Flexibler Oberbau - Infralab SA
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Beschreibung des FWD-Messgerätes<br />
2.2 Evaluation der Restlebensdauer und des Verstärkungsbedarfes<br />
2.2.1 <strong>Flexibler</strong> <strong>Oberbau</strong> (bituminös)<br />
Für jeden Messpunkt werden durch die Steuerungs- und Berechnungsprogramme folgende zwei Phasen<br />
der Prüfung durchgeführt:<br />
- Validierung der Deflektionsmessungen, zur Sicherstellungen dass die mittels 9 Sensoren<br />
aufgenommene halbe Deformationsmulde den allgemeinen Gleichungen von Boussinesq für den<br />
elastischen Halbraum genügt und also mit einem mittleren Modulwert reproduziert werden kann,<br />
- Berechnung der Elastizitätsmoduli Ei der Schichten. Die einzelnen Schichtmoduli werden<br />
berechnet nach der Eingabe der entsprechenden Schichtdicken (ei) und unter Berücksichtigung<br />
des erwähnten mittelren Moduls und der bei der Prüfung gemessenen Werte. Ebenso werden die<br />
entsprechenden Spannungen und Verformungen berechnet. Dieses iterative<br />
Berechungsverfahren beruht auf das MET-Prinzip (Method of Equivalent Thicknesses), auch<br />
Odemark-Kirk-Methode genannt, sowie auf der Theorie von Boussinesq.<br />
Beim Abschluss dieser ersten Auswertungsphase stehen für jeden Messpunkt folgende Ergebnisse als<br />
Ausdruck der Reaktion des <strong>Oberbau</strong>s unter der Last zur Verfügung:<br />
Bituminöser Belag<br />
Fundationsschicht<br />
Untergrund<br />
E1<br />
E2<br />
E3<br />
↓↓↓↓↓↓↓<br />
σ,ε + (Zug)<br />
←+→<br />
σ,ε - (Druck)<br />
↓<br />
σ,ε - (Druck)<br />
↓<br />
Nach diesem analytischen Teil gilt es die Ergebnisse aus der Sicht der generellen Tragfähigkeit im<br />
Hinblick auf die vorgesehene Verkehrsbelastung zu interpretieren. Dabei müssen zunächst verschiedene<br />
Parameter definiert werden, beispielsweise die Temperaturabhängigkeit des Moduls bituminöser Beläge.<br />
Bei der empirischen Interpretation der Ergebnisse, welche mittels Auswerteprogrammen des<br />
Geräteherstellers erfolgt, werden zwei Bewertungskriterien berücksichtigt: die Horizontalverformung an<br />
der Unterkante des bituminösen Belages stellt dabei das strukturelle Kriterium dar und die vertikale<br />
Beanspruchung der ungebundenen Schichten (Fundation, Untergrund) das funktionelle Kriterium dar.<br />
Beide Kriterien führen zur Bestimmung der zulässigen Verkehrsbeanspruchung oder der<br />
Restlebensdauer.<br />
Schliesslich liefert die vollständige Analyse an jedem Messpunkt, in Ergänzung zu den Moduli jeder<br />
Schicht und der Spannungen und Verformungen, folgende Angaben:<br />
- die Restlebensdauer des <strong>Oberbau</strong>s,<br />
- die Dicke einer allfälligen Verstärkungsschicht mittels bituminösem Belag,<br />
-<br />
die Bezeichnung der schwächsten Schicht des <strong>Oberbau</strong>s, welche den Verstärkungsbedarf<br />
begründet.<br />
Version 1.0/2001 seite 4 von 5<br />
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