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ESL ENTWICKELT NEUARTIGES GAMING-TOOL „FAIRE-PINGS FÜR ALLE“ Im Vorfeld der Games Convention sind in einigen Foren Screenshots aufgetaucht, die ein offenbar Skype-ähnliches Tool der ESL zeigen. Was hat es mit diesem Programm auf sich? Projektleiter Thomas Jansen (32) erklärt, warum der Client eine Revolution im Gaming einläuten könnte und sich das Warten lohnt. Readmore.de: Thomas, ist das Tool, das auf den Screenshots zu sehen ist, eine neue Version von Aequitas? „Mit Aequitas hat das nur bedingt zu tun. Zwar ist geplant, die Funktionalität von Aequitas in das neue Tool zu integrieren, doch der Hintergrund ist ein ganz anderer. Wir ent- wickeln unter dem Arbeitstitel ESL Client ein Programm, dass das Spielen im Internet radikal vereinfachen soll, und zwar unabhän- gig davon, ob man nun Public spielen will oder in der ESL-Ladder. Alles, was man dafür brauchen wird, ist das Programm und einen ESL-Account.“ Readmore.de: Der Screenshot ist aber noch nicht sehr aussagekräftig. „Wir haben erst vor kurzem mit der Entwicklung begonnen. Der Screenshot, den ich dir geschickt habe, zeigt nur kleine Teile des Frontends. Wir ar- 24 beiten momentan mit mehreren Programmie- rern daran, all die kleinen Features aus verschiedenen Tools in einer mächti- gen Applikation zu vereinen.“ Readmore.de: Inwiefern mächtig? „Das fertige Programm soll alle für den Spie- ler wichtigen Funktionalitäten abdecken. Über die ESL Buddyliste kann man schnell mit seinen bevorzugten Spielpartnern in Kontakt treten, zusammen Server besuchen oder je nach Spiel auch eröffnen. Vor allem das Anlegen und Ab- wickeln von Gathern wird deutlich leichter, da man zwischen Spielen nicht mehr auf die ESL- Seite angewiesen ist. Ebenso wird es möglich sein, die ganzen Forderungs-Optionen der Web- site zu nutzen. Natürlich unterstützt der ESL Cli- ent alle offenen Standards, wie ICQ oder Jabber und natürlich IRC. Darüber hinaus sind einige Überraschungen geplant, die ähnliche Konkur- renzprodukte in den Schatten stellen werden.“ Readmore.de: Kannst du wenigstens etwas andeuten? „Wie wäre es mit: „Faire Pings für alle“? Das Stichwort heißt hier Virtual LAN bzw. VPN. Wir setzen da auf ganz neue Algorithmen, und das eingebettet in ein Programm, das noch sehr viel mehr kann. Man denke nur mal an eine Kombi- nation von Aequitas und Serversuche, oder von Credibility und Trusted-Status mit Public-Spie- len. Die ESL hat so viele Features, die so einer viel breiteren Masse an Spielern zugute kommen können. Und du kannst sicher sein, dass das bei weitem noch nicht alles sein wird.“ Readmore.de: Ab wann kann man die- sen ESL-Client in Aktion sehen? Auf dem ZUR PERSON THOMAS JANSEN Thomas Jansen kann bereits auf 20 Jahre Programmiererfahrung zurückblicken. Neben seinem Informatik-Studium in Bonn hat er mehrere Spiele und Content-Management-Systeme entwickelt. Nach dem Diplom war er in der medizinischen Informatik tätig mit Schwerpunkt Grafikprogrammierung. Zu diesem Thema hat er schließlich an der TU München promoviert und arbeitet nun seit knapp zwei Monaten am ESL-Client. Screenshot sehe ich noch nicht viel raus. „Wir werden nichts überstürzen. Die Entwicklung läuft nach einem genauen Zeitplan. Eigentlich sollte der ESL-Client, und das ist nur ein Arbeitstitel, erst im Herbst bekannt gegeben werden. Deswegen gibt es auch noch nichts wirklich vorzeigbares, wir arbeiten in erster Linie am Backend. Sobald die wichtigsten Funktionen stehen, wird es eine Pre-Beta geben, die wir eventuell sogar in einem kleinen öffentlichen Betatest zur Verfügung stellen werden.“ Readmore.de: Die Timeline steht, wann erscheint das Tool? „Der Client wird parallel zu einem sehr großen Gaming-Event 2008 herauskommen.“
DIE WELT DER ZWERGE Vor einiger Zeit hätte niemand World of Warcraft und eSport in einem Satz erwähnt. Doch langsam aber sicher etabliert sich das MMORPG im eSport. Tanzende Elfen, hüpfende Zwerge, grob- schlächtige Orks, in ewig langen Sessions hochgelevelt, – nichts für ernsthafte eSport- ler. Oder doch? Die amerikanische World Series of Videogames mit World of Warcraft als Turnierspiel ist in vollem Gange, und auf den WC3L-Finals gab es erstmals auch ein WoW-eSport-Turnier fürs eu- ropäische Publikum. Was haben uns die Spiele in Wuhan, Louisville, Dallas und Hamburg gezeigt? Ist World of Warcraft vielleicht doch „sportlich“? Seit dem Add-on Burning Crusade gibt es die Arenen, in denen im 5on5-Modus Teams gegenein- ander antreten können. Online spielt jeder seinen eigenen Charakter, ebenso in den Offl ine-Finals der Battle.-net-Ladder. Die WSVG hingegen setzt auf vorgefertigte Charaktere – Spieler suchen nur noch passende Items aus. Das kann man online natürlich nicht trainieren, klarer Minuspunkt für die WSVG. Doch auch Blizzard ist nicht fehlerfrei. Das Are- na-Spiel ist auf zufällige Gegner beschränkt, wo doch feste Trainingspartner zum Standardrüstzeug der Spitzenteams gehören; Liga-Engagement ist in diesem Modus nicht zu praktizieren. Damit auch im Online-Azeroth endlich ein Liga-taugliches Wettbewerbsspiel entstehen kann, muss Blizzard an dieser Stelle dringend nachbessern. Ein weiteres Problem ist die Aufspal- tung der Szene durch die völlig unterschiedlichen Turnier-Modi, in denen sich Elfen, Orks und Zau- berer im Battle.net und bei der WSVG duellieren. Momentan handelt es sich hier de facto um zwei verschiedene Spiele mit gänzlich unterschiedlichen Skill-Anforderungen – Vergleichbarkeit ade. Und das ist schade, da WoW doch sehr medien- tauglich ist. Selbst Laien auf den Zuschauerrängen kommen dank des einfach zu erfassenden Spiel- systems schnell dahinter, was gerade auf der Lein- wand vor sich geht. Den Partien fehlt es selten an Spannung, im Kampf geht es Schlag auf Schlag, bis ein Team siegreich ist. Klangvolle eSport-Namen wie SK-Gaming, fnatic und Pandemic haben das Potenzial erkannt und die Welt von Warcraft gestürmt. Schon kris- tallisieren sich Stars unter den Top-Spielern heraus, beispielsweise der charismatische „Prophet“ von Log, der durch seine offene Art die Journaille für sich gewinnen konnte, oder „Zeksy“ von SK-Ga- ming. Der kräftige Schwede und seine schmächtige Zwergenpriesterin wurden zum Running Gag der GIGA-Moderatoren. Alles deutet darauf hin, dass Duelle und Wett- bewerbe in World of Warcraft für die eSport-Sze- ne weiterhin an Bedeutung gewinnen werden. Die Electronic Sports League gab kürzlich ihren Einstieg ins WoW-Geschäft bekannt und wir rechnen mit weiteren Veranstaltern in nicht allzu ferner Zukunft, sodass man eventuell bereits auf den World Cyber Games 2008 ein WoW-Turnier verfolgen kann. Wir fi nden: World of Warcraft ist im kompeti- tiven Gaming angekommen, die Szene ist bereit. Dass Blizzard die nötigen weiteren Verbesserungen am Spiel für mehr und vor allem einheitlichere Tur- niere durchführt, ist nur eine Frage der Zeit. Will- kommen im eSport, ihr hüpfenden Zwerge. (tg) 25
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