Kurzfassung - Institut für Textiltechnik - RWTH Aachen
Kurzfassung - Institut für Textiltechnik - RWTH Aachen
Kurzfassung - Institut für Textiltechnik - RWTH Aachen
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Vorhersage des Versagenszeitpunkts synthetischer geflochtener Seile<br />
durch integrierte textilbasierte Monitoringsysteme (SmartRopEx)<br />
Melanie Wipfler (Projektleiterin), Thomas Gries (<strong>Institut</strong>sleiter), ITA der <strong>RWTH</strong><br />
<strong>Aachen</strong>, Laufzeit: 01.06.2010 – 31.5.2013, URL http://www.ita.rwth-aachen.de<br />
Projektpartner:<br />
Barthels-Feldhoff KG, Wuppertal<br />
Geo. Gleistein GmbH, Bremen<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Textiltechnik</strong> (ITA), <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Lehrstuhl Konstruktion und Entwicklung von Mikrosystemen (KEµ), <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong><br />
SBU GmbH, Waldheim<br />
Statex, Bremen<br />
ThyssenKrupp GmbH, Neuhausen<br />
Mission Statement:<br />
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines in synthetische Seile integrierten<br />
textilbasierten Monitoringsystems, das eine Aussage über die Restlebensdauer des<br />
betrachteten Seils liefert.<br />
Diese Systeme werden <strong>für</strong> 3 noch junge Anwendungen <strong>für</strong> Chemiefaserseile<br />
entwickelt. Aufzugseile, Hebeschlingen und Windenseile aus Hochleistungsfasern<br />
haben eine etwa 4-5fach größere spezifischen Festigkeit und ein etwa 30-35%<br />
niedrigeres spezifisches Gewicht als herkömmliche Drahtseile. Sie sind dem<br />
heutigen Stand der Technik deutlich überlegen. Gleichsam sind sie deutlich teurer als<br />
Drahtseillösungen und müssen daher über die Nutzungsdauer auch in Bezug auf<br />
Wirtschaftlichkeit den gegenwärtigen Produktentwicklungen Stand halten können.<br />
Ein zerstörungsfreies Monitoring der Restlebensdauer <strong>für</strong> einen maximalen<br />
Produktlebenszyklus sind neben dem sicherheitsrelevanten Aspekt sehr<br />
wünschenswert und Marktdurchdringungsvoraussetzung.<br />
Das Projekt zielt darauf ab, <strong>für</strong> die 3 Anwendungen jeweils einen Prototyp eines<br />
kompletten Monitoringsystems zu entwickeln, das die Restlebensdauer des Seils<br />
anzeigt.
Hierzu werden folgende Teilziele definiert:<br />
Es werden Kenngrößen ermittelt, die dazu geeignet sind, mittels einer<br />
elektronischen Messung und einer Auswerteinheit die Restlebensdauer des<br />
Seils anzuzeigen. Dies geschieht mithilfe eines Versagensmodells, das da<strong>für</strong><br />
aufgestellt wird.<br />
Es werden verschiedene Sensormodule 1 (weiter)entwickelt, mit denen die<br />
Kenngrößen gemessen werden können.<br />
Die Sensoren werden in die jeweilige Seilanwendung integriert, um die<br />
Kenngrößen optimal messen zu können.<br />
Es wird eine Verbindungstechnologie entwickelt, mit der die integrierten<br />
Sensormodule an die Elektronik angebunden werden können.<br />
Es wird eine Mess- und Auswertelektronik entwickelt, die die Kenngrößen<br />
auswertet und die Restlebensdauer der Seile anzeigt.<br />
Die folgende Darstellung stellt alle Komponenten zusammen zu einem<br />
Gesamtüberblick.<br />
Prinzipskizze Smart RopEx<br />
1 Sensormodul = Garn, Zwirn, oder anderes faden- oder bandförmiges, textiles Gebilde zur textilen<br />
Widerstandsmessung, das textiltechnisch so weiterverarbeitet worden ist, dass es Umwelt- und<br />
Verarbeitungseinflüssen stand hält.
Das Projektziel leitet sich aus den Erkenntnissen des Projekts Smart Rope ab. Im<br />
Projekt Smart Rope wurden Monitoringsysteme integriert, um die Funktionssicherheit<br />
zu erhöhen, indem Belastungszustände angezeigt wurden. Die Anzeige dieser<br />
Zustände alleine lässt jedoch noch keinen Rückschluss auf die Restlebensdauer der<br />
Seile zu. Um diesen Rückschluss herzustellen, müssen die Anzeige der<br />
Belastungszustände und die Kriterien zur Lebensdaueranzeige miteinander in<br />
Einklang gebracht werden.<br />
Die Erkennung der Ablegereife 2 , also das Herausarbeiten geeigneter Kenngrößen<br />
zur sicheren Erkennung und Anzeige der Restlebensdauer ist ein unerlässlicher<br />
Schritt auf dem Weg zum vollständigen Monitoringsystem. Somit kann sowohl der<br />
Grad der bereits eingetretenen Beschädigungen als auch die noch zu erwartende<br />
Lebensdauer angezeigt werden.<br />
Der Fokus liegt hierbei auf elektronisch auswertbaren Kriterien. Damit ist es möglich,<br />
durch Anschluss eines Auswertegerätes schnell und überall eine Aussage über die<br />
Restlebensdauer des Seiles zu machen. Die Seile können effizient und ökonomisch<br />
ausgetauscht werden: gerade rechtzeitig vor dem Versagen, jedoch auch nicht zu<br />
früh. Dies stellt bei den hier betrachteten hochpreisigen Anwendungen Aufzugseil,<br />
Hebeschlinge und Windenseil eine optimale Kosten-Nutzen-Relation bei ausreichend<br />
hohem Sicherheitsfaktor sicher.<br />
Danksagung:<br />
Wir danken dem BMBF <strong>für</strong> die Förderung des Projekts Smart RopEx – Anzeige<br />
des Versagenszeitpunktes synthetischer geflochtener Seile durch integrierte<br />
textilbasierte Monitoringsysteme mit der Verbundnummer W4TEX003.<br />
2 Ablegereife: Zeitpunkt des rechtzeitigen Seiltausches vor Erreichen eines gefährlichen Zustandes<br />
= Unterschreitung eines erforderlichen Sicherheitsfaktors in Abhängigkeit von der Anwendung