02.03.2013 Aufrufe

PDF downloaden - Reto Schoch, Extremsportler

PDF downloaden - Reto Schoch, Extremsportler

PDF downloaden - Reto Schoch, Extremsportler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

aufgefallen: reto schoch<br />

<strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong><br />

Seeblickstrasse 2<br />

9037 Speicherschwendi<br />

27. September 1978<br />

Unternehmer<br />

Vor zwei Wochen hat <strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong> am Ultracycling-Rennen<br />

TORTOUR teilgenommen. Das Rennen führt rund<br />

um die Schweiz – ca. 1000 km und 13'000 Höhenmeter.<br />

In etwas mehr als 35 Stunden erreichte er als grandioser<br />

Sieger das Ziel in Neuhausen! Das war sogar der Sportschau<br />

von SF einen Bericht wert! Der Sieg kam nicht<br />

ganz überraschend, hatte er doch am letzten Juniwochenende<br />

das erste Mal am RATA (Race across the Alps<br />

http://www.raceacrossthealps.at/) in Nauders teilgenommen<br />

und unerwarteterweise gewonnen. Insgesamt<br />

waren dort 532 km und 14‘535 Höhenmeter zu bewältigen,<br />

wozu er 21 h und 26 min benötigte: neuer Streckenrekord!<br />

Für den Hobby-Velofahrer <strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong> kam der<br />

Sieg am RATA völlig überraschend, denn bis anhin haben<br />

vor allem RAAM (Race Across America) Sieger oder Radprofis<br />

an diesem Rennen jubiliert.<br />

<strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong>, zunächst ganz herzliche Gratulation zu diesen<br />

sensationellen Erfolgen! Schon in deiner Schulzeit hast du<br />

den Schulweg von Speicherschwendi her fast immer mit<br />

dem Velo zurückgelegt. Wie und wann hat dich das Rennfieber<br />

für extreme Ausdauerleistungen gepackt?<br />

Bis 2009 arbeitete ich in Kalifornien (USA) und entschloss<br />

mich, wieder in die Schweiz zurückzukehren. Dieser Heimweg<br />

führte zuerst durch ganz Amerika, und danach über<br />

den Atlantik. Ich entschied mich den ersten Teil über das<br />

Festland mit dem Velo zurückzulegen, wodurch ich mich<br />

besser kennenlernte und tiefe Begeisterung für lange Velotouren<br />

verspürte.<br />

Welches sind Rennen, die zu den so genannt härtesten<br />

gehören? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?<br />

Das RATA ist anerkannt als das härteste Eintagesrennen der<br />

Welt. Es weist extrem viele Höhenmeter auf, und ist deshalb<br />

auf mich als Leichtgewicht zugeschnitten. Ich habe<br />

einen starken Willen und werde bei langen Trainings/Rennen<br />

gegen Ende tendenziell immer schneller!<br />

Noch länger ist die TORTOUR (rund um die Schweiz) und<br />

das RAAM ist der weltweit härteste Ausdauerwettkampf,<br />

beides mehrtätige Non-Stop-Radrennen. Bei der TORTOUR<br />

habe ich gegen das Ende in den Jurahöhen schon auch mal<br />

einen Gang zurückgeschaltet, doch offenbar ging es andern<br />

auch so! Ich hatte aber mit meinen Muskeln nie Probleme,<br />

sogar nach dem Rennen verspürte ich keinen Muskelkater.<br />

Eine vielleicht etwas naive Frage: Wie geht das mit Schlaf,<br />

Essen und auf’s WC gehen? Man kann doch nicht 35 Stunden<br />

lang auf dem Sattel sitzen!<br />

Doch – es geht! Ich war 35 Stunden im Sattel und habe<br />

keine Sekunde geschlafen. Das mit dem WC löst sich von<br />

selbst: ich habe während solcher Rennen kaum Drang, es<br />

ist also kein Problem. Auch mit dem Essen komme ich gut<br />

gemeindeblatt speicher 07/2011<br />

38<br />

zurecht und verzichte vorwiegend auf spezielle Sportlernahrung.<br />

So esse ich vorwiegend Biberli und Sandwiches<br />

auf dem Velo, doch ein einziges Mal nahm ich mir die Zeit<br />

für ein Sandwich im Begleitfahrzeug. Flüssigkeit ist wichtig,<br />

pro Stunde 0.5 bis 1 Liter, vor allem Shorley und Eistee.<br />

Wie sieht das Training von <strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong> aus, speziell jetzt für<br />

TORTOUR oder eben RATA?<br />

Für diese Rennen habe ich während der Arbeitswoche<br />

kurze Trainings von 2 bis 4 Stunden gemacht, und am<br />

Samstag oder Sonntag unternahm ich jeweils eine volle<br />

Tagestour. So konnte ich gut ausprobieren, welche Nahrung<br />

für meinen Magen verträglich ist.<br />

Welche Reaktionen gibt es eigentlich von Cracks, wenn ein<br />

«Nobody» wie <strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong> sogar Profis um die Ohren fährt?<br />

Ich erfuhr für meine Leistung höchsten Respekt und tiefe<br />

Bewunderung von Cracks, Profis, den Organisatoren und<br />

den Journalisten. Vom vierfachen RATA-Sieger und Radprofi<br />

Maurizio Vandelli habe ich die grosse Verblüffung bereits<br />

während dem Rennen verspürt als ich das Rennen anführte.<br />

Vermutlich war es für ihn erschreckend, plötzlich diesem<br />

kleinen Nobody hinterherfahren zu müssen und er hat vielleicht<br />

mitunter auch deshalb das Rennen aufgegeben.<br />

Auch an der TORTOUR verspürte ich die Bewunderung vom<br />

Ultracyling Weltmeister und ehemaligen RAAM-Siegern<br />

bereits während der Fahrt bei kurzen Gesprächen.<br />

Zu deinen letzten Erfolgen, dem Race across the Alps und<br />

der TORTOUR: Über 21, resp. 35 Stunden im Sattel, wie<br />

schafft man das und welches waren die grössten Herausforderungen?<br />

Was bedeuten diese Siege für dich?<br />

Am RATA bin ich das erste Mal die Nacht hindurch gefahren,<br />

die wie im Fluge verging. Verglichen mit 21 Stunden<br />

waren 35 Stunden an der TORTOUR doch wesentlich länger<br />

und ich hatte dort gegen Ende der Nacht eine Krise:<br />

ich führte das Rennen während mehr als 800 km alleine<br />

an der Spitze an, was vor allem in der Dunkelheit sehr<br />

monoton wurde. So fiel es mir schwer mich zu motivieren,<br />

doch als die hinteren Fahrer wieder Druck machten<br />

konnte ich mein Tempo nochmals markant steigern.<br />

Diese Siege verdanke ich aber auch einer genauen Planung<br />

und vor allem dem hervorragenden Einsatz meiner<br />

familiären Betreuern während der Rennen, denn solche<br />

Non-Stop-Rennen bedeuten auch optimale Non-Stop-<br />

Betreuung – eine Herausforderung. Zuerst meinte ich, der<br />

Erfolg am RATA sei vermutlich der Sieg meines Lebens,<br />

denn einen so überraschenden Sieg würde ich wohl<br />

kaum mehr einfahren können. Aber nun, nach dem Sieg<br />

in der TORTOUR, konnte ich den Erfolg sogar noch toppen.<br />

Neben dem Sport hast du ja auch noch einen Beruf. Wie<br />

sah dein beruflicher Werdegang aus? Womit beschäftigst<br />

du dich jetzt beruflich?<br />

Ich habe an der ETH in Zürich studiert und meine Doktorarbeit<br />

an der ETH in Lausanne auf dem Gebiet der Mikroelektronik<br />

für medizinische Anwendungen gemacht.<br />

Danach durfte ich an den renommiertesten Universitäten<br />

arbeiten, dem MIT und der Stanford University in den USA.<br />

Mit diesem Wissen bin ich zurück in die Schweiz gekehrt


gemeindeblatt speicher 07/2011<br />

und habe letztes Jahr in der Speicherschwendi meine eigene<br />

Firma gegründet, swissfluidics ag. Unsere portablen Produkte<br />

beruhen auf der Mikrofluidik und ermöglichen es Patienten,<br />

mit einem Tropfen Blut zuhause innert Minuten selber<br />

bestimmte Krankheiten zu detektieren und zu kontrollieren.<br />

Dies stellt in unserem Gesundheitssystem einen Paradigmenwechsel<br />

dar, und ist derzeit vielleicht noch sehr visionär,<br />

aber eben, man muss Träume und Visionen haben!<br />

Welche sportlichen, welche beruflichen Träume hast du für<br />

deine nächste Zukunft?<br />

Ich bin ein neugieriger Mensch, und möchte sportlich gerne<br />

meine körperlichen und mentalen Grenzen besser kennenlernen.<br />

Vielleicht durch eine Teilnahme am RAAM sofern die<br />

zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten dies zulassen.<br />

Beruflich ist mein Ziel unsere Produkte von swissfluidics ag<br />

auf den Markt zu bringen, damit Patienten ihre Krankheiten<br />

frühzeitig diagnostizieren können. Kostengünstige Frühdiagnosen<br />

sind entscheidend, damit teure Behandlungen erst<br />

gar nicht eingeleitet werden müssen.<br />

Lieber <strong>Reto</strong>, ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch<br />

und wünsche dir für deine sportliche, berufliche und private<br />

Zukunft alles Gute!<br />

Das Gespräch führte Peter Abegglen, ehemaliger Lehrer von<br />

<strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong><br />

Informationen (Videos, Interviews):<br />

www.youtube.com/watch?v=f8zwQlnAnYU&feature=related<br />

http://www.tortour.ch oder auf der Website von <strong>Reto</strong> <strong>Schoch</strong>:<br />

https://sites.google.com/site/rbschoch/diverse<br />

Als «König von Nauders» an der Siegerehrung des RATA<br />

Am Ziel in Nauders!<br />

zivilstandsnachrichten<br />

Zuzüge im Juni 2011<br />

Dällenbach Marcel, Höhenweg 1; Da Silva Correia Batista<br />

Andrea, Wies 9; Frei Ralf, Au 1; Krämer Nadja mit Gian und<br />

Loïc, Kohlhalden 7; Lüchinger Daniel, Kohlhalden 7; Schlatter<br />

Susanne, Wies 7; Schneider-Pelz Lutz und Silja mit Julia-<br />

Cosima, Eva-Rosalie und Laurenz-Aurel, Haldenstrasse 2;<br />

Wiesli Esther, Rüschen 12<br />

Zuzüge im Juli 2011<br />

Beglinger-Schiegg Peter und Heidi mit Fabienne und Sandro,<br />

Wies 7A; Beusch-Rolli Elisabeth, Wies 7A; Bischof-Frehner<br />

Marcel und Katia mit Lea, Oberdorf 16; Bittner Olaf,<br />

Kohlhalden 36; Daguerre Grégory, Hauptstrasse 70; Grischott<br />

Nicole, Eggli 1; Hägglund Doron, Eggli 1; Herzig-Wittek<br />

Bianca mit Tristan, Kirchrain 22; Lämmler Emil, Wies<br />

7A; Roth-Seitz Charles und Rita, Höhenweg 2A; Tanner<br />

Eduard, Vorderer Flecken 2; Tiefenthaler Caroline, Reutenenstrasse<br />

6; Vossgröne Sören, Au 3<br />

Wegzüge im Juni 2011<br />

Huwiler-Lotfi Gabriel und Hind mit Samuel, Bussnang TG;<br />

Keller-Knol Hanna, Spanien; Knezevic Marko, Jonschwil<br />

SG; Rehli-Bürgler Melanie, St. Gallen; Schläpfer David, St.<br />

Gallen; <strong>Schoch</strong> Jörg, St. Gallen; Sulser-Kleeli Christian und<br />

Karin mit Paloma, Rorschach SG<br />

Wegzüge im Juli 2011<br />

Christen Sandro, Reigoldswil BL; Chronis-Lutz Ioannis und<br />

Patricia mit Leonidas und Alexis, Trogen AR; Coco-Stillhart<br />

Orazio und Claudia, Mellingen AG; Scarpella Tamara, Flawil<br />

SG; Schäfer-Thalmann Susanne mit Lukas, Tim und<br />

Moritz, Goldach SG; Schmidt Alexander, Zürich; Stohler<br />

Rebecca, Reigoldswil BL; Vitalini-Rubin Esther, St. Gallen;<br />

Vitalini Vilena, St. Gallen; Yassin Nimo, Niederteufen AR;<br />

Zanettin <strong>Reto</strong>, Aesch ZH<br />

Geburten<br />

39<br />

Bruderer, Remo, geboren am 25. Juni 2011 in Herisau AR,<br />

Sohn des Bruderer, Roger und der Bruderer geb. Abderhalden,<br />

Susan, wohnhaft in 9042 Speicher, Kohlhalden 57<br />

Christensen, Ronja Sophia, geboren am 27. Juni 2011 in<br />

Herisau AR, Tochter des Christensen, Björn und der Christensen<br />

geb. Gähler, Andrea, wohnhaft in 9037 Speicherschwendi,<br />

Rehetobelstrasse 8<br />

Schmid, Natalie, geboren am 14. Juli 2011 in St. Gallen,<br />

Tochter des Schmid, Kurt und der Schmid geb. Schmid,<br />

Ursula, wohnhaft in 9042 Speicher, Ilgenstrasse 8<br />

Willi, Julian, geboren am 23. Juli 2011 in Steinach SG, Sohn<br />

des Willi, Jakob und der Willi geb. Müller, Nadine, wohnhaft<br />

in 9042 Speicher, Bruggmoos 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!