S P E R R F R I S T : Veranstaltungstermin - Es ... - Stadt Leverkusen
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Rede<br />
Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn<br />
Verleihung <strong>Leverkusen</strong> Taler<br />
S P E R R F R I S T : <strong>Veranstaltungstermin</strong><br />
- <strong>Es</strong> gilt das gesprochene Wort -<br />
Samstag, 13. November 2010, 11.00 Uhr, Spiegelsaal Schloss Morsbroich<br />
Liebe Ehrengäste,<br />
liebe Mitglieder der Jury,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
zunächst einmal herzlichen Dank dem Blechbläser-Ensemble der Musikschule <strong>Leverkusen</strong><br />
für diesen stimmungsvollen Start. Wir dürfen uns nachher noch auf zwei weitere Stücke der<br />
Musiker unter Leitung von Martin Winkel freuen.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
bereits zum neunten Mal verleihen wir in diesem Jahr den <strong>Leverkusen</strong>-Taler, genauer<br />
gesagt, drei dieser Auszeichnungen gehen an insgesamt 13 Ehrenamtler. Wieso drei<br />
Medaillen für 13 Personen werden Sie sich vielleicht fragen. Muss die <strong>Stadt</strong> jetzt auch schon<br />
am Metall für diese besondere Ehrung sparen? Oder will man den Taler nicht in inflationären<br />
Mengen in Umlauf bringen?<br />
Natürlich ist die Erklärung einfacher. Einer der Taler geht gleich an 11 Damen, weil sie ihn<br />
stellvertretend für alle entgegen nehmen, die im Laufe von 45 Jahren in der Caritas-<br />
Kleiderkammer gearbeitet haben.<br />
Zwei einzelne Ehrenamtler bekommen den Ehrenamtstaler außerdem:<br />
· Frau Elisabeth Löb für die außergewöhnlich intensive rechtliche Betreuung von<br />
Menschen, denen das Amtsgericht eine Begleitung zur Seite gestellt hat und<br />
· Herr Heinrich Becker, der seit fast 50 Jahren ehrenamtlich aktiv ist.<br />
Ich will jetzt nicht den Laudatoren vorgreifen: Wenn ich mir aber die Motive der heute
- 2 -<br />
Geehrten ansehe, fällt mir zweierlei auf: Oft ist es ein einschneidendes persönliches<br />
Erlebnis, das Menschen motiviert, sich zu engagieren. Genauso wichtig scheint aber auch<br />
das Bedürfnis zu sein, die Erfahrungen und Kompetenzen weiterzugeben, die im Laufe eines<br />
Lebens erworben wurden.<br />
So wundert es nicht, dass es zwei Formen des ehrenamtlichen Engagements gibt: Das<br />
langfristig angelegte, meist an eine Organisation gebundene und eher von älteren Menschen<br />
bevorzugt - und das Kurzfristige, an Projekte gebundene, das eher junge Leute begeistert.<br />
Allerdings scheint in der Gesamtzahl nach wie vor das Engagement von Älteren zu<br />
überwiegen. Nach der ersten Erhebung von 2004 wurden 2009 erneut insgesamt 20.000<br />
Personen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
befragt. Die von TNS Infratest durchgeführte repräsentative Untersuchung belegt:<br />
Das Engagement der Bundesbürger bleibt auf einem hohen Niveau. Besonders erfreulich:<br />
Eine deutliche Zunahme ist bei den über-50-jährigen zu verzeichnen.<br />
Das Engagement Älterer scheint aber etwas zutiefst Menschliches zu sein. Der Mensch ist<br />
die einzige Spezies auf diesem Planenten, die nicht nur durch Nachahmung lernt, sondern<br />
auch durch sprachlich übermitteltes Wissen. Nur so konnten wir unsere Erfahrungen von<br />
Generation zu Generation weitergeben und verfeinern, nach und nach im Laufe von<br />
Jahrtausenden zu Techniken kommen, die keine Generation alleine jemals in der Lage<br />
gewesen wäre, sich auszudenken. Unsere gesamte Zivilisation beruht auf diesem<br />
intergenerativen Handeln, wie es der Soziologie ausdrückt. Unsereins würde es eher das<br />
Bedürfnis der älteren Generation nennen, ihr Wissen an die jüngere weiterzugeben.<br />
Und da wir - die Gesellschaft - immer älter werden, sind auch immer mehr Menschen bereit,<br />
sich für das Ehrenamt einzusetzen. Allein in <strong>Leverkusen</strong> werden 50.000 Menschen<br />
geschätzt, also fast 1/3 unserer Einwohner, die sich für andere einsetzen.<br />
Seit 2001 engagiert sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Leverkusen</strong> gezielt für die Bürgerinnen und Bürger<br />
unserer <strong>Stadt</strong>, die ihre Freizeit in den Dienst einer guten Sache stellen. 2006 brachte die<br />
Ehrenamtsbörse im Dezember zum erstenmal Vereine und Interessenten zusammen, 2007<br />
lag der Fokus auf der gezielten Ansprache von Unternehmen, 2008 und 2010 gab es wieder<br />
eine Ehrenamtsbörse, die letzte davon gemeinsam mit dem <strong>Stadt</strong>fest auf dem Rathaus-<br />
Vorplatz.
- 3 -<br />
Sieht man sich die Studie der Bundesregierung von im freiwilligen Bereich Tätigen an, fällt<br />
auf, dass dort unter Wünschen an Staat und Öffentlichkeit steht: „Mehr Anerkennung.“<br />
Diese Anerkennung wollen wir Ihnen geben. Seit 2001 haben 22 Menschen diesen<br />
Ehrenamtstaler bekommen. Die heute Geehrten habe ich noch nicht dazu gezählt.<br />
Diesmal lautete das Motto: „Armut und soziale Ausgrenzung“ - und die Geehrten verbindet,<br />
dass sie nicht mit ansehen können, wenn Menschen, die in Not sind, auch noch verächtlich<br />
behandelt werden.<br />
Ich begrüße es deshalb sehr, dass heute mit den drei Ehrenamtstalern 13 Menschen geehrt<br />
werden, die oft Jahre und Jahrzehnte ihres Lebens darauf verwandt haben, anderen<br />
Menschen ihre Würde zurückzugeben oder zu erhalten.<br />
Ich danke Ihnen dafür sehr und bitte jetzt zunächst Frau Christina Spermann.<br />
Geschäftsstellenleiterin der Sparda Bank in <strong>Leverkusen</strong>-Opladen die Bühne.. Die Sparda<br />
Bank ermöglicht es uns durch ihr Sponsoring, dass diese öffentliche Anerkennung für<br />
besonders verdiente Ehrenamtler in einem so festlichen Rahmen stattfinden kann. Dafür<br />
möchte ich Ihnen, Frau Spermann, und Ihrem Unternehmen ausdrücklich danken.