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MAGMAzin, Vulkanpark-Gästezeitung, Herbstausgabe

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Ausgabe 3/2012<br />

Das Magazin rund um den <strong>Vulkanpark</strong>.<br />

Magmazin<br />

Wissenschaft auf<br />

Tour<br />

Vorträge und Exkursionen<br />

Eröffnung<br />

Labor<br />

... für experimentelle<br />

Archäologie<br />

Wissenschaftlicher<br />

<strong>Vulkanpark</strong><br />

MIT AKTUELLEM<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER


<strong>Vulkanpark</strong> Card<br />

Eine einzige Eintrittskarte für die ganze Welt der Eifelvulkane<br />

LAVA-DOME<br />

1 x Freier Eintritt*<br />

2<br />

ERLEBNISZENTREN<br />

GEYSIR<br />

ANDERNACH<br />

1 x Freier Eintritt*<br />

LAVAKELLER TERRA VULCANIA<br />

1 x Freier Eintritt* 1 x Freier Eintritt*<br />

INFOZENTRUM<br />

RAUSCHERMÜHLE<br />

1 x Freier Eintritt*<br />

RÖMER-<br />

BERGWERK<br />

1 x Freier Eintritt*<br />

Das <strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum in<br />

Plaidt/Saffig ist der richtige Startpunkt<br />

für eine abenteuerliche Reise<br />

in die Welt der Vulkane, Bergwerke<br />

und Geysire. Verständlich,<br />

übersichtlich und unterhaltsam<br />

erhalten Besucher hier einen Über-<br />

* Abgestempelt ungültig<br />

www.vulkanschule.de<br />

blick über die Entstehung der<br />

Eifel, über die Vulkane und<br />

die 7.000-jährige Bergbaugeschichte.<br />

Original Exponate,<br />

große Schautafeln<br />

und zwei Filme mit<br />

faszinierenden Bildern nehmen<br />

Sie mit auf eine Reise<br />

in eine Zeit als die Vulkane<br />

Feuer spuckten bzw. als<br />

die Römer hier z.B. den<br />

wertvollen Tuff abbauten.<br />

Im Infozentrum erhalten<br />

Sie auch einen Überblick<br />

über die weiteren Info-<br />

und Erlebniszentren sowie<br />

die 20 einmaligen<br />

Landschaftsdenkmäler<br />

im <strong>Vulkanpark</strong>. Der angeschlossene<br />

Steinerlebnisgarten bietet<br />

Erfahrung und Spiel rund um vulkanische<br />

Steine.<br />

Das Infozentrum hat Ihr Interesse<br />

geweckt? Sie wollen mehr<br />

über die Vulkane, die Bergwerke<br />

Was wäre….<br />

…wenn der Laacher See-Vulkan noch mal<br />

ausbrechen würde?<br />

oder den Geysir erfahren? Dann<br />

gibt es im Infozentrum auch<br />

gleich die richtige Eintrittskarte:<br />

die <strong>Vulkanpark</strong>-Card. Das heißt:<br />

1 mal zahlen und mit einer Karte<br />

6 mal den <strong>Vulkanpark</strong> günstig<br />

erleben. Denn die Karte ist günstiger<br />

als die Summe der Einzelpreise<br />

und gilt für den einmaligen<br />

Eintritt in alle sechs eintrittspflichtigen<br />

Info- und Erlebniszentren<br />

des <strong>Vulkanpark</strong>s: <strong>Vulkanpark</strong><br />

Infozentrum in Plaidt/Saffig, Römerbergwerk<br />

Meurin bei Kretz,<br />

Lava-Dome und Lavakeller in<br />

Mendig, Geysir Andernach mit<br />

Erlebniszentrum und Terra Vulcania<br />

in Mayen. Die <strong>Vulkanpark</strong>-<br />

Card gibt es für Kinder und Erwachsene.<br />

Sie ist übertragbar<br />

und gilt ein ganzes Jahr.<br />

Wer also Ausflüge in den <strong>Vulkanpark</strong><br />

plant, hat mit der <strong>Vulkanpark</strong>-Card<br />

die „beste Karte“ in der<br />

Hand für Abenteuer und Spaß in<br />

der Welt der Vulkane, Bergwerke<br />

und Geysire.<br />

Vor gerade einmal 13.000 Jahren<br />

brach der Laacher See-Vulkan, der<br />

letzte Vulkan in der vulkanischen<br />

Osteifel, aus. Die Landschaft wurde<br />

nachhaltig verändert und geprägt.<br />

Ein eindrucksvolles Zeugnis<br />

dieses Ausbruchs ist neben<br />

dem See, der sich im Einbruchskrater<br />

bildete, die mächtige<br />

Wingertsbergwand in Mendig. Die<br />

bis zu 60 Meter hohe Bims- und<br />

Tuffwand wurde durch den Abbau<br />

vulkanischer Rohstoffe freigelegt.<br />

Welche gewaltigen Naturkräfte<br />

beim Ausbruch des Laacher<br />

See-Vulkans frei wurden, erzählt<br />

die „Main-Show“ im Lava-Dome<br />

Mendig. Begleitet von Lichtblitzen,<br />

Donner, Wind und „Rauch“<br />

kann hier ein Vulkanausbruch miterlebt<br />

werden, ohne sich in Gefahr<br />

zu begeben. Aber was wäre, wenn<br />

der Laacher See-Vulkan heute<br />

noch einmal ausbrechen würde?<br />

Dieses Szenario wird im „Rundkino“<br />

des Mendiger Vulkanmuseums<br />

Lava-Dome eindrucksvoll<br />

gezeigt. Der Besucher ist mitten<br />

dabei, wenn einer der führenden<br />

Deutschen Vulkanologen, Prof. Dr.<br />

Hans-Ulrich Schmincke, als Inter-<br />

Übrigens die <strong>Vulkanpark</strong>-Card ist<br />

auch ein ideales Geschenk.<br />

Die <strong>Vulkanpark</strong>-Card hat sich<br />

nach der Einführung im letzten<br />

Jahr gut entwickelt. Das Konzept,<br />

eine übertragbare Eintrittskarte<br />

für alle <strong>Vulkanpark</strong>einrichtungen<br />

mit einer Gültigkeit von einem<br />

Jahr zu einem günstigen Preis,<br />

kam bei den Besuchern gut an.<br />

Nun wurde die <strong>Vulkanpark</strong>-Card<br />

erweitert und das neue Erlebniszentrum<br />

Terra Vulcania in Mayen<br />

mit aufgenommen. Jetzt heißt es:<br />

1 Karte – 1 mal zahlen – 6 mal<br />

den <strong>Vulkanpark</strong> erleben.<br />

Lernen Sie den <strong>Vulkanpark</strong><br />

in 3 Minuten kennen<br />

viewpartner in einer Nachrichtensendung<br />

seine Einschätzungen<br />

zum „aktuellen Ausbruch“ darstellt.<br />

Und dann geht alles ganz<br />

schnell: die Region wird evakuiert<br />

und der Zuschauer kann das Beben<br />

der Erde regelrecht spüren...<br />

Eine spannende, derzeit noch<br />

fiktive Nachrichtensendung, die<br />

unter die Haut geht und dennoch<br />

Spaß macht.<br />

Welche Gefahr momentan von<br />

den Eifelvulkanen wirklich ausgeht<br />

und ob der kürzliche Medienhype<br />

gerechtfertigt war, wird<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Schmincke,<br />

diesmal live, in einem Vortrag in<br />

der Laacher See Halle Mendig am<br />

12. Oktober um 19.00 Uhr erläutern.


Erlebniszentren<br />

Bild: Tourist-Info Mayen ideemedia-Piel<br />

Der Johannesknecht „rangezoomt“. Wer<br />

entdeckt ihn auf dem großen Bild?<br />

Sagenumwobenes<br />

Der Johannesknecht auf dem Mayener Grubenfeld<br />

Die Via Lapidea, der Weg vom Informationszentrum am Mayener Grubenfeld<br />

vorbei an der Ausstellungshalle Terra Vulcania, gibt den Blick<br />

auf einen mächtigen, sagenumwobenen Basaltbrocken, den sogenannten<br />

„Johannesknecht“ frei.<br />

Der Johannesknecht stand einst als mächtiger Basaltfelsen über<br />

dem Steinbruch „Ahl“ auf der Nordseite des Nettetals. Nach<br />

der Sage ist das Naturdenkmal die zu Hartbasalt erstarrte Gestalt<br />

eines Knechtes, der gemeinsam mit der Magd Train den Mayener<br />

Kirchenschatz von St. Clemens stahl. Auf der Flucht wurden die Beiden<br />

durch einen strafenden göttlichen Blitzstrahl in Steinsäulen verwandelt.<br />

Seither standen sie als »Johannesknecht« und »Dicke Train« auf der<br />

Basaltwand der Ahl, hoch über dem Nettetal.<br />

Doch der sagenumwobene Johannesknecht musste dem Steinabbau<br />

weichen. Der letzte Rest der abgebauten Lavakuppen wurde nun im<br />

Mayener Grubfenfeld, direkt hinter dem <strong>Vulkanpark</strong> Erlebnismuseum<br />

Terra Vulcania, auf dem Lavastrom des Bellerberg-Vulkanes aufgestellt.<br />

Eine Basaltstele, versehen mit einer Textplatte, informiert nun vor Ort<br />

über die Sage. Damit ist das Grubenfeld um eine weitere Attraktion<br />

reicher und sorgt neben den vielen weiteren Skulpturen der Kunstausstellung<br />

Lapidea und den eisernen und steinernen Zeugnissen der<br />

Abbaugeschichte für eine spannende Entdeckertour durch die bizarre<br />

Kulturlandschaft.<br />

Rund um das Thema des Gesteinabbaus in der Region dreht sich auch<br />

die Ausstellung Terra Vulcania. Ideal ist es, den Museumsbesuch mit<br />

einem Spaziergang durch das Grubenfeld zu verbinden. Das in der Ausstellung<br />

Erlebte kann so direkt „live“ gesehen werden.<br />

Wissenschaft<br />

“Wissenschaft auf Tour“<br />

Wissenschaft tourt durch den <strong>Vulkanpark</strong> im<br />

Landkreis Mayen-Koblenz<br />

Begleiten Sie uns bei der „Wissenschaft auf Tour“ durch den <strong>Vulkanpark</strong><br />

und erhalten Sie interessante und verständliche Einblicke in die aktuelle<br />

Wissenschaft der Bereiche Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte.<br />

Auftakt der Wissenschaftsreihe ist die Eröffnung des „Forschungslabors<br />

für experimentelle Archäologie (LEA)“ am Mayener Grubenfeld<br />

in Mayen am Samstag und Sonntag, 22./23. September.<br />

Mit Vorträgen, Vorführungen und Führungen durch die Einrichtung<br />

wird das deutschlandweit einmalige Forschungslabor der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

Am Freitag 12. und Samstag 13. Oktober macht „Wissenschaft auf Tour“<br />

in Mendig Station. Am Freitag hält der renommierte Vulkanologe Prof.<br />

Dr. Hans-Ulrich Schmincke um 19.00 Uhr in der Laacher See Halle einen<br />

Vortag mit dem Titel „Die Vulkangefahren und das Kreuz mit den<br />

Medien – Medienhype contra geduldige Forschungsarbeit“. Am nächsten<br />

Tag leitet Prof. Dr. Schmincke eine Exkursion zu vulkanischen Aufschlüssen<br />

rund um Mendig.<br />

Am Freitag, 19. Oktober, berichtet Frau Dr. Tatjana Gluhak, Mitarbeiterin<br />

der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften,<br />

in ihrem Vortrag „Aus der Eifel nach Europa“ über die mineralogische<br />

Herkunftsbestimmung von Mühlsteinen. Hiermit gibt sie Einblick in einen<br />

kaum bekannten Forschungsbereich der Archäometrie, der Analyse<br />

und Herkunftsbestimmung von Gesteinsartefakten. Der Vortrag beginnt<br />

um 19.00 Uhr im <strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum Plaidt/Saffig.<br />

Über die „ländliche Besiedlung im Umland der römischen Tuffbergwerke<br />

in der Pellenz“ wird Frau Ricarda Giljohan von der Universität Mainz<br />

am Donnerstag, den 25. Oktober, referieren. Die Veranstaltung beginnt<br />

um 19.00 Uhr in der Kulturscheune Nickenich.<br />

3


4<br />

Wissenschaft<br />

Wissenschaftler in Mayen auf der<br />

Suche nach dem „Wie?“<br />

Neue Forschungseinrichtung „Labor für Experimentelle Archäologie“<br />

öffnet Türen für Besucher<br />

Am Wochenende, 22. und 23. September, öffnet in Mayen, direkt neben<br />

dem <strong>Vulkanpark</strong>-Erlebniszentrum Terra Vulcania, das neue Labor für<br />

Experimentelle Archäologie (LEA) des Römisch-Germanischen Zentralmuseums<br />

seine Türen für Besucher. An beiden Tagen erhalten Besucher<br />

vielfältige Möglichkeiten sich über die neue Einrichtung, neue Ergebnisse<br />

und Arbeitstechniken in der Archäologie und über alte Handwerkstechniken<br />

zu informieren. Ergänzt wird das umfangreiche Programm<br />

mit geführten Wanderungen im Grubenfeld, Exkursionen zu den Fledermauskellern,<br />

einem Kinderprogramm und dem Tag der offenen Tür in<br />

Terra Vulcania.<br />

Die neue Forschungseinrichtung ist deutschlandweit einmalig<br />

und wird mit praktischen wissenschaftlichen Experimenten<br />

Antworten auf ungelöste Fragen suchen. Wie haben die Römer<br />

ihre Keramik hergestellt und wie glasiert? Wie und aus welchen Metallen<br />

wurden Werkzeuge geschmiedet?<br />

Doch was ist eigentlich „Experimentelle Archäologie“? Die Experimentelle<br />

Archäologie ist keine wissenschaftliche Teildisziplin, die auf bestimmte<br />

Fragestellungen hin ausgerichtet ist, sondern eine Methode.<br />

Ihre Anwendung beinhaltet die Entwicklung und Durchführung von Experimenten,<br />

mit denen Hypothesen, Theorien und Techniken überprüft<br />

werden können. Der Experimentalaufbau zielt dabei nicht primär auf<br />

die Reproduktion historischer Prozesse ab: Es ist unmöglich zu beweisen,<br />

wie es wirklich war. Vielmehr geht es zunächst darum, die für die<br />

jeweilige Untersuchungsaufgabe für relevant erachteten Variablen zu<br />

isolieren und ihre Funktion und Bedeutung<br />

unter kontrollierten Bedingungen zu analysieren.<br />

Den Kern des „Labors für Experimentelle Archäologie“ bilden zwei nebeneinander<br />

liegende Laborwerkstätten. Ihre technische Ausstattung<br />

soll anspruchsvolle Experimente zum Grob-<br />

Antworten auf bisher<br />

ungelöste Fragen suchen<br />

und finden<br />

schmiedehandwerk, zur Keramikherstellung,<br />

Buntmetallurgie, Feinschmiedekunst oder<br />

Textilarchäologie ermöglichen. Darüber hinaus<br />

wurde bei der Ausstattung ein besonderer<br />

Wert auf leistungsstarke Mess- und<br />

Dokumentationstechnik gelegt. Diese sorgen dafür, dass die Vorgehensweise<br />

und die Ergebnisse belegt werden und der Versuch jederzeit<br />

wieder nachvollziehbar ist.<br />

Die Forschungsfelder reichen<br />

von der Entstehung<br />

von Industrielandschaften,<br />

der Gewinnung<br />

und Nutzung natürlicher<br />

Ressourcen, der Umformung<br />

von Werkstoffen<br />

zu Gebrauchsobjekten<br />

bis hin zur Gestaltung<br />

von Wohn- und Arbeitsplätzen.<br />

Der Clou der Einrichtung<br />

in Mayen sind<br />

zwei große Schaufenster in<br />

die Laborräume. Hierdurch<br />

können Besucher von Terra<br />

Vulcania oder des Mayener<br />

Grubenfeldes direkt in die<br />

Werkstätten der Wissenschaftler<br />

schauen.<br />

Das Labor für Experimentelle Archäologie<br />

ist benachbart zur Forschungsstelle<br />

für Vulkanologie, Archäologie<br />

und Technikgeschichte<br />

(VAT) die u. a. seit vielen Jahren<br />

im <strong>Vulkanpark</strong> forscht und<br />

den <strong>Vulkanpark</strong> seit seiner<br />

Gründung wissenschaftlich<br />

betreut. Damit hat der Wis-<br />

senschaftss<br />

t a n d o r t<br />

im <strong>Vulkanpark</strong><br />

eine<br />

weitere<br />

Aufwertung<br />

erhalten.<br />

www.lea.rgzm.de<br />

Bild: Tourist-Info Mayen ideemedia-Piel<br />

Im Labor wird auch eine enge Zusammenarbeit mit historisch<br />

arbeitenden Handwerkern angestrebt. Hier die<br />

Keramikerin Anna Axtmann an der Rekonstruktion<br />

einer schweren Blockscheibe aus dem Spätmittelalter.<br />

Bild: Tourist-Info Mayen ideemedia-Piel<br />

Arbeitsatmosphäre im Labor.<br />

Bild: Tourist-Info Mayen ideemedia-Piel<br />

Foto: Michael Herdick/RGZM<br />

Foto: Michael Herdick/RGZM<br />

Lehrveranstaltungen zur Experimentellen Archäologie<br />

sollen den Studenten praktische Erfahrungen vermitteln,<br />

um eigene Fragestellungen zur vor- und frühgeschichtlichen<br />

Technikgeschichte entwickeln zu können.<br />

Foto: Michael Herdick/RGZM


ERLEBNISZENTREN<br />

Die Geschichte des Geysirs Andernach<br />

Vom Namedyer Sprudel zum weltweit höchsten Kaltwasser-Geysir<br />

Die Anfänge der heutigen Touristenattraktion<br />

Geysir Andernach liegen<br />

mehr als 100 Jahre zurück.<br />

Schon lange war bekannt,<br />

dass im Bereich der kleinen<br />

Halbinsel Namedyer Werth<br />

aus dem Altwasserarm des Rheins<br />

Gasblasen aufsteigen. Anfangs<br />

vermutet man fälschlicherweise<br />

Faulgase, die sich im stehenden,<br />

sumpfigen Wasser bilden. Als sich<br />

aber herausstellt, dass es sich um<br />

Kohlenstoffdioxid handelt, findet<br />

Römisches Leben vor 2000 Jahren<br />

Getreide und Kräuter für die römische Küche<br />

Wie die Römer vor 2000 Jahren den<br />

Tuffstein im Römerbergwerk Meurin<br />

Untertage brachen und Übertage<br />

weiterverarbeiteten, können<br />

Besucher des Tuffsteinbruchs schon<br />

heute sehen.<br />

Zukünftig werden die Gäste<br />

auch mehr über das Leben<br />

der Römer erfahren.<br />

1903/04 eine erste erfolgreiche<br />

Bohrung bis in eine Tiefe von 343 m<br />

statt. Dabei werden nicht nur große<br />

Mengen an Gas gefördert, sondern<br />

alle 3-4 Stunden auch ca. 25 m3<br />

Wasser fontänenartig in eine Höhe<br />

von 50-60 Metern geschleudert.<br />

Der Kaltwasser-Geysir ist geboren!<br />

In den folgenden Jahren nutzt die<br />

Namedyer Sprudel GmbH die<br />

Bohrung für die Gewinnung von<br />

Heil- und Mineralwasser. Schwere<br />

Kriegsschäden verhindern ab 1918<br />

Im Außenbereich des Römerbergwerks<br />

wird wieder schwer gearbeitet.<br />

Zurzeit entsteht dort eine<br />

Erlebniswelt für antike und mittelalterliche<br />

Technikgeschichte. Hierzu<br />

zählen auch „Haushaltsgeräte“ von<br />

damals. Im Römerbergwerk wurden<br />

diese nun mit der römischen Küche<br />

verbunden. Da die Römer weder<br />

Kartoffeln noch Nudeln oder Reis<br />

die weitere Mineralwassergewinnung<br />

– Kohlensäure kann jedoch<br />

weiterhin gefördert werden. 1920<br />

pachtet die Augustinus-Sprudel<br />

AG, Hönningen, das Recht für die<br />

Kohlensäuregewinnung auf 30 Jahre.<br />

Zu dieser Zeit hat sich schon die<br />

Existenz des „Riesen-Geysirs im<br />

Rheintal“ herumgesprochen und<br />

viele Menschen besuchen das Naturschauspiel.<br />

1953 kommt die Ergiebigkeit des<br />

Brunnens zum Erliegen. Ursache<br />

hierfür waren vermutlich die Beschädigungen<br />

während des Krieges<br />

sowie die fehlende Pflege der<br />

Brunnenanlage. Zwei Jahre später<br />

übernimmt die C. Deilmann AG,<br />

Bad Bentheim, die Namedyer Sprudel<br />

GmbH und führt eine neue<br />

Bohrung bis in eine Tiefe von 850<br />

m durch. Eine chemische Analyse<br />

der mineralischen Inhaltsstoffe aus<br />

dem Jahr 1958 bescheinigt dem<br />

Wasser die Qualität eines „thermalen<br />

Natrium-Hydrogencarbonat-<br />

Chlorid-Säuerlings“. Ein zweites<br />

kannten, war Getreide in Brei- oder<br />

Fladenform das Grundnahrungsmittel.<br />

Und das musste zubereitet<br />

werden.<br />

Wie wurde Getreide gemahlen<br />

und wie wurde es zubereitet? Eine<br />

Handmühle sowie eine gewaltige<br />

pompejanische Mühle aus Basalt<br />

sind bereits aufgebaut und laden<br />

ein, selbst einmal Mehl herzustellen<br />

und Getreide wie vor 2000 Jahren<br />

zu mahlen. Die Mühlen bestehen<br />

jeweils aus einem feststehenden<br />

Unterstein und einem drehbaren<br />

Oberstein. Die Handmühle ist klein<br />

und wurde von Menschen angetrieben<br />

– die pompejanische Mühle<br />

vermutlich durch tierische Kraft.<br />

Gutachten bestätigt, dass es sich<br />

um natürliches Heil- und Mineralwasser<br />

handelt.<br />

Allerdings verhindert der Bau der<br />

B9-Krahnenbergbrücke 1961-64 die<br />

weitere gewerbliche Nutzung und<br />

die Bohrung wird verschlossen. So<br />

beginnt die geysirlose Zeit auf dem<br />

Namedyer Werth.<br />

1990 kauft die Stadt Andernach die<br />

mittlerweile zum Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesene Halbinsel und<br />

legt damit den Grundstein für die<br />

heutige touristische Nutzung des<br />

Kaltwasser-Geysirs. 2006 steigt<br />

endlich wieder die weiße Wasserfontäne<br />

über der Halbinsel auf.<br />

Vorausgegangen ist eine neue Bohrung<br />

im Jahr 2001.<br />

Mit Eröffnung des Geysir Erlebniszentrums<br />

am 30. Mai 2009 wird<br />

die dreiteilige Attraktion Geysir Andernach<br />

komplettiert. Heute ist der<br />

höchste Kaltwasser-Geysir der Welt<br />

in Andernach eine vielbesuchte Attraktion<br />

im <strong>Vulkanpark</strong>.<br />

Steinmetze und Schmiede in den<br />

Hütten am Bergwerk stellten auch<br />

diese „Haushaltsgeräte“ her.<br />

Die römische Lebensart war sehr<br />

kultiviert. Die Römer standen nicht<br />

auf geschmacklosen „Einheitsbrei“<br />

- würzige Kräuter durften in<br />

der Küche nicht fehlen. Das römische<br />

Kräutergärtlein am Bergwerk<br />

zeigt eine Auswahl an Küchen- und<br />

Heilkräutern aus alter Zeit, wie z.B.<br />

Thymian, Bärlauch, Ringelblume,<br />

Rosmarin, Lungenkraut und Salbei.<br />

Somit sind die Grundlagen, einen<br />

Fladen in der römischen Küche zu<br />

backen, ein „Moretum“ („römischer<br />

Brotaufstrich“) zu verfeinern<br />

und anschließend verzehren zu<br />

können also gegeben! Was sich<br />

derzeit nur theoretisch anschauen<br />

lässt, kann ab dem kommenden<br />

Jahr im Rahmen von Führungen<br />

ausprobiert werden.<br />

5


6<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

September<br />

Events & Highlights<br />

Sa. 01.09., 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Schreibwerkstatt mit Autorin Gabriele Keiser,<br />

für Erwachsene, <strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum Plaidt/<br />

Saffig. Anmeldungen unter Tel. 02607/972400<br />

Leserattenservice GmbH Teilnahmegebühr € 58,-<br />

So. 02.09.<br />

bunter Familiensonntag in Andernach u. a.<br />

mit ermäßigten Eintrittspreisen beim Geysir<br />

Andernach<br />

So. 09.09., ab 10.00 Uhr<br />

RZ-Wandertag in Boos auf der „Booser Doppelmaartour“<br />

u. „Stumpfarmweg“ mit dem<br />

<strong>Vulkanpark</strong>, der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik<br />

(Remet), der Rheinzeitung und dem Wandermagazin<br />

geführte Touren 11.15, 12.15, 13.15 und<br />

14.15 Uhr ab Ortsmitte Boos<br />

So. 09.09.<br />

Tag des offenen Denkmals - kostenlose Führungen,<br />

13.30 Uhr/15.30 Uhr <strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum<br />

Plaidt/Saffig, Römerbergwerk Meurin<br />

bei Kretz<br />

Sa. 22.09./So. 23.09. 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Wissenschaft auf Tour. Eröffnung „Forschungs-<br />

labor für experimentelle Archäologie“ („LEA“)<br />

am Mayener Grubenfeld<br />

Oktober<br />

Events & Highlights<br />

Mi. 03.10., 14.00 Uhr<br />

Kinderferienspaß „Auf den Spuren der Eifelvulkane“<br />

<strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum Plaidt/Saffig (Alter<br />

6-9 Jahre), Teilnahmebeitrag € 5,-<br />

Mi. 03.10., 14.00 Uhr<br />

Kinderferienspaß „Das Leben des römischen Bergarbeiters<br />

in Kretz“, Römerbergwerk Meurin bei<br />

Kretz (Alter 10-12 Jahre), Teilnahmebeitrag € 5,-<br />

So. 07.10., 10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Jazz-Frühstück on Board des Geysir-Schiff mit<br />

Besuch des Kaltwassergeysir Andernach, Erwachsene<br />

€ 27,50 · Kinder (6-16) € 14,50<br />

Mi. 10.10., 14.00 Uhr<br />

Kinderferienspaß „Vulkane der Eifel erleben“<br />

<strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum Plaidt/Saffig (Alter 10-<br />

12 Jahre), € 5,-<br />

Mi. 10.10., 14.00 Uhr<br />

Kinderferienspaß „Das Leben des römischen Berg-<br />

arbeiters in Kretz“, Römerbergwerk Meurin<br />

bei Kretz (Alter 6-9 Jahre),<br />

€ 5,-<br />

Fr. 12.10., 19.00 Uhr<br />

Wissenschaft auf Tour: Vortrag „Vulkangefahren<br />

und das Kreuz mit den Medien - Medienhype<br />

contra geduldige Forschungsarbeit“, Prof.<br />

Dr. Hans-Ulrich Schmincke. Laacher-See-Halle<br />

Mendig, Eintritt € 5,-<br />

Sa. 13.10., 10.00 Uhr<br />

geführte Exkursion mit Prof. Dr. Hans-Ulrich<br />

Schmincke zu vulkanalogischen Aufschlüssen<br />

im <strong>Vulkanpark</strong>, Treffpunkt Lava-Dome Mendig.<br />

Teilnahmebeitrag € 20,-<br />

So. 14.10, 11.00 Uhr<br />

Herbstwanderung rund um den Laacher See,<br />

Treffpunkt: Wanderparkplatz gegenüber Hotel<br />

Waldfrieden an der L113. Teilnahmebeitrag € 5,-<br />

Fr. 19.10., 19.00 Uhr<br />

Wissenschaft auf Tour: Vortrag „Aus der Eifel<br />

nach Europa - mineralogische Herkunftsbestimmung<br />

von Mühlsteinen“. Vortrag von<br />

Dr. Tatjana Gluhak. <strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum<br />

Plaidt/Saffig, Eintritt frei.<br />

Do. 25.10., 19.00 Uhr<br />

Wissenschaft auf Tour: Vortrag „Die ländliche<br />

Besiedlung im Umland der römischen Tuffbergwerke<br />

in der Pellenz“, Ricarda Giljohan,<br />

Universität Mainz. Kulturscheune Nickenich,<br />

Eintritt frei.<br />

November<br />

Events & Highlights<br />

Fr. 02.11., 19.00 Uhr<br />

Autorenlesung. Michal Kuhn liest aus seinem<br />

Buch „Marcellus – der Merowinger“. <strong>Vulkanpark</strong><br />

Infozentrum Plaidt/Saffig, Teilnahmebeitrag<br />

€ 3,-<br />

Sa. 10.11., 17.00 Uhr<br />

St. Martin Laternenführung für Kinder/Familien<br />

mit Überraschung im Römerbergwerk Meurin<br />

bei Kretz, Teilnahmebeitrag € 5,-<br />

Do. 22.11., 19.00 Uhr<br />

Multimedia-Vortrag “Welt der Vulkane” von<br />

Tobias Schorr VolcanoDiscovery, Lava-Dome<br />

Mendig, Teilnahmebeitrag € 3,-<br />

Sa. 24.11., 17.00 Uhr<br />

Fackelführung „Weihnachtliches Römerbergwerk<br />

im Lichterglanz“, mit Glühwein/Punsch<br />

und Gebäck, Römerbergwerk Meurin bei Kretz,<br />

Teilnahmebeitrag € 8,-, Kinder bis 10 Jahre frei<br />

Do. 29.11., 20.00 Uhr<br />

Multimedia-Vortrag „Vulkane der Osteifel mit<br />

ihrer Flora und Fauna“ von Walter Müller, Eifel-<br />

museum Mayen, Teilnahmebeitrag € 3,-<br />

Dezember<br />

Events & Highlights<br />

Sa. 01.12./08.12./15.12./22.12., 17.00 Uhr<br />

Fackelführung „Weihnachtliches Römerbergwerk<br />

im Lichterglanz“, mit Glühwein/Punsch<br />

und Gebäck, Römerbergwerk Meurin bei Kretz,<br />

Teilnahmebeitrag € 8,-, Kinder bis 10 Jahre frei<br />

So. 02.12, 11.00 bis 18.00 Uhr<br />

„Vorweihnachtlicher Adventsbasar“ im Römer-<br />

bergwerk Meurin bei Kretz<br />

Di. 04.12., 18.00 Uhr<br />

Vortrag „Der <strong>Vulkanpark</strong>. Von der Ausgrabung<br />

zur Präsentation“. Veranstaltungsort: Ratssaal<br />

der VG Weißenthurm. Eintritt frei. Um Anmeldung<br />

bei der VG Weißenthurm, Tel. 02637-<br />

913414 wird gebeten.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

Tel.: 02632-98750 und im Internet unter<br />

www.vulkanpark.com<br />

www.facebook.com/vulkanpark<br />

So erreichen Sie unsere zentralen<br />

Einrichtungen im <strong>Vulkanpark</strong><br />

<strong>Vulkanpark</strong> Infozentrum.<br />

Rauschermühle 6, 56637 Plaidt<br />

Tel 02632-98 75 0<br />

Lava-Dome Mendig.<br />

Brauerstraße 1, 56743 Mendig<br />

Tel 02652-9 39 92 22<br />

Geysir Andernach Erlebniszentrum.<br />

Konrad-Adenauer-Allee 40, 56626 Andernach<br />

Tel 02632-9 58 00 80<br />

Römerbergwerk Meurin.<br />

An der B256 bei Kretz, 56630 Kretz<br />

Tel 02632-98 75 0<br />

Terra Vulcania.<br />

An den Mühlsteinen 7, 56727 Mayen<br />

Tel 02651-491506<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Vulkanpark</strong> GmbH<br />

Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz<br />

Tel. 0261-108 486, Fax. 0261-300 27 97<br />

E-Mail info@vulkanpark.com<br />

V.i.S.d.P. Jörg Busch

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