Trinkwasserversorgung im Blick - Meschede
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Presse-Information<br />
der Stadt <strong>Meschede</strong><br />
Herausgeber:<br />
Stadt <strong>Meschede</strong>, Der Bürgermeister, Pressestelle, Rathaus <strong>Meschede</strong><br />
Postanschrift: Stadtverwaltung <strong>Meschede</strong> 59870 <strong>Meschede</strong><br />
Hausanschrift: Franz-Stahlmecke-Platz 2, 59872 <strong>Meschede</strong><br />
Telefon (02904) 71280-19, mobil: 0160/7470451<br />
EMail: j.froehling@hochsauerlandwasser.de<br />
www.meschede.de<br />
<strong>Meschede</strong>, 06.03.2013<br />
Trinkwasser: Stadt <strong>Meschede</strong> von<br />
umstrittenen EU-Plänen wohl nicht betroffen<br />
<strong>Meschede</strong>. Trinkwasser ist das „Lebensmittel Nr. 1“ - und eine funktionierende Wasser-<br />
und Abwasserwirtschaft ist eine öffentliche Aufgabe, die ganz unmittelbar die<br />
Lebensgrundlagen von Mensch und Wirtschaft betrifft. Deshalb schlägt die Stadt <strong>Meschede</strong><br />
den Ratsmitgliedern vor, in einem Beschluss die Politiker in Landtag, Bundestag<br />
und EU-Parlament aufzufordern, die Wasserwirtschaft von aktuellen Liberalisierungsplänen<br />
der Europäischen Union auszunehmen. Das jedenfalls sieht ein Vorschlag<br />
vor, den die Stadtverwaltung den Ratsmitgliedern für ihre Sitzung am Donnerstag,<br />
14. März, vorlegt. Allerdings: Das he<strong>im</strong>ische Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser<br />
GmbH wäre von den aktuellen EU-Plänen wohl nicht betroffen.<br />
Hintergrund: Die Europäische Union arbeitet zurzeit an einer Richtlinie, mit der die<br />
Vergabe kommunaler Dienstleistungen - unter anderem die <strong>Trinkwasserversorgung</strong> -<br />
neu geregelt werden soll. Städte und Gemeinden würden damit in die Pflicht genommen,<br />
solche Dienstleistungen europaweit auszuschreiben. Kritiker befürchten,<br />
dass dann Großkonzerne aus benachbarten EU-Ländern Zugriff auf die bewährten<br />
Strukturen der kommunalen <strong>Trinkwasserversorgung</strong> bekämen - und deren Interesse<br />
bestehe nicht in einer geregelten und bezahlbaren Versorgung, sondern in möglichst<br />
hohen Gewinnen.<br />
In den vergangenen Wochen hatten deshalb sowohl die Ratsfraktion von Bündnis<br />
90/Die Grünen sowie eine Bürgerin beantragt, die Europäische Bürgerinitiative<br />
„Wasser ist Menschenrecht“ zu unterstützen, die sich gegen die Privatisierungspläne<br />
wendet. Die Stadt <strong>Meschede</strong> schlägt den Bürgervertretern deshalb vor, sich in einem<br />
Beschluss gegen die Gesetzesinitiative des Europäischen Parlaments zur „Liberalisierung<br />
des Trinkwassermarktes“ auszusprechen. Allerdings: Die <strong>Trinkwasserversorgung</strong><br />
der Stadt <strong>Meschede</strong> wäre von der geplanten EU-Richtlinie, die sich zurzeit <strong>im</strong><br />
Entwurfsstadium befindet, wohl nicht betroffen - das hat eine Auswertung des zuständigen<br />
Fachbereichs Infrastruktur ergeben.
Seit dem Jahr 2006 ist das Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH<br />
(HSW), das die Stadt <strong>Meschede</strong> gemeinsam mit der Stadt Olsberg und der Gemeinde<br />
Bestwig gegründet hat, zuständig für die <strong>Trinkwasserversorgung</strong> in den drei<br />
Kommunen. Dabei steht die HSW vollständig <strong>im</strong> Eigentum dieser Kommunen - und<br />
die einzige Aufgabe des Unternehmens ist, Leistungen für die „kommunalen Eigentümer“<br />
zu erbringen. „Konzessionen, die eine Kommune ausschließlich für solche<br />
Zwecke an ein mit ihr 'verbundenes Unternehmen' vergibt, fallen aber nicht unter die<br />
geplante EU-Richtlinie“, so das Fazit von Paul Susewind, Leiter des Fachbereichs<br />
Infrastruktur - zumal die HSW nicht auf dem „freien“ Markt tätig ist, sondern ausschließlich<br />
Aufgaben für ihre Gesellschafterkommunen wahrn<strong>im</strong>mt.<br />
Paul Susewind: „Diese Einschätzung deckt sich mit der Tatsache, dass zwischen<br />
kommunalen Eigentümern und ihrer GmbH so genannte ,Inhouse-Verträge‘ abgeschlossen<br />
werden dürfen, ohne dass für die damit übertragenen Aufgaben eine Ausschreibung<br />
notwendig wäre.“ Bei „Inhouse-Vergaben“ übertragen öffentliche Auftraggeber<br />
eine Dienstleistung an einen - rechtlich selbstständigen - Dritten, der aber vom<br />
öffentlichen Auftraggeber vollständig kontrolliert wird. „Diesen Weg ist die Stadt <strong>Meschede</strong><br />
- ähnlich wie die anderen Gesellschafterkommunen - mit der HSW gegangen“,<br />
so Fachbereichsleiter Susewind.<br />
Dennoch: „Trinkwasser muss Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge bleiben und darf<br />
nicht zum Spielball eines liberalisierten und weithin deregulierten Marktes werden“,<br />
fasst Paul Susewind die Auffassung der Stadt <strong>Meschede</strong> zusammen. Um dieses<br />
Signal auch in die Politik zu senden, empfiehlt die Stadtverwaltung den Ratsmitgliedern,<br />
sich gegen die Gesetzesinitiative des EU-Parlaments zur Liberalisierung des<br />
Trinkwassermarktes auszusprechen. Bürgermeister Uli Hess: „Das Recht der Menschen<br />
auf den Zugang zu einer ausreichenden Wasserversorgung muss Bestandteil<br />
der öffentlichen Daseinsvorsorge bleiben.“<br />
Das Thema behandelt der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 14. März, <strong>im</strong><br />
<strong>Meschede</strong>r Rathaus. Die Zusammenkunft beginnt um 17 Uhr und ist öffentlich.<br />
Herausgeber:<br />
Stadt <strong>Meschede</strong>, Der Bürgermeister, Pressestelle, Rathaus <strong>Meschede</strong><br />
Postanschrift: Stadtverwaltung <strong>Meschede</strong> 59870 <strong>Meschede</strong><br />
Hausanschrift: Franz-Stahlmecke-Platz 2, 59872 <strong>Meschede</strong><br />
Telefon (02904) 71280-19, mobil: 0160/7470451<br />
EMail: j.froehling@hochsauerlandwasser.de<br />
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