (ab 5,00m Absturzhöhe)<br />

Schutzgerüste mit Fangnetz im Bereich der Traufen und Ortgänge.<br />

Standsichere Gerüste oder Arbeitsbühnen zur Montage von Wandpaneelen.<br />

8.7 Augenscheinliche Überprüfung der Wandriegel und Pfetten<br />

Es müssen keine eingehenden Untersuchungen durchführen. Dies ist in den Normen<br />

(ÖNORM B 2110, B 2221) auch nicht vorgesehen. Ihre Berufserfahrung sagt Ihnen,<br />

ob derartige Bauteile gefühlsmäßig richtig dimensioniert und vor allem ausreichend<br />

befestigt sind!<br />

Zu prüfen sind Ebenheit und Geradlinigkeit dieser für den Verarbeiter äußerst<br />

wichtigen Schnittstellen mit der Wasserwaage, Schnur, Latte, durchschauen zum<br />

Erkennen der Fluchtigkeit bei Säulen, Pfetten, Wandriegel, etc..<br />

Vor allem überzeugen Sie sich bei Ihnen vorgegebenen Pfetten von der richtigen<br />

Auflagerbreite. Üblicherweise finden Sie diese im Katalog oder hinterfragen dies<br />

direkt beim Paneelhersteller.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 57 - BRUCHA GmbH


8.8 Kontrollierter Ablauf von Regen-, und Tauwasser<br />

Wasserleitbleche, montiert entlang der Traufe können zu Eisstau und in der Folge zum<br />

Überlaufen von Wasser durch die Paneellängsfälze und Querstöße führen.<br />

Attikaerhöhungen, anschließende Steildächer angebaute und höhere Hallen führen zu<br />

Schneeanhäufungen. Deswegen prüfen Sie neben den erhöhten Schneelasten in<br />

solchen Bereichen immer, ob der Tauwasserablauf stetig, überall und sicher<br />

gewährleistet ist. Gegebenenfalls müssen die Dachneigungen aus Punkt 4.10<br />

wesentlich erhöht werden, damit der beschriebene Vorgang einwandfrei funktioniert.<br />

An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass Sandwichpaneeldächer, genau wie<br />

andere Dächer aus metallischen Werkstoffen regen-, aber nicht wasserdicht sind.<br />

8.9 Pfettenabstand und deren Höhenlage<br />

Überprüfen Sie vor Beginn der Verlegearbeiten den Abstand der Pfetten und<br />

vergleichen Sie noch einmal mit den geplanten statischen Werten.<br />

Prüfen Sie weiters, ob ein gleichmäßiges, freies Durchbiegen aller Dachpaneele<br />

gewährleistet ist. Die zulässige Durchbiegung von f = L/200 (Länge / 200 = erlaubte<br />

Durchbiegung ) darf nicht gesperrt werden, es sei denn, der maximale Stützabstand<br />

wird durch zusätzliche Pfetten halbiert. In diesem Fall ist der Durchhang<br />

vernachlässigbar gering. Zum Sonderfall wird das erste und letzte Paneel der<br />

Dachfläche. Tunlichst sollte vermieden werden, dass das Dachpaneel am Wandpaneel<br />

aufliegt, es soll die Differenzverformungen zwängungsfrei ausführen können.<br />

Innenseitig ist mit einer Dichtbandschlaufe winddicht abzudichten (siehe<br />

Dichtbänder). Das Ortgangsblech soll so ausgeführt werden, dass es diese<br />

Bewegungen zulässt. Bei dünneren Paneelen gleicht die Querverteilung einiges aus,<br />

wodurch in so einem Fall das Paneel auch am Wandpaneel der Giebelwand aufliegen<br />

kann.<br />

8.10 Überprüfung der Fluchtigkeit von Wand-, und Dachflächen<br />

Bei Paneelen haben Sie es mit in sich stabilen Bauverbundelementen zu tun. Ganz im<br />

Gegensatz zu Trapezblechen, können Sandwichpaneele Torsionskräfte dauerhaft nicht<br />

übertragen. Die Unterkonstruktion muss daher gut vorbereitet sein, dann steht einer<br />

problemlosen Montage der Elemente nichts mehr im Wege. Sollten Paneele mittels<br />

Schrauben an eine schlecht vorbereitete Unterkonstruktion montiert werden, so ist<br />

dieser Fehler im Streiflicht (Spiegelung und Schattenbildung durch Verdrehung des<br />

Paneels) sicher erkennbar und der Bauherr hat Reklamationsgründe. Durch eingebaute<br />

Verarbeitungsleitfaden - 58 - BRUCHA GmbH


Dauerzwangsspannungen kann es zu Ablösungen der Blechschalen vom Dämmkern<br />

kommen.<br />

8.11 Auswinkeln des Arbeitsbereiches<br />

Bevor Sie mit der Paneelmontage beginnen, winkeln Sie die Dachfläche aus und<br />

machen sich mit einer Farbschnur in entsprechenden Abständen Kontrollrisse. Prüfen<br />

Sie die Unterkonstruktion des vorhergehenden Unternehmers auf Rechtwinkelig-, und<br />

Lotrechtigkeit, widrigenfalls es im Zuge der Paneelverlegung zu schwerwiegenden<br />

Problemen durch Plattenversatz kommen wird. Sie sind Warn-, u. Hinweispflichtig,<br />

daher arbeiten Sie vorerst nicht weiter und klären die Situation mit dem Bauherrn oder<br />

Ihrem Auftraggeber eingehend und unverzüglich ab.<br />

8.12 Verheben der Paneele:<br />

Sollte eine Montage mit Hand nicht möglich sein, so ist auch hier der Einsatz von<br />

geeigneten Anschlagmitteln für Kräne unter Einhaltung der erforderlichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen möglich. Achten auf den Schutz der Blechoberflächen.<br />

Schäden sind nur sehr schwer reparabel.<br />

8.13 Zuschneidarbeiten:<br />

Der Einsatz von Winkelschleifern zum Zuschneiden von Paneelen ist nicht erlaubt.<br />

Bei geringen Ausschnitten, wo der Einsatz anderer Geräte nicht möglich ist, können<br />

Sie Einhandwinkelschleifer (1 mm Scheibe) mit Bedacht auf einen kontrollierten<br />

Funkenflug verwenden. Für Zu-, oder Ausschnitte dürfen Winkelschleifer aber nicht<br />

verwendet werden. Sie bilden heiße Funken, welche sich in die Beschichtung der<br />

Blechoberfläche einbrennen und kaum mehr entfernbar sind. Die Folge sind unzählige<br />

Rostpunkte auf der Paneeloberfläche. Winkelschleifer verteilen aufgrund der hohen<br />

Schnittge-schwindigkeit das Schleifgut sehr großflächig.<br />

Verwenden Sie Handkreissägen mit hartmetallbestückten Sägeblättern oder speziell<br />

geeignete Kettensägen. Entfernen Sie die Schneidspäne unverzüglich von den Flächen,<br />

bei der ersten Feuchtigkeit rosten selbige an und verursachen ein ebensolches<br />

Schadensbild, wie bereits oben beschrieben.<br />

Nachfolgende Unternehmen haben die Oberflächen der Sandwichpaneele mit<br />

geeigneten Materialien vor Beschädigungen und Funkenflug zu schützen. Dies betrifft<br />

häufig Schlossereien bei der Herstellung von Rauchfangkehrerstegen oder Geländer<br />

Verarbeitungsleitfaden - 59 - BRUCHA GmbH


infolge von Schweiß-, und Schleifarbeiten, oder Haustechnikunternehmen bei<br />

ebensolchen Tätigkeiten und so weiter.<br />

8.14 Bohren:<br />

Rostflecken durch Bohr-, oder<br />

Schleifspäne sind später nur sehr<br />

schwer entfernbar.<br />

Die beim Herstellen von Bohrungen und einbohren von sogenannten<br />

Selbstschneidschrauben anfallenden Bohrspäne bilden, so sie nicht unverzüglich<br />

abgesaugt werden, Rostflecken auf der beschichteten Blechoberfläche.<br />

8.15 Befestigen von Verkleidungsblechen<br />

Nieten lassen sich in der Gesamterstellung von Dach-, und Fassadeflächen nicht<br />

vermeiden. Verwenden Sie am Dach stets spritzwasserdichte Nieten und nicht<br />

herkömmliche Blindnieten. Es sind beschichtete Aluminiumnieten zu verwenden.<br />

Achten Sie beim Einkauf der Nieten stets auf einen Edelstahlkerbstift. Die<br />

Beschichtung am Aluniet schützt gegen die elektrochemische Potenzialkorrosion.<br />

Dabei wird das unedlere Metall, gegenständlich blankes Aluminium vom edleren, also<br />

Stahl, elektrochemisch abgebaut. Der saure Regen als korrosives Medium reicht dazu<br />

völlig aus. In der Folge fallen die Nieten nach einigen Jahren aus den Bohrungen. Bei<br />

beschichteten Nieten gilt die Beschichtung als Isolator. Der Edelstahlkerbstift<br />

deswegen, um unsaubere Rostspuren aus dem Niet auf der Fassadenoberfläche<br />

auszuschließen. Der Markt bietet beschichtete Mehrbereichsnieten aus Aluminium mit<br />

Edelstahlkerbstift an – diese sind zu verwenden und haben auch eine bauaufsichtliche<br />

Zulassung.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 60 - BRUCHA GmbH


8.16 Verwendung von dauerelastischen Dichtmassen:<br />

Oftmals am Bau verpönt, ohne dauerelastischer Dichtmassen sind Anschlüsse von<br />

beschichteten Blechverkleidungen kaum herstellbar. Verwenden Sie aber moderne<br />

Hybriddichtmassen, welche eine starke Widerstandsfähigkeit gegen UV-Licht haben<br />

(z.B. Kleb & Dicht, Fa. Würth). Vermeidbare dauerelastische Fugen dem Bauherrn in<br />

weiterer Folge als Wartungsfugen anzulasten ist unzumutbar.<br />

Hier wurde außerordentlich mit dauerelastischem Dichtstoff<br />

hantiert. Ein derartiges Detail würde als mangelhaft gelten.<br />

Die untere Abschlussleiste würde nicht lange funktionieren,<br />

durch die Vertikalspalten gelangt Wasser unterhalb der mit<br />

Dichtstoff zugeschmierten und beginnt zu rosten. Der<br />

Dichtstoff hält wegen des ungeschützten UV-Zuganges nicht<br />

lange. Der Bauschaden ist vorprogrammiert.<br />

Achten Sie stets darauf, exakte Spenglerdetails herzustellen und greifen Sie so wenig<br />

wie möglich zum dauerelastischen Dichtstoff. Bevorzugen Sie Spenglerdetails gemäß<br />

den Fachregeln für Bauspenglerarbeiten und der ÖNORM B 2221. Wenn<br />

dauerelastische Dichtmassen verwendet werden, dann ist die Anschlussverblechung so<br />

herzustellen, dass der dauerelastische Dichtstoff vor UV-Licht geschützt ist.<br />

8.17 Befestigungsmaterialien:<br />

8.17.1 Befestigen von Dachpaneelen:<br />

Die Auswahl, sowie die Art der Befestigung von Dachpaneelen müssen auf Basis einer<br />

Berechnung erfolgen. Das Ergebnis in Form einer genauen Anzahl, Lage und<br />

Bezeichnung der Schrauben wird in den Verlegeplan eingearbeitet.<br />

Es gibt zwei Arten, Dachpaneele zu befestigen:<br />

Variante 1: Befestigungsschrauben mit Kalotten:<br />

In diesem Fall verwenden Sie stets die original vom Paneelhersteller<br />

oder Fachhandel zu beziehenden Befestigungskalotten mit<br />

Dichtungseinlage in der zur Hochsicke passenden Dimension.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 61 - BRUCHA GmbH


Variante 2: Befestigungsschrauben mit speziellem Stützgewinde:<br />

Der Systemschnitt links zeigt die<br />

richtige Befestigung eines<br />

Dachpaneels unter Verwendung<br />

einer Kalotte.<br />

Achten Sie auf unser<br />

Systemfugenspaltmaß von 2mm<br />

mit der Toleranz von +/- 2mm.<br />

Dies ist zur Vermeidung von<br />

Kondenswasser absolut wichtig.<br />

Bei Auswahl dieses Befestigungssystems ist bereits bei der<br />

Materialbeschaffung darauf zu achten, dass Schrauben eingekauft<br />

werden, bei welchen der Stützgewindedurchmesser größer ist, als der<br />

Durchmesser des Verankerungsgewindes. Zwischen dem oberen Ende<br />

des Stützgewindes und dem Schraubenkopf muss ein Hinterstich<br />

vorhanden sein. Der Dichtscheibendurchmesser darf nicht unter 19mm<br />

und die Stärke der Dichtungsauflage aus EPDM nicht unter 3mm sein.<br />

z.B.: SFS Intec SXC5-5,5x…..<br />

Als Regel der Technik ist wie folgt zu sehen:<br />

In frei bewitterten Bereichen sind nicht rostende Befestigungsmittel zu verwenden.<br />

Verzinkte Verbindungselemente aus (Kohlenstoff- bzw. Einsatz-) Stahl,<br />

(einsatz)gehärtet bzw. (einsatz)vergütet, dürfen nur dort verwendet werden, wo eine<br />

Befeuchtung des Verbindungsmittels nicht zu erwarten ist. Demnach sind<br />

Befestigungsschrauben für Dach-, und Wandpaneele, sowie für Fassadenpaneele bei<br />

vertikaler Montage aus Edelstahl zu verwenden. Somit können verdeckt situierte<br />

Schrauben von Fassadenpaneelen bei horizontaler Montage, weil nicht direkt bewittert<br />

oder befeuchtet, aus verzinktem Stahl eingebaut werden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 62 - BRUCHA GmbH


Sparen Sie nicht an den erforderlichen Materialien, um ein mangelfreies Werk<br />

herstellen zu können. Bedenken Sie, dass Ihnen Mängel wesentlich mehr kosten, als<br />

das Material. Bei der Arbeitszeit ändert sich oft kaum etwas. Wenn Ihre Monteure<br />

aber zur Mängelbehebung fahren müssen, wird es sehr teuer.<br />

Die Belastungswerte der Befestigungsmittel erhalten Sie von Ihrem Fachhändler.<br />

Schraubenanzahl:<br />

Dach:<br />

Mit einem solchen Vacuumtestgerät<br />

wird die Dichtheit von Schrauben und<br />

Nieten festgestellt.<br />

Grundsätzlich ist entlang der Traufe und am First / Halbfirst jede Hochsicke<br />

fachgerecht zu schrauben. Auch die Ortgänge zählen zu den höchstbelastetsten Zonen<br />

des Dachs. Sie entnehmen die Windsoglasten der Berechnung und errechnen nun die<br />

erforderliche Schraubenanzahl in den jeweiligen Bereichen unter Berücksichtigung<br />

des Auszugwerts, der Schraubenkopfauslenkung und der Überknüpfung.<br />

Auszugwert: Dieser Wert hält die maximal zulässige Kraft fest, mit<br />

welcher die Schraube axial belastet werden darf.<br />

Schraubenkopfauslenkung: Wegen der relativ hohen Klemmlänge in Verbindung mit<br />

dem dünnen Schraubendurchmesser ist die maximale<br />

Biegung einer Schraube von Wichtigkeit. Speziell<br />

infolge von Wärmedehnungen der Paneelaußenschale<br />

beginnt natürlich auch der Schraubenkopf zu wandern.<br />

Dabei handelt es sich um die Schraubenkopfauslenkung.<br />

Überknüpfung: Hierbei handelt es sich um jene Kraft, welche bei einer<br />

bestimmten Blechdicke der Paneelaußenschale in<br />

Rechnung gestellt werden darf. Dies hat auch mit dem<br />

Durchmesser der verwendeten Scheibe zu tun. Es handelt<br />

sich sozusagen um die Querkrafteinleitung vom Paneel<br />

Verarbeitungsleitfaden - 63 - BRUCHA GmbH


8.17.2 Befestigen von Wand-, bzw. Fassadenpaneelen:<br />

in die Scheibe der Schraube. Falls dieser Wert zu gering<br />

angesetzt wird, reißt das Blech des Paneels aus, die<br />

Schraube bleibt zwar unbeschädigt im Dach-, od.<br />

Wandriegel, ein Bauteilversagen ist aber dennoch<br />

gegeben.<br />

Für Wandpaneele ist bei der Berechnung der zu erwartenden Lasten gleich<br />

vorzugehen, wie bei Dachpaneelen. Die Schraubenanzahl ist zu ermitteln und die<br />

passenden Schrauben unter Berücksichtigung der drei oben angeführten mechanischen<br />

Werte auszuwählen.<br />

Nun sind von verschiedenen Paneelherstellern sogenannte Lastverteilplatten für die<br />

Befestigung von Fassadenpaneelen erhältlich. Sie bewirken eine wesentlich größere<br />

Fläche, zur Verteilung der Lasten in den Paneelen. Durch diese größere Fläche werden<br />

Eindellungen, welche später den Fassaden ein unsauberes Erscheinungsbild ergeben,<br />

bei sachgemäßem Einbau vermieden. Trotz der Verwendung dieser Platten sind die<br />

angreifenden Sogkräfte gleich, es wird der Überknüpfungswert aufgrund der höheren<br />

Fläche verbessert. Die erforderliche Anzahl von Schrauben kann durch den Wegfall<br />

des niedrigen Wertes aus der Überknüpfung geringer werden.<br />

Dichtband<br />

Dichtband<br />

Lastverteil-<br />

platte<br />

Sandwich-<br />

paneel<br />

Ohne Verwendung von Lastverteilplatten ist ein Randabstand von 35mm von der<br />

Paneelendkante bis Achse erster Schraube einzuhalten. Dies gilt für Wand-, wie auch<br />

Fassadenpaneele. Mit Platte kann der Randabstand geringer, aber nicht kleiner als<br />

15mm sein.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 64 - BRUCHA GmbH


8.17.3 Welches Material der Schrauben:<br />

In Ermangelung einer Österreichischen Zulassung ist die unseres Nachbarlandes<br />

Deutschland sinngemäß anzuwenden. Diese stellt somit den Stand der Technik dar.<br />

Gemäß dem deutschen Institut für Bautechnik gilt gemäß Bescheid vom 25.07.1990<br />

wie folgt:<br />

Der Korrosionsschutz der Verbindungselemente ist durch Verzinkung, Beschichtung<br />

oder durch Wahl eines korrosionsbeständigen Werkstoffes dem erforderlichen<br />

Korrosionsschutz der zu verbindenden Bauteile anzupassen.<br />

Verbindungselemente, die (ganz oder teilweise) überwiegend der Außenluft ausgesetzt<br />

sind, müssen aus nichtrostendem Werkstoff bestehen.<br />

Verzinkte Verbindungselemente aus (Kohlenstoff- bzw. Einsatz-) Stahl, (einsatz)<br />

gehärtet bzw. (einsatz)vergütet, dürfen nur dort verwendet werden, wo eine<br />

Befeuchtung des Verbindungselementes nicht zu erwarten ist (im allgemeinen gilt dies<br />

für die Innenschalen zweischaliger, wärmegedämmter Dach- oder<br />

Wandkonstruktionen bei trockenen, überwiegend geschlossenen Räumen sowie für<br />

einschalige, unbelüftete Dachkonstruktionen mit oberseitiger Wärmedämmung bzw.<br />

Deckensysteme mit nicht ausgefüllten Profilrippen über trockenen, überwiegend<br />

geschlossenen Räumen).<br />

Einbauvorschriften:<br />

In Holzkonstruktionen:<br />

Beim Einbau der für die Anwendung auf Holzunterkonstruktionen zugelassenen<br />

Schrauben, ausgenommen bei Bohrschrauben, sind die zu verbindenden Teile I und II<br />

jeweils beide mit Ø 4,8mm (abhängig vom Außengewindedurchmesser) vorzubohren.<br />

Die Mindesteinschraubtiefe beträgt 10 bis 12 mal den Schraubenaußendurchmesser,<br />

sofern die Zulassung des Schraubenherstellers nichts anderes aussagt. Beispielsweise<br />

Ø 6,3mm x 12 = 75,6 mm. Dabei gilt in Leimholz 10 und in Massivholz 12 x der<br />

Schraubenaußendurchmesser.<br />

In Stahlkonstruktionen:<br />

Schrauben sind bei Stahlkonstruktionen mit ihrem zylindrischen Gewindeteil<br />

- bei Dicken des Bauteils II bis zu 6mm voll,<br />

- bei größeren Dicken des Bauteils II mindestens mit 6mm Länge<br />

einzuschrauben. Dabei ist die Verwendung von Schlagschraubern unzulässig.<br />

Schrauben in planmäßig kraftübertragenden Verbindungen, die bereits belastet<br />

worden sind, dürfen nur gegen gewindeformende Schrauben mit größerem<br />

Durchmesser ausgetauscht werden, wobei das Loch für die dickere Schraube passend<br />

aufzubohren ist.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 65 - BRUCHA GmbH


In Beton:<br />

Für Befestigungen in Beton sind zugelassene Befestigungsmittel, wie Betonschrauben,<br />

welche ohne Dübel, direkt in den Beton geschraubt werden. Durch ein spezielles<br />

Betongewinde werden besonders gute Zugkraftwerte erreicht. Die<br />

Montagevorschriften des Herstellers, insbesondere des Bohrlochdurchmessers und der<br />

Setztiefe sind einzuhalten.<br />

z.B.: SFS intec TI<br />

Die Verwendung von Nylondübel ist in diesem Fall überflüssig.<br />

8.18 Feststellung des Auszugwertes von Befestigungen in Beton am Objekt:<br />

Es ist aber möglich gemäß ÖNORM B 6124 den Auszugwert am Objekt festzustellen.<br />

Sie dürfen dann mit den, im Objektversuch ermittelten Daten Ihre benötigte<br />

Schraubenanzahl festlegen. Bei diesem Versuch ist an 15 unterschiedlichen Positionen<br />

am Objekt jeweils ein Origalbefestigungselement zu setzen. Mit einem speziellen,<br />

geeichten Auszuggerät werden nun die einzelnen Werte ermittelt. Aus der Summe der<br />

fünf kleinsten Werte ist der Durchschnitt zu bilden und durch den nationalen<br />

Sicherheitsbeiwert = 4 zu teilen. Das Ergebnis kann von Ihnen dann zur Ermittlung<br />

der erforderlichen Schraubenanzahl in Rechnung gestellt werden.<br />

Beachten Sie immer das richtige Anzugsdrehmoment und behalten sie es während der<br />

Verlegearbeiten stets im Auge. Das Drehmoment können Sie bei den gängigsten<br />

Elektrohandschraubmaschinen einstellen. An Fassaden verwenden Sie<br />

Schraubmaschinen mit Tiefenanschlag, um später unschöne Dellen zu vermeiden. Eine<br />

diesbezügliche Regelung wird sich in Kürze in der ÖNORM B 3419 finden.<br />

Ist davon auszugehen, dass im Objekt chlorhältige Dämpfe (Hallenbad,...),<br />

Beizdämpfe (Salzsäure in Verzinkereien,..) oder sonstige Chemikaliendämpfe<br />

Verarbeitungsleitfaden - 66 - BRUCHA GmbH


vorherrschen, so sind spezielle Edelstahlschrauben zu verwenden. Sie gibt es in den<br />

Qualitäten 1.4571 (A 4). In Ihrer Kalkulation müssen Sie gegebenenfalls die relativ<br />

hohen Preise solcher Spezialschrauben berücksichtigen.<br />

8.19 Befestigung an der Unterkonstruktion:<br />

Die Art und Länge der Schrauben für die Paneelbefestigung an der Unterkonstruktion<br />

richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen, ob Holz oder Stahlkonstruktion und<br />

natürlich der Paneeldicke. Der Mindestdurchmesser liegt bei 5,5 bzw. 6,3mm.<br />

Bei Dachpaneelen können passende Kalotten mit eingearbeiteter Neoprenedichtung<br />

und seitlicher Verstärkungssicke, oder spezielle Bohrschrauben mit speziellem<br />

Stützgewinde und Hinterstich, sowie einer Dichtscheibe mit einem<br />

Mindestdurchmesser von 19mm und einer Mindeststärke der EPDM-Dichtung von<br />

3mm verwendet werden (z.B.: SFS-TI). Beachten Sie, dass Schrauben in<br />

Holzkonstruktionen, insbesondere im Dachbereich nach etwa 1-2 Jahren im Regelfall<br />

einmalig nachzuziehen sind.<br />

8.20 Sichtbare Befestigung - Stützgewindeschrauben<br />

Bei Wandpaneelen sind Schrauben mit Stützgewinde einzusetzen. Beachten Sie dabei<br />

die unterschiedlichen Durchmesser von Stützgewinden der unterschiedlichen<br />

Hersteller. Verwenden Sie Schraubmaschinen mit Tiefenanschlag. So vermeiden Sie<br />

Dellen beim Eindrehen der Schrauben. Achten Sie auf einen guten Sitz der Scheibe,<br />

verbunden mit der erforderlichen Pressung der EPDM-Dichtung.<br />

Schraube mit Stützgewinde Schraube mit großem Stützgewindedurchmesser<br />

der Fa. SFS<br />

intec<br />

Verarbeitungsleitfaden - 67 - BRUCHA GmbH


8.21 Längsstoßverschraubungen:<br />

Hierfür sind Selbstbohrschrauben mit reduzierter Bohrspitze und Dichtscheibe aus<br />

EPDM erhältlich. Der Schraubabstand liegt zwischen 300 und 400mm. Die<br />

Längsstoßverschraubung ist für die Dichtheit der Halle unverzichtbar. Auch hier sind<br />

gemäß dem deutschen Institut für Bautechnik ausschließlich Edelstahlschrauben zu<br />

verwenden. Am Markt sind solche Schrauben mit Gewindehinterschnitt erhältlich.<br />

Entgegen herkömmlicher Schrauben, sollen diese kurz überdreht werden. Durch den<br />

Hinterschnitt werden die Bleche aneinandergeklemmt, die Schraube sitzt dann perfekt.<br />

Zum Ausdrehen muss die Schraube aber kurz angehoben werden. Es können auch<br />

spanlose Schrauben aus Edelstahl verwendet werden.<br />

8.22 Fehlbohrungen (Reparaturschrauben):<br />

Es kommt schon mal vor, dass es Fehlbohrungen durch Montagefehler gibt. Diese<br />

können mittels sogenannter Reparaturschrauben verschlossen werden. Es handelt sich<br />

dabei um Schrauben dickeren Kerndurchmessers und großer Dichtscheibe mit EPDM<br />

– Dichtung.<br />

8.23 Vertikal-, oder Horizontalverlegung von Wandpaneelen:<br />

Wand, wie auch Fassadenpaneele können sowohl vertikal, wie auch horizontal verlegt<br />

werden. In beiden Fällen beachten Sie jedoch bitte die Tabelle der Stützabstände und<br />

die Windlasten. Bedenken Sie, dass auch für Halleninnenwände Windlasten<br />

anzusetzen sind. Bei horizontaler Verlegung ist jede Horizontalstoßfuge der Paneele<br />

unterhalb des Lisenenprofils mit einem dauerelastischen Hybriddichtstoff abzudichten.<br />

Bei vertikalen Verlegung ist auf die Hauptwetterrichtung zu achten und das<br />

Außenblech muss frei dilatieren können.<br />

8.24 Asphaltierungsarbeiten innerhalb der Halle:<br />

Bituminöser Asphalt wird in der Regel mit einer Temperatur von 160° Celsius und<br />

Gussasphalt mit 220 - 240° Celsius eingebaut. Sollten Sie Kenntnis aus Plänen,<br />

Besprechungen, etc. darüber erlangen, dass als Bodenbelag eines der oben angeführten<br />

Materialien eingebaut werden soll, kommen Sie unverzüglich Ihrer Warnpflicht nach.<br />

Es ist darauf zu achten, dass speziell im Sommer sämtliche Fenster und Tore des<br />

Gebäudes auch nach dem Fertigstellen der Asphaltierungsarbeiten bis zur Erkaltung<br />

Verarbeitungsleitfaden - 68 - BRUCHA GmbH


des Mediums geöffnet bleiben. Die Temperatur verharrt ansonsten unter den<br />

Dachpaneelen. Weil das innere Blech (Untergurt) zwischen den Befestigungen an den<br />

Pfetten in der Dehnung gesperrt ist, kommt es zu Faltenbildungen an den<br />

Paneelunterseiten! Bereits an mehreren Objekten konnten derartige Auswirkungen<br />

festgestellt werden. Es ist zwar die Tragfähigkeit der Paneele nicht eingeschränkt, ein<br />

optischer Mangel ist aber zweifellos vorhanden.<br />

Ein Tag nach dem Einbau einer bituminösen Asphaltierung<br />

8.25 Verwendung von PUR – Pistolenschaum:<br />

Ein Tag nach dem Einbau von Gussasphalt<br />

Vor dem Anbringen von Verkleidungsblechen sind die Fugen mit PUR-<br />

Pistolenschaum zu füllen. Beachten Sie aber, dass PUR – Pistolenschaum, wie auch<br />

Dosenschaum nicht dampfdicht sind! PUR - Pistolenschaum ist auf, mit Wasser zu<br />

benetzenden Paneelschaumflanken aufzubringen, widrigenfalls eine flankenver-<br />

bindende Haftung nicht gegeben ist. Auch nach dem Einbau des PUR-Ortschaumes ist<br />

die Oberfläche mit Wasser zu benetzen. Achten Sie darauf, dass überschüssiger oder<br />

abtropfender Schaum nicht auf die fertige Oberfläche der Paneele gelangt. Restlos sind<br />

die Flecken später nur sehr schwer entfernbar. Wenn, dann muss der Schaum sofort<br />

entfernt werden.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 69 - BRUCHA GmbH


Verarbeitungsleitfaden - 70 - BRUCHA GmbH


9. Konstruktionen mit Stahlsandwichelementen - Details<br />

In der Planung von Detaillösungen sind folgende 5 Grundregeln einzuhalten:<br />

Luft-, und Winddichtheit (Bei konditionierten Gebäuden)<br />

Wärmebrückenfreiheit (so gut wie möglich)<br />

Schlagregendichtheit<br />

Optisch gutes Aussehen<br />

Sturmsichere Befestigung mit nachhaltigen Befestigungselementen<br />

9.1 Querstoß:<br />

Das obere Paneel ist auf eine Länge von mindestens 200mm freizuschneiden. Der<br />

Schaum, beziehungsweise die Mineralwolle ist in diesem Bereich säuberlich zu<br />

entfernen. Bringen Sie an der Stirnseite des Querstoßes ein geschlossenzelliges<br />

Dichtband mit einer Stärke von 10mm auf ganzer Höhe des Dämmkernes ein.<br />

Unterfuttern Sie auf der gegenständlichen Pfette das firstseitige Paneel mit einem<br />

durchlaufenden Distanzstreifen (Gummi) von mindestens 4mm (z.B.: Fa. Würth).<br />

Dadurch entsteht ein derart großer Spalt, wo das kapillare Einsaugen von Wasser nicht<br />

möglich ist. Auch in den Spalt geratenes Regenwasser kann wieder auslaufen, die<br />

Stelle kann austrocknen. Kleben Sie im Stoßinneren zweireihig jeweils ein Dichtband<br />

vom Typ 4 mit einer Breite von mindestens 15mm. Wegen der gegenläufigen<br />

Längendehnung in Folge der thermischen Einwirkung dürfen die Deckschalen des<br />

oberen und unteren Dachpaneels keinesfalls miteinander verschraubt werden.<br />

Aufgrund der Längendifferenzen würden sich bereits im ersten Jahr undichte<br />

Langlöcher ergeben und die Schrauben ausfallen. Die Tiefsicken dürfen keinesfalls<br />

verschraubt werden. Achten Sie darauf, dass die Bleche durch die eingelegten<br />

Dichtbänder unter keinen Umständen miteinander kontaktieren. Durch die<br />

Kapillarwirkung würde Wasser in den Spalt gesaugt, wodurch es zu Undichtheiten im<br />

Querstoßbereich und zur Korrosion der Bleche innerhalb des Querstoßes kommt.<br />

Auf der nächsten Seite ist ein Schnitt durch einen Querstoß abgebildet.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 71 - BRUCHA GmbH


Der Querstoß darf ausschließlich oberhalb einer Pfette ausgeführt werden!<br />

FALSCH:<br />

Am Foto sehen Sie auslaufende Rostspuren aus dem<br />

Querstoß, weil nur ein Dichtband eingelegt wurde und die<br />

Bleche aneinander kontaktieren. So kann die Kapillarwirkung<br />

sich gut entfalten. Weiters wurden keine Verschraubungen<br />

angebracht. Dieser Stoß ist nicht regenwasserdicht.<br />

FALSCH:<br />

Ein Querstoß in den Tief-, und Hochsicken unglaublich oft verschraubt.<br />

Die Paneelaußenschalen dillatieren, die Schraublöcher<br />

werden zu Langlöchern (siehe Kapitel Wärmeausdehnung),<br />

Wasser dringt ein – bei MIWO-Paneele ein fataler Fehler,<br />

welcher zur Paneelzerstörung führt, beim PUR-Paneel jedenfalls<br />

Undichtheiten Sanierung ist sehr schwierig.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 72 - BRUCHA GmbH


Sanierungsempfehlung eines mangelhaften Querstoßes:<br />

Die an den obigen Fotos beschriebenen Fehler gibt es sehr häufig, wo es zu<br />

Wassereintritten kommt. Von einer Sanierung mit diversen dauerelastischen<br />

Dichtmitteln ist dringend abzuraten. Es würde damit nur viel Arbeitszeit und<br />

Dichtmaterial verschwendet werden. In der Praxis hat sich die Sanierung mit<br />

harzgetränkten Fliesmatten in der Breite von etwa 400 – 500mm von der Firma<br />

TRIFLEX mit 2-komponentigem Harz auf PUR-Basis bewährt. Die Kontaktflächen<br />

müssen vorher unbedingt gut mit dem passenden Reiniger gesäubert werden. Bei<br />

Bedarf informieren Sie sich unter www.triflex.com. Dabei wird der Querstoß, samt<br />

den Schrauben auf ganzer Länge einlaminiert. Das Material hat auch im ausgehärteten<br />

Zustand eine brauchbare Dauerelastizität, welche aufgrund der bereits beschrieben<br />

Dillatation (Längenänderung) der Paneelaußenschalen nachhaltig unbedingt<br />

erforderlich ist.<br />

9.2 Traufendetails:<br />

Befestigung d. Rinnenhakens in<br />

Hochsicke mit Selbstbohrschrauben<br />

Freischnitt<br />

Tropfnase herstellen<br />

Typ 4<br />

Blechwinkel<br />

Zahnblech bei MIWO-Paneel<br />

Thermischer Schnitt,<br />

wenn erforderlich<br />

Verarbeitungsleitfaden - 73 - BRUCHA GmbH


Ein Traufenfreischnitt ist sehr zu empfehlen. Die Tiefe dieses Freischnittes ist je nach<br />

Rinnendimension vom werkausführenden Unternehmer so zu gestalten, dass das<br />

Niederschlagswasser in die Rinne tropft. Die Rinnenhaken werden direkt in die<br />

Hochsicke des Paneels eingebaut und mit zwei selbstbohrenden Schrauben durch die<br />

Dachaußenschale befestigt. Die Stabilität ist besser, wenn jeweils der Paneelstoß als<br />

Befestigungspunkt des Rinnenhakens gewählt wird, weil hier die beiden<br />

überlappenden Bleche wesentlich mehr Stabilität geben. Die Beilage von Kalotten ist<br />

empfehlenswert. Den erforderlichen Spalt stellen Sie mit einem Werkzeug aus<br />

Flachstahl und dem Hammer her. Schieben Sie den vorher geformten Rinnenhaken ein<br />

und verschrauben ihn mit der Dachaußenschale. Mit positivem Ergebnis wurde eine<br />

Belastungsprobe dieser Rinnenhakenbefestigung durchgeführt. Der Schaum ist mit<br />

einem Blechwinkel / Zahnblechwinkel abzudecken.<br />

Kastenrinnen:<br />

Auch in diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Vorderkante der Rinnen tiefer liegt<br />

als die Innere, um gegebenenfalls stauendes Wasser nach außen ablaufen zu lassen.<br />

Generell:<br />

Bei Dachrinnen, egal welcher Bauart auch immer, ist ein Gefälle gemäß ÖNORM<br />

B 2221 einzubauen. Ferner müssen in maximalen Abständen von 15,00 Metern<br />

Dehnungsmöglichkeiten (Diller) für die Rinnen geschaffen werden.<br />

Sollte die Rinnenvorderkante höher sein als die hintere Kante, so ist die<br />

Rinnenvorderseite unbedingt mit Notentwässerungsmöglichkeiten in Form von<br />

Speiern auszurüsten.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 74 - BRUCHA GmbH


9.3 Hallenfirst: Satteldach:<br />

1 Firstblech (verz. besch.) 5 Dichtband Typ 3 (siehe Tabelle)<br />

2 Bohrschrauben mit Dichtung (Niro) 6 PUR-Ortschaum, Steinwolle bei MIWO-Paneelen<br />

3 Zahnblech (verz. besch.) 7 Dichtband Typ 4 (siehe Tabelle)<br />

4 Profilfüller (selbstklebend)<br />

Wie in der oberen Zeichnung ersichtlich, ist die Firstausbildung richtig hergestellt.<br />

Kanten (schachteln) Sie stets die Tiefsicken der Paneelaußenschale hoch, verwenden<br />

Sie Profilfüller und Zahnbleche. Ohne Zahnblech besteht die Gefahr, dass Sturm oder<br />

Vögel die Profilfüller entfernen. Ferner schützen Sie durch das Blech die Profilfüller<br />

vor UV-Licht. Die Stöße der Firstbleche werden als Schiebefalz ausgeführt (siehe<br />

dazu die Fachregeln des Spenglerhandwerks). Sollten Abdichtungen mit<br />

dauerelastischen Dichtstoffen erforderlich sein, so ist die Dichtmasse so einzubauen,<br />

dass sie vor direkter UV-Einstrahlung geschützt ist.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 75 - BRUCHA GmbH


Einbau von Profilfüllern / Zahnbleche am Dach:<br />

Bei Hallenfirst, Hallenhalbfirst, Durchdringungen, Lichtkuppeleinfassungen ist der<br />

Einbau sogenannter Profilfüller zur Abdichtung zwischen dem eigentlichen Paneel und<br />

dem entsprechenden Anschlussblech erforderlich. Sie erhalten diese Teile als Zubehör<br />

bei Ihrem Paneelhersteller. Trotz dem Einbau solcher Füller ist es notwendig, das<br />

Ende des Deckblechs, unterhalb des Verkleidungsblechs zu schachteln. Die Abbildung<br />

unten zeigt eine solche Schachtelung.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 76 - BRUCHA GmbH


9.4 Ortgang:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 77 - BRUCHA GmbH


9.5 Wandpaneelquerstoß:<br />

Stützwinkel setzen!<br />

Der durchlaufende Stützwinkel ist wichtig, um die Last der oberen Paneele in die<br />

Tragkonstruktion und nicht auf die darunterliegenden Paneele, abzutragen. Die<br />

Außenblechschale muss in beiden Freiraum zur Ausübung der Dilatation haben.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 78 - BRUCHA GmbH


9.6 Sockelanschluss Paneelvertikalmontage:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 79 - BRUCHA GmbH


Es sind viele Detaillösungen möglich. Zu bedenken sind immer folgende Punkte:<br />

thermische Trennung (tunlichst keine Wärmebrücken einbauen)<br />

möglichst auf den Einsatz dauerelastischer Dichtstoffe verzichten. Bei<br />

Unvermeidbarkeit dürfen die Fugen nicht ungeschützt dem Sonnenlicht und somit<br />

der UV und IR – Belastung ausgesetzt sein.<br />

Beachten Sie bei horizontal montierten Paneelen den Bimetall Effekt, speziell im<br />

unteren Anschlussbereich. Sie dürfen in diesem Fall den Stützwinkel nicht am<br />

Boden andübeln, sondern mitsamt dem äußeren Tropfblech nur am Paneel<br />

befestigen. Unter dem Stützwinkel kleben Sie das Dichtband vom Typ 2. Die<br />

Lösung ist somit gleitend und das Paneel kann sich frei bewegen. Die Abdichtung<br />

erfolgt durch das Dichtband.<br />

Die Stöße von Sohlbankkantteilen sind unbedingt in Form von Schiebefälzen<br />

herzustellen.<br />

Schiebefalz der Sohlbank in sauberer Ausführung<br />

Unterer Paneelbschluss mittels Kantprofil mit Entwässerungsschlitzen<br />

bei Vertikalmontage<br />

Verarbeitungsleitfaden - 80 - BRUCHA GmbH


9.7 Attikaabdeckung, welche den Bimetalleffekt zulässt.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 81 - BRUCHA GmbH


Eben bei horizontal montierten Paneelen großer Stützweiten ist bei der<br />

Attikaverblechung darauf zu achten, dass das Paneel in seiner Bewegung nicht<br />

gesperrt wird. Speziell bei Paneelen der Farbgruppe III und Südseite wird es ansonsten<br />

zu Spannungsproblemen kommen. Mehrfaches Befestigen würde Falten in der<br />

Paneeloberfläche hervorrufen. Deswegen überlegen Sie immer bei Ihrer Detailplanung<br />

und Gestaltung der Anschlüsse auf den Bimetall Effekt und sperren Sie dieses<br />

Bewegungen nicht.<br />

9.8 Toreinfassung<br />

Torleibungen sind je nach Anforderungen zu isolieren. Schon bei der<br />

Konstruktionsplanung ist dies zu berücksichtigen, weil die Auswechslungsrahmen<br />

(aus Formrohren oder Leimholz) eben um das Maß des Dämmstoffes weiter zu<br />

konzipieren sind. Zu beachten ist stets die thermische Trennung. Zwischen<br />

anschlagenden Vertikalschienen der Sektionaltore und dem Verkleidungsblech der<br />

Leibung ist ein Dichtband vom Typ 3 einzubauen.<br />

Wie etwa am Foto rechts kann eine sorgfältig ausge-<br />

führte Torleibungsverblechung aussehen. Das Ver-<br />

kleidungsblech wurde innen umgekantet, worauf<br />

später die Laufschiene des Sektionaltors geschraubt<br />

wird. Außen sehen Sie einen Blechhaftwinkel, an<br />

welchem das eigentliche Leibungsblech an der Stirn-<br />

seite angenietet ist. Als Dämmmaterial wurde in<br />

diesem Fall Styropor verwendet.<br />

Hier ist eine weitere Art abgebildet,<br />

wie eine Leibungsverblechung ausge-<br />

führt werden kann. Aufgrund der ta-<br />

schenförmigen Kantung kann im Falle<br />

einer Beschädigung der Außenteil sehr<br />

einfach gewechselt werden, ohne die<br />

Torlaufschiene zu lösen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 82 - BRUCHA GmbH


Sturzverkleidungen wärmegedämmt unter Einbeziehung der Dichtbänder nach OIB 6:<br />

9.9 Fenstereinbau:<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Fenster gemäß der ÖNORM B 5320 eingesetzt und<br />

abgedichtet werden. Sie sind tunlichst in dafür baulich vorgesehene<br />

Auswechslungsrahmen einzusetzen. Bei horizontaler Paneelmontage unter großen<br />

Stützweiten und womöglich südlicher Ausrichtung der Fassade ist der direkte Einbau<br />

von Fenstern in die Paneelwand, ohne entsprechender Auswechslung wegen des<br />

Bimetall Effekts zu unterlassen. Es kam vor, dass Glaselemente aus Gründen der<br />

Überspannung zerbarsten, Fenster klemmten, etc…<br />

Innenseitig ist das Dichtband vom Typ 7, außen jenes des Typs 8 einzusetzen. Für<br />

großflächige Abdichtungen zu Pfosten-Riegelfassaden kann halleninnenseitig zur<br />

inneren Paneelschale auch mit der Bitumenfolie, Typ 10 gearbeitet werden.<br />

Thermische Trennung aufgrund dessen, dass das Fenster<br />

bei der Montage nach außen geschoben wurde. Innenseitig<br />

klebt das diffusionsdichte Fensterdichtband vom<br />

Typ 7<br />

Der richtige Einsatz der Dichtbänder, verbunden mit<br />

handwerklicher Spenglerqualität der Verkleidungen<br />

gewährleistet die optimale Abdichtung.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 83 - BRUCHA GmbH


Das Fenster muss mit einem unteren Sohlbankanschlussprofil<br />

ausgestattet sein. Mit dem diffusionsoffenen Dichtband<br />

vom Typ 8 wird außenseitig dicht gemacht. Darüber<br />

kommt die Blechverkleidung.<br />

Im Sturz wird der Schaum hinter dem Außenfalz schlitzförmig<br />

ausgearbeitet, um später den Hochzug einbauen zu<br />

können. Beiderseits oberhalb der seitlichen Leibungsverblechungen<br />

ist eine Ausnehmung im Schaum herzustellen,<br />

damit die Hochkantung Platz findet.<br />

Die Sturzverkleidung ist nun fachgerecht eingebaut. Von<br />

den Kanten einwärts sollte die obere Kehlfuge beiderseits<br />

etwa 100mm lang mit Hybriddichtmasse abgedichtet<br />

werden. Keinesfalls darf die Dichtmasse über die Länge<br />

der Sturzverkleidung durchgezogen werden, das Wasser<br />

wäre ansonsten eingeschlossen!<br />

Das hinter der Fensterkante hochgezogene Sohlbankblech<br />

mit der Seitenverkleidung. Dahinter befindet sich umlaufend<br />

das Dichtband Typ 8 als erste Dichtebene.<br />

Die Leibungsbleche werden oben geschachtelt. Wichtig bei<br />

dieser Methode ist, dass unter dem Sohlblech und den Leibungsblechen<br />

sorgfältig und durchdringungsfrei das Fensterdichtband<br />

vom Typ 8 eingebaut ist.<br />

Von unten wird eine Himmelverkleidung aus gekantetem<br />

Blech vorne eingehängt und rückwärts am Fenster befestigt.<br />

Auch hier ist wieder das Fensterfugenband vom Typ 8<br />

einzubauen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 84 - BRUCHA GmbH


9.10 Außenecken:<br />

Verarbeitungsleitfaden - 85 - BRUCHA GmbH


Die elegantere Art einer Eckverblendung mittels verdeckter<br />

Haftwinkel. Zwischen Paneeloberfläche und Haftwinkeln ist<br />

das Dichtband vom Typ 4 einzubauen. Die Haftwinkel können<br />

mit selbstbohrenden Schrauben befestigt werden. Das<br />

Eckblech selbst wird mit beschichteten Alunieten mit Edelstahldorn<br />

an den Flanken der Haftwinkel befestigt.<br />

Vermeidung der Wärmebrücke:<br />

Hier die Industrie-, und somit preisgünstigere Variante, bei<br />

welcher die Befestigungslappen sichtbar sind. Auch hier sind<br />

wieder die Dichtbänder vom Typ 4 einzubauen.<br />

Achten Sie auf die Herstellung einer winddichten und dampfdiffusionsfreien<br />

Verbindung! Ort PUR-Schaum selbst ist nicht dampfdicht. Durch das Anbringen von<br />

passenden Dichtbändern wird ein<br />

geeigneter Zustand erreicht. Des-<br />

wegen verzichten Sie niemals,<br />

solche einzubauen. Am Bild rechts<br />

erkennen Sie, dass vor der Montage des Randpaneels<br />

der innere Blechstreifen entfernt<br />

wurde, weil dieser eine Wärme-<br />

brücke darstellen würde.<br />

9.11 Schneefang:<br />

Gemäß ÖNORM B 2221, Pkt. 5.3.2.3 ist vom Werkunternehmer der Bauherr oder sein<br />

Vertreter auf die allfällige Erfordernis einer Schneehaltevorrichtung hinzuweisen. Es<br />

werden die unterschiedlichsten Systeme angeboten. Aus vielen begutachteten<br />

Schneefängen sind die beiden folglich abgebildeten als am geeignetsten<br />

hervorgegangen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 86 - BRUCHA GmbH


Zweizügiger Schneefang mit zwei Schrauben in die Pfette<br />

befestigt.<br />

Einzügiger Schneefang mit einer Schraube in die Pfette<br />

befestigt mit Eiskrallen.<br />

Es werden Bügel in feuerverzinkter Ausführung hergestellt. Die Befestigung dieser<br />

Bügel erfolgt weit hinten, wodurch eine relativ große Auflagefläche zum Einbringen<br />

der Kräfte in das Paneel entsteht. Montiert werden die Bügel im Abstand von etwa<br />

2,00m und die Befestigung erfolgt direkt in die Pfette mittels Schrauben mit EPDM -<br />

Dichtung. Im Spenglerzubehör erhältliche feuerverzinkte Rohre sind lediglich durch<br />

die Bohrungen der Konsolen zu stecken und können somit unbeeinträchtigt gleiten.<br />

Für die Rohrverbindung verwenden Sie Einsteckmuffen. Es könnten auch<br />

handelsübliche Eiskrallen eingesetzt werden. Bedenken Sie hier aber die Gefahr von<br />

Eisstau!<br />

Versperrt Eis den Durchgang zur Regenrinne durch die Eiskrallen, so ist die<br />

Wahrscheinlichkeit hoch, dass speziell bei flacheren Dächern kurzfristig Stauwasser<br />

über den Paneelstoß in das Gebäudeinnere gelangt und Schaden verursacht! Sie haben<br />

Warn-, und Hinweispflicht!<br />

Die Montage eines Schneefanges unmittelbar unterhalb eines Querstoßes der<br />

Paneele ist nicht zulässig.<br />

Besonders gefährdet sind auskrag-<br />

ende Dachvorsprünge oder Vor-<br />

dächer von beheizten Hallen, wo<br />

im Rinnenbereich ein Wasserleit-<br />

blech montiert wurde. Zu gegebener<br />

Zeit läuft Tauwasser von der Dach-<br />

fläche ab und staut sich im Bereich<br />

der Traufe beim kalten, auskragen-<br />

den Dachteil, wird zu Eis und verstopft den Eingang in die Rinne. In weiterer Folge<br />

laufen die Paneele über und Wasser dringt entweder in das Gebäude ein, oder tropft<br />

Verarbeitungsleitfaden - 87 - BRUCHA GmbH


vom unteren Paneelfalz zu Boden. Das untere Ende der Paneele muss frei für etwaig<br />

entstehendes Kondenswasser aus dem Längsfalz sein. Es dürfen hier keinerlei Profile,<br />

Kanthölzer, etc. diese Wege ohne kontrollierter Entwässerungsmöglichkeit versperren.<br />

9.12 Auswechslungen / Lichtkuppeln:<br />

Auswechslungen für Durchführungen bei Dächern von mindestens 5° (Winkelgrade)<br />

Dachneigung sind möglich. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die<br />

Wärmedämmung gleichwertig hergestellt und keine Wärmebrücken vorhanden sind.<br />

Die Einfassungen müssen in handwerklicher Feinarbeit unter Einhaltung der<br />

Fachregeln des österreichischen Spenglerhandwerks hergestellt werden. Hochzüge<br />

sind mindestens 150mm, in schneereicheren Gebieten mindestens 300mm über die<br />

wasserführende Ebene zu führen.<br />

Zu prüfen ist, ob die Dachpaneele<br />

mittels Auswechslungsrahmen aus<br />

Holz oder Stahl zu stützen sind. Bei<br />

herkömmlichen Aufsatzkränzen<br />

führen Sie das bergseitige Schlepp-<br />

blech bis unter die Firstkappe.<br />

Achten Sie auf die richtige Höhe der<br />

Aufsatzkränze.<br />

Bei Mineralwollepaneelen:<br />

Die sichtbaren Paneelschnittkanten<br />

müssen mit dem diffusionsoffenen<br />

Dichtband vom Typ 8 vor dem Ein-<br />

bau der Blechverkleidung abge-<br />

dichtet werden. Andernfalls strömt<br />

hier Warmluft in den Wollekern und<br />

es kommt zu Kondenswasser, was<br />

das MIWO-Paneel zerstört.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 88 - BRUCHA GmbH


Fertige Aufsatzkränze:<br />

Am Markt gibt es auch aus GFK laminierte Aufsatzkränze, welche auf die Paneele<br />

geklebt werden. Genaue Montageinformationen erhalten Sie beim Hersteller dieser<br />

Produkte (z.B. Fa. Eberspächer). Bei großen Stützweiten ist durch den Einbau von<br />

Auswechslungsrahmen diese Stützweite im gegenständlichen Feld aus<br />

Differenzverformungsgründen zu halbieren. Siehe dazu Kapitel Durchbiegungen und<br />

Sperre der Durchbiegung.<br />

Werden Lichtkuppelausschnitte oder Ausschnitte allgemeiner Natur in MIWO-<br />

Dachpaneelen hergestellt, so ist das Eindringen von Warmluft in den Dämmkern durch<br />

das Abkleben der Schnittkanten mit Dichtbändern des Typs 8 zu verhindern.<br />

9.13 Absturzsicherungen:<br />

Für ein sicheres Begehen von Hallendächern durch das Wartungspersonal sind<br />

standsichere Anhängepunkte zum Fixieren der Leinen für Auffanggurte<br />

vorgeschrieben. Es gibt hier die unterschiedlichsten Systeme. Achten Sie als<br />

Verlegebetrieb immer darauf, dass bei der Montage die Herstellervorgaben<br />

genauestens befolgt werden. Verwenden Sie hier aus Haftungsgründen ausschließlich<br />

geprüfte Systeme und fertigen sie solche selbst nicht an.<br />

Eine solche Platte als Beispiel in der Draufsicht.<br />

9.14 Dachdurchbrüche:<br />

Am besten verwenden Sie vorgefertigte Rohrmanschetten. Beachten Sie in solchen<br />

Fällen, dass durchgehende Metallrohre eine Wärmebrücke darstellen und das<br />

durchführende Rohr eventuell zusätzlich gedämmt werden muss. Insbesondere<br />

beachten Sie dies bei MIWO-Paneelen, um jegliche Art von Kondenswasser von vorne<br />

herein auszuschließen. Gegebenenfalls machen Sie von Ihrer Warn und Hinweispflicht<br />

Gebrauch!<br />

Verarbeitungsleitfaden - 89 - BRUCHA GmbH


Montagehinweise:<br />

1. Wählen sie die passende Rohrmanschette entsprechend der Tabelle aus. Schneiden sie die<br />

Rohrmanschette entsprechend dem Rohrdurchmesser auf bzw. ab. Für einen Preßsitz soll die Rohröffnung<br />

20% kleiner als der Rohrdurchmesser sein.<br />

2. Stülpen sie die Rohrmanschette von oben über das Rohr nach unten. Das Spezialgleitmittel Art.Nr. 0893126<br />

erleichtert die Installation.<br />

3. Passen sie den Aluminiumrahmen der Profilform der Dachdeckung oder Wandbekleidung an. Ein stumpfes<br />

Werkzeug hilft bei der Anpassung an enge Radien.<br />

4. Fügen sie zwischen dem rechteckigen Flansch und der Profiltafel Würth Spenglersilikon Art.Nr. 0892 310x001<br />

5. Nun befestigen sie den Aluminiumrahmen mit Zebra Piasta Schrauben Art.Nr. 0214 955x525. Der Abstand der<br />

Schrauben darf maximal 60 mm betragen. Um eine höhere Dichtigkeit zwischen Rohrmanschette und Rohr<br />

zu erreichen, empfehlen wir Schlauchschellen bzw. Universalspannband Art.Nr. 0547 zu verwenden.<br />

1. 2. 3.<br />

4. 5.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 90 - BRUCHA GmbH


10. Brandschutzpaneele:<br />

Bei Konstruktionen, wo Sandwichpaneele mit mineralischem Dämmkern zum Einsatz<br />

kommen, handelt es sich meistens um Brandabschlüsse, die die Funktion zu erfüllen<br />

haben. Deswegen muss hier sorgfältig nach den Regeln der Technik gearbeitet werden.<br />

Es handelt sich um Sandwichpaneele mit einem Kern aus Steinwolle (Flammpunkt ><br />

1000° Celsius), welcher als unbrennbar gilt. Die Paneele wurden auf ihre<br />

Brandschutztauglichkeit geprüft. Seitens des werkausführenden Unternehmers ist ein<br />

Attest des Paneelherstellers einzufordern, um sicherzustellen, dass die angedachten<br />

Paneele tatsächlich für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet sind. Die<br />

korrekte Ausführung der Anschlüsse zu benachbarten Gewerken liegt in der<br />

Verantwortung des werkausführenden Unternehmens.<br />

10.1 Dachpaneel:<br />

Der Längsrandverbund der Paneele ist mit einer PE-Folie als Dampfbremse<br />

verschlossen. So gelangt Warmluft, welche vom Halleninneren aufgrund des höheren<br />

Luftdrucks zwar in den Spalt, aber nicht in den Dämmkern. Die Steinwolle kann somit<br />

nicht durch Kondenswasser oder eindringendem Regenwasser Schaden erleiden.<br />

Diese, an beiden Längsseiten eingebauten Folien dürfen weder beschädigt noch<br />

entfernt werden. Eine im Falz der Blechinnenschale angebrachte Dichtung vom Typ 3<br />

sorgt bei fachgerechter Montage der Paneele dafür, dass möglichst wenig Warmluft in<br />

den Paneelstoßspalt eindringt.<br />

Wurde die Dampfbremse beschädigt oder ist der Verlegeabstand der Paneel zu groß<br />

geraten, so muss der betroffene, innere Längsstöße mit opalfarbig und mattierten<br />

Klebeband in 50mm Breite und verstärktem Acrylatkleber (Würth Eurasol, ohne<br />

Beschriftung) abgeklebt werden. Der Fachhändler berät diesbezüglich. Opalfarbig und<br />

mattiert deswegen, weil dieses Band auf der in RAL 9002 beschichteten Fläche aus<br />

angemessener Entfernung kaum zu bemerken ist, glänzende Bänder hingegen sehr.<br />

Die Ausführung eines Querstoßes am Dach ist möglichst zu vermeiden. Falls dies<br />

dennoch unumgänglich ist, so ist die Beachtung dieser Regeln äußerst wichtig. Beim<br />

Traufendetail müssen unbedingt ein Freischnitt hergestellt und eine Abtropfkante<br />

ausgeführt werden. Die freiliegende Paneelstirnseite ist den Witterungseinflüssen<br />

ausgesetzt und unbedingt mittels Blechkantteil zu verschließen.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 91 - BRUCHA GmbH


10.2 Thermischer Schnitt:<br />

Bei Brandschutzpaneelen ist besonders auf die starke Verminderung der Tragfähigkeit<br />

durch den thermischen Trennschnitt im Bereich von Auskragungen zu achten! Weiters<br />

muss der Trennschnitt zwecks Verhinderung des Eindringens von Luft mit dem<br />

Dichtband (z.B. Würth Eurasol) abgedichtet werden.<br />

10.3 Wand-, u. Fassadenpaneele:<br />

Genau wie beim PUR-Paneel gibt es auch die Auswahl zwischen sichtbarer und<br />

verdeckter Befestigung. Aufgrund des Kompressionsverhaltens der Steinwolle sind<br />

unbedingt Druckverteilplatten an den Befestigungspunkten zu verwenden.<br />

10.4 Sockeldetail:<br />

Es ist zumindest ein keilförmiger Freischnitt herzustellen, um das Aufsaugen von<br />

Wasser durch die Steinwolle zu verhindern.<br />

Bei der Planung des Details achten Sie<br />

immer darauf, dass eindringendes Regen-<br />

Wasser oder Leckwasser ungehindert<br />

wieder auslaufen kann, ohne mit der Stein-<br />

wolle jemals in Berührung zu kommen.<br />

10.5 Querstoß in der Fassade:<br />

Auch hier muss darauf geachtet werden, dass die Wolle zwecks Verhinderung des<br />

Ansaugens von Wasser, keilförmig hinterschnitten wird. Die Mineralwolle muss hier<br />

restlos entfernt werden. Zugleich ergibt sich eine Wärmebrücke, welche zu dämmen<br />

ist. Die Lasten der Oberen dürfen nicht auf die darunter montierten Paneele direkt<br />

abgetragen werden. Es kann zu Überlastungen und Faltenbildung in der Fassade<br />

kommen. Ferner muss sich die Paneelaußenschale frei dehnen können. Verstärkt tritt<br />

dies bei dunklen Außenfassaden auf. Ein durchgehender Stützwinkel, auf welchem<br />

lediglich die Paneelinnenschale aufliegt ist zu setzen.<br />

10.6 Unterkonstruktion:<br />

Die Unterkonstruktion einer Brandwand ist in der gleichen Kategorie brandhemmend<br />

oder brandbeständig herzustellen wie das Paneel selbst. Die Brandlast gilt statisch als<br />

zusätzlicher Lastfall. In entsprechenden Abständen sind Wandriegel zu errichten.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 92 - BRUCHA GmbH


Beachten Sie, dass eine Brandwand im Brandfalle eigenständig stehen bleiben muss.<br />

Die meisten Hersteller geben lediglich die Flächenlasten (Wind, Schnee) an, nicht aber<br />

die Brandlast! Brandhemmende Paneele an die brandtechnisch ungeschützte<br />

Stahlkonstruktion einer Halle geschraubt, gilt nicht als Brandwand!<br />

Österreichische Brandverhütungsstellen<br />

Institut für technische Sicherheit Schutzhaus<br />

Siebenbrunnengasse 21a/ 3<br />

A-1050 Wien<br />

T +43 (0) 1 / 544 2502<br />

F +43 (0) 1 / 544 2502-43<br />

http://www.schutzhaus.at<br />

Brandverhütungsstelle im Landesfeuerwehrverband Burgenland<br />

Leithabergstraße 41<br />

A-7000 Eisenstadt<br />

T +43 (0)2682 / 62105 -18<br />

F +43 (0)2682 / 62105 -36<br />

bv@lfv-bgld.at<br />

http://www.lfv-bgld.at<br />

Landestelle für Brandverhütung des Bundeslandes Niederösterreich<br />

Langenlebarner Strasse 106, 3.OG<br />

A-3430 Tulln<br />

T +43 (0)2272 / 61910<br />

F +43 (0)2272 / 1910-16680<br />

office@brandverhuetung-noe.at<br />

http://www.brandverhuetung-noe.at<br />

Brandverhütungsstelle für Oberösterreich reg. Gen.m.b.H.<br />

Petzoldstraße 45 – 47<br />

A-4017 Linz<br />

T +43 (0)732 / 7617250<br />

F +43 (0)732 / 761729<br />

office@bvs-linz.at<br />

http://www.bvs-linz.at<br />

Salzburger Landesstelle für Brandverhütung<br />

Karolingerstraße 23<br />

A-5020 Salzburg<br />

T +43 (0)662 / 827591<br />

F +43 (0)662 / 822 323<br />

bvsalzburg@aon.at<br />

Landesstelle für Brandverhütung in Steiermark<br />

Roseggerkai 3/ III<br />

A-8010 Graz<br />

T +43 (0) 316 / 827471<br />

Verarbeitungsleitfaden - 93 - BRUCHA GmbH


F +43 (0) 316 / 827471 -21<br />

brandverhuetung@bv-stmk.at<br />

http://www.bv-stmk.at<br />

Kärntner Landeskommission für Brandverhütung<br />

Domgasse 21<br />

A-9020 Klagenfurt<br />

T +43 (0)463 / 5818-460<br />

F +43 (0)463 / 5818-200<br />

gerald.wedenig@klv.at<br />

http://www.brandverhuetung-ktn.at<br />

Tiroler Landesstelle für Brandverhütung<br />

Sterzingerstraße 2/ Stöcklgebäude<br />

A-6020 Innsbruck<br />

T +43 (0) 512 / 581373<br />

F +43 (0) 512 / 581373-20<br />

bv-tirol@utanet.at<br />

Brandverhütungsstelle Vorarlberg<br />

Römerstraße12<br />

A-6900 Bregenz<br />

T +43 (0) 5574 / 42136-0<br />

F +43 (0) 5574 / 42136-25<br />

vorarlberg@brandverhuetung.at<br />

http://www.brandverhuetung.at<br />

Vor Inangriffnahme eines solchen Projekts ist eine Skizze herzustellen, anhand derer<br />

mit der zuständigen Brandverhütungsstelle ein Einvernehmen herzustellen ist.<br />

Verarbeitungsleitfaden - 94 - BRUCHA GmbH

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