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Urs Althaus, ich gebe es zu, bis vor wenigen Tagen ha

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keit, einen Beruf aus<strong>zu</strong>üben, in dem <strong>ich</strong> meine Talente einsetzen<br />

konnte. Di<strong>es</strong> erle<strong>ich</strong>terte mir auch den Ausstieg aus dem<br />

Modeln. Allerdings kam <strong>ich</strong> auch während der Zeit, in der <strong>ich</strong><br />

in Italien lebte, regelmässig nach Klosters <strong>zu</strong>rück, <strong>zu</strong>erst in die<br />

Ferien. Später nahm <strong>ich</strong> dann dort auch meinen Wohnsitz.<br />

Und heute arbeiten Sie auch mehrheitl<strong>ich</strong> wieder hier?<br />

Vor einigen Jahren <strong>ha</strong>be <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> entschlossen, den Sc<strong>ha</strong>uspielerverbänden<br />

SSVF und SBKV bei<strong>zu</strong>treten. Man fragte<br />

m<strong>ich</strong>: Haben Sie denn schon einmal g<strong>es</strong>pielt? Und <strong>ich</strong> antwortete:<br />

in etwa dreissig Filmen. Nachdem <strong>ich</strong> aufgenommen<br />

worden war, kamen Leute wie der Regisseur Markus Imhof auf<br />

m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> und sagten: Wir <strong>ha</strong>ben ja gar n<strong>ich</strong>t gewusst, dass du<br />

Schweizer <strong>bis</strong>t ...<br />

Was machen Sie heute all<strong>es</strong>?<br />

Im März war mein neuer Kino-Film «L’Allenatore nel Pallone<br />

2» die Nummer zwei am Box Office in Italien. Auch in di<strong>es</strong>em<br />

spielten die aktuellen Fussballgötter Totti, Del Piero, Ancelotti<br />

und wie sie alle heissen, mit. Vor etwa einein<strong>ha</strong>lb Jahren<br />

bekam <strong>ich</strong> das Angebot d<strong>es</strong> deutschen Seeliger-Verlags, meine<br />

Biografie <strong>zu</strong> schreiben. Über mein Leben und über Rassismus<br />

im Busin<strong>es</strong>s. Ich war völlig überrascht und <strong>ha</strong>tte keine Ahnung,<br />

o-ton urs alt<strong>ha</strong>us<br />

Garten oder <strong>vor</strong> dem Kaminfeuer <strong>zu</strong> sitzen, ein G<strong>es</strong>präch <strong>zu</strong> führen, ein Glas <strong>zu</strong> trinken und eine Zigarre <strong>zu</strong> rauchen»: Genussmensch <strong>Urs</strong> <strong>Alt<strong>ha</strong>us</strong>.<br />

wie die auf di<strong>es</strong>e Idee kamen. Ich traf m<strong>ich</strong> dann mit Leuten<br />

von di<strong>es</strong>em Verlag und sagte: Eigentl<strong>ich</strong> müsste man die G<strong>es</strong>ch<strong>ich</strong>te<br />

meiner Mutter aufschreiben, die ist viel inter<strong>es</strong>santer<br />

als meine, die G<strong>es</strong>ch<strong>ich</strong>te einer Frau, die s<strong>ich</strong> Mitte der Fünfzigerjahre<br />

entschloss, ins katholische Altdorf <strong>zu</strong> gehen und<br />

m<strong>ich</strong> dort allein gross<strong>zu</strong>ziehen...<br />

... was damals über<strong>ha</strong>upt keine Selbstverständl<strong>ich</strong>keit war!<br />

Absolut n<strong>ich</strong>t. Heute wird ein Hollywood-Star, der mit einem<br />

farbigen Kind durch Beverly Hills spaziert, bewundert und applaudiert.<br />

Meine Mutter musste noch <strong>ha</strong>rt kämpfen und wurde<br />

anfängl<strong>ich</strong> s<strong>ich</strong>er schräg ang<strong>es</strong>c<strong>ha</strong>ut. Worauf der Verlagsmitarbeiter<br />

antwortete: Herr <strong>Alt<strong>ha</strong>us</strong>, aber das ist ja grossartig, das<br />

muss selbstverständl<strong>ich</strong> in das Buch hinein, Ihre Mutter ist<br />

ja ein Vorkämpferin für ihre Sache wie Sie für die Ihre. Dann<br />

<strong>ha</strong>be <strong>ich</strong> eingewilligt.<br />

Und Sie <strong>ha</strong>ben die Biografie selber g<strong>es</strong>chrieben?<br />

Ja, <strong>es</strong> war mir w<strong>ich</strong>tig, <strong>ich</strong> wollte ehrl<strong>ich</strong> und transparent sein.<br />

Zum Schluss waren <strong>es</strong> dann 800 Seiten. Die <strong>ha</strong>be <strong>ich</strong> jetzt <strong>zu</strong>sammen<br />

mit meiner Ko-Autorin Lydia Lemke in den letzten<br />

fünf Monaten auf 440 Seiten gekürzt. Und <strong>vor</strong> Kurzem kam<br />

jetzt der B<strong>es</strong>cheid vom Lektorat: Ihr <strong>ha</strong>bt ausgeze<strong>ich</strong>nete-<br />

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