Das kann ja heiter werden - Lachclub Recklinghausen
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Weiter?<br />
Gerne!<br />
Intensives Lachen regt den Gasaustausch in der Lunge an, was zur Sauerstoffanreicherung im<br />
Blut führt, was für die Verbrennungsvorgänge von großer Bedeutung ist, da dadurch der Stoffwechsel<br />
der biologischen Fette entscheidend gefördert wird. Dabei entsteht Kohlensäure, die<br />
beim Lachen konsequent ausgestoßen wird – auf diese Art und Weise ist der Gasaustausch<br />
etwa 3-4 mal so hoch wie bei der normalen Atmung ......<br />
oder: <strong>Das</strong> Lachen übt, wenn es herzhaft ist, eine Art Schockwirkung auf das neurovegetative<br />
Nervensystem aus: das gesamte Herz-Kreislauf-System wird aktiviert, Endorphine und Enkephaline<br />
<strong>werden</strong> ins Blut gebracht – ebenso die gesamte hormonelle Produktion gesteigert,<br />
was zur Folge hat, dass für Stunden nach einer „Lachattacke“ auch die Immunabwehr stark erhöht<br />
ist.<br />
Lachen verringert quälende und chronische Schmerzen, Eingeengtheit und Gefühlsstarre, Niedergeschlagenheit,<br />
Isolation – Scham- Schuldgefühle: Insgesamt wirkt das Lachen entspannend,<br />
und und und ......<br />
Es würde den Rahmen sprengen, wollte ich hier alle positiven Reaktionen, die das Lachen im<br />
menschlichen Körper auslöst, wiedergeben. Es ist Ausdruck von Befreiung und Spannungslösung,<br />
wir steigen während des Lachens aus jeglicher Selbstkontrolle aus und überlassen uns<br />
wie ein neugeborenes Baby ganz der Weisheit unseres Körpers.<br />
Und die Forschung in dieser Richtung ist gar nicht mal mehr so weit weg: Was beim Lachen im<br />
Gehirn passiert, das ist bislang wenig erforscht. Wissenschaftler an der Uniklinik in Tübingen<br />
versuchen im Moment mit einem Kernspintomographen9[9] herauszufinden, was im Gehirn während<br />
des Lachens passiert.<br />
Erhebt sich eigentlich die Frage, warum man nicht schon viel früher begonnen, mit Humor zu<br />
therapieren.<br />
Gerade in der Pflege scheint das Lachen einen immer wichtiger <strong>werden</strong>den Stellenwert einzunehmen.<br />
Durch das schon erwähnte Lösen von Beklemmungs-, Beschämungs- und Angstzuständen,<br />
durch die schlagartige Veränderung oft angespannter Situationen wird zunehmend ein<br />
Potential genutzt, das im Laufe des Lebens bei vielen Menschen aufgrund vielfältiger negativer<br />
Erfahrungen dermaßen verdrängt wurde, dass es im höheren Lebensalter oftmals kaum noch<br />
vorhanden ist: wir leben in einer Gesellschaft, die dabei ist, ihren Humor zu verlieren und das<br />
Lachen zu verlernen. Es reicht, sich einmal in der Woche eine Comedy Sendung im Fernsehen<br />
anzuschauen, nach innen zu schmunzeln und danach zufrieden ins Bett zu gehen.<br />
Der in der Pflege tagsüber eingesetzte Humor kommt – man glaubt es kaum – vor allem der<br />
Nachtruhe zugute. Es hat sich herausgestellt, dass liebevoll und humorvoll behandelte Patienten<br />
wesentlich günstigere Schlafverhaltensweisen zeigen und mehr Vertrauen gegenüber dem<br />
betreuenden Personal haben, als andere.<br />
Nach einem Erfahrungszeitraum von nunmehr über zwei Jahrzehnten in der Kranken- und Altenpflege<br />
habe ich persönlich immer Humor praktiziert und dabei vielerlei Erkenntnisse gewonnen.<br />
Besonders aber eines ist mir dabei immer wieder aufgefallen: Die Anwendung von Humor<br />
muss grundsätzliche Regeln einhalten, wenn er wirksam sein soll. Der falsche Humor, zum falschen<br />
Zeitpunkt am falschen Ort, im falschen Tonfall zum falschen Patienten an den Mann ge-<br />
9[9]Kernspinresonanztomographie, Untersuchungsverfahren zur Erzeugung von Querschnittsbildern<br />
der anatomischen Verhältnisse des menschlichen Körpers unter Nutzung der<br />
Kernspinresonanz. Der Patient befindet sich im Magnetfeld eines Kernspintomographen. Aus<br />
den räumlichenVerteilungen der Kernresonanzsignale können, vergleichbar der Computertomographie<br />
mit Röntgenstrahlen, mittels Computer Schichtbilder mit beliebigen Orientierungen der<br />
Schnittflächen erzeugt oder Stoffwechselvorgänge verfolgt <strong>werden</strong><br />
© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG<br />
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