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The Legend of Gothic ist aus einer Idee aus dem Story-Forum des ...

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<strong>The</strong> <strong>Legend</strong> <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong> <strong>ist</strong> <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Idee</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Story</strong>-<strong>Forum</strong><br />

<strong>des</strong> World <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong>-<strong>Forum</strong>s entstanden.<br />

Die Schreiber haben lange und hart an der Planung und an dieser Episode gearbeitet.<br />

Die Schreiber sind:<br />

Resdayn/Thormantor (Thormant) - Grundidee<br />

<strong>The</strong> nameless Hero (Hero) – Gamemaster<br />

König Rhobar II (Rhobar) - Gamemaster<br />

Stonecutter (Stone)<br />

Chicken el Diabolo (Chick)<br />

Sumpfkrautjunkie (Chuck)<br />

Deathwalker (Bardan)<br />

Cyco (Cyco)<br />

Chip (Chip)<br />

Laidoridas (Laido)<br />

Ork–König (Ork)<br />

Fraggy (Juan di Fraggiardo)<br />

Poison (Poison)<br />

Hier folgt eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse <strong>aus</strong> Episode 1 (made by<br />

Sumpfkrautjunkie):<br />

Das Leben in der Kolonie und in den 3 Lagern war wie eh und je, bis zu einem schicksalshaften<br />

Ereignis: Durch einen Unfall in Orks Höhle wurde eine gewaltige Explosion <strong>aus</strong>gelöst, die die<br />

ganze Kolonie erschütterte und etwas <strong>aus</strong> der Erde ließ: Gewaltige Blutfliegenschwärme und einen<br />

Blutfliegendämon.<br />

Cyco und Thormant waren die ersten, die diesem Ungeheuer auf <strong>dem</strong> Kastell begegneten.<br />

Wärend<strong>des</strong>sen wurde die Kolonie von den Blutfliegen überfallen:<br />

Das Sumplager überstand den Angriff knapp und Chick wurde dort daraufhin wegen s<strong>einer</strong><br />

heldenhaften Taten als Erwählter <strong>des</strong> Schläfers gepriesen.<br />

Die Neue Mine wurde ebenfalls angegriffen und es gab viele Tote.<br />

Im Alten Lager brach beim Angriff das reinste Chaos <strong>aus</strong>.<br />

Chick nützte die Chance um sich an den Erzbaronen für den Tod s<strong>einer</strong> Kameraden zu rächen.<br />

Mehr tot als Lebendig erreichte er Orks Höhle und war gezwungen, den anderen zu <strong>of</strong>fenbaren, dass<br />

er ein Paladin <strong>ist</strong>. Stone, Chip und Bardan schworen ihm darauf den Tod, bevor sie verschwanden.<br />

Doch damit nicht genug: Durch die Blutfliegen angetrieben, flohen die Orks <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Orkgebiet und<br />

griffen das Alte Lager an.<br />

Cyco, der zurückkam und nur noch den Tod der Feuermagier feststellen konnte, wurde daraufhin<br />

von den Orks umgebracht und durch ein Ritual zu einem Lich gemacht.<br />

Die Orks griffen daraufhin das Neue Lager an. Nur durch den Mut der Männer und Rhobars und


Chucks Verwandlungstränke gelang der Sieg.<br />

Nach<strong>dem</strong> sich Chuck bei der Schlacht in einen riesigen schwarzen Minecrawler verwandelt hatte,<br />

fing er an sich seltsam zu benehmen.<br />

Später kam es zwischen <strong>einer</strong> Konfrontation mit den Lich und Thormant und Hero. Nach einem<br />

magischen Duell verschwand der Lich und Xardas erschien, der die Gruppe über einen Tempel<br />

Beliars tief unter der Kolonie aufklärte, welcher die Lösung war um die Barriere zum Einsturz zu<br />

bringen. Chip und Stone erkannten, dass ihr Hass auf Chick unbegründet war und freundeten sich<br />

wieder mit ihm an.<br />

Die Gruppe stieg daraufhin in den Tempel hinab und Laido <strong>of</strong>fenbarte ihnen seine Dämonengestalt,<br />

während Cyco sich mit Hero und Thormant auf ein weiteres Duell einließ. Die Gruppe schaffte es,<br />

Cyco zu vernichten und die Barriere zum Einsturz zu bringen.<br />

<strong>The</strong> <strong>Legend</strong> <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong><br />

Episode 2 -<br />

Willkommen in Khorinis<br />

In <strong>einer</strong> geschlossenen Gruppe wanderten sie über den Pass. Schr<strong>of</strong>fe Klippen ragten steil zu beiden<br />

Seiten hinauf und schienen die Gruppe zu bedrohen. Der Vollmond schien auf sie hinab.<br />

Nach <strong>einer</strong> gehetzten Flucht <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Tempel unter <strong>dem</strong> alten Kastell hatten sie bemerkt, dass die<br />

Barriere verschwunden war. Sie hatten die Gunst der Stunde genutzt und sich auf den Weg zum<br />

Pass gemacht. Die me<strong>ist</strong>en anderen Koloniebewohner waren schon längst über den Pass geflüchtet.<br />

So befanden sich Hero, Thormant, Rhobar, Chip, Chick, Chuck, Ork, Bardan und Stone nun<br />

ebenfalls auf der Route, die direkt nach Khorinis führte. Einzig Juan hielt sich nicht mehr bei ihnen<br />

auf. Seit den Geschenissen im Tempel hatten sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen und auch<br />

danach nicht mehr wiederfinden können. Schweren Herzens hatten sie also ohne ihn losziehen<br />

müssen.<br />

Es wurde wenig gesprochen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Niemand wusste, was ihn<br />

erwarten würde und so gut wie jeder war verunsichert. Zwischen Chick und Bardan herrschten<br />

große Spannungen, es war zu erwarten, dass die Situation ein weiteres mal eskalieren könnte.<br />

Rhobar trauerte den vielen alchem<strong>ist</strong>ischen Zutaten nach, die sich unter <strong>dem</strong> nun verschütteten<br />

Tempel befunden haben mussten, Stone dachte an die unglaubliche Menge an Diamanten, die er<br />

wohl nie wieder zu Gesicht bekommen würde und Hero beschäftigte sich in Gedanken mit <strong>dem</strong><br />

Lich Cyco, den sie vor kurzem vernichten konnten.<br />

„Dort“, durchbrach plötzlich jemand die unheimliche Stille. Es war Chip, der mit der Hand nach<br />

vorne deutete. Eine Holzwand war in den Pass eingelassen worden, eine kleine Tür befand sich<br />

darin. Sie hatten es geschafft. Sie hatten das Ende <strong>des</strong> Passes und somit Khorinis erreicht.<br />

Ork war nachdenklich...was sollte jetzt werden ?<br />

Er war frei...keine magische Barriere mehr...wo sollte er hin ?<br />

Zurück nach Varrant -s<strong>einer</strong> ursprünglichen Heimat ?<br />

Er verwarf den Gedanken, für ihn als Ork war es doch unmöglich in einem Stück auf ein Schiff zu<br />

kommen, wenn man von <strong>einer</strong> Orkgaleere mal absah.<br />

Aber zur Seite der Finsternis würde er nie übertreten.


Schon unterwegs hatte die Gruppe sich anmerken lassen, dass sie sehr eigene Vorstellungen vom<br />

weiteren Leben hatte.<br />

Vor allem Bardan und Chick merkte man deutlich an, dass sie sich bald zerfleischen würden.<br />

Jetzt hatten sie das Tor erreicht.<br />

Schweigend traten alle nacheinander her<strong>aus</strong>.<br />

Ork blickte sich um; auf der rechten Seite war vor <strong>einer</strong> Felswand ein See welcher von Wasserfällen<br />

gespe<strong>ist</strong> wurde. Vor ihm erstreckte sich eine weite grasbedeckte Fläche auf weclher der Weg, den<br />

sie gekommen waren weiterging.<br />

"So, das wars." Bardan liess alle hochschrecken. "Endlich frei...endlich kann ich gehen wohin ich<br />

will."<br />

Er nickte Stone und Chip zu; "Ich seh euch sicher nochmal."<br />

Dann wandte er sich an Chick: "Und dich auch...in Scheiben geschnitten und vor mir liegend."<br />

Chick warf ihn einen zutiefst hasserfüllten Blick zu.<br />

Dann ging Bardan fort...den Weg entlang.<br />

Cycos Zorn war unbeschreiblich. Er konnte es nicht glauben, dass diese schwächlichen Magier ihn<br />

tatsächlich vernichtet hatten. Er schwor Rache. Blutige Rache. Er würde diese Hunde bis in alle<br />

Ewigkeit verfolgen, er würde nicht ruhen, bevor er sie vernichtet und ihre Macht absorbiert hatte.<br />

Der Zorn <strong>des</strong> Gefallenen manifestierte sich. Der körperlose Magier schuf einen neuen Körper, einen<br />

zäheren Körper. Er ballte die Macht seines Hasses und die <strong>des</strong> To<strong>des</strong>, entwickelte dar<strong>aus</strong> seine neue<br />

Hülle. Leblos lag der Körper auf <strong>dem</strong> Boden <strong>des</strong> Tempels. Cycos dunkler Ge<strong>ist</strong> fuhr hinein, die<br />

Glieder regten sich. Langsam erhob sich der Fleisch gewordene Zorn <strong>des</strong> Schwarzmagiers. Der<br />

Körper bewegte sich unsicher, der fremde Ge<strong>ist</strong> musste sich erst einleben. Nach und nach probierte<br />

der Magier seinen neuen Körper <strong>aus</strong>. Die blassen Finger schlossen sich um einen der Steine, <strong>aus</strong><br />

denen vor vielen Jahren der Tempel erbaut worden war. Die Hand ballte sich zur F<strong>aus</strong>t, der Stein<br />

zerbarst. Zufrieden nickte der dunkle Krieger. Als er lächelte, waren in seinem Mund spitze Zähne<br />

zu sehen, das Gebiss eine Raubtieres. Noch einmal sah der Magier an seinem fahlen Körper<br />

herunter. Es war der reine Körper eines Kämpfers. Schwachstellen fehlten. Er musste nur Nahrung<br />

aufnehmen, die der Körper nicht mehr abgab. Alles, was der Verdauung und Ausscheidung diente<br />

fehlte. Statt<strong>des</strong>sen befanden sich an den entsprechenden Stellen Knochen und Muskelgewebe. Auf<br />

ein Winken <strong>des</strong> Magiers hin erschien eine Lederrüstung, schwarz wie die Nacht. Dann erschienen<br />

Schwerter in beiden Händen, wurden in den Rückenscheiden der Rüstung untergebracht.<br />

Der Krieger wurde von blauem Licht umhüllt, ein Teleportzauber wurde gewirkt. Bald fand er sich<br />

in den Wäldern von Khorinis weder, außerhalb <strong>des</strong> Minentals. Der Tag der Rache war nah ... Mit<br />

schnellen Schritten verschwand der Krieger in der Nacht.<br />

Die Gruppe ging den Weg weiter, als Chuck plötzlich die Leiche eines Milizsoldaten entdeckte.<br />

"Offenbar haben die anderen Jungs <strong>aus</strong> der Kolonie ganze Arbeit gele<strong>ist</strong>et." sagte Chuck.<br />

Neben <strong>dem</strong> toten Milizsoldaten lag auch <strong>einer</strong> der Schatten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Alten Lager und ein Bandit <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Neuen Lager, beide waren ebenfalls tot. Die Miliz würde die Leichen sicher bald finden, wenn<br />

es nicht schon vorher die Bauern vom H<strong>of</strong> in der Nähe tun würden. Als sich Chip die Leiche <strong>des</strong><br />

toten Banditen genauer ansah war er heilfroh, dass er seine Trollschuppenrüstung trug und nicht<br />

seine alte Banditenrüstung. So schnell würde ihn bestimmt niemand als Sträfling erkennen.<br />

"Wenn ich du wäre würde ich mir schnellstens eine neue Rüstung besorgen." sagte Chip zu Stone.<br />

"Es sei den du möchtest, dass dich alle gleich als Banditen erkennen und lynchen."<br />

Stone schaute auf seine Rüstung und wieder auf Chip. Vermutlich hatte sein Freund recht, auch<br />

wenn Stone eigentlich ein Pirat und kein Bandit war konnte man an der Rüstung erkennen, dass er<br />

zu den Banditen gehörte.<br />

"Du hast Recht, danke für den Tipp." antwortete Stone. Aber selbst wenn er eine neue Rüstung<br />

hätte, wäre das größte Problem noch nicht gelöst. Was sollten sie mit Ork machen, damit ihm nichts<br />

geschehen würde?<br />

Chip selbst war in Gedanken wieder bei der Miliz, genauer gesagt bei einem ganz bestimmten


Milizsoldaten. Er dachte an das Schwein <strong>dem</strong> er seine Zeit in der Kolonie zu verdanken hatte, er<br />

dachte an Wambo und wie er sich an diesem Rächen würde.<br />

Rhobar hatte den ganzen Weg über den Pass geschwiegen.<br />

Er war traurig, traurig, dass all das wertvolle Grabmoos, schwarze Erz, und was sonst noch im<br />

Tempel gewesen <strong>ist</strong>, nun unerreichbar für ihn war.<br />

Und er war traurig, dass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatten, den Stollen von Orks Höhle<br />

freizulegen, in <strong>dem</strong> es schwarzes Erz gab.<br />

Doch kaum waren sie durch die Tür in den südlichen Teil <strong>des</strong> Umlands von Khorinis getreten,<br />

besserte sich Rhobars Laune. An einem Teich in der Nähe sah er auf Anhieb min<strong>des</strong>tens fünf<br />

verscheidene Kräuter, die dort in Massen wuchsen.<br />

Während die anderen auf <strong>dem</strong> Weg blieben, suchte Rhobar das Ufer systematisch nach seltenen<br />

Pflanzen ab, so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, dass die anderen über eine<br />

Milizenleiche gestolpert waren.<br />

Nur beiläufig hört er ihre Bemerkungen über Rüstungen, und wie diese auffallen würden.<br />

Rhobar hielt kurz inne, und sah an sich herunter. Er trug immernoch seine alte Kleidung, die er<br />

schon in der Hauptstadt getragen hatte, ein schlichtes Hemd und eine Hose <strong>aus</strong> Moleratleder. Damit<br />

sollte er nicht weiter auffallen, auch wenn alles ein wenig zerschlissen war.<br />

Aber das störte Rhobar nicht, solange der große Wolfslederbeutel, den er immer über die Schulter<br />

gehängt hatte, noch in Ordnung war, war alles perfekt.<br />

Ein schwaches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während er zu den anderen zurückging, und<br />

dabei ge<strong>ist</strong>esabwesend Kräuter zerrieb und in kleine Fläschen füllte.<br />

Plötzlich hörten sie hinter sich ein Räuspern.<br />

Alle drehten sich um.<br />

Ork stand da und grinste wehmütig. Als ob er Stones Gedanken kannte begann er gleich mit <strong>dem</strong><br />

<strong>The</strong>ma:<br />

"Nun gut...ihr euch sicher könnt gut verkleiden...bei mir dass seien schwierig, darum ich mich von<br />

euch trennen. Ich sonst nur seien Problem."<br />

Stone wollte erst etwas einwerfen, sah dann jedoch ein dass Ork Recht hatte.<br />

Auch die anderen waren etwas traurig, zwar kannten sie sich nicht wirklich und die me<strong>ist</strong>en hatten<br />

ihn erst vor kurzem kennengelernt...aber ohne Ork würden sie jetzt wahrscheinlich schon längst tot<br />

sein.<br />

"Wo wirst du jetzt hingehen, Ork ?" fragte Rhobar.<br />

"Noch nicht wissen...ich nicht glauben dass ich jemals werden zurückkehren nach Varrant. Also ich<br />

werden wohl wieder leben in Wildnis. Womöglich ich auch gehen zurück ins Minental..."<br />

"Du willst zurück ? Wir sind doch grade erst dort entkommen."<br />

"Viele seltene Kräuter dort...und Schnapsstein."<br />

Jetzt fiel Rhobar wieder das schwarze Erz ein...er wollte sich doch etwas davon holen. Aber zuerst<br />

würde er wohl noch in Khorinis herumschauen...ins Minental würde er sicher immernoch einen<br />

Weg finden.<br />

"Dann...Lebwohl Ork." Alle in der Gruppe schauten etwas traurig.<br />

Ork meinte nur: "Ich haben Gefühl dass wir uns sicher sehen wieder."<br />

Er drehte sich um und wollte gehen als ihm anscheinend noch etwas einfiel:<br />

"Warten...Chick." Der Angesprochene schaute überrascht; "Was <strong>ist</strong> denn ?"<br />

"Hier...nehmen Trank." Er drückte <strong>dem</strong> Paladin eine Flasche mit <strong>einer</strong> dicken grünen Flüssigkeit in<br />

die Hand.<br />

"Was <strong>ist</strong> das ?"<br />

"Seien Trank von Unsichtbarkeit...du können trinken wenn verrückter Berserker dich bedrohen."<br />

"Wow...da-danke Ork."<br />

"Mmmmm...da fällt mir grade etwas ein..." Hero`s Interesse war geweckt.<br />

"Ich hatte auchmal ein Rezept für einen solchen Trank...aber dass <strong>ist</strong> seltsamerweise verschwunden<br />

nach<strong>dem</strong> wir dich in m<strong>einer</strong> Hütte versteckt hatten...Ork ?"


Doch Ork war weg. Verschwunden.<br />

Die Gruppe blickte umher. Noch ein eiziges Mal wollten sie einen Blcik auf ihren orkischen<br />

Verbündeten werfen. Doch er war weg.<br />

''Guut....endlich wieder hier draußen.''. Thormant reckte sich für seine alten Jahre noch erstaunlich<br />

gut,'' Wenn ich so zurückdenke, wie es hier vor langer Zeit <strong>aus</strong>gesehen hat...ha.'' Der Rest der<br />

Truppe nickte zustimmend. Sie alle hatten einen anderen Eindruck von Khorinis.<br />

'' Mal sehen ob der alte Vatras noch lebt.''. Meinte Hero,'' Wie ich ihn kenne hockt er immer noch in<br />

seinem kleinen Tempel und versucht diesen stupiden Stadtbewohnern die Lehren der Götter zu<br />

zeigen.''<br />

'' Nagut.'' Chip ergriff das Wort,'' Ich schlage vor, dass wir uns ersteinmal hier wieder umsehen.<br />

Viele Jahre sind vergangen. Machen wir noch einen Treffpunkt <strong>aus</strong>.'' Die Gruppe stimmte <strong>dem</strong> zu,''<br />

Am besten Treffen wir uns übermorgen in der Taverne <strong>des</strong> alten Orlans......wen das alte Holzding<br />

noch steht.''<br />

Und so trennte sich die Gruppe, jeder seinem persöhnlichem Ziel folgend.<br />

Stone sonderte sich ebenfalls von den anderen ab. Zielsicher schritt er auf ein großes Gebüsch zu,<br />

um dort seine Rüstung abzulegen und zu verstecken. Chips Hinweis hatte ihm zu Denken gegeben,<br />

es war sicherlich wirklich keine gute <strong>Idee</strong>, in der Kleidung eines Banditen durch die Gegend zu<br />

schlendern. Vielleicht würde er sie allerdings später noch benötigen, daher prägte er sich diesen Ort<br />

gut ein.<br />

„So, und nun?“, murmelte Stone vor sich hin. Es war tatsächlich eine seltsame Situation. Ständig<br />

hatte er geh<strong>of</strong>ft, sogar dafür gebetet, eines Tages <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Minental entkommen zu können. Nun war<br />

er letztendlich frei – und wusste nicht, was er mit dieser Freiheit anfangen konnte. Doch schließlich<br />

kam ihm ein Gedanke. Warum sollte er sich erst in ein paar Tagen mit den anderen in der Taverne<br />

treffen? Ihm fiel auf, das er schon zu lange keinen Alkohol mehr zu sich genommen hatte. Und er<br />

hielt es <strong>aus</strong> seinem Empfinden nur für fair, sich für die Anstrengungen und Strapazen der letzten<br />

Zeit etwas Erholung zu gönnen. Somit war sein nächstes Ziel beschlossene Sache: er marschierte<br />

geradewegs in Richtung Taverne. Er wusste nicht viel über sie, wenn man es genauer betrachtete,<br />

wusste der Pirat fast gar nichts über die Khoriner Region, die außerhalb der Barriere gelegen hatte,<br />

abgesehen von <strong>dem</strong> dunklen und feuchten Kerker, in <strong>dem</strong> er einen halben Monat verbracht hatte.<br />

Ihm war es <strong>einer</strong>lei, er würde noch früh genug alles nötige über die Insel erfahren können.<br />

Zur Mittagszeit erreichte er schließlich Orlans Taverne. Er blieb stehen und betrachtete sie von<br />

außen. Es handelte sich um einen großen Fachwerkbau, sie musste wohl ein beliebter Ort für alle<br />

Menschen der Umgebung darstellen, was wohl nicht zuletzt dar<strong>aus</strong> resultierte, dass sich die Taverne<br />

ziemlich genau im Zentrum von Khorinis befand. Lautes Stimmengewirr drang <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Inneren an<br />

sein Ohr, das Grölen von Liedern und das Klirren von aneinander schlagenden Bierkrügen. Stone<br />

betrat das Gebäude.<br />

Er spürte viele Blicke, die ihm argwöhnisch folgten. Stone war klar, dass er wohl keinen allzu<br />

positiven Eindruck auf die anderen Menschen hier machte: die Augenklappe, der ungepflegte Bart<br />

und seine alte, schäbige Kleidung, die er unter der Banditenrüstung getragen hatte, taten ihr übriges.<br />

Der Pirat lehnte sich an die <strong>The</strong>ke. Er musste nicht lange warten, bis ihn dort schließlich ein Mann<br />

ansprach, Orlan höchstpersönlich, wie sich her<strong>aus</strong>stellte.<br />

„Adanos zum Gruß“, begann der Wirt. „Was kann ich für dich tun?“<br />

„Ich brauche ein Bett für die Nacht“, antwortete Stone. „Außer<strong>dem</strong> wäre ich etwas zu trinken nicht<br />

abgeneigt“, fügte er hinzu.<br />

„Kein Problem, es sind noch drei Betten frei. Aber hast du überhupt Gold bei euch?“ Misstrauisch<br />

beäugte er den Piraten, der wirklich den Eindruck eines umher ziehenden Vagabunden machen


musste.<br />

„Ähm... Gold habe ich leider nicht“, erklärte der Pirat mit einem leichtem Anflug von Panik. Das<br />

hatte er noch gar nicht bedacht. In der Kolonie war Erz das <strong>of</strong>fizielle Währungsmittel gewesen,<br />

doch hier herrschte nach wie vor Gold vor. „Ich besitze nur Erz...“<br />

„Pst! Nicht so laut!“, zischte ihn Orlan an. „Sagt mal, wer b<strong>ist</strong> du überhaupt? Hier gibt es Leute, die<br />

würden für ein bisschen Erz ihre Eltern abstechen, und solch einen Landstrei..., äh, solch eine<br />

Person wie du es b<strong>ist</strong> erst recht. Lebst du etwa völlig hinterm Mond? Abgesehen davon hat Erz<br />

einen zu hohen Wert. Ich könnte dir das Wechselgeld nur her<strong>aus</strong>geben, wenn du genug kaufen<br />

wür<strong>des</strong>t, um diesen Wert <strong>aus</strong>zugleichen.“<br />

Stone überlegte. Ihm kam eine <strong>Idee</strong>. „Du verkaufst nicht zufällig auch Rüstungen?“, fragte er. „Wie<br />

du siehst, könnte ich durch<strong>aus</strong> eine neue gebrauchen.“<br />

Wenige Augenblicke später wechselten zwei Erzbrocken und eine neue Lederrüstung sowie ein<br />

Zimmerschlüssel und eine nicht unbeträchtliche Menge Alkohol die Besitzer. Zufrieden stieg Stone<br />

über die Treppe in den ersten Stock, wo er sich zunächst eine ganze Flasche Schnaps gönnte. Im<br />

Anschluss ließ er sich auf sein Bett sinken und schlief trotz der Tatsache, dass der Tag vor kurzem<br />

erst begonnen hatte, augenblicklich ein.<br />

Ork stand jetzt immer noch auf der grossen Grasfläche, welche sich hinter <strong>dem</strong> Pass befand.<br />

Wohin sollte er gehen ? Eine Art Höhle wäre gut...er könnte sich dort vorerst niederlassen. Oder<br />

sollte er doch ins Minental zurückgehen ? Dort hatte er sein altes Labor mit Kesseln und<br />

Alchem<strong>ist</strong>ichen Zubehör.<br />

Er seufzte...eigentlich wollte er doch auch was neues sehen als immer nur dieses Tal in <strong>dem</strong> er<br />

mehrere Jahre seines Lebens verbracht hatte.<br />

Ausser<strong>dem</strong> wollte er nicht gerade auf den <strong>of</strong>fenen Wegen entlangmarschieren. Die Gefahr einem<br />

Menschen zu begegnen war zu gross.<br />

Und er hatte nichtmal eine Waffe. Bisher hatte er nie eine benötigt, aber angesichts <strong>einer</strong> völlig<br />

fremden Umgebung war es auch für einen Ork nicht ratsam völlig schutzlos durch die Wälder zu<br />

streifen.<br />

Nur wo sollte er eine Waffe herbekommen ?<br />

Plötzlich zuckte er zusammen, er spürte das jemand hinter ihm stand.<br />

"Wer b<strong>ist</strong> du denn ?" sagte eine tiefe Stimmer -auf orkich.<br />

Langsam drehte sich Ork um und blickte einem überraschten Orkkrieger ins Gesicht.<br />

"Ich hab dich noch nie gesehen...also, wo kommst du her ?" wiederholte er neugierig.<br />

Die Anspannung löste sich, dieser Ork schien nicht zur dunklen Seite zu gehören. "Anders als die<br />

im Minental..." dachte er bei sich.<br />

"Ich bin erst sied kurzem hier...gerade angekommen."<br />

"So ? Und woher kommst du ?<br />

"Minental."<br />

Der Ork war erstaunt; "Wirklich ? Sind die Brüder dort so schnell auf die <strong>Idee</strong> gekommen dass die<br />

Barriere fort <strong>ist</strong> ? Seit dieser Trupp dort vor Jahren eingeschlossen wurde haben wir nichts mehr von<br />

denen gehört...es gibt diese Gruppe von Kharunt-Than also immer noch."<br />

Ork zuckte zusammen, was redete der da ? Erst jetzt sah er den Ring an der Hand <strong>des</strong> Orks...das<br />

Zeichen Beliars war darauf zu sehen. "Verdammt...ich habe mich geirrt...dieser Ork dient doch der<br />

Finsternis. Obwohl ich sagen muss dass er dafür sehr freundlich wirkt."<br />

Vorsichtig sah Ork jetzt sein Gegenüber an, er schien noch nicht bemerkt zu haben dass er nicht zur<br />

finsteren Horde gehörte. Aber das liess sich doch <strong>aus</strong>nutzen...<br />

"Hör zu, die anderen haben mich geschickt um die Gebiete hier zu erkunden...sie wollen dann hier<br />

einmarschieren. Leider musste ich vor den Menschen fliehen, welche ebenfalls <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Tal<br />

strömten...dabei habe ich meine Waffe verloren."<br />

Der andere Ork lächelte mitleidig; "Ja, ich verstehe schon...diese dummen Menschen...aber ich kann<br />

dich ins Lager bringen, dort kriegst du bei Dham-Tak sicher eine neue Axt."<br />

"Ihr habz ein richtiges Lager hier ?"<br />

"Ja aber nur sehr klein...insgesamt sind wir gerade mal 20 Krieger, 4 Schamanen und noch ein


Kriegsherr, welcher den Trupp anführt."<br />

Chip hatte sich inzwischen auch von der Gruppe getrennt und war auf <strong>dem</strong> Weg zur Stadt. Er sah<br />

noch wie Stone bei Orlan einkehrte, bevor er die anderen ganz <strong>aus</strong> den Augen verlor. Der Weg<br />

selbst war relativ ungefährlich, nur ein paar Wölfe lauerten hier und da. Chip erledigte die Tiere und<br />

nahm sie sorgfältig <strong>aus</strong>. Für das Fell und die Zähne würde er in Khorinis bestimmt gutes Geld<br />

bekommen. Als er am Stadttor ankam wurde er von zwei Milizsoldaten aufgehalten.<br />

"Halt Fremder!" sagte <strong>einer</strong> der Soldaten. "In der Gegend um die Stadt treiben sich in letzter Zeit<br />

Banditen herum. Woher soll ich wissen, dass du nicht auch <strong>einer</strong> b<strong>ist</strong>?"<br />

"Sehe ich etwa wie ein Bandit <strong>aus</strong>?" fragte Chip und deutete auf seine Rüstung. "Ich bin ein Jäger!"<br />

"Du siehst wirklich nicht wie ein Bandit <strong>aus</strong>." antwortete der Wache. "Und wie ich sehe trägst du<br />

auch ein paar Felle bei dir. Ich glaube dir, dass du ein Jäger b<strong>ist</strong>, du darfst passieren."<br />

Chip bedankte sich bei der Wache und betrat die Stadt. Die Zeit war auch an Khorinis nicht spurlos<br />

vorüber gegangen, Chip hatte die Stadt ganz anders in Erinnerung. Nach<strong>dem</strong> er seine Felle und<br />

Zähne bei einen der Händler gegen Gold get<strong>aus</strong>cht hatte sah er ein bekanntes Gesicht.<br />

"Rengaru?" fragte Chip.<br />

"Woher kennen sie...CHIP!" antwortet Rengaru.<br />

"Nicht so laut." sagte Chip. "Am Ende erkennt mich noch die Miliz."<br />

"Dann stimmt es also, die Barriere <strong>ist</strong> gefallen." sagte Rangaru.<br />

"Ja es stimmt." antwortete Chip. "Wie geht es Cassia und <strong>dem</strong> Rest der Gilde?"<br />

"Es geht ihnen ganz gut." antwortet Rengaru. "Am besten bring ich dich gleich mal zu ihnen, komm<br />

mit."<br />

Gemeinsam betraten Chip und Rengaru die Herberge "Zum schlafenden Geldsack".<br />

Rhobar hatte sich inzwischen auch von den anderen getrennt, und das Gebiet nahe <strong>des</strong> Passes<br />

erkundet.<br />

Es schien eine fruchtbare Gegend zu sein, in der viele Kräuter und Pflanzen wuchsen.<br />

Am anderen Ende <strong>des</strong> Gebiets erkannte Rhobar eine Scheune, die wohl zu einem Bauernh<strong>of</strong><br />

gehörte.<br />

Da er hungrig war, und langsam etwas zu essen vertragen konnte, ging er hin.<br />

Schon nach kurzer Zeit sah er einen Mann er gerade das Bauernh<strong>aus</strong> verließ.<br />

"He, du! Was treibst du dich hier rum?", rief der Bauer argwöhnisch.<br />

"Ich bin nur ein reisender Alchem<strong>ist</strong>", antwortete Rhobar. "Ich hatte geh<strong>of</strong>ft hier etwas Nahrung<br />

kaufen zu können."<br />

Kaum hatte er diese Worte <strong>aus</strong>gesprochen, wurde ihm bewusst, dass er kein Gold mehr besaß.<br />

Das bisschen, was ihm geblieben war, lag vermutlich unter den Trümmern s<strong>einer</strong> Hütte im Alten<br />

Lager.<br />

"Ein Alchem<strong>ist</strong>? Dann muss ich mich entschuldigen. Ich dachte erst, du wärest <strong>einer</strong> dieser<br />

verfluchten Banditen <strong>aus</strong> der Kolonie, die gestern meine Felder geplündert haben.<br />

Ich bin Bengar, der Pächter dieses Lan<strong>des</strong>."<br />

"Und ich bin Rhobar. Naja, meine Eltern waren... treue Anhänger König Rhobars <strong>des</strong> ersten", fügte<br />

er hinzu, als Bengar ihn seltsam ansah.<br />

"Nun gut, Rhobar. Du musst hungrig sein, du siehst fast so abgerissen <strong>aus</strong>, wie diese Dreckskerle<br />

<strong>aus</strong> der Kolonie.<br />

Wo kommst du her?"<br />

"Aus der Hauptstadt. Ich bin schon länger auf der Insel, aber ich habe mich verlaufen", sagte Rhobar<br />

nicht ganz wahrheitsgemäß.<br />

"Dann kannst du froh sein, dass du noch lebst. Seit die Barriere gefallen <strong>ist</strong>, wird die Insel von<br />

Banditen und Mördern geradezu überrannt.<br />

Leider haben wir <strong>des</strong>halb nicht mehr allzuviele Vorräte."<br />

"Und ich habe leider nicht allzuviel Gold...", sagte Rhobar missmutig.<br />

"Nur Erz."<br />

"Erz? Bei Innos! Hast du eine Vorstellung, wie wertvoll das inzwischen geworden <strong>ist</strong>?


Ich mache dir ein Angebot: Du gibst mir einen Erzbrocken und ein paar Heiltränke, dafür kriegst du<br />

Vorräte und anständige Kleidung. Was sagst du?"<br />

Rhobar stimmte zu, und kramte bereits in seinem Beutel nach Heiltränken, während Bengar ihn zum<br />

H<strong>aus</strong> führte.<br />

"Endlich frei!", Chuck war außer sich vor Freude, wärend er auf einem schmalen Pfad ging. Er hatte<br />

so lange auf diesen Augenblick gewartet. Chick der neben ihn herging schwieg aber. Irgendwas<br />

schien ihn zu beschäftigen.<br />

Zögerlich fragte Chuck: "Und, was wirst du machen, wenn wir erstmal in der Stadt sind?" Chick<br />

blickte auf:" Keine Ahnung, vielleicht sind dort noch Paladine, zu denen ich ersmal gehe, wenn<br />

nicht geh ich zur Miliz, die brauchen sicherlich Vertärkung bei den Ganzen Banditenhorden. Und<br />

du?"<br />

"Ich geh wieder zu meinem Me<strong>ist</strong>er Constantino!" Dann fügte er leise hinzu:"Und außer<strong>dem</strong> hab ich<br />

noch eine Rechnung <strong>of</strong>fen!"<br />

Es war mitlerweile Mittag geworden und sie konnten schon die Stadtmauer sehen. "Es <strong>ist</strong> nicht<br />

mehr weit!", freute sich Chick und bald standen sie vor den Stadtor.<br />

Die Wache fragte im groben Ton:"Wer seid ihr ? Banditen?" Und blickte dann an ihnen herab.<br />

Beide trugen immernoch die alte Kleidung <strong>des</strong> Sumpflagers.<br />

"Sehen wir etwa wie Banditen <strong>aus</strong>?", fragte Chuck schnell, "Wir sind Kräuterkundige <strong>aus</strong> den<br />

Norden!"<br />

"Er seht wirklich nicht <strong>aus</strong> wie Banditen, hmmm"<br />

"Lass und doch endlich rein!", drängte Chick.<br />

Die Wache zögerte kurz und dann sagte sie: "Ihr könnt rein, aber macht keinen Ärger!"<br />

Sie ließen sich das nicht zweimal sagen.<br />

Und als sie auf <strong>dem</strong> Marktplatz angekommen waren trennten sich ihre Wege.<br />

"Bis später!", verabschiedeten sie sich und gingen in verschiedene Richtungen.<br />

Schon nach kurzer Zeit erreichte Chuck die Unterführung zu Constantinos Labor. Lächelnd betrat er<br />

es. Costantino drehte sich genervt um: "Was willst du, siehst du nicht dass ich ..." seine Augen<br />

weiteten sich:"Chuck!" Der alte Mann warf sich Chuck um den Hals. "Wie, wie kommst du hierher?<br />

Ich dachte du wärst für immer gefangen oder gar tot."<br />

"Vorzeitige Entlassung!", grinste Chuck.<br />

Den Rest <strong>des</strong> Tages verbrachten sie damit über die Veränderungen in Khorinis und die Geschenisse<br />

in der Kolonie zu sprechen.<br />

Chuck zeigte Constantino stolz seine Ergebnisse in der Erforschung von Verwandlungstränken und<br />

Constantino war wieder und wieder erstaunt über die Fähigkeiten seines ehemaligen Schülers.<br />

Nach <strong>dem</strong> Aben<strong>des</strong>sen sprach Chuck ihn nochmal an:"Und? Lebt Valentino immernoch im oberen<br />

Viertel?" "Ja, dieser faule Nichtsnütz! Er hat schon dutzende Schlägereien in Coragons Kneipe<br />

provziert!"<br />

Als der alte, müde Mann sich schlafen legte, verließ Chuck das Labor Richtung oberes Viertel.<br />

Es war eine klare Vollmondnacht.<br />

Als er die anderen verabschiedet hatte, und sich auf den Weg in verschiedene Richtungen machten,<br />

blieb Hero unschlüssig stehen. Sollte er direkt zur Stadt gehen, nochmal beim Bauernh<strong>of</strong><br />

vorbeischauen, oder sollte er Thormant ins Kloster der Feuermagier folgen? Er wollte auf jeden Fall<br />

her<strong>aus</strong>finden, wo die anderen Magier sind. Hero drehte sich um und sah auf die drei Leichen. Er<br />

konnte sie nicht so liegen lassen.<br />

Kurze Zeit später waren mit Hilfe von Magie drei Feldgräber antstanden und Hero begrub die Leute,<br />

dann wandte er sich ab und verscheuchte seine Gedanken darüber. Jetzt war er auf <strong>dem</strong> Weg in die<br />

Stadt. Wenn jemand wusste, wo Saturas, Myxir und die anderen sind, dann war es Vatras.<br />

Einen Fußmarsch und 4 Fleischkeulen, stammend von zwei Molerats später, kam Hero am Tor der<br />

Stadt an und wollte sie betreten, als ihn ein Milizsoldat ansprach. "Hey, b<strong>ist</strong> du ein Bandit?" Hero


merkte, das das schonn ein Reflex war, wenn jemand die Stadt betreten wollte und das die Wache<br />

im Halbschlaf war. Hero warf der Stadtwache einen vernichtenden, zornigen Blick zu. Nun wachte<br />

er wieder auf und bemerkte seinen Irrtum und wich zurück, mit <strong>dem</strong> Arm eine einladende Geste<br />

machend: "Kommt herein, ehrwürdiger Diener Innos." Mit einem kopfschütteln beachtete Hero ihn<br />

nicht mehr. Ehrlich, wer kann einen Wasser- schon nicht von einem Feuermagierr unterscheiden?<br />

Das war doch bisher unmöglich. Bisher...<br />

"Hero!"<br />

"Vatras!"<br />

"Wieder da?"<br />

"Offensichtlich."<br />

"Wo warst du?"<br />

"In der Barriere."<br />

"In der Barriere?"<br />

"In der Barriere."<br />

"Verstehe... Wie wars da?"<br />

"Naja, ich hab ein paar Skellete fertig gemacht, einen unterirdischen Tempel durchsucht, die<br />

Barriere zerstört, alles zusammen mit jetzt sehr guten Freunden, also alles in allem ganz<br />

langweilig."<br />

In diesem Muster führte sich das Gespräch fort, bis sie merkten das es schon dunkel wurde. Die<br />

Bürger, die sonst immer beim Predigen zuhören waren wohl schon schlafen gegangen, was<br />

verwunderlich war, da sie schon den ganzen Tag im Stehen schlafen.<br />

"Sag mal, Vatras, wo schläfst du eigentlich?"<br />

"Öhmm..."<br />

"Sag mir nicht, das du wegen d<strong>einer</strong> Programmierung nicht schlafen musst."<br />

"Was <strong>ist</strong> Programmierung?"<br />

"Das würd ich auch gern wissen. Ich weiß nicht, was mir neuerdings alles so einfällt..."<br />

"Ja, ich schlaf wirklich. Und zwar hat Lord Hagen im oberen Viertel das Oberviertel eines H<strong>aus</strong>es<br />

für Magier reserviert. Komm mit!"<br />

Und Vatras ging los in Richtung oderes Viertel. Als Hero in seinem weichen Himmelbett lag, wurde<br />

ihm erst richtig schläfrig. Ihm fiel noch ein, das er Vatras nach den anderen Magier fragen wollte,<br />

schlief aber in diesem Moment ein.<br />

Langsam schritt Cyco auf das Kloster zu, das sich seines Wissens ein Stück nordöstlich der Taverne<br />

befand. An dieser befand er sich zur Zeit. Er bog, vom Pass kommend, nach rechts ab, und folgte<br />

<strong>dem</strong> Weg, vorbei am Wegschrein, in <strong>dem</strong> Reisende zu beten pflegten. Als er den Schrein erreichte,<br />

sah er, dass sich außer <strong>dem</strong> Magier noch zwei Paladine dort befanden. Sie führten ein hitziges<br />

Gespräch.<br />

"... gefallen <strong>ist</strong>, werden viele Banditen hier auftauchen." hörte der Schattenkrieger einen der Krieger<br />

Innos' sagen. Der Magier nickte, Angst war in seinem Gesicht zu erkennen. Dasselbe verzog sich zu<br />

<strong>einer</strong> Fratze <strong>des</strong> Entsetzens, als er Cyco sah.<br />

"Oh, Innos!"<br />

Die Paladine fuhren herum, zogen ihre Waffen.<br />

"Im Namen <strong>des</strong> Königs, sagt uns, wer ihr seid, Fremder!"<br />

Cycos Stimme war nur ein Flüstern, als er antwortete.<br />

"Ich bin die Pest. Ich bin der Albtraum aller Priester, der Tod aller Erstgeborenen."<br />

Die Paladine warfen sich verwirrte Blicke zu. Einen Moment zu lang waren sie abgelenkt, Zeit<br />

genug für den dunklen Krieger, eines s<strong>einer</strong> Schwerter zu ziehen und mit einem schnellen Streich<br />

den Ritter, der ihm am Nächsten war, zu enthaupten. Der Zweite zuckte zurück, konnte Cycos<br />

ersten Schlag gegen sich parieren. Beim zweiten Angriff gelang es <strong>dem</strong> Streiter der acht jedoch,<br />

seine Klinge durch den Brustpanzer der Mannes zu bohren. Röchelnd ging er zu Boden. Cyco<br />

steckte seine Waffe wieder ein, trat auf den Magier zu. Dieser hielt eine Rune in seinen zitternden<br />

Händen, der dunkle Krieger erkannte einen Feuerball.<br />

"Versuch es nicht. Steck die Rune weg."


DerMagier schüttelte den Kopf, sammelte die Energie für den Angriff in s<strong>einer</strong> F<strong>aus</strong>t. Cyco sprang<br />

den Mann an, biss in seinen Arm - und prallte zurück. Beide lagen nun am Boden. Der Magier hielt<br />

sich den aufgerissenen Arm, <strong>aus</strong> Cycos Mund tropfte Blut, verbranntes Fleisch, einst seine Lippen,<br />

hing herab. Wie konnte das sein? War der Magier durch etwas geschützt? Neugierig näherte sich<br />

der Krieger, bohrte seinen rechten Zeigefinger durch das Auge <strong>des</strong> Priesters. Deser schrie auf, lag<br />

dann still. Als der Krieger seinen Finger <strong>aus</strong> der Wunde zog, waren Haut und Fleisch verbrannt, die<br />

Knochen waren geschwärzt, ein Fingerglied fehlte. Die Macht Innos'. Er würde vorsichtig sein<br />

müssen ...<br />

Durch die nachlässige Bewachung war es ein Kinderspiel in das obere Viertel zu kommen. Chuck<br />

stand nun vor Valentinos H<strong>aus</strong>. Das Licht <strong>einer</strong> Kerze brannte schwach <strong>aus</strong> einem der Fenster.<br />

Ansonsten waren alle Gebäude dunkel.<br />

Er trat hinein. Leise schlich er die Treppe hinauf in Valentinos Schlafzimmer.<br />

Valentino saß mit <strong>dem</strong> Rücken zu Chuck an einem edlen Holztisch und schien einen Brief zu<br />

schreiben. Das war Chuck gelegen, denn normalerweise war Valentino zu dieser Uhrzeit in<br />

Coragons Kneipe und besaufte sich.<br />

Aber das hätte Chuck eigentlich auch nichts <strong>aus</strong>gemacht, so oder so.<br />

Er stand nun direkt hinter Valentino.<br />

Mit freundlich gespielter Stimme sagte Chuck:"Hallo, Valentino! Lange nicht gesehen!"<br />

Valentino drehte sich verwirrt um.<br />

"Wer...? Ahhh, wen haben wir den hier? Den kleinen Hosenscheißer Chuck! Er <strong>ist</strong> wohl irgendwie<br />

<strong>aus</strong> der Barriere gekommen!"<br />

"Du hast mich da hineingebracht!", meinte Chuck immernoch im freundlichen Ton. "Du hast<br />

damals behauptet, ich würde vergiftete Tränke verkaufen, obwohl <strong>dem</strong> nicht so war und du wusstets<br />

das genau! Du..."<br />

Valentino unterbrach ihn:<br />

"Ach Chuck, weißt du was? Ich Ruf jetzt die Wachen und seh dabei zu, wie sie dich<br />

zusammenschlagen und in den Kerker werfen!Tolle <strong>Idee</strong>, nicht war?"<br />

Valentino wollte zum Ruf ansetzen, doch dazu kam er nicht mehr:<br />

Chuck packte ihn mit der Rechten an der Kehle, hob ihn hoch und drückte zu.<br />

"Du wirs dafür bezahlen!", lächelte Chuck.<br />

Er hielt Valentino ohne irgendwelche Anzeichen von Anstrengung. Dann warf er ihn mit <strong>einer</strong><br />

schnellen, mühelosen Bewegung gegen die nächste Wand.<br />

Neben <strong>dem</strong> aufprallgeräusch war auch ein eisiges Knacken zu hören.<br />

Die Aufprallstelle waren einige Balken und Steine zertrümmert, sie waren mit Valentinos Blut<br />

beschmiert. Der Anblick <strong>des</strong> Blutes.<br />

Chuck konnte nicht wiederstehen. Sie löste eine unvorstellbare Gier in ihm <strong>aus</strong>. Aus ihm war etwas<br />

geworden, etwas abscheuliches. Der Prozess hatte nach der Verwandlung in die Minecrawler<br />

begonnen. Was mochte <strong>aus</strong> Chuck in den späteren Stadien noch werden? Chuck näherte sich<br />

Valentinos totem Körper. Dann trank er sein Blut, in<strong>dem</strong> er ihm die Halsschlagader durchbiss.<br />

Chuck trank gierig. Es löschte seinen Durst und seine Gier.<br />

Leise verließ er das H<strong>aus</strong>.<br />

" ... Cedrik? Girion? Seid ihr das? ", rief Chick mit <strong>of</strong>fenem Mund zwei Paldinen zu die sich vor der<br />

Kaserne unterhielten. Er hatte zum Glück vor s<strong>einer</strong> Stationierung im Minental genügend Zeit<br />

gehabt sich Khorinis anzusehen. Einer der Paladine starrte zu ihm und musterte ihn missbiligend,<br />

dann fragte er schließlich: " Wer b<strong>ist</strong> du denn? " Chick blickte an sich herunter, kein Wunder das sie<br />

ihn nicht mehr erkannten. Er müsse wahrscheinlich von Weitem wie ein Sumpfgolem <strong>aus</strong>sehen so<br />

verschmutz war er und der Vollbart tat den Rest.<br />

Er rannte zu ihnen und versuchte es ein zweites Mal: " Erkennt ihr mich nicht mehr? Ich bin's!<br />

Chick Enel Diabolo! Paladin dritten Gra<strong>des</strong> im Dienst unseres Herrns. " Die beiden sahen ihn an<br />

und im selben Moment klappte ihnen die Kinnlade herunter, dann warfen sie sich freundschaftlich


in die Arme.<br />

" Wir dachten du se<strong>ist</strong> tot... ", sagte Cedrik als die Drei zusammen durch die Gassen auf <strong>dem</strong> Weg<br />

zum oberen Viertel liefen. " Du kannst mir glauben, ich war näher dran als es mir lieb war... "<br />

Girion nickte und fragte dann schließlich: " Und... die anderen? " Chick schüttelte niedergeschlagen<br />

den Kopf: " Sie... haben nicht überlebt... ich bin der Letzte. " Cedrik klopfte ihm aufmunternd auf<br />

die Schulter: " Sie sind jetzt in <strong>einer</strong> besseren Welt, wir sollten sie nicht mit unserer Trauer belasten.<br />

" Wieder nickte Chick: " Ja, du hast wahrscheinlich Recht. " Girion unterbrach sie: " Wir sind da. "<br />

Er deutete auf das große Tor.<br />

Zwölf Stunden später lies sich Chick erschöpft ins Bett fallen. Er war so glücklich wie seit Jahren<br />

nicht mehr. Er hatte viele s<strong>einer</strong> Kameraden <strong>aus</strong> den alten Zeiten wiedergesehen, hatte endlich<br />

wieder ordentliches Essen bekommen, er hatte sich gewaschen und rasiert. Und das beste war, Lord<br />

Hagen höchstselbst ahtte ihm zu einem Ritter 2 Gra<strong>des</strong> befördert und die neue Rüstung konnte sich<br />

wirklich sehen lassen. Nur das alte Schwert <strong>des</strong> Gard<strong>ist</strong>en hatte er nicht weggegeben. Irgendwie<br />

hing er an ihm. Doch bevor er sich nocheinmal über den Grund fragen wollte war er auch schon<br />

erschöpft eingeschlafen.<br />

Es dämmerte bereits, als Rhobar das Stadttor erreichte.<br />

Satt und mit neuer, sauberer Kleidung war er <strong>dem</strong> Weg gefolgt, den Bengar ihm gezeigt hatte, und<br />

hatte unterwegs weitere Pflanzen gesammelt.<br />

Seltsamerweise war in seinem Beutel trotz mehrerer dutzend Kilo Pflanzen, Flaschen und anderer<br />

Gegenstände noch genug Platz für weiteres. ein Rätsel, mit <strong>dem</strong> sich Rhobar ein andernmal weiter<br />

beschäftigen würde.<br />

"Halt! Wer b<strong>ist</strong> du?"<br />

"Ich bin ein reisender Alchem<strong>ist</strong> auf der Suche nach Arbeit."<br />

"Soso, ein Alchem<strong>ist</strong> also. Arbeitest du für Constantino? Oder gar für den verrückten Ignaz?"<br />

"Wer...?"<br />

Der Milizsoldat sah Rhobar finster an.<br />

"Kannst du beweisen, dass du ein Alchem<strong>ist</strong> b<strong>ist</strong>?"<br />

Rhobar wurde allmählich ungeduldig.<br />

Er kramte in seinem Beutel nach einem Trank. Ein ganz bestimmter Trank.<br />

"Hier, wenn du mir nicht glauben willst..."<br />

"Was <strong>ist</strong> das?", fragte der Soldat argwöhnisch.<br />

"Eine Art Heiltrank. Er hilft bei Magen und Darmbeschwerden."<br />

Auf gewisse Weise tut er das wirklich, dachte Rhobar innerlich grinsed.<br />

"Nagut, du darfst rein. Aber mach keinen Ärger."<br />

"Ich doch nicht...", murmelte Rhobar und machte sich im Kopf bereits eine Notiz mehr Abfühmittel<br />

herzustellen.<br />

Er erkundigte sich noch, wo die beiden Alchem<strong>ist</strong>en zu finden waren, und machte sich dann auf den<br />

Weg zu diesem Ignaz.<br />

Wenn der Soldat recht hatte, war der alte Alchem<strong>ist</strong> ihm jetzt schon sympatisch.<br />

Frei.<br />

Laido war frei - nach all der Zeit in der Kolonie, nach all den misslungenen Ausbruchsplänen und<br />

Anti-Verwandlungstränken war er endlich frei...<br />

Er hatte es mit seinen eigenen, blutunterlaufenen Augen gesehen: die Barriere war<br />

zusammengestürzt, diese Möchtegernhelden hatten tatsächlich genug Verstand im Kopf, um den<br />

magischen Kr<strong>ist</strong>all zu vernichten, der die Barriere aufrecht erhalten hatte.<br />

Genau, wie ich es vorgesehen hatte...<br />

Rot glühender Rauch stieg <strong>aus</strong> seinen dämonischen Nasenschlitzen, als er sich aufrichtete, seinen<br />

gewaltigen Körper gen Norden richtete und sich mit einem mächtigen Schlag s<strong>einer</strong> fein geäderten


Flügel in Bewegung setzte. Unter normalen Umständen hätte er sich nun wahrscheinlich in seine<br />

menschliche Gestalt zurückverwandelt, doch seine Ungeduld war schlicht und ergreifend viel zu<br />

groß, als dass er den Weg mit seinen langsamen, schwächlichen Menschenbeinen nehmen wollte.<br />

Viele Sträflinge waren auf <strong>dem</strong> Weg nach draußen und die me<strong>ist</strong>en von ihnen hatten es eilig, da sie<br />

fürchteten, die Barriere könnte sich bereits nach kurzer Zeit regenerieren oder gar neu erschaffen<br />

werden. Eine Regeneration hielt Laido für unmöglich, eine Neuerschaffung war allerdings nicht<br />

unwahrscheinlich - s<strong>of</strong>ern die erforderlichen Magier rasch genug zur Stelle waren.<br />

Laido hielt sich auf s<strong>einer</strong> Reise größtenteils im Verborgenen und brachte lediglich drei oder vier<br />

Menschen um, da er nicht mehr Aufsehen als nötig erregen wollte.<br />

Und wenn schon, dachte er, während er sich <strong>dem</strong> Pass näherte, der ihn <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Tal führen würde.<br />

Für die Menschen bin ich nur ein Dämon...niemand wird mich wiedererkennen, sobald ich wieder<br />

Laido bin.<br />

Und dann hatte er es verlassen.<br />

Das Minental lag hinter ihm und sein Blick fiel auf überraschend grüne Wiesen, die von Personen<br />

mit Vorliebe für Gräser sicher als "saftig" bezeichnet worden wären. Laido hingegen war nicht allzu<br />

bege<strong>ist</strong>ert davon...irgendwie gefiel ihm das schlichte Grau-Braun <strong>des</strong> Minentals mehr.<br />

Immerhin <strong>ist</strong> es eine Abwechslung. Es muss Ewigkeiten her sein, seit ich das letzte Mal hier war...<br />

Zu diesem Zeitpunkt war er in <strong>einer</strong> Gefangenenkolonne zum Tal gebracht worden und hatte seine<br />

Reise eindeutig weniger genossen als jetzt.<br />

Also gut...ich schätze, es <strong>ist</strong> besser, mich jetzt zurückzuverwandeln, beschloss Laido.<br />

Er konzentrierte sich auf die Rückverwandlung, spürte, dass sein dämonischer Blutdurst befriedigt<br />

war und einem menschlichen Äußeren nichts mehr im Weg stand...<br />

...trotz<strong>dem</strong> funktionierte es nicht.<br />

So sehr er sich auch anstrengte, Laido blieb Dämon. Nicht einmal seine Krallen fuhren zurück, rein<br />

gar nichts geschah.<br />

Zum ersten Mal seit Langem geriet Laido in Panik.<br />

Röchelnd kroch Juan durch die verwirrenden Gänge <strong>des</strong> Tempels. Schon seit Tagen umfing ihn<br />

Dunkelheit und nirgendwo hatte er etwas Essbares aufstöbern können. Vor <strong>einer</strong> Ewigkeit, so kam<br />

es ihm jedenfalls vor, hatte er ein starkes Beben gespürt, welches jedoch bald wieder abgeklungen<br />

war. Was es wohl war? Hatte es seine kurzzeitigen Kampfgefährten schließlich erwischt? Viele<br />

Sorgen machte er sich nicht darum, der Hunger löschte sämtliche anderen Gedanken <strong>aus</strong>. Einmal<br />

war er zufällig auf eine fast vertrocknete Wasserquelle gestoßen, doch seit<strong>dem</strong> nagte auch der Durst<br />

an ihm. Seit wann hatte er schon nichts mehr getrunken? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, ob<br />

ein Jahr oder vierzehn Tage vergangen wären, er hätte es nicht gemerkt. Warum hätte er weiterleben<br />

wollen? Gab es dazu noch einen Grund? Das waren die Fragen, die er sich neben <strong>dem</strong> Verlangen<br />

nach Nahrung noch stellte. Das Einzige, was ihn noch an diese Welt hielt, hatte man ihm im Grunde<br />

schon genommen, als der Felsen das Schiff zum Sinken gebracht hatte. Juan schleppte sich weiter.<br />

Plötzlich sah er Licht. Esmeralda, dachte er und mit s<strong>einer</strong> letzten Kraft kroch er zum<br />

Höhlen<strong>aus</strong>gang, der sich direkt vor ihm befand. Nach der ewigen Dunkelheit blendete ihn das Licht<br />

dermaßen, dass er seine Augen schloss. Wenige Sekunden später war er eingeschlafen. Als er wenig<br />

später sein Leben <strong>aus</strong>hauchte, spürte er nichts mehr.<br />

"B<strong>ist</strong> du Ignaz?"<br />

"Wer will das wissen?", fragte der alte Alchem<strong>ist</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Hafenviertel, der den Neuankömmling<br />

interessiert musterte.<br />

"Ich bin Rhobar, ein Alchem<strong>ist</strong>."<br />

"Ein Alchem<strong>ist</strong>! B<strong>ist</strong> du hier, um zu lernen?"<br />

"Wenn du mir was beibringen kannst gerne. Allerdings suche ich in erster Linie Arbeit."<br />

"Kannst du denn was?"<br />

Rhobar grinste, und zeigte ihm einige s<strong>einer</strong> interessantesten Gebräue.


Ignaz war von einigen Rezepten bege<strong>ist</strong>ert, genau wie Rhobar von den gemeingefährlichen<br />

Kuriositäten <strong>des</strong> Alten.<br />

Bis weit nach Mitternacht t<strong>aus</strong>chten sie Rezepte und Erinnerungen an verpatzte Experimente <strong>aus</strong>,<br />

bevor Ignaz schließlich zu <strong>dem</strong> Schluss kam, dass er wohl keinen Lehrling finden konnte, der mehr<br />

nach seinem Geschmack war.<br />

Thormant bog um die Ecke. Plötzlich vernahm er mehrere Stimmen. Er began zu laufen. Nach<br />

wenigen Minuten <strong>des</strong> Rennens, stand er an einem kleinen Schrein, der <strong>dem</strong> Gott Innos geweiht war.<br />

Thormant erblickte mehrere Gestalten. Ein Feuermagier lag zusammengesunken auf <strong>dem</strong><br />

Marmorboden. Zwei Paladine lagen Tod auf der Erde. Die dritte Person war in eine dunkle Rüstung<br />

gehüllt.<br />

'' So trifft man sich wieder.....Freund.''flüsterte der Fremde,''Wenn ich mit dir befreundet wäre,<br />

würde ich dich kennen.'' Der dunkle Ritter schaute Thormant kurz an. Endlich, erkannte der Magier<br />

ein Zeichen auf <strong>dem</strong> Metallpanzer <strong>des</strong> Ritters. Ein Diener Beliar's.'' Oh nein.....du b<strong>ist</strong> doch der für<br />

den ich dich halte.'' Entsetzen kroch in Thormant's Gesicht,'' Cyco''<br />

Der Dunkle Ritter schaute den Erwählten Innos' an. Dann nickte er.'' Leider kann ich mich nicht mit<br />

dir unterhalten, hab was zu tun. Das übliche eben, den Ruf Beliar's bessern und das Böse<br />

verbreiten.'' Und mit diesen Worten war der Mann in der Rüstung verschwunden. Oh nein....er lebt<br />

also immer noch.....Cyco <strong>ist</strong> wieder zurück, dachte Thormant und wendete sich mit besorgtem Blick<br />

ab. Mit Hilfe von Magie ließ Thormant die Leichen der Diener Innos' ins Kloster transportieren,<br />

dort würden sie eine angemessene Bestattung erhalten. Und Thormant würde endlich wieder <strong>dem</strong><br />

Rat gegenüber treten können.<br />

etwas funkelte in seinen Augen. Jetzt konnte er den Grund erfahren, warum er nur wegen eines<br />

Schlages in die Kolonie geworfen wurde. Warum ihm der Rat nicht vor der Barriere gerettet haben.<br />

Die warme Mittagssonne brannte erbarmungslos vom kr<strong>ist</strong>allklaren azurfarbenen Himmel.<br />

Eine einzelne Schweißperle rann über Chicks Gesicht. Er wischte ihn mit <strong>dem</strong> Handrücken ab und<br />

japste panisch nach Luft: " Du blöffst! Das kann einfach nicht sein! " Sein Gegenüber grinste ihn<br />

weiter an, fast diabolisch, und zeigte auf etwas das es in der Hand aufbewahrt hatte. Chick schrie<br />

auf, es war... es war... " Ein... Royal Flash! ", keuchte Chick und ließ den Kopf auf den Tisch<br />

sinken.<br />

Cedrik lachte während die anderen vier Paladine <strong>dem</strong> Gewinner verblüfft gratulierten. " Ich hatte<br />

viel Zeit zum Üben. ", erklärte er mit einem schelmischem Lächeln. Gleichzeitig schob er den<br />

Haufen Münzen auf der K<strong>ist</strong>e in seine Tasche. Chick sah auf und machte eine säuerliche Mine, da<br />

verschwand er, der Sold von zwei ganzen Tagen. " Ich bin eingerostet. Das wär dir früher nicht<br />

gelungen... ", erwiderte er und zwinkerte Cedrik anerkennend zu. So ein schlechter Verlierer war er<br />

nun auch nicht.<br />

Girion trat neben sie und schüttelte den Kopf: " Tststs... gut das ich mich auf so was nicht einlasse.<br />

Wer will noch Reisschnaps? "<br />

Sechs Hände schnellten nach oben. " Nagut. Ich sehe schon, am besten bringe ich gleich mehrere<br />

Flaschen mit. " Er verschwand wieder im Rath<strong>aus</strong>. Chick lehnte sich zufrieden gähnend zurück: "<br />

Ist das schön wieder dabei zu sein, und dann auch noch als Paladin zweiten Gra<strong>des</strong> und bei<br />

herrlichstem Wetter. Wenn ich da an die Minenkolonie denke läuft es mir eiskalt den Rücken<br />

runter. Naja, ich geh jetzt zu Harad... " Cedrik blickte ihn überrascht an: " Zu Harad <strong>dem</strong> Schmied?<br />

" Chick nickte und klopfte auf die glänzende Scheide seines Schwertes: " Ich will es ein bisschen<br />

überarbeiten lassen. " " Warum nimmst du nicht einfach ein neues? ", fragte <strong>einer</strong> <strong>aus</strong> der fröhlichen<br />

Runde. Chick zuckte die Schultern: " Ich weiß nicht, irgendwie finde ich es sympathisch... " Sergio,<br />

ein Paladin, zog diskret eine Augenbraue ampor. Chick lachte: " Hm, vielleicht sind es die<br />

Erinnerungen. " Er stand auf und leerte noch kurz sein Glas Reisschnaps. Er salutierte noch kurz,<br />

dann machte er sich auf den Weg.<br />

Ork grinste. Er hatte es geschafft, diese Orks hatten ihm tatsächlich diese halbherzige Geschichte


geglaubt, dass er ein Späher der einstmals eingeschlossenen Orktruppe <strong>des</strong> Minentals<br />

war...<strong>of</strong>fensichtlich kannten diese Orks Kharunt-Tan (den Anführer der Orktruppe im Minental) nur<br />

vom Namen her. Sonst wüssten sie dass dieser schwachkopf sicherlich 5 jahre benötigen würde um<br />

zu der Erkenntnis zu kommen dass die Barriere verschwunden war.<br />

Eigentlich würde es ihm leid tun, jemanden so zu verarschen...aber mit diesen Beliar-Anbetern<br />

brauchte er kein Mitgefühl zu haben.<br />

Zwar waren sie im allgemeinen freundlicher gewesen, aber letztendlich waren sie auch Marionetten<br />

<strong>des</strong> Bösen.<br />

"Wenigstens ich haben neue Waffe." dachter er zufrieden und sah nochmals auf die mittlere Orkaxt,<br />

an dernoch das frische Blut <strong>des</strong> soeben getöteten Scavengers klebte.<br />

Trotz<strong>dem</strong> hatte er noch keine Lösung gefunden im Bezug auf eine Bleibe, geschweige denn<br />

alchem<strong>ist</strong>iches Zubehör.<br />

Je mehr er darüber nachdachte <strong>des</strong>to weniger gefiel im der Gedanke ins Minental zurück zu gehen.<br />

"Es sich doch müssen finden lassen jemand, der verrückt genug <strong>ist</strong> zu gehen in Minental und holen<br />

Kessel und Zutaten <strong>aus</strong> alte Höhle, ohne zu stellen dumme Fragen."<br />

Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, natürlich...warum war er nicht eher darauf<br />

gekommen ? Die Antwort lag doch gerade mal eine halbe Stunde zurück; das Orklager...irgendein<br />

Depp wäre sicherlich bereit ihm den Kram hierher zu schleppen...alles was er brauchte war ein<br />

wenig Überredungskunst.<br />

"Bei Innos, Chip du lebst!" sagte Cassia voller Freude. "Ich hatte schon befürchtet dich nie mehr<br />

wieder zu sehen."<br />

"Ich hätte auch nicht daran geglaubt, jemals wieder <strong>aus</strong> der Barriere hin<strong>aus</strong> zu kommen." antwortete<br />

Chip. "Aber das Schicksal hat es wohl gut mit mir gemeint."<br />

"Wie <strong>ist</strong> es dir dort drinnen ergangen?" fragte Jesper.<br />

"Dafür, dass das eigentlich ein riesiges Gefängnis war relativ gut." antwortete Chip. "Meine Talente<br />

haben mir <strong>of</strong>t gute Dienste gele<strong>ist</strong>et. Aber nun zu etwas anderem, wo finde ich das Schwein<br />

Wambo?"<br />

"Willst du dich etwa an ihm rechen?" fragte Cassia.<br />

"Darauf kannst du Gift nehmen!" antwortete Chip voller Zorn. "Ich werde dieses Schwein fertig<br />

machen und zu Beliar schicken!"<br />

Man konnte jetzt richtig den Hass in Chips Augen erkenne, welcher die Wut in s<strong>einer</strong> Stimme noch<br />

verstärkte.<br />

"Er überwacht noch immer das Obere Viertel." sagte Rengaru. "Aber Tagsüber wirst du nicht an ihn<br />

herankommen."<br />

"Dann werde ich ihn heute Nacht besuchen!" antwortete Chip.<br />

Er lies sich von Cassia einige Pfeile geben, setzte sich in einen der Sessel und wartete bis es dunkel<br />

wurde.<br />

Ich kann mich nicht mehr zurückverwandeln...<br />

Immer wieder streifte dieser Gedanke durch Laidos Verstand, doch noch immer konnte er es nicht<br />

wirklich begreifen.<br />

Für immer Dämon sein...<br />

Wieso nur? Wieso funktionierte es nicht mehr? Hatte es etwas mit diesem Idioten zu tun - Laido<br />

hatte seinen Namen längst vergessen, wozu sollte er sich die Namen solcher Schwächlinge merken?<br />

- der ihn durch seinen seltsamen Blick kurzzeitig außer Gefecht gesetzt und in diesen mysteriösen<br />

Strom <strong>aus</strong> Blut und Schmerzen katapultiert hatte?<br />

Hat mir dieser Kerl meine menschliche Form genommen?<br />

Laido musste zugeben, dass ihn dieser Gedanke erschreckte. Er mochte seine Dämonengestalt, doch<br />

gen<strong>aus</strong>o mochte er sein menschliches Selbst - er wollte nicht für immer und ewig Dämon sein.<br />

"Es muss einen Weg geben, mich wieder in einen Menschen zu verwandeln", murmelte er -<br />

vielmehr versuchte er, zu murmeln, es kam jedoch ein eher dröhnen<strong>des</strong> dämonisches Geschrei dabei<br />

her<strong>aus</strong>, das jedoch durch<strong>aus</strong> verständlich war.


Laido konnte also sprechen...früher hatte er nie in Dämonengestalt sprechen können, was ihn<br />

allerdings auch nie gestört hatte - schließlich konnte er sich jederzeit in einen vergleichsweise<br />

sprachbegabten Menschen zurückverwandeln. Nun aber war es enorm wichtig, auch in<br />

Dämonengestalt per Sprache kommunizieren zu können.<br />

Ich brauche einen Ort, an <strong>dem</strong> ich mich verbergen kann, an <strong>dem</strong> ich meine Pläne schmieden und<br />

die Eroberung der Insel planen kann. Wenn ich erst einmal die Insel besitze, kann mich nichts und<br />

niemand mehr aufhalten und ich brauche mich nicht länger zu verstecken!, überlegte Laido. Er<br />

glaubte nicht, dass es in der Hafenstadt viele starke Kämpfer oder gar Paladine gab - diese blieben<br />

zume<strong>ist</strong> auf <strong>dem</strong> Festland - doch auch eine Meute wütender Stadtwachen konnten ihm unter<br />

Umständen einige unangenehme Wunden zufügen und ihn vielleicht sogar ernsthaft verletzen.<br />

Daher war es natürlich wichtig, einen Schlupfwinkel zu haben.<br />

Mal sehen, ob ich hier irgendwo eine passende Höhle auftreibe...<br />

Auf <strong>dem</strong> Weg durch das Obere Viertel endeckte Chick plötzlich einen großen Menschenauflauf. Er<br />

schlenderte interessiert hinüber um zu sehen was denn überhaupt los war.<br />

Chick schlug dier Hände vor Mund und Nase. In das H<strong>aus</strong> irgendeines reichen Bürgers zog sich<br />

eine lange dunkelrote Blutspur. Außer<strong>dem</strong> stank es bestialisch, nicht nach Verwesung sondern nach<br />

irgendetwas anderem. Er schluckte und drängte die Gaffer ihn vorbeizulassen: " Aus <strong>dem</strong> Weg!<br />

Lassen sie mich durch! "<br />

Im H<strong>aus</strong> selbst standen zwei Milizsoldaten und Hauptmann Lotar, alle drei grün im Gesicht.<br />

Lothar gestikulierte gerade wild mit den Armen als er Chick erblickte und ihn sogleich ansprach: "<br />

Aaah, der Neue <strong>aus</strong> der Kolonie. " " Was <strong>ist</strong> hier passiert? ", fragte Chick mit vor grauem<br />

verzerrtem Gesicht. Auf <strong>dem</strong> Boden lag irgendetwas was ziemlich nach einem kleinen Stück Gehirn<br />

<strong>aus</strong>sah. " Ein Bürger <strong>ist</strong> ermordet worden. Auf gr<strong>aus</strong>ame und widerwärtige Art und Weise. ",<br />

antwortete Lothar schlecht gelaunt - Er war <strong>einer</strong> von denen Rittern die Chick nicht <strong>aus</strong>stehen<br />

konnte - " Am besten siehst du dir den Tatort an und berichtest mir dann <strong>aus</strong>führliche Einzeheiten.<br />

", befahl er gehässig grinsend und auf Chicks Sympathieleiter fiel er von <strong>einer</strong> unteren Stufe auf den<br />

Boden. " Ab.. " " Kein Aber Soldat. Dies <strong>ist</strong> ein BEFEHL! ", unterbrach Lothar ihn laut. Chicks<br />

Augen verengten sich zu Schlitzen, er salutierte und antwortete mit <strong>einer</strong> Extraeinlage Hohn und<br />

Spott: " Ja ... (haha) ... Sir. " Dann ging er sich mental auf den Anblick vorbereitend nach Oben<br />

doch der Anblick der entstellten Leiche ließ ihn trotz<strong>dem</strong> Würgen. Er schluckte sein Frühstück<br />

wieder hinunter, die Genugtuung wollte er Lothar nicht geben. Dann musterte er den Ermordeten<br />

abermals.<br />

Der Leichnahm lag vor <strong>einer</strong> eingedellten Holz-Steinwand. Der Kopf hatte den Aufprall<br />

wahrscheinlich abgefangen denn er war nach allen Seiten hin zersplittert und um ihn schillerte<br />

etwas, Chick betrachtete es entsetz nicht genauer. Außer<strong>dem</strong> war er fast vollständig abgetrennt, nur<br />

noch ein paar Sehnen hielten ihn am Torso. Geschockt wandte sich Chick ab, der Gestank war fast<br />

Betäubend doch er atmete trotz<strong>dem</strong> mehrere Male tief ein und wieder <strong>aus</strong>.<br />

Dann ging er hinunter zu Lothar. Berichtete ihm monoton was er gesehen hatte und ging an ihm<br />

vorbei nach draußen. An den Menschen vorbei und hinter den nächsten Baum wo er sich übergab.<br />

Seufzend nahm er dann wieder seinen Weg zur Unterstadt auf. Bei Gelegenheit konnte er sich<br />

gleich eine Vergessensspruchrolle bei <strong>dem</strong> verrückten Ignaz holen. In der Barriere erzählte man sich<br />

viel über ihn.<br />

"So eine Scheiße!" dachte Chip. Er wollte sich gerade an Wambo rahnschleichen, als plötzlich ein<br />

riesiger Tumult im Oberen Viertel entstand. Einer der Bürger war auf gr<strong>aus</strong>ame Art und Weise<br />

ermordet worden. Chip wollte gerade wieder verschwinden, als Wambo das Obere Viertel verließ<br />

und sich auf <strong>dem</strong> Weg ins Hafenviertel machte.<br />

"Das <strong>ist</strong> meine Chance." dachte Chip. "Im Hafenviertel werde ich ihn erledigen, ohne das es<br />

jemand mitbekommt!"<br />

Wambo betrat Kardifs Kneipe und so musste Chip warten bis es dunkel wurde. Angetrunken wollte<br />

sich Wambo auf den Weg zum Oberen Viertel machen, doch er verlor schon bald die Orientierung


und schwankte unsicher durch das Hafenviertel. Chip war in der Zwischenzeit auf ein H<strong>aus</strong>dach<br />

gestiegen und zielte mit <strong>dem</strong> Bogen auf Wambo. Er schoss <strong>dem</strong> Milizen einen s<strong>einer</strong> Pfeile durch<br />

die Schulter und Wambo schrie vor Schmerzen.<br />

"Welcher Idiot schießt hier auf mich?" rief Wambo in die Dunkelheit.<br />

"Dein Mörder!" hörte er eine bekannte Stimme sagen.<br />

Chip schoss noch mehrer Pfeile auf den Milizsoldaten ab, während dieser schon so gut wie tot war.<br />

Wambo lag blutend am Boden und Chip trat vor ihn.<br />

"Du!" sagte Wambo noch, bevor ihm Chip einen Pfeil in den Kopf jagte. Er hatte es geschafft, er<br />

hatte sich gerächt!<br />

Chuck lag schlafend auf seinem provisorischen Bett, einem Teppich.<br />

Doch er wurde unsanft wachgerüttelt.<br />

"Chuck!", Consatntino war aufgeregt."Chuck, im oberen Viertel wurde jemand gr<strong>aus</strong>am ermordet!<br />

Es scheint Valentino zu sein."<br />

Chuck öffnete die Augen, er war nun hellwach:"Valentino?"<br />

"Das vermuten zumin<strong>des</strong>t die Pladine, die gerade den Tatort in Valentinos H<strong>aus</strong> untersuchen. Einer<br />

hat mir erklärt, dass die Leiche so stark verstümmelt war, dass man die Person nicht mehr erkennen<br />

kann."<br />

"Das klingt ja schrecklich!", Chuck spielte den unschuldigen. "Und ich wollte ihn noch vors Gericht<br />

bringen, wegen seinen falschen Anschuldigungen!"<br />

"Das <strong>ist</strong> nun warscheinlich überflüssig, komm mit vielleicht wissen die Paladine schon mehr!"<br />

"Okay, aber ich sollte mir neue kleider kaufen. Wie ich hier rumlaufe..." Chuck h<strong>of</strong>fte, dass der alte<br />

Mann nicht die blassen Blutflecken erkennen würde, die er letzte Nacht nicht mehr geschafft hat<br />

her<strong>aus</strong>zuwachen.<br />

"Gut, statten wir Matteo einen Besuch ab!", sagte Constantino.<br />

Die neue Kleidung von Matteo passte perfekt: schwarzes Hemd und schwarze Hose. Nun machten<br />

sich Constantino und Chuck auf den Weg ins obere Viertel.<br />

Zufrieden und <strong>aus</strong>geschlafen schritt Stone die Treppe hinab. Er hatte wirklich lange geschlafen, den<br />

gesamten gestrigen Tag und die ganze Nacht hindurch. Und nun war er äußerst hungrig.<br />

Normalerweise würde er sich etwas selber kochen, allerdings fehlten ihm momentan die Mittel. So<br />

beschloss er, sich bei Orlan ein deftiges Frühstück zu gönnen.<br />

„Hast ja ziemlich lang geschlafen“, begrüßte ihn der Wirt murmelnd, während er mit einem Lappen<br />

über die <strong>The</strong>ke wischte.<br />

„Ja, und mein Magen knurrt wie ein wilder Schattenläufer“, antwortete Stone. „Was bekommt man<br />

denn hier zu essen?“<br />

Wenig später saß der Pirat an einem Holztisch, vor sich einen ganzen Laib frischen Brotes und<br />

einen großen Schinken, und ließ es sich schmecken. Seine letzten Goldstücke, die er am Tag zuvor<br />

noch von Orlan erhalten hatte, musste er dafür <strong>aus</strong>geben, aber das war es ihm wert. Schließlich<br />

besaß er noch immer genügend Erzbrocken, die er gegen teures Gold eint<strong>aus</strong>chen konnte.<br />

Während er aß, musterte er die verschiedenen Personen, die sich in der Taverne aufhielten. Nahe<br />

der <strong>The</strong>ke schienen zwei Männer schon morgens ein Wettsaufen zu veranstalten. Im hinteren Teil<br />

der Kneipe befanden sich mehrere Menschen, die etwas zu bereden schienen. Orlan selbst gesellte<br />

sich gerade zu ihnen. Stone stutzte. Er glaubte, Lares' Gesicht unter diesen Personen zu erkennen,<br />

aber das war doch unmöglich. Er schüttelte den Kopf und sah sich weiter um.<br />

Ein Mann erregte besondere Aufmerksamkeit bei ihm. Er trug, ebenso wie Stone, eine Augenklappe<br />

und einen Bart. Das Gesicht war wettergegerbt und gekennzeichnet von rauen, stürmischen Winden.<br />

Er leerte gerade eine Flasche, die verdächtig nach <strong>einer</strong> Buddel Rum <strong>aus</strong>sah. Etwas an diesem Mann<br />

kam Stone seltsam vertraut vor. Würde er nicht eine schlichte Landarbeiterkleidung tragen, hätte er<br />

geglaubt, einen waschechten Piraten vor sich zu sehen.<br />

Stone setzte sein Frühstück fort, behielt diesen Mann aber weiterhin im Auge und beobachtete ihn<br />

unauffällig. Als er gesättigt war und Orlan an seinen Tisch kam, um den Teller wieder


mitzunehmen, entschloss er sich, ihn etwas über diesen seltsamen Mann <strong>aus</strong>zufragen.<br />

„Der? Keine Ahnung“, meinte der Wirt und zuckte die Achseln. „Das <strong>ist</strong> ein komischer Kauz.<br />

Manchmal taucht er jahrelang nicht mehr hier auf, aber eines Tages steht er dann plötzlich mit <strong>einer</strong><br />

schweren Truhe hier vor m<strong>einer</strong> Taverne. Und dann kann es sein, dass er am nächsten Tag wieder<br />

spurlos verschwindet. Mehr weiß ich nicht über ihn.“<br />

Stone nickte und bedankte sich. Während sich Orlan entfernte, reifte in Stone ein Entschluss. Er<br />

erhob er sich von seinem Stuhl und ging direkt auf diesen seltsamen Mann zu.<br />

"Ahh, hab ich gut geschlafen. Und du, Vatras? Vatras?" Hero bemerkte, das Vatras schon weg war.<br />

"Frühaufsteher..." murmelte der Wassermagier und machte sich auf den Weg in die Küche. Als er<br />

einen Blick <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Fenster machte, erwartete er so ziemlich alles, nur nicht das, was er tatsächlich<br />

sah. Ein Menschenauflauf war vor <strong>einer</strong> tür versammelt. Hero stürzte her<strong>aus</strong> und sah gerade noch<br />

Chick, der sich hinter einen Baum verzog. "Was <strong>ist</strong> hier los? Lasst mich durch... danke, Ich bin<br />

Magier, also lasst mich durch... BEI ADANOS! Soll ich euch alle in Fleischwanzen verwandeln?"<br />

erst jetzt machten die Bürger platz. Wahrscheinlich kannten sie sich kein bisschen mit Magie <strong>aus</strong>,<br />

sonst wüssten sie, das man sich selbst sehr wohl in eien Fleischwanze verwandeln konnte, aber<br />

diesen Zauber bei anderen anzuwenden war schon schwieriger.<br />

Hero betrat das H<strong>aus</strong> und ein bestialischer Gestank stieg ihm in die Nase. "Ah, ein Wassermagier.<br />

Noch ein Besucher hier. Aber jetzt gehts wieder RAUS!" sagte ein Paladin in <strong>einer</strong> Plattenrüstung<br />

mit unfrdeundlichem Tonfall. "Von dir lass ich mir gar nichts befehlen." sagte Hero und hielt sich<br />

die Nase zu. "Ich seh mich heir mal ein bisschen um." "Das wirst du nicht!" sagte der Paladin.<br />

"Ganz ruhig, oder willst du, das ich dir weh tue?" konterte Hero. Das reichte <strong>dem</strong> Kämpfer Innos<br />

wohl nicht, da er s<strong>of</strong>ort sein Schwert zog. Hero hatte keine Zeit, eine Rune her<strong>aus</strong>zuholen, sondern<br />

zog blitzschnell sein Schwert und parierte. Ein kurzer, aber heftiger Kampf entstand, nach <strong>dem</strong><br />

Hero <strong>dem</strong> Paladin das Schwert <strong>aus</strong> der Hand schlug. "Noch einmal und du kannst was erleben!"<br />

sagte der Wassermagier das Schwert zurücksteckend. Der Paladin war geschockt. Ein Magier hatte<br />

ihn besiegt, mit <strong>dem</strong> Schwert! Das würde ihm ewig nachhängen.<br />

Derweil machte sich Hero die Treppe hoch.<br />

" Guten Morgen Herr Paladin ", säuselte Harad Chick an als dieser sich der Schmiede näherte. "<br />

Moin, moin. ", erwiderte Chick knapp. Er hatte immer noch einen widerlichen Geschmack im Mund<br />

und vor seinem Auge blitzte die Leiche auf. "Jaja, ich weiß. Ich vertrage nichts aber solche<br />

zerfledderten Leichen sind nun mal nicht alltäglich für mich. ", dachte er als er eine innere Stimme<br />

in der obersten Oktave lachen hörte.<br />

Dann sah er wieder Harad an der erwartungsvoll auf ihn blickte. " Kannst du dieses Schwert hier<br />

verbessern? ", fragte Chick endlich und reichte Harad das schartige Schwert <strong>des</strong> Gard<strong>ist</strong>en. Harad<br />

fuhr prüfend mit der Hand über die Schneide und nichts passierte. " Nun ja. Also, das Ding hier<br />

kann man kaum mehr als Schwert bezeichen, die Klinge sieht <strong>aus</strong> als hätte man damit Erz<br />

geschnitten und der Griff <strong>ist</strong> angerostet. Mit den Schultern zuckend sah er wieder zu Chick. Dieser<br />

kratze sich am Kinn und zog mit der anderen Hand einen kleinen Beutel <strong>aus</strong> der Tasche <strong>des</strong>sen<br />

Inhalt er auf <strong>dem</strong> Amboss entleerte. Harad sprang einen Meter in die Luft und schnappte nach Luft.<br />

" Dia... Dia... Diamanten! ", keuchte er und begutachtete den kleinen Haufen <strong>aus</strong> Splittern. " Und<br />

das hier hätte ich auch noch anzubieten. ", sagte Chick und kramte einen weiteren, größeren beutel<br />

<strong>aus</strong> der Tasche und schüttete den Inhalt neben den winzigen Diamantsplitterhaufen. Diesesmal war<br />

es Erz. " Selbst geschürft ", schoss es Chick durch den Kopf und er musste bitter Lächeln.<br />

" Unglaublich! Wo hast du das ganze Zeug her.. äh ... verzeiht Herr Paladin. ", fügte Harad noch<br />

schnell hinzu. Chick winkte ab: " Du kannst mich auch Dutzen. Zu d<strong>einer</strong> Frage: Die Diamanten<br />

habe ich... gefunden und das Erz selbst geschürft. " Er ließ die Tatsache weg das er die Diamanten<br />

nach der Explosion im Tunnel beim Aufstehen aufgesammelt hatte, musste ja nicht jeder wissen.<br />

Harad pfiff anerkennend: " Nun, mit den Materialien kann ich dir ein ganz neues 20x so gutes<br />

Schwert schmieden. " Chick seufzte, war denn wirklich alles so vergänglich? Dann raffte er sich<br />

aber wieder zusammen: " Sorg aber dafür das es gen<strong>aus</strong>o <strong>aus</strong>sieht wie das Alte hier! Ok? " Harad<br />

nickte: " Klar. Komm übermorgen wieder und hol es dir ab. "


Chick schüttelte Harad freundschaftlich die Hand. " Danke sehr. Ich leg bei Innos ein gutes Wort für<br />

dich ein. " Chick zwinkerte ihm zu und machte sich dann entschieden besser gelaunt als noch vor<br />

wenigen Minuten auf zum alten Ignaz.<br />

Constantino und Chuck sahen bei ihrer Ankunft im oberen Viertel gerade noch, wie ein<br />

Wassermagier <strong>aus</strong> einem von Paladinen und Schaulustigen belagerten H<strong>aus</strong> kam. Es schien<br />

zeimlich blass zu sein und mit seinem Magen zu kämpfen.<br />

Chuck kam auf ihn zu: "Hey, Hero! Was <strong>ist</strong> los? Wisst ihr schon wer es war?"<br />

Hero sah ihn an und sagte im ernsten Tonfall: "Kein normaler Mensch. So etwas Gr<strong>aus</strong>ames würde<br />

niemand machen. Dem leblosen Körper fehlte fast das ganze Blut." Ein Bürger wandte sich direkt<br />

an Hero: "Blut sagst du? Alwin, der Schlachter im Hafenviertel. Der Typ <strong>ist</strong> verrückt. Er verrichtet<br />

seine Arbeit in s<strong>einer</strong> Hütte: Überall Blut und Fleischreste, ein Gestank und dazu noch sein<br />

gekichere! Wenn es ein Mensch gewesen <strong>ist</strong>, dann er!" "Ja, genau!", stimmten ihm die anderen<br />

Bürger zu. Hero wollte etwas einwenden, doch die Menschentraube war schon längst unterwegs.<br />

"Wir statten Alwin einen Besuch ab!" "Genau!" Die Bürger verschwanden durch das Tor <strong>des</strong> oberen<br />

Viertels.<br />

"Da haben wir nun den Schlamassel!" sagte Hero und schaute betrübt zu Boden<br />

Hero wusste, das Alwin das wahrscheinlich nicht überleben würde, also blieb ihm nur eine<br />

Möglichkeit: Den Leichenbestatter holen. Für Valentino, wenn er es war. Aber das war dann auch<br />

wieder zu früh, weil dort vielleicht noch wichtige Spuren sind. Hero hatte nur her<strong>aus</strong>gefunden, das<br />

fast das ganze Blut fehlte. Also musste er erstmal Alwin schützen und dann würde er wohl ins<br />

Kloster gehen, um Aufzeichnungen über ähnliche Vorfälle gibt.<br />

Doch darüber nachzudenken war jetzt nicht seine Aufgabe, es gab dringlicheres zu tun. Also schrie<br />

er die nächste Wache an, das ..... (Ihr wisst, was ich meine) und rannte dann selbst zu Alwins Hütte.<br />

Er hatte schon vom Schlachter gehört.<br />

Als er ankam, kamen von der anderen Seite schon Milizen. Die Bürger standen schon mit<br />

gezogenen Waffen um den verwirrten und entsetzt blickenden Alwin herum.<br />

"Halt im Namen Adanos!" schrei Hero und hilet einen GEysir in der Hand, die Bürger reagierten gar<br />

nicht. Hero wollte keinen verletzen, also, was sollte er tun?<br />

''Kein durchlass für.....oh..entschuldigt Me<strong>ist</strong>er, kommt ihr vom Festland ?''. fragte die Pfortenwache<br />

<strong>des</strong> Klosters und blickte Thormant fragend an.'' Öffne das Tor.'' befahl der Feuermagier ohne auf die<br />

Frage <strong>des</strong> Novizen zu achten. Dieser wand sich rasch um, und öffnete die Pforte ins Kloster.<br />

Endlich wieder daheim. Endlich wieder im Kloster. Hier sah es noch genau wie vor vielen Jahren<br />

<strong>aus</strong>.<br />

Plötzlich vernahm Thormant eine vertraute Stimme, <strong>aus</strong> der aber schon ein wenig das Alter sprach.''<br />

M-Me<strong>ist</strong>er Thormant, seid ihr es wirklich ?'' Thormant blickte die Person an. Es war Parlan. Damals<br />

(als Thormant hier im Kloster war) musste jeder Novize jemanden finden, der für ihn bürgte, und<br />

Parlan war sein ''Schützling'' gewessen.'' Schön dich wiederzusehen Parlan, wie ergeht es euch ?''.-''<br />

Äh..gut Me<strong>ist</strong>er, aber sagt mir, wie seit ihr <strong>aus</strong> der Kolonie gekommen, wo sind die anderen<br />

Magier ?'' Thormant blickte zu Boden.'' Alle tot und die Barriere fiel, als wir in einem<br />

unterirdischen Tempel waren, aber kannst du mich zum Rat lassen.'' Parlan nickte freudig und<br />

machte Thormant platz, damit dieser in die Kapelle konnte.<br />

Chick machte sich pfeifend auf zu Ignaz ins Hafenviertel.<br />

Er war noch nicht weit gelaufen als <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> dunklen Gasse ein grobschlächtiger böse grinsender<br />

wahrer Berg von einem Mann warf und ihn finster anblickte. Mit rauer vom Alkohol zersetzter<br />

Stimme begann er: " Du Paladin! Wir mögen es nicht wenn Paladine hier herumstreichen. Wenn sie<br />

es trotz<strong>dem</strong> tun verschwinden manche... " Er lies die letzten Worte s<strong>einer</strong> <strong>of</strong>fenbaren Drohung<br />

un<strong>aus</strong>gesprochen. Chick musterte ihn und erwiderte dann scharf: " Ich möchte nichts von dir und<br />

diesen anderen also geh mir bitte <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Weg. " Der Mann lachte dreckig - er erinnerte Chick<br />

irgendwie an den verrückten Axtmörder, vielleicht war es ein Verwandter von ihm - " Auch noch


feige was? Hör mir gut zu verdammter Königsanbeter, wenn wir dich hier noch einmal sehen wirst<br />

du ... verschwinden, und zwar für immer. " Chick lies seinen Kopf kreisen und zog sein Schwert: "<br />

Mann, du b<strong>ist</strong> <strong>of</strong>fenbar betrunken also werde ich nicht so hart sein aber trotz<strong>dem</strong> wirst du jetzt<br />

mitkommen und deinen R<strong>aus</strong>ch in der Kaserne <strong>aus</strong>schlafen! " wieder lachte der Kerl und stieß einen<br />

pfiff <strong>aus</strong> während zwei weitere Riesen von zwei verschiedenen Seiten traten, diese jedoch in<br />

Fellbesetzten Rüstungen und mit schweren Keulen bewaffnet. " Ich lies dir eine Chance mein<br />

Freund... ", sagte der Mann ihm gegenüber und spuckte zu Boden. " Aber du hast sie nicht<br />

ergriffen... " Er wandte sich zu den Zwei: " Macht ihn fertig und bringt ihn heute Nacht zum<br />

Aust<strong>aus</strong>chplatz! " Einer nickte, der Anführer verschwand durch eine dunkle Gasse und erst jetzt<br />

bemerkte Chick das sich niemand herstellte um ihm zu helfen, nicht einmal Gaffer waren<br />

erschienen. Wahrscheinlich waren diese drei Typen bekannter als er dachte.<br />

Eine Keule surrte an seinem Kopf vorbei. Chick drehte sich im Kreis und fixierte beide die sich<br />

schadenfreudig die trockenen Lippen leckten. Er stieß blitzschnell vor und die flache Seite <strong>des</strong><br />

Schwertes traf den einen am Ohr, er taumelte zur Seite während BLut <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Ohr schoss. " Dafür<br />

stirbst du! ", brüllte er und raste auf Chick zu. Dieser wich geschickt <strong>aus</strong> und schlug ihm im Laufen<br />

wieder mit der flachen Seite auf den Rücken, durch den eigenen Schwung und den zusätzlichen<br />

Antrieb wurde der Angreifer mitten durch das morsche Holz eines H<strong>aus</strong>es geschleudert wo er<br />

diesesmal auch liegen blieb. Chick lobte sich in Gedanken für die Manöver als ein dunkler Schatten<br />

unter ihm erschien. Er versuchte <strong>aus</strong>zuweichen doch die Keule krachte wie ein Hammerschlag auf<br />

seinen Rücken und Chick fuhr mit brennenden Schmerzen zu Boden. Der zweite Angreifer hob<br />

siegessicher seine Keule doch als die Keule den Boden berührte war Chick in <strong>einer</strong> blauen Wolke<br />

aufgestanden und hackte <strong>dem</strong> verdutzen Menschen das Schwert in die Schulter. Der Bandit schrie<br />

voller Schmerz auf und rammte Chick die noch intakte Schulter in den Bauch und verschwand<br />

durch eine Gasse. Als Chick noch benommen nach <strong>dem</strong> anderen sah war auch dieser verschwunden.<br />

T<strong>aus</strong>end Fragen schossem ihm durch den Kopf als er sich wieder auf den Weg zu Ignaz machte.<br />

Wer waren die Kerle? Was führ ein Aust<strong>aus</strong>chplatz? Warum erzählte k<strong>einer</strong> der Bürger etwas? Was<br />

war mit den seltsamen Rüstungen?<br />

Stone stand nun genau vor <strong>dem</strong> Tisch, an <strong>dem</strong> der unbekannte Mann saß. Er überlegte gerade, wie<br />

er ihn ansprechen sollte, doch dies erübrigte sich, da der Mann selbst das Wort ergriff.<br />

„Hey, du!“, sagte er mit einem starken Akzent, wie er typisch für Seefahrer war. „Was is'? Willste<br />

irgendwas von mir?“<br />

Stone konnte es sich nicht erklären, doch trotz <strong>des</strong>sen schr<strong>of</strong>fen Art war ihm der Mann mit der<br />

Augenklappe auf Anhieb sympathisch. „Ähm... Darf ich mich setzen?“, fragte er zögernd.<br />

Der Mann seufzte und starrte Stone mit seinem verbliebenen Auge eindringlich an. „Sach mir doch<br />

einfach, worum's geht, kloar?“<br />

„Ich wollte eigentlich nur reden...“, begann Stone, doch der einäugige Mann unterbrach ihn. „Nur<br />

mit mir reden? Hey, min Jung, versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen, verstanden?“ Mit <strong>einer</strong><br />

Mischung <strong>aus</strong> Misstrauen und Interesse musterte er Stone. Auch ihm schien klar zu sein, dass Stone<br />

kein gewöhnlicher Bürger war.<br />

„Wie lautet Euer Name?“, fragte dieser.<br />

„Das geht dich 'nen feuchten Dreck an, wie ich heiße“, meinte der Mann abweisend. „Und<br />

außer<strong>dem</strong> kannst du mich duzen. Ich mag's nicht, so angesprochen zu werden.“<br />

„Wie wär's damit“, schlug Stone vor, zog eine Flasche Schnaps hervor und reichte sie <strong>dem</strong><br />

Unbekannten. Irgendwie musste er sich schließlich bei ihm beliebt machen, wenn er weiterkommen<br />

wollte. Der Mann nahm sie, öffnete den Verschluss und schnüffelte etwas. „Pah“, war das einzige,<br />

das er hervorbrachte, und schob die Flasche zur Seite. „Hör mal, min Jung, <strong>ist</strong> zwar nett gemeint,<br />

aber mit so 'nem Zeugs brauchste mir echt nicht kommen.“ Er holte eine andere Flasche hervor.<br />

„Das <strong>ist</strong> echter weißer Rum, dein oller Schnaps da vorne <strong>ist</strong> verglichen mit <strong>dem</strong> nichts wert.<br />

Also, sagste mir jetzt, was du willst, oder nicht?“ Seine Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton<br />

an.<br />

„Ich wollte eigentlich nur fragen, ob... ob...“ Stone überlegte. Wie sollte er es bloß <strong>aus</strong>drücken?


Schließlich konnte er ihn nicht einfach so ins Gesicht fragen, ob der Mann wirklich ein Pirat<br />

sei,auch wenn alles darauf hindeutete. „...ob du vielleicht zur See fährst?“ Dabei zwinkerte er kaum<br />

merklich mit seinem Auge.<br />

Der ihm unbekannte Mann runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue. „Hör mal, min Jung, ich<br />

hab' momentan echt keine Zeit, verstehste?“ Er blickte sich kurz nach allen Seiten um. Drei Bauern<br />

saßen in <strong>einer</strong> Ecke und sangen laute Spottlieder. Ein Händler saß schlafend auf einem Stuhl, Orlan<br />

fegte in <strong>einer</strong> hinteren Ecke den Boden. Die Luft schien rein zu sein. Verschwörerisch beugte sich<br />

der Mann vor. Stone konnte seinen intensiv nach Alkohol stinkenden Atem im Gesicht spüren.<br />

„Komm heute nachmittag mal in die Hafenstadt“, raunte er ihm zu. „Vom Hafen <strong>aus</strong> nach Norden,<br />

du musst einmal um die Klippe mit <strong>dem</strong> Leuchtturm herum schwimmen, bis zu <strong>einer</strong> kleinen<br />

versteckten Bucht.“ Er nickte ihm zu. „Und jetzt verschwinde. Es <strong>ist</strong> besser wenn man uns erst mal<br />

nicht mehr zusammen sieht, kloar?“<br />

„Verstanden“, meinte Stone und entfernte sich langsam von diesem seltsamen Mann. Er packte<br />

seine Sachen, rief Orlan noch kurz eine Verabschiedung zu und verließ die Taverne. Langsam<br />

machte er sich auf in Richtung Stadt. Auch wenn er erst am Nachmittag an dieser mysteriösen Stelle<br />

auftauchen sollte, wollte er die Chance nutzen, die Stadt etwas besser kennen zu lernen. Morgen<br />

würde er wieder zur Taverne zurück marschieren müssen, um sich mit den anderen zu treffen. Er<br />

h<strong>of</strong>fte nur, dass die anderen dies nicht vergaßen.<br />

Thormant trat durch den großen Steinbogen in die Kapelle. Am anderen Ende waren drei, in die<br />

hohen Roben <strong>des</strong> Feuers gewickelte, Personen, die auf drei Stühlen rund um ein riesiges Ebenbild<br />

Innos' standen. Einen gigantischen goldenen Paladin,der seine Klinge gen Boden hielt und sich<br />

darauf majestätisch stämmte.'' Was möchtest du Bruder ?'' Die drei Magier mussten ihn bemerkt<br />

haben. Sie schauten zu wie Thormant näher kam.'' Waaas, du ?.'' spie der Ratsmagier <strong>aus</strong>, der links<br />

von der Statue saß <strong>aus</strong>. Die beiden anderen Magier schauten auf den Ratsmagier und auf Thormant,<br />

dann wieder zurück.'' Ja ich ,werter Serpentes. Es <strong>ist</strong> schön euch wiederzusehen....Freunde.'' Die<br />

Magier schauten auf Thormant. Nun schienen die beiden anderen ihn auch zu erkennen. Der Magier<br />

der direkt vor der Statue saß sprang auf.'' Me<strong>ist</strong>er Thormant.......ihr ?'' Thormant nickte und<br />

schüttelte <strong>dem</strong> Magier die Hand.'' Schön dich wiederzusehen Pyrokar...du Ratsmagier...ha, ich weiß<br />

noch wie Me<strong>ist</strong>er Nagariz dich manchmal <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Weinkeller gejagt hat.....ein fliegender Besen<br />

und Schmerzensschrei eines Novizen.'' Thormant musste lachen. Nun wandte er sich <strong>dem</strong> ältesten<br />

Mitglied dees Rates zu, welches rechts von der Statue saß. Vor ihm verbeugte sich Thormant<br />

<strong>dem</strong>ütig.'' Me<strong>ist</strong>er Ulthar.'' Der Magier namens Ulthar antwortete mit heiserer Stimme, <strong>aus</strong> der die<br />

Erfahrung von jahrzehnten Sprach.'' Bruder Thormant.'' Nun kehrte Thormant zu seinem Platz vor<br />

<strong>dem</strong> Rat zurück. Er schaute die drei Männer an.<br />

''Wie b<strong>ist</strong> du eigentlich <strong>aus</strong> der Kolonie gekommen, <strong>ist</strong> sie verschwunden ?'' fragte Pyrokar.'' Ja <strong>ist</strong><br />

sie.'' In Pyrokar's Gesicht standen eine Mischung <strong>aus</strong> Besorgnis und Freude. Besorgnis <strong>des</strong>wegen,<br />

weil jetzt mehrere hundert Schwerverbrecher auf freiem Fuße sind, aber Freude darüber, das er<br />

seinen Freund Cor<strong>ist</strong>o wiedersehen konnte. Doch als könnte Thormant Gedanken lesen vertreib er<br />

letzteren Gedanken Pyrokars.'' Leider sind die anderen Feuermagier...sie sind tot.....bis auf Cyco....er<br />

lebt noch....wenn man das noch Leben nennen konnte.'' Die Magier schauten sich an,'' Ich habe aber<br />

noch eine Frage meine drei Brüder....warum habt ihr damals nichts unternommen...oder wenigstens<br />

du Serpentes und Ulthar, du Pyrokar warst zu der Zeit noch Novize.'' Die beiden genannten Magier<br />

wechselten Blicke.'' Du weißt vielleicht, dass zu der Zeit...die Gesetze sehr streng waren.....auch für<br />

die Magier, für die die Gesetze noch schärfer waren, da sie eine Art Vorbild waren, Erwählte Innos'.<br />

So hatten wir keine andere Wahl, als uns <strong>dem</strong> Gesetz <strong>des</strong> Königs zu beugen.''<br />

Thormant blickte Ulthar gleichgültig an.'' Nun.....<strong>ist</strong> ja jetzt im Endeffekt egal....die Barriere <strong>ist</strong><br />

gefallen, ich bin wieder da.'' Thormant schaute sich um.<br />

'' Ich überlege gerade, ich habe lange nicht mehr von <strong>dem</strong> vorzüglichem Klosterwein<br />

probiert.......wenn die Herren also nichts dagegen hätten.'' Mit diesen Worten wand sich Thormant<br />

ab und machte sich auf in Richtung Klosterplatz<br />

Es war ein ganz normaler Morgen im Hafenviertel von Khorinis.


Wenn man einmal von <strong>dem</strong> dichten, schwarzen Rauch absah, der begleitet von einem Knall <strong>aus</strong><br />

Ignaz Hütte quoll.<br />

"Ich hab doch gesagt, Feldknöterich und Kronstöckel NIEMALS vor <strong>dem</strong> Erz dazugeben!"<br />

"Das erklärt einiges, aber das hier <strong>ist</strong> auch interessant, sieh mal, was der Rauch mit diesem<br />

Heiltrank macht..."<br />

"Faszinierend", murmelte Ignaz, als er den plötzlich grauen Heiltrank untersuchte, nach<strong>dem</strong> sich der<br />

Rauch gelegt hatte.<br />

"Ich werde gleich ein bisschen davon analysieren! Nimm du den Rest, und such schonmal eine<br />

Testperson, ich kanns kaum erwartenher<strong>aus</strong>zufinden, was er bewirkt."<br />

"Ich hab da schon eine <strong>Idee</strong>... In manchen Tränken wirkt schwarzes Erz möglicherweise die<br />

Wirkung umkehrend, genau wie eine extreme Überdosis Kronstöckel.<br />

Wenn ich damals doch nur welches gehabt hätte... Dann wären die Wassermagier jetzt besser auf<br />

mich zu sprechen", sagte Rhobar grinsend, während er fasziniert die Flasche betrachtete.<br />

"Wie viel Erz <strong>ist</strong> noch übrig?", fragte Ignaz.<br />

"Drei Brocken... nicht gerade viel...<br />

Aber ich glaube, ich weiß, wo es welches gibt... aber daranzukommen wird schwierig..."<br />

"Egal, kümmern wir uns erstmal um das hier!"<br />

Ignaz mischte euphorisch eine Probe <strong>des</strong> Trankes mit verschiedenen Indikatoren, während Rhobar<br />

<strong>aus</strong> der Hütte ging, und nach <strong>einer</strong> geeigneten Testperson suchte.<br />

Chip saß voller Freude in der Hafenkneipe und genoss sein Bier. Bis jetzt hatte noch niemand den<br />

toten Wambo gefunden, was auch die Gefahr sehr verringerte erwischt zu werden. Man könnte ihn<br />

zwar nicht mehr in die Barriere schmeißen aber ins Gefängnis würde er auch nicht wollen,<br />

geschweige den an den Galgen. Die Miliz traute sich zum Glück so gut wie nie ins Hafenviertel und<br />

falls man Wambo doch finden sollte, gäbe es mehr als genug Verdächtige.<br />

Der Tag neigte sich <strong>dem</strong> Ende und Chip beschloss zurück in die Kanalisation zu den anderen zu<br />

gehen. Er begab sich wieder zum Hotel am Marktplatz und von dort <strong>aus</strong> in die Kanalisation. Unten<br />

angekommen setzte er sich in einen Sessel und fing an den anderen davon zu erzählen, was er mit<br />

Wambo gemacht hatte.<br />

Ork war zufrieden; diese anderen Orks waren dumm und freundlich...und das war sein Glück.<br />

Vor ihm standen jetzt sein Kessel, eine Menge Flaschen und Töpfe und sein Destillationsapparat.<br />

Ork blätterte unter<strong>des</strong>sen in seinem Forschungsbuch.<br />

Diese Idioten hatten tatsächlich sämtliches Material <strong>aus</strong> s<strong>einer</strong> Höhle im Minental geschleppt -nach<br />

5 Flaschen Schnaps wohlgemerkt-.<br />

Er schnaufte erschöpft, das Zeug jetzt selber zu schleppen war ziemlich schwer. H<strong>of</strong>fentlich kam<br />

bald eine passende Höhle in Sicht, mit s<strong>einer</strong> guten Ausrüstung würde er keine Probleme haben ein<br />

neues Lager einzurichten.<br />

Ork blickte sich zweifelnd um, denn irgendwie hatte er sich verirrt. Zumin<strong>des</strong>t hatte er keine<br />

Ahnung wo er eigentlich war.<br />

Allerdings schien der Magier, der plötzlich auf <strong>dem</strong> Weg auftauchte ganz genau zu wissen wo er<br />

war. Und auch dass dieser Ork am Waldrand eliminiert werden musste.<br />

Gerade wollte der Magier einen Feuerball werfen, als von der anderen Seite eine bekannte Stimme<br />

ertönte: "Neoras, NICHT."<br />

Keuchend kam Thormant den weg entlang gehetzt.<br />

Chick ging nach der seltsamen Begegnung mit den Schlägern zielstrebig zu Ignaz und riss die Tür<br />

auf. Zu s<strong>einer</strong> Überaschung stand bei Ignaz auch noch Rhobar und die beiden besprachen gerade<br />

irgendwelche Formeln über schwarzes Erz und extreme Kronstöckelblähungen.<br />

Er räusperte sich hörbar bis sich Ignaz umdrehte. " Arrgg... Ich bin unschuldig! Er wollte die<br />

Spruchrolle freiwillig! " Chick zog eine Augenbraue hoch und ließ gleich darauf seine Hand wieder<br />

sinken. " Häh? ", entfuhr es ihm. Ignaz verstand augenblicklich das es nicht um ihn ging und er


annte mit <strong>of</strong>fenen Armen auf den verdutzten Paladin zu. " Vergessen sie das einfach wieder. Was<br />

wollen sie denn? ", fragte er freundlich lächelnd. " Nun, ich hätte gerne eine Vergessensspruchrolle<br />

für einen gewissen Zeitraum heute. ", antwortete Chick Rhobar unauffällig zuwinkend. Ignaz nickte<br />

und ging zu einem vollgestopften Regal, kramte ein beschriebenes Blatt her<strong>aus</strong> und legte es auf<br />

seinen ebenso vollgeprpften Arbeitsplatz. " Von wann bis wann soll es denn sein? " Chick schloss<br />

die Augen. " Etwa von 11.23 bis 11.26 nach der Sonnenuhr zu schließen " Ignaz kritzelte die Zahlen<br />

zwischen die Zeilen und gab das fertige Werk Chick der es dankend annahm. " Wieviel Gold? ",<br />

fragte er Ignaz. " 25 Goldstücke für einen armen Mann mein Herr ", erwiderte dieser und nahm das<br />

Geld entgegen. Chick sah noch einmal zu Rhobar: " Morgen Mittag sieht man sich ja wohl wieder. "<br />

Dann trat er wieder ins Freie und gleich darauf auf ins Obere Viertel. Er würde Wohl oder Übel ein<br />

bisschen über die drei Gestalten in Erfahrung bringen.<br />

Gemächlich schlenderte Stone den schmalen Pfad entlang, der durch Schilder als Route nach<br />

Khorinis <strong>aus</strong>gewiesen wurde. Der Himmel war zwar bewölkt, allerdings schwitzte der Pirat stark in<br />

s<strong>einer</strong> neuen Lederrüstung. Zu s<strong>einer</strong> Linken fiel der Boden zu <strong>einer</strong> steilen Klippe hinab, zu s<strong>einer</strong><br />

Rechten wiederum türmte sich meterhoher Fels auf. In der Ferne konnte er bereits die Stadt<br />

erkennen, mit ihrer dicken Mauer und den Türmen, die in die Luft ragten.<br />

Stone grinste, obwohl ihm ganz und gar nicht nach Lachen zumute war. Dort würden sich<br />

vermutlich viele dieser elenden Königstreuen aufhalten.<br />

Auch nach<strong>dem</strong> er Frieden mit Chick geschlossen hatte, hegte er noch immer eine große Aversion<br />

gegen die Paladine und gegen die für den König arbeitenden Milizsoldaten im Allgemeinen. Er<br />

würde sich stark zusammenreißen und versuchen müssen, sich nicht provozieren zu lassen. In solch<br />

<strong>einer</strong> großen Stadt konnte er es sich nicht erlauben, dass wegen ihm eine Unruhe <strong>aus</strong>brach.<br />

Womöglich erinnerten sich noch einige der Milizen an ihn, schließlich hatte er mit s<strong>einer</strong><br />

Augenklappe ein signifikantes Merkmal, an das man sich leicht zurückerinnern konnte. Auf jeden<br />

Fall verspürte Stone keine allzu große Lust, wieder im Kerker zu landen.<br />

Er war nun vor <strong>dem</strong> Stadttor angekommen. Zwei Milzsoldaten hielten dort Wache und unterhielten<br />

sich, wahrscheinlich über die neuesten Ereignisse oder Gerüchte.<br />

„...und das im oberen Viertel, Mika!“, sagte gerade <strong>einer</strong> der beiden und vollführte wilde Gesten.<br />

„Nein“, flüsterte derjenige, der Mika sein musste. Sein Gesicht war kreidebleich. „Und man weiß<br />

nicht, wer das gewesen sein könnte?“<br />

Der andere schüttelte den Kopf. „Niemand hat etwas gesehen. Selbst die Paladine... Halt! Wer b<strong>ist</strong><br />

du?, unterbrach er sich selbst, als Stone näher kam.<br />

„Ich? Ich bin ein... ein Wanderer, ja ein Wanderer“, erklärte dieser stotternd. „Ich komme von... von<br />

da hinten“, sagte er und deutete mit s<strong>einer</strong> Hand in die Richtung hinter sich.<br />

„Aha. Und das sollen wir dir abkaufen?“, fragte Mika und starrte Stone äußerst misstrauisch an. „In<br />

letzter Zeit sind hier viele Räuber und Banditen <strong>aus</strong> der Strafkolonie hergekommen. Woher sollen<br />

wir wissen, dass du nicht <strong>einer</strong> von ihnen b<strong>ist</strong>?“<br />

„Woher hast du diese Augenklappe?“, fragte der andere Milzsoldat argwöhnisch.<br />

„Das war... ein Scavenger, ja, ein Scavenger, der mir seinen Schnabel ins Gesicht gehauen hat“,<br />

erfand er eine Ausrede. „Das <strong>ist</strong> schon einige Jahre her... Und <strong>aus</strong> der Kolonie stamme ich<br />

eigentlich auch nicht.“ Obwohl dies nur die halbe Wahrheit war, empfand er persönlich es nicht als<br />

Lüge, da er tatsächlich nicht ursprünglich <strong>aus</strong> der Kolonie stammte, sondern vom Festland<br />

Myrthanas. Doch das mussten diese beiden Einfallspinsel schließlich nicht wissen.<br />

„Na gut... Geh rein. Aber stell hier bloß nichts an, verstanden?“, meinte Mika.<br />

„In Ordnung“, stieß Stone erleichtert hervor, ging zwischen den beiden Wachen hindurch und trat<br />

auf den Marktplatz. Zufrieden sah er sich um. Händler priesen laut rufend ihre Waren an, einige<br />

Milizen eilten gerade <strong>aus</strong> der Kaserne und liefen in Richtung Unterstadt. Vermutlich waren sie auf<br />

<strong>dem</strong> Weg ins obere Viertel. So wie Stone verstanden hatte, musste dort irgendetwas passiert sein. Er<br />

beschloss, selbst einmal nachzuschauen und folgte mit einigem Abstand den Stadtwachen.


Neoras schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Sein Klosterbruder hielt ihn davon ab, einen Ork<br />

zu töten.<br />

'' Ah..Thormant...Ork danken dir.'' Der Ork wischte sich mit der Handfläche den Schweiß von der<br />

Stirn.'' Nichts zu danken.'' Thormant half <strong>dem</strong> geschockten Ork, der <strong>aus</strong> Schreck auf den Boden<br />

gefallen <strong>ist</strong>, auf.'' Ähh....Thormant, du weißt das ds ein Ork <strong>ist</strong>, oder?''. Neoras stand immer noch<br />

verwirrt da.'' Hör zu Neoras, ich erzähle dir nun mal über diesen sehr außergewöhnlichen Ork.''<br />

Neoras nickte knapp und blickte sie mißtrauisch an.<br />

''Dieses Exemplar von einem Ork, betet nicht zu Beliar, sondern zu Adanos. Er <strong>ist</strong> den Umgang mit<br />

Menschen gewohnt, da er in s<strong>einer</strong> Heimat in ihrer Nähe lebte. Als aber die ''bösen'' Ork kamen,<br />

wurde er als Ausstößiger behandelt. Später kam er dann in die Kolonie, wo ich ihn kennenlernte.''<br />

Neoras legte den Kopf schief und blickte den Ork und den Feuermagier an.'' Nun gut.....wenn er<br />

wirklich Adanos anbetet, lasse ich ihn am Leben.'' Mit diesen Worten drehte der Feuermagier um<br />

und schritt langsam zum Kloster zurück.'' Ork...verdammt, was treibst du hier ?''. Thormant starrte<br />

den Schamanen an.'' Ich auf Suche nach neuer Höhle, du wissen guten Höhle.''<br />

Thormant überlegte. Bevor er in der Kolonie landete, untersuchte er die hiesige Vegetation....er war<br />

zu der Zeit Alchimis im Kloster....'' Ich kenne eine.....sie liegt aber nun ja...näher an der Zivilisation,<br />

als du magst.'' ork schaute ihn fragend an.'' Sie iwrd soweit ich weiß nicht bewacht, und liegt an<br />

einem Leuchturm. Ich weiß aber nicht was sich in den vielen Jahren da eingen<strong>ist</strong>et haben kann.....m<br />

besten komme ich mit dir mit.''Ork nickte, mit einem Freund an der Seite war es schon spaßiger.<br />

Bardan öffnete die Augen und stöhnte. Alles um ihn herum verschwamm, seine Brust schmerzte. Er<br />

stand auf und taumelte. Als er an sich heruntersah, hatte er das Gefühl, sein Wams wäre rot. Er<br />

schüttelte den Kopf...doch das Wams blieb rot. Bardan erinnerte sich wieder, was passiert war. Der<br />

Dämon hatte ihn schwer verwundet, doch irgendetwas (er sah auf Snaga herunter) hatte den<br />

Schmerz von ihm verngehalten. Als er sich jedoch von den anderen getrennt hatte, hat ihn der<br />

schmerz ohne Vorwarnung überfallen. Mit Mühe und Not, schaffte er es, seine Wunden mit etwas<br />

Tuch zu verbinden, was er in s<strong>einer</strong> Tasche fand, doch das hatte den Blutverlust nicht vollständig<br />

gestoppt, und nach <strong>einer</strong> zeit war er bewustlos geworden. "Ich muss...zur stadt..." murmelte er, doch<br />

dann fiel ihm ein, dass Paladine die Stadt besetzt hatten. Der Axtschwinger sah sich um und<br />

versuchte, einen Orientierungspunkt zu finden, doch er konnte nicht klar sehen. Wenn er nicht bald<br />

in die Stadt oder sonstwohin kam, würde er verbluten. Er ging taumelnd weiter, ohne den Weg zu<br />

erkennen, und ohne zu realisieren, was um ihn herum geschah Dann, als er hinter <strong>einer</strong> Kurve<br />

hervorkam, erblickte er Khorinis. Er fluchte. "Dann eben in die Stadt."<br />

Um die Situation freidlich zu lösen sagte Hero: "Wenn ihr von s<strong>einer</strong> Schuld überzeugt seid, dann<br />

gebt ihm einen fairen Prozess. Wenn er wirklich schuldig <strong>ist</strong>, wie ihr alle glaubt, dann wird er ihn<br />

nicht gewinnen."<br />

Allgemeine Zustimmung war von allen Seiten her zu hören.<br />

Bald darauf kamen einige Milizsoldaten, um den armen Alwin abzuholen.<br />

Chuck wandte sich an Hero: "Glaubst du, er war es?"<br />

"Nein", antwortete Hero, " Sowas kann kein normaler Mensch gewesen sein. Ich werde ins Kloster<br />

der Feuermagier gehen um Aufzeichnungen über ähnliche Vorfälle zu suchen."<br />

"Kann diese hungrige Meute so lange warten? Sie werden ihn <strong>aus</strong> Angst warscheinlich umbringen,<br />

sobald du verschwunden b<strong>ist</strong>."<br />

"Habe ich denn eine andere Möglichkeit?", wandte Hero ein.<br />

"Nein", sagte Chuck.<br />

Nun bemerkten sie Stone, der anscheinend den Stadtwachen gefolgt war, die kamen um Alwin<br />

abzuholen.<br />

"Was <strong>ist</strong> denn hier Passiert?", fragte er Neugierig.<br />

Hero erklärte ihm die Situation.<br />

Stone überlegte kurz:"Ich kenne viele schauerliche Seemannsgeschichten, doch sowas, wie hier, <strong>ist</strong><br />

mir völlig fremd!"


"Und <strong>des</strong>halb werde ich in der Bibliothek <strong>des</strong> Kloster suchen müssen", erklärte Hero.<br />

"Das heißt, dass du morgen nicht kommen kannst? Ich meine unser Treffen in der Taverne?"<br />

"Wenn ich jetzt aufbreche, könnte ich es morgen noch schaffen!"<br />

"Viel Glück bei der Suche!", verabschiedeten sich Stone, als Hero sich auf den Weg machte.<br />

Chuck verschwand ebenfalls.<br />

Nach einiger Zeit <strong>des</strong> Marsches, waren Ork und Thormant in der Nähe <strong>des</strong> Leuchtturm<br />

angekommen.'' Verdammter M<strong>ist</strong>, wusste gar nicht, das sich da banditen eingen<strong>ist</strong>et haben.......'' Die<br />

beiden schauten auf die Banditen. Sie schienen abgelenkt, da sie gerade aßen und obszöne Lieder<br />

sangen.'' Vielleicht es geben eine Art Hintereingang.'' Thormant überlegte und schaute in Richtung<br />

Wald.'' Na gut, lass uns ersteinmal in en Wald gehen, da gibt es bestimmt einen anderen Weg.'' Die<br />

beiden rannten in den Wald.Plötzlich vernahm Ork ein Knacken <strong>des</strong> Unterholzes.'' Grush-Var-<br />

Zarak.'' Ohne das Thormant reagieren konnte, tauchte vor den beiden ein Ork-Elite auf.'' Trask-Eh-<br />

Murrash?''-'' Glush-War-Enek.'' Der Ork-Elite salutierte und machte sich wieder in den Wald<br />

davon.'' Was hast du ihm erzählt ?'' fragte Thormant staunend.'' Ich ihm gesagt, dass du Experiment<br />

sein sollst und das ich großer Schamane sein.'' Der Feuermagier nickte anerkennend. Die beiden<br />

stiegen einen steilen aber kurzen Pfad hinauf und befanden sich auf einem Hügel, der wenige<br />

hundert Meter neben <strong>dem</strong> Leuchturm lag.'' Hier müsste sie eigentlich sein......achso, da unten.''<br />

Thormant zeigte auf eine breite Öffnung im Fels.Die beiden gingen näher heran.''Roooaaarrr!''<br />

Etwas sehr großes brüllte ihnen <strong>aus</strong> der Höhle seinen Unzufriedenheit entegen.''Ork kennen solches<br />

Gebrüll.........ein Nachtwandler.'' Thormant blickte den Ork stutzig an.'' Ein Nachtwandler waa....''<br />

Aber weiter kam er nicht. Eine große, muskolöse Gestalt auf vier Beinen, kam <strong>aus</strong> der Höhle<br />

spaziert und schaute die unerwünschten Besucher zornig an.'' Oder in eurer<br />

Sprache.....Schattenläufer.''<br />

Chick lief nach <strong>dem</strong> Besuch bei Ignaz schnurstracks ins Obere Viertel, vorbei an <strong>dem</strong> H<strong>aus</strong> <strong>des</strong><br />

Ermordeten und vorbei am Rath<strong>aus</strong> in seine Kammer. Als er sich darin befand wandte er ersteinmal<br />

die Vergessenspruchrolle an, das gute war das er sich noch genau an das Geschehene erinnern<br />

konnte, jedoch nicht mehr wusste was er dabei empfunden hatte. Die leise Stimme stellte sich<br />

wieder in seinem Kopf ein doch Chick fluchte sie zu Beliar.<br />

Er hatte jetzt weißinnos wichtigeres zu tun.<br />

Sein Weg führte ihn als nächstes zu Cedrik <strong>dem</strong> er die ganze Geschichte erzählte. Und zu Chicks<br />

Entsetzen verschwanden im Hafenviertel wirklich manche Leute spurlos. " Das musst du Lord<br />

Hagen erzählen Chick! ", sagte Cedrik schließlich ernst. " Mach das am besten du. Ich weiß nicht<br />

warum aber irgendwie sagt mir etwas das ich mich schleunigst beeilen sollte her<strong>aus</strong>zufinden was<br />

dort vorgeht. ", erwiderte Chick. Cedrik versuchte ihn davon abzuhalten: " Wie willst du das<br />

anstellen? Die werden dich erkennen und außer<strong>dem</strong> fällt dort eine Paladinrüstung sehr schnell auf. "<br />

Auf diese Frage hatte er gewartet. Er grinste Cedrik spitzbübisch an: " Weißt du noch? In der<br />

Aka<strong>dem</strong>iefreizeit? " Cedrik tat so als dachte er nach doch seine Augen verrieten ihn. " Ja, ich kann<br />

mich noch gut daran erinnern... ", seufzte er aber auch auf seine Züge stahl sich ein Lächeln. " Na<br />

also, du weißt doch noch wie gut ich war. ", wisperte Chick denn ein anderer Ritter r<strong>aus</strong>chte<br />

urplötzlich vorbei. " Und woher nimmst du die ganzen Sachen? " CHick zuckte die Schultern, ich<br />

werde mal bei Matteo vorbeischauen - Immerhin hab ich noch immer ein wenig Geld das ich für<br />

meine Verdienste in der Barriere bekommen habe. " " Na gut, du hast mich überzeugt. Aber wenn<br />

du morgen Mittag nicht hier b<strong>ist</strong>... ", antwortete Cedrik. Chick schüttelte ihm die Hand. " Danke<br />

Mann. Ich wusste das ich mich auf dich verlassen kann. "<br />

Eine Stunde später schlich ein in zerlumpter Kleidung gehüllter bärtiger Hafenarbeiter über den<br />

Weg ins Hafenviertel. Die Sonnenuhr zeigte Nachmittag an und es war zermürbend heiß.<br />

Doch das war Chicks geringste Sorge. Sein Bart verrutschte andauernd und die Kleidung kratzte.


Also Stone und Chuck weg waren, schickte er ein Stoßgebet zu Adanos, das Alwin das überstehen<br />

würde. Dann machte er sich ohne viel Federlesen auf ins Kloser der Feuermagier, wollte er<br />

zumin<strong>des</strong>t, denn...<br />

Plötzlich stand ein Milizsoldat vor ihm. "Wo bei Innos hast du gesteckt?"<br />

Es war Wulfgar. Hero erinnerte sich noch an die Traininghsstunden mit ihm. "Hallo Wulfgar, lange<br />

nicht gesehen. Ach ja, ich war in der Barriere." sagte Hero.<br />

"In der Barriere?"<br />

"In der Barriere."<br />

"Verstehe... Du weißt ja von <strong>dem</strong>... Vorfall im oberen Viertel?"<br />

"Ja, natürlich, ich war dort. Das ganze Blut war <strong>aus</strong> der Leiche verschwunden, alles weg."<br />

"Weißt du, wie das sein konnte?" fargte Wulfgar interessiert. "Ich bin nämlich für den Fall<br />

mitverantwortlich."<br />

"Leider nein. Ich bin gerade auf <strong>dem</strong> Weg zum Kloster, ich will nach Hinweisen suchen."<br />

"Na, dann halt ich dich nicht auf. Sag mir Bescheid, falls du was her<strong>aus</strong>gefunden hast." sagte<br />

Wulfgar und verschwand wieder Richtung Kaserne. Hero wollte gerade weitergehen, als ihm etwas<br />

einfiel. Er lief s<strong>of</strong>ort zum Tempelplatz. "Vatras, wo sind die anderen Wassermagier?" "Psst, nicht<br />

hier! Wer weiß, wer alles zuhört! Hör zu, geh Morgen zu Orlans Taverne, ins letzte Zimmer. Dort<br />

wirst du die Antwort erfahren." Hero war über dieses geheimnisvolle Spiel verwundert, aber er<br />

musste sowieso zur Taverne. Aber jetzt war es Zeit, zum Kloster zu gehen. Vatras einen<br />

Abschiedsgruß zuwerfend ging Hero <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Stadttor hin<strong>aus</strong>.<br />

Thormant hatte bereits einen Feuersturm auf seine Hand beschworen als Ork ihn zurückhielt.<br />

"Nicht machen Inferno, ich haben <strong>Idee</strong>."<br />

Ork holte <strong>aus</strong> den schier unergründlichen Tiefen s<strong>einer</strong> Umhängetasche ein kleines Fläschen hervor.<br />

Vorsichtig schraubte er es auf.<br />

Ein süsslicher Duft stieg dar<strong>aus</strong> hervor -zumin<strong>des</strong>t für Thormant.<br />

Umso verwunderter war er als der Schattenläufer auf einmal ängstlich jaulte und dann wie von <strong>einer</strong><br />

Blutfliege gestochen im wilden Galopp reiß<strong>aus</strong> nahm.<br />

"Was war das denn ?" fragte der Feuermagier verblüfft.<br />

"Duftsekrete von seeeehhhr starken Schattenläufer." grinste Ork.<br />

"Dieses Exemplar noch waren Jungtier, darum flüchten vor stärkeren Artgenossen...oder auch nur<br />

<strong>dem</strong> Geruch von stärkeren Artgenossen.<br />

So seien töten überflüssig."<br />

"Aber glaubst du nicht, dass dieser Schattenläufer wiederkommt ?"<br />

"Nein...der haben zuviel Angst. Und wenn doch...ich haben ja immernoch Flasche mit Duftsekret."<br />

Thormant nickte anerkennend; "Gut...das <strong>ist</strong> jedenfalls die Höhle."<br />

Ork sah kurz hinein, "Sehen sehr gut <strong>aus</strong>, Ork schulden Dank."<br />

Thormant wollte abwinken, aber trotz<strong>dem</strong> drückte Ork ihm eine kleine Flasche mit einem blutroten<br />

Trank in die Hand.<br />

"Was <strong>ist</strong> das ?" fragte der Magier neugierig.<br />

Ein geheimnisvolles Lächeln trat Ork aufs Gesicht, "Überraschung...du werden sehen, es seien sehr<br />

hilfreich."<br />

Thormant zuckte mit den Schultern...wie alle Alchem<strong>ist</strong>en schien auch Ork gerne Leute ahnungslos<br />

zu lassen. Aber er wusste dass er Ork vertrauen konnte.<br />

"Nungut...dann werde ich mich jetzt wieder auf den Weg zum Kloster machen...wahrscheinlich<br />

wollen die Brüder jetzt dass ich ihnen Rede und Antwort stehe...aber ich kriege das schon hin."<br />

Ork nickte und hob seine Hand zum Abschied; "Wir sehen uns wieder."<br />

Dann schnappte er sich seinen Kessel und die anderen Dinge und schleppte sie in die Höhle.<br />

Thormant ging nun wieder zurück, wohl bedacht NICHT durch den Wald zu gehen um<br />

Begegnungen mit den "bösen" Orks zu vermeiden...<br />

Thormant sah auf einmal eine blau gekleidete Gestalt, die ihm mehr als bekannt vorkam.'' Hero?''


ief Thormant von <strong>einer</strong> Erhöhung hinunter.'' Ah, hallo Thormant......wo warst du?'' Die beiden<br />

Magier gabe sich die Hand.'' Habe Ork zu <strong>einer</strong> neuen Höhle gebracht, aber wo willst du hin, du<br />

siehst angespannt <strong>aus</strong>.'' Hero nickte.'' Ins Kloster, irgendetwas hat einem Bürger in Khorinis alles<br />

Blut <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Körper gesaugt, wir wissen aber nicht was es war.'' Thormant dachte nach.....hatte er<br />

nicht mal von Xardas in der Barriere von etwas solchem erzählt bekommen.......'' Nagut, lass uns<br />

aufbrechen, ich muss auch ins Kloster, lass uns also keine Zeit verlieren.'' Nach wenigen Minuten<br />

<strong>des</strong> Laufens, standen die beiden im Kloster.'' Schau du mal in der Bibliothek nach, Parlan wird dir<br />

den Schlüssel geben, ich muss zum Rat.''<br />

und so trennte sich die beiden Magier.<br />

Während Stone durch die Stadt schlenderte, betrachtete er den Himmel. Die Sonne war seit seinem<br />

Aufbruch von der Taverne ein beträchtliches Stück gewandert. Wahrscheinlich wäre es besser,<br />

diesen ominösen Kerl mit der Augenklappe nicht warten zu lassen, also beschloss er, den Ort<br />

aufzusuchen, der ihm genannt wurde. Hier in der Stadt konnte er eh nichts mehr tun. Hero und<br />

Chuck, die er zufällig getr<strong>of</strong>fen hatte, hatten ihm die Situation erklärt und abgesehen davon, dass<br />

ihn die Paladine gar nicht erst in das obere Viertel eingelassen hätten, verspürte er kein sonderlich<br />

großes Interesse daran, sich bis zur Unkenntlichkeit zugerichtete Leichen zu betrachten.<br />

Stone begab sich ins Hafenviertel. War er in der Unterstadt und auf <strong>dem</strong> Marktplatz noch wegen<br />

s<strong>einer</strong> Augenklappe von den me<strong>ist</strong>en Leuten misstrauisch angestarrt worden, schenkte ihm in<br />

diesem Teil der Stadt niemand <strong>des</strong>wegen Beachtung. Hier herrschten raue Sitten und zwielichtige<br />

Gesellen gab es wie Sand am Meer, eine Person wie Stone fiel nicht auf und konnte gut<br />

untertauchen.<br />

Am Kai angekommen, überlegte er sich, wie es weitergehen sollte. Der Typ in der Taverne hatte<br />

etwas von wegen Schwimmen gesagt, doch so weit wollte Stone doch nicht gehen. Er hatte nicht<br />

unbedingt Lust, in dieses dreckige Wasser zu springen zu<strong>dem</strong> würde Wasser s<strong>einer</strong> neuen<br />

Lederkleidung vermutlich nicht besonders gut bekommen. Die andere Option, sich nämlich zu<br />

entkleiden und seine Sachen irgendwo zu verstecken, kam für ihn ebenfalls nicht in Frage.<br />

„Hey, du!“, sprach er schließlich einen Mann an, der gerade ein kleines Boot am Kai fest vertaute.<br />

Es handelte sich dabei <strong>of</strong>fensichtlich um einen Fischer.<br />

„Jo?“, meinte dieser und wandte Stone seinen Kopf zu. „Was gibt's?“<br />

„Was würde es mich kosten, für ein paar Stunden dein Boot zu mieten?“, fragte Stone und grinste<br />

den Fischer an.<br />

„Nein, mein Boot vermiete ich nicht. Es <strong>ist</strong> meine Ex<strong>ist</strong>enzgrundlage!“, erwiderte der Mann<br />

kopfschüttelnd.<br />

Noch breiter grinsend steckte Stone eine Hand in seine Tasche, zog etwas hervor und zeigte es <strong>dem</strong><br />

Fischer, <strong>des</strong>sen Augen sich vor Erstaunen weiteten.<br />

Kurze Zeit später befand sich der Pirat auf <strong>dem</strong> Wasser, zwar um einen Erzbrocken ärmer, dafür<br />

aber mit einem stabilen Boot unter seinem Hintern. Fachmännisch steuerte er es Richtung Norden,<br />

wie es ihm der Kerl <strong>aus</strong> der Taverne gesagt hatte. Er umsegelte die Klippe mit <strong>dem</strong> Leuchtturm, bis<br />

er schließlich eine kleine Bucht vorfand. Auf <strong>dem</strong> Strand lag ein altes Schiffswrack, er konnte zwei<br />

Personen erkennen, die neben <strong>des</strong>sen Rumpf standen. Hier musste es ein. Er lenkte das Boot in<br />

diese Richtung. Als er sich näherte, kamen die beiden Männer auch auf ihn zu. Stone konnte nun<br />

mehr Einzelheiten erfassen. Einer der beiden war definitiv der Typ <strong>aus</strong> der Taverne. Und er trug nun<br />

nicht mehr diese abgetragenen Klamotten eines Landarbeiters. Stone musste unwillkürlich grinsen.<br />

Mit dieser prächtigen, farbenfrohen Kleidung, der Augenklappe und <strong>dem</strong> schwarzen Dreispitz auf<br />

<strong>dem</strong> Kopf sah er hier tatsächlich <strong>dem</strong> Urbild eines typischen Piraten entgegen.<br />

Stone legte an, sprang <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Boot und ging erwartungsvoll auf die beiden zu.<br />

Chuck studierte gerade ein uraltes Buch über Kräuter, als er plötzlich zusammenzuckte. Etwas<br />

setsames war passiert. Chuck sah sich vorsichtig um.<br />

Constantino war immernoch nicht da, er war Krätersammeln gegangen. Chuck sah herab auf seine<br />

rechte Hand. Sie war nun schwarz und schuppig.


Lange Krallen saßen an je<strong>dem</strong> der fünf Finger. Dann betrachtete er seine linke Hand: Sie war ganz<br />

normal. Sein Blick schwenkte zurück zur Rechten. Die Schwärze was undurchdringlich. Und es war<br />

noch etwas seltsam. Irgendwie sah er mehr als zuvor: Es sah die Decke, er sah den Ausgang hinter<br />

sich, er sah alles um sich herum. Langsam fuhr er mit der Linken über seine Glatze: Er konnte<br />

kleine Wölbungen spüren und je nach Position s<strong>einer</strong> Hand, konnte er einen Winkel <strong>des</strong> Raumes<br />

nicht mehr einsehen. Dann mit einem mal, war es wieder vorbei. Er sah jetzt nur noch das Buch vor<br />

sich und seine ganz normalen, menschlichen Hände, nicht mehr und nicht weniger. Ein breites<br />

Grinsen zog sich über Chucks Gesicht.<br />

Hero ging weiter zu Parlan. "Seid gegrüßt, Bruder <strong>des</strong> Wassers. Was führt einen Diener Adanos<br />

hierher?" grüßte der Feuermagier, als Thormant neben ihm vorbei ging.<br />

"Seid ebenfalls gegrüßt. Ich bin hier, weil ich ein wenig eure Bibliothek durchforst will. In Khorinis<br />

gab es einen To<strong>des</strong>fall. Ein Bürger <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> oberen Stadtviertel wurde getötet. Alles Blut war<br />

weggesaugt." berichtete Hero.<br />

Parlan wirkte entsetzt. "Dies <strong>ist</strong> eine wichtige Kunde, die ihr dort bringt. Ich weiß nur, das es so<br />

etwas schon mal gegeben hat. Sprecht mit Me<strong>ist</strong>er Karras in der Bibliothek. Hier <strong>ist</strong> der Schlüssel."<br />

Parlan übergab Hero den Schlüssel, und der machte sich direkt auf in die Bibliothek.<br />

Kurze Zeit später betrat er den staubigen, alten Raum, der trotz<strong>dem</strong> eina altehrwürdige und<br />

wissende Ausstrahlung hatte. Wie in allen Bibliotheken traute man sich for Ehrfurcht nicht, laut zu<br />

sprechen. Ein Feuermagier sprach Hero an, als er die Tür schloss. "Magie zu Ehren Was führt euch<br />

hierher?" "Magie zu Ehren", antwortete Hero. "Mein Name <strong>ist</strong> Hero, ich suche den Magier Karras."<br />

"Ihr habt ihn gefunden, worum geht's?" Hero erzählte mit gedämpfter Stimme Karras und em<br />

anderen anwesenden Magier, Hyglas, die Geschichte.<br />

"Mmh, sehr beunruhigend. Ich glaube, ich habe sowas ähnliches schon mal gelesen, nur weiß ich<br />

nciht mehr, wo das Buch dazu stand. Lasst uns suchen!"<br />

Und so suchten die drei Magier in allen Möglichen Büchern zu allen Möglichen <strong>The</strong>men, bis...<br />

"Hier!"<br />

"Hast du was gefunden?"<br />

"Ja, mein altes Witzebuch! Oh, wie ich es vermisst habe." Der sich völlig freuende Karras schlug<br />

das Buch auf und ließ gleich den erstbesten Witz vor.<br />

"Was sagt ein Schattenläufer zum andern?" Stille. "Gar nichts! Schattenläufer sind Einzelgänger!"<br />

Ein chalen<strong>des</strong> chen am von Karras, welhes in Angesihties solchen Witzes äußerst verwunderlich<br />

war.<br />

"Und was sagt ein Molert zum anderen?" "Ähm,Karras..." begann Hyglas, doch Karras gab wieder<br />

seine Antwort: "Gar nichts! Molerats können nicht reden! Hahahahaha!" "Karras, darf ich dich<br />

daran erinnern, das wir eine Aufgabe haben?" sagte Hero, sichtlich genervt. Karras beruhigte sich<br />

wieder und steckte das Buch in die Tasche und alle suchten weiter.<br />

Und wieder lag die Kapelle majestätisch vor Thormant. Nun durfte er die Sache mit Ork <strong>aus</strong>bügeln.<br />

Thormant trat durch den großen st<strong>einer</strong>nen Torbogen und befand sich in der Kühle der Halle.<br />

Pyrokar ergriff das Wort.''<br />

Thormant...wir haben von Neoras gehört, das du einem Ork das Leben gerettet hast.'' Thormant<br />

schaute zu Neoras, der neben <strong>dem</strong> Rat stand gleichgültig an.....er schien sich wohl etwas zu<br />

schämen, und dann zum Rat.'' Ja..ich habe einem ork das Leben gerettet...das hatte seinen Grund,<br />

dass er uns in der Barriere auch sehr geholfen hat.'' Plötzlich sprang Serpentes von seinem Stuhl, der<br />

mehr einem Thron glich, auf und schaute Thormant feindseelig an.'' Das <strong>ist</strong> Verbrüderung mit <strong>dem</strong><br />

Feind, wir solltem ihm seine Robe nehmen und ihm <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Orden <strong>aus</strong>schließen.'' Pyrokar schaute<br />

ihn wütend an, Serpentes hatte Recht, es war Verbrüderung mit <strong>dem</strong> Feind aber er konnte nicht<br />

seinen alten Lehrer <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Orden schließen.'' Ich habe aber noch etwas zu sagen....dieser Ork<br />

<strong>ist</strong>..sagen wir mal, kein normaler Ork. Die Orks die ich bisher kennengelernt habe, waren Beliar<br />

gesinnt, aber diese hier war es nicht, er betet zu Adanos....was auch zu <strong>einer</strong> Magieänderung geführt<br />

hat. Normale Ork-Schamanen feuern mit Feuerbällen, dieser hier mit Wasserbällen oder Eispfeilen,<br />

wie ein Priester Adanos'. Das bedeutet also das er in der Gunst Adanos' steht, den nur jemand der in


der Gunst <strong>des</strong> jeweiligen Gottes steht, kann <strong>des</strong>sen Magie benutzen.'' Pyrokar schaute Thormant<br />

nickend an, da hatte nun Thormant Recht.'' Na gut, es sei dir erlaubt, diesen Ork zu helfen und ihn<br />

wie einen Freund zu schätzen.'' Thormant nickte erfreut. Jetzt erst bemerkte er, das er in der Zeit mit<br />

dieser Gruppe in der Kolonie einen Sinneswandel durchgangen <strong>ist</strong>. Seine Hochnäsigkeit war nun<br />

vollends verschwunden. Er richtete sich um und ging <strong>aus</strong> der Kapelle in Richtung Bibliothek, um<br />

dort Hero zu helfen.<br />

Bardan stand vor <strong>dem</strong> Hafenbecken. Er war in die Stadt gelangt, doch nur, nach<strong>dem</strong> er <strong>dem</strong><br />

Wachmann am Tor einen s<strong>einer</strong> wenigen Erzbrocken gegeben hatte - in der Kolonie hatte der<br />

Axtschwinger keinen großen Wert auf sie gelegt, und jetzt besaß nur ein paar davon. Er fluchte.<br />

Wenn er damals nur mehr Wert auf sie gelegt hätte, könnte er sich ein Vermögen machen. Doch<br />

jetzt war es zu spät. Die Wache hatte ihm erklärt, dass der Wassermagier Vatras ihn heilen würde -<br />

doch Bardan wusste nicht, wo dieser sich befand, und der dunkle schleier, der ihm die Sicht<br />

verschlechterte, trug nicht gerade zum Erfolg bei. "Verfluchter...Dämon" murmelte Bardan vor sich<br />

hin. Dann stolperte er zu einem der Bürger, packte ihm an Arm und fragte ihn: "Wie komme ich zu<br />

Vatras?"<br />

Der Bürger musterte ihn misstrauisch. "Was willste von ihm?" stellte er die Gegenfrage. "Hat dich<br />

nicht zu interessieren" sagte Bardan barsch. Der Bürger zuckte die Achseln und erklärte der<br />

finsteren Gestalt den Weg.<br />

Nur ein paar Minuten später fand der Axtschwinger Vatras, der gerade zu Adanos betete. Als<br />

Bardan ihn beim Namen rief, stand er auf, und drehte sich zu ihm um. "Was wünschst du?" fragte<br />

der in eine blaue Robe gekleidete Mann. "Ich brauche Heilung." antwortete Bardan. Vatras nickte.<br />

"Wollen wir mal sehen..." er holte eine Rune <strong>aus</strong> den Falten seines Umhangs. Er konzentrierte sich,<br />

und Bardan konnte seine Anstreungung förmlich sehen. Dann fühlte er etwas seltsames: Er spürte,<br />

wie seine Wunden sich zuzogen, und wie das Gewebe erneuert wurde. Er griff verblüfft unter sein<br />

Wams. Nicht mal eine Narbe war geblieben. Er sah den Wassermagier mit Respekt an. "Und<br />

wieviel kostet das?" Vatras lächelte und schüttelte den Kopf. "Nichts. Doch wenn du der Kirche<br />

Adanos' etwas spenden willst..." Bardan nickte. "verstehe." Dann holte er einen kleinen Erzbrocken<br />

hervor. "Hier. Für die Kirche Adanos'." damit drehte er sich um und ging.<br />

" No.. noch ein.. Jack Rhobar bi..bi..bitte! ", lallte Chick und hob Kardiff her<strong>aus</strong>fordernd den Finger<br />

vor die Nase.<br />

Kopfschüttelnd drehte sich dieser um und füllte zwei weitere Gläser mit <strong>dem</strong> hochprozentigen<br />

Schnaps und reichte es den zwei Säufern. Besaufen sich am hellichten Tag, aber gut, solange sie<br />

zahlen.<br />

Doch Chick war keineswegs so angetrunken wie es schien, unauffällig leerte er Glas für Glas neben<br />

sich auf <strong>dem</strong> Boden und starrte mit blitzenden Augen den Mann an der anscheinend etwas über die<br />

seltsamen Kerle wusste. Zumin<strong>des</strong>t hatte er am Anfang <strong>des</strong> Gesprächs so etwas angedeutet. Wieder<br />

tat Chick so als trank er en flüssigen Alkohol und sah wie es sein Gegenüber gleich tat. Bald war es<br />

soweit, er begann langsam zu sprechen und schaukelte um seinen Zustand zu bekräftigen auf <strong>dem</strong><br />

Stuhl Hin und Her. " Hey... was is nu... nu eigen... eigentlich mit den ko... komischen Kerlen die<br />

hier ansch...scheinend die Bürger ersch...schrecken. " " Häh? We... wer? A... achso. Eigentlich da..<br />

darf ich nicht drüber reden... " Chick grinste stumm in sich hinein und bestellte die nächste Runde. "<br />

Aber du... schei... scheinst vertre... vertru... vertrauendswü.. würdig zu sein. " Chick zuckte mit den<br />

Schultern und wäre fast vom Stuhl gefallen. " Is mir eigentlich egal aber ich bin n bisschen neu...<br />

neugierig. " Der Mann nickte und schüttete sich das nächste Glas in einem Zug durch die Kehle. "<br />

Die Typen tauchen auf und... dann verschwinden sie wieder... zusammen mit einem... Hafenarbeiter<br />

oder <strong>einer</strong> Frau oder wa... was weiß ich noch alles... und die... die etwas sagen wo... wollen<br />

verschwinden eb... eben... ebenfalls. " " Oh! ", entfuhr es Chick. Plötzlich verstand er das<br />

Abweisende Verhalten der Bürger auf seine Fragen, sie wollten einfach nicht die Nächsten sein.<br />

Wieder fuhr es wie ein Blitz in ihn hinein. Sie waren da gewesen! Er würde s<strong>of</strong>ort Lord Hagen<br />

davon erzählen müssen. Er wollte gerade aufspringen und davonrennen als ein <strong>einer</strong> der Angreifer


vom Nachmittag in die Schenke trat. Er trug inzwischen normale hafenarbeiterkleidung doch sein<br />

Gesicht hatte Chick sich merken können. Und der Angreifer <strong>of</strong>fenbar auch! Er grunzte erschrocken<br />

auf, zog dann aber brüllend seine Waffe. Wie hatte er mich erkennen können?, schoss es Chick<br />

durch den Kopf und er bemerkte den flaschen Bart am Boden in der Schnapslache. Er schüttelte den<br />

kopf und griff instinktiv an seine Schwertscheide doch zu seinem Entsetzen griff er ins Leere. Er<br />

hatte seine Waffe bei Harad gelassen und keine neue bei den Rittern mitgenommen!<br />

Er wich zurück, der bullige Brutalo hatte anscheinend bemerkt das Chick unbewaffnet war.<br />

Mordlustig grinsend schritt er auf Chick zu.<br />

Aus <strong>dem</strong> Augenwinkeln sah er wie sein Informant sich verflüchtigte und Kradiff hinter <strong>dem</strong> Tresen<br />

verschwunden war.<br />

Kurz darauf tönte ein kurzer Schrei <strong>aus</strong> der Schenke und dann herrschte Stille. Unheilvolle Stille.<br />

Zufrieden füllte Ork die olivgrüne Flüssigkeit in eine der zahlreichen Fläschen.<br />

Diese Höhle war wirklich eine Goldgrube, es gab hier tatsächlich Blutkappen.<br />

Jene unheilvollen Giftpilze von denen sogar das kleinste Krümelchen einen Troll umbringen<br />

konnte.<br />

Die Wirkung war ihm als Alchem<strong>ist</strong>en wohl bekannt; zuerst trat Blut in alle inneren Organe und<br />

erstickte das Opfer von innen her, da die Lunge völlig überfüllt wurde.<br />

Dann verbrennt die Haut von innen durch die in Verbindung mit Blut sehr ätzend wirkenden<br />

Giftst<strong>of</strong>fe und lies das Opfer eines To<strong>des</strong> sterben der schrecklicher und qualvoller nicht sein könnte.<br />

Ork schauderte, eigentlich hatte er sich geschworen die Finger von der Giftmischerei zu lassen.<br />

Aber die durch<strong>aus</strong> erheblichen Gefahren denen er sich der letzten Zeit <strong>aus</strong>setzen musste, seien es<br />

psychopatiche Dämonen, Skelletmagier oder wahnsinnige Banditen die in <strong>dem</strong> alten Leuchtturm<br />

direkt nebenan h<strong>aus</strong>ten hatten neue Schutzmaßnahmen gefordert.<br />

Und er konnte schlecht jeden Feind mit Sprengtränken bombardieren...die Explosionen würden viel<br />

zu viel Aufmerksamkeit erregen.<br />

Sorgfältig zog Ork jetzt seine Lurkerleder-Handschuhe <strong>aus</strong>; eine unverzichtbare Schutzmaßnahme<br />

beim Umgang mit <strong>dem</strong> stärksten aller Gifte...und wohl auch <strong>dem</strong> gr<strong>aus</strong>amsten.<br />

Schon ein Spritzer auf der Haut würde <strong>aus</strong>reichen um ihn das Leben zu entreissen.<br />

Jetzt, wo er die gefährliche Substanz <strong>aus</strong> den Pilzen in flüssiger Form isoliert hatte waren sie<br />

tödlicher denn je.<br />

Mit enormer Vorsicht platzierte er die Flasche möglichst weit hinten in der Höhle.<br />

Immer wieder versuchte der finstere Krieger, ins Kloster zu gelangen. Immer wieder versuchte er es<br />

an <strong>einer</strong> anderen Stelle. Immer wieder scheiterte er, zog sich zurück, als Teile seines Körpers in<br />

Flammen aufgingen. Nicht, dass die Wunden ihn gestört hätten, er konnte sich innerhalb kürzester<br />

Zeit heilen, doch es war viel zu anstrengend, das Feuer lange <strong>aus</strong>zuhalten. Cyco hielt inne. So würde<br />

er nicht weiterkommen. Was tun? Er musste einen anderen Weg finden, das alte Gemäuer<br />

niederzureißen. Aber wie?<br />

War die Umgebung nutzbar? Er verstärkte seine Sinneswahrnehmung magisch, überprüfte alles.<br />

Und er wurde fündig. Tief im Boden, überall um ihn her, war der Tod zu spüren. Leichen aller<br />

Zeitalter lagen mehr oder weniger tief begraben. Cyco sog seine magisch modifizierten voll mit Luft<br />

und rief die Ge<strong>ist</strong>er der Toten an.<br />

"Im Namen Beliars, unserem Herrn, <strong>des</strong> Me<strong>ist</strong>ers der Toten, erhbet euch und kämpft!"<br />

Es war ein beeindruckender Anblick. Überall brach der Boden auf, bleiche Knochen schoben sich<br />

hervor. Knöcherne Hände, zu Fäusten geballt, reckten sich zum Himmel. Bald standen etwa<br />

zwanzig untote Kreaturen vor <strong>dem</strong> Krieger Beliars. Dieser deutete auf das Kloster. Seine Stimme<br />

klang wie ein leichter Wind, als er flüsterte:<br />

"Reißt es nieder ..."<br />

Die Wesen bewegten sich auf die Brücke zu, fingen dort mit ihrem zerstörerischen Werk an. Steine<br />

wurden <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Übergang gerissen, in den See geworfen. Der Novize, der das Tor bewachte,


lickte sie entsetzt an, zog dann seinen Stab. Mit Innos Namen auf den Lippen stürzte er sich auf die<br />

Skelette. Es war ein langsamer und gr<strong>aus</strong>amer Tod für ihn ...<br />

„Ah, da <strong>ist</strong> er endlich. Wir haben schon auf dich gewartet, min Jung!“, rief der Mann, den Stone <strong>aus</strong><br />

der Taverne kannte.<br />

„Ich hab's doch von Anfang an gewusst, du b<strong>ist</strong> ein Pirat. Und anscheinend ein Kapitän noch<br />

dazu!“, grinste Stone.<br />

„Jo, ganz recht. Und du b<strong>ist</strong> <strong>of</strong>fensichtlich auch ein Seeräuber, sonst hättest du mich in der Kneipe<br />

nicht angequatscht. Ich bin Käpt'n Greg und der Kerl hier heißt Skip“, erwiderte Greg. „Und nun<br />

erzähl mal, woher du kommst. Ich hab' noch nie von dir gehört.“<br />

„Wie ich schon sagte, ich heiße Stone“, antwortete dieser. Ich bin damals dreizehn Jahre lang zur<br />

See gefahren, unter Kommando von Käpt'n Jackson...“<br />

„Käpt'n Jackson?“, unterbrach ihn Greg. „Hör dir das an, Skip, er <strong>ist</strong> unter Käpt'n Jackson, <strong>dem</strong><br />

alten Halunken, gefahren!“<br />

Stone horchte auf. „Du kanntest ihn?“<br />

„Natürlich, Jungchen! Ich hab' damals so einige Kaperfahrt mit ihm zusammen gemacht... aber...“<br />

Greg runzelte die Stirn. „Aber das kann nicht sein. Sein Schiff soll vor über einem Jahr mit Mann<br />

und M<strong>aus</strong> vom König versenkt worden sein, k<strong>einer</strong> soll überlebt haben!“<br />

Stone zuckte zusammen, vor seinem inneren Auge begannen Bilder zu flackern, Bilder, an die er<br />

sich nie mehr erinnern wollte. Er sah hohe Wellen, die sich gegen Holzplanken warfen und hörte<br />

dröhnende Kanonenschüsse... Holz barst, schreiende Piraten rannten umher, Männer in funkelnden,<br />

silbernen Rüstungen liefen über das Deck. Ein stechender Schmerz brannte plötzlich an s<strong>einer</strong><br />

linken Schulter, ächzend griff er mit s<strong>einer</strong> rechten Hand danach.<br />

„Hey, du! Alles in Ordnung?“<br />

Stone öffnete sein Auge. Was war passiert? Er befand sich wieder auf <strong>dem</strong> kleinen Strand,<br />

zusammen mit zwei Piraten. Das alte Horrorszenario vom Tod s<strong>einer</strong> gesamten Mannschaft war in<br />

seinem Kopf wieder abgelaufen.<br />

„Ja, es geht mir gut...“, sagte er. „Und ja, Käpt'n Jackson und seine Mannschaft sind tot. Nur ich<br />

allein habe das Massaker überlebt. Die Paladine haben mich daraufhin in die Barriere werfen lassen,<br />

als sie vor einigen Tagen fiel, konnte ich entkommen.“<br />

Greg und Skip t<strong>aus</strong>chten einen Blick. „Dann warste wohl wirklich drin“, meinte Skip. „Mach dir<br />

nichts dr<strong>aus</strong>, wir behandeln dich nicht wie einen Verbrecher. Kein Wunder, sind ja selber welche!“,<br />

fügte er grinsend und augenzwinkernd hinzu.<br />

„Wo <strong>ist</strong> eigentlich der Rest eurer Mannschaft?“, fragte Stone.<br />

„Meine Crew und ich haben ein verstecktes Lager, mehr brauchste nicht zu wissen, min Jung“,<br />

antwortete Greg knapp. Er sah Stone scharf an. „Vermutlich willste rein, was?“<br />

„Nun, ähm, um ehrlich zu sein... ja“, nickte Stone zögerlich.<br />

„Um eins klar zu stellen, ich werde nicht je<strong>dem</strong> dahergelaufenem Typen mein Lager zeigen, selbst<br />

wenn er ein Pirat <strong>ist</strong>. Wenn du rein willst, musst du dich zuerst beweisen, kloar?“<br />

„Ja. Wie kann ich mich beweisen?“, meinte Stone.<br />

„Hör zu, ich habe schon viele Verstecke auf dieser Insel angehäuft, in<strong>dem</strong> ich Sachen von großem<br />

Wert vergraben habe. Nur wurde eines dieser Verstecke leider gefunden. Und so ein mieses<br />

Schwein <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> oberen Viertel der Stadt besitzt jetzt MEINEN GOLDENEN KOMPASS!“ Greg<br />

war, während er redete, immer wütender geworden, und bei den letzten Worten platzte ihm<br />

schließlich der Kragen. Er holte eine Flasche hervor, leerte sie in mehreren Schlucken und warf sie<br />

schließlich achtlos ins Meer.<br />

„Las mich raten“, meinte Stone. „Ich soll dir jetzt deinen Kompass wieder beschaffen?“<br />

„Der Junge hat's begriffen“, grinste Skip. „Der Typ heißt Gerbrandt und der Kompass befindet sich<br />

wahrscheinlich irgendwo in seinem H<strong>aus</strong>.“<br />

„Und ich geh' jetzt wieder zurück ins Lager“, meinte Greg. „Wenn du den Kompass hast, bring ihn<br />

zu Skip, der hält hier weiterhin die Stellung. Wenn er das nächste mal wieder zum Lager fährt, kann<br />

er ihn mitbringen. Und jetzt geh und hol den Kompass, min Jung. Dann seh'n wir weiter.“<br />

Stone blickte zum Himmel. Es begann, dunkel zu werden. Vermutlich wäre es das Beste, nach


Khorinis zurückzukehren. Er würde <strong>dem</strong> Fischer sein Boot wieder <strong>aus</strong>händigen und vielleicht noch<br />

für ein paar Bier in die Hafenkneipe einkehren. Ja, das hörte sich wahrlich gut an.<br />

Die Tür der Bibliothek öffnete sich und Thormant kam herein. "Willst mithelfen?" fragte Hero ihn<br />

und Karras begann wieder einen s<strong>einer</strong> Witze: "Hey, Thormant, kennst du den? Was sagt ein Magier<br />

bei einem Feuerregen?" Stille. "Hat Innos wieder in die Hosen gemacht? Hahahahaha!" "Nicht jetzt<br />

Karras. Ja, ich will mithelfen." Mit diesen Worten machte er sich schon dran.<br />

So suchten die vier Magier still und stumm weiter, bis...<br />

"FÜR INNOS!" Nach einem heftigen Beben hallte diese Stimem durch das Kloster.<br />

S<strong>of</strong>ort stürmten die Magier <strong>aus</strong> der Bibliothek und es schin, als ob es eine Versammlung auf <strong>dem</strong><br />

Kirchenvorplatz geben würde. Das ganze Kloster war da und sah auf die Tür. Jemand klopfte:<br />

BUMM BUMM. Und nocheinmal BUMM BUMM. Die Tür begann nachzugeben. BUMM BUMM<br />

KRACKS!!! Die Tür gab nach. Ein Skellet war zu sehen, zwei, drei vier Skellete mit Zweihändern<br />

traten durch das Tor. Ein Feuersturm, abgefeuert von Pyrokar, der sich als erstes wieder gefasst<br />

hatte, zerstörte einen und weckte alle anderen <strong>aus</strong> der Verblüffung.<br />

Immer mehr Skellete drangen durch das Portal, Zauber flogen durch die Luft, Novizen hoben ihre<br />

Stäbe und schlugen auf die Skellete ein.<br />

''Zurück Novizen, Feuerstürme !'' Rief Parlan in der hitze <strong>des</strong> Gefechts. Die novizen taten wie<br />

befohlen und rollten sich zur Seite. Dort wo sie gestanden haben, zischten jetzt ganze Salven von<br />

Feuerstürmen auf die Skelette zu. Doch noch immer wollte de Andrang nicht nachlassen, und den<br />

Magiern entwich bald die Magie. Nur noch die drei Ratsmagier, Thormant und Hero schoßen noch<br />

um sich, um die Skelette aufzuhalten. Plötzlich war ein Kampefsschrei zu hören, und <strong>aus</strong> <strong>einer</strong><br />

Kammer neben der Bibliothek sprang ein Paladin mit gezogenem Einhänder. Er drosch vernichtend<br />

auf die Skelette ein, und weckte so den Mut der novizen, seinem beispiel zu folgen. Bald war der<br />

Andrang versiegt, so, als würde er etwas großem und gefährlichem den Weg frei machen. Plötzlich<br />

sahen die Leute <strong>des</strong> Klosters drei Lichs über die mauer schweben. Einer hob die Arme gen Himmel<br />

und die anderen beiden machten es ihm nach. Ein Wirbel roter, purer To<strong>des</strong>magie fuhr durch die<br />

Lichs und was drei war ward eins. Vor ihnen stand die Ausgeburt <strong>des</strong> To<strong>des</strong>.<br />

Ein Skelettfürst. Er war gut 2-2,50 Meter groß, <strong>aus</strong> den Seiten prankten drei knochige Armreihen<br />

und die Magie die ihn umgab, war förmlich zu schmecken.<br />

Das war wohl Beliar's Plan, das Kloster zu vernichten.<br />

Inzwischen im Hafenviertel.<br />

Nach <strong>dem</strong> ersten Augenblick der Stille tönte lauter Kampflärm <strong>aus</strong> der Taverne " Zum einbeinigen<br />

Klabauter " Eine kleine Menschenmenge versammelte sich schon vor der Tür und wartete auf den<br />

Ausgang als ein Mann mit einem zerbrochenen Stuhlbein in der Hand <strong>aus</strong> der Taverne flog und<br />

unsanft am Boden landete. Daraufhin schritt brüllend ein weiterer Mann her<strong>aus</strong>, diesesmal aber ein<br />

Riese und <strong>of</strong>fentsichtlich auch unter <strong>dem</strong> Publikum bekannt das sich schleunigst verflüchtigte als es<br />

ihn erkannte.<br />

Chick presste die nase fest an seinen Kopf als er sich beommen aufrappelte. Warmes Blut schoss<br />

ihm über das Gesicht. Waren im Hafen denn keine Ritter stationiert? Er taumelte zurück als ein<br />

weiterer Keulenschlag an s<strong>einer</strong> Brust vorbeisirrte. Ich muss hier WEG! Chick schmiss das gekappte<br />

Stuhlbein <strong>dem</strong> Schläger mitten ins Gesicht und rannte dann los. Doch immernoch verfolgte er ihn.<br />

Ich muss in Sichtweite der Unterstadt kommen!<br />

Chick hatte es fast geschafft als sich plötzlich <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> winzige Gasse - für Chicks Geschmack gab<br />

es im Hafenviertel viel zu viele davon - der Mann schob <strong>dem</strong> er als erstes begegnet war.<br />

Irgendetwas flimmerte in <strong>des</strong>sen Handfläche. Chick bremste ab als er erkannte was es war doch es<br />

war zu spät. Der Windhauch schoss mit brachialer Gewalt auf ihn zu und schleuderte ihn an eine<br />

H<strong>aus</strong>wand. Es krachte laut auf - Und der Ton kam nicht nur von der Bretterwand. Der glühende<br />

Schmerz schoss dumpf durch jede Zelle seines Körpers und Chick sah die Umgebung nur noch in<br />

blassen verschwommenen Zügen bevor ihn endgültig Schwärze umfing.


Als Chick wieder erwachte bemerkte er zuerst dass er sich in einem schmutzigen Holzkäfig befand.<br />

Dieser stand in <strong>einer</strong> nicht weniger schmutzigen Höhle.<br />

Das nächste was er sah war ein riesiges Gesicht das ihn dreckig angrinste und <strong>des</strong>sen fauliger Atem<br />

ihm fast das Bewusstsein raubte.<br />

"Na ? Aufgewacht ?", grunzte ihm das Trollgesicht entgegen.<br />

Etwas unüberlegt in welcher Situation er sich befand gab Chick eine passende Antwort: "So wie du<br />

nach Rattenm<strong>ist</strong> riechst kann man ja auch nicht schlafen...aber wer hätte gedacht dass deine Visage<br />

noch gräßlicher sein könnte."<br />

Aus <strong>dem</strong> dreckigen Grinsen wurde eine zorniges Zähnefletschen.<br />

"Du....DU....mieser, kl<strong>einer</strong> Penner.", Chick ahnte was dieser Typ jetzt machen würde und wollte<br />

die Hände zum Schutz hochheben. Lieder musste Chick feststellen dass er gefesselt war und er<br />

keine Möglichkeit zur Verteidigung hatte.<br />

Der Schläger riss die Tür auf und verpasste Chick einen F<strong>aus</strong>tschlag ins Gesicht.<br />

Nur mit grösster Mühe schaffte Chick es bei Bewusstsein zu bleiben.<br />

Allerdings war durch den Schlag seine Wunde wieder aufgeplatzt, Blut floß an ihm herunter.<br />

"Was wollt ihr von mir ?", versuchte Chick das Gespräch jetzt vorsichtiger anzugehen.<br />

"Das willst du gerne wissen, hmm ?" Das Trollgesicht überlegte. Es überlegte sehr lange.<br />

"Lass dir Zeit.", schon wieder rutschte Chick eine ungewollte Bemerkung über die Lippen. Zum<br />

Glück war der Schläger aber entweder zu beschäftigt oder zu dumm um die Bemerkung zu<br />

kapieren.<br />

Plötzlich riss das Trollgesicht die Augen auf und ein überraschter Gesichts<strong>aus</strong>druck machte sich<br />

breit.<br />

Chick überlegte ob er ihn mit der Frage vielleciht überfordert hatte, als seinem Gegenüber plötzlich<br />

Blut <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Mund strömte und im selben Moment schien seine Haut innerlich zu brennen, denn<br />

seie wurde schwarzs und schälte sich von <strong>aus</strong>sen ab, worauf sich jetzt eitriges Blut über den<br />

Höhlenboden ergoss.<br />

Dann klappte der Bandit -oder was davon noch übrig war- nach hinten weg.<br />

Das nächste was Chick sah überraschte ihn sehr: "Ork."<br />

"Seien richtig, jetzt aber machen schnell." Ork eilte zu der Zelle und nahm Chick die Fesseln ab.<br />

"Du können laufen ?"<br />

"Ich denke schon."<br />

Vorsichtig wankte Chick <strong>aus</strong> seinem Gefängnis.<br />

"Sagmal...wie hast du mich eigentlich gefunden und wie kommst du hierher ?"<br />

"Seien lange Geschichte, ich haben jetzt neue Höhle nicht weit von hier.<br />

Dann seien vorbeigekommen Banditen und ich nur hören dass sie Gefangen haben Paladin. Mich<br />

nicht fragen woher ich wissen, aber ich s<strong>of</strong>ort gewusst dass du dass seien."<br />

Ork zuckte die Schultern.<br />

"Und was <strong>ist</strong> mit <strong>dem</strong> Banditen passiert...was hast du mit ihm gemacht...nicht dass er es anders<br />

verdient hätte, aber wie hast du ihn beseitigt ?"<br />

"Blutkappen-Extrakt. Geben kein tödlicheres Gift. Und keinen gr<strong>aus</strong>ameren Tod."<br />

Selbst einem me<strong>ist</strong>erhaften Dieb wie Chip konnte ab und an auch mal ein Fehler unterlaufen. Als er<br />

einem der Händler am Markt den Geldbeutel stehlen wollte, erwischte dieser ihn. Offenbar hatte der<br />

Händler nahmens Jora schon früher einmal die Bekantschaft eines Taschendiebes gemacht. Jora rief<br />

auf der Stelle die Miliz und diese jagte Chip jetzt durch die Straßen der Hafenstadt. Selbst als Chip<br />

im Hafenviertel untertauchen wollte gaben sie die Verfolgung nicht auf. Ihm blieb wohl keine<br />

andere Wahl, wenn er nicht an den Galgen kommen wollte, musste er für einige Zeit <strong>aus</strong> der Stadt<br />

verschwinden. Chip wartete einen günstigen Moment ab und verschwand dann so schnell es ging<br />

<strong>aus</strong> einem der Stadttore. Als er sich sicher war, dass er die Miliz abgeschüttelt hatte ruhte er sich für<br />

einen Moment <strong>aus</strong>. Wohin sollte er jetzt nur gehen? Plötzlich erinnerte er sich wieder daran, dass er<br />

sich mit den anderen in der Taverne von Orlan treffen wollte und so machte er sich auf den Weg.<br />

Als Chip an der Taverne ankam sah er noch keinen der anderen und beschloss bei einem kühlen


Bier auf sie zu warten.<br />

"VerdammtbeiInnosnochmal! Warum muss das nur immer uns passieren?" fluchte Hero. "Wirklich,<br />

das <strong>ist</strong> doch nicht zum <strong>aus</strong>halten! Von Tag zu Tag laufen wir in eine Gefahr in die nächste, selbst<br />

wenn wir in <strong>einer</strong> Bibliothek Bücher studieren!"<br />

"Beruhig dich, und lass dir ne Möglichkeit einfallen, wir wir das Biest vertreiben können." kam es<br />

von Thormant, der mit schmerzwnder Mine beobachtete, wie der Lord der Toten einen Novizen an<br />

die Kirchenwand schleuderte. "Moment... Die Kirche!" "Was <strong>ist</strong> damit?" wollte Hero eine Eislanze<br />

abschießend wissen. "ALLE IN DIE KIRCHE!" Hero hatte immer noch keine Ahnung, wovon<br />

Thormant sprach, aber ok. Er kramte eine Eisblock-Spruchrolle her<strong>aus</strong>, die er vor seinem Aufenthalt<br />

in der Kolonie von Vatras bekommen hatte. Nutze sie gut... ja, das waren seine Worte. Jetzt war der<br />

Augenblick gekommen, um sie einzusetzen. Er entfesselte den Zauber und die Spruchrolle<br />

zerbröselte zu Staub. Der Zauber fror den Skelletfürst eine Weile fest und nun rannten alle in die<br />

Kirche. Pyrokar nickte anerkennend zu Thormant. Eine grandiose <strong>Idee</strong>. Alle waren drinnen, als der<br />

Eisblockzauber seine Wirkung verlor. Die Feuermagier hatten irgendeinen Plan <strong>aus</strong>geheckt. Der<br />

hohe Rat, Thormant, Marduk, Hyglas und Karras standen in <strong>einer</strong> Reihe. Eine entschlossene Mine<br />

war auf je<strong>dem</strong> Gesicht zu sehen. Der Skelletfürst kam in die Kirche hinein und die aufgestellten<br />

Magier begannen mit ihrem merkwürdigem Zauber. Pyrokar hielt beide Hände vor sich, die anderen<br />

schickten Energie hinein. Der Oberste Feuermagier schloss kurz die Augen, dann entsandte er ein<br />

Netz <strong>aus</strong> Energie, das sich über den Skelletfürst legte. Ein gleißen<strong>des</strong> Licht erhellte den großen<br />

Raum, und Hero hielt sich die Augen zu. Als er sie wieder öffnete, war das Monsterskellet<br />

verschwunden. "Was... Was bei den Göttern habt ihr da gemacht?" Hero konnte es nicht fassen.<br />

Solch mächtige Magie hatte er noch nie gesehen. Die Novizen waren bei <strong>dem</strong> Anblick wohl eh in<br />

Ohnmacht gefallen. Es war Thormant, der antwortete: "Wir haben ihn in eine andere Dimension<br />

geschickt. Wollen wir h<strong>of</strong>fen, das er niemals wieder r<strong>aus</strong> kommt." Die Magier waren allesamt<br />

erschöpft, doch trotz<strong>dem</strong> hatten Magier unglaubliche Kraftreserven. "Interessant. Ok, Pyrokar,<br />

kommt ihr hier alleine zurecht? Thormant und ich müssen zu einem Treffen." "Ach ja, das Treffen!"<br />

Thormant schlug sich an den Kopf. "Wir müssen s<strong>of</strong>ort los." "Gut, dann geht. Wir kriegen das<br />

schon alleine alles wieder hin." sagte Pyrokar. Daraufhin gingen Thormant und Hero los, zu Orlans<br />

Taverne "Zur toten Harpye".<br />

Als sie ankamen, sahen sie nur Chip, der an einem Tisch hinten in <strong>einer</strong> Ecke saß und genüsslich ein<br />

Bier schlürfte. Als die beide Magier eintraten, winkte er zu ihnen rüber. "Hi! Kommt hier herüber!"<br />

Thormant ging gleich los, doch Orlan hielt Hero zurück. "Im dritten Zimmer oben", flüsterte er. "Da<br />

<strong>ist</strong> jemand, der dich sprechen möchte." "Geht es um..." "Psst! Hier keine Fragen!" Daraufhin wandte<br />

er sich wieder zu seinen Bierkrügen, wovon er zwei füllte und an den Tisch mit Thormant und Chip<br />

brachte. Der Feuermagier war gerade dabei, alle Geschehnisse <strong>dem</strong> erstaunten Chip zu erzählen, der<br />

wie gebannt zuhörte. Hero in<strong>des</strong>sen schlich die Treppe hoch, ins dritte Zimmer.<br />

Als er vor der Tür angekommen war, öffnete sie sich kurz, er wurde hereingezogen und sie schloss<br />

sich wieder. "Gut, hier wird uns k<strong>einer</strong> zuhören." sagte der Mann. "B<strong>ist</strong> du der Mann, den Vatras<br />

geschickt hat?" "Ja, mein Name <strong>ist</strong> Martin. Ich bin der Proviantme<strong>ist</strong>er der Paladine in Khorinis. Ich<br />

gehöre zum sogenannten Ring <strong>des</strong> Wassers, wir sorgen für eure Rückendeckung, euch<br />

Wassermagiern." "Saturas erzählte mir nie etwas von einem Ring..." "Das <strong>ist</strong> nicht verwunderlich,<br />

in der Barriere war niemand vom Ring <strong>des</strong> Wassers. Einige, die drin waren, sind aber jetzt dabei,<br />

wie Cavalorn, Cord oder Lares. Wichtig <strong>ist</strong>: Du kannst die Mitglieder <strong>des</strong> Rings an ihren Ringen<br />

erkennen. Die sehen so <strong>aus</strong>." Er deutete auf einen Aquamarinring, der an die linke Hand gesteckt<br />

war. "Denen kannst du vertrauen. Aber Saturas kann dir das besser erklären. Soweit ich weiß war er<br />

ziemlich froh, als er Vatras Nachricht erhalten hat." "Was für eine Nachricht? Und wo sind Saturas<br />

und die anderen Magier?" "Na die Nachricht, das du noch lebst natürlich. Er dachte, du wärst tot.<br />

Und, hier nimm diese Karte. Auf ihr <strong>ist</strong> der Weg zu den Wassermagiern gezeichnet. Sobald du ihn<br />

kennst, verbrenne die Karte, klar? Eines noch: Niemand darf vom Ring <strong>des</strong> Wassers erfahren!<br />

Außer<strong>dem</strong>, Orlan <strong>ist</strong> auch <strong>einer</strong> von uns, er wird dich unterstützen wo er nur kann." Mit diesen<br />

Worten verschwand Martin wieder. Hero blieb noch einen Moment stehen. "Krasse Sache." sagte er


zu sich, ging wieder herunter und setzte sich zu Thormant und Chip.<br />

Ein spöttisches Lächeln trat auf das Gesicht <strong>des</strong> dunklen Kriegers. Der Skelettfürst, den Beliar für<br />

ihn geschaffen hatte, riss die Mauern <strong>des</strong> Kloster mühelos nieder. Hin und wieder attackierte er uch<br />

Magier oder Novizen, durchbohrte ihre Körper mit Magie. Cyco sah ungerührt zu. Einmal sah er<br />

einen Priester, der ihm bekant vorkam. Es war Thormant, sein früherer Kamerad <strong>aus</strong> der Zeit im<br />

Minental. Er hastete an <strong>dem</strong> Fürst vorbei und suchte zuflucht in der Kirche, die anderen Magier<br />

folgten ihm. Sogar ein Priester Adanos war bei ihnen. Der Skelettfürst lenkte seine Mühen nun auf<br />

die Kirche selbst, er holte weit <strong>aus</strong>, schlug nach <strong>dem</strong> Eingang. Was Cyco sah, hätte ihm den atem<br />

verschlagen, wäre er ein Mensch gewesen. Der Arm <strong>des</strong> Fürsten brach, während die Kirche<br />

k<strong>einer</strong>lei Schaden nahm. Das Monster versuchte es weiter, immer wieder und wieder. Cyco brüllte<br />

es wütend an.<br />

"Zurück, Narr! Du b<strong>ist</strong> machtlos gegen sie!"<br />

Doch der Fürst gehorchte ihm nicht mehr, er war wie im Wahn. Die Magie Innos war sehr stark an<br />

diesem Ort, selbst dieses Monster war verwundbar. Es dauerte nicht lange, da lag es in Trümmern<br />

vor der Kirche. Zornerfüllt trat Cyco vor, immer weiter. Die Magie <strong>des</strong> Feuers umspielte seinen<br />

Körper, er achtete nicht darauf. Erst, als er in die Kirche eintrat, reagierte er. In eben diesem<br />

Moment durchzuckte pure Macht das verwüstete Kloster, traf den dunklen Krieger. Er stand in<br />

Flammen. Seine Klingen schmolzen, auch seine Rüstung nahm Schaden. Mit einem wütenden<br />

Kreischen verließ er das Kloster, stürzte sich vin der Brücke ins Wasser. Nur noch ein Gedanke<br />

quälte seine finstere Seele.<br />

Rache ...<br />

Wenige Sekunden später war Cyco wie vom Erdboden verschluckt, der Klostersee hatte seinen<br />

untoten Körper empfangen und verbarg ihn nun vor allen unerwünschten Blicken.<br />

Seicht und unschuldig plätscherte das Wasser <strong>des</strong> Flusses dahin, mündete schließlich in den großen<br />

See, über <strong>dem</strong> das heilige Kloster der Feuermagier erbaut worden war und das in diesem<br />

Augenblick eine der finstersten Gestalten der Insel barg.<br />

Nur wenige Hundert Schritte entfernt, an eben jenem Fluss, der den Klostersee spe<strong>ist</strong>e, unter <strong>einer</strong><br />

langen, st<strong>einer</strong>nen Brücke, befand sich eine geräumige Höhle, in der sich eine weitere finstere<br />

Gestalt aufhielt.<br />

Laido hockte auf <strong>einer</strong> dicken Schicht <strong>aus</strong> Tierfellen und knabberte gerade am letzten Knöchelchen<br />

<strong>des</strong> Molerats herum, das er bei seinem letzten Ausflug in die Außenwelt erlegt hatte - neben zwei<br />

Scavengern und einem Wolf, der bedauerlicherweise bereits halb verhungert gewesen war und eine<br />

wenig sättigende Mahlzeit dargestellt hatte.<br />

Dem Dämonen gefiel seine neue Heimat dermaßen gut, dass er sich nur selten her<strong>aus</strong>bequemte, um<br />

Jagd auf die diversen Tierchen der Umgebung zu machen - wo konnte man ungestörter diabolische<br />

Pläne schmieden als in <strong>einer</strong> uralten Höhle, in der sich noch bis vor kurzem niemand außer einem<br />

Schattenläufer und einem Haufen kl<strong>einer</strong> Goblins aufgehalten hatte? Der Schattenläufer war rasch<br />

erledigt gewesen, die Goblins hatte Laido kaum bemerkt.<br />

Inzwischen hatte er sich seine Höhle nach seinem Geschmack eingerichtet. Genaugenommen<br />

bedeutete das lediglich, dass er die abgenagten Knochen s<strong>einer</strong> Opfer auf möglichst dekorative Art<br />

und Weise in der Höhle verteilte - das machte nicht viel Arbeit und sah angemessen bösartig <strong>aus</strong>.<br />

Nur für den Fall, dass sich doch mal ein menschliches Wesen in seinen Schlupfwinkel verirrte,<br />

wollte er doch keinen falschen Eindruck entstehen lassen - schließlich war er ein gr<strong>aus</strong>amer Dämon<br />

und kein Veranstalter von Kindergeburtstagen.<br />

"Arrghh...ich darf nicht schon wieder an Kinder denken!", grollte Laido beim Gedanken an die<br />

weiche Haut und die knusprig-frischen Knöchelchen. Er hatte seit s<strong>einer</strong> Flucht <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Minental<br />

keinen Menschen mehr getötet, unnötige Aufmerksamkeit zu erregen konnte gefährlich sein.<br />

Trotz<strong>dem</strong> sehnte er sich nach vernünftiger, menschlicher Nahrung...Tiere waren einfach nicht nach<br />

seinem Geschmack.<br />

Während Laido so in s<strong>einer</strong> Höhle hockte, drang plötzlich ein seltsamer, leichter Rauchgeruch an


seine dämonischen Nüstern. Kein normaler Rauch...er erinnerte eher an Magie.<br />

Ist etwa im Kloster irgendetwas vorgefallen?, fragte sich Laido in Gedanken und warf den letzten<br />

Moleratknochen über den linken Flügel hinweg in die hintere Höhlenecke.<br />

Vielleicht werden die Magier ja von Dienern Beliars angegriffen...da würde so ein kleines<br />

Dämönchen wie ich bestimmt nicht auffallen..., überlegte er grinsend und versuchte, sich den<br />

Geschmack eines Feuermagiers <strong>aus</strong>zumalen.<br />

Viel wahrscheinlicher war es leider, dass die entkommenden Sträflinge <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Minental einen<br />

Überfall gewagt oder die Magier ganz einfach einen neuen Zauber erprobt hatten.<br />

Trotz aller Zweifel raffte sich Laido auf, kroch <strong>aus</strong> s<strong>einer</strong> Höhle und breitete, draußen angekommen,<br />

seine dämonischen Flügel <strong>aus</strong>.<br />

Eine knappe Minute später befand er sich über <strong>dem</strong> Kloster, das einen enttäuschend ruhigen<br />

Eindruck auf ihn machte - es sah ganz danach <strong>aus</strong>, als habe es vor kurzem einen Kampf gegeben,<br />

den die Magier gewonnen hatten.<br />

Die Vorderseite <strong>des</strong> Kloster hatte allerdings Schaden genommen: das Gemäuer war, soweit es Laido<br />

<strong>aus</strong> der Entfernung beurteilen konnte, an einigen Stellen niedergerissen worden, außer<strong>dem</strong> gab es<br />

hier und da größere Rußflecken, die wohl von den Feuerbällen der Magier stammten.<br />

Zwei junge Diener Innos´ standen vor <strong>dem</strong> Klostereingang und brachten kurz darauf einen leblosen<br />

Novizen in den Innenh<strong>of</strong> - es hatte also Tote gegeben.<br />

Wer oder was hat das Kloster angegriffen?, überlegte Laido, während er sich rasch wieder<br />

zurückzog, um keine Aufmerksamkeit zu erregen - er h<strong>of</strong>fte, dass die Magier abgelenkt genug<br />

gewesen waren, um ihn nicht zu bemerken.<br />

Konnten ihm diese mysteriösen Angreifer möglicherweise dabei helfen, die Weltherrschaft zu<br />

erringen?<br />

Er musste es her<strong>aus</strong>finden.<br />

Gemächlich schlenderte Stone an den Hafendocks entlang und sah sich die verschiedenen<br />

Fischerboote, die hier festgemacht worden waren, an. Das Boot, mit <strong>dem</strong> er zuvor zum kleinen<br />

Strand gefahren war, hatte er wieder seinem Eigentümer übergeben. Nun wollte er nur noch etwas<br />

an der frischen Luft bleiben, ehe er sich ein, zwei Bier in <strong>einer</strong> Kneipe genehmigen würde. Dabei<br />

würde er sich auch überlegen müssen, wie es ihm gelingen könnte, ins obere Viertel einzubrechen,<br />

um den goldenen Kompass zu besorgen. Greg musste Stone diese schwere Aufgabe bewusst<br />

gegeben haben, um ihn zu testen, denn in der dortigen momentanen Situation mit ungeklärten und<br />

bestialischen Morden an angesehenen Bürgern der Stadt und den dar<strong>aus</strong> resultierenden strengeren<br />

Wachvorschriften musste es beinahe unmöglich sein, dort eindringen zu können.<br />

Er wurde <strong>aus</strong> seinen Gedanken gerissen, als weiter vor ihm plötzlich etwas geschah. Er hörte laute<br />

Rufe und Schreie, als ein Mann <strong>aus</strong> einem Gebäude flog, vermutlich <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> Kneipe. Es folgte<br />

noch jemand, ein weit<strong>aus</strong> größerer Mensch, der auf ersteren zu rannte, während die Schaulustigen<br />

zurückwichen. Der erste Mann schleuderte <strong>dem</strong> Riesen noch etwas ins Gesicht, bevor er die Beine<br />

in die Hand nahm und in den kleinen Gassen <strong>des</strong> Hafenviertels untertauchte, dicht gefolgt vom<br />

Riesen.<br />

Stone zuckte die Schultern. Dies war wahrscheinlich eine der üblichen Kneipenschlägereien, wie sie<br />

in solchen Stadtteilen mit schlechteren sozialen Zuständen <strong>of</strong>t und regelmäßig auftraten, es war<br />

nichts, was ihn etwas anging. Er setzte seinen Weg fort und betrat die Taverne, in der sich das<br />

Geschehen abgespielt hatte. Darin fielen ihm s<strong>of</strong>ort einige zertrümmerte Möbel auf, deren Überreste<br />

bereits von einem seufzenden Wirt beseitigt wurden. Er unterbrach diese Tätigkeit, als Stone eintrat.<br />

„N'Abend, der Herr“, begrüßte er ihn und wischte sich mit s<strong>einer</strong> Hand einige Schweißtropfen von<br />

der Stirn. „Ich bin Kardif, mir gehört die Taverne. Kann ich dir was anbieten?“<br />

Stone nickte. „Ein Bier wäre nicht schlecht“, antwortete er und setzte sich an einen leeren Tisch.<br />

Kurz darauf stellte Kardif ein Bier vor ihm ab, während Stone ihm einige Münzen gab. „Was <strong>ist</strong><br />

hier eigentlich eben passiert?“, fragte er. „Da sind so seltsame Gestalten hier her<strong>aus</strong> gelaufen und<br />

haben sich geprügelt.“<br />

„Ach das“, meinte Kardif, er schien auf der Stelle nervöser zu werden. „Nur 'ne Schlägerei... nichts


von Bedeutung...“<br />

Misstrauisch beäugte Stone den Wirt, irgendetwas daran schien nicht zu stimmen. Anscheinend<br />

hatte es sich doch nicht um eine gewöhnliche Schlägerei gehandelt, vermutlich ging es um mehr.<br />

Aber das sollte seine Sorge nicht sein. Er trank das Bier und beschloss danach, sich zu Bett zu<br />

begeben, schließlich wollte er sich morgen noch mit den anderen in Orlans Taverne treffen. Einer<br />

der Hafenarbeiter gab ihm den Hinweis, dass man im Hotel oben am Marktplatz die Betten gratis<br />

vermieten würde. Stone entschloss sich, diese Chance zu nutzen und begab sich dorthin. Es war<br />

bereits spät in der Nacht, als er sich endlich in das Bett legte. Um den Kompass würde er sich später<br />

noch kümmern können. Er schlief auf der Stelle ein.<br />

Laido hatte den Abend damit verbracht, die Umgebung <strong>des</strong> Klosters nach eventuellen Spuren der<br />

Angreifer abzusuchen - bisher war er allerdings noch nicht fündig geworden.<br />

Ein Lager hatten die Feinde der Magier anscheinend nicht errichtet, was darauf hindeutete, dass es<br />

sich nicht um entkommene Sträflinge gehandelt hatte - denn diese pflegten Lagerplätze in den<br />

Wäldern zu errichten und hätten dies auch sicher vor <strong>dem</strong> Angriff auf das Kloster getan.<br />

Laido beschloss, noch einmal zum Kloster zurückzukehren - um diese Uhrzeit hielten sich die<br />

Magier sicher innerhalb <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> auf oder versorgten die Verletzten, zumin<strong>des</strong>t h<strong>of</strong>fte es<br />

Laido.<br />

Als er den See erreichte, spürte er gleich, dass jemand in der Nähe war...k<strong>einer</strong> der Magier oder<br />

Novizen, nein...<br />

Möglichst lautlos schwebte er zum Rand <strong>des</strong> Sees, blickte sich suchend um.<br />

An einigen Stellen in der Nähe war die Erde stark aufgewühlt.<br />

Fast so, als hätte sich jemand an die Oberfläche gegraben, ging es Laido durch den Kopf und er<br />

blickte grübelnd ins stille Seewasser, das in s<strong>einer</strong> Ruhe lediglich von gelegentlichen Windböen<br />

gestört wurde.<br />

Fast hätte er sich wieder abgewandt, als er einen seltsamen Schemen am Grund <strong>des</strong> Sees bemerkte,<br />

der ihm merkwürdig vorkam. Täuschte er sich, oder hatte dieser Schatten eine menschenförmige<br />

Gestalt?<br />

Vermutlich <strong>einer</strong> dieser Klosteridioten, der beim Kampf von der Brücke gefallen <strong>ist</strong>, vermutete der<br />

Dämon.<br />

Aber wenn es vielleicht doch k<strong>einer</strong> der Innosgläubigen war? Wenn es sich um einen der Angreifer<br />

handelte?<br />

Laido mochte es nicht, in Dämonengestalt mit Wasser in Berührung zu kommen - aber da ihm<br />

momentan allem Anschein nach keine andere Gestalt zur Verfügung stand, musste er wohl oder<br />

übel tauchen, um sich diesen Schemen näher anzusehen.<br />

Er nahm einen tiefen, rasselnden Atemzug und glitt ins eiskalte Seewasser hinab, das seinen Körper<br />

mit schmerzhafter Schnelligkeit erkalten ließ. Laido spürte, wie sich seine nassen Flügel an den<br />

Dämonenrücken anlegten und dort festhafteten - er h<strong>of</strong>fte, dass er nach seinem Tauchgang<br />

überhaupt noch zurück zur Höhle fliegen konnte.<br />

Die überwältigenden Wassermassen machten es ihm schwer, nicht die Orientierung zu verlieren und<br />

die Gestalt wiederzufinden, doch schließlich hatte er sie wieder ins Auge gefasst: dort lag sie, tief<br />

am Grund <strong>des</strong> Klostersees, ganz <strong>of</strong>fensichtlich tot.<br />

Während Laido weitertauchte, konnte er nähere Details erkennen: es handelte sich tatsächlich nicht<br />

um einen der Innosgläubigen, sondern um einen äußerst muskulösen Mann in dunkler Lederrüstung.<br />

Einer der Angreifer, schoss es Laido durch den Kopf.<br />

Er befand sich nun ebenfalls am steinigen Grund und drehte das Haupt <strong>des</strong> Mannes mit der Klaue<br />

zu sich herum. Das Gesicht war unnatürlich bleich, die Augen geöffnet.<br />

Die Pupillen bewegten sich. Er blickte ihn an.<br />

Kurz entschlossen packte Laido den Mann mit beiden Klauen und machte sich auf den Weg zurück<br />

zur Oberfläche.<br />

Es wurde langsam dunkel und Chuck spürte die langsame Veränderung.<br />

Während Constantino weg war hatte Chuck einen einfachen, aber wirkungsvollen Schlaftrank


gebraut, den er Constantino beim Aben<strong>des</strong>sen ins Wasser gegeben hatte. So musste er nicht ewig<br />

warten, bis dieser alte Mann eingeschlafen war.<br />

Der Trank zeigte jetzt langsam Wirkung: Constantinos Augen fielen schon zu.<br />

Als sich Chuck sicher war dass der alte Mann schlief, schlich er sich davon...<br />

Eine schwarze Gestalt huschte über die Dächer, doch k<strong>einer</strong> sah sie.<br />

Zum einen, weil fast alle außer den wenigen Wachen, die patroulierten, bereits in ihren Häusern<br />

waren und warscheinlich schliefen und zum anderen, weil sich die Schwärze der Gestalt nicht von<br />

der Schwärze der Nacht abhob.<br />

Das einzige, was sie hätte verraten können, war die Tatsache, das ab und zu eine kleine Gruppe<br />

Sterne kurzzeitig verschwand und dann wieder da war.<br />

Doch niemand, der noch draußen war, achtete auf solche Kleinigkeiten.<br />

Die Gestalt, alias Chuck, landete geräuschlos auf <strong>dem</strong> Kasernendach.<br />

Er hatte sich sein nächstes Opfer schon lange vorher <strong>aus</strong>gesucht und er würde heute Nacht<br />

zuschlagen.<br />

Eine Wache stand vor <strong>dem</strong> Eingang, der ins Innere und zu den Gefängniszellen führte. Sie hielt eine<br />

Fackel in der Hand und gähnte.<br />

Chuck schoss mit einem blitzschnellen Sprung auf die Wache zu.<br />

Einen Krallenbewährten Arm weit nach vorn gestreckt.<br />

Die Wache hatte keine zeit sich zu wehren. Sie merkte nichtmal den Angriff, da sie s<strong>of</strong>ort starb, als<br />

sich die langen Krallen durch ihren Hals bohrten.<br />

Kein laut. Chuck fing den Körper auf, bevor dieser laut auf den Boden plumpste. Gen<strong>aus</strong>o wie die<br />

Fackel. Er zog sich eine eine dunkle Ecke zurück, lnach<strong>dem</strong> er die Fackel leise neben den Eingang<br />

gelegt hatte.<br />

Dann begann er mit seinem blutigen Mahl. Es dauerte nur wenige Minuten und Chuck war fertig<br />

und im Eingang verschwunden.<br />

Mit seinem Rundumblick spähte er in die dunkelheit, die für ihn eigentlich keine wirkliche<br />

Dunkelheit war: Er konne nachts sogar besser sehen als am Tag.<br />

Er wendete nach links, zu den Zellen.<br />

Die Zellenwache schlief tief und fest mit <strong>dem</strong> Kopf auf den Tisch, gen<strong>aus</strong>o fest schlief der einzige,<br />

jetztige Gefangene: Alwin.<br />

Nach kurzem Überlegen beschloss Chuck die Zellenwache zu verschonen: Er würde am nächsten<br />

Tag seine Freude haben, dabei zuzusehen, wie sich die Miliz den Kopf zerbrach, warum man diesen<br />

verschont, bzw warum dieser nichts gemerkt hat.<br />

Das Zellengitter war für die übermenschlich kräftigen Arme kein Problen. Ohne geringste<br />

Anstrengung und Geräusche bog er es <strong>aus</strong>einander und nach<strong>dem</strong> er mit seinem Mahl fertig war<br />

wieder zurück, als ob sie nie verbogen gewesen waren.<br />

Dann verschwand er in die Nacht.<br />

Er hatte genug für heute getrunken und verspürte k<strong>einer</strong>lei Durst mehr.<br />

Deshalb beschloss er <strong>dem</strong> einem neuerlichen Gefühle auf den Grund zu gehen:<br />

Einem kompassertigen Gefühl, als ob ihn etwas <strong>aus</strong> weiter Ferne zu sich ziehen würde.<br />

Er verstand nicht, was das zu bedeuten hatte, aber er war neugierieg genug es her<strong>aus</strong>finden zu<br />

wollen.<br />

So machte er sich auf den Weg richtung Osten, richtung Kloster...


Inzwichen war Ork in seine Höhle zurückmarschiert, nach<strong>dem</strong> er Chick geholfen hatte waren sie<br />

nur kurz ins Gespräch gekommen, da dieser unbedingt in die Stadt zurück wollte.<br />

Lediglich soviel war klar: Chick sollte nicht etwa getötet sondern versklavt werden.<br />

Eigentlich war ihm das egal, Hauptsache er hatte ihn gerettet.<br />

Aber andererseits...womöglich gab es noch mehr von dieser Bande und eventuell würden sie<br />

her<strong>aus</strong>finden dass jemand ihre Kamraden abgemurkst hatte.<br />

Vielleicht wäre etwas Vorsicht durch<strong>aus</strong> angebracht.<br />

Wie auch immer, im Moment war die Bedrohung vorbei und er konnte sich in aller Ruhe seinen<br />

alchem<strong>ist</strong>ichen Forschungen widmen.<br />

Erst vorhin war ihm eine brilliante <strong>Idee</strong> gekommen: Er hatte in s<strong>einer</strong> Erscheinung als Ork kaum<br />

Chancen sich in der Menschenstadt umzusehen oder einfach mal von den dortigen Alchem<strong>ist</strong>en<br />

etwas zu kaufen oder lernen.<br />

Außer<strong>dem</strong> könnte er seine Freunde viel besser finden, da diese sicherlich in der Nähe anderer<br />

Menschen sein würden und als Ork wäre es also keine gute <strong>Idee</strong> sich zu nähern.<br />

Aber wenn er es irgendwie schaffen sollte einen Trank herzustellen der ihn -für bestimmte Zeit- in<br />

einen Menschen verwandeln könnte, wäre es in dieser umgebung nur hilfreich.<br />

Immerhin konnten sich Verwandlungen in Spruchrollen bannen, und Chuck hatte sich auch mit<br />

einem Trank in diesen Scavenger verwandelt mit <strong>dem</strong> sie soviel Ärger gehabt hatten.<br />

Ork schauderte, er würde diesen Aufenthalt im neuen Lager nicht so schnell vergessen, wer lässt<br />

sich schon gerne in eine winzige Hütte einsperren ?<br />

Aber genug, darüber würde er sich später noch aufregen können.<br />

Wichtiger war es einen Trank herzustellen der ihn in einen Menschen verwandeln würde.<br />

Leider befand sich in s<strong>einer</strong> zwar sehr umfangreichen Sammlung von Rezepten und Notizen kein<br />

einziger Zettel der auch nur irgendwie etwas mit Verwandlungen zu tun hatte.<br />

Aber das machte nichts, er hatte immerhin fast sein gesamtes Wissen mühsam erarbeitet, da würde<br />

er sicherlich auch noch einen Verwandlungstrank hinbekommen.<br />

Eins war ihm sowieso schon klar; er brauchte irgendetwas von einem Menschen damit das<br />

funktionieren würde. Haare, Blut, Haut oder etwas ähnliches. Aber das würde sich sicherlich leicht<br />

finden lassen, in der Höhle der Banditen lagen ja immer noch die Leichen, bestimmt würde er dort<br />

alles nötige finden.<br />

Scheinbar leblos lag Cycos Körper am Grund <strong>des</strong> Klostersees, von <strong>einer</strong> schwachen Strömung leicht<br />

hin und her bewegt. Kleine Fische glitten hin und wieder an ihm vorbei, doch nichts wagte sich<br />

näher als drei Schritt an ihn heran. Cyco wartete. Kurz nach<strong>dem</strong> die Flammen an seinem Körper<br />

von <strong>dem</strong> Wasser gelöscht worden waren, hatten sich die Wunden bereits wieder geschlossen. Er<br />

hätte längst wieder fort sein können, doch etwas sagte ihm, dass er warten sollte. Er spürte etwas<br />

dunkles, etwas, das ihm nicht unähnlich war. Und das Etwas schien auch ihn zu spüren. Nach <strong>einer</strong><br />

Weile wurde das stilles Seewasser aufgewühlt, eine Kreatur glitt auf ihn zu. Schuppige Haut, zwei<br />

Flügel, Fangzähne. Ein Dämon. Cyco folgte <strong>dem</strong> Wesen mit den Augen. Das Geschöpf bemerkte,<br />

dass Leben in ihm steckte, griff mit <strong>einer</strong> s<strong>einer</strong> Klauen nach ihm, zerrte ihn grob an die<br />

Wasseroberfläche. Dann entfaltete der Dämon seine Flügel, trug Cyco in eine Höhle, nicht weit vom<br />

Kloster.<br />

Cyco saß im Schneidersitz auf <strong>dem</strong> Boden der Höhle, weit m Schatten verborgen. Er starrte <strong>dem</strong><br />

Dämon in die Augen, dieser erwiderte den Blick. Dann brach Cyco das Schweigen.<br />

"Werb <strong>ist</strong> du, und was tust du hier?"<br />

Die Kreatur kam nicht dazu, zu antworten. Ruckartig bewegte sie den Kopf zum Eingang der Höhle,<br />

ebenso wie der dunkle Krieger. Dort stand eine dritte Person, umgeben von <strong>einer</strong> Aura, die Bände<br />

sprach. Dort stand, zweifellos, ein Erwählter Beliars.<br />

Laut gähnend richtete sich Stone auf. Etwas hatte ihn <strong>aus</strong> seinen Träumen gerissen. Er konnte<br />

hören, dass sich außerhalb der Herberge irgendetwas außergewöhnliches abspielen musste, da dort


ziemlich viele Menschen zusammen großen Lärm verursachten und ihn somit geweckt hatten.<br />

Vielleicht findet dort gerade ein Konzert von In Extremo statt oder <strong>einer</strong> der Händler verkauft<br />

Schattenläuferfelle zum halben Preis, dachte sich Stone grummelnd und begab sich zum Fenster,<br />

um hin<strong>aus</strong> zu sehen. Vor der genau gegenüber liegenden Kaserne hatte sich sich ein großer<br />

Menschenauflauf gebildet, die nur mühsam von einigen Milizen mühsam zurückgehalten werden<br />

konnten.<br />

Stone stutzte. Was ging dort vor? Kurz entschlossen stieg er die Treppe hinab, verließ die Herberge<br />

und ging auf die Kaserne zu. Von den Leuten, die er nach der Ursache dieses Auflaufs fragte, wurde<br />

er jedoch ignoriert, also rempelte er sich durch die Menschenmenge, um zu erfahren, was sich dort<br />

ereignet hatte.<br />

Er erreichte schließlich einen Milizsoldaten, der versuchte, ihn zurückzuhalten.<br />

"Was <strong>ist</strong> hier geschehen?", verlangte der Pirat zu wissen.<br />

"Nichts", entgegnete der Soldat barsch. "Einfach weitergehen, hier gibt's nichts zu sehen!"<br />

Doch Stone hatte eine andere Meinung. Hinter den Milizen, auf <strong>dem</strong> H<strong>of</strong> der Kaserne, konnte er ein<br />

winzig kleines Rinnsal bestehend <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> verdächtig roten Flüssigkeit erkennen. Es handelte sich<br />

eindeutig um Blut.<br />

"Was <strong>ist</strong> hier passiert?", fragte er stur weiter. "Ein weiterer Mord?"<br />

Einige andere Milizen kamen zur Verstärkung. "Los, geht eurer Arbeit nach!", rief <strong>einer</strong> von ihnen<br />

laut, um die Menschenmenge aufzulösen. Dieser Versuch war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, die<br />

Leute wurden nur noch neugieriger und versuchten, einige Blicke erhaschen zu können.<br />

"Wurde jemand ermordet?", fragte Stone noch eindringlicher. Es schenkte ihm allerdings niemand<br />

Beachtung, die Milizen begannen nun, die Menschen gemeinsam von der Kaserne weg zu schieben.<br />

Stone konnte nichts dagegen tun, sah aber <strong>aus</strong> den Augenwinkeln noch, wie ein Milizsoldat einen<br />

leblosen Körper über den H<strong>of</strong> trug. Also doch ein Mord, dachte er sich.<br />

Was ging hier in Khorinis vor? Zuerst das Blutbad im oberen Viertel, jetzt auch noch in der<br />

Kaserne? Trieb hier etwa ein irrer Massenmörder sein Unwesen?<br />

Es war zwar schon früher Mittag, doch Stone verspürte keinen Hunger. Er beschloss, sich zur<br />

Taverne zu begeben, um sich mit den anderen zu treffen. Mit ihnen könnte er auch über diese<br />

merkwürdigen Geschehnisse in Khorinis reden.<br />

Gemächlich überquerte er den Marktplatz und schritt durch das Stadttor.<br />

"Verdammich, wo bleiben die denn?" fragte Thormant ein wenig ärgerlich. "Ähm, mir fällt grad<br />

was ein..." sagte Hero.<br />

"Was?"<br />

"Ist das Treffen nicht erst morgen?" Chip und Thormant blickten gleichermaßen verdutzt. "Bei<br />

Innos, wir müssen doch viel zu augeregt sein!"<br />

"Tja, ich werd Orlan mal fragen, ob wir die Nacht hier bleiben können." Hero sprachs und machte<br />

es auch gleich. Natürlich konnten sie.<br />

Am nächsten Tag gönnten sich alle erstmal ein leckeres Frühstück (Die Orlan-Früh-Schlemmerei:<br />

Brot, gebratenes Scavengerfleisch, Honigund Käse, dazu wahlweise Bier, Wasser oder<br />

Waldbeersaft) Danach warteten sie auf die anderen.<br />

Angewiedert schleppte Ork den Leichnam <strong>des</strong> Banditen in seine Höhle.<br />

Angewiedert wohl <strong>des</strong>hlab weil der Typ entsetzlich stank, was allerdings nicht von der<br />

Verwesungstammen konnte, da diese nicht so schnell einsetzen würde.<br />

Vielmehr schien dieser Typ nichtnur ein grosser, dummer Schläger sondern ein großer, dummer,<br />

unhygenicher Schläger zu sein. Zumin<strong>des</strong>t ging das <strong>aus</strong> seinem fauligen Mundgeruch hervor...und<br />

auch so schien der Typ die Wörter "Wasser" oder "waschen" noch nie gehört zu haben.<br />

Mit einem dumpfen Aufprall platschte der leblose Körper auf den Höhlenboden.<br />

Ork nahm nun einige kleine Phiolen und ritzte vorsichtig den Arm auf.<br />

Nach<strong>dem</strong> er 4 Phiolen mit Blut gefüllt hatte riß er <strong>dem</strong> Banditen einige Haare <strong>aus</strong>, womöglich<br />

würden auch diese benötigt werden. Von irgendwelchen anderen Mensch-Teilen wollte er vorerst


die Finger lassen, es war so schon ekelhaft genug.<br />

"Ich noch brauchen ein Bindungsmittel." murmelte er nachdenklich.<br />

Ein Bin<strong>dem</strong>ittel hörte sich etwas seltsam an, aber es traf die Funktion recht genau.<br />

Jeder alchem<strong>ist</strong>iche Trank brauchte ein Bin<strong>dem</strong>ittel welches die Kraft der einzelnen Zutaten<br />

wirkungsvoll verband und so überhaupt dafür sorgte dass <strong>aus</strong> ein paar zusammengeschütteten<br />

Pflanzenextrakten ein alchem<strong>ist</strong>icher Trank wurde.<br />

Für die einfacheren Heil- und Manatränke war es Feldknöterich, für kompliziertere Stärke- oder<br />

Geschicklichkeitselixiere und sonstige höhere Trankbraukunst war me<strong>ist</strong> Kronstöckel erforderlich.<br />

Gleichzeitig verstärkte das Bin<strong>dem</strong>ittel auch die Wirkung der Tränke, sonst wären die Hailtränke<br />

wohl kaum so wirksam gegen viele Verletzungen.<br />

Aber er hatte keine Ahnung welches Bin<strong>dem</strong>ittel für einen Verwandlungstrank nötig war...immerhin<br />

war es eine alchem<strong>ist</strong>iche Neuentwicklung -zumin<strong>des</strong>t für ihn.<br />

Da saßen wir drei nun. Drei ehemalige Sträflinge der Minenkolonie, in <strong>einer</strong> Taverne auf <strong>dem</strong> Land.<br />

Wir redeten und tranken ein wenig.<br />

'' Wer warf daf den da oben ?'' fragte Chip, ein Stück Schinken kauend.<br />

'' Ein Bekannter, mehr kann ich nicht sagen.'' antwortete hero knapp und das <strong>The</strong>ma war für ihn<br />

beendet.<br />

'' Soll ich kurz ein Zimmer mieten gehen ?'' fragte Thormant und schaute den Banditen und den<br />

Wassermagier fragend an.<br />

'' Ja, für alle Fälle.'' antwortete Chip,'' Man weiß ja nie.''<br />

Thormant stand auf und schritt zu Orlan rüber.<br />

'' Ein Zimmer für den Mann dort an <strong>dem</strong> Tisch, <strong>dem</strong> Wassermagier und mich.''<br />

Orlan schaute zum Tisch hinüber,'' Wie viel macht das ?''.<br />

Orlan schaute kurz komisch<br />

'' Ähm nichts, für einen Magier <strong>des</strong> Feuers und einen Wassermagier <strong>ist</strong> das Zimmer kostenlos...auch<br />

für ihren Freund.''<br />

Thormant nickte und ging zum Tisch hinüber<br />

Töte sie.....<br />

Thormant erschrak und schaute sich um. Was war das gewesen, er hatte doch eben eine Stimme<br />

gehört.<br />

Töte sie.....<br />

Da war sie wieder gewesen. Scheinbar war sie in seinem Kopf zu hören. Ein alter Freund und auch<br />

Magier <strong>des</strong> Feuers sagte eins, das Stimmen im Kopf entweder Vorzeichen sind, die man mit<br />

Visionen gleichstellen kann, oder Vorzeichen für Verrücktheit sind. Er beließ es dabei.<br />

'' Ähm...ich glaube ich gehe mal kurz etwas spazieren, die Luft hier in der Taverne <strong>ist</strong> etwas stickig.''<br />

Sagte Thormant und ging <strong>aus</strong> der Taverne, um die Ecke in einen kleinen Wald.<br />

Der Wald mündete in einen kleinen Friedh<strong>of</strong>. Was war das für eine Stimme gewesen. Töte sie..<br />

das hatte sie die ganze Zeit gesprochen. Thormant dachte nach. Vielleicht ein Trick Beliars oder<br />

gar ....... nein, er hatte ihn sterben sehen, das würde nicht zusammenpassen. Aber....er hat ihn nur<br />

untergehen sehen. Könnte es sein ? Wohl nicht. Wer würde <strong>einer</strong> so finsteren Kreatur helfen......im<br />

Schoß ein kurzer Gedanke durch den Kopf. Laido. Nein, er wusste so gut wie nichts über diese<br />

Person........<br />

Thormant setzte lehnte sich gegen einen Zaunpfahl und schaute zwei Molerats zu. Sie spielten auf<br />

<strong>einer</strong> Lichtung abseits <strong>des</strong> Friedh<strong>of</strong>s. Egal. Solange diese Stimmen nicht wiederkommen würden,<br />

wäre alles in Ordnung.


Interessiert beäugte Laido seine beiden Gäste.<br />

Zum einen war da dieser finster gekleidete Kerl, den er <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Klostersee geborgen hatte. Eines<br />

war <strong>dem</strong> Dämonen klar geworden: tot war er nicht, zumin<strong>des</strong>t nicht in <strong>einer</strong> Weise, die komplette<br />

Handlungsunfähigkeit beinhaltete. Von diesem Mann ging zweifellos große Macht <strong>aus</strong>...er musste<br />

viele Minuten, wahrscheinlich sogar Stunden am Grund <strong>des</strong> Sees verbracht haben, ohne sich<br />

sichtbare Schäden zuzuziehen - normale Menschen wären längst umgekommen oder zumin<strong>des</strong>t<br />

bewusstlos geworden, dieser Mann hier jedoch machte nicht einmal einen leicht erschöpften<br />

Eindruck auf Laido.<br />

Und dann war da noch dieser Neuankömmling, bei <strong>des</strong>sen Anblick der größte Teil der Menschheit<br />

höchstwahrscheinlich in Ohnmacht gefallen wäre: zwar hatte dieses Etwas eine grob<br />

menschenförmige Gestalt mit zwei Armen und ebensovielen Beinen - das war dann allerdings auch<br />

schon so ziemlich alles, was an einen Menschen erinnerte. Der Kopf war praktisch eine einzige<br />

Ansammlung von Augen, die am ganzen Schädel verteilt waren und die Höhle momentan<br />

gen<strong>aus</strong>tens musterten. Gleichzeitig musterten sie allerdings auch Laido und den anderen Besucher,<br />

was ein menschliches Gehirn sicher h<strong>of</strong>fnungslos überfordert hätte.<br />

Auch das Gebiss der Gestalt machte keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck: schwarze, scharf<br />

glänzende und viel zu lange Zähne konnten es in Sachen Hässlichkeit durch<strong>aus</strong> mit Laidos eigenem<br />

Gebiss aufnehmen.<br />

Der ganze Körper <strong>des</strong> Wesens war zu<strong>dem</strong> mit schwarzen Schuppen überzogen, was dann auch den<br />

letzten Zweifel daran beseitigte, dass es sich bei diesem Monstrum nicht um einen Menschen<br />

handelte.<br />

Jeder der beiden Besucher für sich machte also schon einen mehr als merkwürdigen Eindruck. Das<br />

Seltsamste an ihnen jedoch war die Tatsache, dass Laido sie zu kennen glaubte: nicht vom optischen<br />

Erscheinungsbild her, den Kern jedoch, das Innerste, glaubte er zu kennen...<br />

Und dann blickte ihn plötzlich eines der unzähligen Augen <strong>des</strong> Monstrums in eines s<strong>einer</strong> beiden<br />

eigenen Augen und Laido erkannte den Glanz darin, dieses rötlich schimmernde Glitzern, das ihn<br />

damals im Minental kurzzeitig in eine andere Welt teleportiert hatte...<br />

"Chuck."<br />

Langsam und schwerfällig drang das Wort <strong>aus</strong> seinem dämonischen Rachen in die Höhle hinein.<br />

Chuck, oder dieses Wesen, das einmal Chuck gewesen war, schien zu lächeln.<br />

Laidos Blick glitt zum Mann, den er <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> See gezogen hatte...er ahnte, nein, er wusste plötzlich,<br />

wen er da vor sich hatte.<br />

"Cyco."<br />

Wut brodelte in Laido und suchte einen Weg an die Oberfläche. Da waren diese beiden Idioten, die<br />

jeder für sich versucht hatten, ihm seine Stellung als Herrscher der Welt streitig zu machen und<br />

standen hier in s<strong>einer</strong> Höhle herum!<br />

"Laido, nicht wahr?", erwiderte Cyco und schritt langsam an ihn heran.<br />

"Ja", erwiderte Laido und entblößte sein Gebiss. "Freut mich, dass ihr gekommen seid...jetzt kann<br />

ich euch beide auf einmal vernichten!"<br />

Laido freute sich bereits auf den Geschmack <strong>des</strong> Menschenfleisches auf s<strong>einer</strong> Zunge ...oder<br />

zumin<strong>des</strong>t auf etwas, das Menschenfleisch h<strong>of</strong>fentlich recht nahe kam.<br />

Grinsend hob Cyco seine Hände: Eine rote Flamme in der linken und eine blaue in der Rechten.<br />

Laido und Chuck hatten nicht die blasseste Ahnung wie mächtig der folgende Zauber war. Eine<br />

purpurne Welle breitete sich mit großer Geschwindikeit von Cyco in alle 4 Himmelsrichtungen <strong>aus</strong>.<br />

Eine absolut tötliche Welle.<br />

Nur durch seine übermenschlichen Reflexe konnte Chuck überleben: Er schoss geradewegs an die<br />

hohe Decke und krallte sich dort oben fest. Während die magische Welle gerade eben über die<br />

Stelle vorbeischoss, wo er vor <strong>einer</strong> Sekunde gestanden hatte.<br />

Laido hatte k<strong>einer</strong>lei Probleme dieser Art: Die Welle ging einfach durch ihn hindurch.<br />

Er grinste.<br />

Kurz schien Cycos Gesicht Überraschung <strong>aus</strong>zudrücken, dann sagte er ruhig: "Ich hatte fast


vergessen, dass die Zauber Beliars keine Wirkung gegen seine Diener haben".<br />

"Ich diene Beliar nicht, ich diene nur mir selbst!", brüllte Laido.<br />

Kaum hatte er dies von sich gegeben spürte er wie etwas auf seinem Kopf und seinen Schultern<br />

landete und versuchte ihm mit Krallen den Hals aufzuschlitzen.<br />

Da Dämonen eine ziemlich dicke und zähe Haut haben, war das ein sehr zZeitaufwendiges<br />

Unterfangen.<br />

Ohne groß nachzudenken schlug Laido kräftig mit den Flügeln und stieg nach oben. Chuck hatte<br />

keine Zeit wegzuspringen und krachte mit <strong>dem</strong> Kopf vorr<strong>aus</strong> in die Höhlendecke. Staub und<br />

kl<strong>einer</strong>e Gesteinsbrocken rieselten herunter. Blitzschnell krallte sich Chuck mit beiden Händen an<br />

der Decke fest,<br />

stieß Laido mit den Beinen nach unten, brachte sich in die Waagerechte und zog dabei den Kopf<br />

her<strong>aus</strong>. Wütend sah er auf Laido herab, wobei er nicht einmal den Kopf drehen musste. Einige der<br />

vielen Augen hatten ihren glanz verloren und waren geplatzt. Doch sie schienen ganz langsam<br />

wieder zu heilen. Laido brüllte und schoss auf Chuck zu. Dieser sprang blitzschnell davon drehte<br />

sich im Fall herum und schlitzte dabei einen von Laidos Flügeln<br />

auf. Es war nur ein ganz kl<strong>einer</strong> Riss, doch der Dämon brüllte laut, vorallem vor Wut. Er schoss<br />

wieder auf Chuck herab. Laido war zwar extrem stark und robust und vorallem konnte er fliegen,<br />

aber verglichen mit Chuck bewegte er sich wie eine Schildkröte. Er griff immer wieder ins Leere.<br />

Doch plötzlich gelang es ihm Chuck zu schnappen. Mit s<strong>einer</strong> heftigen Pranke traf er ihn seitlich am<br />

Kopf. Dem leicht benommenen Chuck blieb aber keine P<strong>aus</strong>e: die andere traf ihn mit noch mehr<br />

Wucht. Mit Mühe und Not schaffte es Chuck sich unter <strong>dem</strong> dritten Hieb wegzuducken. Aus dieser<br />

Hocke schnellte er dann hoch und biss sich an Laidos Kehle fest. Laidos dicke Dämonenhaut<br />

schützte ihn vor Verletzungen, doch sie würde nicht ewig halten.<br />

Der Dämon geriet in leichte Panik und Schlug verzweifelt auf die schwarze Gestalt ein, die an<br />

s<strong>einer</strong> Kehle hing.<br />

Der erste Schlag traf Chuck am Rücken, doch er ließ nicht locker.<br />

Der zweite Schlag, man hörte das Brechen einiger Knochen.<br />

Beim dritten Treffer kamen noch mehr unheimliche Geräusche. Doch dies alles war vergebens und<br />

mit einem Augenblick hatten sich Chucks scharfe Zähne durch den dicken Hals <strong>des</strong> Dämons gebort<br />

und rissen ein Stück <strong>des</strong> Fleisches her<strong>aus</strong>.<br />

Eine schwarze Blutfontäne sprudelte <strong>aus</strong> Laidos Hals und mit schmerzverzerrtem Gesicht taumelte<br />

er gegen eine Wand und versuchte die Wunde zuzudrücken.<br />

Chuck brach wärend<strong>des</strong>sen zusammen.<br />

Cyco klatschte.<br />

"Appl<strong>aus</strong>, das war ein toller Kampf! Sehr spannend!"<br />

Chuck sah ihn an (eigentlich sah er immer alle an)<br />

Laido gurgelte unter Schmerzen: "Was willst du?"<br />

"Ich habe da einen Vorschlag für euch..."<br />

Nach<strong>dem</strong> Cyco seinen Zauber gewirkt und den Fehler erkannt hatte, sah er zu, wie die beiden<br />

anderen sich, als wären sie allein, gegenseitig bekämpften. Eine Weile sah der dunkle Krieger <strong>dem</strong><br />

sinnfreien Treiben zu, klatschte dann in die Hände.<br />

"Appl<strong>aus</strong>, das war ein toller Kampf! Sehr spannend!"<br />

Der vieläugige Humanoide schien seine Konzentration auf den Krieger zu wenden, der Dämon<br />

grunzte mit schmerzverzerrten Zügen:<br />

"Was willst du?"<br />

Der finstere Streiter sah erst den einen, dann den anderen Kämpfer an. Dann antwortete er.<br />

"Ich habe da einen Vorschlag für euch. Wie mir scheinen will, verfolgen wir alle das gleiche Ziel,<br />

gehören alle derselben Armee an, folgen alle ..."<br />

Er unterbrach die Widerworte <strong>des</strong> Dämons mit <strong>einer</strong> Handbewegung.


"... folgen alle Beliar. Wir sind uns also nicht sonderlich unähnlich. Ich sage: Vereinigen wir<br />

unsere Kräfte! Ich gebe euch Magie, ihr gebt mir Blut! Streiten wir gemeinsam ..."<br />

Er sah die beiden anderen Kreaturen an. Diese ließen voneinander ab, beäugten sich aber dennoch<br />

misstrauisch. Dann ergriff der Dämon das Wort.<br />

"Warum erwartest du, dass ich dir traue?"<br />

"Das erwarte ich nicht. Von mir <strong>aus</strong> könnt ihr euch zu Tode prügeln ... meine Pläne würde ich so<br />

oder so erreichen. Nur wird es mit eurer Hilfe schneller gehen .... und gut für euch sein."<br />

Die beiden Geschöpfe nickten. Cyco hielt ihnen eine Hand hin, zögerlich schlugen sie ein. Starke<br />

Magie durchfloss sie.<br />

Es war ein Fingerzeig Adanos, da war Ork sich sicher.<br />

Erhatte gerade relativ gleichgültig seine Aufzeichnungen durchblättert ob er nicht noch irgendwo<br />

einige Giftmischungen hatte, denn sein Blutkappen-Extrakt war zu gr<strong>aus</strong>am und vor allem zu<br />

wertvoll um es an je<strong>dem</strong> einfachen Gegner zu verwenden. Also wäre ein einfacheres Gift welchen<br />

vielleicht nur lähmte oder zu Übelkeit oder Ohnmacht führte sicherlich besser.<br />

Aber wie durch Zufall war er auf etwas ganz anderes gestoßen.<br />

Ein Bin<strong>dem</strong>ittel für den Verwandlungstrank. Er hatte schon weiterblättern wollen als er die Seite<br />

mit diversen Bin<strong>dem</strong>itteln aufgeschlagen, hatte als ihm neben Feldknöterich und Kronstöckel auch<br />

die seltene Sonnenaloe ins Auge fiel.<br />

Wie konnte er diese Pflanze nur vergessen ? Eigentlich hätte er da doch eher drauf kommen<br />

müssen. "Aber dafür ich ja zum Glück haben Aufzeichnungen." murmelte Ork.<br />

Jetzt war er schon dabei den Trank zu brauen, denn zum Glück hatte er noch ein kleines Paket mit<br />

getrockneter Sonnenaloe <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Minental.<br />

Auch wenn dieses leider bereits zur Neige ging. Aber er würde sicherlich neue finden. Vielleicht<br />

hatte er ja auch in der Stadt Glück, wo er als Mensch sicherlich nicht auffallen würde.<br />

Notfalls wusste er aber auch wo zu suchen war: in der Nähe von Trollen, am besten schwarzen<br />

Trollen. Genauer gesagt in deren Exkrementen.<br />

Aber er würde dieses ekligen Job gerne auf sich nehmen, wenns dafür wenigstens Nachschub an<br />

Sonnenaloe gäbe.<br />

Momentan köchelte sein Trank bereits munter vor sich hin, in <strong>dem</strong> sich neben Sonnenaloe auch<br />

menschliches Blut und Haare, eine Prise Schwefel, ein Heiltrank und vor allem ein paar zerstückelte<br />

Äpfel mit Honig (zur geschmacklichen Verbesserung) befanden. Natürlich hatte er sich auch schon<br />

ein passen<strong>des</strong> Versuchsobjekt besorgt: Einen sehr verwirrten Scavenger, welcher jetzt sher<br />

unzufrieden <strong>aus</strong> seinem kleinen Holzkäfig schaute.<br />

"Tuen mir leid, mein Freund...aber ich nicht können riskieren Nebenwirkung. Darum du werden<br />

probieren zuerst. Reine Vorsichtsmaßnahme."<br />

Es tat Ork wiklich Leid um den grossen Vogel, aber so eine Neuentwicklung zu probieren ohne sie<br />

vorher zu testen war zu gefährlich. H<strong>of</strong>fentlich würde <strong>dem</strong> Scavenger nichts passieren, er würde<br />

sich selbst ewig Vorwürfe machen, wenn jemand durch seine Forschungen sterben müsste.<br />

Inzwichen hatte er die Flasche mit <strong>dem</strong> brodelnden Extrakt von der Flamme genommen und war<br />

zum Scavenger Käfig gegangen.<br />

Jetzt kam der Teil den er am me<strong>ist</strong>en hasste:<br />

Er sprach ruhig auf den Vogel ein und streichelte sein Gefieder.<br />

Langsam wurde der Scavenger ruhiger undhielt jetzt still.<br />

Darauf hatte Ork gewartet; erpackte den Kopf <strong>des</strong> Vogels und flößte ihm einige Tropfen mit Gewalt<br />

ein.<br />

Unter <strong>dem</strong> griff hatte der Scavenger keine Wahl, er musste schlucken.<br />

Im selben Moment begann dieser sich zu winden und zu krächzen.<br />

Gleichzeitig veränderte sich der Körper, die Federn verschwanden, auch der große Schnabel und die<br />

langen Beine wurden zun zu einem gleichmäßigen Körper. Einem menschlichen Körper.<br />

Ork konnte es nicht fassen, in seinem Käfig lag jetzt ein Mensch welcher wie der Bandit <strong>aus</strong>sah<br />

<strong>des</strong>sen Haare und Blut er zur Zubereitung genommen hatte. "Naja, waren zu erwarten. Wäre seltsam


wenn völlig anderes Aussehen<br />

annehmen würde."<br />

Jedenfalls war der Trank wirksam.<br />

Aber vorher würde er noch warten ob sich der Vogel auch Planungsgemäß zurückverwandeln<br />

würde.<br />

Nach etwa 30 Minuten war es soweit, langsam wuchsen <strong>dem</strong> Menschen wieder graue, harte Federn<br />

und der Kopf wurde wieder länglich mit Schnabel.<br />

Jetzt lag wieder ein ganz gewöhnlicher Scavenger im Käfig.<br />

Ork war zufrieden, der Test war ein voller Erfolg.<br />

Er öffnete den Käfig und entliess den Scavenger in die Freiheit.<br />

So schnell wie er konnte nahm der Vogel laut kreischend reiß<strong>aus</strong>.<br />

Auch sein natürliches Verhalten schien in Ordnung zu sein.<br />

Jetzt musste er es <strong>aus</strong>testen, 3 Tropfen <strong>des</strong> Trankes hatten für etwa 30 Minuten gereicht. Wenn er<br />

seine Freunde finden wollte und in der Stadt nach einem Alchem<strong>ist</strong>en suchen würde bräuchte er<br />

sicher 5 Stunden.<br />

Das entsprach 30 Tropfen.<br />

Langsam füllte er besagte Menge in ein kleines Trinkgefäß und leerte es in einem Zug.<br />

Zuerst fühlte er nur ein Kribbeln.<br />

Doch dann merkte er wie er wuchs und seine leicht gebückte Haltung aufrecht wurde.<br />

Auch seine Arme und Beine wurden dünner, dafür aber auch irgendwie muskulöser.<br />

Das dichte Haarkleid verschwand, er hatte jetzt nur noch glatte Haut.<br />

Kurz danach war die Verwandlung abgeschlossen, statt eines Orks stand nun ein Ebenbild <strong>des</strong><br />

getöteten Banditen in der Höhle.<br />

Dabei fiel Ork noch etwas ein, so konnte er sich nicht dr<strong>aus</strong>sen blicken lassen, er brauchte zunächst<br />

Menschenkleidung.<br />

Zum einen würden seine orkischen Kleider in dieser Gestalt nicht passen und die anderen Menschen<br />

würden ihn sicherlich sehr verwundert anschauen wenn er nackt durch die Stadt marschierte.<br />

Aber zum Glück hatte der Bandit noch Kleidung an, und da er ein perfektes Ebenbild war würde sie<br />

ihm auf ebenso perfekt passen.<br />

Wenig später verließ Ork sein Labor, nicht ohne den Eingang zur Höhle hinter Zweigen und<br />

Blättern zu verstecken und <strong>aus</strong>ser<strong>dem</strong> einen sehr unangenehmen Gestankstrank im Eingangsbereich<br />

zu verschütten, welcher je<strong>des</strong> Tier wahrscheinlich mit Ekel davonrennen lassen würde.<br />

Nun war alles fertig, Ork machte sich auf den Weg in die Stadt.<br />

Es ging am Waldrand entlang, in einiger Entfernung am Leuchtturm vorbei, und dann den steilen<br />

Felspfad hinab, von wo er bereits einen guten Blick auf die äußerst beeindruckende Stadt hatte.<br />

Wenig später kam er am Stadttor an.<br />

Im ersten Moment fürchtete er dass die Stadtwachen ihn aufhalten oder angreifen würden, aber<br />

nichts geschah.<br />

Unbehelligt ließen sie ihn passieren und Ork sah zum ersten Mal den Marktplatz von Khorinis.<br />

Knurrend ließ sich Laido auf seinem Fellhaufen nieder und wischte sich mit der Klaue einen<br />

Schwall Blut vom Hals. Der Schmerz ließ langsam nach und er spürte, dass sein natürlicher<br />

Regenerationsprozess bereits eingesetzt hatte - s<strong>of</strong>ern man irgendetwas an einem Dämonen als<br />

natürlich bezeichnen konnte.<br />

Wirklich wohl war ihm nicht dabei, dass er sich mit Cyco und Chuck verbündet hatte - er wusste<br />

nur zu gut, dass beide ihre eigenen Pläne verfolgten...und Laido hatte gewiss nicht vor, die<br />

Weltherrschaft mit Beliar oder seinen Dienern zu teilen.<br />

Somit würde irgendwann sicher die Zeit kommen, sich von seinen beiden Verbündeten zu<br />

trennen...auf eher ungemütliche Weise vermutlich.<br />

Fürs erste jedoch konnten ihm Chuck und Cyco sicher noch nützlich sein: ein dunkler Krieger mit<br />

magischen Fähigkeiten und ein enorm flinkes Vampirwesen in Verbindung mit Laidos überragender<br />

Intelligenz...ein solches Bündnis konnte nur Erfolg haben.


Cyco und Chuck ließen sich nun neben Laido auf <strong>dem</strong> Boden nieder und machten sich daran, die<br />

nächsten Schritte zu planen.<br />

"Wr brchn mhr Ntrsttzng", brachte Chuck hervor, während er Cyco, Laido, seine linke Kralle und<br />

einen Knochenhaufen mit jeweils ein paar Augen fixierte.<br />

"Mehr Unterstützung?", knurrte Laido und wischte seine blutverschmierte Kralle an einem<br />

Fellfetzen ab. "Keine Söldner jedenfalls. Zwei Verbündete, denen ich nicht trauen kann, reichen<br />

mir."<br />

"Söldner?", wiederholte Cyco kopfschüttelnd. "Wer denkt denn an Söldner? Unseren ersten Diener<br />

werden wir bereits in Kürze empfangen dürfen...und er wird uns mit Sicherheit treu ergeben sein."<br />

Grade als Ork weiter in die Stadt gehen wollte spürte er wie ihn Jemand festhielt.<br />

"Hey, warte doch mal mein Freund."<br />

Erschrocken drehte sich Ork um. Vor ihm stand eine der Torwachen.<br />

"Warum stehst du hier so unschlüssig herum ?"<br />

"Ich suchen Alchem<strong>ist</strong>."<br />

"Was <strong>ist</strong> denn das für eine Sprache ? Sagmal wo kommst du eigentlich her ?"<br />

Der Blick <strong>des</strong> Wächters wurde misstrauich.<br />

"Kommen von südliche Inseln...darum auch nicht sprechen so deutlich, wir da unten haben andere<br />

Sprachform."<br />

"Von den südlichen Inseln also ? Wie lange b<strong>ist</strong> du schon hier ?"<br />

Ork begann zu schwitzen, jetzt wurde es brenzlig.<br />

"Ein paar Wochen."<br />

"So ? Und warum habe ich dich dann noch nie in der Stadt gesehen ?"<br />

"Habe dr<strong>aus</strong>sen auf den Höfen gearbeitet, bei Bauer."<br />

"Soso, bei einem Bauern also...wie hieß denn der Bauer ?"<br />

Jetzt war es soweit, Ork saß in der Falle. Was war jetzt zu tun ? Sollte er fliehen ?<br />

"Hallo ? Na mein Freund, wie hieß der Bauer ?"<br />

"Weiß nicht, haben vergessen."<br />

Das war eine erbärmliche Ausrede, das wusste Ork. Und auch der Wachmann wusste es:<br />

"Naja gut, dann werden wir mal sehen ob dein Gedächtnis wieder zurückkommt -im Gefängnis."<br />

"Nein warten, ich können alles erklären. Ich seien Alchem<strong>ist</strong>."<br />

"Erst Bauer, dann Alchem<strong>ist</strong>...was b<strong>ist</strong> du als nächstes ? Paladin ?"<br />

Der Milizsoldat stellte sich vor Ork.<br />

"Tja, entweder du lässt dich freiwillig abführen...oder ich muss dich erst niederprügeln. Die erste<br />

Methode <strong>ist</strong> einfacher für dich, also ergib dich lieber."<br />

Ork sah ein dass er keine Chance hatte, die zweite Torwache war inzwischen auch zu ihm<br />

gekommen und hinter ihm hatten sich auch einige Soldaten aufgebaut, welche <strong>of</strong>fensichtlich schon<br />

von weitem gesehen hatte was los war.<br />

"Ich ergeben mich."<br />

"Kluges Kerlchen...dann komm mal mit."<br />

Ork wurde von den Milizen abgeführt und fand sich wenig später in <strong>einer</strong> kleinen Zelle wieder,<br />

welche mit einem stabilen Eisengitter gesichert und von einem leicht bulligen Wachsoldaten<br />

bewacht wurde.<br />

Ork liess sich resigniert auf den Boden fallen.<br />

Seine einzige H<strong>of</strong>fnung war ein Wunder -denn wenn er sich erstmal in einen Ork<br />

zurückverwandelte war alles <strong>aus</strong>.<br />

Noch hatte er schätzungsweise 4 Einhalb Stunden...aber er zweifelte dass er hier jemals wieder<br />

lebendig r<strong>aus</strong>käme...<br />

Hero war gähnend langweilig. Die Zeit verkroch wie eine müde Fleischwanze. Und eine müde<br />

Fleischwanze bewegte sich nicht. Selbst Chip war schon wieder eingeschlafen. Doch dann passierte<br />

trotz<strong>dem</strong> etwas besonderes...<br />

Ein Novize stürmte völlig außer Atem herein. "Ehrenwerter Wassermagier? Eine Botschaft ... von


Hyglas." keuchte er. Der <strong>ist</strong> gerannt als ob Beliar selbst hinter ihm her wäre! dachte Hero, bis er<br />

darauf kam, das das eine alte Formuliereung war und so korrigierte er sie schnell um und dachte<br />

statt<strong>des</strong>sen: Der <strong>ist</strong> gerannt als ob Innos ihm Feuer unterm Hintern gemacht hatte! Und Adanos<br />

sprach, er sei zufrieden, und Hero wart zufrieden.<br />

"Wie lautet die Botschaft?" Der Novize sagte nichts mehr, er schmiss einen dicken Briefumschlag<br />

zu Hero und stütze sich auf der <strong>The</strong>ke ab und brachte etwas hervor, das etwas befremdlich klang:<br />

"Wirr, ein Barr, abbi schrellai."<br />

Hero wusste nicht, was das auf Novizisch heißt, und es kümmerte ihn nicht sonderlich. Er öffnete<br />

statt<strong>des</strong>sen den Brief. Neben einem kleinen, magischen Stückchen Papier, das zweifellos Karras in<br />

den Umschlag geschmuggelt hatte, da es einen "Was sagt ein Scavenger zum anderen?"-Fragewitz<br />

mit der spannenden "Gar nichts, Scavenger können nicht reden!"-Antwort enthielt, war eine hastig<br />

gekritzelte, über<strong>aus</strong> interessante (und wirklich interessante Nachricht. Wollt ich nur mal sagen, kann<br />

man ja, als Autor) Nachricht und eine her<strong>aus</strong>gerissene Seite <strong>aus</strong> einem Buch drin enthalten. Die<br />

Notiz besagte, das die Buchseite einen ähnlichen Vorfall wie den in der Stadt beschrieb. Hero<br />

machte große Augen, als er sich die Seite durchlas.<br />

Er hatte keine Zeit zu verlieren, er musste s<strong>of</strong>ort zur Stadt. Er verabschiedete sich kurz von <strong>dem</strong><br />

verblüfften Thormant, der nach einem kleinen Spaziergang wieder herein kam und lief mit großen<br />

Schritten zur Stadt. Und Hero <strong>ist</strong> gerannt als hätten mich die Blutfliegen... Ähh, ja.<br />

Kurze Zeit später kam der Wassermagier in der Stadt an. "Hey, Diebe können hier nicht rein!" sagte<br />

die aufgeschreckte (<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Schlaf aufgeschreckte) Wache zu ihm, aber er beachtete sie gar nicht<br />

sondern lief direkt in die Kaserne.<br />

Lord Andre war verblüfft. "Ein Vampir? Ich wusste gar nicht, das es solche Dinger wirklich gibt."<br />

"Egal, wichtig <strong>ist</strong>, das ihr die Wachposten in der Nacht verstärkt. Wer weiß, ob er wieder<br />

zuschlagen wird..." "Ja, letzte Nacht hat es einen Milizsoldaten erwischt. Heut Morgen war was los,<br />

die Menge hat sich vorhin erst verflüchtigt."<br />

Hero wollte gerade wieder gehen, als er jemanden in <strong>einer</strong> bekannten Tonlage jammern hörte, und<br />

zwar <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> Zelle. "Bei Adanos... Das kann nicht sein!" doch als er sich umdrehte saß da ein<br />

Mensch in der Zelle. Hero wollte sich gerade wieder abwenden, als der selbe Mensch in dieser<br />

Tonlage sprach, und es kleine Einbildung war. Man kann sich vorstellen, das Hero vollkommen<br />

erschüttert war. "Darf ich mit <strong>dem</strong> Gefangenem reden? Allein?"<br />

Natürlich durfte er, einem Magier hatte man keinen Wunsch abzuschlagen, egal von welchem<br />

Orden.<br />

"Ork, was bei den Göttern machst du hier? Und warum siehst du wie ein Mensch <strong>aus</strong>?" flüsterte er<br />

leise. "Ich haben einen Verwandlungstrank zu Mensch, aber Wachen mich gefangen nehmen, weil<br />

ich nicht sagen konnte, bei welchem Bauer ich arbeiten." Hero verstand kein Wort, aber für ihn war<br />

klar, das er Ork da r<strong>aus</strong> bringen musste. "Wie lange reicht der Trank noch?" "Noch 4 Stunden."<br />

Hero dachte nach. Mmh, das sollte eigentlich reichen, wenn ich dich gleich hier her<strong>aus</strong> hole.<br />

Außer<strong>dem</strong> kann man den Leute in der Taverne vertrauen. Also, warte hier." Nach <strong>einer</strong> kurzen,<br />

heftigen Unterhaltung mit Lord Andre, kam es dazu, das Hero um Ork kämpfen musste. Mit einem<br />

Schwert gegen Andre.<br />

Sie standen auf den Kampfplatz, und Wulfgar eröffnete den Kampf. Hero startete einen Angriff und<br />

*kabuff, peng! Blasch! Klirr* "Au!" "Schlag, Stoß, Hau!* "Autsch!" "ARGH!" *Klirr* "Guck mal<br />

da!" "Häh?" *schubs* "So." *Gewinn* *Ork <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Käfig hol* Äh, wir machen normal weiter:<br />

Nach<strong>dem</strong> Hero Ork befreit hatte, machten sie sich zusammen auf den Weg zurück zur Taverne,<br />

doch das war nicht unproblematisch. Die Milizen waren sichtlich sauer und wollten Hero und Ork<br />

mit allen Mitteln aufhalten. Hero hatte ohnehin Glück, das Andre auf seinen Trick herein gefallen<br />

war. Um ein Haar hätte der Schwertme<strong>ist</strong>er ihn besiegt. Wulfgar war es noch, der die Milizen so<br />

lange zuückhalten koonnte, das die beiden zum Hafenviertel fliehen konnten, von dort <strong>aus</strong> wieder<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Südtor, was auch nicht ohne das Aneinandergeraten mit einigen Milizen ging. Gerade, als<br />

Hero und Ork <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Tor stürmen wollten, schnitten ihnen 5 Milizen den weg ab. "Hey, Leute.<br />

Kommt, ich will euch nicht angreifen." "Aber wir dich!" kam es von ihnen, und schon musste Hero


sich unter einem Schlag ducken und zog rasch mein Schwert. Ork hatte sich mit bloßen Händen auf<br />

2 Milizen geworfen, während Hero sich unter zweien hinwegduckte und sie schubste. "Schnell!"<br />

rief er und sprang in den Graben, Ork folgte. Beide rannten los, bis sie an der anderen Seite der<br />

Stadt an eine Treppe kamen, die zu <strong>dem</strong> Weg hoch zur Taverne führte. Dort liefen sie keuchend<br />

hoch in Richtung Taverne, die Milizen hatten sie abgeschüttelt.<br />

Vor der Taverne ruhten sie sich erstmal kurz <strong>aus</strong>, gingen dann rein und erzählten allen Anwesenden<br />

(also Thormant, Chip und Stone, der auch schon da war) was passierte.<br />

'' Dir passieren auch Sachen.'' sagte Thormant lachend zu Ork,'' Ist jetzt deine Höhle wenigstens<br />

schön eingerichtet ?'' Orc nickte.'' Seien schon schön Labor, mit viel neuen Tränken.'' Der Ork in<br />

Menschengestalt wandte sich wieder den anderen zu.<br />

Töte sie....<br />

Da war sie wieder diese Stimme. Könnte sie nicht einfach volkommen verschwinden. Er versuchte<br />

die finstere Präsenz <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Kopf zu verbannen.<br />

''Versuche es erst gar nicht, ich bin zu mächtig für einen Lichanbeter wie dich.'' Die Stimme lachte<br />

schallend in seinem Kopf,'' Ich sage dir nur eins Thormant, diene mir und du wirst mich los sein.''<br />

Der Magier zuckte vor einem plötzlichen Anflug von immerwährender Migräne zusammen. Gegner<br />

<strong>aus</strong> Fleisch und Blut kann er besiegen, nicht aber etwas was vielleicht nur in seinen Gedanken<br />

umherschwirrte.<br />

Plötzlich verlor er den Boden unter seinen Füßen. Er hörte nur noch die anderen wie sie seinen<br />

Namen riefen.<br />

Vor im tat sich eine schwarze Leere auf. Er musste wegen dieser Übermacht an Macht Beliar's<br />

würgen.<br />

'' Also, jetzt sind wir ungestört, du und ich mein Freund.'' sagte die körperlose Stimme.<br />

'' Wieso nennst du mich Freund, ich kenne dich nicht.'' antwortete Thormant misstrauisch.<br />

'' Doch, du kennst mich, ich bin deine zweite Seite, das immer ex<strong>ist</strong>ierende Böse in dir. Alle<br />

Emotionen <strong>des</strong> Bösen in dir werden von mir <strong>aus</strong>gelöst.'' Thormant schwieg.<br />

'' Na los Freund...oder eher Bruder, diene mir und du wirst belohnt, reich belohnt.'' Der Feuermagier<br />

überlegte. Die Stimme schien seine Schwächen zu kennen, das er zum Teil nicht gerade ungierig<br />

<strong>ist</strong>.'' Was für eine Belohnung ?'' fragte er und schaute ins nichts.<br />

'' Ich weiß nicht.'' sagte die Stimme,'' Ewige Jugend, Reichtum oder Ruhm, was du willst.'' Thormant<br />

nickte.'' Und was wenn ich mich weigere ?''<br />

Die Stimme lachte wieder schallend.'' Dann kann ich dich in den ewigen Wahnsinn stürzen, du hast<br />

die Wahl.''<br />

Thormant überlegte hin und her. Lieber etwas unbekanntem Dienen, als in den Wahnsinn zu fallen.<br />

Er hatte sich entschieden.'' Gut.''<br />

Thormant wachte auf, er stand mit einem Sprung wieder auf. Sein gesammtes Erscheinungbild hatte<br />

sich verändert. Seine Augen(von einstigem hellblau) nun in stechen<strong>dem</strong> Rot-Schwarz, saßen in<br />

einem völlig neuen Gesicht. Er schien um viele Jahre gejüngert zu sein, gute 20 Jahre. Auch seine<br />

Robe hatte ein dunkles Schwarz angenomme und die gelblich-orangene Flamme auf <strong>dem</strong> Gürtel<br />

erstrahlte in einem grellen Lila.<br />

''Ich diene dir.''<br />

Alle Umstehenden hatten natürlich s<strong>of</strong>ort bemerkt dass Thormant neben <strong>einer</strong> Verjüngung und


dämonicher Augenfarbe nun auch eine neue Robe trug.<br />

Entsetzt starrten sie alle den Magier an.<br />

"Thormant...was <strong>ist</strong> mit dir ?" fragte Stone.<br />

"ZURÜCK, ALLE ZURÜCK." schrie Hero. "Ich spüre eine dunkle Präsens in ihm. Jemand muss<br />

ihn kontrollieren. Wir müssen..."<br />

In <strong>dem</strong> Moment fl<strong>of</strong> Thormant plötzlich auf den Boden, hinter ihm stand Ork, bzw. Mensch-Ork,<br />

welcher den Magier mit einem kräftigen Ellenbogenschlag ins Land der Träume befördert hatte.<br />

"Müssen etwas tun." beendete Ork Heros Satz.<br />

Allmählich wurde die Robe von Thormant wieder Rot und die dämoniche Aura verschwand.<br />

Allerdings kam auch das Alter wieder in den Körper zurück.<br />

Hero überlegte kurz, "Gut gemacht Ork, der Einfluss der Finsternis <strong>ist</strong> noch schwach in ihm. Aber<br />

wer immer ihn auch versucht auf die dunkle Seite zu ziehen, er wird es nochmal versuchen....wir<br />

brauchen etwas was seinen Ge<strong>ist</strong> reinigt...am besten wir bringen ihn ins Kloster."<br />

Stone war misstrauich, "Woher willst du wissen dass es nicht sein eigener Wille <strong>ist</strong> böse zu sein ?<br />

Vielleicht gibt es niemanden der ihn kontrolliert und es <strong>ist</strong> alles sein eigenes Werk."<br />

"Ich kenne Thormant. Ich weiß er würde niemals der dunklen Seite dienen...jedenfalls nicht <strong>aus</strong><br />

freien Stücken. Aber wir haben jetzt keine Zeit darüber zu reden, wir müssen ihn ins Kloster<br />

bringen. Los jetzt."<br />

Der Sonneuntergang ließ die dunklen Wolken <strong>des</strong> Minentals blutrot aufflammen, während die<br />

Schatten der Nacht ihr Netz über dieses trostlose Land zogen.<br />

Hoch droben auf <strong>dem</strong> höchsten Berg in der Mitte <strong>des</strong> Tals, in einem Höhleneingang regte sich<br />

plötzlich etwas zwischen den kalten Steinen. Aus der Dunkelheit schob sich eine, von Regen und<br />

Sturm gezeichnete, beinahe unmenschliche Hand in Richtung <strong>des</strong> Lichtes, welches die letzten<br />

Sonnenstrahlen spendeten.<br />

Der Hand folgte ein Arm, welcher von <strong>einer</strong> vergilbten roten Rüstung bedeckt war. All dies ging<br />

langsam vor ich, wie in Zeitlupe. Als schließlich der letzte Sonnenstrahl <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Talkessel<br />

verschwand, erhob sich die Gestalt, welche ihre Kraft <strong>aus</strong> der Dunkelheit zu schöpfen schien.<br />

Sie war schrecklich anzusehen. Das Gesicht, wenn man es noch so nennen konnte, war gräulich<br />

angehaucht und keine Augen ruhten mehr in den Höhlen. Die Lippen, welche einst den Mund<br />

umschlossen, waren im Laufe der Zeit verfault und anstatt <strong>des</strong>sen befand sich unterhalb der<br />

schwach erkennbaren Andeutung <strong>einer</strong> Nase ein unförmiges Loch, welches von schwarzen,<br />

blutumrandeten Zähnen umringt war.<br />

Juan war auferstanden. Als seelenloser Untoter, der nur der leisen Stimme in seinem Kopf<br />

gehorchte. Die Magie <strong>des</strong> Tempels, welcher einst von Beliars Schergen erbaut worden war, war zu<br />

stark als dass jemand auf seinem Einflussbereich einfach sterben konnte. Als Juan von seinem<br />

Bewusstsein verlassen wurde, bemächtigte sich Beliar seines toten Körpers.<br />

Eine Zeitlang blieb dieses Wesen, welches einst ein stolzer Seefahrer gewesen war, reglos stehen<br />

und schien mit seinen leeren Augenhöhlen das nächtliche Minental zu betrachten, doch schließlich<br />

wandte es sich um und verschwand in der ewigen Stille und Dunkelheit der Höhle.<br />

Etwa zur selben Zeit. Am Waldrand zu Lobarts H<strong>of</strong>.<br />

" Vino! Sauf den Wein nicht immer selber! ", maulte Maleth und gab Vino einen Knuff auf die<br />

Schulter. Er, Vino und die anderen Bauern hatten sich zu <strong>einer</strong> Spontanorgie zusammengefunden<br />

und ließen den Alkohol in Strömen fließen als sie plötzlich ein metallisches Scheppern und ein<br />

leises Stöhnen <strong>aus</strong> einem Gebüsch vernahmen. Paul, der etwas Verfolgungswahn besaß fuhr s<strong>of</strong>ort<br />

auf. " Was war das? ", kreischte er. " Guuäärghääg! ", tönte es wieder <strong>aus</strong> der wilden Hecke. " Oh<br />

Nein. Wahrscheinlich ein auferstandenes Skelett! Ein Dämonenfürst! Ein Knochentroll in<br />

Rüstung! ... Häh? "<br />

Die Bauern sahen verständnisslos auf den Ritter der vor ihnen <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Gebüsch kroch.<br />

" Na endlich! Zivilisiertes Land! ", rief Chick erleichter auf als er auf allen Vieren <strong>aus</strong>gebreitet <strong>aus</strong><br />

den dornigen Ranken robbte und sich langsam umsah.


Er würde später lieber niemand erzählen das er gestern Abend den Weg verloren hatte, in <strong>einer</strong><br />

schlammigen Grube fast ertrunken wäre, mehreren Häschern wilder Waldmenschen im letzten<br />

Moment noch entkommen konnte und dann letztendlich und zu allem Überfluss noch durch einen<br />

von mörderisch dornigen Büschen bewohnten Wald<strong>aus</strong>läufer getaumelt war.<br />

" Hey Du! Wer oder was b<strong>ist</strong> du?. ", rief Lobart ihm misstrauisch zu und kam auf den am Boden<br />

keuchenden Chick zu. Dieser schien ihn anscheinend erst gerade bemerkt zu haben und glotze<br />

sichtlich erstaunt. " Äh... hi. ", ächzte er beim Aufstehen. " Sie können mir nicht zufällig sagen wo<br />

wir hier sind und ob Attila, der brutale Waldmenschenkönig, in der Nähe <strong>ist</strong>? " " Spinnst du? Wir<br />

sind hier gerade mal 5 Minuten von der Stadt entfernt. ", antwortete Lobart, " Und wer bei Beliar <strong>ist</strong><br />

Atilla? "<br />

" Niemand. " Chick klopfte sich den Staub von den Hosen und brüllte die Bauern an: " Was schauen<br />

sie so dämlich ?! Noch nie einen Paladin gesehen?! " Alle fuhren erschrocken zurück. " Und jetzt<br />

zeigen sie mir gefälligst den Weg zur Stadt! " " D.. da. ", Lobart zeigte mit der Hand auf die Mauern<br />

der Stadt. " Oh.. äh. Danke. " Chick wandte sich rasch ab und machte sich auf den Weg zur<br />

Taverne.<br />

Hero warf Orlan noch ein Trinkgeld zu und alle, mit Außnahme von Chip und Stone, machten sich<br />

auf ins Kloster. Chip wollte noch auf Chick warten und Stone hat sich angeschlossen, damit er nicht<br />

so alleine war.<br />

Im Kloster angekommen machte uns der Novize s<strong>of</strong>ort auf und als wir kurz darauf bei <strong>dem</strong><br />

bestürzten Pyrokar angekommen waren, rührte sich Thormant wieder. "Was... was <strong>ist</strong> passiert?"<br />

sagten zwei verschiedene Stimmen. Die eine gehörte Pyrokar, die andere Thormant, der dies leise<br />

und schwach sprach. Hero erzählte die Geschichte und Pyrokar wusste, was zu tun war. Er flößte<br />

Thormant einen seltsamen Trank ein. "Das sollte helfen, seinen Ge<strong>ist</strong> zu reinigen." "Danke<br />

Pyrokar." sagte Thormant, den der Trunk sehr erquickt hatte. "Gut, wenn jetzt alles ok <strong>ist</strong>, dann geh<br />

ich jetzt mal zu meinen Brüdern." sagte Hero. Er wollte endlich die anderen Magier wiedertreffen.<br />

"Ich kommen mit." sagte Ork. Pyrokar runzelte die Stirn und wunderte sich über den seltsamen<br />

Dialekt von Ork, sagte aber nichts. "Ich komme auch mit." meldete sich Thormant. "B<strong>ist</strong> du sicher?"<br />

fragte Hero. "Ja, mich interessiert, was der Kerl gestern dir gesagt hat." redete er mit einem<br />

Schmunzeln. "Nun gut, dann gehen wir."<br />

Es dauerte eine Weile, bis sie den Ort erreichen, den Hero auf der Karte markiert bekommen hatte,<br />

denn Ork machte alle 5 Meter kleine Abstecher in die Natur und kam mit einigen Pflanzen zurück.<br />

"Hier wachsen sehr viel." sagte er freudig, ein typischer Alchem<strong>ist</strong> halt. Eine ganze halbe Stunde<br />

hielt uns eine kleine, Pflanzenüberwucherte Ebene auf, auf die Ork sich stürzte und unter anderem<br />

mit einem Kronstöckel, einigen Goblin-Beeren udn Drachenwurzeln, 5 Feldknöterichen und <strong>einer</strong><br />

Menge anderer Pflanzen zurückkam, die er in seinen Beutel stopfte, der nie voll wird. Sonst hatten<br />

sie mit den Monster keine Probleme, es waren nur ein paar Scavenger und Wölfe, einmal auch ein<br />

Lurker und ein paar Goblins, aber sonst nichts weiter interessantes. Nur als sie kurz vor der<br />

Markierung waren, kam ihnen ein Snapper entgegen, der schon etwas mühevoller war. Doch einige<br />

schnell geschossene Feuerbälle und ein paar Eislanzen hatte ihn auch erledigt.<br />

Nun standen die drei vor der großen Ebene. Ork stierte sich glatt die Augen <strong>aus</strong>. Für einen<br />

Alchem<strong>ist</strong>en musste das das wahre Paradies sein, überall Pflanzen mit den verschiedensten<br />

Wirkungen. Hero betrachtete aber die alten Bauwerke mehr, die ihn sehr faszinierten. Eine große<br />

Pyramide war am anderem Ende <strong>des</strong> Tals, links von ihnen erhob sich ein kleines Gebäude, rechts<br />

eine Art Versammlungsplatz. Vor der Pyramide war eine Art Höhle <strong>aus</strong>gebuddelt worden.<br />

Thormant und Hero schritten direkt drauf zu und schleiften Ork mit, der drauf und dran war das<br />

ganze Tal abzugrasen.<br />

Thormant musste schmunzeln. Diese Stimme schien ihm irgendwie sympatisch..und vertraut. Er sah<br />

zu, wie Ork sich zu <strong>einer</strong> Pflanze beugte.


'' Ahh..das seien seltenes Schattenläuferd<strong>ist</strong>el...helfen gegen Migräne.''<br />

Ork zog die Pflanze <strong>aus</strong> der Erde und packte sie sich in die Tasche.<br />

Plötzlich fühlte er sie wieder. Die Präsenz <strong>des</strong> Bösen.<br />

Na mein Freund<br />

Thormant horchte auf und sah sich um. Hero und Ork waren gerade etwas abseits um sich eine alte<br />

Pyramide anzuschauen.<br />

'' Was <strong>ist</strong> den ?'' fragte der Feuermagier.<br />

Ich dachte du dienst mir<br />

'' Ich kann nichts dafür, der Ork hat mir einen Trank eingeflößt und mich kurzzeitig<br />

gereinigt...komisch nur das der Trank Pyrokar's nicht gewirkt hat...dieser Ork <strong>ist</strong> ein wirklich guter<br />

Trankmischer.''<br />

Hole mir die Ornamente<br />

''Was für Ornamente ?'' fragte Thormant<br />

Die Stimme klärte ihn auf, über die Ornamente und ein komisches Portal, welches in Khorinis<br />

liegen sollte.<br />

''Nagut, ich werde es versuchen...ähm wie soll ich dich rufen.''<br />

Denk einfach nur an die Stimme<br />

''Gut..wir sprechen uns.''<br />

damit war die Präsenz verschwunden und sein Verstand klar...klar mit einem eingefressenen Plan,<br />

die Ornamente zu holen und das Portal zu finden.<br />

''He ihr beiden, wartet.'' Rief Thormant Ork und Hero zu, die zu <strong>einer</strong> Grube spazierten.<br />

Es war inzwischen schon hell geworden und Chuck hatte sich zurückverwandelt, während Cyco<br />

ihnen den Plan erzählte:<br />

Es gab da ein verstecktes Portal auf der Insel. Diese führte wiederum zu einem längst vergessenen,<br />

verschollenen Tal.<br />

Doch um das Portal zu öffnen brächte man einen Schlüssel <strong>aus</strong> 4 Ornamenten.<br />

Das war das erste Problem.<br />

Auf der anderen seite würden irgendwo 3 Artefakte versteckt sein ,die von Beliar höchstpersönlich<br />

angefertigt worden waren: Je<strong>des</strong> der Artefakte, war jeweils für einen von ihnen bestimmt. Doch<br />

Cyco wusste nicht, wo genau sich diese Artefakte befanden. Dies war das zweite Problem.<br />

Diese Artefakte würden ihnen ihre Aufgabe viel leicher machen.<br />

Doch was diese Aufgabe konkret war, wollte er noch nicht verraten.<br />

"Hört sich interessant an!", sagte Chuck. "Aber ich glaub da gäbe es noch ein Problem: Ich brauche<br />

regelmäßig Blut. Ich weiß nicht was passiert wenn ich nicht an Blut komme, aber entweder werde<br />

ich völlig verrückt werden oder ich sterbe. Gibt es in diesem Tal genug Beute für mich?"<br />

"Keine Sorge!", beruhigte ihn Cyco. "Wir werden nicht die einzigen sein".


Und fing an dämonisch zu grinsen.<br />

Während Hero nach einem Eingang suchte, suchte Ork nach Pflanzen.<br />

"Wirst du wohl hierbleiben ?" Es war zum Verrücktwerden, Ork mochte ein genialer Alchem<strong>ist</strong> und<br />

würdevoller...ähh naja, zumin<strong>des</strong>t treuer Diener Adanos sein...aber sobald er ein paar Pflanzen<br />

rumstehen sah war es vorbei mit Vernunft und Verstand.<br />

Leider war Ork nicht der Einzige an <strong>dem</strong> momentan die Logik <strong>aus</strong>setzte; zu Heros Erstaunen<br />

entpuppte sich seine Höhle die er entdeckt hatte als Flopp, anstatt eines Eingangs war da nur eine<br />

Wand welche dick mit Moos und Pflanzen überwuchert war.<br />

"Verdammt, was soll das ? Wenn hier nicht der Eingang <strong>ist</strong> wo dann ?<br />

Ork erschien plötzlich im Eingang: "Ohh, Kadava Beeren....und Blutkresse."<br />

Hero verzog das Gesicht; "Müssen diese Kräuter denn immer solch wiederliche Namen haben ?"<br />

Ungerührt trabte Ork an der blauen robe vorbei und wollte sich grade die vermeintlichen Kräuter<br />

einstecken als er plötzlich innehielt.<br />

"Was <strong>ist</strong> los ?" wollte Hero wissen.<br />

"Los, alle schnell gehen hin<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> Höhle...leise."<br />

"Warum ? Was soll der M<strong>ist</strong> ?"<br />

"Kein M<strong>ist</strong>...Wand da bestehen <strong>aus</strong> Skelleten welche durch Erde und Pflanzen zu <strong>einer</strong> kompakten<br />

Masse vermengt haben...aber eine falsche Bewegung und sie können jederzeit erwachen<br />

wieder...also leise seien."<br />

Gerade als Ork und Hero <strong>aus</strong> der ersten kleinen Halle her<strong>aus</strong> gehen wollten, kam Thormant unter<br />

lauten poltern heran: "Hey, wo seid ihr denn? Ihr könnt doch nicht ohne mich da rein gehen!" Ork<br />

machte ein schmerzliches Gesicht, und das zurecht, denn hinter ihnen bewegte sich dieses komische<br />

Gebilde. Her<strong>aus</strong> kamen einige... Skellette... wenn amn sie so nennen mochte. Sie waren voll und<br />

ganz mit modriger Erde bedeckt und kamen auf die Abenteurer zu. "Nun siehst du, was du<br />

angerichtet hast!" raunte Hero Thormant zu und schleuderte einen Geysir auf die Angreifer, und<br />

<strong>einer</strong> von denen fiel in sich zusammen. Auch Thormant besann sich jetzt und neben Hero zischte<br />

ein Feuerball auf eines der Dinger. Doch jetzt waren sie zu nah für Magie. Ork warf ein kleines<br />

Fläschen auf die Skellete, es zersplitterte und ätzte eines völlig weg. Hero zog sein Schwert und<br />

schnitt eins in Scheiben. Ork warf ein weiteres Fläschchen und somit ward das letzte Skellet<br />

besiegt.<br />

Hero ging ein Licht auf... soll heißen, er beschwor eine kleine Lichtkugel, und sie sahen einige<br />

Pflanzen auf <strong>dem</strong> Boden liegen, die zuvor diese "lebende" Wand bewuchsen. Ork steckte die sich<br />

sogleich gierig ein, udn Hero betrat den Raum. Rechts ging ein Gang ab und Hero betrat ihn, gefolgt<br />

von Ork und Thormant.<br />

"Sieh mal an...<strong>of</strong>fensichtlich war diese Skelletwand eine Art Täuchungswall." Hero war erstaunt.<br />

Langsam gingen sie den staubigen Stollen weiter bis sie plötzlich erstaunt innehielten: Aus <strong>dem</strong><br />

zunächst noch kleinen, felsigen Tunnel wurde nun ein prächtiger Gang, welcher an den Wänden mit<br />

seltsamen Schriftzeichen bedeckt war die k<strong>einer</strong> entziffern konnte.<br />

"Was <strong>ist</strong> das für eine Sprache ? So etwas habe ich noch nie gesehen."<br />

Hero war fasziniertvon diesen kustvollen Steinarbeiten, denn erstaunlicherweise waren die<br />

Schriftzeichen nicht aufgemalt sondern hauchfein und unglaublich geschickt in die Wand gehauen<br />

worden.<br />

In stiller Bewunderung für die hochentwickelten Erbauer ging die sehr seltsame Truppe <strong>aus</strong> zwei<br />

Magiern und einem sehr zerlumpt <strong>aus</strong>sehenden Banditen welcher sich bald wieder ineinen Ork<br />

zurückverwandeln würde den Gang weiter entlang.<br />

Bald kamen sie in eine riesige Halle an deren Ende ein st<strong>einer</strong>ner Altar stand.<br />

Und nicht nur das: Davor standen -überall im Gewölbe verteilt- unzählige Steinstatuen.<br />

"Min<strong>des</strong>tens 80, wenn nicht sogar mehr als 100." dachte Hero.<br />

"Warum die da wohl stehen ? Dekoration ?"<br />

Irgendwie hatte Hero ein seltsames Gefühl, diese Steinstatuen waren ganz <strong>of</strong>fenbar gen<strong>aus</strong>o kustvoll


gearbeitet wie die Wände und die Schriftzeichen und dienten wohl auch der Dekoration...aber sie<br />

hatten etwas an sich. Etwas sehr ungewöhnliches...nur es war schwer zu sagen was.<br />

Eigentlicht hätte er auf "Bedrohung" getippt...aber was war schon bedrohlich an ein paar Statuen ?<br />

Wie absurd das auch klingen mag, Hero wurde wachsamer und schärfte seine Sinne. Er war sich<br />

sicher, das die anderen Wassermagier hier auch irgendwo sein mussten. Er entdeckte eine Tür an<br />

der linken Wand und Hero ging darauf zu. Als er die Tür öffnete, geschah etwas unglaubliches.<br />

Einige der Steinstatuen bewegten sich! Eine große Staubwolke wirbelte <strong>aus</strong>, und Hero reagierte<br />

blitzschnell, schubste Thormant und Ork in den Nebenraum herein und schloss die st<strong>einer</strong>ne Tür.<br />

Kurz darauf wurde sie erschüttert, die st<strong>einer</strong>nen Wesen warfen sich mit aller Kraft dagegen. Sie<br />

waren in einem Raum, an <strong>dem</strong> rechts eine weitere Tür abging, die jedoch nicht geschlossen sondern<br />

sperrangelweit <strong>of</strong>fen stand. Hinten links ging ein Gang ab. "Stützt die Tür ab!" rief Hero. Er blickte<br />

sich hektisch um, und er sah eine Rettung. Hämmer. Nur ein paar Meter neben ihnen. Er machte die<br />

anderen auf den Umstand aufmerksam und schnellte selbst dorthin. Er kam mit drei großen<br />

Kriegshämmern zurück. Einen davon drückte er Ork in die Hände, den zweiten bekam Thormant,<br />

der ein wenig Mühe hatte, das schwere Kampfgerät zu haltten, doch er ließ sich nichts anmerken.<br />

Sie sprangen von der Tür weg, genau in diesem Moment wurde sie aufgebrochen udn ein paar der<br />

Steinwesen kamen her<strong>aus</strong>. Zweifellos wurden sie von den Bauern <strong>des</strong> Tempels erschaffen, denn sie<br />

hatten dieselben Schriftzeichen am Körper wie die Mauern. Hero zerschmetterte mit einem<br />

wuchtigen Hammerschlag den ersten von den Monstern, ein zweiter wurde von Ork erledigt und der<br />

dritte stolperte über die Überreste s<strong>einer</strong> beiden zerstörten Artgenossen, fiel und zerbrach. Nach<br />

kurzem Gerangel ohne nennenswerten Verletzungen waren die Wesen besiegt. Thormant ließ den<br />

Hammer fallen, der zwei Zentimeter neben seinem Fuß aufschlug und Hero legte ihn ebenfalls<br />

wieder auf den Boden, doch Ork fand noch einen grüßeren Hammer mit dicken Stiel und einem<br />

großen Kopf, der er behielt. Er wollte ihn als Waffe behalten. Wenn er wieder zu einem Ork werden<br />

würde, so konnte er diese Waffe sicherlich gut führen.<br />

"Bei Adanos, was <strong>ist</strong> hier los?" Auf Heros Gesicht machte sich eine Wiedersehensfreude breit. Die<br />

Stimme gehörte Saturas.<br />

Misstrauisch fixierte Laido seinen neuen Verbündeten Cyco. Er wusste nicht, was er von den<br />

seltsamen Plänen Cycos halten sollte.<br />

"Drei Artefakte sagst du?", wiederholte der Dämon. "Und sie sollen genau auf uns drei<br />

zugeschnitten sein? Ausgerechnet auf uns?"<br />

Laido wusste mit großer Sicherheit, dass er nie in Jharkendar gewesen war und auch niemanden<br />

darum gebeten hatte, irgendwelche Artefakte anzufertigen - ganz davon abgesehen hatte er nicht das<br />

Gefühl, auf die Kraft mysteriöser Gegenstände angewiesen zu sein.<br />

Cyco antwortete zunächst nicht und schien völlig in Gedanken versunken zu sein, fast schien es<br />

Laido, als schliefe der Diener Beliars. Er wollte sich gerade dazu aufraffen, ihn zu wecken, als Cyco<br />

plötzlich den Kopf hob und <strong>dem</strong> Dämonen direkt in die Augen blickte.<br />

"So <strong>ist</strong> es. Es gibt eine Prophezeiung <strong>aus</strong> längst vergangenen Tagen, die ich während meines Lebens<br />

als Magier in der Klosterbibliothek entdeckt hatte. Damals wusste ich nicht, was sie zu bedeuten<br />

hatte, doch mittlerweile <strong>ist</strong> mir klar geworden, dass die alten Worte nur auf uns drei zutreffen<br />

können."<br />

Hätte Laido eine Augenbraue besessen, so hätte er sie nun vermutlich dazu benutzt, seine Zweifel<br />

an Cycos Worten zum Ausdruck zu bringen - als Dämon jedoch musste er sich leider mit einem<br />

mürrischen Grollen begnügen.<br />

"In der Prophezeiung heißt es, die Artefakte seien <strong>dem</strong> Schatten Beliars, <strong>dem</strong> Räuber <strong>des</strong><br />

Lebenssaftes und <strong>dem</strong> menschlichen Dämonen geweiht", erläuterte Cyco.<br />

"Zugegeben...das passt ganz gut", gab Laido zu. "Wobei mit <strong>dem</strong> Schatten Beliars auch irgendein<br />

Skelettkrieger gemeint sein könnte...und wer sagt uns, dass Chuck der einzige Vampir <strong>ist</strong>, den es je<br />

gegeben hat? Gen<strong>aus</strong>o gut könnte bereits ein Mensch gelebt haben, der die Fähigkeit hatte, sich in<br />

einen Dämonen zu verwandeln. Diese Prophezeiung <strong>ist</strong> viel zu ungenau, um all unsere Pläne darauf<br />

aufzubauen!"


Zwar gefiel Laido die Vorstellung keineswegs, dass bereits jemand gelebt hatte, der mit den<br />

gleichen Talenten wie er selbst <strong>aus</strong>gestattet gewesen war, trotz<strong>dem</strong> musste er die Möglichkeit in<br />

Betracht ziehen.<br />

"Ich glaube kaum, dass es sich um Zufall handelt", meinte Chuck, der sich in unverwandelter<br />

Gestalt in keinster Weise von einem normalen, harmlosen Menschen unterschied. "Wir sollten nach<br />

diesen Artefakten suchen."<br />

Laido gab nach. Vielleicht waren diese Artefakte ja wirklich nützlich, falls sie denn überhaupt<br />

ex<strong>ist</strong>ierten...und obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie ein auf seinen Körperbau<br />

zugeschnittenes Artefakt beschaffen war, entschloss er sich, sich zumin<strong>des</strong>t fürs Erste an der<br />

Verwirklichung <strong>des</strong> Planes zu beteiligen.<br />

Stone schüttelte den Kopf.<br />

Es war wirklich enttäuchend, die Jugend heutzuatge vertrug gar nichts mehr.<br />

Diese Feststellung bezog sich auf Chip, welcher es sich momentan unter <strong>dem</strong> Tisch bequem<br />

gemacht hatte -nicht ohne lautstakr die Ruhe der Natur zu stören- : "In <strong>einer</strong> myrthanichen<br />

Hafenkneipe *hicks* da war ein Söldner völlig Pleite. Drum schlug *hicks* er schnell den Wirt zu<br />

Brei, denn der hatte Schnaps dabei *hicks*. Doch die Miliz sah`s nicht gerne, denn es war *hicks*<br />

ihre Stammtaverne. Darum schnappten sie den Söldner und gaben *hicks* ihm von ihren Bier ab.<br />

Dann jedoch..."<br />

"Bitte Chip es reicht." Stone war es langsam leid sich das Gegröle anzuhören. Er hatte nichts gegen<br />

ein gutes Trinkerlied, im Gegenteil kein Schnaps war perfekt wenn man nicht einen fröhlichbeschwipsten<br />

Chor um sich hatte...aber Chips Vortrag war nicht nur unmelodich sondern auch<br />

unlogich: Warum sollten die Milizen <strong>dem</strong> Söldner welcher grade den Wirt ihrer Lieblingskneipe<br />

verprügelt hatte auch noch etwas von ihrem Bier abgeben ?<br />

Zwar waren Trinklieder sowieso me<strong>ist</strong> eher etwas um das Gemüt aufzuhellen und nicht zum<br />

nachdenken...aber ein paar logiche Grundsätze waren doch unverzichtbar. Sonst könnte man ja auch<br />

über bierteinkende, randalierende Scavenger singen, die nebenbei ein Wolfsrudel rissen.<br />

"Es war einmal eine Horde Scavenger, *hicks* bei denen war das Bier sehr knapp, da zündeten sie<br />

Häuser an *hicks* und..."<br />

"Das gibts nicht...ich werd hier noch verrückt."<br />

Stone beschloß etwas frische Luft zu schnappen, in der vagen H<strong>of</strong>fung das Chip bei s<strong>einer</strong><br />

Rückkehr wieder halbwegs bei Vernunft war.<br />

Vorsorglich nahm er aber ein paar Flaschen Wachholder mit.<br />

"Bei Adanos." dachte Stone. "Ich brauch endlich mal wieder einen vernünftigen Schnaps...das Zeug<br />

hier <strong>ist</strong> doch nur Wasser mit Geschmacksverstärker."<br />

Er dachte leicht wehmütig an seine Zeit bei s<strong>einer</strong> Piratenbande zurück...da hatten sie einen<br />

WIRKLICH guten Schnapsbrenner. Oft hatte Stone versucht etwas von ihm abzuschauen, aber<br />

wirklich gelungen war ihm nie etwas.<br />

Anscheindend musste er sich damit abfinden dass er zwar toll kochen, aber wohl nie einen<br />

ordentlichen Schnaps hinbekommen würde.<br />

Umso schlimmer war es dass er schon seit Tagen nichts vernünftiges mehr in die Finger bekommen<br />

hatte.<br />

"Was würde ich für einen echten Feuerdrink geben..."<br />

Seufzend liess er einen inzwichen tief schlafenden Chip zurück und ging wie geplant ein wenig<br />

spazieren...vielleicht gabs ja etwas interessantes zu entdecken...wirklich viel hatte er von Khornis ja<br />

noch nicht gesehen...<br />

Höchst zufrieden pfeifend schlenderte Chick <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Osttor der Stadt.<br />

Nach <strong>einer</strong> längeren Unterhaltung mit Lord Andre und Lord Hagen wurde beschlossen das er und<br />

noch 3 weitere Ritter unter seinem Kommando den Fall aufklären sollten. Doch ersteinmal wollte er<br />

auf das Treffen in der Taverne.<br />

Nach einiger Zeit und <strong>einer</strong> ereignisslosen Fahrt erreichte Chick die Taverne. Ein tiefes Schnarchen


drang <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Hinterzimmer. Chick nickte Orlan zu und ging in den hinteren Teil um Chip unter<br />

<strong>dem</strong> Tisch hervorzuziehen. " Hallo? Chip? Haaallooo? ", brüllte er den tiefschlafenden Chip an.<br />

Nichts. Keine Reaktion.<br />

" Oh weia. Das wird einen Kater geben, schade das ich das Rezept von Cor Angar vergessen habe.<br />

", murmelte der Ritter grinsend und bestellte nach reiflicher Überlegung das große Mittagsmenü um<br />

sich die Wartezeit auf die anderen zu vertreiben.<br />

"Her...bei Adanos -du lebst ?" Der alte Magier war sichtlich erfreut.<br />

"Klar, warum sollte ich denn nicht leben ?"<br />

"Nun ja, ich hab dich doch schon ne ganze Weile nicht mehr gesehen...und als dann das Chaos<br />

<strong>aus</strong>brach wegen der Blutfliegen und <strong>dem</strong> Fall der Barriere dachte ich zeitweise dass es dich erwischt<br />

hätte."<br />

"Ach kom, so schnell bringt mich nichts um."<br />

Saturas lächelte: "Das <strong>ist</strong> schön, aber jetzt erzähl mir mal woher du wusstest dass wir hier sind...und<br />

vor allem wer deine Begleiter hier sind."<br />

Saturas musterte Thormant und vor allem Ork zwar freundlich aber auch misstrauich.<br />

"Nun...das <strong>ist</strong> Thormant, ein Magier <strong>des</strong> Feuers...und das <strong>ist</strong>...ähh...ich glaube das solllte ich dir<br />

<strong>aus</strong>führlich erklären."<br />

"Ich habe Zeit."<br />

"Nagut, das <strong>ist</strong> kein Bandit wie es vielleicht <strong>aus</strong>sehen mag...eigentlich <strong>ist</strong> er nichtmal ein Mensch.<br />

Nun...er <strong>ist</strong> ein Ork."<br />

Saturas war überrascht: "Er <strong>ist</strong> ein Ork ? Aber er sieht doch <strong>aus</strong> wie ein Mensch."<br />

"Das <strong>ist</strong> ein Verwandlungstrank den er selbst gebraut hat...eigentlich müsstest du dich doch<br />

erinnern, wir hatten ihn damals im neuen Lager."<br />

"Wir hatten einen verwandlungstrankbrauenden ORK im Lager ?"<br />

"Ach vergessen wir das...du musst dir jedenfalls keine Sorgen machen, er <strong>ist</strong> auf unserer Seite,<br />

anders als die me<strong>ist</strong>en Orks glaubt er an Adanos und <strong>ist</strong> wie man <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Verwandlungstrank<br />

vermuten kann ein sehr cleverer Alchem<strong>ist</strong>."<br />

"Hat da jemand Alchem<strong>ist</strong> gesagt ? Und Verwanglungstrank ?" Aus <strong>dem</strong> hinteren Durchgang kam<br />

Riordian geschritten und sah überrascht in die Runde.<br />

Hero konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie war es echt zu lustig. Er selbst wusste<br />

nicht warum, aber es war so.<br />

"Ähm, ja. Das <strong>ist</strong> Ork, ein Ork der Ork... Äh, ein Alchem<strong>ist</strong> <strong>ist</strong>." erklärte Saturas ein wenig verwirrt.<br />

"Mmh, Ork sagst du? Is ja cool." Hero erklärte noch mal rasch das, was er eben schon gesagt hatte<br />

und Riordian und Ork machten sich gleich zusammen auf den Weg zum Alchemietisch, um Rezepte<br />

<strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen.<br />

Während Saturas, Thormant und Hero auch weitergingen, fragte der Erstgenannte: "Warum seid ihr<br />

hier, Thormant? Pyrokar wollte doch keine Leute herschicken. Ihn interessieren diese alten Gewölbe<br />

nicht."<br />

"Naja, im Grunde weiß er nichts davon. Außer<strong>dem</strong> war ich schon <strong>of</strong>t ein Außenseiter bei den<br />

Magiern. Was <strong>ist</strong> das hier für eine Sprache?"<br />

Überall an der Wand waren seltsame Symbole zu sehen.<br />

"Das <strong>ist</strong> die Sprache der alten Kultur, die diesen Tempel erbaut hat. Wir glauben, das sie eine Stadt<br />

auf der anderen Seite der Insel, hinter den Bergen im Norden hatten."<br />

"Was? Und sie sind über die Berge hergelaufen umd iesen Tempel zu errichten?"<br />

"Nein. Ihr werdet es gleich sehen."<br />

Sie gingen in eine große Halle, in der die Wassermagier auch ihr Lager aufgeschlagen hatten. Doch<br />

was wirklich überragte, war ein großes run<strong>des</strong>... nunja, Tor. "Ein Portal" sagte Saturas und erklärte<br />

weiter, das es inaktiv <strong>ist</strong>. "Wir wissen nciht, wie es funktioniert, wir haben keine Anzeichen von<br />

Teleportationsmagie gefunden. Aber Nefarius hat eine <strong>The</strong>orie." Nach diesen Worten trat der<br />

betr<strong>of</strong>fene Magier zu den dreien und schoß s<strong>of</strong>ort los: "Neben <strong>dem</strong> Portal <strong>ist</strong> eine runde Vertiefung.<br />

Dort fehlt ein Ornament. Wir wissen, das die Ornamente hier in Khorinis zu finden sind, und wir


haben sogar schon eines. Wir müssen nur noch die anderen finden."<br />

In einen dunklen Kapuzenumhang gehüllt, den Kopf leicht gesenkt, als hielte er Zwiesprache mit<br />

einem Gott, schritt Cyco fort vom Kloster. Tatsächlich hatte er diese Kleidung gewählt, um sein<br />

Gesicht zu verbergen. Er plante, die vergessenen tempel im Norden zu erforschen, seines Wissens<br />

der Weg zu den Artefakten s<strong>einer</strong> Begierde. Nur zwei Probleme trennten ihn von seinem Ziel. Zum<br />

einen war er sicher, dass die Priester Adanos sich bereits in den Anlagen der Tempel befanden, zum<br />

anderen musste er die Ornamente finden. Seine Verbündete hatten es ihm überlassen, sie das Wie zu<br />

überlegen.<br />

Der Schatten Beliars erreichte die Taverne, ließ sie dann hinter sich, als er nördlich wanderte. Bald<br />

schon betrat er das Tal, in <strong>dem</strong> eine verblüffend gut erhaltene Stufenpyramide von der Vergangeheit<br />

<strong>einer</strong> anderen Kultur zeugte. Aufgeworfene Erdhügel, Werkzeug und ein freigelegter Tunnel<br />

bewiesen, dass die Gefolgschaft <strong>des</strong> vermittelnden Gottes bereits anwesend war.<br />

Der Schatten Beliars betrat den Tunnel, folgte <strong>dem</strong> Pfad, der frisch <strong>aus</strong>getreten durch den Schutt der<br />

Jahrhunderte führte. Stimmen waren zu hören, hallten in der unterirdischen Anlage. Schritte kamen<br />

näher, ein Pr<strong>ist</strong>er blickte ihn verwundert an.<br />

"Was tut ihr hier? Es <strong>ist</strong> gefählich für Fremde, sich hier aufzuhalten, selbst wenn sie der Magie<br />

mächtig sind. Dunkler Magie, wie ich spüre. Ich sollte ..."<br />

"Urteilt nicht vorschnell. Ihr wisst, was Euer Gelübte besagt, ebenso wie ich es weiß. Ihr müsst das<br />

Gleichgewicht wahren zwischen Innos Schergen und der Gefolgschaft Beliars. Und es macht ganz<br />

den Anschein, als seien Erstgenannte derzeit in der Übermacht, zumin<strong>des</strong>t auf dieser Insel."<br />

"Was wollt Ihr?"<br />

"Ich möchte mit Euch das vergessene Tal betreten."<br />

"Ihr wisst von ...?"<br />

"Offensichtlich. Ich möchte den Leiter Eurer Expedition sprechen."<br />

Thormant musste diebisch schmunzeln. Sollen die ihm nur alles erklären, dann könnte er das<br />

machen was die Stimme wollte, er könnte dann die Ornamente suchen und das Portal öffnen..und<br />

dann...naja, sollte es erstmal so weit sein, dachte Thormant.<br />

''Das <strong>ist</strong> also das Portal.''<br />

Er begutachtete es.<br />

'' Würde das der alte Corr<strong>ist</strong>o noch sehen können....er hätte seine helle Freude daran.'' Saturas<br />

nickte, in Erinnerungen schwelgend, zustimmend.<br />

'' Wisst ihr wo die anderen Ornamente sind ?'' Fragte Thormant und schaute auf Saturas. Dieser<br />

nickte<br />

'' Eines befindet sich im Kloster der Feuermagier, <strong>des</strong>halb <strong>ist</strong> es gut, das du da b<strong>ist</strong>, du kannst es für<br />

uns holen.''<br />

Der Feuermagier nickte<br />

Endlich konnte er das Ornament holen. Und wenn alle Ornamente hier zusammen sind, würde er sie<br />

stehlen und den Willen der Stimme gerecht werden.<br />

Thormant musste kurz auflachen.<br />

Lieber sollte er ersteinmal abwarten.<br />

Plötzlich hörte er Schritte, die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Hauptgang zu kommen schienen. Eine Gestalt, finster wie<br />

die Nacht gekleidet, und von <strong>einer</strong> kalten Aura umgeben, trat der Schatten Beliar's ein.<br />

'' Sehr geehrter Saturas.''<br />

Der alte Wassermagier drehte sich um.<br />

'' Ja.....was ?'' Fragte dieser misstrauisch, und blickte den Diener <strong>des</strong> Bösen an.<br />

'' Ich möchte euch bitten, mich an der Expedition teilnehmen zu lassen.''


Saturas überlegte . Vertrauen musste man ihm, sonst hätten ihn die Magier, die den Eingang<br />

überwachen schon lange etwas unternommen.<br />

'' Gut.....du kannst mit, aber wer du auch b<strong>ist</strong>, wir behalten dich im Auge.''<br />

Saturas schritt weg, nicht aber ohne noch einen Blick auf den Fremden gerichtet zu haben.<br />

Auch Hero schritt von danen, so das der Fremde und Thormant alleine waren.<br />

Ungeduldig kratzte Laido mit der Kralle an der Felswand herum.<br />

Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Cyco jetzt alles in die Hand nahm und sich alleine zu dieser<br />

Ausgrabungsstätte aufgemacht hatte, während seine beiden Verbündeten in der Höhle blieben und<br />

auf seine Rückkehr warteten. Er hatte sie ja nicht einmal genauer über seine Pläne<br />

aufgeklärt...dieses Geschwafel von irgendwelchen verschollenen Artefakten stellte Laido jedenfalls<br />

nicht einmal ansatzweise zufrieden.<br />

Laido wollte die Fäden in der Klaue halten und nicht zum bloßen Diener eines dahergelaufenen<br />

Beliarfanatikers degradiert werden - er hatte nichts gegen Unterstützung...aber momentan sah es<br />

ganz danach <strong>aus</strong>, als seien nicht Cyco und Chuck die Untergebenen, sondern Laido selbst. Und das<br />

störte ihn gewaltig.<br />

So langsam fragte er sich, ob es wirklich eine gute <strong>Idee</strong> gewesen war, Chuck und Cyco zu<br />

verschonen...vielleicht hätte er doch keine Gnade zeigen und sie einfach <strong>aus</strong>radieren sollen. Sobald<br />

es Anzeichen dafür gab, dass ihn Cyco <strong>aus</strong>nutzte, würde ihn Laido sowieso einfach töten - dann gab<br />

es auch keine Probleme mehr.<br />

Nach<strong>dem</strong> er sich einige Zeit lang in solche Gedankengänge vertieft hatte, neigte sich Laidos Geduld<br />

aber doch <strong>dem</strong> Ende entgegen.<br />

"Ich werde ein wenig jagen gehen", verkündete er und warf <strong>dem</strong> unverwandelten Chuck einen<br />

kurzen Blick zu. Noch zeigten sich keine Zeichen <strong>einer</strong> Verwandlung bei ihm, doch da es<br />

allmählich Abend wurde, konnte sich das womöglich bald ändern...<br />

Laido wollte nicht, dass ihm Chuck folgte, also musste er sich beeilen. Er hatte keineswegs vor,<br />

jagen zu gehen - statt<strong>des</strong>sen würde er der Ausgrabungsstätte einen Besuch abstatten und sich diesen<br />

Ort einmal selbst anschauen.<br />

Er wollte sich mit eigenen Augen ein Bild davon machen, was Cyco dort trieb.<br />

Ork und Riordian waren inzwichen ganz in ihrem Element: "Und wenn du geben etwas Honig<br />

hinein, du haben Heiltrank der seien sehr stark UND auch sehr lecker."<br />

Riordian war bege<strong>ist</strong>ert: "Wahnsinn, und ich dachte ich würde mich <strong>aus</strong>kennen mit<br />

heiltränken...endlich weiß ich wie man sie weniger bitter machen kann so dass man sie auch gerne<br />

nimmt.<br />

Und du hast dir auch mein Rezept der Schlaftränke durchgelesen ? Was hältst du davon ?"<br />

"Seien interessant, aber ich immer dachten dass man viel Sumpfkraut brauchen, wer gedachthätten<br />

dass guter Ersatz seien zu mischen Feuerwurzel mit Blauflieder..."<br />

"Sagmal, kannst du auch Manatränke brauen ?"<br />

"Ich kennen einige Rezepte, aber ich kaum benutzen...me<strong>ist</strong>e Kunden bisher nur an Heilung<br />

interessiert, darum ich nie groß forschen...<strong>aus</strong>ser..oh nein, besser nicht reden darüber."<br />

"Jetzt sags schon...ich will das wissen."<br />

"Einmal ich haben gemacht Experiment mit Feuerwurzeln, Feldknöterich und Feuernessel. Aber<br />

versehentlich ich geben hinein statt Feuernessel eine Mischung <strong>aus</strong> Snapperkraut und Kronstöckel<br />

die eigentlich war für Heiltrank bestimmt. Der Trank wurde unheimlich stark und seine magische<br />

Energie waren fast körperlich zu spüren. Ich dann haben versteckt ihn in alte Höhle im Minental.<br />

Vermutlich seien kaputtgegangen bei Einsturz...zumin<strong>des</strong>t ich HOFFEN, diese Macht in falschen<br />

Händen können seien sehr gefährlich. Aber selbst wenn jemand finden Trank und trinken nicht<br />

seien schlimm...seine magische Energie zu groß als dass normale Wesen könnten lenken und nutzen<br />

seine Macht. Ihnen nur würden werden seeeehhhhr schlecht davon und seien vermutlich krank<br />

einige Tage...aber nicht werden sterben daran.


Allerdings trotz<strong>dem</strong> ich h<strong>of</strong>fen Flasche seienzerbrochen, denn wenn zufällig kommen in Finger von<br />

Wesen welches bereits große Kräfte haben dann vermutlich seien unheilvolle Machtquelle, denn<br />

magische Kraft von Wesen dann steigen schier ins Unendliche...oder zumin<strong>des</strong>t bekommen wohl<br />

größere magische Kraft als normale Magier."<br />

Riordian war beeindruckt, diesen Trank hätte er gerne erforscht...aber so wie Ork das beschrieben<br />

hatte war er wohl zu Bruch gegangen...zumin<strong>des</strong>t konnte man das wegen der Warnung nur h<strong>of</strong>fen...<br />

Misstrauisch sah der Feuermagier den finster Gewandeten an. Dieser hielt den Kopf gesenkt, die<br />

Kapuze hing weit in der Stirn. Cyco wollte versuchen, weitgehend unerkannt zu bleiben, doch<br />

<strong>of</strong>fenbar hatte sich der Priester Innos' sein Auftreten gemerkt, als sie sich zum letzten Mal getr<strong>of</strong>fen<br />

hatten, am Wegschrein vor <strong>dem</strong> Kloster.<br />

"Cyco ..."<br />

Der Angesprochene hob den Kopf, schlug die Kapuze zurück. Beim Anblick <strong>des</strong> haarlosen, blassen<br />

Kopf <strong>des</strong> Krieger wich der Diener <strong>des</strong> Feuers einen Schritt zurück, Ekel war in seinen Augen zu<br />

erkennen, doch er sprach mit fester Stimme.<br />

"Was tust du hier? Du b<strong>ist</strong> sicher nicht hergekommen, um uns einen Freundschaftsdienst zu<br />

erweisen, oder?"<br />

"Ich bin hier, um euch meine Hilfe anzubieten. Warum ich dies tue, <strong>ist</strong> voll und ganz meine Sache."<br />

"Absolut nicht! Saturas mag dafür sein, dass du uns begleitest, aber ich werd dich im Auge<br />

behalten!"<br />

Cyco neigte den Kopf, verzerrte das geicht zu einem missgestalteten Lächeln.<br />

"Tut, was ihr für nötig haltet, Priester. Aber nehmt auch zur Kenntniss, dass ich die meinen<br />

ebenfalls trffen werde!<br />

Der finstere Geselle wandte <strong>dem</strong> Pfaffen den Rücken zu, trat in einen dunklen Gang. Hinter ihm<br />

senkte sich ein Felsblock, verschloss den Eingang. Die Pupillen <strong>des</strong> Kriegers weiteten sich auf<br />

unnatürliche Größe, er sah in der Finsternis. Cyco hockte sich im Schneidersitz auf den Boden,<br />

starrte in die vollkommene Dunkelheit.<br />

"Hallo Laido."<br />

Cyco wird immer unverschämter, grummelte Laido in Gedanken. Jetzt lässt er sich nicht einmal<br />

heimlich beobachten!<br />

Tatsächlich schien Cyco keine Probleme mit der Finsternis zu haben und hatte Laido s<strong>of</strong>ort<br />

bemerkt. Zwar hatte Laido als Dämon ebenfalls eine gewisse Begabung dafür, im Dunkeln sehen zu<br />

können - aber dass Cyco ihn einfach so entdeckt hatte, ärgerte ihn trotz<strong>dem</strong>.<br />

Laido hielt sich nicht lange mit irgendwelchen Begrüßungen auf und versuchte seine Überraschung<br />

einigermaßen zu verbergen.<br />

"Du kannst sicher meine Hilfe gebrauchen, nicht wahr?", brummte der Dämon und näherte sich<br />

Cyco.<br />

"Nicht unbedingt", erwiderte Cyco ruhig. "Die Magier billigen meine Beteiligung an dieser<br />

Expedition...zumin<strong>des</strong>t die me<strong>ist</strong>en von ihnen. Dich allerdings werden sie wohl kaum durch das<br />

magische Portal lassen, sobald es geöffnet <strong>ist</strong>, jedenfalls nicht freiwillig."<br />

"Sobald es geöffnet <strong>ist</strong>...es <strong>ist</strong> also noch verschlossen?", grollte Laido so leise es ihm mit s<strong>einer</strong><br />

mächtigen Dämonenstimme möglich war.<br />

"Ja", bestätigte Cyco. "Es fehlen noch einige dieser Ornamente...dabei könntest du tatsächlich<br />

behilflich sein. Ich spüre, dass sich im westlichen Wald eines dieser Ornamente verbirgt...kehre zu<br />

Chuck zurück und such es gemeinsam mit ihm."<br />

Jetzt gibt er mir auch noch Befehle!, tobte Laido innerlich, doch er verbarg seine Wut vor Cyco und<br />

nickte nur. Schließlich blieb ihm ja sowieso nichts anderes übrig, als das Ornament zu finden, falls<br />

er dieses seltsame Artefakt jemals zu Gesicht bekommen wollte.<br />

Und er musste sich eingestehen, dass ihn das Artefakt von Stunde zu Stunde mehr<br />

interessierte...obwohl es ihm noch immer nicht passte, dass Cyco alles in die Hand nahm.<br />

Früher oder später wird er noch zu spüren bekommen, wer hier der wahre Herrscher der Welt <strong>ist</strong>...,


nahm sich Laido vor. Bis dahin sprach ja nichts dagegen, dieses dämliche Ornament zu bergen.<br />

Kurz darauf befand sich Laido wieder in der Luft und machte sich auf den Weg zurück zur Höhle.<br />

Da es allmählich immer dunkler wurde, konnte sich Chuck durch<strong>aus</strong> bereits verwandelt haben...falls<br />

nicht, würde er eben alleine nach <strong>dem</strong> Ornamentstück suchen. Chucks Hilfe hatte er<br />

genaugenommen sowieso nicht nötig, da war sich Laido sicher.<br />

Laido betrat seine Höhle und blickte sich flüchtig um. Keine Spur von Chuck.<br />

Laido zuckte mit seinen Massiven Schultern und grunze: "Dann eben nur ich alleine!" und drehte<br />

wieder zum Eingang um, als plötzlich eine hässliche grinsende Fratze von der Decke gebaumelt<br />

kam. Ein normaler Mensch hätte sich warscheinlich zu Tode erschrocken, aber Laido war ein<br />

Dämon und nahm diese überraschte Erscheinen eher gleichgültig in kauf. "Nd? Ws hst d<br />

hrsgfndn?",fragte Chuck und sprang dabei von der Decke.<br />

Dabei erblickte Laido die leichte Veränderung in Chucks Gestalt: Er besaß ein zweites Paar Arme<br />

die ihm direkt <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Rippen her<strong>aus</strong>ragten.<br />

Dies erfüllte Laido mit einem leichten Hauch von Neid: Zwei zusätzliche Arme könnten doch recht<br />

nützlich sein, besonders im Kampf.<br />

"Um das Portal zu öffnen benötigen wir einige Ornamente und eines davon soll sich im großen<br />

westlichen Wald befinden. Wir sollen es suchen.", sprach Laido.<br />

"Ds knnt s'ch ls rcht fwndg rwsn", gab chuck zu bedenken.<br />

"Wir sollten nach alten Bauwerken Ausschau halten. Dor sollte sich das Ornament am ehesten<br />

finden lassen. am besten wir teilen uns. Ich nehme die östliche Hälfte <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> und du die<br />

westliche.", entgegnete Laido.<br />

"nvrstndn!", stimmte Chuck zu und beide machten sich auf den Weg.<br />

Laido legte ein beachtliches Tempo vor und Chuck kam nur größerer Mühe mit, er konnte ja nicht<br />

fliegen. Schließlich kamen sie am Wal<strong>des</strong>rand an und begannen ihre Suche in der Finsternis der<br />

Nacht.<br />

Glücklicherweise war der eher ungemütliche Wald nicht gerade als beliebtes Reiseziel bekannt, so<br />

dass Chuck und Laido nicht fürchten mussten, irgendeinem Menschen zu begegnen, der sie dann<br />

unter Umständen an die nächstbeste Wache verriet.<br />

Selbst wenn die beiden noch so mächtig waren - ob sie gegen die geballte Kraft der Paladine, die<br />

sich ganz <strong>of</strong>fensichtlich in Khronis breit gemacht hatten, bestehen konnten, war mehr als ungewiss.<br />

Wäre sich Laido in diesem Punkt sicher gewesen, hätte er die Hafenstadt sowieso schon längst<br />

attackiert...vielleicht war ein <strong>of</strong>fener Angriff ja sogar möglich, wenn sie die Artefakte erst einmal<br />

gefunden hatten.<br />

Am Waldrand angekommen trennten sich Chuck und Laido wie abgesprochen und Laido machte<br />

sich in die östliche Hälfte <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> auf.<br />

Die wenigen Molerats, Wölfe und wandelnden Goblinskelette, denen er begegnete, hatte er schnell<br />

besiegt; um einiges schwieriger gestaltete sich die Suche nach <strong>dem</strong> Ornament.<br />

Laido wusste ja nicht einmal, wonach genau er suchen sollte - man konnte wohl kaum davon<br />

<strong>aus</strong>gehen, dass der gesuchte Gegenstand einfach irgendwo auf <strong>dem</strong> Waldboden herumlag.<br />

Vielleicht gibt es irgendwo eine verborgene Höhle?, überlegte der Dämon. Er dachte schon darüber<br />

nach, den Wald durch intensiven Feuerballbeschuss ein wenig heller zu gestalten, als sich vor ihm<br />

einige seltsame Steine <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> nächtlichen Nebel schälten.<br />

"Ein Steinkreis...", murmelte er und schwebte näher, als er plötzlich eine andere Gestalt bemerkte,<br />

die den Kreis bereits vor ihm erreicht hatte.<br />

"Sht gnz dnch s, Ld...", artikulierte sich Chuck, den man wie immer nur mit Mühe verstehen konnte.<br />

"So trifft man sich wieder", erwiderte Laido ein wenig verärgert darüber, dass sein Verbündeter die<br />

Stelle vor ihm entdeckt hatte. "Die Aufteilung hätten wir uns sparen können."<br />

Da es aber letztendlich seine <strong>Idee</strong> gewesen war, ging er nicht näher darauf ein und beschäftigte sich<br />

lieber mit der Frage, ob das Ornamentstück hier irgendwo verborgen war.


"Irgendeine <strong>Idee</strong>, Chuck?"<br />

Chuck kletterte aufmerksam suchend auf einigen der Steine herum.<br />

Plötzlich stieß er "Hm n Schltr!" hervor. Und bevor Laido überhaupt irgendwas sagen konnte hatte<br />

Chuck den kleinen Schalter betätigt.<br />

S<strong>of</strong>ort begannen die Steine zu Glühen. Erst rot, dann grün, dann blau, dann wieder grün, rot, blau.<br />

Ein stetiger Rhytmus. Laido und Chuck konnten nur dastehen und das Sch<strong>aus</strong>piel begaffen. Es war<br />

so anziehend, so schön. K<strong>einer</strong> der beiden war in Stande sich diesem magischen Einfluss zu<br />

erwehren. Beide kamen auf das Zentrum <strong>des</strong> Steinkreises zu. Der rhythmische Farbwechsel<br />

beschleunigte sich immer mehr, bis die farben zu einem grellen weißen Leuchten verschmolzen.<br />

Nun befanden sich beide im Zentrum <strong>des</strong> Steinkreises, immer noch im Bann <strong>des</strong> Leuchtens. Und<br />

mit einem Mal brachen beide zusammen und lagen flach atmend auf <strong>dem</strong> Boden.<br />

Das Leuchten war verschwunden.<br />

In der Stille der Nacht war der leise Ruf eines Uhus zu hören.<br />

Schwärze. Ewige Finsternis. Nichts. "Ähm wo sind wir, hier?", begann Chuck zögerlich. Das<br />

gesagte irritierte Laido etwas. Normalerweise war Chuck nur mit mühe zu verstehen, zumin<strong>des</strong>t in<br />

Monstergestalt. Anscheinend hatte er sich zurückverwandelt. Und gleichzeitig bemerkte Laido, dass<br />

er sich mehr als seltsam fühlte. Er schwebte nicht in der Luft, sondern sand mit zwei Beinen auf<br />

<strong>dem</strong> Boden. Er war also auch in Menschengestalt. Aber wie kann das sein?Fragte sich Laido. Ich<br />

konnte mich nach <strong>dem</strong> Zwischenfall im Tempel nicht mehr zurückverwandeln, warum jetzt?<br />

"Laido, siehst du was?", unterbrach Chuck seinen Gedankengang"Ich bin hier in m<strong>einer</strong><br />

Menschengestalt völlig blind."<br />

"Ich kann ebenfalls nichts sehen", gab Laido in <strong>einer</strong> angenehmen menschlichen Stimme von sich,<br />

"Ich bin nämlich auch Mensch, allerdings kann ich mir nicht erklären warum."<br />

"Das Licht!", fiel es Chuck ein. "Es hat uns hierhergebracht und uns wieder zu Menschen gemacht!"<br />

"So muss es sein!", stimmte Laido zu. "Aber wir müssen hier erstmal r<strong>aus</strong>" Erstreckte vorsichtig<br />

seinen Arm <strong>aus</strong>, bis er eine raue, kalte Felswand berührte. "Wir sind in <strong>einer</strong> Höhle. wir müssen nur<br />

immer dieser Wand folgen, um zum Ausgang zu gelangen.", sagte Laido.<br />

"H<strong>of</strong>fen wir, dass es einen gibt. Und h<strong>of</strong>fen wir, dass wir hier allein sind.", gab Chuck zu bedenken<br />

und beide machten sich auf die Suche nach einem Ausgang.<br />

Nach relativ kurzer Zeit sahen sich Licht. Es blendete ihre, an die Dunkelheit gewöhnten Augen.<br />

Endlich waren sie draußen. Eine Kleine Ebene erstreckte sich vor ihnen. Alles wirkte irgenwie<br />

unwirtlich, leicht verschwommen, wie in einem Traum. Langsam näherten sich die Beiden <strong>dem</strong><br />

Rand dieser Ebene und was sie erblickten schockierte: Untersich erblickten sie ein gewaltiges Tal,<br />

in deren Mitte sich das Alte Lager mit seinem gewaltigen Turm befand.<br />

am Himmel zuckten die Blitze der Barriere.<br />

Lange standen die beiden stumm, mit weit geöffneten Augen da.<br />

"Das <strong>ist</strong> ein Traum", sagte sich Chuck fassungslos und biss sich in den Unterarm um sich durch die<br />

Schmerzen aufzuwecken. Doch er wachte nicht auf.<br />

Gleichzeitig bemerkte er, dass sowohl er, als auch Laido ihre alten Sumpflagerklamotten trugen.<br />

Hero redete noch einw enig mit Nefarius und erfuhr, das sichbei zwei Bauernhöfen ein Ornament<br />

befinden könnte. Auch mit Myxir wechselte er ein paar Worte, Teils in der Sprache der alten Kultur,<br />

die er versuchte <strong>dem</strong> jungen Magier beizubringen. Doch Hero beschloss, das er sich später einem<br />

intensivem Kurs widmen wollte, denn nun begann die Schläfrigkeit sich in seinem Körper<br />

<strong>aus</strong>zubreiten. Er war wohl schon länger im Tempel als er dachte. So legte er sich auf eines der<br />

Betten nieder und schlief ein, noch bevor sein Kopf das Leinenkissen berührte.<br />

Am Morgen, Saturas weckte ihn, stand er gähnend auf. AUch Thormant wurde <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Schlaf


gerissen. "Gut, Saturas, wir gehen dann mal Or... Or...OOOOrnamente suchen. Los Thormant!"<br />

"Ohne Frühstück?" maulte der herum. "Ein alter Mann brauch morgens ein kräftiges Frühstück!"<br />

Mit diesen Worten nahm er eine Flasche Original Coragon-Wacholder her<strong>aus</strong>, trank sie mit einem<br />

Zug <strong>aus</strong> und meinte: "So. Worauf warten wir noch?"<br />

"Es gäbe eine Möglichkeit, schneller nach Khorinis zurück zu kommen!" sagte Nefarius, bevor sie<br />

gingen. "Wir wollen aber erstmal zu Sekobs H<strong>of</strong>." antwortete Hero und ging rasch weiter. Er hatte<br />

so früh am Morgen keine Lust auf die fixen, höchstwahrscheinlich gefährlichen <strong>Idee</strong>n Nefarius'<br />

einzugehen. Und so traten die beiden Magier in das Sonnenlicht hin<strong>aus</strong>. Die große Pyramide warf<br />

einen langen Schatten über das Tal und weiter hinten jagte ein Wolf eine Riesenratte.<br />

Der Weg verlief problemlos. Sie kamen an der Taverne vorbei, gingen am See entlang direkt auf das<br />

Feld <strong>des</strong> Großbauern Onars herauf.<br />

Schon von weitem konnte man einen Steinkreis in der Mitte <strong>des</strong> Fel<strong>des</strong> erkennen. Das war wohl das<br />

alte Bauwerk, was Nefarius meinte. "Was meinst du, Hero? Sollten wir das Ding mal geauer unter<br />

die Lupe nehmen?" "Nicht nötig, sieh!" Hero deutete auf einen kleinen Schalter an einem<br />

Steinbrocken und drückte ihn, bevor Thormant etwas sagen konnte.<br />

Auch Ork war inzwichen losgezogen, nach <strong>dem</strong> Aufbruch von Hero und Thormant hatte er von den<br />

Wassermagiern erfahren dass ein weiteres Ornament bei Lobarts H<strong>of</strong> versteckt sei.<br />

Nach einem knusprigen Scavengerfrühstück ging es weiter in Richtung Taverne.<br />

Doch anstatt gleich durch die Stadt zu gehen machte Ork einen Abstecher zu s<strong>einer</strong> Höhle.<br />

Sorgfältig nahm er den Rest <strong>des</strong> Verwandlungstrankes zu sich, denn in s<strong>einer</strong> orkischen Form würde<br />

es schwer seien einfach so durch die stadt zu marschieren.<br />

Gerade als er denWeg vom Leuchtturm hinunterging kamen jedoch Erinnerungen an seinen Abgang<br />

<strong>aus</strong> der Stadt und der Kaserne von vor einigen Tagen auf.<br />

Ob die Milizen sich auch an diesen Vorfall erinnern würden ?<br />

Es blieb keine andere Wahl, er musste durch die Stadt, es war der einzige Weg zum Steinkreis,<br />

zumin<strong>des</strong>t hatten die Wassermagier dies gesagt.<br />

Vorsichtig schritt Ork durch das Stadttor.<br />

"Seltsam...k<strong>einer</strong> aufhalten mich ?" dachte er verwundert.<br />

Erst jetzt fiel ihm auf dass auch k<strong>einer</strong> da war der ihn Aufhalten konnte; es standen keine<br />

Stadtwachen am Tor.<br />

Auch der Marktplatz, wo doch beim letzten Mal zahlreiche Händler, Bürger und Mägde sowie ein<br />

Magier standen und sich laut unterhielten und stritten war verwa<strong>ist</strong>.<br />

Es war keine Menschenseele zu sehen. Und dabei war hellichter Tag.<br />

"Irgendetwas nicht simmen hier..." Ork war besorgt.<br />

Vorsichtig betastete Laido seinen menschlichen Körper...es war seltsam, wieder Mensch zu sein.<br />

Auf der einen Seite fühlte er sich schwach und verletzlich, ohne seine Dämonenkräfte war er nahezu<br />

wehrlos...doch auf der anderen Seite mochte er es auch irgendwie, wieder als Homo sapiens durch<br />

die Landschaft zu laufen.<br />

Diese Landschaft allerdings schien ihm doch stark verbesserungswürdig - allein die Tatsache, dass<br />

sich am Himmel wieder die hässliche Barrierenkuppel über das Minental legte, gefiel ihm nicht.<br />

Er konnte nur h<strong>of</strong>fen, dass Chuck recht hatte und es sich tatsächlich nur um einen Traum<br />

handelte...doch war dies überhaupt möglich? Zwei Menschen in einem Traum? Oder war er hier der<br />

einzige, der träumte? War Chuck am Ende selbst Teil <strong>des</strong> Traumes?<br />

Ich schätze, nicht, vermutete Laido und ließ seinen Blick über das Minental schweifen, von <strong>dem</strong> er<br />

geh<strong>of</strong>ft hatte, es nie wieder erblicken zu müssen.<br />

Vermutlich wurden Chuck und ich zusammen in diese seltsame Traumwelt katapultiert, überlegte<br />

der Ex-Dämon. Durch den verdammten Steinkreis wahrscheinlich.<br />

Wichtiger als die Frage, wie sie hier hereingekommen war, war allerdings die Frage, wie sie wieder<br />

her<strong>aus</strong>kamen...<br />

"Glaubst du, es sind unsere Erinnerungen, Laido?", wandte sich Chuck an ihn.


"Zumin<strong>des</strong>t weckt es jede Menge Erinnerungen in mir", erwiderte Laido und starrte auf sein<br />

Sumpfbrudergewand herunter, das er trug. Wie früher, als er noch in der Barriere gefangen gewesen<br />

war und mit Chuck im Sumpflager gelebt hatte...<br />

"Chuck, du..."<br />

Weiter kam er nicht, denn statt Chuck hockte vor Laido plötzlich ein <strong>aus</strong>gewachsener Scavenger,<br />

der etwas unschlüssig im Gras herumscharrte.<br />

Erschrocken machte Laido einige Schritte zurück, stolperte über einen Stein am Boden, fiel ins<br />

feuchte Gras und erlangte dadurch die Erkenntnis, dass diese Traumwelt nicht traumartig genug<br />

war, um ihm keine Schmerzen zuzufügen.<br />

Während er sich den verletzten Ellenbogen hielt und sich bereits auf einen wenig <strong>aus</strong>sichtsreichen<br />

Kampf mit <strong>dem</strong> Scavenger einstellte, wurde er sich plötzlich <strong>einer</strong> weiteren Erinnerung bewusst...<br />

"Chuck, b<strong>ist</strong> du es? Hast du dich wieder in einen Scavenger verwandelt? Wie damals, als du in Orks<br />

Hütte irgendetwas umgeworfen und die Explosion <strong>aus</strong>gelöst hattest?"<br />

Im selben Moment zerbarst der Laufvogel in unzählige leuchtende Teilchen, die hellviolent<br />

glimmten, bevor sie auf <strong>dem</strong> Boden zu Staub wurden. Chuck hockte wieder auf <strong>dem</strong> Boden und rieb<br />

sich verwirrt die Augen.<br />

"Dieser Traum gefällt mir ganz und gar nicht", murmelte er.<br />

Laido wollte gerade zu <strong>einer</strong> Antwort ansetzen, als er eine andere Person bemerkte, die auf Chuck<br />

und ihn zurannte. Kurze Zeit später hatte er die Person als Bardan identifiziert - was aufgrund der<br />

Axt, die er in Händen hielt, auch nicht allzu schwierig gewesen war.<br />

"Bardan?", erkannte nun auch Chuck. "Hat es dich auch in diesen Traum verschlagen?"<br />

Doch Laido hatte bereits das seltsame Glitzern in Bardans Augen bemerkt und riss Chuck gerade<br />

noch rechtzeitig auf den Boden, bevor der Berserker seine gigantische Axt Snaga über ihren Köpfen<br />

durch die Luft wirbelte.<br />

"Er <strong>ist</strong> ein Teil dieses Traumes!", schrie Laido gegen Bardans irres Gebrüll an, das dieser nun von<br />

sich gab, mit der Axt wie ein Irrer um sich schlagend.<br />

Und von einem Moment zum anderen stand da nicht mehr Bardan, sondern Cyco in s<strong>einer</strong> früheren<br />

Gestalt als Skelettmagier vor ihnen und beschwor eine blaue Lichtkugel in seinen knochigen<br />

Händen.<br />

"Glaubst du, wir können in dieser Traumwelt sterben?", rief Chuck Laido zu.<br />

"Ich weiß nicht", erwiderte Laido wahrheitsgemäß. "Aber <strong>aus</strong>probieren möchte ich´s nicht<br />

unbedingt..."<br />

Im selben Augenblick schleuderte Cyco den Zauber auf sie ab - glücklicherweise konnte sich Chuck<br />

noch rechtzeitig zur Seite rollen, bevor er vom blauen Lichtgeschoss getr<strong>of</strong>fen wurde.<br />

"Hast du das gesehen, Laido?", rief er unmittelbar darauf.<br />

"Was denn?"<br />

"Hast du gesehen, was in s<strong>einer</strong> Brust steckt?"<br />

Verwundert warf Laido einen Blick auf Cycos Brust - und tatsächlich, mitten in <strong>des</strong>sen knöchernem<br />

Brustkorb steckte ein abgerundetes Metallstück, das durch<strong>aus</strong> das gesuchte Ornamentteil sein<br />

konnte.<br />

Etwa eine Sekunde später verwandelte sich Cyco in den Blutfliegendämon, der die Barriere einst<br />

unsicher gemacht hatte - das Ornament jedoch befand sich noch immer an der selben Stelle und war<br />

mit der Traumkreatur auf irgendeine Art verwachsen.<br />

"Irgendeine <strong>Idee</strong>, wie wir das an das Teil herankommen?", fragte Laido, doch Chuck zuckte nur<br />

ratlos mit den Schultern.<br />

Momentan waren beide hauptsächlich damit beschäftigt, den Attacken <strong>des</strong> Blutfliegendämons<br />

<strong>aus</strong>zuweichen...und wer wusste schon, in welches Monstrum sich diese Kreatur als nächstes<br />

verwandeln würde?<br />

"Unter diesen Umständen schlage ich einen Rückzug vor!", sagte Chuck während er gemeinsam mit<br />

Laido versuchte vom Blutfliegendämon nicht geschnetzelt zu werden.<br />

"Und wohin bitteschön außer in den Abgund?"


Laido deutete mir <strong>dem</strong> Daumen über die Schulter nach hinten.<br />

Chuck wollte diese verzweifelte Situation nicht glauben: Vor ihnen ein verrückter Dämon und<br />

hinter ihnen ein tiefer Abgund mitten ins Tal.<br />

Mit der H<strong>of</strong>fnung noch einen letzten Ausweg zu finden drehte er sich um und erblickte sie: Eine<br />

alte Holztür. Schien mitten in der Luft zu stehen, 2 Meter vor <strong>dem</strong> Abgrund. Keine Wand, kein<br />

H<strong>aus</strong> nur diese Tür.<br />

H<strong>of</strong>fnung keimte ihn Chuck auf und er packte Laido bei der Schulter, riss ihn herum und begann zu<br />

rennen. "Da rein!", er deutete auf die Tür.<br />

Laido ließ sich das nicht zweimal sagen und stürzte hinter ihm her.<br />

Chuck riss die Tür auf und hechtete zusammen mit Laido hinein.<br />

Die Landung war hart, da sie auf Holz landeten.<br />

Keuchend erhob sich Chuck: "Das war knapp!", sagte er erleichtert.<br />

"Freu dich nicht zu früh!" Laido deutete auf die noch immer <strong>of</strong>fene Tür:<br />

Der Dämon flog auf sie zu, war aber zum Glück immernoch auf der anderen Seite.<br />

Rasch griff Chuck nach <strong>dem</strong> Türgriff und zog die Tür zu.<br />

Ein lautes Bums und die Tür war verschwunden.<br />

Erst jetzt sahen sie überhaupt, wo sie sich befanden: Das Alte Lager.<br />

Gard<strong>ist</strong>en patroulierten zwischen den alten Holzhütten, Buddler unterhielten sich in vielen kleinen<br />

Grüppchen und die Luft war mit <strong>dem</strong> Geruch von Schweiß und Staub erfüllt.<br />

"Was <strong>ist</strong> der Plan?", fragte Chuck.<br />

"Ich schlage vor, uns einpaar gute Waffen zu suchen und <strong>dem</strong> Biest saueres zu geben!", antwortete<br />

Laido.<br />

"Dann ab zum Waffenhändler!",sagte Chuck erfreut.<br />

"Hast du etwa Erz mit?"<br />

Chuck durchsuchte seine Taschen. Er hatte tatsächlich Erz mit, doch viel zu wenig, um sich ein<br />

Schwert le<strong>ist</strong>en zu können.<br />

"Klauen?", frage Chuck.<br />

"Und wo? In der Waffenkammer im H<strong>aus</strong> der Erzbarone? Die lassen uns nichtmal in die Burg<br />

rein.", antwortete Laido.<br />

"Aber Krautkuriere dürfen wir Passieren!"<br />

"Hast du Kraut mit?"<br />

"Nein."<br />

"Also, siehts du? Wir müssen uns was gescheites einfallen lassen um an Waffen zu kommen. Das<br />

ganze hier wirkt auf mich wie eine verdammt harte Prüfung!"<br />

Chuck erblickte auf einmal Baal Parvez.<br />

"Vielleicht könnte er uns etwas Kraut geben, um in die burg zu gelangen." Chuck deutete auf ihn.<br />

"Fragen kostet nichts.", sagte Laido und beide gingen auf Baal Parvez zu.<br />

"Hey, Parvez! Wie gehts den so?", rief Chuck.<br />

Keine Reaktion.<br />

"Baal Parvez?"<br />

Immernoch keine Reaktion.<br />

Nun standen sie direkt vor ihm.<br />

Parvez schien sie nicht zu bemerken.<br />

Vorsichtig wedelte Laido mit der Handfläche vor Parves Augen hin und her.<br />

Keine Raktion.<br />

Baal Parvez unterhielt sich immernoch munter mit einem Buddler und erzählte ihm über den<br />

Schläfer.<br />

"Vielleicht <strong>ist</strong> er nur total high?", fragte Laido.<br />

"Nein, wie sollte er sich dann so verständlich mit <strong>dem</strong> Buddler unterhalten können?", engegnete<br />

Chuck.


Wütend packte Laido Parvez an den Schultern, eher gesagt, er versuchte es, denn seine Hände<br />

glitten durch ihn hindurch, als wäre er Luft.<br />

Schockiert drehte er sich zum Buddler um und gab ihm einen Kinnhacken, natürlich bewirkte er<br />

absolut nichts. Dann schrie er <strong>aus</strong> vollem Halse nicht gerade freundliche Schimpfwörter, doch<br />

niemand beachtete ihn.<br />

"Wir ex<strong>ist</strong>ieren für sie nicht!", erkannte Chuck.<br />

"Umso leichter an die Waffen zu kommen!", grinste Laido und griff nach <strong>dem</strong> Morgenstern <strong>des</strong><br />

Sektenbruders. Doch er griff abermals ins Leere.<br />

Das Ganze war zum verzweifeln.<br />

Plötzlich bemerkte Chuck <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Augenwinkeln einen Buddler der vorbeikam. Er war blond und<br />

jung und schien sehr <strong>of</strong>t verprügelt zu werden.<br />

Chuck wusste nicht ob er sich das nur eingebildet hatte, aber der Buddler hatte einen flüchtigen<br />

Blick auf sie geworfen. Dann noch einen und einen Dritten. Das konnte kein Zufall sein. Mit einem<br />

Raschen Schritt war Chuck bei diesem jungen Buddler und sprach ihn an: "He, du!"<br />

"Chuck, es hat keinen Sinn!", gab Laido genervt von sich.<br />

Der junge Buddler, der zu <strong>of</strong>t geschlagen wurde blieb jedoch stehen.<br />

Mit einem breiten Grinsen und <strong>einer</strong> hohen nervigen Stimme sagte er:<br />

"Sucht das Wissen <strong>aus</strong> eurer Vergangenheit und ihr werdet es schaffen!"<br />

Dann rannte er in einem unmenschlich schnellen Tempo davon.<br />

Seufzend starrte Laido <strong>dem</strong> Kerl hinterher. "Also, mal ehrlich...so einen bescheuerten Traum hab<br />

ich nie gehabt..."<br />

"Das Wissen <strong>aus</strong> unserer Vergangenheit sollen wir suchen", wiederholte Chuck nachdenklich.<br />

"Welches Wissen denn? Wussten wir früher irgendetwas, was wir heute nicht mehr wissen?"<br />

"Das wäre schlecht", bemerkte Laido. "Denn was wir jetzt nicht mehr wissen, kann uns auch nicht<br />

weiterhelfen, oder?"<br />

"In echten Träumen muss man jedenfalls nicht so viel nachdenken", meinte Chuck und rieb sich<br />

angestrengt die Stirn.<br />

"Ja...vor allem kann man sich in echten Träumen sicher sein, irgendwann wieder aufzuwachen", gab<br />

Laido zu bedenken und stürzte beim Versuch, sich an die Burgmauer zu lehnen, zu Boden.<br />

"Das einzige, was hier momentan wirklich zu ex<strong>ist</strong>ieren scheint, sind wir und der Boden", meinte<br />

Chuck und half <strong>dem</strong> verärgerten Laido wieder auf die Beine.<br />

"Am Anfang war das noch nicht so", erinnerte er sich. "Bevor wir durch diese Tür gegangen sind,<br />

konnten wir noch alles anfassen."<br />

"Darauf kommt es jetzt sowieso nicht an", glaubte Chuck. "Wir müssen unbedingt her<strong>aus</strong>finden,<br />

was mit diesem Wissen <strong>aus</strong> der Vergangenheit gemeint <strong>ist</strong>, an das wir uns erinnern sollen..."<br />

Laido wollte gerade damit beginnen, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, als er eine<br />

bekannte Gestalt auf sie zulaufen sah: es war Rhobar, der Alchem<strong>ist</strong>. Zumin<strong>des</strong>t sah er danach <strong>aus</strong>.<br />

"Sicher wieder eine Falle", murmelte Chuck und Laido nickte zustimmend. Es fragte sich nur,<br />

wor<strong>aus</strong> diese diesmal bestand...<br />

Im Gegensatz zu den anderen Leuten um sie herum schien er die beiden Männer durch<strong>aus</strong> bemerkt<br />

zu haben, denn er hielt zielstrebig auf sie zu. In der Hand hielt er eine mit türkisblauer Flüssigkeit<br />

gefüllte Trankflasche, die er ihnen breit lächelnd entgegenhielt.<br />

"He, Chuck! Laido!", rief er ihnen zu und umarmte beide voller Herzlichkeit, was Chuck und Laido<br />

immerhin schon einmal zeigte, dass dieses Rhobar-Traumbild <strong>aus</strong> undurchlässiger Materie bestand.<br />

"Endlich habe ich euch gefunden!", fuhr der Alchem<strong>ist</strong> fort. "Ich habe einen Weg gefunden, wie wir<br />

drei <strong>aus</strong> diesem Gefängnis entkommen können...ich selbst bin schon seit mehreren Tagen hier<br />

gefangen. Doch dieser Trank hier, den ich glücklicherweise brauen konnte, <strong>ist</strong> der Schlüssel zur<br />

Freiheit!"<br />

Chuck und Laido warfen sich verwunderte Blicke zu. Irgendwie war ihnen ja beiden klar, dass dies


hier unmöglich der echte Rhobar sein konnte...aber andererseits hatten sie ihn wirklich schon seit<br />

längerem nicht mehr gesehen und konnten daher nicht mit Sicherheit <strong>aus</strong>schließen, dass nicht auch<br />

er <strong>dem</strong> Steinkreis zum Opfer gefallen war.<br />

"Wor<strong>aus</strong> hast du den Trank überhaupt gebraut?", hakte Laido nach. "Die me<strong>ist</strong>en Dinge hier kann<br />

man doch nicht einmal anfassen."<br />

"Manche Dinge aber schon", behauptete Rhobar. "Die zum Brauen <strong>des</strong> Trankes benötigten Kräuter<br />

leuchteten in <strong>einer</strong> seltsamen Weise, sodass mir s<strong>of</strong>ort klar war, dass sie irgendwie wichtig waren..."<br />

Laido musste sich eingestehen, dass dies alles schon einigermaßen glaubhaft klang...außer<strong>dem</strong><br />

hatten sie ja wirklich manche Dinge anfassen können, bevor sie durch die Tür gegangen waren.<br />

"Jetzt trinkt schon, bevor noch irgendetwas Unberechenbares passiert...ihr wisst doch, wie es in<br />

dieser Welt hier zugeht!", drängte Rhobar und reichte Chuck den Trank. "Nehmt aber nur einen<br />

kleinen Schluck, schließlich wollen wir ja alle zurück", fügte er hinzu.<br />

"Wieso trinkst du nicht zuerst?", erwiderte Chuck in misstrauischem Tonfall und schnupperte<br />

probeweise am Trank.<br />

"Nun, ich habe den Trank gebraut...vielleicht verschwindet die Flasche, sobald ich etwas <strong>aus</strong> ihr<br />

getrunken habe und <strong>aus</strong> diesem Gefängnis entkommen bin", vermutete Rhobar.<br />

Chuck wirkte jedoch nicht so recht überzeugt. Auch Laido war skeptisch...irgendwie wirkte Rhobar<br />

ein klein wenig zu aufdringlich. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, her<strong>aus</strong>zufinden, ob<br />

sie hier den echten Rhobar oder nur eine Fälschung vor sich hatten...doch falls diese Welt<br />

tatsächlich auf ihren Erinnerungen beruhte, konnte das durch<strong>aus</strong> schwierig werden - denn alles, was<br />

sie über Rhobar wussten, wusste dann auch der Traum-Rhobar...<br />

Inzwischen schmerzte Laido bereits der Kopf vor lauter Überlegungen. Warum musste hier nur alles<br />

so kompliziert sein?<br />

"Ach, was soll´s...ich trinke den Trank jetzt einfach", beschloss Laido und riss Chuck die Flasche<br />

<strong>aus</strong> der Hand.<br />

Er hielt sie sich kurz unter die Nase und empfand den Geruch als recht unspektakulär...ein wenig<br />

salzig vielleicht, aber das war auch schon alles.<br />

Laido wollte gerade einen Schluck nehmen, als ihn Chuck davon abhielt.<br />

"Warte, Laido!", rief er plötzlich. "Erst einmal würde ich von Rhobar gerne wissen, woher er<br />

überhaupt wusste, dass wir hier sind!"<br />

"Hm...stimmt allerdings", murmelte Laido. Rhobar hatte sie mit "Endlich habe ich euch gefunden"<br />

begrüßt, was allerdings vor<strong>aus</strong>setzte, dass er von ihrer Anwesenheit gewusst hatte. Und das erschien<br />

ihnen doch recht verdächtig.<br />

Rhobar jedoch antwortete nicht, sondern drehte sich nur um und schlenderte völlig gelassen davon.<br />

"Was soll das denn jetzt?", entfuhr es Laido. Er rannte <strong>dem</strong> Alchem<strong>ist</strong>en hinterher und wollte ihn an<br />

die Schulter packen, doch seine Hand glitt durch ihn hindurch - Rhobar war wieder wie die me<strong>ist</strong>en<br />

anderen Leute in diesem Traum.<br />

Vorsichtig stellte Laido den Trank auf <strong>dem</strong> Boden ab und warf Chuck einen dankbaren Blick zu.<br />

"Gut, dass du die Ungereimtheit entdeckt hast...ich möchte gar nicht wissen, was dieser Trank mit<br />

mir angestellt hätte..."<br />

"Zumin<strong>des</strong>t wissen wir jetzt, dass wir hier nichts und nieman<strong>dem</strong> trauen dürfen. Der Steinkreis -<br />

oder wer auch immer dahintersteckt - versucht uns zu überl<strong>ist</strong>en...wir müssen schlauer sein und<br />

hinter die Fassaden blicken."<br />

"Leichter gesagt als getan", seufzte Laido.<br />

Nervös ging Ork weiterin die Stadt hinein.<br />

Immer noch war niemand zu sehen, als plötzlich ein Schrei ertönte.<br />

Erschrocken drehte er sich um und sah wie einige Milizen, darunter Wulfgar und Lord Andre, sowie<br />

einige Paladine <strong>aus</strong> der Kaserne stürmten.<br />

Schnell waren sie bei ihm angelangt.<br />

Und ebenso schnell wurde er zur Kaserne gezerrt. "Adanos, sie haben mich...", dachte Ork<br />

verzweifelt.


Doch anstatt in eine Zelle gesperrt zu werden bekam Ork einen saftigen Schinken, einen Krug Bier<br />

und ein knuspriges Brot.<br />

Verwundert sah Ork zu der Gruppe Menschen auf.<br />

Endlich meldete sich Andre zu Wort:<br />

"Seid ihr nicht hungrig ?"<br />

Misstrauich beäugte Ork Andre, dann das Essen und dann die anderen Umstehenden.<br />

"Entschuldigung...aber ich nicht ganz verstehen. Was seien los ? Wieso in der Stadt kein Mensch<br />

und wieso ich bekommen Essen ?" Nach kurzem Überlegen schnappte sich Ork dann doch<br />

sicherheitshalber den Schinken. Wenn die schon den Verstand verloren hatten musste man doch<br />

wenigstens nicht das gute Essen verkommen lassen.<br />

Nach einem leckeren, aber leider etwas zu kleinem Mahl wandte Ork sich wieder an Andre, welcher<br />

ihn die ganze Zeit beobachtet hatte.<br />

Doch dieser kam ihm zuvor; "Dann...du b<strong>ist</strong> also ein echter Mensch ?"<br />

Ork war verunsichert; wusste der Paladin von s<strong>einer</strong> wahren Gestalt ?<br />

"Ich...ich können alles erklä-". Andre unerbrach ihn; "Ich nehme an dass dann <strong>of</strong>fensichtlich nur die<br />

Stadt betr<strong>of</strong>fen <strong>ist</strong>..."<br />

"Wovon du reden ?"<br />

"Nun...dir <strong>ist</strong> doch aufgefallen dass sämtliche Straßen verlassen sind, oder ?"<br />

"Ja...du etwa wissen woran es liegen ?"<br />

"Nein dass nicht...aber ich weiß was passiert <strong>ist</strong>."<br />

"Und was ?"<br />

"Einige Bürger von Khorinis haben sich urplötzlich in Luft aufgelöst...also sie sind noch da, aber<br />

wie Ge<strong>ist</strong>er...halbdurchsichtig. Daraufhin haben sich alle versteckt, <strong>aus</strong> Angst es würde noch mehr<br />

passieren. Darum sieht die Stadt wie verlassen <strong>aus</strong>.<br />

"Wann <strong>ist</strong> das denn geschehen ?"<br />

"Vor etwa 2 Stunden...kurz zuvor <strong>ist</strong> ein Regen <strong>aus</strong> seltsamen, violetten Sternen über den<br />

nördlichen Wäldern niedergegangen. Außer<strong>dem</strong> wollen einige Leute ein recht großes, fliegen<strong>des</strong><br />

Ding gesehen haben, über <strong>dem</strong> Wald am Himmel."<br />

Ork wusste nicht wieso, aber der letzte Teil <strong>des</strong> Satzes kam ihn bekannt vor.<br />

"Was für ein Ding ?"<br />

"Es war zu weit weg um etwas zu erkennen...aber einige der Augenzeugen meinen dass es große<br />

Flügel hatte und <strong>aus</strong>sah wie ein Dämon...das <strong>ist</strong> natürlich Unsinn...Dämonen tauchen nur Nachts<br />

auf...und sie würden sich sicherlich nicht in die Nähe <strong>einer</strong> Stadt trauen, welche von den heiligen<br />

Paladinen beschützt wird.", meinte Andre selbstsicher.<br />

"Seltsamerweise sind nur die Personen "verge<strong>ist</strong>ert" welche dieses Ding oder diesen Sternenregen<br />

gesehen haben..."<br />

" Tststs, diese Stadtmilizen. Fett und eingebildet aber dann nicht mal vor <strong>dem</strong> Tor Wache<br />

schieben... ", dachte Chick als er durch den verlassenen Torbogen schlenderte.<br />

Nach reiflicher Überlegung hatte er beschlossen den anderen eine Nachricht zu hinterlassen falls sie<br />

doch noch kommen sollten und was Chip anging, hatte er ein kleines Zimmer mit Blick auf die<br />

Taverne in der Taverne gemietet.<br />

" Hm?! Wo sind denn die Marktleute? ", murmelte Chick. Jetzt doch etwas beunruhig. Als ihn<br />

plötzlich ein leichter Luftzug streifte der ihn frösteln lies. Seine Augäpfel sprangen in ihrern Höhlen<br />

suchend umher als er den Luftzug sah. Es war Jora, fast durchsichtig wedelte dieser mit den Armen.<br />

Chick wich zurück und lief geradewegs durch Rengaru hindurch und es war als würde er in eisiges<br />

Wasser getaucht. " Was <strong>ist</strong> denn HIER passiert? ", rief er und stellte fest das er von "Gespenstern"<br />

eingekre<strong>ist</strong> war. Alle sahen ihn hilfesuchend an und kamen immer näher. " Hey! Bleibt mir vom<br />

Leib, ihr seid eiskalt. ", schrie er und bildete mit seinen Fingern ein Kreuz. " Weicht von miiiii... ",<br />

prustete er. Daron hatte ihn mitten durch die Schultern gefasst. Entsetzt blickte dieser auf seine<br />

Hände.<br />

Chick befand sich in einem Knäuel schwebender Schemen und kraulte um sein Leben. Endlich<br />

schob er sich durch den letzten Ge<strong>ist</strong> (Hakon) und rannte auf die Kaserne zu. Wenn nötig konnte er


sich dort vielleicht verbarrikadieren...<br />

Langsam schritt Stone an der Mauer <strong>des</strong> Markplatzes entlang und bewegte sich in Richtung <strong>des</strong><br />

kleinen Tempels, in <strong>dem</strong> der Priester Adanos' zu predigen pflegte. Er gesellte sich zu den Bürgern,<br />

die <strong>dem</strong> Priester gebannt zuhörten, und blieb bei ihnen stehen. Dies war eine <strong>aus</strong>gezeichnete<br />

Gelegenheit, die sich ihm bot. Er tat so, als l<strong>aus</strong>che er den Worten <strong>des</strong> Priesters, doch in Wahrheit<br />

betrachtete er sorgfältig die Mauern. Hinter ihnen lag, etwas erhöht, das obere Viertel, doch Stone<br />

musste einsehen, dass er an k<strong>einer</strong> Stelle die Chance hatte, in irgend<strong>einer</strong> Form die Mauern<br />

erklimmen zu können. Seufzend verließ er den Platz und schritt weiter, bis er auf das Tor zum<br />

oberen Viertel stieß. Auf den Treppen hielten zwei Paladine Wache; sie sahen nicht besonders<br />

danach <strong>aus</strong>, als würden sie ihn einlassen. Dennoch musste er es irgendwie versuchen.<br />

Stone holte tief Luft und schritt die Treppenstufen herauf. Wie nicht anders zu erwarten war, sprach<br />

ihn <strong>einer</strong> der Paladine an.<br />

„He, du!“, rief er <strong>dem</strong> Piraten zu. „Wer b<strong>ist</strong> du? Was willst du im oberen Viertel?“<br />

Stone zögerte erst, begann dann aber zu sprechen. „Ich... Ich muss da rein“, stotterte er. „Es... es <strong>ist</strong><br />

wichtig...“<br />

„Aha“, meinte der andere Paladin. „Was <strong>ist</strong> denn so wichtig, dass du unbedingt hier herein musst?“<br />

Nervös blickte Stone umher. Was sollte er sagen? Etwa, dass er in das H<strong>aus</strong> eines Bürgers<br />

einbrechen musste, um einen goldenen Kompass zu finden? „Nein, das kann Euch ich nicht sagen“,<br />

erklärte Stone. „Das geht niemanden etwas an, außer mir und einem der Bürger.“<br />

„Dann wird es auch nicht so unglaublich wichtig sein“, entschied der Paladin und grinste hämisch.<br />

Stone beschloss, nun auf eine andere Art und Weise vorzugehen. Er griff in eine s<strong>einer</strong> Taschen und<br />

holte etwas Erz hervor. „Seht nur“, sagte er leise. „Das magische Erz <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Minental. Ich habe<br />

davon noch mehr...“<br />

Doch <strong>dem</strong> Paladin schien dies gar nicht zu gefallen. „Was?“, brüllte er los. „Du willst uns heilige<br />

Streiter Innos' bestechen?“<br />

„Los, verschwinde von hier, oder werde dich eigenhändig in den Kerker werfen!“, blaffte ihn<br />

daraufhin auch der andere an.<br />

Vorsichtig trat Stone einige Schritte zurück. Es hatte keinen Sinn, er musste sich etwas anderes<br />

einfallen lassen, um ihn Gerbrandts H<strong>aus</strong> einzudringen.<br />

Sein Weg führte ihn geradewegs in Coragons Kneipe. Er musste auf diese Niederlage erst einmal<br />

etwas trinken. Er stürzte sich gerade seinen dritten Krug Bier den Rachen hinunter, als plötzlich<br />

<strong>einer</strong> der Händler <strong>des</strong> Marktplatzes in die Taverne rannte und dabei <strong>aus</strong> Versehen noch einen Tisch<br />

umwarf.<br />

„Leute, kommt r<strong>aus</strong>, das müsst ihr gesehen haben!“, rief er.<br />

Die anderen Kneipengäste, außer Stone befanden sich dort noch drei weitere Personen, starrten ihn<br />

an. „Was <strong>ist</strong> denn los?“, fragte <strong>einer</strong> von ihnen.<br />

Die Augen <strong>des</strong> Händlers begannen zu leuchten. „Es... es <strong>ist</strong> so faszinierend!“, rief er. „Im Norden<br />

regnet es violette Sterne! Es sieht so wunderschön <strong>aus</strong>!“<br />

S<strong>of</strong>ort darauf verließ er wieder die Taverne. Die anderen Gäste, inklusive Coragon selbst, folgten<br />

ihm lärmend, dieses Spektakel wollten sie sich anscheinend nicht entgehen lassen.<br />

Stone war es <strong>einer</strong>lei; von ihm <strong>aus</strong> könnten die Sterne auch grün oder gelb-schwarz gestreift sein,<br />

sie interessierten ihn nicht die Bohne.<br />

Draußen konnte er sie laut rufen hören, doch ihn kümmerte es nicht. Er lehnte sich mit seinem Stuhl<br />

etwas zurück, schloss die Augen und machte ein kleines Nickerchen. Dass sich die entzückten Rufe<br />

plötzlich in schockierte, schrille Schreie verwandelten und kurz darauf komplett verstummten,<br />

nahm der einschlafende Pirat schon gar nicht mehr wahr. Genau so wenig, als er das Reich der<br />

Träume betrat, war ihm bewusst, dass er nun vermutlich <strong>einer</strong> der wenigen verbleibenden sichtbaren<br />

Menschen in der Hafenstadt war.<br />

"Also gut", überlegte Chuck, "es gibt irgendwas, was wir in der Vergangenheit gewusst hatten oder


konnten oder dass es in der Vergangenheit von Bedeutung war und jetzt nicht."<br />

"Sowas muss es sein!", stimmte Laido zu.<br />

Plötzlich kam Chuck ein Ge<strong>ist</strong>esblitz:"Sumpfkraut!"<br />

"Was?", fragte Laido.<br />

"Vielleicht <strong>ist</strong> es Sumpfkraut! Früher haben wir uns doch immer im Sumpflager zugedrönt! Es<br />

versetzt einen in einen völlig anderen Zustand, einen traumähnlichen. Vielleicht <strong>ist</strong> dies der<br />

Schlüssel hin<strong>aus</strong>!"<br />

"Schon möglich", gab Laido zu, "aber das Problem <strong>ist</strong>, wie wir an die Stängel kommen sollen. Die<br />

von unserem Freund Parvez hier können wir nicht anfassen."<br />

"Aber einiges können wir anfassen. Vielleicht sind das nur die natürlichen oder Essbaren<br />

Grundsachen, damit wir hier nicht verhungern.", engegnete Chuck.<br />

"Mal angenommen, wir können das Sumpfkraut anfassen: Wir müssen es doch erst irgendwie zu<br />

einem rauchbaren Produkt verarbeiten!", wendete Laido ein.<br />

"Das <strong>ist</strong> eigentlich kein Problem. Sumpfkraut kann man auch essen, nur dass es nicht ganz so<br />

wirkungsvoll <strong>ist</strong>", erklärte Chuck.<br />

Dies er füllte Laido mit leichtem unbehagen. Schon früher hat er immer das Sumpfkrautrauchen<br />

verabscheut. Es gab einem zwar sehr einfallsreiche und phantasievolle <strong>Idee</strong>n, sogar bezüglich<br />

Weltherrschaftsplänen, aber diese <strong>Idee</strong>n waren absolut nicht durchdacht und fehlerbehaftet, sodass<br />

sie nicht verwendbar waren. Aber der Gedanke das Kraut auch noch zu essen...<br />

"Gut, stimmte Laido mit leichtem widerwillen zu, "wir begeben uns dann zum Sumpflager"<br />

Gesagt getan. Unterwegs trafen sie auf mehrere Wölfe und Scavenger, die sie aber gar nicht zu<br />

bachten schienen und vom "Traumge<strong>ist</strong>" fehlte auch jede Spur.<br />

Sie durchquerten das Sumpflager und kamen dann in den Sumpf.<br />

Die sumpfhaie stellten natürlich keine Probleme dar und schließlich kamen sie an den großen<br />

"Erntefelden" an.<br />

"Gut", begann Chuck, "wir sollten beginnen."<br />

"Ich schlage vor, dass du diese Methode zuerst versuchst. Ich passe auf dich auf.<br />

Falls es nicht klappt und wir beide zugedrönt sind, wären wir beide ziemlich einfache Opfer für den<br />

Blutfliegendämon oder was auch immer er jetzt <strong>ist</strong>.", sagte Laido.<br />

"Gute <strong>Idee</strong>!", stimmte chuck zu und beugte sich zu <strong>einer</strong> Sumpfkrautpflanze hinunter. Und<br />

tatsächlich: Die Pflanze ließ sich anfassen. Chuck zog die Pflanze hin<strong>aus</strong>, riss die Blätter ab und<br />

stopfte sich diese in den Mund.<br />

Zehn Pflanzen später war er total high und nicht ansprechbar.<br />

Laido hatte schon Angst, dass Chuck jetzt auch zum Teil dieses Traums geworden war oder es<br />

schon von Anfang an war. Um dies nachzuprüfen streckte er den Arm <strong>aus</strong>, doch zum Glück ließ<br />

sich Chuck immernoch berühren. Erleichterung kam in Laido auf, wurde aber dann wieder durch<br />

einen Gedanken abgeschwächt: Es hat nicht geklappt, Chuck war immernoch da.<br />

Stunden vergingen bis Chuck wirder reden konnte. Laido hatte sich während<strong>des</strong>sen unter einen<br />

Baum gesetzt. Chuck kam auf ihn zu: "Ich hab eine <strong>Idee</strong>!" "Wieder eine die nicht funktioniert?",<br />

fragte Laido spötisch.<br />

"Ich weiß nicht wie wir es übersehen konnten. Es lag doch so auf der Hand"<br />

"Was", fragte Laido ungeduldig.<br />

"Das Sumpflager, die Baals! Sie beschäftigen sich doch mit Visionen, und Träumen! Das <strong>ist</strong> der<br />

Schlüssel! Das wissen <strong>aus</strong> der Vergangenheit. Ich erinnere mich noch an damals, als ich ein Buch<br />

von Baal Namib studiert habe. Es ging über Traumwelten und Traumge<strong>ist</strong>er. Er müsste es haben,<br />

wenn wir Glück haben. Und dort werden wir die Antwort darauf finden, wie wir wieder<br />

hin<strong>aus</strong>kommen!"<br />

Wenig später standen Chuck und Laido vor Baal Namib und versuchten verzweifelt, sich irgendwie<br />

bemerkbar zu machen.


Irgendwie hatten beide geh<strong>of</strong>ft, dass es sich bei Namib um einen der wenigen anfassbaren Leute<br />

handelte. Diese Vermutung hatte sich allerdings sehr schnell als falsch her<strong>aus</strong>gestellt - der Baal<br />

nahm absolut keine Notiz von ihnen und stand mehr oder weniger reglos auf <strong>dem</strong> Tempelplatz<br />

herum.<br />

"Vielleicht <strong>ist</strong> er ja auch nur in Gedanken versunken", murmelte Chuck und versuchte, Namib<br />

vorsichtig an die Schulter zu fassen. Statt<strong>des</strong>sen glitt seine Hand durch den Körper <strong>des</strong> Baals, wie<br />

sie es bereits von so vielen anderen Menschen gewohnt waren, denen sie in dieser Welt begegnet<br />

waren.<br />

"Vergessen wir´s", seufzte Laido. "Wenn Namib nicht einmal real <strong>ist</strong>, wird es sein Buch sicher auch<br />

nicht sein..."<br />

Er hatte sich gerade umgedreht, als Chuck plötzlich einen erfreuten Triumphruf <strong>aus</strong>stieß. "He,<br />

Laido! Ich glaube, er hat das Buch in der Tasche...ich kann es fühlen!"<br />

"Du kannst es fühlen?", rief Laido erfreut und wandte sich wieder seinem Verbündeten zu, der<br />

gerade die Hand <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Baal zog. Zwischen den Fingern hielt er ein kleines Buch, das tatsächlich<br />

verwittert genug <strong>aus</strong>sah, um Wissen <strong>aus</strong> alten Zeiten zu enthalten.<br />

"Schon verrückt, nicht wahr?", grinste Chuck. "Ich wette, dass jeder Taschendieb seine Freude an<br />

dieser Traumwelt hätte..."<br />

Nach diesem Erfolg konnten es die beiden Gefangenen natürlich kaum erwarten, das Buch nach<br />

Hinweisen zu durchsuchen, die ihnen zur Flucht verhelfen konnten.<br />

"Hier muss einfach irgendetwas Nützliches drinstehen", glaubte Chuck und blätterte kurz durch die<br />

ersten, eng beschriebenen Seiten. "Sonst könnten wir es sicher gar nicht erst anfassen."<br />

"Den Rhobar-Doppelgänger und das Sumpfkraut konnten wir auch anfassen", gab Laido zu<br />

bedenken. "Obwohl uns nichts davon weitergeholfen hat."<br />

Allerdings musste auch er zugeben, dass dieses Buch momentan ihre einzige H<strong>of</strong>fnung war. Wenn<br />

es nichts Hilfreiches beinhaltete, konnten sie es ja immer noch wegwerfen...<br />

"Gibt es da so etwas wie ein Inhaltsverzeichnis?", fragte Laido, doch Chuck schüttelte den Kopf.<br />

"Hier stehen nur ab und zu ein paar Überschriften..."<br />

Nun beugte sich auch Laido über das Buch, während es Chuck langsam durchblätterte.<br />

"Meine Güte...wer soll diese Schrift denn lesen können?", entfuhr es Laido.<br />

"Ich", erwiderte Chuck grinsend. "Du glaubst nicht, wie Namibs andere Bücher geschrieben<br />

sind...da <strong>ist</strong> dieses Exemplar noch eines der harmloseren. Wie auch immer, im Laufe der Zeit<br />

gewöhnt man sich daran."<br />

"Wenn du das sagst...", grummelte Laido, <strong>dem</strong> es absolut nicht gefiel, zum Analphabeten degradiert<br />

zu werden.<br />

"Visionen <strong>des</strong> Schläfers...Sumpfkrautvisionen...Tagträume", las Chuck. "Diese Kapitel helfen uns<br />

bestimmt nicht weiter."<br />

"Na los, such schon weiter", drängte Laido ungeduldig.<br />

"Wunschträume...Traumwelten..."<br />

"Traumwelten...das <strong>ist</strong> es, nicht wahr?", sagte Laido.<br />

"Klingt jedenfalls vielversprechend...Traumwelten betritt man nie durch einfache, nächtliche<br />

Träume. Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei ihnen nicht einmal um Träume, sondern vielmehr<br />

um von mächtigen Magiern geschaffene Gefängnisse, die ihre Gestalt nach der Persönlichkeit und<br />

den Erinnerungen der jeweiligen Gefangenen <strong>aus</strong>richten", las Chuck.<br />

"Na also...in genau so einem Teil befinden wir uns gerade", glaubte Laido. "Lies weiter."<br />

"In <strong>einer</strong> Traumwelt sind die Naturgesetze häufig aufgehoben, in manchen Welten lebt der<br />

Erschaffer selbst und herrscht über die Gefangenen. In anderen fehlen jegliche logischen<br />

Zusammenhänge und das reine Chaos regiert. Farben und Formen verschwimmen dort zu<br />

unförmigen Schattengebilden und verwirren den Verstand der Gefangenen me<strong>ist</strong> schon nach<br />

wenigen Minuten. Zwei gefangene Forscher, die vor kurzem <strong>aus</strong> der Traumwelt in den berüchtigten<br />

Ruinen von Kumar befreit werden konnten, waren völlig wahnsinnig geworden, nach<strong>dem</strong> sie<br />

mehrere Wochen in Gefangenschaft verbracht hatten."<br />

"So wie´s <strong>aus</strong>sieht, haben wir ja noch eine ziemlich komfortable Traumwelt erwischt",


kommentierte Laido und verzog das Gesicht. "Trotz<strong>dem</strong> würde ich ganz gern wieder mit Leuten zu<br />

tun haben, die sich ordentlich zerfetzen lassen...wann kommt denn endlich mal eine Textstelle, in<br />

der es um die Flucht <strong>aus</strong> solchen Gefängnissen geht?"<br />

"Weiß nicht...ich lese am Besten einfach mal weiter", schlug Chuck vor. "So unterschiedlich die<br />

verschiedenen Traumwelten auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: wer sich zu lange in ihnen<br />

aufhält, wird früher oder später selbst Teil <strong>des</strong> Traumes, was die Flucht <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Gefängnis<br />

unmöglich macht. Die Zeitspanne, nach der dies geschieht, <strong>ist</strong> von der jeweiligen Traumwelt<br />

abhängig. In manchen Welten dauert es Jahre, bis die Gefangenen mit <strong>dem</strong> Traum verwoben sind,<br />

bei anderen Träumen kann dies bereits nach wenigen Sekunden der Fall sein..."<br />

Chuck brach ab und warf Laido einen vielsagenden Blick zu.<br />

"Das klingt aber gar nicht gut", murmelte Laido. "Umso wichtiger, dass wir uns jetzt beeilen."<br />

Chuck nickte und suchte mit <strong>dem</strong> Finger die Zeile, die er zuletzt vorgelesen hatte.<br />

"Eine weitere Gemeinsamkeit aller Traumwelten betrifft die Flucht <strong>aus</strong> den magischen<br />

Gefängnissen: stets wird eine Art Schlüsselgegenstand benötigt, nach <strong>des</strong>sen Berührung der<br />

Gefangene s<strong>of</strong>ort wieder in die Realität katapultiert wird. Dieser Gegenstand wird me<strong>ist</strong> von <strong>einer</strong><br />

Wächterkreatur beschützt, die häufig in der Lage <strong>ist</strong>, ihre Gestalt zu ändern und..."<br />

"Das <strong>ist</strong> es!", unterbrach ihn Laido. "Das Wächtervieh kennen wir ja schon...und das<br />

Ornamentstück, das in s<strong>einer</strong> Brust steckt, muss der Schlüssel sein, der im Buch erwähnt wird!"<br />

"Klingt pl<strong>aus</strong>ibel", meinte Chuck und blickte auf.<br />

"Bleibt nur noch die Frage, wo wir diesen Wächter wiederfinden...und, wie wir ihn besiegen<br />

können", fuhr Laido fort.<br />

"Ich kann ja mal im Buch nachsehen", murmelte Chuck langsam, der plötzlich leichenblass<br />

geworden war. "Aber ich fürchte, die erste Frage hat sich soeben von selbst beantwortet..."<br />

Stone erwachte <strong>aus</strong> seinem Schlaf. Er war weder besonders tief gewesen noch hatte er lang<br />

angedauert, ein typisches Nickerchen von etwa zwei Stunden. Der Pirat gähnte laut und herzhaft,<br />

reckte sich und erhob sich von <strong>dem</strong> knarrenden Holzstuhl. Langsam und noch immer etwas<br />

verschlafen bewegte er sich auf die Tür zu (beziehungsweise auf die Öffnung in der Wand, in der<br />

eine Tür hineingepasst hätte; seltsamerweise schienen die Khoriner Bürger keinen Wert auf Türen<br />

zu legen und begnügten sich anscheinend allesamt mit schlichten Löchern in ihren Häusern).<br />

Er verließ die Taverne – und wurde schlagartig wach. Instinktiv spürte er s<strong>of</strong>ort, dass hier<br />

irgendetwas faul war. Schließlich fiel es ihm auf: kein einziger Laut war zu hören, <strong>aus</strong>genommen<br />

das Zwitschern einiger Vögel hinter den Stadtmauern. Zu<strong>dem</strong> konnte er nirgends eine Person<br />

<strong>aus</strong>machen, nicht einmal auf <strong>dem</strong> Marktplatz. Plötzlich wurde ihm kalt. Die Situation war äußerst<br />

unheimlich, auf <strong>dem</strong> Marktplatz befanden sich noch alle Stände wie zuvor, selbst die Waren waren<br />

noch allesamt <strong>aus</strong>gelegt – nur die Menschen schienen verschwunden zu sein.<br />

Er beschloss, die Kaserne aufzusuchen. Vielleicht befanden sich ja dort noch Personen? Außer<strong>dem</strong><br />

wollte er so schnell wie möglich von hier verschwinden. Er kam sich, als er allein auf <strong>dem</strong> großen<br />

Marktplatz stand, plötzlich sehr angreifbar und beobachtet vor. Die dicken Mauern der Kaserne<br />

würden ihn bestimmt wieder etwas beruhigen. Er ging auf das große Gebäude zu, als er hinter sich<br />

etwas spürte. Es fühlte sich an wie ein Luftzug, doch seine innere Stimme verriet ihm, dass es sich<br />

nicht um einen Luftzug handelte. Er beschleunigte seinen Schritt und erreichte endlich die Treppen<br />

der Kaserne. Nun rannte er beinahe, stürzte die Stufen hinauf, lief über den kleinen Innenh<strong>of</strong> und<br />

betrat den nächstbesten Raum – und erstarrte, als er plötzlich zwei ihm wohlbekannte Personen<br />

erblickte.<br />

„Ork? Chick? Was macht ihr denn hier?“<br />

Gähnend erhob sich Bardan, nach<strong>dem</strong> er mehrere Stunden im Hotel gegenüber der Kaserne<br />

geschlafen hatte. Er streckte sich, nahm Snaga und ging dann die alte Holztreppe herunter.<br />

Seltsamerweise stand die Frau, der das Gasth<strong>aus</strong> gehörte, nicht mehr an der <strong>The</strong>ke. Auch vom<br />

Marktplatz kam kein Geräusch. Bardan zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich <strong>ist</strong> es zu früh,<br />

und alle Bürger schlafen noch." dachte er. Als er jedoch das Gebäude verließ, merkte er, dass die<br />

Sonne schon hoch am Himmel stand. Langsam wurde er unruhig. Er blickte nach links zum


Galgenplatz. Niemand. Nach rechts zum Marktplatz. Immer noch niemand. Die Stille wurde immer<br />

drückender.<br />

Der Axtschwinger beschloss, Vatras aufzusuchen. Vielleicht konnte dieser ihm erklären, was los<br />

war. Irgendein Feiertag zu Ehren Adanos vielleicht?<br />

Bardans Schritte hallten seltsam laut wieder, als er über den verlassenen Marktplatz ging. Dann<br />

blieb er stehen. Schon von fernem konnte er sehen, dass sich am Schrein k<strong>einer</strong> befand. Der große<br />

Mann blickte sich um. Sein Blick fiel auf die Kaserne. "Vielleicht weiß Lord Andre was" murmelte<br />

er. Mit raschen Schritten ging er auf die Kaserne zu, lief die Treppe rauf zum Innenh<strong>of</strong>, betrat den<br />

Raum der vor ihm lag - und erstarrte. Vor ihm standen Stone, ein Bandit und mehrere Paladine, und<br />

<strong>einer</strong> davon war Chick. Bardan beschloss jedoch, den Streit auf später zu verschieben.<br />

"Was bei Beliar <strong>ist</strong> hier los?" Fragte der Axtschwinger.<br />

Stone war verwirrt. Die ganze Stadt schien wie <strong>aus</strong>gestorben zu sein und die ersten Personen, die er<br />

sah, waren seine Freunde Chick und Ork, der jedoch zuvor seinen Verwandlungstrank zu sich<br />

genommen haben musste, da sein Äußeres wieder <strong>dem</strong> eines Menschen entsprach. Dieses Aussehen<br />

kannte er noch von ihrem Treffen in Orlans Taverne. Schließlich fielen ihm auch einige Milizen und<br />

Paladine auf, die sich ebenfalls in <strong>dem</strong> Raum befanden.<br />

Lord Andre machte einen erleichterten Eindruck. „Innos sei Dank, noch jemand, der nicht davon<br />

betr<strong>of</strong>fen <strong>ist</strong>.“<br />

„Stone! Wo kommst du denn her?“, rief Chick.<br />

„Ich... ich war in Coragons Taverne, habe da ein bisschen geschlafen“, antwortete der Pirat, noch<br />

immer etwas verdattert. „Als ich aufgewacht bin, waren alle Leute weg.“<br />

„Mir ähnlich gehen“, meinte Ork. „Haben betreten Stadt, aber niemand da, bis auf Milizen und<br />

Paladine.“<br />

Die Anwesenden erklärten Stone die Situation, jedenfalls so viel sie wussten. Aber nieman<strong>dem</strong><br />

schien eine Methode einzufallen, um die Bürger wieder sichtbar zu machen.<br />

„Selbst Vatras gehört zu den „verge<strong>ist</strong>erten“ Personen“, sagte Andre. „Er wäre der einzige in der<br />

Stadt gewesen, <strong>dem</strong> ich zugetraut hätte, dieses Problem zu lösen. Dummerweise scheinen die<br />

Betr<strong>of</strong>fenen aber auch nicht mehr sprechen zu können... und es <strong>ist</strong> uns noch nicht gelungen, den<br />

Kerl aufzufinden, somit können wir nicht einmal über Schriftsprache mit ihm kommunizieren. Ich<br />

habe bereits einige Milizen zum Kloster der Magier entsandt. Vielleicht wissen die Rat.“<br />

Er schwieg eine Weile. Plötzlich durchdrang ein lauter Ruf die Stimme. „Was bei Beliar <strong>ist</strong> hier<br />

los?“<br />

Stone erkannte diese Stimme auf Anhieb. Es handelte sich tatsächlich um Bardan, der soeben den<br />

Raum betreten hatte. Ihm war die neuartige und seltsame Situation in Khorinis anscheinend<br />

ebenfalls schon aufgefallen; er machte einen verwirrten Eindruck und schien nicht einmal Notiz von<br />

Chick zu nehmen. Rasch wurde ihm die Sachlage erklärt.<br />

„Und, wie geht es jetzt weiter?“, fragte Chick. „Eigentlich wollte ich ja noch diese mysteriösen<br />

Mordfälle aufklären, aber unter den gegeben Umständen würde ich dies lieber noch etwas<br />

verschieben.“<br />

„Nun, ich hatte auch etwas anderes vorgehabt“, meinte Stone. „Ich wollte ins...“ Er brach ab.<br />

Möglicherweise war es keine sonderlich gute <strong>Idee</strong>, inmitten von Milizen und Paladinen über seinen<br />

geplanten Einbruch in Gerbrandts H<strong>aus</strong> zu reden. „...ins Hafenviertel, um... um vielleicht etwas<br />

Arbeit zu finden...“<br />

Er wusste, dass diese Ausrede nicht besonders glaubwürdig klang, doch sie war auf jeden Fall<br />

besser als öffentlich einen geplanten Einbruch zuzugeben. Lord Andre war dies jedoch völlig egal,<br />

er hatte Stone nicht einmal zugehört.<br />

„Lord Andre...“, ergriff nun <strong>einer</strong> der Milizen das Wort. „Möglicherweise haben auch die<br />

Alchem<strong>ist</strong>en eine Lösung. Constantino <strong>ist</strong> ebenfalls betr<strong>of</strong>fen, aber im Hafenviertel gibt es doch<br />

noch diesen Verrückten, der unter Umständen noch sichtbar sein könnte... Ingar, Igna oder so<br />

ähnlich heißt er. Ich weiß, nicht sehr vertrauenswürdig, aber vielleicht kann er uns helfen.“<br />

„Nun, ich weiß nicht, was ich davon halten soll“, meinte Andre. „Meine verbliebenen Männer sende<br />

ich jetzt aber ganz sicher nicht ins Hafenviertel.“


„Ich werde gehen“, schlug Stone vor. Da er nun wusste, dass die Bürger noch vorhanden waren, nur<br />

in einem unsichtbaren Zustand, war ihm die Situation nicht mehr ganz so unangenehm. Außer<strong>dem</strong><br />

fühlte er sich zwischen den ganzen Paladinen äußerst unwohl. Auch wenn ihn Chick damals auf<br />

<strong>dem</strong> Berg vor <strong>dem</strong> alten Kastell die Augen geöffnet hatte, <strong>aus</strong>stehen konnte er diese wandelnden<br />

Blechbüchsen noch immer nicht und würde es vermutlich auch nie.<br />

„In Ordnung, frag ihn und kehre dann zurück“, pflichtete ihm Andre bei. „Schaden kann es nicht.“<br />

„Warten... Ich können kommen mit?“, meldete sich nun auch Ork zu Wort.<br />

„Ich möchte auch mit“, meinte Bardan. Ihm schien es zwischen den Paladinen ebenfalls nicht<br />

sonderlich zu gefallen.<br />

„Na, ich begleite euch dann mal“, erklärte auch Chick. „Ich weiß, wo Ignaz wohnt. In den Gassen<br />

<strong>des</strong> Hafenviertels verläuft man sich schnell, vor allem wenn man nicht weiß, wo man suchen soll.“<br />

„Na gut, dann beeilt euch aber“, sagte Andre. „Ich erwarte, dass ihr später wieder hier auftaucht und<br />

Bericht erstattet.“<br />

„Einverstanden“, meinte Stone und wandte sich um. Gemeinsam verließen die vier die Kaserne und<br />

machten sich auf ins Hafenviertel, um Ignaz aufzusuchen.<br />

Laido drehte sich um und erblickte ein Monstrum: Ein mutierter, vielarmiger Trill mit zwei Köpfen<br />

und einem schwarzen, schuppigen Körper.<br />

"Der mutierte Troll!", stellte er entsetzt fest.<br />

"Los in den Tempel! Der passt nicht durch den Eingang!", schrie Chuck und beide Rannten los.<br />

"Und was <strong>ist</strong>, wenn sich der Wächter verwandelt? Zu etwas kl<strong>einer</strong>em?", fragte Laido beim Laufen.<br />

"Lass es uns nicht h<strong>of</strong>fen, denn der Tempel <strong>ist</strong> eine Sackgasse und ich glaube kaum, dass uns wieder<br />

eine Tür retten wird.", antwortete Chuck.<br />

Der troll setzte ihnen nach und br<strong>aus</strong>te über den tempelplatz, doch die Novizen und Baals<br />

interessierte es nicht die Bohne.<br />

Schnell waren die Beiden im Tempeleingang verschwunden. Starker Sumpfkrautgeruch umpfing<br />

sie, als sie weiter ins Tempelinnere rannten.<br />

Vor einem st<strong>einer</strong>nen Alter saß der ge<strong>ist</strong>ige Führer Yberion und rauchte einen Traumruf. Chuck<br />

setzte sich auf den Boden und schlug das buch auf:"So, hier sollten wir vorläufig sicher sein. Wir<br />

müssen her<strong>aus</strong>finden, wie wir en Wächter besiegen können"<br />

Der Boden erzitterte unter den wütenden Schlägen <strong>des</strong> Wächters gegen den Tempel.<br />

Chuck suchte hastig nach der Stelle im Buch, wo er aufgehört hatte und las:"<br />

Dieser Gegenstand wird me<strong>ist</strong> von <strong>einer</strong> Wächterkreatur beschützt, die häufig in der Lage <strong>ist</strong>, ihre<br />

Gestalt zu ändern und den Spieler zu töten. Ein Tod in der Traumwelt, bedeutet auch den Tod <strong>des</strong><br />

Körpers in der echten Welt..."<br />

"Das sind ja tolle Neuigkeiten!", kommentierte Laido.<br />

"...Es gibt einen Trick um den Wächter zu besiegen: Dazu muss man sich innerhalb der Traumwelt<br />

in einen Traumzustand versetzen..."<br />

"Wir sollen in einen Traum einen Traum träumen um <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Traum r<strong>aus</strong>zukommen? Gehts noch<br />

etwas verrückter?", fragte Laido.<br />

Es waren immer stärkere Erschütterungen zu spüren.<br />

"...Es <strong>ist</strong> allgemein bekannt, dass man in normalen Träumen die Träume als Träumer selbst<br />

beeinflussen kann. In einem Traumgefängnis <strong>ist</strong> es etwas anders. Man fin<strong>des</strong>t sich beim Träumen in<br />

derselben Traumwelt wieder, in der man gefangen <strong>ist</strong> und träumt. Allerdings hat man mehr<br />

Möglichkeiten, die Umgebung zu beeinflussen. Zwar nicht soviele, wie in einem normalen Traum,<br />

aber trotz<strong>dem</strong> viele. Dies erfordert allerdings eine starke Willens- und Vorstellungskraft. So kann<br />

man die Gesetze der Schwerkraft aufheben, sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit bewegen<br />

und sogar Geschossen, wie Bolzen und Pfeilen <strong>aus</strong>weichen. Manche Berichte erzählen sogar, dass<br />

die Träumer in <strong>einer</strong> Vortraumphase die Möglichkeit hatten sich an unendlichen Reihen von<br />

Schränken mit Waffen und Rüstungen <strong>aus</strong>zurüsten, bevor sie in den Traum gegangen sind."<br />

Als hätte es einen Steinschlag gegeben, bebte jetzt die Gegend um den Steinkreis.<br />

'' Hero ich sag dir mal waw....FASS NIE WIEDER SCHALTER AN!''


Doch Hero's Aufmerksamkeit galt es anderem, etwas was ihm sichtlich schockte.<br />

'' Ähm...Thormant....hinter dir.''<br />

Thormant drehte sich um und sah geradewegs <strong>dem</strong> Ding in die Augen, welches Hero meinte. Es war<br />

eine menschengroße Steinstatue, zweifelsohne durch Magie zusammengehalten, die verziert war<br />

und uralt schien. Doch bevor der Feuermagier sich weitere Gedanken machen konnte, erfasste ihn<br />

schon die mächtige Steinf<strong>aus</strong>t der Statue. Mit Leichtigkeit wurde er mehrere Meter weit<br />

geschleudert, er versuchte aufzustehen, doch der Schmerz in der Brustgegend ließ ihn taumeln und<br />

wieder zu Boden fallen. Hero stand immer noch da und blickte von der Statue zu Thormant und<br />

wieder zurück. Er zog sein Schwert, er wollte es diesem Klotz zeigen, der würde doch nicht einen<br />

Wassermagier erledigen.<br />

'' Sieh nur, wie dieser kleine Wassermagier, deine Aufgabe übernimmt.''<br />

Da war sie wieder, diese Stimme.....sie sprach zu ihm.<br />

'' Er wird den Ruhm abbekommen, und du wirst wieder nur leer <strong>aus</strong>gehen.''<br />

Thormant nickte finster.<br />

'' Du hasst ihn, du hasst diesen Adanosgläubigen abgrundtief....du willst ihn töten, du willst ihn ein<br />

für alle Mal <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Weg geräumt haben.''<br />

Thormant nickte, jetzt mit einem verrücktem Lächeln auf den Lippen.<br />

'' Jaah, ich werde ihn töten, ich hasse ihn abgrundtief....er muss <strong>aus</strong>radiert werden.''<br />

Schlagartig war Thormant wieder auf den Beinen.<br />

'' Ahh, endlich b<strong>ist</strong> du wieder auf den Beinen.'' Konnte Hero gerade noch sagen, bevor er sich unter<br />

einem Schlag der Statue wegduckte.<br />

Thormant lachte kurz auf, schnippte mit den Fingern und ließ einen Blitz <strong>des</strong> Dunklen auf die<br />

Statue niederjagen, das einzige was übrig blieb, war der zerschmetterte Kopf der Statue.<br />

'' Wow....was war das denn gera...... ?'' Hero brach mitten im Satz ab, die Gestalt Thormant's ließ ihn<br />

schlucken.'' Oh...nein.''<br />

Thormant musste beim Anblick von Hero auflachen.<br />

'' Ich werde nur etwas kleines tun....dich töten...ganz unspäktakulär. Dann werde ich die Ornamente<br />

sammeln gehen, das Portal öffnen und unendlichen Ruhm einheimsen.''<br />

Er lachte erneut. Hero zog sein Schwert abermals.<br />

'' Dann soll es so sein.''<br />

Mit erhobenem Schwert rannte er auf den Magier zu.<br />

Mit den Auswirkungen eines ganz anderen Steinkreises beschäftigten sich während<strong>des</strong>sen Chuck<br />

und Laido.<br />

"Sicher, dass Namib das Buch in nüchternem Zustand geschrieben hat?", wandte sich der skeptische<br />

Laido an den Vampir in Menschengestalt.<br />

"Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es Namib überhaupt geschrieben hat", erwiderte Chuck. "Ich<br />

denke eher, dass das Buch bereits etwas älter <strong>ist</strong>. Die Schrift <strong>ist</strong> jedenfalls nicht die <strong>des</strong> Baals..."<br />

"Ist mir jetzt ehrlich gesagt auch egal", murmelte Laido und vernahm wenig erfreut das laute<br />

Geräusch, das der Traumge<strong>ist</strong> in Trollform bei seinem Versuch, in den Tempel einzudringen,<br />

verursachte.<br />

"Wir können froh sein, dass der Tempel hier <strong>aus</strong> fester Materie besteht", meinte Chuck und vertiefte<br />

sich wieder in das Buch. "Ansonsten hätte uns das Vieh bestimmt längst erledigt."<br />

Erneut erklang das ohrenbetäubende Geräusch, dann wurde es seltsam ruhig.<br />

"Wir müssen also einschlafen", erinnerte sich Laido und versuchte, die plötzliche Stille als positives<br />

Zeichen zu interpretieren. "Um uns dann im Traum <strong>des</strong> Traumes mit jeder Menge Waffen<br />

<strong>aus</strong>zurüsten, alles mögliche zu unseren Gunsten zu manipulieren und den Traumge<strong>ist</strong> zu plätten."<br />

"So sieht´s <strong>aus</strong>", bestätigte Chuck und schloss das Buch. "Mehr steht nicht drin...lass uns also am<br />

Besten ein wenig schlafen, eine andere Möglichkeit haben wir wohl nicht..."


Er hatte den Satz noch nicht beendet, als sie mit einem Mal ein immer lauter werden<strong>des</strong> Brummen<br />

bemerkten, das sich ihnen zu nähern schien.<br />

Chuck blickte auf und schien beruhigt. "Ist nur eine kleine Blutflie..."<br />

Der Tempel erbebte, als sich die Blutfliege mit gewaltiger Wucht in den mutierten Troll<br />

verwandelte. Teile der Decke stürzten herab und Laido wurde von der Kraft der Druckwelle an die<br />

nächste Wand geschleudert.<br />

Chuck schaffte es gerade noch, <strong>dem</strong> ersten Angriff <strong>des</strong> Trolls durch einen beherzten Sprung zu<br />

entkommen und presste sich neben Laido an die bröckelnde Wand.<br />

"Einschlafen...wir müssen einschlafen...", presste Chuck hervor, während sie der mutierte Troll mit<br />

seinen blutunterlaufenen Augen fixierte.<br />

"Ehrlich gesagt fällt es mir ziemlich schwer, mich zu entspannen, wenn ein zweiköpfiges<br />

Trollmonstrum vor mir steht!", erwiderte Laido und suchte hektisch nach einem Versteck.<br />

"Es muss doch eine Möglichkeit geben, schnell einzuschlafen!", rief Chuck verzweifelt. Der Troll<br />

hob bereits seine gewaltige F<strong>aus</strong>t - diesmal würden sie wohl kaum so glimpflich davonkommen wie<br />

beim ersten Angriff.<br />

"Warte mal...ich glaube, ich kenne eine Möglichkeit." Entschlossen schnappte sich Laido einen<br />

abgebrochenen Mauerstein, schlug ihn <strong>dem</strong> verblüfften Chuck mit aller Kraft an den Hinterkopf und<br />

beobachtete zufrieden, wie sein Verbündeter bewusstlos in sich zusammensackte.<br />

Einen Sekundenbruchteil später erblickte er die Trollf<strong>aus</strong>t, die auf ihn zuschnellte.<br />

Weißes Licht überall.<br />

"Bin ich tot?", fragte sich Chuck.<br />

"Bin ich in Innos Reich? Oder bie Beliar? Nee, für Beliar <strong>ist</strong>s hier einbisschen zu sauber und zu<br />

hell."<br />

Allmälig began sich Chuck zu erinnern und zu vertehen:<br />

"Dieser nichtsnützlige Laido hat mich tatsächlich bewusstlos geschlagen, wenn ich den in die Finger<br />

kriege! Aber andererseit war es wohl die Beste Methode, um ins Reich der Träume zu gelangen."<br />

Chuck sah sich um und erblickte in weitem Abstand links und rechts von sich lange Reihen von<br />

aufegstellten Waffen und Rüstungen.<br />

Vorn in etwa 5 Metern Entfernung sah er ein Loch im weißen Licht. Es sah seinen schlaffen Körper,<br />

daliegen und er sah wie die Trollf<strong>aus</strong>t geradewegs auf Laido zugeflogen kam. Laido schaffte es mit<br />

Mühe sich wegzuducken, doch er wurde daraufin von herabstürzenden Mauerteilen begraben.<br />

Yberion dagegen saß immernoch da und rauchte in seelenruhe weiter.<br />

Keine zeit groß nachzudenken: Chuck schnappte sich zwei Kurzschwerter und stürzte sich durch<br />

das Loch. Er kam direkt neben den mutierten Troll her<strong>aus</strong>, holte mit Beiden Waffen <strong>aus</strong> und schlug<br />

auf den Troll. Dem Troll schin das gar nichts <strong>aus</strong>zumachen: Die Schwerter prallten geradewegs von<br />

seinen Schuppen ab. Doch trotz<strong>dem</strong> drechte er sich nach Chuck um und begann zu wütend brüllen.<br />

"Konzentriere dich!", dachte Chuck verzweifelt. "Konzentration!". Die Zeit schien langsamer zu<br />

laufen, als ob ihre Batterien fast leer wären (Chuck hatte früher Batterien hergestellt, aber nicht<br />

gewusst wozu man sie brauchte).<br />

Chuck sprang hoch. Alles lief in Zeitlupe ab. Langsam näherte er sich einem der Köpfe, bis er auf<br />

gleicher Höhe war. Dann schien er fast endlos in der Luft zu schweben. Mit <strong>einer</strong> unglaublich<br />

schnellen Bewegung, die ohne Zeitlupe noch viel viel schneller gewesen wäre, stach er <strong>dem</strong> Troll<br />

die beidenen Augen eines der beiden Köpfe <strong>aus</strong>. Der Troll hatte den Schmerz nochnichtmal<br />

reg<strong>ist</strong>riert, da zog sich Chuck an den beiden, im Trollkopf steckenden, Schwertern weiter in die<br />

Höhe, zog sie hinter sich her<strong>aus</strong> und landete mit einem Salto auf <strong>dem</strong> zweiten Trollkopf, <strong>des</strong>sen<br />

Augen er wieder blitzschnell <strong>aus</strong>stach. Der brüllende Troll war jetzt blind und Chuck erspähte das<br />

ORnamentstüch in der Brust <strong>des</strong> Trolls. Er sprang runter und riss das Ornamentstück im Fall her<strong>aus</strong>.<br />

Doch er erreichte nicht den Boden. Alles wurde dunkel.<br />

Hero schaffte es gerade noch so, sich mit einem Hechtsprung vor <strong>dem</strong> Angriff Thormants zu retten.<br />

Er sah wieder ganz genau so <strong>aus</strong>, wie damals in der Taverne, doch nun war Hero allein gegen ihn.<br />

Er schleuderte schnell einen Eispfeil <strong>dem</strong> mordlustigem Magier entgegen, den dieser einfach mit


<strong>dem</strong> Schwert abwehrte. Er ließ die Klinge von oben nieders<strong>aus</strong>en und Hero sank in die Knie, als die<br />

Klinge mit unglaublicher Wucht auf die seinige traf. Er rollte sich zurück, um einem weiteren<br />

Angriff <strong>aus</strong>zuweichen und sprang wieder auf die Füße. Thormant war wie bessenen und wie ein<br />

Berserker stürzte er sich auf den Wassermagier, der einen Schritt nach links lief und den<br />

Kontrahenten an ihn vorbeilaufen lies. dann schlug er mit seinem Schwert auf die Waffenhand<br />

Thormants, um ihn zu entwaffnen, doch diesen Gefallen tat er ihm nicht. Thormant drehte sich<br />

blitzschnell um und schlug auf Heros Kopf ein, doch dieser konnte sich gerade noch ducken und<br />

schoss gleic darauf wieder hoch und verpasste Thormant einen Kinnhaken. Der Magier ächzte, lies<br />

das Schwet fallen und fiel nach einem weiteren F<strong>aus</strong>tschlag nach hinten auf das Feld. Hero steckte<br />

seine Waffe weg und schnappte sich die <strong>des</strong> Feuermagiers, um sie in hohem Bogen wegzuwerfen.<br />

"Was <strong>ist</strong> los? Nun sag doch was!" Thormant schlug die AUgen auf. Ein roter Schein fiel <strong>aus</strong> ihnen<br />

auf Heros Gesicht. "Ich werde dich töten, und wenn es das letzte <strong>ist</strong>, was ich tue!" Ein heftiges<br />

Gerangel entstand, doch trotz den Kräften, die Thormant durch Beliar erhielt war er eindeutig der<br />

ältere der beiden Magier und Hero gewann die Oberhand. Schließlich konnte der den Bessessenen<br />

wieder außer Gefecht setzen.<br />

Hero untersuchte zunächst den Wächter <strong>des</strong> Ornamentes. Auf s<strong>einer</strong> Brust war etwas befestigt, was<br />

ganz und gar nicht so <strong>aus</strong>sah, als ob es zum Golem gehören würde, aber trotz<strong>dem</strong> hatte es eine<br />

stil<strong>ist</strong>ische Ähnlichkeit. Der Wassermagier riss es ab und steckte es in die Tasche, bevor er<br />

Thormant ächzend auf die Schulter lud um ihn mit letzter KRaft zum Kloster zu schleppen.<br />

Schon von weitem war zu Hören dass etwas ganz und gar nicht stimmte;<br />

Aus Ignaz Hütte war lauter Gesang zu hören und <strong>aus</strong>ser<strong>dem</strong> roch es so seltsam...verbrannt.<br />

Chick seufzte, verbannter Geruch, gr<strong>aus</strong>iges Gesinge und ein verrückter Alchem<strong>ist</strong> verhießen<br />

zusammen nichts gutes.<br />

Die dunkle Ahnung bestätigte sich bei einem Blick in die Hütte <strong>des</strong> Alten.<br />

Irre kichernd hopste dieser um einen großen Kessel herum in welchen es bedrohlich blubberte und<br />

zischte.<br />

"Oha, Besuch." Der Alte hatte sie schnell bemerkt und kam ihnen entgegen.<br />

Bevor sie etwas tun konnten hatte er sie bereits in seine Hütte geschoben und an einem kleinen,<br />

schäbigen Tisch platziert.<br />

"Einen Moment meine Damen...es wird gleich serviert..." kicherte er jetzt wieder.<br />

Bardan wollte gerade aufstehen um sich für die letzte Bezeichnung persönlich zu bedanken, aber<br />

Stone hielt ihn zurück: "Lass ihn...du siehst doch dass er ein wenig...plemplem <strong>ist</strong>. Lass uns am<br />

besten wieder gehen, <strong>of</strong>fensichtlich <strong>ist</strong> er endgültig verrückt."<br />

Doch der alte Alchem<strong>ist</strong> dachte <strong>of</strong>fensichtlich gar nicht daran seine Gäste wieder gehen zu lassen;<br />

schon standen vier dampfende Teller voll mit rötlichem Brei vor Ork, Chick, Bardan und Stone.<br />

Stone roch vorsichtig an der seltsamen Masse und musste sich schon sehr zusammennehmen um<br />

sich nicht zu übergeben.<br />

Auch Chick und Bardan schienen nur mit allergrößter Selbstknotrolle ihr Frühstück bei sich zu<br />

behalten.<br />

Ganz anders allerdings Ork; interessiert roch er an <strong>dem</strong> Essen und machte eine zuversichtliche<br />

Geste.<br />

"Zumin<strong>des</strong>t nicht seien vergiftet." rief er fröhlich und machte sich daran den ersten Löffel zum<br />

Mund zu führen.<br />

"Buäääh, du ISST das ?" Chick war angwiedert.<br />

"Warum nicht ? Riechen wie toter Troll, aber vielleicht gut schmecken. Erstmal probieren..."<br />

"Wie kommst du überhaupt darauf dass es NICHT vergiftet <strong>ist</strong> ?" fragte Stone leise.<br />

"Nun zum einen weil ich doch haben gewisse Erfahrung als Alchem<strong>ist</strong> und ich so ziemlich je<strong>des</strong><br />

Gift riechen kann...und <strong>aus</strong>ser<strong>dem</strong> essen alter Mann ebenfalls davon und ihm es gehen gut."<br />

Tatsächlich schlürfte Ignaz zufrieden seine Mahlzeit und blickte ab und zu fragend zu seinen Gästen<br />

und deren immer noch vollen Tellern.<br />

"Und außer<strong>dem</strong> seien Orks nicht ganz so empfindlich gegen Gifte wie Menschen...sind zwar nicht<br />

absolut immun, aber es werden benötig viel höhere Dosis als bei Mensch...aber was auch immer, da


schließlich kein Gift drin seien."<br />

Wenig später hatte Ork seine Portion aufgegessen und sah nun fragend zu seinen Begleitern: "Wollt<br />

ihr nicht auch essen ? Geschmack seien gar nicht so schlecht...auf jeden Fall sehr würzig.<br />

Ausser<strong>dem</strong> seien unhöflich wenn verschmähen Essen."<br />

Stone schüttelte den Kopf, als Koch wagte er es nicht auch nur ein weiteres Mal an der Substanz zu<br />

riechen.<br />

Seufzend verputzte Ork unter den Blicken von 3 angewiederten Augenpaaren auch die restlichen<br />

Portionen s<strong>einer</strong> Begleiter.<br />

Freudig ging Ignaz nun auf seine Gäste zu und räumte das Geschirr ab.<br />

"Haben geschmeckt meine Damen ? Wollen jetzt vielleicht ein Glas Kronstöckel-Tee ?"<br />

Dankend erhoben sich die edlen Gäste und machten sich, Ork hinterherschleifend <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Staub.<br />

"Das war wohl ein Reinfall." murrte Stone. "Der Typ <strong>ist</strong> nun endgültig durchgedreht." stimmte<br />

Chick mit ein.<br />

"Naja...sagen könnt ihr viel aber ich finden eine Gratis-Mahlzeit seien sehr freundliche<br />

Geste...manchmal ihr seid wirklich gemein."<br />

Bardan hatte bisher noch nichts weiter gesagt, er sah sich gerade noch einmal um; tatsächlich war<br />

das Hafenviertel wie <strong>aus</strong>gestorben.<br />

Diesen Moment musste er nutzen, vor ihm stritt Ork mit Stone über kulinarische Standards und<br />

waren sehr eifrig dabeiso dass sie nicht merken würden was hinter ihnen geschah. Chick ging direkt<br />

vor Bardan und hinter Stone und Ork.<br />

Vorsichtig griff Bardan nach <strong>dem</strong> Griff s<strong>einer</strong> Axt. "Jetzt oder nie...womöglich <strong>ist</strong> dass die letzte<br />

Möglichkeit in nächster Zeit...und dann hätte ich auch endlich Ruhe."<br />

Leise schlich er sich direkt hinter den Paladin...<br />

Chick schluckte wie verrückt auf <strong>dem</strong> Weg zum Hafenviertel sein sich immer noch verzweifelt<br />

hervorkämpfen<strong>des</strong> Frühstück hinunter. Der rote Brei sah <strong>dem</strong> Toten im Oberen Viertel wirklich<br />

ähnlich aber Chick hatte <strong>aus</strong> Anstand lieber nichts davon gesagt. Das hätte Ork wohl gehörig den<br />

Appetit verdorben...<br />

" Wo <strong>ist</strong> wohl dieser Rhobar hingelaufen? ", dachte er sich. Bei Ignaz war er jedenfalls nicht, aber<br />

wo steckte er dann? Chick sah sich unauffällig um, das Hafenviertal war wirklich wie leergefegt.<br />

Vor ihm liefen immer noch Stone und Ork, fröhlich über die richtige Prise Ingwer für einem gefüllte<br />

Molerat unterhaltend. " Das wäre bestimmt ein guter Tag geworden wenn sich nicht plötzlich alle<br />

Einwohner von Khorinis in Ge<strong>ist</strong>er verwandelt hätten... ", schoss es ihm durch den Kopf, "<br />

Vielleicht hätte ich auch mit meinen Leuten den nördlichen Wald nach den Entführern durchstöbern<br />

können, doch die waren natürlich wieder einmal unter den Ersten die zu Ge<strong>ist</strong>ern wurden. " Er<br />

versank in Gedanken über die seltsamen Entführer und bemerkte nicht wie Bardan hinter ihm<br />

wieder einmal auf mordlustige Gedanken kam und die Hände um den Griff s<strong>einer</strong> Axt Snaga legte.<br />

Sie liefen an der Kaimauer entlang zum Schiff der Paladine. " Jetzt oder Nie! Wenn ich ihn<br />

unauffällig ins Wasser werfe bemerken sie vielleicht gar nichts... ", dachte er böse grinsend und zog<br />

seine Axt ganz, ganz sachte.<br />

" ... mehrere Teigschichten und zerhackstückelte Scavengerlende... " " ... flambiert schmeckt das<br />

echt super... " " ... und mit etwas Trank von mir... " " ... lieber nicht soviel Blutfliegensekret... " ...<br />

macht nur dick... " schnappte Chick <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Gespräch vor ihm auf. Er summte eine traurige<br />

Melodie vor sich hin und bemerkte auf <strong>dem</strong> Boden - sie liefen jetzt an einem kurzen Sandstück<br />

vorbei - eine hübsche Muschel. Früher bei sich daheim ware Muscheln etwas besonderes gewesen,<br />

wenn man sie ans Ohr legte hörte man angeblich das R<strong>aus</strong>chen <strong>des</strong> Meeres. Er bückte sich im<br />

Gehen und griff nach ihr während über ihm Snaga vorbeischoss und ihn sicher in zwei Teil zerlegt<br />

hätte. Selbst unten am Boden hörte er das R<strong>aus</strong>chen und das leichte Summen. Er riss seinen Kopf<br />

herum und sah Bardan wie er abermals zum Schlag hob. Chick sprang nach vorn und entkam knapp<br />

der Axt. " Geht das schon wieder los... ", schrie er wütend und zog sein Schwert.<br />

Kurz bevor die Beiden sich jedoch entgültig in Stücke zerfetzt hatten griffen Ork und Stone ein die<br />

sich jeweils auf Chick und Bardan warfen. " Der hat angefangen! ", tobte Chick wie ein kleines


Kind und versuchte sich loszureißen. " Gar nicht! Er hat mich... provoziert! ", brüllte Bardan<br />

zurück.<br />

Ork und Stone warfen sich daraufhin vielsagende Blicke zu. " Bei Adanos, könnt ihr euch denn<br />

nicht wie ganz normale Leute aufführen! ", versuchte Stone sie zu beschwichtigen. " Genau! Ihr sein<br />

wie kleine Kinder! ", pflichtete Ork ihm bei. Bardan stieß einen verächtlichen laut <strong>aus</strong>: " Pfff. Der<br />

kleine Mann dahinten kann von Glück sagen das ihr da seid sonst wäre er jetzt Futter für die Fische,<br />

sagt ihm das! " " Sagt <strong>dem</strong> Pflegefall dort das er beim nächstenmal schonmal seine knochen<br />

nummerieren kann! ", erwiederte Chick hasserfüllt.<br />

Diverse Schimpftiraden und Tobsuchtanfälle später nahmen sie jedoch wieder ihre Suche nach<br />

Rhobar auf. Diesesmal Chick ganz hinten und Bardan in der Mitte...<br />

Keuchend schlug Laido die Augen auf.<br />

Er spürte nasses Gras in den schmutzigen Klauen, die er zu Fäusten gekrümmt hatte. Ein kl<strong>einer</strong><br />

Käfer krabbelte einen Grashalm herunter und verschwand irgendwo im Unterholz.<br />

Schnaubend richtete sich Laido auf und betastete seinen Dämonenkörper. Wir haben es geschafft,<br />

schoss es ihm durch den Kopf. Wir haben die verdammte Traumwelt verlassen...<br />

Blieb nur noch die Frage, wo Chuck abgeblieben war.<br />

Ein Blick auf den Boden klärte die Frage: genau wie vor kurzem noch Laido lag er dort regungslos<br />

auf <strong>dem</strong> Boden, vollständig verwandelt in seine bizzare Vampirgestalt.<br />

"Chuck?", fragte Laido probeweise. Es klang wieder nach <strong>dem</strong> gewohnten dämonischen Grollen.<br />

Ob er jemals wieder menschliche Gestalt annehmen würde? Waren die soeben verstrichenen<br />

Stunden seine letzten als Mensch gewesen?<br />

"Chuck, b<strong>ist</strong> du in Ordnung?"<br />

Nicht, dass es ihn wirklich interessiert hätte. Das Wichtigste war, dass der Vampir das<br />

Ornamentstück dabei hatte, das Cyco zur Öffnung <strong>des</strong> Portals nach Jharkendar benötigte.<br />

Erst jetzt bemerkte Laido, dass Chuck leicht zitterte. In den Händen hielt er das Ornament und<br />

starrte es mit all seinen Augen zufrieden lächelnd an. Zumin<strong>des</strong>t interpretierte Laido die seltsame<br />

Fratze als zufriedenes Lächeln.<br />

"S ht gklppt, Ld!", nuschelte Chuck, was Laido zu einem leisen Seufzen veranlasste. Er hatte<br />

beinahe vergessen, wie unverständlich sein Verbündeter als Vampir sprach.<br />

"Wr hbn ds Rnmntstck!", freute sich Chuck und sprang mit immenser Geschwindigkeit vom Boden<br />

auf.<br />

"Ja...dank meinem genialen Einfall", fügte Laido hinzu und warf <strong>dem</strong> Steinkreis einen<br />

missbilligenden Blick zu. Jetzt machte die Steinansammlung einen völlig harmlosen<br />

Eindruck...vermutlich war sie das jetzt auch. Die Traumwelt musste zerstört sein, nach<strong>dem</strong> Chuck<br />

das Schlüsselobjekt entfernt hatte...oder sie hatte sich einen neuen Schlüssel gesucht. So genau<br />

wollte Laido das gar nicht her<strong>aus</strong>finden.<br />

Chucks Gesichts<strong>aus</strong>druck wies darauf hin, dass er Laidos Entschluss, ihn auf eher gewalttätige<br />

Weise ins Reich der Träume zu befördern, für alles andere als genial hielt - aber auch er musste<br />

zugeben, dass sie das magische Gefängnis auf andere Weise wohl kaum verlassen hätten.<br />

"Lss ns zr Hhl zrckkhrn, Ld", schlug er vor, während die beiden monströsen Gestalten den<br />

Steinkreis hinter sich ließen.<br />

"Gute <strong>Idee</strong>", pflichtete ihm der Dämon bei. "Wir erholen uns ein wenig von den Strapazen und<br />

überbringen Cyco dann das Ornament. Ich schätze, er wartet in der Ausgrabungsstätte der Magier<br />

auf uns...bin mal gespannt, wie er an die restlichen Ornamentstücke kommen will."<br />

Eines stand für die beiden allerdings fest: sie wollten keine Rolle dabei spielen. Ein nahezu<br />

tödliches Abenteuer reichte ihnen für den Moment voll und ganz.<br />

Niedergeschlagen betrat Rhobar die Stadt durch das Osttor. Nach<strong>dem</strong> es ihm nicht gelungen war,<br />

eine Testperson für den seltsamen "Heiltrank" zu finden, hatte er die Flasche zurück ins Labor<br />

gebracht (Ignaz war seltsamer Weise nicht da gewesen). Da er sonst nichts zu tun hatte, hatte er sich<br />

auf die Suche nach weiteren Kräutern außerhalb der Stadt gemacht. Außer, dass er sich verlaufen<br />

hatte, und mehrere Stunden auf der Flucht vor einem Schattenläufer durch den Wald geirrt war, war


nichts passiert. Schließlich war er wieder an Orlan's Taverne vorbeigekommen, wo ihm einfiel, dass<br />

sich ja alle dort treffen wollten.<br />

Wie zu erwarten war, war Rhobar wohl zu spät, da k<strong>einer</strong> dort war. Niedergeschlagen hatte sich<br />

Rhobar dann auf den Rückweg gemacht, wobei sein einziger Lichtblick der Fund <strong>einer</strong> ihm<br />

unbekannten Pflanze war.<br />

Doch nun stutzte Rhobar. Er interessierte sich selten für das, was um ihn herum geschah, aber dass<br />

die Stadt wie <strong>aus</strong>gestorben war, fiel selbst ihm auf. Beunruhigt rannte er ins Hafenviertel zu Ignaz<br />

Hütte, der zu s<strong>einer</strong> Erleicherung noch da war. Zumin<strong>des</strong>t körperlich.<br />

"Oh nein, du hast doch nicht etwa den Trank probiert?", fragte Rhobar. "Hm, interessante Wirkung,<br />

ich frage mich... nein, das muss warten. Beruhig dich, Ignaz, ich gucke ob ich ein Gegenmittel<br />

habe."<br />

Rhobar kramte in seinem Beutel nach einem Fläschen. Am Alchemietisch gab er hastig den Rest<br />

<strong>des</strong> Verdorbenen Heiltranks zusammen mit drei Krümeln schwarzen Erzes, <strong>einer</strong> Phiole<br />

Kronstöckelextrakt und einem starken Heiltrank hinein.<br />

"So, das sollte reichen", murmelte er, und versuchte Ignaz, der immernoch um den Kessel hüpfte,<br />

der nun zu schmelzen begann obwohl gar kein Feuer brannte, den Trank einzuflößen. Nach fünf<br />

Minuten, und <strong>einer</strong> halben danebengegangenen Flasche, schaffte er es endlich.<br />

"Wie...? Was...? Rhobar, was hast du gemacht!", rief Ignaz entrüstet.<br />

"Ich? Du hast doch den verdorbenen Heiltrank geschluckt!", antwortete Rhobar.<br />

"Dagegen protestiere ich, soetwas dummes würde ich nie tun! Ich habe lediglich den<br />

Geschwindigkeitstrank da drüben... oh... Bei Adanos, ich werde alt..."<br />

"Während Ignaz den geschmolzenen Kessel, <strong>des</strong>sen Inhalt sich bereits in die Tiefen der Insel<br />

gefressen hatte, aufwischte, verließ Rhobar nocheinmal die Hütte um her<strong>aus</strong>zufinden, was hier<br />

geschehen war. Ignaz hatte in seinem zustand wohl eher weniger mitbekommen.<br />

"Hmm..." Ork blieb plötzlich stehen und kratzte sich am Kopf.<br />

"Was <strong>ist</strong> ?" Stone und Chick sahen ihn fragend an, während Bardan nur gelangweilt schaute.<br />

"Ich glaube ich hatte noch irgendwas zu tun...aber ich weiß nicht mehr was."<br />

"Hast du vergessen den Ofen <strong>aus</strong>zumachen ?"<br />

"Ja das auch, aber zum Glück hab ich auch den Wasserhahn angelassen...aber da war noch was<br />

andres."<br />

"Hast du deine Rentenversicherung unterschrieben ?"<br />

"Joah...denk schon."<br />

"Hast du die Zähne geputzt ?"<br />

"Ja, erst letztes Jahr."<br />

"Hmm...hast du dein Ornament vom Steinkreis geholt ?"<br />

"...Hey genau, DASS habe ich vergessen." Ork schien sich zu erinnern.<br />

"Am besten gehe ich gleich los...wir sehen uns wieder."<br />

Und schon war Ork verschwunden, bevor auch nur <strong>einer</strong> etwas sagen konnte.<br />

Eilig verließ er die immer noch menschenleere Stadt (welche ja nicht wirklich leer war).<br />

Bald kam er auch ohne große Probleme am Steinkreis an.<br />

"Und nun ?"<br />

Ork sah sich suchend um.<br />

Was sollte er hier jetzt machen ? Dieser Steinkreis schien k<strong>einer</strong>lei Besonderheiten aufzuweisen.<br />

Mehrmals ging er um den Steinkreis herum ohne auch nur irgendetwas zu entdecken. Keine Hebel,<br />

keine Schalter, keine Inschriften, gar nichts.<br />

Allmählich setzte seine Rückverwandlung ein, was ihm im Moment jedoch nicht besonders störte.<br />

Vielmehr störte ihn die Inaktivität <strong>des</strong> Steinkreises.<br />

Verärgert nahm er einen Stein und warf ihn gegen eine der Stützen.<br />

Was danachpassierte überraschte ihn seltsamerweise gar nicht mal so sehr wie es vielleicht hätte<br />

sein sollen:<br />

Die Säule wankte kurz und kippte dann mit lautem Getöse um.<br />

Unglücklicherweise fiel sie exakt in Richtung der anderen Säulen, welche daraufhin nacheinander


umfielen.<br />

"DAS gibt Ärger mit Hero..." dachte Ork.<br />

Auch Stone und Chick hörten das Gepolter, denn in der Stadt war kein anderes Geräuch als das<br />

Getöse der umstürzenden Steine zu hören.<br />

Stone seufzte; "Ich glaube Ork könnte Hilfe gebrauchen, wie sich das anhört."<br />

Als auch der letzte Stein mit ohrenbetäuben<strong>dem</strong> Knall zu Boden gestürzt war schob sich plötzlich,<br />

einem uralten Aufzug gleich, eine Gestalt mit st<strong>einer</strong>nen Zügen <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Boden. " Bei Adanos! Was<br />

sein das? ", dachte Ork bestürtz als sich das marmorne Monster in Bewegung setzte und direkt auf<br />

ihn zukam.<br />

Stone und Chick rannten gerade durch die Unterführung bei Constantino vorbei als Chick sein<br />

neues Schwert bei Harad einfiel. " Stone! Ich muss kurz was erledigen, komm dann aber gleich<br />

nach. ", rief er <strong>dem</strong> Pirat zu.<br />

Er sprintete zu Harad der sich ihm als durchsichtiger Schemen in den Weg stellte. In<br />

Zeichensprache gab Chick Harad zu verstehen das alles wieder gut würde und das er sein Schwert<br />

benötigte. Harad schien zu verstehen und deutete auf eine kleine Tür am Rand seines H<strong>aus</strong>es. Chick<br />

bedankte sich wortlos und öfffnete sie und blickte auf ein - Plumpsklo.<br />

" Wir sein doch zivilisierte Leute. Wir können über alles redeeeen... " Ork wich in letzter Sekunde<br />

einem F<strong>aus</strong>tschlag <strong>aus</strong> der ihm sonst den Schädel zermatscht hätte.<br />

Hinter Ork keuchten gerade Stone und Bardan den Weg hinauf. " Ork, wir kommen dir zu Hilfe... ",<br />

rief Stone und zog seinen Säbel während ein lautes aufklirren andeutete das Bardan seine Axt <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Halfter hob.<br />

Nein! Nicht Besteck, Schwert! dachte Chick und fuchtelte wild mit den Armen. Harad schüttelte<br />

verwirrt den Kopf und Chick hob einen Klotz Holz vom Boden und schnitt einen unsichtbaren<br />

Gegner in Stücke. Endlich begriff Harad und zeigte diesesmal auf eine Holzk<strong>ist</strong>e. Chick rannte<br />

darauf zu und öffnete sie und kramte sein neues Schwert her<strong>aus</strong>. Es blitze und blinkte im<br />

Sonnenlicht, sah aber trotz<strong>dem</strong> noch seinem alten Gard<strong>ist</strong>enschwert ziemlich ähnlich. Er hob für<br />

Harad den Daumen hoch und lief dann wieder in Richtung Ork.<br />

" Nimm das und das und das und das! ", brüllte Bardan und hieb auf die Gliedmaßen <strong>des</strong> lebenden<br />

Steins ein doch bis auf kl<strong>einer</strong>e Risse die sich über die Gelenke zogen passierte nichts. " Wir<br />

brauchen etwas breiteres, einen Hammer. ", sagte Stone und wich einem Hieb <strong>aus</strong>. " Vielleicht wir<br />

können ihn die Klippe hinuterstoßen. ", dachte Ork laut. " Keine schlechte <strong>Idee</strong>. ", rief Bardan, "<br />

aber wie kriegen wir ihn zum Umfallen? Der Typ <strong>ist</strong> ziemlich massiv! "<br />

Der Felsenmensch verfiel langsam aber sicher in Raserei, seine Fäuste schienen überall zu sein. " Es<br />

scheinen er bekommen Kraft je länger er leben... ", sagte Ork und seine Mine verdüsterte sich...<br />

Und nicht nur Orks Mine verdüsterte sich: Der Himmel tat das ebenfalls.<br />

Tiefschwarze Wolken brauten sich über ihnen zusammen. Und der wandelnde Steinkämpfer schien<br />

auch immer dunkler zu werden. Chick kam am Kampfplatz an und war über die mittlerweile<br />

enorme Geschwindigkeit <strong>des</strong> Monstrums entsetzt. Die vier konnten gerade eben noch den Angriffen<br />

<strong>aus</strong>weichen, aber an eine <strong>of</strong>fensive Taktik war nicht zu denken: Es war Selbstmord in die<br />

Reichweite <strong>des</strong> Monstrums zu kommen. Blitze zuckten <strong>aus</strong> den dunklen Wolken. Ozon und Donner<br />

erfüllten die Luft. Ein Untergangsszenario...<br />

Das Steinmonster trieb sie gnadenlos vor sich her. Geradewegs auf den Abgrund zu.<br />

"Wir brauchen jetzt einen verdammt guten Plan!", sagte Stone im Anflug von Panik. Der<br />

Felsenmensch war mittlerweile völlig schwarz. "Das...", begann Bardan, doch er brachte den Satz<br />

nicht zuende: Eine seltsame Flasche traf das Ungetüm...<br />

"Da draußen scheint sich ein <strong>aus</strong>gewachsenes Gewitter anzubahnen, was?"<br />

Chuck hatte inzwischen wieder seine menschliche Gestalt angenommen und hockte zusammen mit<br />

<strong>dem</strong> natürlich immer noch dämonischen Laido in der Höhle.<br />

Draußen zuckten regelmäßig Blitze vom pechschwarzen Himmel herab, grollender Donner<br />

erschütterte die Insel.


"Würde mich nicht wundern, wenn Cyco da seine Finger im Spiel hat", murmelte Laido und kratzte<br />

gelangweilt ein paar diabolische Knochenmuster in den Höhlenboden.<br />

Chuck runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht...kann doch einfach ein normales Gewitter sein, oder<br />

nicht? Und Cyco hat wohl momentan besseres zu tun, als durch irgendwelche<br />

Gewitterbeschwörungen Aufmerksamkeit bei den Wassermagiern zu erregen."<br />

"Jaja, schon gut", knurrte der Dämon. "Trotz<strong>dem</strong> sollten wir Cyco wohl einen Besuch abstatten und<br />

ihm das Ornamentteil überbringen."<br />

Die beiden hatten das Stück bereits <strong>aus</strong>giebig untersucht, hatten jedoch nichts besonders Auffäliges<br />

daran entdecken können. Sie fragten sich jedoch beide, wie die verschiedenen Teile <strong>des</strong> Ornaments<br />

überhaupt zusammengesetzt werden sollten, sobald Cyco und die Wassermagier alle Stücke<br />

gefunden hatten. Es sah jedenfalls nicht danach <strong>aus</strong>, als könnte man sie einfach zusammenstecken -<br />

die Kanten <strong>des</strong> Fragments, das Chuck und Laido <strong>aus</strong> der Traumwelt hatten bergen können, waren<br />

völlig glatt.<br />

"Können wir mit der Reise zur Ausgrabungsstätte nicht warten, bis ich mich wieder in einen<br />

Vampir verwandelt habe?", beschwerte sich Chuck.<br />

"Nein, können wir nicht", erwiderte Laido grinsend. "Keine Sorge, für dich fliege ich auch<br />

besonders langsam..."<br />

Laido wusste natürlich, dass er mit <strong>dem</strong> verwandelten Chuck an Schnelligkeit nicht mithalten<br />

konnte - dafür war der Vampirchuck einfach viel zu geschwind. Momentan sah die Sache allerdings<br />

anders <strong>aus</strong>.<br />

"Jetzt steh schon auf, bevor das Gewitter vorbei <strong>ist</strong>", drängte Laido. "Sonst wird die Wanderung<br />

nicht halb so gemütlich."<br />

Ork wich gerade <strong>dem</strong> nächsten Schlag <strong>des</strong> Monstrums <strong>aus</strong> als er spürte wie die Rückverwandlung<br />

einsetzte.<br />

Seine Arme und Beine wurden kräftiger und ein dunkelbraunes Fell wuchs ihm.<br />

Der Körper wurde wieder leicht gebückt und vor allem bekam er endlich wieder seine gewohnte<br />

Sicht. Und natürlich das <strong>aus</strong>gezeichnete Gehör eines Orks. So weit so gut, allerdings half ihm das in<br />

dieser Stuation nicht besonders. Der Steintyp schien der plötzlichen Verwandlung k<strong>einer</strong>lei<br />

Interesse zu schenken und auch Stone, Chick und Bardan waren von den unglaublich schnellen<br />

Schlägen <strong>des</strong> Steinmonsters abgelenkt so dass sie seine Verwandlung zwar sicherlich bemerkt<br />

hatten allerdings keine Gelegenheit bekamen dies zur Kenntnis zu geben.<br />

Mit der Verwandlung war aber vor allem auch eins zurückgekehrt, die innere Ruhe. Als Mensch<br />

hatte er sie -vielleicht wegen der ungewohnten Gestalt- nicht gehabt, aber jetzt hatte er sogar<br />

Gelegenheit zwischen den Schlägen nachzudenken.<br />

Der Typ bestand vollstädig <strong>aus</strong> schwarzen Stein. Er bewegte sich unglaublich schnell und sie<br />

schienen für ihn fast zu langsam, obwohl Ork wusste das auch ihre eigenen Bewegungen ein Tempo<br />

hatten welches -<strong>aus</strong> purem Überlebenswillen- unglaublich hoch war.<br />

Dar<strong>aus</strong> lies sich eine Schlussfolgerung ziehen, dieser Typ bestand <strong>aus</strong> schwarzem Erz. Zumin<strong>des</strong>t<br />

bewirkte dieses, dass alle Lebewesen in der Umgebung verlangsamt wurden...und man selber<br />

konnte sehr viel schneller agieren und reagieren.<br />

Die entscheidene Frage blieb aber <strong>of</strong>fen: WIE besiegt man ein Monster <strong>aus</strong> schwarzem Erz ?<br />

Erneut holte das Wesen zum Schlag <strong>aus</strong>, wieder verfehlte es die anderen nur knapp... als plötzlich<br />

mit einem Krachen eine Flasche <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Gebüsch geflogen kam, und am Hinterkopf <strong>des</strong> Wesens<br />

zerschelte.<br />

Mehrere Brocken schwarzen Erzes fielen vom Wesen ab, was sich umdrehte und auf den Übeltäter<br />

zurannte, der in<strong>des</strong>s zwei weitere Flaschen geworfen hatte. Das Wesen taumelte zurück, wagte dann<br />

aber einen weiteren Vorstoß, während es nach und nach weiter zerfiel. Schließlich traf auch die<br />

vierte Flasche, und kurz bevor das Wesen den Werfer erreicht hatte, zerfiel es mit einem<br />

wutentbrannten Schrei in t<strong>aus</strong>ende kleine Bröckchen.<br />

Und zwischen den Büschen kam eine vertraute Gestalt hervor.<br />

"Hier seid ihr alle, ich suche euch schon seit... naja, kommt drauf an wie spät es gerade <strong>ist</strong>."


"Rhobar! Wo warst du? Wir waren schon bei Ignaz, aber der war irgendwie... nicht ganz bei sich",<br />

sagte Chick.<br />

"Da war ich wohl noch im Wald unterwegs, auf der Flucht vor einem Schattenläufer, <strong>ist</strong> ne lange<br />

Geschichte.<br />

Naja, eigentlich nicht", antwortete Rhobar schulterzuckend.<br />

"Und wie has du DAS geschafft?", fragte Stone ungläubig und deutete auf den Haufen Erz, der<br />

zwischen Ork und Rhobar verstreut lag.<br />

"Ach das... ich hab von hier Lärm gehört und bin hergekommen, da hab ich dieses Erz-Ding<br />

gesehen. Naja, und die Wirkung von schwarzem Erz lässt sich durch Kronstöckel in Kombination<br />

mit einem Heiltrank und Trollkirschengift aufheben, wenn man noch geriebenen Blutfliegenpilz<br />

dazugibt. Zufällig wuchsen hier Blutfliegenpilze und da hab ich schnell meinen letzten Kronstöckel,<br />

die Pilze und eine Trollkirsche von Ignaz in ein paar Heiltränke gemischt und... naja, es hat gewirkt.<br />

Hm, h<strong>of</strong>fentlich löst sich das Erz nicht vollständig auf", murmelte Rhobar, als er sich bückte und<br />

das Erz aufzusammeln begann.<br />

"Hey, was <strong>ist</strong> das?", fragte er erstaunt, als er zwischen <strong>dem</strong> schwarzem Erz ein seltsames<br />

gekrümmtes Stück Stein fand, was mit Schriftzeichen übersät war.<br />

"Nun, ich schätzen dass seien Ornament was wir suchen." murmelte Ork.<br />

Vrsichtighob er das Steinstückchen auf und steckte es in seine Tasche in der er sonst immer<br />

gesammelte Kräuter aufbewahrte.<br />

"Sehr schön, dann können wir diese Mission ja abschließen." knurrte Bardan.<br />

"Ich kriege Brechreiz wenn ich noch weiter neben <strong>dem</strong> da rumlatschen muss."<br />

Angewiedert deutete Bardan auf Chick, welcher ihm mit <strong>einer</strong> nicht ganz jugendfreien Geste wissen<br />

ließ dass er ihn mal sonst-was-könne.<br />

Stone seufzte: "Ihr werdet euch wohl wirklich nie vertragen...wie kleine Kinder, echt. Naja...was<br />

solls, ich muss auch noch was erledigen..."<br />

Auch Rhobar ging wieder, er wollte im Wald noch ein paar Pflanzen suchen und hatte mit einem<br />

schadenfrohen Seitenblick auf Ork behauptet, er wisse ja wo gaaaanz viel Kronstöckel wachse.<br />

Aber Ork hatte keine Wahl, er hatte schon zu lange getrödelt und musste dieses Ornament-Stein<br />

jetzt zu den Wassermagiern zum Portal bringen.<br />

Also machte er sich auf den Weg, was allerdings nicht ganz so leicht war, da er seinen<br />

Verwandlungstrank nun aufgebraucht und somit nicht mehr durch die Stadt gehen konnte...<br />

Hero ächzte unter <strong>dem</strong> Gewicht <strong>des</strong> Feuermagiers, doch als er endlich am Kloster ankam, kam ihm<br />

der Novize zu Hilfe, der das Tor bewachte. Der Wassermagier wechselte noch ein paar Worte mit<br />

Pyrokar, der sehr eunruhigt war, aber trotz<strong>dem</strong> schien er zuversichtlich, das Thormant schnell<br />

wieder der alte werden würde. Also ging Hero zurück zur Ausgrabungsstelle.<br />

Der Magier Adanos' stand ungeduldig am Ausgang der Ausgrabungsstätte. Zwei Ornamentteile<br />

hatten sie schon, und Saturas meinte, das sich der schwarze Magier um das dritte kümmern sollte.<br />

Ork wollte das bei Lobarts H<strong>of</strong> besorgen, aber er trödelte wohl. Doch dann stapfte plötzlich Ork <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Gebüsch. Wahrscheinlich war er den ganzen Weg gelaufen ums o schnell wie möglich zu<br />

ihnen zu kommen. "Ork, schön dich zu sehen." begrüßte ihn Hero.<br />

"Ich haben Ornament!" sagte er und holte ein kleines, halbrun<strong>des</strong> Artefakt hervor. "Gut gemacht,<br />

nun haben wir drei!" Hero bedeutete Ork mit <strong>einer</strong> Geste, ihm zu folgen und ging dann selbst<br />

wieder in die dunkle Höhle hinein.<br />

In <strong>einer</strong> dunklen und hinter einigen abgesplitterten Mauerteilen halb verborgenen Nische innerhalb<br />

der Ausgrabungsstätte unterhielten sich im gleichen Augenblick Chuck, Laido und der dunkle<br />

Krieger Cyco, der soeben das Ornamentstück von Chuck erhalten hatte.<br />

"Ihr hattet wohl kaum Schwierigkeiten, oder?", murmelte Cyco abwesend, während er das Fragment<br />

inspizierte. Laido begutachtete ihn misstrauisch. Man konnte nie wissen, ob Cyco nicht einen völlig<br />

anderen Plan verfolgte und seine beiden Verbündeten nur <strong>aus</strong>nutzte...


"Die hatten wir allerdings", knurrte Chuck. "Wir wurden in eine Art magisches Gefängnis<br />

teleportiert, in der wir unseren Erinnerungen und Träumen <strong>aus</strong>gesetzt waren und...hörst du mir<br />

überhaupt zu?"<br />

"Nein", erwiderte Cyco mit feinem Lächeln. "Es gibt weit Wichtigeres zu tun. S<strong>of</strong>ern ich die<br />

Gespräche der Magier richtig gedeutet habe, sind die restlichen drei Teile <strong>des</strong> Ornaments bereits<br />

gefunden."<br />

"Bedeutet das, wir können das Portal nach Jharkendar nun endlich öffnen?", vergewisserte sich<br />

Laido.<br />

"Ich h<strong>of</strong>fe doch", antwortete Cyco und schloss seine untoten Finger um das uralte Bruchstück. "Ich<br />

spreche nun mit den Magiern, ihr haltet euch im Hintergrund. Das Portal betretet ihr erst, sobald ich<br />

es mit den Magiern durchquert habe...ansonsten würdet ihr zu sehr auffallen."<br />

"Jaja", grummelte Laido. Er wusste, dass Cyco Recht hatte - was noch lange nicht bedeutete, dass es<br />

ihm gefiel, die Initiative seinem Verbündeten zu überlassen.<br />

"Wir bleiben hier", versicherte Chuck, "und folgen dir, sobald sich das Portal geöffnet hat."<br />

Cyco nickte kurz und trat dann auf den spärlich beleuchteten Gang hin<strong>aus</strong>. Chuck und Cyco hörten,<br />

wie seine Schritte allmählich in der Tiefe der Ausgrabungsstätte verhallten. Lediglich ferne<br />

Stimmen und andere dumpfe Geräusche drangen noch an ihre Ohren.<br />

"H<strong>of</strong>fentlich beeilt er sich", murmelte Laido und lehnte sich mit den Dämonenflügeln an die raue<br />

Wand der Nische an. "Dieses Warten gefällt mir ganz und gar nicht."<br />

"Mir auch nicht", stimmte Chuck zu. "Aber ich schätze, Cyco weiß schon, was er tut..."<br />

Stone befand sich bereits auf <strong>dem</strong> Weg nach Khorinis, als sich plötzlich Chick an seine Seite<br />

gesellte.<br />

„Oh, hallo Chick“, meinte Stone etwas abwesend. „Auch wieder zurück in die Stadt?“<br />

„Ja. Mir fällt gerade ein, dass wir Lord Andre hätten Bericht erstatten müssen. Auch wenn die Sache<br />

mit Ignaz ein Reinfall war, irgendjemand muss es ihm schließlich sagen... Außer<strong>dem</strong> wollte ich<br />

mich nicht länger als nötig bei <strong>dem</strong> Verrückten aufhalten.“<br />

„Kann ich verstehen...“, murmelte Stone und nickte verständnisvoll. „Der würde jede sich bietende<br />

Gelegenheit nutzen, um... na, du weißt schon.“<br />

Chick lächelte. „Zumin<strong>des</strong>t du b<strong>ist</strong> damals über deinen Schatten gesprungen... Bei Bardan scheint<br />

Hopfen und Malz schon längst verloren zu sein.<br />

Na ja, was treibt dich denn zurück in die Stadt?“<br />

Stone hatte geh<strong>of</strong>ft, dass Chick dies nicht fragen würde, doch zu spät. Was sollte er antworten?<br />

„Nun, ähm...“, begann er nervös. „Ich... ich muss noch etwas erledigen.“<br />

Chick starrte ihn forschend an. Stones Zögern schien verdächtig. „Hm, handelt es sich dabei etwa<br />

um illegale Aktivitäten?“<br />

„Ach, was soll's“, seufzte der Pirat. Es war wohl zwecklos, einen Paladin zu belügen zu versuchen.<br />

„Ja, ich habe da einen Auftrag bekommen, aber kein größeres Delikt. Ich muss nur ins obere Viertel<br />

und soll einem gewissen Gerbrandt einen goldenen Kompass stehlen, der ihm nicht gehört. Mehr<br />

nicht, ich kann jetzt nur darauf h<strong>of</strong>fen, dass du mich nicht Andre oder sonst wem <strong>aus</strong>lieferst.“<br />

Erleichterung machte sich in Stone breit, als Chick keine Anstalten unternahm, ihn zu verhaften, im<br />

Gegenteil. Ein breites Grinsen zog sich über <strong>des</strong>sen Gesicht. „Na, wenn's nur das <strong>ist</strong>... Eigentlich<br />

sollte ich das ja als Streiter Innos nicht tun, aber ich werde dich schon nicht verpetzen. Schließlich<br />

sind wir alte Freunde, und da du nur einem dieser reichen Kerle, die auf Kosten der Armen leben,<br />

einen simplen Gegenstand klauen möchtest, werde ich Stillschweigen über diese Angelegenheit<br />

bewahren.“<br />

„Ich danke dir“, meinte Stone, <strong>dem</strong> die Erleichterung deutlich anzusehen war. Sie passierten das<br />

Stadttor, ohne aufgehalten zu werden, da die Wachen ebenfalls zu den Unsichtbaren gehörten.<br />

„Weißt du eigentlich schon, wie du ins obere Viertel gelangst?“, fragte Chick.<br />

„Nun, das <strong>ist</strong> das Problem“, erklärte Stone achselzuckend. „Die Paladine haben mich nicht<br />

hineingelassen, aber da jetzt sowieso die me<strong>ist</strong>en Menschen unsichtbar sind, könnte dies neue<br />

Möglichkeiten eröffnen. Aber sicher bin ich mir nicht.“<br />

„Hm, ich bin ebenfalls ein Paladin“, sagte Chick grinsend. „Ich könnte dir helfen, dich hinein zu


schleusen, aber dann b<strong>ist</strong> du auf dich allein gestellt. Was wür<strong>des</strong>t du davon halten?“<br />

Stone lachte. „Wann fangen wir an?“<br />

Doch das Lachen verging ihm als er Chicks Plan anhörte. " Ich soll... soll eine MILIZRÜSTUNG<br />

anziehen?! ", ächzte er und starrte Chick ungläubig an. Dieser zuckte die Schultern und antwortete<br />

grinsend: " Du könntest auch über ein Rohr hineingelangen, frag mich aber lieber nicht was dort<br />

noch alles durchrutscht... " Stones Mundwinkel schossen nach unten. Er und eine Milizrüstung<br />

waren wohl die größten Gegensätze die es gab und <strong>aus</strong>gerechnet in eine solche sollte er sich<br />

hineinzwängen? " Du kannst anders nicht rein. Höchstens wenn ich sagen würde das du ein Häftling<br />

wärst, dann wür<strong>des</strong>t du aber höchstwahrscheinlich nicht mehr hin<strong>aus</strong>kommen. Also? " Der Pirat<br />

seufzte und willigte schließlich ein: " Na gut, na GUT! Ich machs, aber ich habe schon bessere, viel<br />

bessere Pläne gehört das kannst du mir glauben! "<br />

Gemeinsam gingen sie zurück zur Kaserne und Chick "borgte", wie er es nannte, eine leichte<br />

Milizrüstung. Stone, der derweil ernsthaft mit sich gerungen hatte doch noch den Weg über das<br />

Abflussrohr zu nehmen, nahm die Lederrüstung widerwillig und zog sie sich über den Kopf. Einen<br />

Fluch murmelnd sah er Chick an der ungewollt lachen musste. " Das sieht doch gar nicht schlecht<br />

<strong>aus</strong>, du solltest überlegen ob du nicht zur Miliz gehen willst. " Stone gestikulierte wütend mit den<br />

Armen: " Spar dir deine Witze. Los, wir müssen zum Oberen Viertel bevor mich noch irgendjemand<br />

erkennt. "<br />

Vor <strong>dem</strong> Tor zum Oberen Viertel blieben sie noch einmal stehen, tatsächlich waren die zwei<br />

vorigen Torwachen auch halbtransparent und saßen trübsinnig neben <strong>dem</strong> Durchgang. Doch nun<br />

stand ein wahrer Hüne Wache. Der Ritter sah eher wie ein Troll in Rüstung <strong>aus</strong> und Chick pfiff<br />

leise durch die Zähne. " Das <strong>ist</strong> Georg, wir haben Glück obwohl es jetzt nicht danach <strong>aus</strong>sieht. Er<br />

kann zwar allein ohne größere Schwierigkeiten eine ganze Orkarmada stoppen doch dafür sind seine<br />

ge<strong>ist</strong>igen Fähigkeiten nun... äh... stark begrenzt. Also, du b<strong>ist</strong> Stone, Milizmann <strong>aus</strong> Leidenschaft, 3<br />

Division 5 Kohorte, verstanden. " Stone knurrte vor sich hin und konnte sich denken das das<br />

"Milzmann <strong>aus</strong> Leidenschaft" nur da war um ihn ein wenig zu ärgern, er beschloss das jedoch auf<br />

später aufzuschieben und nickte. Dann gingen sie Richtung Tor.<br />

" Ihr kommt nicht rein! ", grunzte Georg als sie vor ihm standen. Chick räusperte sich hörbar: "<br />

Georg! Wir sind Paladine wie du. Mich kennst du ja wohl noch und das hier <strong>ist</strong> Stone. Frisch<br />

rekrutiert. Du kannst uns also durchlassen. " Georg grunzte abermals als Antwort und lies sie nach<br />

näherem misstrauischem Beäugen passieren. Chick sah Stone zwinkernd an: " Na? Hat doch alles<br />

prima geklappt. Gerbrandts H<strong>aus</strong> müsste das da vorn sein, ich werde dann die Wachen ablenken.<br />

Ich geb dir - sagen wir 10 Minuten. Danach warte ich einfach hier an der Bank auf dich.<br />

Einverstanden? " " Hm, na gut. Klingt nicht einmal so schlecht. Abgemacht. ", meinte Stone knapp.<br />

Chick rieb sich die Hände und ging weiter. Stone wartete noch eine Minute um ihm genug Zeit zu<br />

geben die Wachen abzuhalten vor Gerbrandts H<strong>aus</strong> zu kommen, dann verschwand auch er.<br />

Vorsichtig lugte Gerbrandt <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Fenster. Draußen schien alles wie immer zu sein, ein wenig leer<br />

vielleicht, doch ansonsten völlig ruhig. Gerbrandt jedoch wusste, dass sie da waren. Er hatte sie<br />

selbst gesehen.<br />

Natürlich war es nicht besonders nett, sich einen unliebsamen Konkurrenten auf die gewalttätige Art<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Weg zu schaffen...aber das war nunmal das Geschäft. Man durfte eben nicht <strong>aus</strong>schließlich<br />

nett und freundlich sein, wenn man <strong>einer</strong> der einflussreichsten Händler der Stadt werden<br />

wollte...ganz davon abgesehen hatte er ja gar nichts getan. Hatte er jemals jemanden umgebracht?<br />

Natürlich nicht. Lediglich ein paar Münzen hatte er verteilt, an die richtigen Leute. Und was die<br />

daraufhin getan hatten, ging ihn ja schließlich nichts an.<br />

Und doch wusste Gerbrandt, dass sie nun hinter ihm her waren. Zuerst hatte er geglaubt, sein<br />

Verstand habe nach der stundenlangen Arbeit im stickigen Arbeitszimmer ein wenig gelitten, doch<br />

inzwischen war er sich absolut sicher, dass die Ge<strong>ist</strong>er, die er gesehen hatte, tatsächlich real waren.<br />

Die Toten waren hinter ihm her - die Toten, die ihn für ihr Ableben verantwortlich machten!<br />

Seine schlimmste Befürchtung war immer gewesen, dass Diego nach <strong>dem</strong> kürzlichen<br />

Zusammenbruch der Barriere zurückkehren könnte...doch das, was nun geschah, übertraf seine


dunkelsten Vorahnungen.<br />

Ich muss das H<strong>aus</strong> verbarrikadieren, raste es ihm durch den Kopf.<br />

Schwitzend schob er ein hölzernes Regal vor die Eingangstür, zwei Tische und eine schwere Truhe<br />

folgten.<br />

Vielleicht können sie nicht durch Wände schweben...bestimmt können sie es nicht, h<strong>of</strong>fte er,<br />

während er eine große Standuhr vor eines der Fenster schob.<br />

Der Schweiß lief ihm nun in wahren Sturzbächen das Gesicht herunter. Er hatte doch keine Chance!<br />

Es waren Tote, sie kamen <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Jenseits, um ihn zu holen - wie konnte er sie da mit solchen<br />

Methoden aufhalten?<br />

Vielleicht musste er Reue zeigen, womöglich würde sie das besänftigen...<br />

"Ich muss mein Geld loswerden", entfuhr es ihm. "Das <strong>ist</strong> die einzige Möglichkeit."<br />

Er würde ja nicht völlig mittellos dadurch werden - immerhin hatte er erst vor kurzem in diese<br />

Minenanteile investiert, die ihm sicherlich ein hübsches kleines Vermögen einbringen würden.<br />

Vermutlich wussten die Ge<strong>ist</strong>er davon nichts und würden besänftigt ins Totenreich zurückkehren,<br />

wenn er sich seines Gel<strong>des</strong> entledigte. Zumin<strong>des</strong>t h<strong>of</strong>fte er das.<br />

Rasch schloss Gerbrandt die Truhe auf, in der er den größten Teil seines Gel<strong>des</strong> gelagert hatte, riss<br />

eines der noch nicht versperrten Fenster auf und kippte das Gold mit hektischen Handbewegungen<br />

nach draußen.<br />

Vorsichtig wagte er einen weiteren Blick <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Fenster...da waren sie noch immer: zwei der<br />

Ge<strong>ist</strong>er liefen durch das obere Viertel an seinem H<strong>aus</strong> vorbei. Sie schienen entfernte Ähnlichkeit<br />

mit Fernando und <strong>dem</strong> Paladin Lothar zu haben...was natürlich nicht stimmen konnte, denn die<br />

beiden lebten noch.<br />

"Die Ge<strong>ist</strong>er sind immer noch da", murmelte der entsetzte Händler. "Wahrscheinlich denken sie,<br />

dass ich mir das Geld sowieso bald zurückhole. Ich werde wohl zusätzlich meine Kunstschätze<br />

zerstören müssen...eine solche Tat dürfte sie von m<strong>einer</strong> Läuterung überzeugen."<br />

Schweren Herzens nahm er den verzierten Edelhammer vom Regal und betrat das Nebenzimmer, in<br />

<strong>dem</strong> er seine wertvollen Schätze gelagert hatte.<br />

Es führte wohl kein Weg daran vorbei.<br />

Argwöhnisch sah sich Stone um, niemand war zu sehen. Gut, dann konnte er endlich seinen<br />

Raubzug erledigen. Aufmerksam betrachtete er das H<strong>aus</strong>. Die Fenster schienen von innen<br />

verbarrikadiert zu sein, da verschiedenste Gegenstände vor sie geschoben worden waren. Für den<br />

Piraten konnte dies nur eins bedeuten: Gerbrandt war nicht daheim, er musste verre<strong>ist</strong> sein oder<br />

dergleichen. Wer würde denn sonst sein H<strong>aus</strong> auf diese Art abschotten? Also bot sich ihm hier die<br />

perfekte Gelegenheit.<br />

Grinsend schlich Stone hinter das Gebäude; möglicherweise befand sich dort ein geeignetes Fenster<br />

oder eine Hintertür zum Einbrechen. Sich zwischen zwei Häusern befindend, warf er noch einmal<br />

den Kopf zurück, doch konnte keine potentielle Gefahr <strong>aus</strong>machen. Schnell huschte er um die Ecke<br />

und befand sich nun auf einem schmalen Streifen zwischen Gerbrandts H<strong>aus</strong> und der Stadtmauer,<br />

genau auf der gegenüberliegenden Seite <strong>des</strong> Platzes <strong>des</strong> oberen Viertels. Im Erdgeschoss ex<strong>ist</strong>ierten<br />

auf dieser Seite keine Fenster, die aufgrund der direkt davor liegenden Mauer sowieso sinnlos<br />

wären; jedoch machte Stone dort tatsächlich eine unscheinbare, hölzerne Tür <strong>aus</strong>. Vorsichtig zog er<br />

einen Dietrich hervor, den letzten, den er noch besaß.<br />

Vorsichtig führte er ihn in das Schlüsselloch ein und begann behutsam, ihn abwechselnd nach links<br />

und nach rechts zu drehen. Somit taste er die Widerstände im Schloss ab und konnte sich nun schon<br />

ein ungefähres Bild machen, wie vorzugehen war. Nach dieser Prozedur folgte nun der schwierige<br />

Teil, der vom Laien normalerweise schlicht als „Schlossknacken“ bezeichnet wurde. Der Pirat war<br />

leider kein Me<strong>ist</strong>er, was diese besondere Kunst anbelangte, er beherrschte lediglich die Grundlagen.<br />

Aus diesem Grund arbeitete er in diesem Moment besonders vorsichtig.<br />

Nach einigen Minuten klickte es und die Tür schwang knarrend auf.<br />

„Ich hab's immer noch drauf“, meinte der Pirat grinsend und setzte einen Fuß über die Schwelle.<br />

Mit seinem noch verbliebenen Auge betrachtete er sorgfältig den Raum, in <strong>dem</strong> er sich befand.<br />

Durch die Tatsache, dass alle möglichen Gegenstände vor die Fenster geschoben worden waren,


schien nicht besonders viel Sonnenlicht in das Innere <strong>des</strong> H<strong>aus</strong>es. Tatsächlich wurde es jedoch<br />

durch eine Öllampe beleuchtet, die auf einem kleinen Tischchen stand. Dies veranlasste Stone zu<br />

einem Stirnrunzeln. Wieso war das H<strong>aus</strong> verbarrikadiert worden, jedoch eine entzündete Lampe<br />

darin aufzufinden? Sie war ein eindeutiges Indiz dafür, dass sich erst vor Kurzem jemand hier<br />

aufgehalten haben musste. Vielleicht ein weiterer Einbrecher? Vielleicht befand sich in genau<br />

diesem Augenblick noch ein Mensch in diesem H<strong>aus</strong>?<br />

Stone beschloss, dies her<strong>aus</strong>zufinden. Nun war er schon einmal hier, das Objekt der Begierde<br />

musste zum Greifen nah sein. Den Gedanken, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren, verwarf<br />

er s<strong>of</strong>ort. Die Hand nun an den Griff seines Rapiers gelegt, schlich der Pirat möglichst lautlos durch<br />

den Raum. Der dicke Teppich, der scheinbar eine große Schlacht darstellte, vielleicht auch nur eine<br />

Fleischwanzenkolonie (genau war es nicht zu erkennen, da sich der Teppich in einem äußerst<br />

vergilbten und ramponierten Zustand befand), half ihm dabei, die Lautstärke der Schritte zu<br />

dämpfen und sich geräuschlos fortzubewegen.<br />

Er begutachtete die Einrichtung, zumin<strong>des</strong>t den Teil davon, der noch auf seinem normalen Platz zu<br />

sein schien und nicht vor Fenster geschoben worden war. Wo könnte <strong>einer</strong> dieser reichen Kerle<br />

einen goldenen, wahrscheinlich äußerst wertvollen Kompass aufbewahren? In einem Schrank? In<br />

<strong>einer</strong> Vitrine?<br />

Ein plötzlich erschallen<strong>des</strong>, lautes Scheppern riss ihn <strong>aus</strong> seinen Gedanken und ließ ihn<br />

unwillkürlich zusammenzucken. Das Geräusch hatte seinen Ursprung in einem Nebenzimmer; kurz<br />

auf das erste folgte ein lautes Klirren.<br />

„Seht ihr? Ich zerstöre meine Wertgegenstände! Ich bin geläutert!“, rief eine Stimme <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Raum<br />

und schon ging wieder ein Gegenstand zu Bruch.<br />

„Das kann doch nicht wahr sein!“, stöhnte Stone, nicht mehr darauf bedacht, leise vorzugehen. Die<br />

Begriffe „zerstören“ und „Wertgegenstände“ in ein und <strong>dem</strong>selben Satz zu hören, ließ eine<br />

beunruhigende Schlussfolgerung zu. War der Kerl, wer immer sich auch dort befand, vollkommen<br />

durchgedreht?<br />

Während er den Rapier zückte, lief der Pirat direkt auf die Quelle der Geräusche zu. Er erstarrte, als<br />

einen Mann wahrnahm, der mit einem großen Hammer verschiedene Gegenstände zu Schrott<br />

verarbeitete. Dieser wiederum schien in seinem Wahn Stone überhaupt nicht zu bemerken; gerade<br />

holte er mit der Waffe weit <strong>aus</strong>. Und mit Entsetzen reg<strong>ist</strong>rierte Stone, dass sich direkt auf <strong>einer</strong><br />

Anrichte vor <strong>dem</strong> Wahnsinnigen ein goldener Kompass befand.<br />

Anfangs hatte es Gerbrandt noch als äußerst unangenehm und fast schon schmerzhaft empfunden,<br />

mit <strong>dem</strong> Hammer auf seine Kunstschätze einzuschlagen - nun jedoch schien ihm jeder Schlag mit<br />

<strong>dem</strong> Werkzeug eine wahre Erleichterung zu sein. Jede Beule im goldenen Pokal, jeder Riss in den<br />

edlen Porzellantellern, jede Verunstaltung der seltenen Büste von König Rhobar II. schien einen<br />

großen Teil der Last zu entfernen, die seine Seele quälte.<br />

Nur noch wenige Gegenstände waren noch übrig geblieben und Gerbrandt war fest entschlossen,<br />

auch sie zu zertrümmern. Er konnte spüren, wie es wirkte, die Ge<strong>ist</strong>er verschwanden wahrscheinlich<br />

bereits. Jetzt durfte er unter keinen Umständen aufhören...<br />

Den goldenen Kompass hatte er noch nicht vernichtet - und das, obwohl er das bei weitem<br />

wertvollste Stück s<strong>einer</strong> Sammlung darstellte. Wenn sich die ruhelosen Seelen s<strong>einer</strong> ehemaligen<br />

Konkurrenten irgendwie beeindrucken ließen, dann wohl durch die Zerstörung <strong>des</strong> Kompasses.<br />

Nach<strong>dem</strong> er den Kompass auf der Anrichte in Position gebracht hatte, hob er langsam den Hammer<br />

und schloss die Augen - er konnte einfach nicht dabei zusehen. Es gelang ihm nur mühsam, jegliche<br />

Gedanken an das Vermögen zu unterdrücken, das er mit der Zertrümmerung <strong>des</strong> Kompasses<br />

verlieren würde...das Wichtigste war, dass ihn die Toten in Frieden ließen...er musste es tun...<br />

Er atmete kurz durch und schlug zu.<br />

Das darauf folgende Geräusch verwirrte ihn dann allerdings sehr. Für seinen Geschmack klang es<br />

viel zu sehr nach...Holz.<br />

Verwirrt öffnete er die Augen wieder und erblickte statt <strong>des</strong> zerstörten Kompasses lediglich ein<br />

Loch in der hölzernen Anrichte, das er gerade mit <strong>dem</strong> Hammer erzeugt hatte.<br />

Reflexartig wirbelte Gerbrandt herum - der Kompassdieb war bereits entkommen, den


Schrittgeräuschen nach verließ er das H<strong>aus</strong> gerade äußerst hastig durch die Hintertür.<br />

"Ich Idiot!", entfuhr es <strong>dem</strong> entsetzten Händler. "Warum habe ich nur vergessen, die Hintertür zu<br />

versperren?"<br />

Umgehend nahm er die Verfolgung auf, fest entschlossen den Einbrecher zu erwischen - wenn er<br />

schon sein Vermögen verlieren musste, dann wollte er wenigstens selbst dafür verantwortlich sein.<br />

Chick saß gelangweilt auf der Bank am Treffpunkt im oberen Viertel. Anscheinend waren fast alle<br />

Paladine, Ritter und Bürger astral und hockten teilnahmslos in Gruppen zusammen. Die restlichen<br />

Wachen waren dann allesamt in das Bürgerh<strong>aus</strong> berufen worden um zu beraten was zu tun sei. Er<br />

selbst konnte nur mit Mühe entkommen in<strong>dem</strong> er etwas von Orkaufklärung im Wald erzählte.<br />

So war Chick schon früher als geplant zurückgekehrt und saß in Gedanken versunken auf der Bank,<br />

sein neues Erzschwert betastend. "Wo bleibt er nur?", sagte er leise und sah auf seine<br />

Armbandsonnenuhr, die zehn Minuten waren schon um.<br />

Plötzlich sprintete Stone <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> Seitengasse her<strong>aus</strong>, einen glänzenden Gegenstand in der Hand,<br />

wahrscheinlich der Kompass. Dummerweise auch Gerbrandt im Schlepptau der mit einem<br />

Vorschlaghammer wackelnd nach den Wachen rief. "Oh scheiße!", flüsterte Chick und rannte auf<br />

Stone zu. Er zog die Waffe und schrie zornig: "Bleib stehn du Lump!" Der Angesprochene sah in<br />

irritiert an. Chick stieß einen Kampfschrei <strong>aus</strong> und sprang an Stone vorbei mit der flachen Seite der<br />

Waffe den verblüfften Gerbrandt niederschlagend.<br />

Gemeinsam zogen sie den Ohnmächtigen in eine finstere Ecke als auch schon mehrere Wachen <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Rath<strong>aus</strong> gerannt kamen, <strong>dem</strong> Schrei <strong>des</strong> wohlhabenden Bürgers folgend. Chick zog <strong>aus</strong> s<strong>einer</strong><br />

Tasche die Vergessenspruchrolle her<strong>aus</strong> die er am letzten Morgen bei Ignaz gekauft hatte. Bisher<br />

hatte er noch keine Zeit gehabt sie zu verwenden und langsam machte ihm der Anblick der Leiche<br />

in Gedanken nichts mehr <strong>aus</strong>. "Ein Stift!", zischte er Stone zu, "Ich brauch einen STIFT!" "Was?<br />

Warum?", fragte Stone. Die Wachen kamen immer näher. "Ich muss die Uhrzeit auf der Spruchrolle<br />

ändern! Siehst du das hier? Sie würde ihn wahrscheinlich nur das Frühstück vergessen lassen aber<br />

nicht mich und dich." Panisch kramten beide in ihren Taschen herum als Stone ein Stück Kohle<br />

her<strong>aus</strong>zog. Chick riss sie ihm förmlich <strong>aus</strong> der Hand und kritzelte neue Zahlen auf das Pergament.<br />

Er betete zu Innos das es funktionierte und rief die Wörter laut <strong>aus</strong>.<br />

Die Wachen bemerkten sie nun. "Hey! Ihr Zwei?! Was macht ihr da?!", brüllte <strong>einer</strong>.<br />

Ein Zischen, weißer Rauch und die Spruchrolle verbrannte. "War es das?", keuchte Stone und sah<br />

Chick an. "Ähm... Innos zum Gruße Brüder.", rief er zu den Wachen gewandt. Stone sah wie er<br />

nervös die Hände knetete. "Was <strong>ist</strong> hier los?...Was <strong>ist</strong> mit <strong>dem</strong> Mann da?", schrie <strong>einer</strong>, die Hände<br />

am Knauf der Waffe. "Wir haben ihr hier gefunden, ich wollte gerade mit meinem... Schüler auf<br />

Orkaufklärung gehen als ich seinen Schrei hörte. Schließlich fand ich ihn in dieser Ecke liegend."<br />

Die eine Wache nickte langsam. Die andere bermekrte Stone und rümpfte die Nase: "Kamerad, du<br />

solltest deinem Schüler lieber erklären wie man sich ordentlich rasiert anstatt mit ihm auf Orkjagt<br />

zu gehen. Du könntest ihn noch mit einem verwechseln!" Beide grinsten hämisch.<br />

"Mieses Pack, euch werd ichs zeigen.", dachte Stone wütend und langte nach seinem Rapier. Chick<br />

sah ihm die Wut wohl an denn er legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Auf einmal<br />

erwachte Gerbrandt stöhnend was Stone für kurze Zeit ablenkte. Alle vier beugten sich über den<br />

reichen Bürger. "Wer.. wer bin ich?", wisperte dieser sich den schmerzenden Kopf reibend. Stone<br />

und Chick warfen sich Blicke zu.<br />

Ork brummte gelangweilt.<br />

Jetzt saß er wieder mal nur rum.<br />

Nach<strong>dem</strong> er Hero das Ornament gebracht hatte, war seine H<strong>of</strong>fung jetzt endlich den unbekannten<br />

Teil der Insel zu sehen und vielleicht ein paar ebenso unbekannte Kräuter kennenzulernen.<br />

Aber nichts war; zuerst mussten die Magier das Ornament in einem komplizierten Ritual wider<br />

zusammensetzen.<br />

Und wie es <strong>aus</strong>sah würde das einige Zeit dauern.<br />

Darum hatte sich Ork zurück in seine Höhle verkrochen und braute einige Heiltränke falls es<br />

abermals zum Kampf kommen sollte.


Doch mit <strong>dem</strong> Frieden sollte es im nächsten Moment bereits vorbei sein;<br />

Grade als Ork einen neuen Heiltrank umfüllte, spürte er plötzlich kalten Stahl an seinem Hals.<br />

Dann packte ihn eine kräftige Hand und er sah direkt in das Gesicht einen Ork-Hauptmanns.<br />

Ork erstarrte innerlichgleich zweimal; erkannte DIESEN Ork.<br />

Es war der Ork welcher vor Jahren das Dorf in <strong>dem</strong> er ursprünglich lebte angegriffen und alle seine<br />

Brüder getötet hatte, der Ork vor <strong>dem</strong> er zu den Menschen geflohen war, welche ihn dann in die<br />

Kolonie steckten.<br />

Die Person die er nie wieder hatte sehen wollen.<br />

Und doch stand er ihm jetzt gegenüber und grinste ihn mit seinem gelben Hauern an.<br />

Dann spürte Ork wie jemand mit einem schweren, stumpfen Gegenstand auf seinem Kopf schlug<br />

und er hörte noch die Worte "Bringt ihn weg." auf orkisch, bevor er in Ohnmacht fiel...<br />

Coresto i kantatem<br />

I ares erak<br />

Seo bandar shinji<br />

Thormant schrie vor inneren Schmerzen auf. Der Rat der Feuermagier versuchte ihm die Bosheit zu<br />

entfernen, die ihn dazu gebracht hatte, Hero anzugreifen.<br />

Ein merkwürdiges Hauche war leise zu entnehmen und eine schwarze Ge<strong>ist</strong>ergestalt entschwand<br />

seinem Körper. Kurz materialisierte sie sich mitten in die Kapelle und murmelte Wörter in der<br />

dunklen Sprache Beliar's.<br />

'' Irgendwann wird die Finsternis kommen, euch alle zu holen...spätestens in......''<br />

Ein Loch tat sich in der Ge<strong>ist</strong>ergestalt auf und ließ sie verpuffen. Pyrokar senkte die Hand, er hatte<br />

einen Zauber gesprochen, der den Ge<strong>ist</strong> vernichtet hat.<br />

'' He...Thormant....alles in Ordnung ?....Wach auf.''<br />

Thormant blinzelte langsam und schwach.<br />

'' Wo....bin ich ?''<br />

Ein breites Grinsen ging über das Gesicht Pyrokar's.<br />

'' Zuh<strong>aus</strong>e Bruder....zuh<strong>aus</strong>e.''<br />

Thormant schaute sich um und stand vom Altar auf. Die Kapelle der Innos-Kirche. Ein heiliger Ort<br />

für Pilger und Erwählte Innos'. Falls man innosgläubig war, wurde einem hier sogar Unterkunft<br />

angeboten. Er erblickte Pyrokar, der sich über die grau-schwarzen Bartstoppeln fuhr.<br />

'' Danke an euch.''<br />

Serpentes, das schlohweiße Haar hinten zu einem Zopf gebunden, und Ulthar, der sich ächzend zu<br />

seinem Stuhl bewegte, nickten.<br />

'' Wo....<strong>ist</strong> Hero ?''<br />

'' Bei Saturas am Portal....aber ruhe dich erstmal <strong>aus</strong> und stärke dich ein wenig....könntest auch<br />

eine neue Robe gebrauchen.''<br />

Der alte Mann blickte an sich hinunter. Da hatte Pyrokar recht. Seine blutrote Robe war<br />

zerschlissen, hatte Brandflecken, war dreckig und an <strong>einer</strong> Stelle war am Ärmel ein dickes<br />

Loch.....scheinbar von <strong>dem</strong> Kampf mit Cyco im Orkgebiet.<br />

'' Na gut, Freund, ich werde mich erstmal stärken.''<br />

Thormant schaute abermals an sich hinunter. Die neue Robe stand ihm gut....sehr gut sogar. Es war<br />

die gleiche die Pyrokar, Serpentes , Ulthar und Talamon trugen, eine hohe Magierrobe <strong>des</strong> Feuers.<br />

'' So....ich verlasse euch nun wieder.'' Sagte er zum Rat gewandt,'' Und....danke für alles.''<br />

'' Warte Thormant....damit dir der lange Weg erspart bleibt....hier, dies <strong>ist</strong> noch für dich.''<br />

Pyrokar drückte Thormant eine Rune in die Hand, auf der ein Kreis eingraviert <strong>ist</strong>, von <strong>dem</strong> zu<br />

jeder Himmelsrichtung blitze abspreizen.<br />

'' Dies <strong>ist</strong> eine Rune zu <strong>dem</strong> Portal....die Wassermagier und wir haben sie angefertigt.''<br />

Thormant nickte dankend und beschwor den Teleport.


Zunehmend gelangweilt hockten Chuck und Laido noch immer in der dunklen, unauffälligen<br />

Nische, die ihnen allmählich ein wenig zu unauffällig vorkam. Natürlich war es <strong>of</strong>t klüger, sich im<br />

Hintergrund zu halten - vor allem wenn man ein Dämon oder eine sich gerade verwandelnde<br />

Vampirbestie war - doch so langsam wünschten sich die beiden ein wenig Abwechslung.<br />

"Cyco lässt sich verdächtig viel Zeit", grummelte Laido und warf missmutig einen dämonischen<br />

Feuerball an die gegenüberliegende Felswand.<br />

"Vielleicht sind es die Magier, die so lange brauchen", vermutete Chuck, der sich noch in <strong>einer</strong><br />

Verwandlungsphase befand, in der er nicht nuschelte. "Lass uns einfach noch ein wenig warten."<br />

"Warten, warten, warten...", schnaubte Laido. "Ich will nicht dauernd nur warten! Lass uns die<br />

verdammten Magier einfach zerfetzen und das Ornament selber zusammensetzen!"<br />

Natürlich wusste er, dass sie es ohne die Wassermagier niemals schaffen würden, die<br />

Ornamentfragmente zusammenzusetzen, doch zumin<strong>des</strong>t beinhaltete sein Vorschlag ein bisschen<br />

gute Unterhaltung.<br />

"Immer mit der Ruhe", murmelte Chuck. "Ich bin mir sicher, dass..."<br />

Weiter kam er nicht, denn im gleichen Moment wurde der Vampir von einem roten Schemen<br />

niedergedrückt, der von seltsamen Lichterscheinungen begleitet mitten <strong>aus</strong> der Luft zu fallen schien<br />

- wäre da nicht die massive Felsdecke gewesen, hätte man glauben können, er sei vom Himmel<br />

gefallen.<br />

Auf den zweiten Blick bemerkte Laido, dass es sich um einen alten Mann in Magierrobe<br />

handelte...genauer, in der Robe eines Feuermagiers.<br />

Chuck bemühte sich in<strong>des</strong>sen, den Magier von seinem Rücken zu schieben und sich wieder<br />

aufzurichten, was ihm aufgrund s<strong>einer</strong> gerade erwachenden Vampirkräfte auch gelang.<br />

Zwei Sekunden später hatte Laido den alten Mann mit <strong>einer</strong> Klaue an die Felswand gepresst - der<br />

völlig verwirrte Magier konnte <strong>dem</strong> überraschenden Angriff nichts entgegensetzen, zumal Chuck<br />

rasch seine Hand packte, als er versuchte, eine s<strong>einer</strong> Runen in die Finger zu bekommen.<br />

"Was macht der verdammte Magier hier?", knurrte Laido und schleuderte <strong>dem</strong> Innosdiener seinen<br />

fauligen Dämonenatem ins Gesicht.<br />

"Sieht so <strong>aus</strong>, als hätte er sich mit <strong>einer</strong> Rune hierhin teleportiert", schlussfolgerte Chuck, der eine<br />

solche Rune soeben auf <strong>dem</strong> Boden gefunden hatte. Das Zeichen, das auf ihr angebracht war, zeigte<br />

eine Art Kreis mit Blitzen.<br />

"Worauf warten wir noch?", schnaubte Laido. "Bringen wir ihn um...du kannst bestimmt auch mal<br />

wieder ein wenig Blut gebrauchen, oder?"<br />

Chucks Gesichts<strong>aus</strong>druck deutete darauf hin, dass er das Blut alter Männer nicht für allzu<br />

schmackhaft hielt. Gleichzeitig schien er über etwas anderes nachzudenken.<br />

"Sag mal...erwähnte Cyco nicht mal, dass er uns einen Diener <strong>aus</strong> den Reihen der Innosgläubigen<br />

beschaffen wolle?"<br />

Laido zögerte und musterte den an die Wand gedrückten Magier, der keinen besonders bösartigen<br />

Eindruck auf ihn machte.<br />

"Du meinst...der Kerl hier <strong>ist</strong> ein Verbündeter? Du glaubst, dass er unter Cycos Einfluss steht?"<br />

"Ich weiß nicht", erwiderte Chuck. "Vielleicht schon..."<br />

Laido lockerte den Griff um den Magier ein wenig, um ihm genug Luft zum Sprechen zu lassen.<br />

"Stimmt das?", knurrte er. "Dienst du Cyco?"<br />

Thormant tobte innerlich. Der alte Rat und seine törichten Versuche gute und präzise Teleportrunen<br />

zu erstellen. In diesem Moment verfluchte er sie. Aber was gibt es schöneres als mit einem<br />

Unbekannten und einem Dämon in <strong>einer</strong> Höhle zu sein, gegen die Wand gepresst und verhört zu<br />

werden.<br />

Was sollte er sich nur einfallen lassen, Cyco dienen? Niemals. Aber hier sterben....nein, er hatte sich<br />

eigentlich noch ein paar Jahre Leben gewünscht.<br />

'' Jaah, ich....diene Cyco .''<br />

Sagte Thormant röchelnd und versuchte sich an die Kehle zu kommen.


'' Warte Mal.....b<strong>ist</strong> du nicht......dieser Magier <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Tempel der Kolonie ?''<br />

Ein grimmiges Lächeln erschien auf Thormant' Gesicht.<br />

'' Genau richtig geraten, mein kl<strong>einer</strong> dämonischer Freund.''<br />

Mehr als ein Schnauben brachte der Dämon nicht hin<strong>aus</strong>. Er hob seine krallenbewehrte F<strong>aus</strong>t und<br />

holte <strong>aus</strong>.<br />

'' Verflucht Laido, unterstehe dich, ihn zu töten......er kann uns noch hilfreich sein.''<br />

Der Dämon schaute Thormant an.<br />

'' Dein Glück....Mensch.''<br />

Und er ließ den Magier zu Boden fallen.<br />

Kurze Zeit, spielte er mit <strong>dem</strong> Gedanken, die beiden in einem Feuersturm brennen zu lassen, doch<br />

diesen Spaß würde sich der Magier noch für später aufheben.<br />

'' So, wer sind den eigentlich die Herren ?''<br />

Nach den letzten Worten <strong>des</strong> Magiers war Laido kurz davor, erneut seine Klaue zum Angriff zu<br />

heben, doch Chuck hielt ihn mit einem deutlichen Blick davon ab.<br />

"Du weißt ganz genau, wer wir sind", sagte er statt<strong>des</strong>sen. "Der Kerl hier <strong>ist</strong> Chuck...und ich bin<br />

Laido, wie du bereits erfahren hättest, falls du Chuck ein bisschen konzentrierter zugehört hättest."<br />

"Mein Name <strong>ist</strong> Thormant, Magier Innos´", stellte sich nun auch der Magier vor. "Ehemaliger<br />

Magier Innos´", verbesserte er sich rasch.<br />

Skeptisch schnaufend entledigte sich Laido einiger Schwefeldämpfe. Er wusste nicht, wie man sich<br />

benahm, wenn man Cycos ergebener Diener war...so wie Thormant allerdings vermutlich nicht.<br />

Andererseits war vielleicht genau dieser Aspekt das Tückische an Cycos Zauber...auf diese Weise<br />

bemerkte womöglich niemand der anderen Magier Thormants Sinneswandel, was ja nur in Cycos<br />

Interesse sein konnte.<br />

Laido war hin- und hergerissen...sollte er diesem Magier vertrauen? War es nicht um einiges klüger,<br />

einen eventuellen Verbündeten zu töten, als die Gefahr einzugehen, sich von ihm verraten zu<br />

lassen?<br />

Ork erwachte zum einen an seinem brummenden Schädel als auch am fauligen Gestank der ihn<br />

umgab.<br />

Das erste was er reg<strong>ist</strong>reirte waren die dumm grinsenden Gesichtszüge <strong>des</strong> Ork-Hauptmanns<br />

welcher anscheinend bereits reg<strong>ist</strong>riert hatte dass sein Gefangener erwacht war.<br />

Dafür sprach auch dass er Ork jetzt wieder seine Klinge an den Hals drückte -überflüssigerweisedenn<br />

er war mit massiven Eisenketten regelrecht fixiert worden so dass er nichtmal einen Finger<br />

bewegen konnte.<br />

Sicherheitshalber war er aber wohl trotz<strong>dem</strong> unter massive Bewachung gestellt worden; neben <strong>dem</strong><br />

Hauptmann sah Ork noch ungefähr 40 Krieger und 6 Eliteeinheiten.<br />

"Der muss es mal wieder übertreiben dieser Volldepp...was er jetzt wohl will...?" dachte Ork<br />

unbewusst.<br />

Der Hauptmann grinste ihn jetzt noch dämlicher an und begannzu sprechen:<br />

"Soso...haben wir <strong>aus</strong>geschlafen ? Wurde auch mal Zeit...wir müssen nämlich ein ernstes Wort<br />

miteinander reden."<br />

Eigentlich häte Ork jetzt gern einen beißend-sarkastichen Kommentar von sich gegeben; aber<br />

<strong>einer</strong>seits war er sich nichtmal sicher ob sein Gegenüber überhaupt intelligent genug war um diesen<br />

zu verstehen und zum anderen war es doch wesentlich klüger das Grinsegesicht nicht unnötig zu<br />

provozieren. Also beschränkte sich Ork auf ein mäßig bege<strong>ist</strong>ertes "Meinentwegen."<br />

"Ich hätte wahrlich nicht gedacht DICH noch einmal wiederzusehen...nach<strong>dem</strong> du uns ja damals<br />

geschickt entkommen b<strong>ist</strong>.<br />

Aber die Vergangenheit <strong>ist</strong> jetzt auch nicht wichtig...wichtig <strong>ist</strong> dass wir dich jetzt haben...du<br />

Verräter. Und darum will ich auch gleich zur Sache kommen:<br />

Ich weiß dass du mit den Menschlingen zusammenarbeitest...und darum wirst du mir jetzt schön<br />

alles erklären...wie ihre Stadt befestigt <strong>ist</strong>...wo ihre Stützpunkte sind, und vor allem: Wo sie ihr Erz<br />

lagern. Wenn du brav plauderst überleg ichs mir nochmal dich am Leben zu lassen...und vielleicht


nehm ich dich sogar als Rüstungspolierer in meine Truppe auf."<br />

Ork musterte seinen Gesprächspartner; hatte er richtig gehört ?<br />

Dieser Wahnsinnige wollte die Insel also einnehmen und das Erz an sich bringen ?<br />

Das musste er unbedingt verhindern -aber wie ?-.<br />

Momentan war er wegen gewissen Umständen nicht einmal in der Lage sich am Kopf zu kratzen.<br />

Also musste wohl oder übel ein Wunder her...innerlich betete Ork zu Adanos auf dass vielleicht ein<br />

durchgeknallter Berserker hereinstürmen und alle Orks <strong>aus</strong>ser ihm niedermetzeln oder zumin<strong>des</strong>t<br />

irgendjemand von seinen Freunden auf irgendeine Art bemerken würde dass er in Gefahr<br />

war....auch wenn er nicht die geringste <strong>Idee</strong> hatte wie jemand von s<strong>einer</strong> Situation erfahren sollte.<br />

Cyco musterte das unscheinbare Ornamentstück, welches er in der Rechten hielt. Er war fasziniert,<br />

dass ein solcher Gegenstand, die Inkarnation der Schlichtheit, wenn man ehrlich war, Menschn dazu<br />

bringen könnte, sich gegenseitig umzubringen. Gewiss, ein Mensch war der dunkle Krieger nicht,<br />

doch hätte er dennoch jedermanns Blut vergossen, um in den Besitz <strong>des</strong> Ornamentes zu gelangen.<br />

Dem Schlüssel zu neuer Macht ...<br />

Der Untote betrat den Raum, in <strong>dem</strong> die Wassermagier standen und über ihren drolligen Gott<br />

diskutierten. Das Auftauchen <strong>des</strong> dunkel Gewandeten ließ die Gespräche verstummen,<br />

misstrauische Blicke lagen auf ihm. Gemessen näherte er sich Saturas, wobei er die anderen Pfaffen<br />

mit <strong>einer</strong> Hingabe ignorierte, die ihresgleichen suchte. Auf <strong>dem</strong> Weg zog er mit freien Hand die<br />

Kapuze zurecht, es war nicht nötig, dass die Wassermagier sein Gesicht sahen, welches eher <strong>dem</strong><br />

eines Tieres als einem menschlichen glich. Der Zeitpunkt würde kommen, aber noch war er nicht<br />

erreicht.<br />

”Magie zu Ehren, Me<strong>ist</strong>er Saturas. Ich habe, was ihr suchtet, das fehlende Ornamentstück. Damit<br />

sollte alles vorhanden sein, was ihr benötigt. Ich lasse euch nun damit allein, auf dass ihr es wieder<br />

vereinigt und den Weg freimacht.”<br />

“Wie seid ihr daran gekommen? Ich habe euch nicht diese Kavernen verlassen sehen, dunkler<br />

Magier.”<br />

“Seid gewiss, dass ich diverse Möglichkeiten habe, auf die Außenwelt Einfluss zu üben. Welche dies<br />

sind, sei hier nicht erwähnt ...”<br />

Der dunkle Kämpfer wandte sich um und verließ die Versammlung der Wasserhexer. es galt, seine<br />

Helfer zu finden, er spürte Unwahrheit. Wehe <strong>dem</strong>, der ihn anlog!<br />

Als der dunkle Magier sich abwandte, musterte Hero ihn ein letztes Mal mit einem misstrauischem<br />

Blick. Er hatte sich gerade mit Merdarion über Grundzüge <strong>des</strong> Glaubens unterhalten, als er<br />

hereinkam und Saturas das letzte Ornamentstück überbrachte- Letzterer sah nun keinen Grund<br />

mehr, das Ritual aufzuschieben, das vollzogen werden musste, um das Ornament <strong>aus</strong> den 4 Stücken<br />

wieder zusammen zu setzen.<br />

Kurz darauf fanden sich alle an <strong>dem</strong> Altar zusammen, der weiter vorne in der Ausgrabungsstätte an<br />

<strong>einer</strong> Mauer lehnte, und standen im Halbkreis um ihn.<br />

Saturas eröffnete das Ritual, in<strong>dem</strong> er die Hände zum Himmel (also zur Höhlendecke) hob und<br />

dabei leise einige Worte murmelte. Nacheinander setzten Riordian, Myxir, Cronos, Merdarion, Hero<br />

und Nefarius ein. Von den Ornamentteilen auf <strong>dem</strong> Altar stießen sich immer wieder blaue und<br />

lilane Wellen ab, und die Wassermagier fielen in einen monotonen Singsang mit immer den selben<br />

Worten: Was einst geteilt, das wieder vereint.<br />

Nach einiger Zeit klang der Singsang ab, die Wellen wurden immer schwächer, bis sie<br />

schlussendlichst aufhörten.<br />

Auf <strong>dem</strong> Altar lag nun ein runder Ornamentring: Der Schlüssel nach Jharkendar!<br />

"Ich hab da eine <strong>Idee</strong> wie wir überprüfen können ob du dich wirklich von Innos abgewandt hast und<br />

Cyco dienst", begann Chuck. "Es <strong>ist</strong> ein ganz simpler Test, nichts komlexes" Chuck holte eine<br />

kleine, fingergroße Innosstaute <strong>aus</strong> der Tasche. Sie war mit <strong>einer</strong> feinen Schicht Blattgold


überzogen.<br />

"Woher hast du die den her?", fragte Laido erstaunt und leicht misstrauisch.<br />

"Hab ich bei meinm ltztn pfr gfndn", antwortete Chuck und zuckte mit den Schultern. Chucks<br />

nuscheln deutete daruaf hin, dass die Verwandlung schon sehr weit fortgeschritten war. Chcuk<br />

wandte sich an Thormant: "D msst f ds Nnsstt spckn Nns vrflchn nd d Stt mt nm Zbr schmlzn. Ds<br />

wrd bwsn, dss d f nsr St sthst!"<br />

"Ich hab kein Wort verstanden", sagte Thorman leicht irritiert.<br />

Laido, der sich schon an das komische Reden von Chuck in Vampirgestalt gewöhnt hatte<br />

übersetzte:<br />

"Du musst diese Innosstatue bespucken. Dann verfluchst du Innos und schmilzt die Statue mit<br />

einem Zauber. Wenn du dass gemacht hast glauben wir dir, dass du auf unserer Seite stehst!"<br />

Das gesagte traf den Magier wie ein Schlag: Er würde niemals das Abbild seines Gottes bespucken<br />

oder ihn verfluchen. Lieber würde er qualvoll sterben. Der Plan, sich als <strong>einer</strong> von ihnen<br />

<strong>aus</strong>zugeben war gescheitert.<br />

Was sollte er tun? Zur Flucht war er zu langsam. Chuck, der mitlerweile die Verwandlung<br />

abgeschlossen hatte machte auf ihne einen sehr flinken Eindruck. Ein Teleportzauber war zu<br />

auffällig und würde zu lange dauern. Ihm blieb nur die Offensive.<br />

Plötzlich erschien Cyco ...<br />

Ein kurzer Blick genügte Cyco, um die Situation richtig zu deuten.<br />

Mit zwei schnellen Handbewegungen zog er die beiden Klingen <strong>aus</strong> den auf seinem Rücken<br />

angebrachten Scheiden und stürmte Thormant entgegen, in <strong>des</strong>sen rechter Hand zeitgleich ein<br />

Feuerzauber entstand.<br />

Noch bevor Laido oder Chuck reagieren konnten, hatte der Magier einen mächtigen Feuersturm<br />

losgelassen, der auf Cycos Brust auftraf und s<strong>of</strong>ort detonierte. Flammende Geschosse flogen in alle<br />

Richtungen davon, eines von ihnen traf auch Laido, der aufgrund s<strong>einer</strong> dämonischen Res<strong>ist</strong>enz<br />

gegen alles Feurige jedoch kaum Verletzungen davontrug.<br />

Cyco torkelte zurück, er hatte die volle Wucht <strong>des</strong> Zaubers <strong>aus</strong>halten müssen. Beißender Qualm<br />

stieg von der verkohlten Stelle auf s<strong>einer</strong> Rüstung auf, kurz sah es danach <strong>aus</strong>, als entglitten <strong>dem</strong><br />

untoten Krieger seine Schwerter.<br />

Thormant nutzte die Gelegenheit und rannte, so schnell ihn seine Beine trugen - bis ihm mit einem<br />

gewaltigen Satz der vollständig verwandelte Chuck an den Rücken sprang und ihn zu Boden<br />

drückte.<br />

Wutschnaubend flog Laido heran, auch Cyco hatte sich erstaunlich schnell wieder gefasst.<br />

"Innos...Innos..." Leise klang das Keuchen <strong>des</strong> Magiers an ihr Ohr, doch statt Mitleid löste das<br />

erbärmliche Gejammer lediglich ein verzerrtes Grinsen in Cycos Gesicht <strong>aus</strong>.<br />

Am liebsten hätte Laido den Magier selbst umgebracht - doch Chucks langgliedrige Finger, die sich<br />

um Thormants Hals legten, deuteten darauf hin, dass der Vampir die Sache in die Hand nehmen<br />

wollte.<br />

Keuchend versuchte Thormant sich <strong>dem</strong> Griff zu entwenden.<br />

><br />

Da kam ihm die <strong>Idee</strong>. Sie lag ihm förmlich auf der Hand, sprichwörtlich wie echt.<br />

Die Teleporterrune<br />

Mit ihr könnte er sich <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Griff zaubern, und mitten in der Höhle erscheinen.<br />

''Bis gleich mein kl<strong>einer</strong> Blutsauger.''<br />

Keuchte Thormant und bespuckte den Vampir.<br />

Plötzlich war der Magier verschwunden.<br />

'' W st r in ?''<br />

Laido schaute sich um.


'' Verfluchtes Magiergesinde.''<br />

Doch weiter kam er nicht, etwas wurde ihm klar,<br />

'' Verdammt......''<br />

Plötzlich, ein blendend rotes Licht, und ein wahrer Regen <strong>aus</strong> Feuer. Da stand er, Thormant, der<br />

Magier Innos.<br />

'' Verdammter Magier.''<br />

Knurrte der Dämon.<br />

'' Endlich mal wieder ein kl<strong>einer</strong> Kampf, kann ich gut gebrauchen.''<br />

Und mit einem grimmigen Lächeln zauberte Thormant erneut einen Feuerregen.<br />

Dutzende Flammen erschienen <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Nichts und fielen auf Cyco, Chuck und Laido herab.<br />

Letzterer zeigte sich davon zwar gänzlich unbeeindruckt und schleuderte Thormant kurzerhand<br />

einen lodernden Feuerball entgegen, <strong>dem</strong> dieser allerdings geschickt <strong>aus</strong>zuweichen vermochte,<br />

Chuck und Cyco jedoch krümmten sich vor Schmerz. Vor allem Chuck, der nicht über die<br />

vergleichsweise widerstandsfähige Haut <strong>des</strong> untoten Cyco verfügte, schienen die flammenden<br />

Geschosse zuzusetzen.<br />

Erneut warf Laido einen Feuerball, die darauf folgende Ausweichaktion Thormants vereitelte <strong>des</strong>sen<br />

Versuch, einen weiteren Feuerregen zu beschwören.<br />

"Vergiss die Feuerbälle!", forderte Cyco den Dämonen auf, während er selbst auf den Magier<br />

zustürmte. "Greif ihn mit deinen Krallen an!"<br />

Laido hasste es, wenn ihm jemand Befehle gab - in diesem Fall hatte Cyco jedoch recht.<br />

Gemeinsam mit seinem untoten Verbündeten lief er auf Thormant zu, <strong>des</strong>sen gerade aufgekeimte<br />

Selbstsicherheit purem Entsetzen wich. Hektisch rief er einen Feuersturm herbei, doch noch bevor<br />

er den Zauber beenden konnte, schlug ihm Laido mit s<strong>einer</strong> krallenbesetzten Klaue die Rune <strong>aus</strong> der<br />

Hand.<br />

Warmes Blut floss <strong>aus</strong> der Wunde; Thormant konnte sich glücklich schätzen, noch all seine Finger<br />

zu besitzen.<br />

Besonders zufrieden war er dennoch nicht, denn lediglich durch eine reflexartige Ausweichaktion<br />

<strong>des</strong> Magiers prallten Cycos Schwerter an die Felswand, anstatt den Kopf Thormants zu treffen.<br />

Inzwischen war auch Chuck wieder auf den Beinen, schleuderte die Innosstatue, die er noch immer<br />

in den Händen hielt, achtlos auf den Boden und war mit zwei raschen Sprüngen im Zentrum <strong>des</strong><br />

Kampfes angekommen.<br />

Laidos Krallen schossen erbarmungslos auf den eingekre<strong>ist</strong>en Thormant zu - und zuckten<br />

unmittelbar darauf zurück.<br />

Kreischend fiel der Dämon zur Seite, sein massiger Körper prallte geräuschvoll auf den steinigen<br />

Felsboden und schüttelte sich in schmerzhaften Krämpfen.<br />

In seinem Rücken steckten vier Eislanzen.<br />

Cyco und Chuck wirbelten herum, blickten in die ebenso entsetzten wie entschlossenen Gesichter<br />

eines halben Dutzends Wassermagier.<br />

Während die beiden Wachen <strong>dem</strong> verwirrten Gerbrandt, der die Anwesenden unentwegt fragte, wer<br />

er denn sei, dabei halfen, wieder auf die Beine zu kommen, zog Stone Chick zur Seite und<br />

vergewisserte sich, dass ihn niemand hören konnte. Die Wachen waren <strong>of</strong>fensichtlich zu sehr mit<br />

Gerbrandt beschäftigt, als dass sie ihn verstehen konnten.<br />

„Was hast du mit ihm angestellt?“, fragte der Pirat leise.<br />

„Ich fürchte, ich habe in der Eile die Zahlen an die falschen Stellen geschrieben“, antwortete Chick<br />

zähneknirschend. „Vermutlich wäre es am Besten, ihn der Obhut eines Magiers zu überlassen...“<br />

„Ich denke, dass wir schleunigst verschwinden sollten...“, begann Stone. „Denn ich glaube kaum,<br />

dass man hier gut auf uns zu sprechen wäre, wenn her<strong>aus</strong>kommt, dass wir einem reichen Bürger der<br />

Oberstadt das Gedächtnis gelöscht haben.“<br />

„Und wohin könnten wir uns auf die Schnelle absetzen?“, verlangte Chick zu wissen, während er<br />

nervös und mit einem schlechten Gewissen Gerbrandt betrachtete, der gerade eine der Wachen


fragte, ob sie nicht sein Vater sei.<br />

Stone runzelte die Stirn. „Habe ich dir noch nicht erklärt, wozu ich diesen Kompass unbedingt<br />

benötige?“<br />

„Nein, das hast du nicht“, sagte Chick, der nun neugierig den goldenen, funkelnden Gegenstand in<br />

der Hand <strong>des</strong> Piraten betrachtete.<br />

„Gut, ich werde es dir erzählen. Zuerst aber bringst du diese verdammte Milizrüstung zurück, so<br />

kann ich mich bei Skip nicht blicken lassen, außer<strong>dem</strong> verletzt sie meine Ehre, was würden denn<br />

die anderen zu diesem Teil sagen, und wenn sie hier an dieser Stelle nicht so schrecklich drücken<br />

würde...“ Stone brach ab und starrte entge<strong>ist</strong>ert auf Chick, der auf seine F<strong>aus</strong>t biss und ein seltsam<br />

klingen<strong>des</strong> Kichern von sich gab. Dies jedoch versetzte den Piraten in eine noch größere Wut.<br />

„Was soll das denn jetzt? Wenn du jetzt nicht bald aufhörst zu lachen, dann werde ich unsere<br />

Freundschaft vergessen und dich unangespitzt in den Boden...“<br />

Doch Chick konnte sich nicht mehr halten und prustete laut los. Nach <strong>einer</strong> Minute und <strong>dem</strong><br />

zornigen Auge Stones <strong>aus</strong>gesetzt, beruhigte er sich langsam wieder.<br />

„Tut mir Leid“, entschuldigte er sich, noch immer mit einem leichten kichernden Tonfall, „aber es<br />

war zu lustig, wie du dich über solche Lappalien aufregst... Und wer <strong>ist</strong> eigentlich Skip?“<br />

„Später“, murmelte Stone erzürnt. Gemeinsam verließen sie das obere Viertel und betraten die<br />

Unterstadt. Auf <strong>dem</strong> Weg zur Kaserne geschah nichts nennenswertes, abgesehen davon, dass sie<br />

einem argwöhnischen Milizsoldaten trafen; doch nach<strong>dem</strong> Stone mit finsteren Blicken sein<br />

„Milizmann <strong>aus</strong> Leidenschaft, dritte Division, fünfte Kohorte“ herunterleierte und Chick ihm<br />

versicherte, dass alles in bester Ordnung sei, gingen sie weiter.<br />

Bei der Kaserne angekommen, brachte Chick die Rüstung s<strong>of</strong>ort zurück, ohne viel Aufsehen zu<br />

erregen; zusammen mit Stone, der in s<strong>einer</strong> gemütlichen Lederrüstung wieder etwas glücklicher<br />

<strong>aus</strong>sah, begab er sich schließlich ins Hafenviertel. Sie schritten den Kai ab, bis Stone wieder auf den<br />

schon ihm bekannten Fischer traf, der ihm damals sein Boot <strong>aus</strong>lieh. Ein Erzbrocken wechselte den<br />

Besitzer, und ehe sie sich versahen, befanden sie sich auch schon auf <strong>dem</strong> Wasser.<br />

„Und... und du b<strong>ist</strong> dir wirklich sicher, dass du hiermit umgehen kannst?“, fragte Chick, der in <strong>dem</strong><br />

wackligen Kahn etwas unbehaglich dreinschaute.<br />

„Nichts leichter als das“, erwiderte Stone fröhlich. „B<strong>ist</strong> du sicher, dass du alles Wichtige dabei<br />

hast? Wahrscheinlich werden wir in der nächsten Zeit nicht mehr in die Stadt zurückkehren.“ Bei<br />

diesem Gedanken fiel ihm erst auf, dass auch der Fischer sein Boot vermutlich nicht wieder sehen<br />

würde; doch machte sich Stone <strong>des</strong>wegen keine Sorgen. Erz war anscheinend so wertvoll, dass der<br />

eine Erzbrocken, den er bezahlt hatte, sicherlich für den Kauf eines neuen Bootes <strong>aus</strong>reichen würde.<br />

„Ach ja, und noch was...“, meinte Stone, als er Chicks äußeres Erscheinungsbild betrachtete. „Die<br />

mögen Milizsoldaten, Paladine und so weiter vermutlich nicht besonders gerne. Solltest dir <strong>des</strong>sen<br />

bewusst sein.“<br />

Chick sah nervös an sich herunter. Dummerweise fiel er <strong>of</strong>fensichtlich in genau diese Kategorie von<br />

Menschen, die diese Leute, zu denen Stone ihn führen wollte, nicht leiden konnte.<br />

„Und was soll ich...“<br />

„Ach, sag einfach, dass du einen Paladin niedergeschlagen und dir seine Rüstung unter den Nagel<br />

gerissen hast, oder so was“, sagte Stone. „Das wird sie beeindrucken. Und ich werd dafür bürgen,<br />

dass du in Ordnung b<strong>ist</strong>... Wird schon alles gut gehen.“<br />

Langsam steuerte das Boot auf die nördlich der Hafenstadt gelegenen Strände zu.<br />

Das Eingreifen der Wassermagier hatte sowohl Gutes, als auch Schlechtes für Thormant. Zwar<br />

wurde er von den Krallen Laidos bewahrt, aber dafür erzeugte Laidos Aufschlag auf <strong>dem</strong> Boden<br />

eine Erschütterung, die einpaar Gesteinsbrocken <strong>aus</strong> der Decke fallen ließ, die wiederum auf<br />

Thormants Kopf fielen. Leise sank dieser in einen tiefen Schlummer.<br />

Cyco legte sich binnen <strong>einer</strong> Sekunde einen Plan zurecht und handelte.<br />

Mit <strong>dem</strong> Schwertknauf schlug er Chuck zur Seite, der mit <strong>dem</strong> plötzlichen Angriff gar nicht<br />

gerechntet hatte. Halb zu den Magiern gewandt sagte er :"Ihr kommt noch rechtzeitig, fast hätten<br />

diese Biester den Armen Feuermagier erwischt"<br />

Er hob die Hände und murmelte eine Formel. Gleißen<strong>des</strong> Licht hüllte Laido und Chuck ein. Dann


waren sie mit einem Mal verschwunden.<br />

Nun stand Cyco allein vor den Wassermagiern. Hinter ihm lag der bewusslose Thormant.<br />

"So, du wolltest ihn vor diesen Kreaturen bewahren?", fragte Hero skeptisch.<br />

"Was würde es mir jetzt nützen einen Feuermagier anzugreifen und zu töten?<br />

Ich hab wichtigeres zu tun und als ich den Kampf sah, dachte ich, es wäre nicht schlecht mit <strong>einer</strong><br />

Rettung euer Vertrauen zu gewinnen."<br />

Ein Lächeln legte sich auf sein Untotengesicht.<br />

"Und woher kamen diese Kreaturen? Und woher kam Thormant?"<br />

"Das wissen nur die Götter. Hättet ihr nicht zum Rechten Zeitpunkt für die Ablenkung gesorgt, hätte<br />

ich nicht den Zauber anwenden können. Vielleicht hätte dies Thormant das Leben gekostet."<br />

"Außnahmsweise glaube ich dir", sagte Saturas zähneknirschend.<br />

Die Wassermagier nahmen den bewusstlosen Thormant und trugen ihn zu den Betten. Cyco verließ<br />

wenig später ebenfalls den Raum.<br />

Dunkel.<br />

"Wo sind wir hier? Es <strong>ist</strong> alles irgendwie Schwarz. Ist es etwa schon wieder eine Traumwelt?",<br />

fragte Laido verwundert.<br />

"Ch glb ncht", antwortete Chuck. Er deutete nach oben, von wo schwaches Licht hereinfiel. Als sich<br />

die Augen der beiden Kreaturen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie umrisse von seltsamen<br />

Pflanzen. Sie schienen in <strong>einer</strong> art Dschungelcanyon zu sein. "Was hat Cyco bloß mit uns<br />

gemacht?", fragte sich Laido wütend. "Wenn ich ihn wiedersehe werd ich mal einpaar ernste Takte<br />

mit ihm reden!" "Ds wr rchtg s! R ht nn Kmpf mt dn Wssrmgrn vrhndrt!", engegnete Chuck.<br />

"Und? Was hast gegen einen Kampf?"<br />

"Wr wlln dch drch ds Prtl!"<br />

Jetzt begriff Laido: Hätten sie gegen die Wassermgaier gekämpft, hätten diese wohl das Portal kaum<br />

geöffnet. Sie selbst wussten nicht wie das geht und Laido bezweifelte, dass Cyco es wusste.<br />

"Wir sollten nach oben und schauen was es dort gibt!" ,schlug Laido vor und beide flogen, bzw<br />

kletterten hoch.<br />

Oben folgte der Schock:<br />

Sie waren in <strong>einer</strong> gewaltigen Halle, die mit Malerreien der alten Kultur übersäht war. Vor sich<br />

erblickten sie einen riesigen Fuß und die "Dschungelcanyons" enpuppten sich als moosbewachsene<br />

Lücken zwischen den Steinen auf <strong>dem</strong> Boden...<br />

"Ich traue diesem Kerl nicht! Untoten kann man nicht trauen!"<br />

"Ja, mir gefällt er ja auch nicht, Hero, aber solange ich nicht den leisesten Anhaltspunkt habe, das er<br />

nicht in Ordnung <strong>ist</strong>, kann ich im Namen Adanos nichts unternehmen, und das weißt du!"<br />

Natürlich wusste Hero das. "Nun gut. Ich werde mal nach Thormant sehen. Er kann uns vielleicht<br />

erzählen, was wirklich passiert <strong>ist</strong>. Saturas, wir sollten das Portal nicht eher öffnen!"<br />

Der oberste Wassermagier überlegte. "Mmh... Gut, wir werden sehen, was Thormant zu berichten<br />

hat. Dann öffnen wir aber das Portal... Mich dürstet es nach <strong>dem</strong> Lande der Erbauer." Mit diesen<br />

Worten wandte er sich um und sprach mit Nefarius noch ein paar Worte. Hero in<strong>des</strong> setzte sich auf<br />

einen Hocker neben das Bett, auf das Thormant gebracht wurde. Er lag immer noch so da: Mit<br />

geschlossenen Augen und <strong>einer</strong> Beule am Kopf - die Verletzungen konnten größtenteils geheilt<br />

werden.<br />

Nach <strong>einer</strong> halben Ewigkeit, so erschien es <strong>dem</strong> Wassermagier, regte sich Thormant. Langsam<br />

öffnete er seine Augen. "Uargh... Hero! Was... Wo bin ich? Wer bin ich? Nee, das weiß ich ja..." Er<br />

richtete sich auf. "Hey Thormant! Hast ne ganze Menge verpasst, wir sind schon durchs Portal mit<br />

dir", versuchte Hero ihn zu veralbern. "Nee, Hero, das <strong>ist</strong> immer noch das gleiche dunkle Loch, in<br />

das ich mit der Rune vom Kloster gekommen bin", lächelte Thormant.<br />

"Hätt ja klappen können... Also, was bei den Göttern <strong>ist</strong> passiert?"


Der alte Feuermagier begann.<br />

'' Naja, du hattest mich ja vor einigen Tagen zu den Feuermagiern gebracht. Die lösten....das Böse<br />

<strong>aus</strong> mir her<strong>aus</strong> und peppelten mich wieder auf. Sie schenkten mir sogar einen neue Robe und eine<br />

Teleporterrune, die mich eigentlich zum Portal hätte bringen sollen.''<br />

Hero schaute ihn an und nickte.<br />

'' Und, wo hat sie dich hingebracht ?''<br />

Thormant seufzte.<br />

'' Naja, genau zu den Biestern hier....erst fragten sie mich <strong>aus</strong>, was ich aber gut überstand in<strong>dem</strong><br />

ich so tat als wäre ich noch unter.....der Kontrolle von Cyco.''<br />

Der junge Wassermagier nickte wieder.<br />

'' Also stan<strong>des</strong>t du unter Cyco's Kontrolle ?''<br />

'' Ja, tat ich...soweit ich das Gespräch mit den Biestern nachvollziehen kann.......egal...wie stehts<br />

mit <strong>dem</strong> Portal ?''<br />

"Wir haben die Ornamentteile zusammengesetzt", antwortete Hero. "Wir woltlen aber noch auf dich<br />

warten, bevor wir das Portal öffnen."<br />

Saturas trat an die beiden Freunde heran. "Hallo Thormant. Nun, da du wieder wach b<strong>ist</strong>, können<br />

wir ja los!"<br />

Thormant stand auf und nickte. "Ja, ich denke, es wird Zeit."<br />

Die Magier versammelten sich nun vor <strong>dem</strong> Portal. Hero und Thormant durften den <strong>aus</strong> den 4<br />

Stücken bestehenden Ornamentring in die passende Vertiefung einsetzen, da sie ja nicht ganz<br />

unbeteiligt an deren Auffinden waren.<br />

Also standen sie, den Ring vor der unscheinbaren, genau passenden Vertiefung haltend, da.<br />

Gleichzeitig drückten sie ihn hinein und die Höhle erbebte!<br />

Die Steinplatte in <strong>dem</strong> Portal teilte sich in drei Segmente, die an den Seiten verschwanden, in der<br />

Mitte blieb eine runde Platte, die langsam in das Portal hineingesogen wurde. Aus diesem selbst<br />

drang ein unscheinbar helles, aber doch nicht sehr blenden<strong>des</strong> Licht, das die ganze Höhle in ein<br />

sanftes Licht zu hüllen scheint.<br />

"Wow..." flüsterte Hero leise für sich, als das Sch<strong>aus</strong>piel sein Ende nahm und das Portal ruhig vor<br />

ihnen hinex<strong>ist</strong>ierte. Nach einigen Momenten ehrfürchtigen Schweigens riss Thormant sich von der<br />

Stelle und ging einen Schritt auf das Portal zu, bis er direkt davor stand. Hero folgte ihm, und mit<br />

einem Lächeln im Gesicht betraten sie gleichzeitig, gefolgt vond en anderen Wassermagiern, das<br />

Portal.<br />

Laido konnte es nicht fassen - was erlaubte sich ihr angeblicher Verbündeter Cyco hier eigentlich?<br />

Natürlich war es eine grundsätzlich kluge <strong>Idee</strong> gewesen, einen Kampf mit den Wassermagiern zu<br />

verhindern...aber musste er dazu <strong>aus</strong>gerechnet auf einen Zauber zurückgreifen, der Chuck und Laido<br />

in die wahrscheinlich kleinsten Ausgeburten <strong>des</strong> Bösen verwandelte, die jemals gesehen worden<br />

waren? Nun, gesehen worden waren sie bisher glücklicherweise nicht...was kein Wunder war, dazu<br />

hätte man beinahe schon eine Lupe gebraucht.<br />

Unglücklicherweise waren Laidos dämonische Augen immer noch groß genug, um mit ansehen zu<br />

müssen, wie die Wassermagier seelenruhig und der Reihe nach das soeben geöffnete Portal<br />

durchquerten. Das schlimmste allerdings war die Tatsache, dass ihnen Cyco folgte...<br />

"Der Verräter will uns hier einfach zurücklassen! In geschrumpfter Form!", schnaubte Laido und<br />

bemerkte frustriert, dass seine verkl<strong>einer</strong>ten Stimmbänder jegliche Versuche scheitern ließen, ein<br />

einigermaßen dunkles Grollen hervorzubringen.<br />

Nun zeigte sich auch Chuck ernsthaft verunsichert...Cyco war nur noch wenige Schritte vom Portal<br />

entfernt - er konnte doch nicht einfach verschwinden!<br />

"Wr mssn hn fhltn!", erwiderte Chuck und rannte so schnell es ihm seine winzigen Vampirbeine<br />

ermöglichten über den steinigen Boden.<br />

Laido folgte ihm fliegend - er schwebte nun etwa zwei Millimeter über <strong>dem</strong> Boden - und war sich<br />

genau wie Chuck wohl bewusst, dass sie den untoten Krieger niemals rechtzeitig erreichen würden.<br />

Soeben durchschritt der letzte der gigantischen Wassermagierkolosse das magische Portal, Cyco


war der letzte der Gruppe...<br />

Erleichtert atmeten Chuck und Laido auf, als sich Cyco überraschend umdrehte, zu ihnen<br />

herabblickte und den beiden Verwandelten ein kleines, spöttisches Lächeln schenkte.<br />

Kurz darauf hatte er sich wieder abgewendet und in kürzester Zeit das Portal durchschritten.<br />

Sprachlos blickten sich Chuck und Laido an.<br />

"Sht s, ls httn wr en rnsthfts Prblm..."<br />

"ICH GLAUBS JA NICHT." Laidos dämoniche Stimme klang zwar immer noch fiepsend, es<br />

reichte dennoch um Chuck nervös zusammenfahren zu lassen.<br />

"DAS HAB ICH MIR FAST GEDACHT, VERDAMMT. WIR HÄTTEN NIEMALS AUF CYCO<br />

HÖREN DÜRFEN."<br />

Mit jeder Sekunde wuchs der dämoniche Zorn Laidos weiter an.<br />

Es war unfassbar dass ihn jemand so behandelte...ihn, den künftigen Weltherrscher.<br />

Der winzige Dämon begann gleißend hell zu leuchten und Flammen stiegen an seinen Seiten auf.<br />

"Ich...werde...Cyco...TÖTEN. Er wird bezahlen...so etwas macht niemand mit mir."<br />

Chuck wich erschrocken zurück. Die Gestalt <strong>des</strong> brennenden Dämons jagte ihm Angst ein.<br />

Noch beunruhigender fand er dass Laido irgendwie plötzlich größer wurde.<br />

Er wuchs wieder...immer schneller...auf seine alte Größe zurück.<br />

Er selbst schien das allerdings nicht einmal zu bemerken; immer höher loderten die Flammen und<br />

färbten sich plötzlich pechschwarz.<br />

Aber mit der alten Größe war bei der Verwandlung noch lange nicht Schluß.<br />

Die Klauen <strong>des</strong> Dämons wurden länger und sein ganzer Körper pumpte sich auf mit purem Hass.<br />

Das Grollen was Laido nun von sich gab war wahrhaftig grauenvoll.<br />

Chuck hatte sich ja schon an die unheimlichen Laute gewöhnt, aber das hier jagte selbst einem<br />

hartgekochten Vampir einen Schauer über den Rücken.<br />

Dann war es vorbei; die Verwandlung war abgeschloßen und wahrscheinlich das schrecklichste was<br />

Khorinis jeh gesehen hatte.<br />

Laido war nun noch ein ganzes Stück größer geworden, hatte blutrote Augen und eine absolut<br />

tiefschwarze, schuppige Haut welche nun noch härter geworden war.<br />

Auch seine Klauen waren nun <strong>aus</strong>gewachsen und hätten ohne Mühe eine ganze Trollarmee<br />

zerfetzen können.<br />

Zu<strong>dem</strong> leuchtete der ganze Körper in einem dunklen, flackernden Rot.<br />

Ohne weiter zu warten flog Laido nun auf das Portal zu -er musste jemanden töten. Diesen einen<br />

mehr als alle anderen.<br />

Und schon war er im Portal verschwunden.<br />

Chuck bleib verdattert zurück: Und was wurde jetzt <strong>aus</strong> IHM ? Er war immer noch winzig.<br />

"Ky, nr kn Pnk!", versuchte sich Chuck einzureden. Er war nun ganz allein hier.<br />

"Ich werde noch verhungern!", dachte Chuck besorgt.<br />

"Wie kann ich denn mit meinen mikrigen Zähnen zukünftig die Haut m<strong>einer</strong> Opfer durchstechen?<br />

Ich muss mir bald etwas einfallen lassen!"<br />

Chuck setzt sich langsam auf den Boden, schloß seine unzähligen Augen und begann über das<br />

Problem zu meditieren. Diese Vorgehensweise hatte er damals im Sumpflager von einem der Baals<br />

gelernt.<br />

Zuerst sah er nur Schwärze, doch plötzlich entstand ein Bild. Chuck war überrascht, dass er so<br />

schnell eine Vision hatte.<br />

Das erst unscharfe Bild wurde immer schärfer. Er erkannte viele Bäume und Laub. Es war Nacht<br />

und der Mond schien durch das Blätterdach.<br />

Die Ansicht war von <strong>einer</strong> bodennahen Perspektive. Zwar nicht so bodennah, wie er die Welt als<br />

Winzling sah, aber immerhin geringer als die Perspektive eines Menschen. Und der Gestank! Es<br />

stank fast übelkeitserregend nach Wolf!<br />

"Wie soll mir das den weiterhelfen?", fragte sich Chuck in Gedanken.


"Ist das nicht de Steinkreis mit der Traumfalle?"<br />

Wie auf Befehl schwenkte der Blick auf die Steine und begann sich ihnen zu nähern.<br />

Chuck war erstaunt. Es handelte sich tatsächlich um die Steine und der Besitzer der Augen, <strong>aus</strong><br />

denen er sah, schien ihn zu gehorchen.<br />

Er ließ den Diener nach unten blicken und erkannte Wolfspfoten.<br />

"Aha! Dies <strong>ist</strong> gar keine Vision!", stellte Chuck fest. "Ich kann Wölfe kontrollieren! Damit lässt sich<br />

bestimmt was anfangen!"<br />

Durch geschickte Kontrolle leitete er den Wolf in die Kammer <strong>des</strong> Portals, in der er saß. Erleichter<br />

stellte er fest, dass er nichtmal meditieren musste um den Wolf zu kontrollieren. Chuck befahl den<br />

Tier sich hinzulegen. Mit einem mehrere Zentimeter hohen Satz (der für eine so kleine Kreatur<br />

gewaltig <strong>ist</strong>) sprang er auf den Kopf <strong>des</strong> Tieres un machte es sich dort gemütlich.<br />

Dann schritt der Wolf zusammen mit ihm durch das Portal.<br />

Ork wurde von Minute zu Minute ratloser.<br />

Der feindliche Orkhauptmann hatte ihn nun bereits zweimal verhört, um ihm die Informationen zu<br />

entlocken, die er benötigte, um einen Angriff auf die Stadt zu wagen - bisher hatte es Ork geschafft,<br />

den einschüchternden Drohungen <strong>des</strong> Hauptmanns standzuhalten und nichts <strong>aus</strong>zuplaudern. Er<br />

wusste natürlich, dass er, beziehungsweise sein Wissen, einen gewissen Wert für die Orks hatte und<br />

man ihn nicht so bald töten würde - trotz<strong>dem</strong> war es schwer, nicht nachzugeben, wenn ihm ein<br />

muskulöser, schwer gepanzerter und bewaffneter Ork ein viel zu scharfes Schwert an die Kehle<br />

hielt.<br />

Dennoch war auch der zweite Versuch <strong>des</strong> Hauptmanns gescheitert und Ork hockte wieder alleine<br />

in s<strong>einer</strong> Zelle, abgesehen natürlich von den sechs Orkkriegern, die ihn ständig bewachten und jede<br />

Bewegung s<strong>einer</strong> Pupillen gen<strong>aus</strong>tens verfolgten.<br />

Ork hatte sich bereits eine ganze Menge möglicher Fluchtpläne überlegt, einige von ihnen konnten<br />

ihn sogar von seinen Ketten befreien und beinhalteten die Anwesenheit eines einschlagenden<br />

Meteoriten oder eines schwarzen Trolls. Ork war zu <strong>dem</strong> Schluss gekommen, dass er seine Pläne<br />

getrost vergessen konnte.<br />

Seufzend bemerkte er nun, dass er wieder Besuch bekam: erneut trat der Hauptmann an ihn heran,<br />

diesmal jedoch in Begleitung eines Schamanen.<br />

"Wenn du nicht freiwillig sprichst, müssen wir dich eben dazu zwingen..."<br />

Der Hauptmann nickte <strong>dem</strong> Schamanen kurz zu, woraufhin sich dieser vor Ork auf den Boden<br />

kniete und in seinen Händen einen seltsamen Zauber beschwor. Ork hatte ihn noch nie zuvor<br />

gesehen, doch er fühlte sich s<strong>of</strong>ort fasziniert von dieser beeindruckenden Art der Magie...er konnte<br />

seinen Blick kaum noch davon abwenden, wurde von der kleinen leuchtenden Kugel in ihren Bann<br />

gezogen...<br />

"So!", begann der Schamane mit gespielter Freundlichkeit, "Jetzt wirst du uns alles erzählen, was<br />

wir wissen wollen. Dieser Zauber zwingt dich die Wahrheit zu sagen, auch wenn du es nicht willst.<br />

Beginnen wir mal mit <strong>einer</strong> Testfrage.<br />

Wie <strong>ist</strong> dein vollständiger Name?"<br />

Ork starrte immernoch gebannt auf die Kugel: "Ich heiße gen<strong>aus</strong>o, wie mein Vater und die Väter<br />

s<strong>einer</strong> Väter: Kharash Gruk Kar Kagan Drak Nabir Ruk Nedur Ragan." Ein gewaltiges Erbeben. Die<br />

Orks hatten Mühe sich auf den Beinen zu halten. "Was geschieht hier ?", fragte der Hauptman<br />

übberrascht, als sich die blau leuchtende Kugel <strong>aus</strong> der Hand <strong>des</strong> Schamanen löste und in die Mitte<br />

der Höhle flog. Staub und Gesteinsbrocken kamen von der Höhlendecke herunter.<br />

Pötzlich trat ein hellblauer Strahl <strong>aus</strong> der Höhlenwand und traf direkt die magische Kugel, die unter<br />

der Energie s<strong>of</strong>ort größer wurde. "Er hat uns reingelegt!", blüllte der Hauptmann wühtend, "Dafür<br />

werde ich ihn eigenhändig köpfen!". Wütend stürmte er mit s<strong>einer</strong> Axt auf Ork zu und hielt sich mit<br />

Mühe unter der Erschütterung auf den Beinen. Min Zornerfüllten Augen holte er zum Schlag <strong>aus</strong>.<br />

Die Axt zischte auf Orks Hals zu. Doch kurz bevor sie Ork enthauptete, traf eine kleine blaue Kugel<br />

den Hauptmann und dieser verschwand s<strong>of</strong>ort sammt Waffe. Die magische Kugel in der<br />

Höhlenmitte verschoss nun kl<strong>einer</strong>e Versionen von ihr selbst und verlor dabei an Größe. Einige


Kugeln flogen durch die Höhlenwände nach Draußen. Nacheinander verschwanden die Orks. Ork<br />

war als letzter übrig. Er wusste nicht, was er davon halten sollte.<br />

Einerseits waren seine Entführer weg, doch andererseits war er immernoch gefangen und die<br />

magische Kugel sah ziemlich gefährlich <strong>aus</strong>. Da zischte eine der Kugeln auf ihn zu.<br />

Langsam öffnete Chip seine Augen. Er lag in einem Bett, welches sich in einem kleinen Zimmer<br />

befand. Er versuchte aufzustehen, was ihm zwar gelang aber auch gewaltige Kopfschmerzen<br />

bereitete. Er verlies das Zimmer und stellte fest, dass er sich noch immer in Orlans Taverne befand.<br />

Er stieg die Treppe hinab und fing an sich mit <strong>dem</strong> Wirt zu unterhalten, so gut es seine<br />

Kopfschmerzen zuließen.<br />

"Was war mit mir?" fragte Chip den Wirt Orlan, begleitet von extremen Kopfschmerzen.<br />

"Du hast sich ganz schön volllaufen lassen, mein junger Freund," antwortete Orlan. "Du hast eine<br />

lange Zeit geschlafen, wie fühlst du dich?"<br />

"Mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment explodieren." antwortete Chip.<br />

"Du hast einen ganz schönen Kater mein Junge aber du hast Glück, ich habe für solche Fälle immer<br />

einen Antikatertrank zur Hand." sagte Orlan.<br />

Der Wirt reichte Chip den Trank und dieser nahm einen kräftigen Schluck. Binnen weniger<br />

Sekunden ging es ihm besser und schließlich war der Kater ganz verschwunden. Chip verließ die<br />

Taverne und begab sich in Richtung Stadt, vielleicht würde er dort ja welche von seinen Freunden<br />

finden.<br />

Laido wusste nicht mehr, was genau er beim Betreten <strong>des</strong> Portals erwartet hatte - vermutlich gar<br />

nichts, da er viel zu sehr durch seine Wut auf Cyco und seine, auch für ihn recht überraschende,<br />

Mutation abgelenkt war, um sich zu fragen, auf welche Weise das magische Portal funktionierte.<br />

Inzwischen beschäftigte er sich allerdings durch<strong>aus</strong> mit solchen Fragen, denn zu s<strong>einer</strong> Verwirrung<br />

hatte er das Portal nicht umgehend auf der anderen Seite verlassen...vielmehr befand er sich nun im<br />

Portal, einem beunruhigenden Strudel <strong>aus</strong> vielfarbigem Nebel und seltsamen Schemen, die um ihn<br />

herum durch die Ewigkeit der Zwischenwelt trieben.<br />

Er selbst schien ebenfalls <strong>einer</strong> dieser Schemen zu sein...ohne dass sich Laido in irgend<strong>einer</strong> Weise<br />

bewegte - er wusste nicht einmal, ob ihm dies hier überhaupt möglich war - raste das gesamte,<br />

mysteriöse Szenario in Höchstgeschwindigkeit um ihn herum und durch ihn hindurch.<br />

Was Laido aber am stärksten beunruhigte, war die beklemmende Kälte, die ihn umgab. Es war lange<br />

her, seit er das letzte Mal Kälte gespürt hatte...vermutlich war es zu Zeiten gewesen, als er noch in<br />

menschlicher Gestalt gelebt hatte.<br />

Laido hasste Kälte.<br />

Er wollte r<strong>aus</strong> hier...warum hatte Cyco nie erwähnt, was ihn hinter <strong>dem</strong> Portal erwarten würde?<br />

Weil er nie beabsichtigt hatte, mich hineinzulassen, beantwortete Laido seine eigene Frage.<br />

Verdammter Cyco!<br />

Fast schien es <strong>dem</strong> Dämonen, als habe er einen Luftzug an s<strong>einer</strong> linken Klaue gespürt...eine<br />

Veränderung...<br />

Schwache Lichter blitzten in der Ferne auf und verschwanden wieder, Kälte kam und ging.<br />

Laido wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas schief ging.<br />

Stone und Chick hatten nun fast die Kaimauer hinter sich gelassen als vom Land her jemand nach<br />

ihnen schrie.<br />

"Hey! Stone! Chick! Hier drüben!" Stone der zum Hafen hin saß erkannte die Person als Erster. Es<br />

war Chip. Gemeinsam paddelten sie wieder zurück sodass ihr Freund auf das Boot hinunterklettern<br />

konnte. "Minjung, dich hätten wir fast vergessen.", gab Stone verlegen zu. "Du warst einfach nicht<br />

mehr ansprechbar... du musst ges<strong>of</strong>fen haben wie ein Weltme<strong>ist</strong>er." Stone lachte. "Naja, wie ein<br />

Amateurpirat vielleicht." Chip winkte genervt ab. "Jaja, macht mich ruhig fertig. Ich bin auch nur<br />

ein Opfer der Schundliteratur." Nach einigem freundschaftlichem Gezank stießen sie dann an den<br />

östlichen Strand an. Gemeinsam hievten sie das Boot in den Sand damit es nicht versehentlich<br />

weggeschwemmt würde. Aus <strong>dem</strong> Schatten eines Zeltes trat Skip, erstaunlicherweise war er nicht


einmal astral was Chick insgeheim gedacht hatte. Vermutlich war er im Zelt gewesen als diese<br />

seltsamen Lichter aufgetaucht waren. "Hey Stone. Hast du die Prüfung erledigt?" Stone zog den<br />

goldenen Kompass lässig <strong>aus</strong> der Tasche. "Hier. Unter Einsatz meines Lebens habe ich ihn mir<br />

geschnappt. Vor den Augen der Miliz und Paladine, aber die können ja auch nichts." Er achtete im<br />

Gegensatz zu Skip nicht auf Chicks verärgertes Schnauben. "Was sind das für zwei Gestalten<br />

Stone? Besonders der mit der Rüstung?" Chick räusperte sich und begann mit s<strong>einer</strong> fiesesten<br />

Gangsterstimme zu sprechen. "Hey Kumpel. Ich hab das verdammte Teil nem verdammten Ritter<br />

abgenommen. Ey, war echt voll dumm drauf der Typ."<br />

Hinter ihm prustete Chip los. Stone verbiss sich vor Skip ein Lachen. " Äh... er <strong>ist</strong> neu, weißt du.",<br />

brachte er seufzend hervor. Skip lächelte mitleidig. Was war denn los? Redeten so Verbrecher nicht<br />

miteinander? Er hatte das doch in einem Abendkurs gelernt. "Na gut, sag ihm er soll nicht so ne<br />

Mafiamachonummer abziehen. Die <strong>ist</strong> wirklich uralt."<br />

M<strong>ist</strong>, diesem Kursleiter würde er die Meinung geigen wenn er ihn zu fassen bekam. Skip fand in der<br />

Zwischenzeit sein Grinsen wieder, zwischen zwei Flaschen mit <strong>einer</strong> rötlich, leicht durchsichtigen,<br />

blubbernden Flüssigkeit. "Die erste Vertrauensprüfung hast du bestanden Stone. Ich bring dich und<br />

meinetwegen auch deine zwei Kameraden in unser Versteck aber erst lass uns anstoßen. Hier." Er<br />

reichte eine Flasche Stone. Aus der Anderen trank er selbst einen großen Schluck. Stone schraubte<br />

das Gefäß auf und schnüffelte leicht daran. Er schüttelte den Kopf und blinzelte, dann tat er es Skip<br />

gleich. Als er wieder absetzte pfiff er anerkennend. "Bei Adanos und allen Viechern im Meer, was<br />

<strong>ist</strong> das für ein Zeug?" Er reichte es an Chip weiter welcher zögerlich einen Schluck nahm.<br />

Skip lachte grölend auf als Chip den Schnaps hustend an Chick weitergab. "Das <strong>ist</strong> das<br />

Spezialgebräu von unserem Schnapsbrenner, Roter Hering. Ich möchte nichteinmal wissen was er<br />

da reinmixt aber es schmeckt scheußlich gut." Chick lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.<br />

Er hob das Gebräu an die Lippen.<br />

Es war als würde eine Feuerwand seinen Hals hinabschießen, s<strong>of</strong>ort bereitete sich eine Hitze von<br />

seinem Magen bis in seine Zehenspitzen <strong>aus</strong>. Er keuchte gen<strong>aus</strong>o wie Chip. Stone grinste und<br />

entwand ihm die Flasche. "Jaja, die Jugend. Große Töne aber trinkfest?" Er stieß mit Skip an. Die<br />

Zwei mochten sich <strong>of</strong>fensichtlich. Plötzlich sah Chick etwas in den Augenwinkeln. Er sah sich um.<br />

Von <strong>einer</strong> Anhöhe <strong>aus</strong>, rechts von einem alten Leuchtturm schossen drei blaue Kugeln den Abhang<br />

hinunter. Er rieb sich die Augen, war das etwa der Alkohol? Nein, tadelte er sich selbst, so weich<br />

b<strong>ist</strong> du auch wieder nicht. "Hey. Seht ihr das auch?" Er deutete auf die drei schimmernden<br />

Magiebälle. "Was zum...?", entfuhr es Skip. "Die schießen genau auf uns zu!", rief Chip. "Was es<br />

auch <strong>ist</strong>, ich will es nicht am Körper haben!", sagte Stone, "Weg hier!" Die vier rannten. Doch die<br />

Magiekugeln waren schneller. Seltsamerweise schossen sie durch Skip hindurch der die Nachhut<br />

bildete. Als hätte er sich verschluckt stürtzte er zu Boden. "Nein!", schrie Stone, ob <strong>aus</strong> Schock über<br />

Skip oder <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Grund das ihn gerade selbst eine der Kugeln getr<strong>of</strong>fen hatte. Er ging in<br />

bläulichen Flammen auf. Chick und Chip teilten zwei Sekunden später das gleiche Schicksal.<br />

Es war als wurde er von innen <strong>aus</strong>einandergerissen. Als bohrten sich die Angelhaken t<strong>aus</strong>ender<br />

astraler Angler in jede Zelle seines Körpers und zogen ihn langsam <strong>aus</strong>einander. Doch ehe Chick<br />

noch mehr poetische Sprüche einfielen war es auch schon vorbei.<br />

Er befand sich in <strong>einer</strong> vollkommen fremden Welt, er spürte seinen Körper, sah ihn aber nicht.<br />

Unablässig zogen farbige Schlieren an ihm vorbei. "Bin ich tot?", dachte er. Denken und sehen war<br />

auch das einzige was Chick im Moment vermochte. "Wo waren Chip und Stone?", sann er weiter.<br />

Allmählich erkannte er in den Schlieren eine Regelmäßigkeit, sie zogen nur in eine Richtung, an<br />

ihm vorbei nach hinten wenn es an diesem Ort überhaupt ein Hinten gab. Oder war er es der sich<br />

bewegte? Plötzlich erkannte er wie in weiter Ferne einen gewaltigen Mahlstrom <strong>aus</strong> Schlieren. Im<br />

Zentrum schossen die Farben so dicht aneinandervorbei das ein Bild von <strong>einer</strong> fremden Landschaft<br />

entstand. Und er flog darauf zu. Chick wäre der Atem gestockt hätte er einen besessen.<br />

Weit entfernt richtete sich der unversehrte Skip auf. Er spuckte etwas Sand <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Mund und<br />

klopfte sich den Staub von den Kleidern. Was bei Beliar war hier gerade passiert? Wo waren die<br />

drei hin? Sie hatten sich in den Flammen einfach aufgelöst. Und er war heil davongekommen.<br />

Traurig ging er zu seinem Lager zurück und trank einen großen Schluck Rum. Nach rotem Hering<br />

war ihm nicht mehr.


Links<br />

World <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong>: Alles zu der <strong>Gothic</strong>-Reihe der Piranha Bytes (Foren, Downloads und vieles<br />

mehr)<br />

http://www.world<strong>of</strong>gothic.de/<br />

<strong>Story</strong>-<strong>Forum</strong> der World <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong>: Das <strong>Forum</strong>, in <strong>dem</strong> Geschichten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Gothic</strong>-Universum<br />

vorgestellt werden können.<br />

http://forum.world<strong>of</strong>players.de/forum/forumdisplay.php?f=108<br />

<strong>The</strong> <strong>Legend</strong> <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong> – Episode 1: Der Auftakt zur LoG-Saga. Hier <strong>ist</strong> das erste große Abenteuer<br />

der Protagon<strong>ist</strong>en LoGs zu finden.<br />

http://forum.world<strong>of</strong>players.de/forum/showthread.php?t=85535<br />

<strong>The</strong> <strong>Legend</strong> <strong>of</strong> <strong>Gothic</strong> – Episode 3: Und die Geschichte geht weiter. Unter dieser Adresse findet<br />

man die Fortsetzung der Abenteuer der Helden.<br />

http://forum.world<strong>of</strong>players.de/forum/showthread.php?t=136254

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