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Klausur Technische Textilien WS 2010/2011

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Dauer: 90 Minuten<br />

<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

Maximale Punktzahl: 90<br />

<strong>Klausur</strong><br />

<strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong><br />

<strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

1/8


<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

1 Allgemeines (10 Punkte)<br />

1.1 Nennen Sie zu jedem der Bereiche Mobiltech, Protecttech, Geotech und Buildtech 2 typische<br />

textile Produktbeispiele, geben Sie die jeweilige Textilstruktur an und den entsprechenden Faserstoff<br />

und nennen Sie je eine Eigenschaft, die die Struktur bzw. den Faserstoff besonders für das<br />

genannte Beispiel qualifizieren. (10 Punkte)<br />

Mobiltech<br />

Protecttech<br />

Geotech<br />

Buildtech<br />

Produktbeispiel Faserstoff Eigenschaft Textilstruktur Eigenschaft<br />

2 Fasern (14 Punkte)<br />

2.1 Was ist die Aufgabe der Galetten bei der Herstellung von vollverstreckten Garnen? Warum werden<br />

beheizte Galetten immer mehrfach umschlungen? (2 Punkte)<br />

2.2 Wofür stehen die Abkürzungen FDY und FOY? (1 Punkt)<br />

2.3 Warum konnten sich FOY-Garne am Markt nicht durchsetzen, so dass immer noch die FDY-<br />

Garne dominieren? (1 Punkt)<br />

2.4 Nennen Sie 2 typische Einsatzgebiete von Polypropylen. (1 Punkt)<br />

2.5 Was versteht man bei der Herstellung von Aramidfasern unter dem Begriff „flüssigkristalline Lösung“?<br />

Wieso führt dieses Phänomen in der Folge zu extrem hohen Faserfestigkeiten?<br />

(2 Punkte)<br />

2.6 Erläutern Sie mit einer einfachen Skizze, warum Carbonfasern große Festigkeit in Faserrichtung<br />

besitzen, jedoch spröde brechen, wenn sie quer dazu belastet werden. (2 Punkte)<br />

2.7 Erläutern Sie stichwortartig ein Herstellungsverfahren von Carbon-Nanoröhren. (5 Punkte)<br />

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<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

3 Garne (2 Punkte)<br />

3.1 Warum ist die Drehungsrichtung der Komponenten eines Zwirns oft entgegengesetzt zur Drehungsrichtung<br />

des Zwirns? (1 Punkt)<br />

3.2 Was versteht man unter Kablieren? (1 Punkt)<br />

4 <strong>Textilien</strong> (10 Punkte)<br />

4.1 Skizzieren Sie das Gewebebild der drei typischen Drehergewebe-Bindungen. (3 Punkte)<br />

4.2 Erläutern Sie stichwortartig und mit einfachen, beschrifteten Skizzen der Maschine und des Textils<br />

die Herstellung eines dreilagigen Geleges. (7 Punkte)<br />

5 Vliesstoffe (8 Punkte)<br />

5.1 Erläutern Sie stichwortartig und mit einer einfachen, beschrifteten Skizze ein Verfahren der mechanischen<br />

Vliesbildung. (8 Punkte)<br />

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<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

6 Fügen (10 Punkte)<br />

Prinzip des Heißluftschweißens-HL (links) und des Heizkeilschweißens-HK (rechts)<br />

Materialkenndaten<br />

Material: Polyestergewebe (PES)<br />

Bindungsart: Leinwand<br />

Materialdicke: dTextil = 0,4 mm<br />

Wärmeleitfähigkeit Textil: λTextil = 0,25 W/mK<br />

Wärmeleitfähigkeit Silber (HK): λMetall = 458 W/mK<br />

Wärmeübergangskoeffizient: αTextil = 75 W/ m 2 K<br />

Schmelztemperatur von Polyester: TSchemlze,PES = 250 – 260 °C<br />

Volumenstrom Heißluft: VL = 100 l/min<br />

Dicke des Heizkeiles: dHK = 11,8 mm<br />

Temperatur des Heizkeils: TI,HK = 261 °C<br />

Umrechnung °C in K T [K] = T [°C] + 273 K<br />

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<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

Wärmetransportgesetze für stationäre Zustände:<br />

Allgemein gilt:<br />

Konvektion (Heißluftschweißen)<br />

Wärmeleitung (Heizkeilschweißen)<br />

mit = Wärmestrom [J/mK]<br />

(Gl.1)<br />

= Wärmeübergangskoeffizient [W/m 2 K]<br />

= Querschnittsfläche [mm²]<br />

= äußere Temperaturen [°C]<br />

(Gl.2)<br />

mit = Wärmestrom [J/mK]<br />

= Wärmeleitfähigkeit [W/mK]<br />

= Querschnittsfläche [mm²]<br />

= äußere Temperaturen [°C]<br />

= Materialdicke [mm]<br />

• Wärme wird über den Wärmestrom von der hohen Temperatur T1 zur niedrigen Temperatur<br />

T2 transportiert.<br />

• Die Menge der transportierten Wärme ist im stationären Zustand über mehrere Materialschichten<br />

konstant (unabhängig, ob Wärmeleitung oder Konvektion stattfindet).<br />

• Annahme: Das Textil wird als ebenmäßige Warenbahn mit einer konstanten Dichte betrachtet.<br />

Der Einfluss der Bindungsart wird vernachlässigt.<br />

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<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

Gewebe Angenommene Struktur<br />

6.1 Welche Temperatur besitzt die textile Oberfläche TA, wenn der Heizkeil auf die Temperatur TI,HK<br />

aufgeheizt wird? (8 Punkte)<br />

Die angegebene Dicke des Heizkeiles dHK entspricht der Distanz zwischen Temperaturpunkt TI,HK und<br />

TSchmelz.<br />

6.2 Nennen Sie 4 wichtige Einflussgrößen auf die allgemeine Nahtqualität. (2 Punkte)<br />

7 Beschichtung (8 Punkte)<br />

7.1 Ihr Kunde wünscht sich ein Kohlenstofffaserprepreg mit 62 % Faservolumengehalt. Hierfür stellt<br />

er Ihnen ein Kohlenstofffasergelege mit 1,27 m (50 Zoll) Breite sowie ein Phenolharz zur Verfügung.<br />

Sie schlagen daraufhin einen Transfer-Coating Prozess vor, da Sie hierdurch den Faservolumengehalt<br />

wie gewünscht genau einstellen können. Ihre Beschichtungsanlage hat eine Arbeitsbreite<br />

von 1,60 m. (8 Punkte)<br />

Weitere Angaben:<br />

Flächengewicht Kohlenstofffasergelege: 417 g/m²<br />

Phenolharz: Bakelite® PF 8593 FL (ρPhenolharz = 1,18 g/cm³)<br />

Hexamine M020 (ρHärter = 1,33 g/cm³), Mischungsverhältnis 94:6<br />

Aufgabe: Wie viel Harz benötigen Sie pro m² Kohlenstofffasergelege?<br />

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<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

8 Anwendungen (23 Punkte)<br />

8.1 Was sind SAP, welche besondere Eigenschaft besitzt dieser Werkstoff und welches ist sein<br />

Haupteinsatzgebiet? (1,5 Punkte)<br />

8.2 Erläutern Sie stichwortartig den Effekt von PCM-Materialien. (4 Punkte)<br />

8.3 Welche vier „Haupttechnologien“ gibt es, um <strong>Textilien</strong> zum Leuchten zu bringen? Was ist jeweils<br />

ihre besonders wichtige Eigenschaft? (4 Punkte)<br />

8.4 Warum sind Abstandsgewirke für Lichtbetonanwendungen besser geeignet als die einfacher herzustellenden<br />

Gewebe? (1 Punkt)<br />

8.5 Was versteht man unter Permittivität und Transmissivität beim Einsatz von Geotextilien? (2 Punkte)<br />

8.6 Leiten Sie die Gleichung zur Ermittlung der vom Rotor aufgenommenen Leistung ab. (5 Punkte)<br />

8.7 Nennen Sie je 2 Vor- und 2 Nachteile von Fahrrad-Rahmen aus Carbon. (2 Punkte)<br />

8.8 Was ist neben der Gewichtsersparnis der große Vorteil des Einsatzes von <strong>Textilien</strong> beim Rennbootbau?<br />

(0,5 Punkte)<br />

8.9 Nennen Sie 3 Arten von flammhemmenden Fasern und worauf ihre flammhemmende Wirkung<br />

beruht. (3 Punkte)<br />

9 Prüfverfahren (5 Punkte)<br />

9.1 Erläutern Sie stichwortartig und mit einer einfachen, beschrifteten Skizze, wie die Berstfestigkeit<br />

eines technischen Textils bestimmt wird. (3 Punkte)<br />

9.2 Was versteht man unter dem dynamischen Baumprüfverfahren? Was ist sein Hauptvor- und was<br />

sein Hauptnachteil? (2 Punkte)<br />

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Auswertung:<br />

<strong>Klausur</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Textilien</strong> <strong>WS</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Name:<br />

Matrikelnr.:<br />

Aufgabe 1 10<br />

Aufgabe 2 14<br />

Aufgabe 3 2<br />

Aufgabe 4 10<br />

Aufgabe 5 8<br />

Aufgabe 6 10<br />

Aufgabe 7 8<br />

Aufgabe 8 23<br />

Aufgabe 9 5<br />

Maximal Erreicht<br />

90<br />

8/8

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