Logbuch PJ-Wahlfach Neurologie
Logbuch PJ-Wahlfach Neurologie
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<strong>Logbuch</strong> <strong>PJ</strong>-<strong>Wahlfach</strong> <strong>Neurologie</strong><br />
Die Arbeitszeit in der Klinik für <strong>Neurologie</strong> beginnt montags bis freitags um 08.00 Uhr und endet<br />
montags bis donnerstags um 17.00 Uhr und freitags um 16.30 Uhr.<br />
Einmal wöchentlich findet auf den Stationen eine Chefvisite und eine Oberarztvisite statt, an den<br />
übrigen Tagen eine Stationsvisite.<br />
In der Klinik für <strong>Neurologie</strong> werden vier periphere Stationen und eine neurologische<br />
Intensivstation mit 8 Beatmungsbetten betrieben. Einsatzort der <strong>PJ</strong>-Studentinnen und –Studenten<br />
sind in der Regel die peripheren Stationen (zwischen 13 und 20 Betten), auf denen ohne<br />
wesentliche Schwerpunkte Patienten mit unterschiedlichen neurologischen Krankheitsbildern<br />
behandelt werden. Eine Ausnahme stellt die Station N4 dar, auf der als Therapiestation<br />
schwerpunktmäßig Patienten mit (chronisch)-entzündlichen Erkrankungen des zentralen<br />
Nervensystemes (Multiple Sklerose etc.) behandelt werden. Pro Station ist maximal ein <strong>PJ</strong>-<br />
Student tätig. Ein Wechsel der Station ist nach zwei Monaten möglich, jedoch nicht fest<br />
vorgesehen und sollte bei gleichzeitig mehreren <strong>PJ</strong>-Studenten in der Klinik unter gegenseitiger<br />
Absprache erfolgen. Abschnittsweise kann im <strong>PJ</strong> bei besonderem Interesse auch in die<br />
Notaufnahme des Zentrums für Nervenheilkunde, in die neurologische Poliklinik oder auf die<br />
neurologische Intensivstation rotiert werden. Insbesondere die tageweise Mitarbeit in der<br />
neurologischen Notaufnahme ist bei <strong>PJ</strong>-Studentinnen und –Studenten unter<br />
differentialdiagnostischen Aspekten akuter Krankheitsbilder als interessant eingeschätzt worden.<br />
Die Betreuung der <strong>PJ</strong>-Studentinnen und -Studenten erfolgt im Stationsbetrieb durch die<br />
Assistenzärzte (2 bis 3 Ärzte pro Station). Täglich finden oberärztliche Supervisionen auf den<br />
Stationen statt, in deren Rahmen auch die neu aufgenommenen Patienten nachuntersucht und<br />
unter differentialdiagnostischen und differentialtherapeutischen Gesichtspunkten besprochen<br />
werden. Zu betonen sind in der täglichen Arbeit die umfangreichen Überschneidungen mit<br />
internistischen Erkrankungen. So spielen zum Beispiel arteriosklerotisch-vaskuläre Faktoren bei<br />
Schlaganfall-Patienten eine entscheidende Rolle.<br />
Dreimal wöchentlich findet eine klinikweite neurologisch-radiologische Demonstration aller<br />
angefallenen relevanten Untersuchungen (CT, MRT, Angiographien) statt, wobei die<br />
neurologischen Leitsymptome der Patienten in Zusammenhang mit der Bildgebung diskutiert<br />
werden. Die <strong>PJ</strong>-Studentinnen und –Studenten nehmen auch an den klinikweiten Fortbildungen<br />
teil, in denen z.B. elektromyographische Fallvorstellungen mit zum Teil Lehrvisite stattfinden<br />
oder lehrreiche Liquorbefunde demonstriert werden. Montags findet ein klinikweiter Journal-Club<br />
statt mit Vorstellung einer relevanten aktuellen neurologischen Veröffentlichung.<br />
Das Ziel der <strong>PJ</strong>-Ausbildung sollte nach entsprechender Einarbeitungszeit eine möglichst<br />
selbständige Betreuung von Patienten über deren gesamten Zeitraum des stationären Aufenthaltes
von der Aufnahme bis zur Abfassung der ärztlichen Epikrise sein. Zum anderen sollen nach<br />
entsprechender Einarbeitung manuelle Fertigkeiten erworben werden, damit möglichst selbständig<br />
Lumbalpunktionen und das Legen von Venenverweilkathetern oder von Magensonden<br />
durchgeführt werden können. Während des <strong>PJ</strong>-Tertials soll damit das Verständnis der ärztlichen<br />
neurologischen Stationsarbeit vertieft werden. Andererseits sollen die großen neurologischen<br />
Krankheitsbilder am einzelnen Patienten vermittelt werden. Die großen neurologischen<br />
Krankheitsbilder können in solche mit vorwiegend Akuterkrankung und solche mit vorwiegend<br />
chronischem Verlauf unterteilt werden. Diese umfassen u.a. als Akuterkrankung einerseits<br />
Schlaganfall, epileptische Anfälle und akute entzündliche neurologische Erkrankungen (z.B.<br />
Meningitis, akuter Schub einer Multiplen Sklerose) sowie andererseits chronische Erkrankungen<br />
wie Parkinson-Syndrome, chronisch-entzündliche neurologische Erkrankungen wie die<br />
chronische Verlaufsform der Multiplen Sklerose oder Polyneuropathien. Da die Klinik für<br />
<strong>Neurologie</strong> durch ihre Schwerpunkte auch über-regional Patienten zugewiesen bekommt, können<br />
auch seltenere neurologische Krankheitsbilder am Patienten kennengelernt werden (z. B. seltene<br />
Dystonien oder neurogenetisch bestimmte Krankheiten). Alle modernen neurologischen<br />
Therapieverfahren werden in der Klinik für <strong>Neurologie</strong> eingesetzt (u.a. Tiefe Hirnstimulation bei<br />
sonst therapierefraktären Bewegungsstörungen, Botulinumtoxin-Therapie bei spastischen oder<br />
dystonen Krankheitsbildern, intrathekale Baclofen-Therapie bei spastischen Syndromen, Lyse-<br />
Therapien bei akutem Schlaganfall, Eskalationstherapie bei Multipler Sklerose, intrathekale<br />
Chemotherapie bei Meningeosis carcinomatosa, Enzymersatz-Therapien bei neurogenetisch<br />
bestimmten Krankheiten).<br />
Auf der neurologischen Intensivstation werden Patienten mit schwerer akuter neurologischer<br />
Erkrankung betreut (z.B. Status epilepticus, myasthene Krise, Guillian-Barré-Syndrom,<br />
Subarachnoidalblutung, Hirnblutung, schwere akute zerebrale Ischämie mit u.U. Lyse-Therapie,<br />
schwere Meningoenzephalitis).<br />
Fakultativ können <strong>PJ</strong>-Studentinnen und –Studenten auch am neurologischen Nachtdienst<br />
teilnehmen mit Freistellung am Folgetag.<br />
Im Zentrum für Nervenheilkunde wird eine Kantine betrieben.<br />
OA Dr. A. Wolters<br />
<strong>PJ</strong>-Beauftragter der<br />
Klinik für <strong>Neurologie</strong><br />
Tel.: 0381-494-9517 (Sekr. Fr. Kell)<br />
mail: alexander.wolters@med.uni-rostock.de
LERNZIELE DES NEUROLOGISCHEN <strong>PJ</strong>-TERTIALS<br />
1. Anamnese-Erhebung<br />
Jetzt-Anamnese<br />
Eigen-Anamnese<br />
Medikamenten-Anamnese<br />
Sucht-Anamnese<br />
Sozial-Anamnese<br />
Familien-Anamnese<br />
Fremd-Anamnese<br />
Anamnese-Erhebung in Stichworten<br />
Jetzt-Anamnese Aufnahmesymptomatik, Beschwerdedynamik, Erstereignis ?<br />
Eigen-Anamnese Aufnahmesymptomatik im Rahmen einer neurologischen<br />
Grunderkrankung ?, neurologische Vorerkrankungen, andere<br />
Vorerkrankungen, Operationen<br />
Medikamenten-Anamnese neurologisch-internistische Medikamente, Hinweis auf nicht<br />
berichtete Vorerkrankungen, Medikamentenabusus, Intoxikation<br />
Medikamenten-Interaktionen<br />
Sucht-Anamnese Alkohol, Nikotin, Drogen, Schmerzmittel, Beruhigungsmittel<br />
Intoxikation, Entzugsgefahr ?<br />
Sozial-Anamnese soziale Einbettung, primäres Ausgangsniveau, Unterbringung /<br />
Versorgungsproblem ?, Dauer von Krankschreibungen,<br />
Berufsunfähigkeit, Pflegestufe, Rentenbegehren ?<br />
Familien-Anamnese Hinweis auf hereditäre Erkrankungen, familiäre Vorbelastungen<br />
für neurologische Erkrankungen, genetische Untersuchungen<br />
von Angehörigen ?, Kinderwunsch bei Erbkrankheiten<br />
Fremd-Anamnese bei Demenz, Intelligenzminderung, Vigilanzstörung, Delir,<br />
Kommunikationsstörung (Aphasie, Agnosie, Presbyakusis),<br />
Amnesie für Akutereignis, psychiatrischer Vorerkrankung,<br />
nicht-deutschsprachige Ausländer
2. Untersuchungstechniken<br />
klinisch-neurologisch<br />
Zusatzuntersuchungen<br />
Untersuchungstechniken in Stichworten<br />
Klinisch-neurologisch Erkennen neurologischer Syndrome aus Befundkonstellation des<br />
neurologischen Status<br />
neurologischer Status in Funktionssystemen:<br />
Hirnnerven<br />
Motorik (Kraft: Parese ?, Muskeltonus, Reflexe)<br />
Sensibilität<br />
Koordination<br />
Gangbild<br />
Spezielle Untersuchungen (z.B. Parkinson-Symptomatik)<br />
Vigilanzniveau<br />
Allgemein-internistisch<br />
Psychopathologischer Status inklusive Mini-mental-Status<br />
Zusatzuntersuchungen Kenntnis der Untersuchungsmodalität und Indikationsstellung,<br />
Befundbeurteilung<br />
4. Manuelle Fertigkeiten<br />
Blutentnahmen<br />
Abnahme von Blutkulturen<br />
Legen von Flexülen<br />
Legen von Magensonden<br />
Lumbalpunktion<br />
Neurologische Funktionsdiagnostik:<br />
Ultraschall in der <strong>Neurologie</strong><br />
Liquordiagnostik<br />
Elektroneuro- und myographie<br />
Evozierte Potentiale<br />
Neuropsychometrische Testungen<br />
Neuroradiologie (CT, MRT)<br />
Echokardiographie
5. weitere Fähigkeiten<br />
Falleinordnung<br />
Dokumentation<br />
Anordnungen<br />
Aufklärung über Zusatzuntersuchungen<br />
Patientenaufklärung<br />
Angehörigengespräch<br />
Arztbrief<br />
Weitere Fähigkeiten in Stichworten<br />
Falleinordnung durch Anamnese gelenkte klinische Untersuchung, Erstellen<br />
einer Arbeitsdiagnose unter Berücksichtigung von Anamnese<br />
und klinisch-neurologischem Status, Erstellen eines Planes<br />
ergänzender Zusatzuntersuchungen, nach Diagnosesicherung<br />
Erstellen eines Therapieplanes<br />
Dokumentation Dokumentation der ärztlichen Aufnahme, ärztliche<br />
Verlaufsdokumentation, Kenntnis des Dokumentationssystemes<br />
der stationären Patientenakte<br />
Anordnungen Erstellen ärztlicher Anordnungen für das Pflegepersonal,<br />
Ausfüllen von Anforderungsformularen für<br />
Zusatzuntersuchungen<br />
Aufklärung<br />
über Zusatzuntersuchungen<br />
Patientenaufklärung Aufklärung des Patienten über seine Diagnose und deren akute<br />
und dauerhafte Bedeutung, über die Prognose und<br />
therapeutische Möglichkeiten, Umgang mit<br />
Patientenvollmachten<br />
Angehörigengespräch dito, Erhebung der Fremdanamnese, Umgang mit der ärztlichen<br />
Schweigepflicht, Umgang mit Patientenvollmachten<br />
Arztbrief eigenständiges Verfassen des ärztlichen Entlassungsbriefes des<br />
vom <strong>PJ</strong>ler betreuten Patienten