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2006 - Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung

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In der Abteilung Technik ist die Zahl der<br />

Aufträge, wie bereits in den Vorjahren,<br />

auch <strong>2006</strong> kontinuierlich gestiegen. Dies<br />

betrifft auch <strong>und</strong> insbesondere die drei<br />

Außenstellen des <strong>Institut</strong>es. Insgesamt<br />

stellen nach wie vor Versicherer, <strong>und</strong> hier<br />

vor allem die Mitgliedsunternehmen des<br />

IFS, die stärkste Gruppe der Auftraggeber.<br />

Die Untersuchung von Leitungswasserschäden<br />

bleibt weiterhin der<br />

Arbeitsschwerpunkt der Abteilung<br />

Technik. Zu diesem Thema waren<br />

Mitarbeiter der Abteilung im vergangenen<br />

Jahr in den Gremien des GDV <strong>und</strong><br />

Mangelhafte Schweißnähte<br />

An einer neu errichteten Produktionsanlage<br />

eines Lebensmittel verarbeitenden<br />

Betriebes kam es innerhalb eines<br />

knappen halben Jahres zu zwei Schäden,<br />

die jeweils einen Produktionsausfall zur<br />

Folge hatten. In dem betroffenen<br />

Abschnitt liefen flüssige Nahrungsmittel<br />

durch das Innere eines doppelwandigen<br />

Rohrsystems. Durch das äußere Rohr lief<br />

erhitztes Wasser, um die Temperatur im<br />

Innenrohr konstant zu halten. Bei beiden<br />

Schadenfällen war Wasser aus diesem<br />

Heizungssystem in die innere Rohrleitung<br />

gelangt <strong>und</strong> hatte die Nahrungsmittel<br />

verunreinigt.<br />

Nach dem ersten Schaden beauftragte<br />

der Lebensmittelhersteller eine Schweißlehrversuchsanstalt<br />

(SLV) damit, die<br />

Qualität der Schweißnähte des Rohrsystems<br />

zu überprüfen. Diese bescheinigte<br />

erhebliche Mängel in der<br />

Ausführung, woraufhin der Haftpflichtversicherer<br />

des Lebensmittelherstellers<br />

Regressansprüche an das Unternehmen<br />

Der schadenursächliche Flansch des zweiten Falles<br />

Inhaltliche Schwerpunkte / Technik<br />

4.2 Abteilung Technik<br />

des VDI aktiv <strong>und</strong> werden diese Arbeit<br />

auch in Zukunft fortsetzen.<br />

Die Zahl der zu untersuchenden Feuchte<strong>und</strong><br />

Schimmelschäden nimmt ebenfalls<br />

weiter zu. Sie werden zumeist in Kiel bearbeitet<br />

<strong>und</strong> bilden inzwischen einen<br />

zweiten bedeutenden Schwerpunkt in<br />

der Arbeit der Abteilung.<br />

Personell gab es im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr Unterstützung <strong>für</strong> eine<br />

Außenstelle: Nach seiner einjährigen<br />

Einarbeitung beim IFS in Kiel hat der<br />

Architekt <strong>und</strong> Diplom-Bauingenieur<br />

Markus Kurze im Herbst <strong>2006</strong> seine<br />

stellte, das die Arbeiten ausgeführt<br />

hatte. Letzteres sah bei sich kein<br />

Verschulden, da es vor der Inbetriebnahme<br />

erfolgreich eine Druckprüfung<br />

vorgenommen hatte. Die Schäden müssen<br />

durch Schwingungen oder unzulässig<br />

hohe Druckbelastung während der<br />

Produktion entstanden sein, wehrte sich<br />

der Metall verarbeitende Betrieb. Nach<br />

dem zweiten Schaden wurde das IFS beauftragt,<br />

die Ursache des Wasseraustritts<br />

zu ermitteln, das Risiko weiterer Schäden<br />

einzuschätzen <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

Vorschläge zur Risikoverbesserung zu erarbeiten.<br />

Auf einem Foto, das unmittelbar nach<br />

dem zweiten Schaden aufgenommen<br />

wurde, ist deutlich zu sehen, wie Wasser<br />

direkt aus einer Schweißnaht läuft. Auch<br />

beim ersten Schaden war Wasser direkt<br />

an einer Flanschstirnseite im Bereich der<br />

Schweißnaht zwischen dem inneren<br />

Rohr <strong>und</strong> dem Flansch ausgetreten. Der<br />

Lebensmittelhersteller hatte inzwischen<br />

ein anderes Unternehmen mit der<br />

Ausführung der Schweißarbeiten an der<br />

Tätigkeit in München aufgenommen.<br />

Die folgenden Beispiele sollen einen<br />

Einblick in die Arbeit der Abteilung<br />

Technik geben. Es wurden drei sehr<br />

unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />

gewählt, um zu zeigen, wie breit das<br />

Tätigkeitsfeld der Gutachter ist. Dieses<br />

beschränkt sich keinesfalls auf die<br />

Haustechnik, wie gelegentlich vermutet<br />

wird. Wenn es ein Problem mit einem<br />

technischen Schaden gibt, lohnt sich ein<br />

Anruf in der Abteilung Technik des IFS,<br />

wo die Ursache in den meisten Fällen ermittelt<br />

werden kann.<br />

Anlage beauftragt. So konnte der<br />

Gutachter zwei Musterflansche dieses<br />

Unternehmens mit den von Schaden betroffenen<br />

vergleichen. Er stellte<br />

Unterschiede in der Ausführung fest:<br />

Während bei den alten Flanschen die<br />

Schweißnähte direkt an der Vorderseite<br />

lagen <strong>und</strong> nachträglich abgeschliffen<br />

wurden, war dies bei den neuen nicht<br />

nötig, da die Nähte leicht in das Innere<br />

des Rohres versetzt waren.<br />

Die Untersuchungsergebnisse der SLV<br />

zeigten auch <strong>für</strong> den IFS-Gutachter sehr<br />

deutlich, dass es gravierende Mängel an<br />

Schweißnähten des ersten Unternehmens<br />

gab. Zum Teil war die effektive<br />

Wanddicke der Rohrstücke durch das<br />

Abschleifen so gering, dass sie zwar der<br />

kurzzeitigen Druckprüfung standhielten,<br />

nicht aber den Belastungen während der<br />

Produktion. Die mangelhafte Ausführung<br />

war eindeutig Ursache der aufgetretenen<br />

Schäden. Um weitere Wassereinbrüche<br />

zu verhindern, müssten die mangelhaften<br />

Schweißnähte beseitigt werden.<br />

Ein Riss in der Schweißnaht Foto von der Schadenstelle mit Wasseraustritt an der Naht<br />

12 Tätigkeitsbericht <strong>2006</strong>

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