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Kennzeichnung von Kochpökelwaren und deren Ersatzprodukte in der

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<strong>Kennzeichnung</strong> <strong>von</strong> Kochpökelwaren <strong>und</strong> <strong><strong>der</strong>en</strong> <strong>Ersatzprodukte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie<br />

Leitfaden des ALTS 2010, Autoren: D. Kugler, S. Littmann-Nienstedt<br />

Seite 2 <strong>von</strong> 2<br />

Fleischerzeugnisse, die für Speisen mit „Sch<strong>in</strong>ken“ nicht verwendet werden können<br />

Häufig f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie Erzeugnisse Verwendung, die e<strong>in</strong>en gr<strong>und</strong>legend an<strong><strong>der</strong>en</strong> Charakter<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Aussehen <strong>und</strong> Fleischanteil als die unter 1 bis 3 beschriebenen Produkte aufweisen.<br />

Es handelt sich nicht mehr um „Sch<strong>in</strong>ken“, „Vor<strong>der</strong>sch<strong>in</strong>ken“ o<strong>der</strong> „Formfleisch(vor<strong>der</strong>)sch<strong>in</strong>ken“, son<strong>der</strong>n<br />

um Erzeugnisse eigener Art. Diese sehen z. B. so aus:<br />

Aussehen: wie<br />

Brühwurst<br />

Fleischanteil: 56 %<br />

Zuges. Wasser: 24 %<br />

Stärke: 11 %<br />

Aussehen: wie<br />

Schwe<strong>in</strong>efleischkonserve<br />

Fleischanteil: 56 %<br />

Zuges. Wasser: 29 %<br />

Stärke: 12 %<br />

Aussehen: wie<br />

Sch<strong>in</strong>kensülze<br />

Fleischanteil: 55 %<br />

Zuges. Wasser: 34 %<br />

Stärke: 5 %<br />

Aussehen: wie<br />

Corned Beef<br />

Fleischanteil: 63 %<br />

Zuges. Wasser: 26 %<br />

Stärke: 9 %<br />

Diese Erzeugnisse bestehen aus schnittfesten, meist stärkehaltigen Gelen, <strong>in</strong> die kle<strong>in</strong>ste o<strong>der</strong> auch deutlich<br />

sichtbare Fleischstücke e<strong>in</strong>gebettet s<strong>in</strong>d. Sie unterscheiden sich h<strong>in</strong>sichtlich Zusammensetzung, Aussehen,<br />

Geruch <strong>und</strong> Geschmack gr<strong>und</strong>legend <strong>von</strong> den Produkten, die sie ersetzen sollen:<br />

Sie enthalten durchschnittlich 50 % - 60 % Fleisch <strong>und</strong> bis zu ca. 40 % zugesetztes Wasser.<br />

Fleisch wird häufig durch fleischfremdes Eiweiß, z. B. Soja- <strong>und</strong> Milcheiweiß, ersetzt.<br />

Der typische Sch<strong>in</strong>kengeschmack fehlt, <strong>der</strong> Geschmack ist fade <strong>und</strong> süßlich.<br />

Bezeichnungen wie „Sch<strong>in</strong>ken“, „Vor<strong>der</strong>sch<strong>in</strong>ken“ <strong>und</strong> „Formfleisch(vor<strong>der</strong>)sch<strong>in</strong>ken“ dürfen nicht<br />

verwendet werden.<br />

Wie erkennt man diese Erzeugnisse?<br />

Mit dem bloßen Auge ist bereits <strong>der</strong> Unterschied zu Sch<strong>in</strong>ken, Vor<strong>der</strong>sch<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> Formfleisch­<br />

(vor<strong>der</strong>)sch<strong>in</strong>ken zu erkennen.<br />

Das Zutatenverzeichnis <strong>der</strong> Verpackung zeigt, dass es sich um Erzeugnisse eigener Art handelt,<br />

z. B. durch die Angabe des Fleischanteils (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zwischen 50 % u. 60 %) <strong>und</strong> <strong>von</strong> Zutaten<br />

wie Tr<strong>in</strong>kwasser <strong>und</strong> Stärke.<br />

Angabe auf <strong>der</strong> Speisekarte<br />

Für „Sch<strong>in</strong>kenpizza“, „Salat mit Sch<strong>in</strong>ken“ etc. dürfen diese Erzeugnisse nicht verwendet werden. Auch<br />

dann nicht, wenn auf <strong>der</strong> Verpackung e<strong>in</strong>e falsche Bezeichnung angegeben ist (wie z. B. „Vor<strong>der</strong>sch<strong>in</strong>ken<br />

italienischer Art“). Der Gastronom ist dafür verantwortlich, dass se<strong>in</strong>e Gäste nicht getäuscht werden.<br />

In den Namen <strong>der</strong> Speisen <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Zutatenaufzählungen <strong>der</strong> Speisen dürfen die Worte „Sch<strong>in</strong>ken“,<br />

„Vor<strong>der</strong>sch<strong>in</strong>ken“ o<strong>der</strong> „Formfleisch(vor<strong>der</strong>)sch<strong>in</strong>ken“ nicht genannt werden.<br />

Als Bezeichnung <strong>in</strong> den Namen <strong>der</strong> Speisen <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Zutatenaufzählungen kann z. B. Pizzabelag,<br />

verwendet werden, gefolgt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er genauen Beschreibung des Produktcharakters.<br />

Die Korrektur e<strong>in</strong>er falschen Bezeichnung über e<strong>in</strong>e Fußnote ist gr<strong>und</strong>sätzlich nicht möglich!<br />

Beispiel für e<strong>in</strong>e korrekte Angabe auf <strong>der</strong> Speisekarte:<br />

Pizza á la Chef mit Pizzabelag aus 55 % gepökeltem Schulterfleisch überwiegend fe<strong>in</strong> zerkle<strong>in</strong>ert,<br />

zusammengefügt, mit Stärke <strong>und</strong> Tr<strong>in</strong>kwasser, Tomaten, …

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