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Das kann ja heiter werden - Lachclub Recklinghausen

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„Im Klartext heißt dies, dass eine neue Form von Altersbetreuung gefunden <strong>werden</strong> muss, die<br />

sich nicht mehr am Spitalmodell sondern vielmehr am ganz normalen Leben orientiert. (Gebert /<br />

Kneubühler 2001)“ (Zitat Jutta Bisaz) und eine weitere Kernaussage folgt direkt danach:<br />

„Betagte Menschen haben jedoch nicht nur das Bedürfnis nach fachlich guter Pflege, sondern<br />

sie verbringen ihr Leben in Altersinstitutionen. Dieses Bedürfnis nach Leben und Lebenserfahrungen<br />

findet trotz Pflegebedürftigkeit und erheblicher geistiger und körperlicher Defizite weiter<br />

statt. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass zahlreiche Alterseinrichtungen diesem<br />

Bedürfnis auch heute noch wenig nachkommen. Im Gegenteil. Durch herkömmliche Führungsstile,<br />

die knappe Personalplanung und die architektonischen Gegebenheiten <strong>werden</strong> Defizite<br />

noch verstärkt“ (Zitat Jutta Bisaz)<br />

<strong>Das</strong> hört sich schlimm an und ist es sicher auch. Die „knappe Personalplanung“ bekommen wir<br />

alle zu spüren – mehr, als es uns Recht ist. Da helfen auch keine Aussagen wie „<strong>Das</strong> Personal<br />

ist immer unzufrieden, und es sind auch immer zu wenig Leute da – auch wenn doppelt so viele<br />

zum Einsatz kommen“ <strong>Das</strong> eigentliche Problem wird damit versteckt - man verschließt die Augen<br />

davor, versucht die Mitarbeiter an ihrer humanen oder christlichen Ader zu packen und es<br />

scheint so, als interessiere es niemanden wirklich, dass so mancher Pflegende bereits „auf dem<br />

Zahnfleisch“ geht wenn man ihm erneut Mehrarbeiten zumutet. Wen wundert`s, wenn unser Beruf<br />

so unattraktiv geworden ist. Ständig steigende Qualitätsansprüche : sprich – mehr Arbeit;<br />

gleichzeitige Personalreduzierung verbunden mit der Tatsache, dass die Bewohner, die in ein<br />

Heim kommen, immer kränker sind: noch mehr Arbeit. Die Folge: Überlastung, Motivationsverlust,<br />

schlechtes Arbeitsklima, hoher Krankenstand und schließlich ein Ausscheiden aus dem<br />

Beruf.<br />

Nur die Idealisten oder / und ganz hart Gesottenen bleiben „bei der Stange“. Und das – zumindest<br />

das Erstere – gibt mir persönlich wieder den Mut, zu glauben, dass dieser „harte Kern“ vielleicht<br />

auch einmal in der Lage sein wird, Humor therapeutisch zu praktizieren.<br />

Es ist an der Zeit, nicht nur Führungsstile anzupassen oder gar zu verändern. Sicherlich sollte<br />

im Bereich der Pflege kein nahezu militanter, knallharter Managertyp aus der Industrie eine Führungsrolle<br />

übernehmen – nur um so genannte schwarze Zahlen zu schreiben. Dies mag wichtig<br />

sein – lässt sich aber auf eine andere Art sicher ebenso gut erreichen. Die Lebensqualität der<br />

Alten und Kranken wird aber auf diese Art ganz sicher nicht gefördert, denn ich muss hier sicher<br />

nicht erläutern, wie sich das zwangsläufig kommende, schlechte Betriebsklima auf unsere „Kunden“<br />

(eine furchtbare Bezeichnung für alte oder kranke Menschen – Anm.d.Verf.) auswirken<br />

muss.<br />

Dem Pflegenden muss die Möglichkeit gegeben <strong>werden</strong>, den Bedürfnissen des ihm anvertrauten<br />

Menschen gerecht zu <strong>werden</strong>. Wer auch immer verantwortlich ist für die Entwicklung in unserem<br />

Gesundheitswesen: HIER MUSS ETWAS GESCHEHEN.<br />

Wie sonst sollen wir die „Gegengifte zur Einsamkeit, zur Hilflosigkeit und zur Langeweile der<br />

alten Menschen“ (Zitat Jutta Bisaz) nachhaltig und sinnvoll praktizieren?<br />

Frau Bisaz geht zum Schluss ihres Kapitels auch auf die Möglichkeit des praktizierten und praktizierbaren<br />

Humors im Bereich der Pflegedienstleitung ein – auch wieder mit anschaulichen Praxisbeispielen.<br />

Zur Nachahmung empfohlen!<br />

Im Schlussplädoyer beantwortet sie die Frage, wie der eigene Humor in Führungsrolle und Führungsverhalten<br />

eingebracht <strong>werden</strong> <strong>kann</strong>. „Die Antwort lautet schlicht: Vorleben, Geduld haben,<br />

Respekt zeigen“ (Zitat Jutta Bisaz)<br />

Ich werde genau das beherzigen, egal in welcher Stellung ich mich in der Zukunft auch bewegen<br />

werde.<br />

Leider besteht immer die Gefahr, als „zu weich“ oder „nicht durchsetzungsfähig“ – oder gar als<br />

ein Clown von seinen eigenen Vorgesetzten betrachtet zu <strong>werden</strong>. Warum eigentlich. Ich bin<br />

sicher, dass Humor auch mit einer Führungsrolle in Einklang zu bringen ist. Vielleicht nach dem<br />

alten paracelsischen Grundsatz: „Die Dosis macht’s......“<br />

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