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Im Allgemeinen handelt es sich bei Frottee um einen sehr ...

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<strong>Im</strong> <strong>Allgem<strong>einen</strong></strong> <strong>handelt</strong> <strong>es</strong> <strong>sich</strong> <strong>bei</strong> <strong>Frottee</strong> <strong>um</strong> <strong>einen</strong> <strong>sehr</strong> saugfähigen Ba<strong>um</strong>wollstoff, der d<strong>es</strong>halb<br />

vorrangig meist für unterschiedliche Handtücher oder Betttücher Verwendung findet. Doch <strong>Frottee</strong><br />

ist heute weit mehr und seine Einsatzmöglichkeiten aus di<strong>es</strong>em Grunde inzwischen <strong>sehr</strong><br />

<strong>um</strong>fangreich. Wo<strong>bei</strong> jedoch die Herstellung von <strong>Frottee</strong>waren nur noch <strong>sehr</strong> vereinzelt in<br />

Deutschland erfolgt und hierfür der Bedarf mit Produkten vorrangig aus der Türkei gedeckt werden.<br />

Kreative Ideen rund <strong>um</strong> <strong>Frottee</strong> überraschen uns oft in trendigen Acc<strong>es</strong>soir<strong>es</strong>, wie <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Handtaschen, Sitzsäcken, Pantoffel und viel<strong>es</strong> mehr.<br />

<strong>Frottee</strong> oder Frottier(veraltet Frotté) aus dem Französischen frotter: (ab-, ein-)reiben, ist<br />

ein Textilgewebe mit b<strong>es</strong>onderer Saugfähigkeit und angenehmem Griff, das hauptsächlich<br />

für Heimtextilien (Handtücher, Waschlappen oder Bademäntel) verwendet wird. Charakteristisch<br />

sind die Schlingen, die ein größer<strong>es</strong> Vol<strong>um</strong>en d<strong>es</strong> Stoff<strong>es</strong> ergeben und dadurch relativ viel Flüssigkeit<br />

aufnehmen können. Das Verb frottieren ist ein im 18. Jahrhundert aus dem<br />

französischen frotter entlehnter Begriff für „(mit Tüchern) abreiben, trockenreiben“, d<strong>es</strong>sen Herkunft<br />

aber nicht g<strong>es</strong>ichert ist. Daher die Wortzusammensetzung Frottiertuch, ein Tuch mit dem man <strong>sich</strong><br />

abreiben oder trockenreiben kann. Bei <strong>Frottee</strong>ware <strong>handelt</strong> <strong>es</strong> <strong>sich</strong> <strong>um</strong> Gewebe, das mit<br />

speziellen Zwirnen herg<strong>es</strong>tellt wird, die bereits selbst Schlingen enthalten durch unterschiedliche<br />

Garnlängen, die miteinander verdreht wurden (Effektgarn). Bei Frottierware <strong>handelt</strong> <strong>es</strong> <strong>sich</strong> <strong>um</strong><br />

ein Zweikettengewebe, aufgebaut aus der straff g<strong>es</strong>pannten Grundkette sowie der lose g<strong>es</strong>pannten<br />

Polkette (auch Florkette), aus der durch eine b<strong>es</strong>ondere Vorrichtung am Webstuhl Schlingen gebildet<br />

werden.<br />

<strong>Frottee</strong> erreicht mittlerweile immer mehr Beachtung in der Bekleidungsindustrie. Ist der Bademantel<br />

oder der Saunakilt schon lange als Kleidungsutensil anerkannt, so kommen immer mehr D<strong>es</strong>igner auf<br />

die Qualität von <strong>Frottee</strong> und kreieren Sommerkleider, Jacken, Fitn<strong>es</strong>smode, usw. Aber auch als<br />

effektvoller Dekostoff und für Möbelüberzüge eignet <strong>sich</strong> <strong>Frottee</strong> hervorragend. Und <strong>bei</strong> all di<strong>es</strong>en<br />

Produkten spielt eine aktuell-modische Farbauswahl eine große Rolle sowie modern<strong>es</strong> Stickd<strong>es</strong>ign.<br />

<strong>Frottee</strong>waren unterscheiden <strong>sich</strong> meist in der Webstruktur sowie im Gewicht, <strong>um</strong> eine qualitative<br />

Aussage zu tätigen. Gerade der industrielle Bereich (z.B. für Hotels) setzt andere Maßstäbe als der<br />

Privathaushalt an Ausstattungsanforderung und Nutzungsdauer. Grundsätzlich jedoch ist <strong>Frottee</strong><br />

eine Stoffauswahl, die immer mehr den Endverbraucher in ihren Bann gezogen hat.<br />

Zwirn<br />

Nähfaden aus zwei schwarzen Garnen und einem weißen Garn<br />

Ein Zwirn ist eine linienförmige Textilie, die aus mehreren, ursprünglich als zweidrähtiger Faden aus<br />

zwei, zusammengedrehten Garnen b<strong>es</strong>teht. Den Herstellungsvorgang bezeichnet man als „zwirnen“.<br />

Ein Zwirn hat w<strong>es</strong>entlich mehr Reißkraft als die <strong>um</strong>gedrehten Garne zusammen.<br />

Herstellung<br />

Die Zwirnherstellung <strong>um</strong>fasst mehrere Schritte<br />

Zwei oder mehr Garne (je nach Zwirnart) werden vereinigt („fachen“)


der eigentliche Zwirnvorgang, <strong>bei</strong> dem die Garne zusammengedreht werden („zwirnen“)<br />

evtl. werden die abstehenden Fasern abgebrannt, <strong>um</strong> mehr Glanz zu erzeugen („sengen“)<br />

evtl. Entstauben, Paraffin auftragen etc.<br />

Eine seit der Steinzeit bekannte stoffbildende Technik ist das Zwirnbinden oder Zwirnflechten.<br />

Zwirnarten<br />

Popelinezwirn (normaler Zwirn)<br />

Der Popelinezwirn b<strong>es</strong>teht aus zwei zusammengedrehten Einfachgarnen. Die Anzahl G<strong>es</strong>pinst- und<br />

Zwirndrehungen können variieren und beeinflussen die Eigenschaften d<strong>es</strong> Zwirns.<br />

Nähfaden<br />

Der Nähfaden b<strong>es</strong>teht aus drei zusammengedrehten Einfachgarnen.<br />

Voile<br />

Das Spezielle am Voile ist, dass das G<strong>es</strong>pinst und der Zwirn in die gleiche Richtung gedreht werden.<br />

Das R<strong>es</strong>ultat ist <strong>sehr</strong> hart und das daraus erstellte Gewebe ist kernig. Voile wurden früher oft für<br />

Vorhänge gebraucht.<br />

Crêpezwirne<br />

Crêpezwirne sind <strong>sehr</strong> hoch gedrehte Zwirne.<br />

Effektzwirne (Fantasiezwirne)<br />

Effektzwirne werden auf speziellen Maschinen herg<strong>es</strong>tellt und können verschiedene Effekte haben<br />

(z.B. Raupen- oder Schlingeneffekt).<br />

Spezialkonstruktionen<br />

Als Spezialkonstruktionen bezeichnet man Mehrfach- und Mehrstufenzwirne. Die Herstellung ist <strong>sehr</strong><br />

teuer, w<strong>es</strong>halb di<strong>es</strong>e Zwirne selten zur Anwendung kommen. Ein Beispiel für <strong>einen</strong> Mehrfachzwirn ist<br />

das Eisengarn.<br />

Einzelnachweise<br />

↑ Lang<strong>es</strong>cheidts Wörterbuch Französisch–Deutsch, Berlin und München 1985<br />

↑ DUDEN: Herkunftswörterbuch. Die Etymologie der deutschen Sprache. Band 7, Mannheim<br />

2006, ISBN 3-411-04074-2<br />

↑ Prof. Dr.-Ing. Ulrich Scholze, Hochschule Reutlingen, Fakultät für Textil & D<strong>es</strong>ign<br />

↑ Fabia Denninger, Elke Gi<strong>es</strong>e: Textil- und Modelexikon, Band 1, Deutscher Fachverlag,<br />

Frankfurt/Main 2006, ISBN 3-87150-848-9<br />

↑ Burkhard Wulfhorst: Textile Fertigungsverfahren. Eine Einführung. Carl Hanser Verlag, München<br />

1998, ISBN 3-446-19187-9

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