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Darf der Versorger den Strom abstellen ... - Mieterverband

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Margrith Beyeler, seit<br />

Anfang Jahr Geschäftsführerin<br />

des MV Kanton<br />

Bern<br />

8 MIETEN & WOHNEN 5|10<br />

‹ich stehe gerne in Kontakt<br />

mit <strong>den</strong> Menschen›<br />

Margrith Beyeler wohnt mit ihrem<br />

Ehemann in Bern-Bümpliz.<br />

Bern kennt sie gut, ist sie doch in <strong>der</strong><br />

Stadt selber aufgewachsen. Die 57-Jährige<br />

war beruflich während längerer<br />

Zeit als kaufmännische angestellte in<br />

einem Kleinunternehmen tätig. Schon<br />

früh war sie in <strong>der</strong> Quartierarbeit engagiert,<br />

wo sie sich für bessere Schulwege,<br />

Spielplätze und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

einsetzte. Sie war auch Mitglied in <strong>der</strong><br />

Quartierkommission Bern-Bümpliz,<br />

die <strong>der</strong> Stadtverwaltung als ansprechpartner<br />

für planerische Belange dient.<br />

Wie es bei Engagierten so geht, wur-<br />

> G a S T K O M M E N T a R<br />

Wohnungsnot macht nicht vor Landesgrenzen halt<br />

Eine aktuelle Eurobarometer-umfrage<br />

in 75 Städten Europas hat bestätigt,<br />

was die europäischen Mieterverbände<br />

schon<br />

lange wissen: Die<br />

Eu-Bürgerinnen und<br />

-bürger sorgen sich<br />

Barbara<br />

Steenbergen<br />

am meisten um ihren<br />

arbeitsplatz und ihre<br />

Wohnung. Der aus-<br />

sage, dass es in ihrer Stadt einfach<br />

ist, bezahlbaren Wohnraum zu fin<strong>den</strong>,<br />

stimmten 71% <strong>der</strong> Befragten in<br />

leipzig, aber nur 2% <strong>der</strong> Befragten<br />

in paris und 6% <strong>der</strong>jenigen in Rom<br />

zu. Wie hätten wohl die antworten<br />

<strong>der</strong> Zürcher, Berner und Genfer ausgesehen?<br />

Ich vermute, die Schweizer<br />

halten es da eher mit <strong>den</strong> Franzosen<br />

als mit <strong>den</strong> Ostdeutschen.<br />

Die umfrage zeigt, dass arbeit<br />

und Wohnen zusammen gehören.<br />

Klassische Erwerbsbiographien haben<br />

ausgedient, heute zieht man oft<br />

Bild m&w<br />

m&w | Seit Anfang Jahr amtet Margrith Beyeler als neue Geschäftsleiterin<br />

des MV Kanton Bern. Die Reaktivierung von Regionalgruppen, <strong>der</strong><br />

Kampf um einen energieausweis für Gebäude sowie die Werbung von<br />

neuen Mitglie<strong>der</strong>n gehören zur ihren vordringlichsten Aufgaben.<br />

<strong>den</strong> ihr bald präsidien angetragen. So<br />

wurde sie Co-präsi<strong>den</strong>tin <strong>der</strong> Sp <strong>der</strong><br />

Stadt Bern und präsi<strong>den</strong>tin <strong>der</strong> dama-<br />

ligen Gewerkschaft VHTl (heute unia).<br />

als politikerin wirkte sie über ein Jahrzehnt<br />

lang, von 1998 bis 2008, im Ber-<br />

ner Stadtparlament.<br />

eine neue Aufgabe<br />

und wie kam sie zum MV? «Ich war<br />

Mitglied im Vorstand <strong>der</strong> MV-Regionalgruppe<br />

Bern», erzählt sie. als ihre<br />

Vorgängerin Regula Brügger im<br />

vergangenen Jahr <strong>den</strong> Rücktritt gab,<br />

dachte sie zuerst nicht daran, sich<br />

für diesen Job zu bewerben. Dennoch<br />

spielte sie mit dem Gedanken, nochmals<br />

eine neue aufgabe anzupacken.<br />

Schliesslich entschloss sie sich doch<br />

zur Kandidatur. aufgrund ihrer guten<br />

Qualifikationen und ihrer Verbun<strong>den</strong>heit<br />

mit dem MV wurde sie gewählt.<br />

Seit dem 1. Januar 2010 hat sie ihr<br />

Büro in <strong>der</strong> Geschäftsstelle an <strong>der</strong> Mon-<br />

bijoustrasse bezogen. Die arbeit gefällt<br />

ihr gut. Im umgang mit Ratsuchen<strong>den</strong><br />

kann sie ihre Stärken aus-<br />

seiner arbeit hinterher. und dort, wo<br />

es arbeit gibt, ist das Wohnen meist<br />

teuer. Die Eu-Wohnungsminister, die<br />

sich Ende Juni im spanischen Toledo<br />

getroffen haben, wollen das problem<br />

anpacken. Insbeson<strong>der</strong>e für<br />

die Ärmsten <strong>der</strong> armen, die marginalisierten<br />

Gruppen, soll auch Wohnungsneubau<br />

aus Eu-Mitteln möglich<br />

sein. Bereits seit 2008 können Gel<strong>der</strong><br />

für die energetische Sanierung aus<br />

<strong>den</strong> Eu- Strukturfonds abgerufen wer<strong>den</strong>,<br />

insgesamt 8 Milliar<strong>den</strong> Euro für<br />

alle 27 Mitgliedstaaten – ein kleiner<br />

Betrag, <strong>der</strong> aber Hebelwirkung zeigen<br />

kann. Wichtig für uns Mietende: alles,<br />

was geför<strong>der</strong>t wird, darf nicht auf die<br />

Miete aufgeschlagen wer<strong>den</strong>.<br />

Es gibt also erste, wenn auch zögerliche<br />

Schritte hin zu einer über die<br />

eigenen landesgrenzen hinaus abgestimmten<br />

Eu-Wohnungspolitik. Die<br />

Minister bejahen, dass eine europäische<br />

politik <strong>der</strong> sozialen Inklusion<br />

spielen: «Ich bin gerne in Kontakt mit<br />

Menschen.» In politischer Hinsicht<br />

geht es ihr darum, die umsetzung<br />

<strong>der</strong> Gesetzes über die För<strong>der</strong>ung des<br />

preisgünstigen Mietwohnungsbaus<br />

zu überwachen. Dieses kam, wenn<br />

auch nur in einer stark reduzierten<br />

Form, aufgrund einer MV-Initiative<br />

zustande. «Wir müssen <strong>der</strong> Verwaltung<br />

auf die Finger schauen, dass etwas<br />

passiert», sagt sie. Weiter steht<br />

<strong>der</strong> Kampf ums neue Energiegesetz<br />

an, gegen das Bürgerliche das Referendum<br />

ergriffen haben. Es gehe vor<br />

allem darum, <strong>den</strong> im Gesetz vorgesehenen<br />

obligatorischen Energieausweis<br />

für Gebäude zu retten.<br />

Weiter will Margrith Beyeler <strong>den</strong><br />

Kontakt zur Basis verstärken und gewisse<br />

Regionalgruppen reaktivieren.<br />

Sie ist auch überzeugt, dass <strong>der</strong> MV<br />

Bern noch wachsen kann. am 4. September<br />

wird erneut <strong>der</strong> MieterInnen-<br />

Tag durchgeführt. Der Verband ist<br />

dann an verschie<strong>den</strong>en Orten auf <strong>der</strong><br />

Strasse präsent und macht auf seine<br />

Dienstleistungen aufmerksam.<br />

auch lösungen für Wohnungsmangel<br />

und explodierende Wohnkosten<br />

enthalten muss. Dem kann man nur<br />

zustimmen. Dennoch ist je<strong>der</strong> Staat<br />

in <strong>der</strong> Verantwortung, selbst ausreichend<br />

bezahlbaren Wohnraum zu<br />

schaffen. Die Eu kann nur unterstützend<br />

wirken.<br />

Spanien hat mit <strong>den</strong> Treffen <strong>der</strong><br />

Wohnungsminister <strong>den</strong> Weg geebnet.<br />

ab Juli 2010 geht <strong>der</strong> Stab <strong>der</strong><br />

Eu-Ratspräsi<strong>den</strong>tschaft an Belgien<br />

über. Die Brüsseler lobbyisten erwartet<br />

ein heisser Herbst: Die Verhandlungen<br />

über die Neuordnung<br />

<strong>der</strong> Strukturfonds beginnen. Wir<br />

wer<strong>den</strong> darauf achten, dass die Mieterinnen<br />

und Mieter mit am Verhandlungstisch<br />

sitzen. Der Eu-Binnenmarkt<br />

kann ohne bezahlbaren<br />

Wohnraum nicht funktionieren.<br />

Barbara Steenbergen, Leiterin<br />

des Brüsseler Büros <strong>der</strong> International<br />

Union of Tenants (IUT)

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