16 Auswahl von Impfmittel für Gusseisen mit Kugelgraphit - Elkem
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Technische Information <strong>16</strong><br />
<strong>Auswahl</strong> <strong>von</strong> <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong> <strong>für</strong> <strong>Gusseisen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kugelgraphit</strong> (GGG)<br />
Die sorgfältige <strong>Auswahl</strong> <strong>von</strong> Einsatzmaterialien und <strong>Kugelgraphit</strong>bildnern wird oftmals<br />
durch die Anwendung eines falschen <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>s zunichte gemacht. Es sollten<br />
Überlegungen zu diesem entscheidenden Prozess angestellt werden und dabei folgende<br />
Punkte <strong>mit</strong> einbezogen werden:<br />
• Art des verwendeten <strong>Kugelgraphit</strong>bildners. Rein-Mg-Prozesse wie das Tauchverfahren,<br />
das Fülldrahtverfahren oder die Behandlung im Konverter verringern die<br />
Anzahl der wirksamen Eigenkeime im Eisen und liefern so<strong>mit</strong> ein schwer impfbares<br />
Eisen. MgFeSi-Prozesse haben eine dem Eisen Kerne zufügende Netto-Wirkung.<br />
Bezeichnenderweise ist bei der Verwendung <strong>von</strong> reinem Mg eine höhere <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>zugabe<br />
notwendig.<br />
• Der Zeitraum zwischen Impfbehandlung und Abguss der letzten Form (bei großen<br />
Gussteilen bis zur Erstarrung).<br />
• Der Anteil an Cer Mischmetall im <strong>Kugelgraphit</strong>bildner (oder anderweitig zugegebenes<br />
Cer MM). Cer MM neutralisiert einige Störelemente, die über den Stahlschrottanteil<br />
der Charge eingetragen werden können. Gleichzeitig können diese Cer<br />
MM aber auch impfwirksame Elemente des <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>s neutralisieren.<br />
Beim <strong>Gusseisen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kugelgraphit</strong> ist eine höhere <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>zugabe als beim Grauguss<br />
notwendig, da das Magnesium, welches zur <strong>Kugelgraphit</strong>behandlung zugegeben wurde,<br />
karbidstabilisierende Eigenschaften hat.<br />
Beim Grauguss werden die mechanischen Eigenschaften durch die Graphitlamellen<br />
bestimmt, während beim <strong>Gusseisen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kugelgraphit</strong> die Matrix bestimmenden Einfluss<br />
auf die Eigenschaften hat. Die Ausbildung <strong>von</strong> gleichmäßigen runden Graphitkugeln ist<br />
daher <strong>von</strong> grundlegender Wichtigkeit, um die besten Eigenschaften zu erzielen.<br />
Es gibt hauptsächlich vier Gruppen marktüblicher <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>, alle auf Basis <strong>von</strong> Ferrosilizium<br />
<strong>mit</strong> Zugaben an eigenschaftsverbessernden Elementen.<br />
Folgende Elemente werden üblicherweise zugesetzt:<br />
Element Betrachtungen<br />
Kalzium Impf-Ferrosilizium-Legierungen enthalten bestimmte Gehalte an Kalzium und Aluminium. Bei<br />
Ca<br />
der <strong>Auswahl</strong> eines derartigen <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>s sollte der Al-Gehalt beachtet werden, da einige Sorten<br />
<strong>mit</strong> Al-Gehalten > 3% geliefert werden, was zu ernsten Problemen <strong>mit</strong> Pinholes in den Gussteilen<br />
führen kann. Qualitativ hochwertige Impf-FeSi-Legierungen gewährleisten in vielen Gussteilen<br />
<strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerer Wandstärke eine zufriedenstellende Graphitkugelzahl und gute <strong>Gusseisen</strong>eigenschaften.<br />
Barium Bariumhaltige <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong> sind besonders geeignet, wenn lange Abstehzeiten oder eine lange Erstarrungszeit<br />
des Eisens prozessbedingt unumgänglich sind (z.B. aufgrund hoher Gussteilgewichte). Gesamt-<br />
Ba<br />
Bariumgehalte <strong>von</strong> über 3% im <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong> sind unnötig und bringen keinen weiteren Nutzen, können aber<br />
zur Bildung <strong>von</strong> Schlacken führen.<br />
<strong>Elkem</strong> AS, Foundry Products © Copyright <strong>Elkem</strong> AS<br />
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P.O.Box 5211 Majorstuen<br />
NO-0302 Oslo<br />
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Hoffsveien 65B<br />
Oslo<br />
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Telefax Org. no. 22.02.2011<br />
+47 22 45 01 52 NO 911 382 008 MVA
Technische Information <strong>16</strong> 2<br />
Element Betrachtungen<br />
Strontium<br />
Sr<br />
Zirkonium<br />
Zr<br />
<strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong> <strong>mit</strong> Strontiumgehalten dürfen nur unter bestimmten Bedingungen in <strong>Gusseisen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kugelgraphit</strong><br />
eingesetzt werden. Strontium gewährleistet eine sichere Unterdrückung <strong>von</strong> Weißeinstrahlung und eine<br />
zufriedenstellende Graphitkugelzahl, wenn das Basiseisen <strong>mit</strong> Rein-Magnesium, Cer MM-freien<br />
Prozessen oder <strong>mit</strong> üblichen FeSiMg-Vorlegierungen <strong>mit</strong> Cer MM-Gehalten < 1% behandelt wurde.<br />
Höhere Gehalte an Cer MM neutralisieren die Eigenschaften <strong>von</strong> Strontium.<br />
Dieses Element ist <strong>von</strong> sehr guter <strong>mit</strong>tlerer Wirksamkeit und gewährleistet einen geringen Abklingeffekt.<br />
Darüber hinaus hat Zirkon zusätzlich die positive Eigenschaft, Stickstoff, welcher z.B. durch<br />
kernintensiven Guss oder Maskenformen in das System eingebracht wurde, zu unschädlichem ZrN2<br />
abzubinden.<br />
Weitere marktübliche <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong> enthalten eine Vielfalt <strong>von</strong> Elementen wie z.B. Cer MM,<br />
Bismuth und Mangan. Einzelheiten zu deren Eigenschaften sollten <strong>von</strong> den entsprechenden<br />
Anbietern angefordert werden.<br />
Sämtliche oben genannten Legierungstypen sind <strong>von</strong> <strong>Elkem</strong> sowohl in Pfannen als auch<br />
in Gießstrahlkörnungen verfügbar. Einzelheiten erfahren Sie <strong>von</strong> Ihrem lokalen Elkern-<br />
Außendienst<strong>mit</strong>arbeiter.<br />
<strong>Elkem</strong> stellt Ihnen gern weitere Informationen zur Verfügung, die Ihnen bei der <strong>Auswahl</strong><br />
des <strong>für</strong> Sie richtigen <strong>Impf<strong>mit</strong>tel</strong>s helfen.