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SS 2009 - Institut für Textiltechnik - RWTH Aachen

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Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2009</strong><br />

Matrikel-Nr.<br />

Name<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

Punkte: 90<br />

Klausur<br />

Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong><br />

1/5


Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2009</strong><br />

Matrikel-Nr.<br />

Name<br />

1 Klima (6 Punkte)<br />

1.1 Sie bestimmen den E-Modul von Eisbärwolle direkt nach der Fasergewinnung vor Ort. Zur Bestimmung<br />

der relativen Luftfeuchtigkeit ihres Prüflabors verwenden Sie ein Taupunkthygrometer.<br />

Auf welche Temperatur müssten Sie den Metallspiegel des Hygrometers kontrolliert abkühlen,<br />

damit sich ein Feuchtigkeitsbeschlag bildet, wenn die relative Luftfeuchtigkeit bei einer Raumtemperatur<br />

von 18 °C 65 % betrug? (4 Punkte)<br />

1.2 Nennen Sie Temperatur und Luftfeuchtigkeit (und Toleranzen) <strong>für</strong> das tropische Normklima. In<br />

welchem Wert unterscheidet es sich vom Normklima der gemäßigten Breiten und warum nur in<br />

diesem Wert und nicht auch im anderen? (2 Punkte)<br />

2 Statistik (19 Punkte)<br />

2.1 Ein Spinnereileiter will auf Grund geänderter Kundenanforderungen die Qualität seiner Ringgarne<br />

verbessern. Dazu verändert er die Ring-Läufer-Kombination und hofft so, einen besseren CV-<br />

Wert der Garne zu erreichen.<br />

Vor der Umstellung ergab sich ein mittlerer CV-Wert von 18 %, nach der Umstellung ein Wert von<br />

16,5 % Gries. Die Varianz der Messwerte lag vor der Umstellung bei 0,5 CV-% und danach bei<br />

0,6 CV-%. Es wurden jeweils 50 Messungen durchgeführt.<br />

a) Ist dieser Unterschied statistisch signifikant (99 % Sicherheit)? (4 Punkte)<br />

2/5


Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2009</strong><br />

Matrikel-Nr.<br />

Name<br />

b) Ausgehend von den genannten Daten, wie viele Versuche sind mindestens erforderlich<br />

(n1 = n2), um zu einer statistisch gesicherten Aussage zu kommen (99 % Sicherheit)? (4 Punkte)<br />

Es gilt allgemein:<br />

σ<br />

σ<br />

μ0 − 2, 58 ⋅ < m < μ0<br />

+ 2,<br />

58 ⋅<br />

n<br />

n<br />

2<br />

1 2<br />

( m − m ) − 2,<br />

58 ⋅ + < ( μ − μ ) < ( m − m )<br />

1<br />

2<br />

σ<br />

n<br />

1<br />

σ<br />

n<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2.2 An einer Wirkmaschine wird die gemessen, wann der erste Kettfadenbruch in der Produktion<br />

auftritt. Eine Messreihe ergibt bei ansonsten gleichen Maschinenparametern die folgenden 9 Ergebnisse<br />

<strong>für</strong> die Anzahl Maschenreihen bis zum ersten Kettfadenbruch:<br />

751, 1223, 1487, 1911, 2088, 2456, 3046, 3434, 4419<br />

Ermitteln Sie grafisch unter der Annahme einer Weibullverteilung mit xA = 0 die Kennwerte α und<br />

2<br />

+<br />

2,<br />

58<br />

β mit Hilfe des gegebenen Wahrscheinlichkeitsnetzes. (6 Punkte)<br />

⋅<br />

σ<br />

n<br />

2<br />

1<br />

1<br />

σ<br />

+<br />

n<br />

Ermitteln Sie daraus Mittelwert und Standardabweichung der Ergebnisse. (3 Punkte)<br />

Wie groß ist in 75 % der Fälle die Anzahl der Maschenreihen, bis ein Kettfadenbruch auftritt?<br />

(2 Punkte)<br />

2.3 Ermitteln Sie unter der Annahme einer Normalverteilung <strong>für</strong> die Ergebnisse der Messreihe aus<br />

Aufgabe 2.2, wie groß in 75 % der Fälle die Anzahl der Maschenreihen ist, bis ein Kettfadenbruch<br />

auftritt. (6 Punkte)<br />

3 Fasern (21,5 Punkte)<br />

3.1 Was versteht man unter „Bauschigkeit“? Wie kann sie bestimmt werden? (1,5 Punkte)<br />

3.2 Warum unterscheiden sich die längenbetonte und die querschnittsbetonte Faserlängenhäufigkeit<br />

voneinander? (2 Punkte)<br />

3.3 Erläutern Sie kurz ein Verfahren zur Bestimmung der querschnittsbetonten Faserlängenhäufigkeit<br />

(evtl. Skizze). (4 Punkte)<br />

3.4 Wie funktioniert das Micronaire-Verfahren? Welche Einflussgrößen gibt es? Geben Sie die Micronaire-Werte<br />

<strong>für</strong> die Klassen „sehr fein“, „fein“, „durchschnittlich“, „leicht grob“ und „grob“ an.<br />

(8 Punkte)<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3/5


Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2009</strong><br />

Matrikel-Nr.<br />

Name<br />

3.5 Erläutern Sie mit einem qualitativen Diagramm den Einfluss der Einspannlänge und der Verformungsgeschwindigkeit<br />

auf die Ergebnisse des einfachen Zugversuchs? Begründen Sie die entsprechenden<br />

Abhängigkeiten. (6 Punkte)<br />

4 Garne (16 Punkte)<br />

4.1 Was versteht man unter dem „Drehungsbeiwert“? Geben Sie die Gleichungen zur Berechnung<br />

des Drehungsbeiwerts <strong>für</strong> das tex- und <strong>für</strong> das Nm-System an. (3 Punkte)<br />

4.2 Erläutern Sie stichwortartig und mit einer beschrifteten Skizze das kapazitive Messverfahren zur<br />

Ermittlung der Garnungleichmäßigkeit. (6 Punkte)<br />

4.3 Was ist die Aufgabe der USTER-Statistics und wie werden Sie ermittelt? (2 Punkte)<br />

4.4 Erläutern Sie stichwortartig die Begriffe „Grenzungleichmäßigkeit“ und „Ungleichmäßigkeitsindex“?<br />

(2 Punkte)<br />

4.5 Was versteht man unter „Dickstellen“, „Dünnstellen“ und „Nissen“? Wie sind diese normalerweise<br />

verteilt? (3 Punkte)<br />

5 Textile Flächengebilde (13 Punkte)<br />

5.1 Erläutern Sie kurz mit einer Skizze die Begriffe „Einarbeitung“ und „Ausarbeitung“. (2 Punkte)<br />

5.2 Erläutern Sie stichwortartig und mit einer beschrifteten Skizze die Biegesteifigkeitsprüfung nach<br />

Cantilever. (5 Punkte)<br />

5.3 Erläutern Sie stichwortartig und mit Skizzen den Zusammenhang zwischen dem Randwinkel und<br />

dem hydrophilen bzw. hydrophoben Charakter einer textilen Oberfläche bei der Bestimmung der<br />

Benetzbarkeit. (6 Punkte)<br />

6 Konfektionierte Textilien (12 Punkte)<br />

6.1 Was versteht man unter „Scheuerbeständigkeit“, durch welche Kenngröße wird sie üblicherweise<br />

charakterisiert? Welchen Vorteil bietet diese Kenngröße? (1,5 Punkte)<br />

6.2 Warum wird der Durchscheuerversuch einem Anscheuerversuch oft vorgezogen? (1 Punkt)<br />

4/5


Mess- und Prüfverfahren in der <strong>Textiltechnik</strong> <strong>SS</strong> <strong>2009</strong><br />

Matrikel-Nr.<br />

Name<br />

6.3 Erläutern Sie jeweils stichwortartig den Einfluss der Faktoren Faserfestigkeit, Faserdurchmesser<br />

und Faserlänge auf die Pillingneigung. (3 Punkte)<br />

6.4 Was versteht man unter „Knitterneigung“ und unter „Knittererholung“? (2 Punkte)<br />

6.5 Warum müssen Blaumaßstäbe im Gegensatz zu Graumaßstäben <strong>für</strong> jede Prüfung frisch hergestellt<br />

werden? (1 Punkt)<br />

6.6 Wozu werden die Prüfgeräte nach Kawabata eingesetzt? Warum konnten sich diese Prüfgeräte<br />

nicht am Markt durchsetzen? (2 Punkte)<br />

6.7 Was versteht man unter dem „Krefelder Normschmutz“ und wozu wird er eingesetzt? (1 Punkt)<br />

6.8 Wieviel kostet ein Kilogramm „Krefelder Normschmutz“ ungefähr? (0,5 Punkt)<br />

□ 2 € □ 20 € □ 200 €<br />

7 Bekleidungsphysiologie (4 Punkte)<br />

7.1 Formulieren Sie eine Gleichung <strong>für</strong> den Feuchtetransport durch Kleidung und erläutern Sie die<br />

Parameter. (3 Punkte)<br />

7.2 Welche Kenngröße wird mit dem Hohensteiner Hautmodell ermittelt? Welchen Nachteil hat dieses<br />

Verfahren? (1 Punkt)<br />

Auswertung:<br />

Aufgabe 1 6<br />

Aufgabe 2 19<br />

Aufgabe 3 20<br />

Aufgabe 4 16<br />

Aufgabe 5 13<br />

Aufgabe 6 12<br />

Aufgabe 7 4<br />

Insgesamt 90<br />

5/5

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