Jugendschutzfilter - Bezirksregierung Düsseldorf
Jugendschutzfilter - Bezirksregierung Düsseldorf
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Filter zum Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten - Übersicht aktueller Tests<br />
Zusammenstellung:<br />
Frank Wiederhold,<br />
<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Dezernat 48 Öffentliche Bibliotheken, 8.1.2008<br />
Wenn Bibliotheken Internetzugänge für Kinder und Jugendliche anbieten, wird oft der<br />
Einsatz eines Filters zum Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten gefordert.<br />
Sämtliche angebotene Filter weisen jedoch deutliche Mängel auf, einige sind<br />
vollkommen unbrauchbar. Am häufigsten sind Fehlerkennungen, dazu kommen<br />
Unverträglichkeiten mit Betriebssystem- und Anwendungsprogrammen, z.T.<br />
umständliche Bedienung und mangelnde Einstellungsmöglichkeiten.<br />
Zusammenstellung: Frank Wiederhold, <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Dezernat 48 Öffentliche Bibliotheken, 19.6.2007
<strong>Jugendschutzfilter</strong> : kein Programm genügt den Anforderungen<br />
Die Kommission für Jugendmedienschutz hat Jungendschutz-Filterprogramme testen<br />
lassen.<br />
Neben gängigen Computerprogrammen wurden die Systeme ICRA,<br />
jugendschutzprogramm.de und System-I getestet. Alle Programme wiesen<br />
„erhebliche Defizite“ auf. Es werden zu wenig jugendgefährdende Inhalte ausgefiltert,<br />
insbesondere Gewaltdarstellungen, rechtsextreme Internetseiten, Suizidforen und<br />
Glücksspielangebote. Gleichzeitig werden zu viele eigens für Kinder und Jugendliche<br />
gestaltete Inhalte fälschlicherweise gesperrt.<br />
Daher kann weiterhin kein Programm von der KJM empfohlen werden. Die zu<br />
Grunde liegenden Bestimmungen gelten bereits seit April 2003, darin ist auch eine<br />
Anerkennung für gut befundener Programme durch die KJM vorgesehen. Es gibt<br />
aber bis heute kein Programm, das den Kriterien genügt. Der<br />
Kommissionsvorsitzende zeigte sich dennoch zuversichtlich „im Dialog mit der<br />
Internetbranche zu anerkennungsfähigen Lösungen zu kommen.“ Der Test wird<br />
fortgesetzt. http://www.heise.de/newsticker/meldung/86118<br />
(<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Newsletter 2007-03)<br />
http://www.bezregduesseldorf.nrw.de/BezRegDdorf/autorenbereich/Dezernat_48_Bibliothekenservice/<br />
Dez_48_Oeffentliche_Bibliotheken/Newsletter/PDF_2007/brd_newsletter_2007_03.p<br />
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<strong>Jugendschutzfilter</strong>: 5 Programme mangelhaft<br />
Die Zeitschrift Computerbild hat 5 <strong>Jugendschutzfilter</strong> getestet: Netintelligence Home<br />
Edition, Parents Friend, PC Safety Kid XP, PC Time Watch und Win Timer 2.6.<br />
Sämtliche Programme wurden mit mangelhaft bewertet. Nur die zum Vergleich<br />
getestete Filterfunktion von Windows Vista schnitt befriedigend ab. Moniert wurde vor<br />
allem, dass die Filter nicht zuverlässig sind und sich mit wenig Aufwand umgehen<br />
lassen, bei 3 Programmen genügte es, beim Hochfahren des Computers die Taste<br />
„F8“ zu drücken. Jugendgefährdende Inhalte wurden nicht zuverlässig erkannt,<br />
einige für Kinder geeignete Seiten gesperrt.<br />
Mit einer Erkennungsleistung von 80% der Testseiten (mit pornographischen,<br />
gewalttätigen und rassistischen Inhalten) ist auch die Vista-Filterfunktion nur bedingt<br />
empfehlenswert.<br />
Der Test ist in Ausgabe 6/2007, S. 70 - 77 (5 S. ohne Anzeigenseiten) erschienen.<br />
http://www.computerbild.de/php/2003/showinfo.php?nr=10169<br />
http://testbericht.guenstiger.de/testbericht/Schmutzpolizei-Tool-31745.html<br />
(<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Newsletter 2007-03)<br />
c’t <strong>Jugendschutzfilter</strong>-Test : kein sicherer Schutz<br />
In Heft 6/2007 (S. 146 - 151) hat die Zeitschrift c’t <strong>Jugendschutzfilter</strong> getestet.<br />
Untersucht wurden Systeme von Zugangsanbietern, in DSL-Routern eingebaute und<br />
Programme zur Installation auf dem Computer, sowie ins Betriebssystem Vista<br />
integrierte Schutzmechanismen.<br />
Das Programm von T-Online und Net Nanny konnten als einzige „einigermaßen<br />
überzeugen“. Zu den Mängeln des T-Online Filters gehören die geringen<br />
Unterschiede zwischen den Altersstufen. Außerdem ist er ausschließlich für T-<br />
Online-Kunden verfügbar. Net Nanny ließ die Seite von Neonazi Zündel passieren,<br />
blockierte aber eine antifaschistische Aufklärungsseite zum Nationalsozialismus.<br />
Allgemein bemängelt wurde, dass sich sämtliche Filtersysteme zu leicht umgehen<br />
lassen und keine sichere Erkennungsleistung bieten. Unerwünschte Inhalte werden<br />
Zusammenstellung: Frank Wiederhold, <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Dezernat 48 Öffentliche Bibliotheken, 19.6.2007
teilweise nicht vom Filter erfasst, dafür aber einige Informations- und<br />
Aufklärungsseiten. Als „komplette Niete“ wurde das ICRA-System bewertet, da nur<br />
sehr wenige Seiten dessen Kennzeichnung verwenden.<br />
Fazit des Tests: „Keine Software entbindet ... die Eltern von ihrer Verantwortung,<br />
ihren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln.“<br />
Getestet wurden: AOL Kindersicherung, T-Online Kinderschutzsoftware, Funkwerk<br />
bintec R3000, Draytek Vigor 2700, Netgear DG 8348, Net Nanny, ICRAplus und<br />
Windows Vista Jugendschutz.<br />
(<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Newsletter 2007-04)<br />
http://www.bezregduesseldorf.nrw.de/BezRegDdorf/autorenbereich/Dezernat_48_Bibliothekenservice/<br />
Dez_48_Oeffentliche_Bibliotheken/Newsletter/PDF_2007/brd_newsletter_2007_04.p<br />
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<strong>Jugendschutzfilter</strong> nach wie vor mit erheblichen Defiziten<br />
Die Kontrollstelle jugendschutz.net hat zum zweiten Mal <strong>Jugendschutzfilter</strong> für<br />
Internetinhalte getestet und erneut „erhebliche Defizite“ festgestellt. Vier der<br />
insgesamt neun untersuchten Sys-teme wurden bereits im Vorjahr getestet. Die<br />
Filterleistung hat sich gegenüber den Ergebnissen im Jahr 2006 kaum verbessert.<br />
Nach wie vor lassen die Filter zu viele Gewaltdarstellungen und rechtsextreme<br />
Propaganda passieren, während eigens für Kinder und Jugendliche produzierte Seiten<br />
zu häufig blockiert werden. Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) kann<br />
daher auch in diesem Jahr kein Filtersystem empfehlen. „Wir setzen deshalb darauf,<br />
dass die Anbieter ihre Anstrengungen verstärken, um anerkennungsfähige<br />
Jugendschutzprogramme zu entwickeln“, sagte der Vorsitzende der Kommission,<br />
Wolf-Dieter Ring. Ähnlich hatte man sich bei der Kom-mission bereits im Vorjahr<br />
geäußert.<br />
http://www.kjmonline.de/public/kjm/index.php?news_id=101&show_1=59,53&z=4&action=show_dat<br />
ails<br />
Quelle: http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=784&item=794533<br />
(<strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Newsletter 2007-11)<br />
http://www.bezregduesseldorf.nrw.de/BezRegDdorf/autorenbereich/Dezernat_48_Bibliothekenservice/<br />
Dez_48_Oeffentliche_Bibliotheken/Newsletter/PDF_2007/brd_newsletter_2007.pdf -<br />
page=15<br />
Zusammenstellung: Frank Wiederhold, <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Dezernat 48 Öffentliche Bibliotheken, 19.6.2007
Fazit:<br />
Es gibt keine empfehlenswerten Filter, alle sind nur ein Notbehelf, der vor allem dazu<br />
dient, die Bibliothek vor Kritik und Vorwürfen zu schützen, keine ausreichenden<br />
Vorkehrungen zu treffen.<br />
Ansonsten dienen die Filter allenfalls dazu, Jugendliche vor dem versehentlichen<br />
Aufrufen für sie ungeeigneter Angebote zu bewahren. Gegen gezielte<br />
Manipulationen sind die Filter fast wirkungslos.<br />
Alle produzieren Fehler - ein Teil der für Jugendliche ungeeigneten Seiten werden<br />
nicht gefiltert, geeignete Seiten werden teilweise gesperrt.<br />
Sämtliche Vorschriften beziehen sich auf Inhaltsanbieter. Es ist nicht eindeutig, ob<br />
Bibliotheken solche sind, die Rechtsauffassungen gehen auseinander.<br />
Man sollte einen Filter einsetzen, um sich abzusichern gegen Kritik und rechtliche<br />
Schritte, wesentlich ist aber die soziale Kontrolle (Platzierung der Internetplätze an<br />
gut einsehbarer Stelle), dazu sollte es klare Regeln geben, welche Internetangebote<br />
in der Bibliothek nicht erwünscht sind.<br />
Zusammenstellung: Frank Wiederhold, <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Dezernat 48 Öffentliche Bibliotheken, 19.6.2007