Das Rechnen mit dem Unvorhersehbaren gehört ... - Kuehne + Nagel
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Die Verfügbarkeit entsprechender Logistikfachkräfte<br />
ist jedoch gerade in Entwicklungsländern<br />
gering, wodurch ein<br />
reibungsloser Fluss von Waren- und<br />
Informationsströmen vor Ort nur selten<br />
gewährleistet werden kann. Die Ausbildung<br />
von Logistikfachkräften in Entwicklungsländern<br />
ist so<strong>mit</strong> eine der zentralen<br />
Herausforderungen in der humanitären<br />
Logistik und kann entscheidend zur<br />
Reduktion von Transport- und Verteilungsproblemen<br />
beitragen.<br />
Ein von der Kühne-Stiftung gefördertes<br />
Forscherteam der Technischen Universität<br />
Berlin untersucht aktuell neben katastrophenlogistischen<br />
Problemstellungen<br />
angepasste Logistikkonzepte für die Länder<br />
des ostafrikanischen Grabens. Im Rahmen<br />
dieses Projekts suchen die Wissen-<br />
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EIN VON DER KÜHNE-STIFTUNG UNTERSTÜTZTER FORSCHUNGSSCHWERPUNKT<br />
Im Rahmen ihres Engagements in der Aus- und Weiterbildung sowie in Forschung und Lehre<br />
auf <strong>dem</strong> Gebiet der Logistik und Verkehrswirtschaft widmet sich die Kühne-Stiftung u.a. auch<br />
<strong>dem</strong> Thema „Humanitäre Logistik“. So fördert die Stiftung ein gleichnamiges Forschungsprojekt<br />
an der Technischen Universität Berlin und hat als Mitherausgeber der Schriftenreihe „Logistik“<br />
im Haupt Verlag bereits verschiedene Fachpublikationen zu <strong>dem</strong> Thema finanziert, z.B. Logistik<br />
im Kontext internationaler Katastrophenhilfe von Philippe Tufinkgi oder Humanitarian Logistics<br />
von Alexander Blecken. Ferner unterstützte und organisierte die Kühne-Stiftung die Plenarveranstaltung<br />
„Humanitäre Logistik – Zukünftige Anforderungen und Lösungsansätze“ an der diesjährigen<br />
internationalen Disaster and Risk Conference IDRC, die Ende Mai in Davos zum dritten<br />
Mal stattfand. Die Stiftung hat sich vorgenommen, ihre Förderung dieses wichtigen Schwer-<br />
schaftler nicht nur nach neuen Wegen für<br />
die Nutzung der großen Binnenseen und<br />
vorhandenen, jedoch in schlechten Zu -<br />
stand befindlichen Eisenbahnlinien und<br />
Straßen, sondern involvieren afrikanische<br />
Aus- und Weiterbildungsinstitutionen in<br />
15<br />
FOCUS .......<br />
punkts in Forschung und Praxis zukünftig gezielt auszubauen.<br />
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die gemeinsame Entwicklung geeigneter<br />
Logistikkonzepte. Über Erfahrungen und<br />
Ergebnisse dieser Feldforschung in Tansania<br />
und Malawi wird das KN World<br />
Magazin in einer der kommenden Ausgaben<br />
berichten.<br />
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Schnelle Reaktion<br />
nach <strong>dem</strong> Erdbeben<br />
in Haiti<br />
Bei den sofort angelaufenen internationalen<br />
Hilfseinsätzen nach <strong>dem</strong> katastrophalen<br />
Erdbeben in Haiti im Januar war<br />
auch Kühne + <strong>Nagel</strong> an vorderster Stelle<br />
<strong>mit</strong> dabei. Im Rahmen eines langfristigen<br />
Abkommens <strong>mit</strong> der Europäischen Kommission<br />
garantiert das Unternehmen<br />
unter anderem, dass jederzeit in Notfällen<br />
ein Frachtflugzeug spätestens 24<br />
Stunden nach Anfrage in Richtung Katastrophengebiet<br />
abheben kann. Auf Basis<br />
dieses Stand-by-Services reagierte Kühne<br />
+ <strong>Nagel</strong> denn auch bei dieser Katastrophe<br />
blitzartig. So konnte un<strong>mit</strong>telbar<br />
nach <strong>dem</strong> ersten Beben eine gecharterte<br />
Boeing 747 <strong>mit</strong> 100 Tonnen Fracht der<br />
schwedischen Hilfsorganisation MSB und<br />
der norwegischen Kirche vom Flughafen<br />
Stockholm-Arlanda in die Dominikanische<br />
Republik geflogen werden.<br />
Von dort wurden die Güter – Allrad-Fahrzeuge<br />
inklusive 200 Liter Dieseltreibstoff,<br />
Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Zelte,<br />
Kleider und vieles mehr – auf der Straße<br />
nach Port-au-Prince weitertransportiert.<br />
Zur Koordination der Beladung des<br />
Frachtflugzeugs und zur Erstellung aller<br />
notwendigen Papiere hatte Kühne +<br />
<strong>Nagel</strong> kurzfristig Spezialisten vom Kompetenzzentrum<br />
in Kopenhagen nach<br />
Stockholm beordert, während zwei ihrer<br />
Kollegen direkt nach Santo Domingo flogen,<br />
um den Empfang der Hilfsgüter und<br />
den möglichst verzögerungsfreien Weitertransport<br />
über Land vorzubereiten. Seit<br />
diesem ersten Auftrag hat Kühne + <strong>Nagel</strong><br />
beträchtliche Mengen weiterer Hilfsgüter<br />
aller Art auf <strong>dem</strong> See- und <strong>dem</strong> Luftweg<br />
nach Haiti befördert. Weil das Land noch<br />
lange auf internationale Hilfe angewiesen<br />
sein wird, hält das Unternehmen seine<br />
Repräsentanz vor Ort mindestens für<br />
den Rest des Jahres aufrecht.<br />
Darüber hinaus beteiligte sich Kühne +<br />
<strong>Nagel</strong> im Mai an einer der zahlreichen<br />
Hilfsaktionen für das schwer getroffene<br />
Land durch die kostenlose Erbringung<br />
von Transportleistungen in Kooperation<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> amerikanischen Logistikunternehmen<br />
UPS. Mit <strong>dem</strong> Ziel, rund 10.000<br />
haitianischen Bauern noch vor Ende der<br />
Anbauzeit dringend benötigtes Saatgut<br />
(für Getreide, Kohl, Karotten, Auberginen,<br />
Melonen, Zwiebeln, Tomaten und Spinat)<br />
zur Verfügung zu stellen, spendete der<br />
Agrarchemie- und Biotechnologiekonzern<br />
Monsanto geeignetes Saatgut im Wert<br />
von über 1 Million US-Dollar. Um sicherzustellen,<br />
dass die höchst willkommene<br />
Wiederaufbauhilfe möglichst schnell und<br />
effizient bei den Bedürftigen ankommt,<br />
boten die beiden Logistikunternehmen<br />
ihre vereinten Kräfte an, wobei UPS die<br />
Luftfrachtlieferungen und Kühne + <strong>Nagel</strong><br />
den See- und Straßentransport übernahm.<br />
<strong>Das</strong> Saatgut wurde anschließend zu stark<br />
reduzierten Verkaufspreisen über Bauernläden<br />
im ganzen Land vertrieben; die<br />
dabei erzielten Einnahmen werden den<br />
Bauernverbänden für weitere notwendige<br />
Anschaffungen zur Verfügung stehen.