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Geothermische Stromerzeugung: Kommt nach 100 ... - IE Leipzig

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Ein wichtiger Schritt in eine „geothermische Zukunft“ wurde in diesem Jahr in Bochum<br />

gemacht, wo am 12. März das Zentrum für Geothermie und Zukunftsenergien eröffnet wurde.<br />

„Das Zentrum soll Kern eines Forschungsverbundes Geothermie in NRW unter Beteiligung<br />

weiterer Hochschulen, der Energiewirtschaft, des Anlagen- und Städtebaus werden“, erklärt<br />

Prof. Dr. Rolf Bracke, Sprecher des 7-köpfigen interdisziplinären Direktoriums. Hauptziel sei<br />

die fachbereichsübergreifende Lehre und Forschung, denn „die Realisierung geothermischer<br />

Großprojekte erfordert die Kooperation und Kommunikation vieler Fachdisziplinen“, so der<br />

Geologe, dessen Arbeitsschwerpunkte bei den untertägigen Anlagenteilen und dort bei der<br />

Bohrverfahrenstechnik und der Gebirgsstimulation liegen. Bis 2010 sollen für zehn<br />

Großstandorte aus dem Flächenrecycling (i.d.R. Montan- / Stahlindustrie)<br />

Machbarkeitsstudien für integrierte Städtebau- und Geothermieprojekte erstellt werden.<br />

„Unser Ziel muss sein, Teile von NRW mit geothermischem Strom zu versorgen. Dennoch<br />

wird es – infrastrukturell bedingt – immer einen Überhang auf der Wärmeseite geben“, erklärt<br />

Bracke. Dabei liegen die Standortvorteile in NRW nicht im Bereich der Geologie, die nur im<br />

Raum Aachen besonders günstig ist, sondern in der europaweit höchsten Verbraucherdichte.<br />

Außerdem sind Nah- und Fernwärmenetze vorhanden bzw. lassen sich effektiver realisieren<br />

als in den ländlich oder kleinstädtisch strukturierten Bereichen, in denen die aktuellen<br />

geothermischen KWK-Vorhaben laufen. „Ich denke“, so Bracke, „dies ist der Hauptvorteil: es<br />

muss uns gelingen die Geothermie wirtschaftlich zu den Menschen zu bringen und nicht<br />

umgekehrt – wir können nicht alle in den Oberrheintalgraben umziehen ...“<br />

Back-up für den Windstrom?<br />

Ob die grundlastfähige und prinzipiell<br />

flexibel einsetzbare Geothermie eines<br />

Tages die Schwankungen der Windkraft<br />

ausgleichen kann, bleibt abzuwarten. Da<br />

in diesem Falle sehr teure Regelenergie<br />

ersetzt würde, könnte unter günstigen<br />

Umständen eine Wirtschaftlichkeit<br />

erreicht werden. Probleme gibt es aber<br />

auch im technischen Bereich: Derzeit<br />

arbeiten die Förderpumpen am besten,<br />

wenn sie kontinuierlich und auf einem<br />

konstanten Niveau betrieben werden.<br />

Sollte hier ein technischer Fortschritt<br />

erzielt werden können, so ergäben sich<br />

ganz neue Einsatzmöglichkeiten.

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