Hauswirtschaftsmeisterin Maria Gührer hat für „meine LandKüche ...

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MENSCHEN UNSERER HEIMAT IM GARTEN fühlt sich die Landfrau am wohlsten – hier bei der Bohnenernte FERIENIDYLL Beim Grillabend am See kommen alle Feriengäste zusammen. Marias Spezialitäten mag niemand versäumen 102 meine LandKüche 4 · 2012 > gangen“, sagt Maria. Danach backt sie häufig Kuchen für den Nachmittag. „Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen“, verrät sie. Ist es da ein Wunder, dass die gelernte ländliche Hauswirtschaftsmeisterin schon lange von der Eröffnung eines eigenen Bauernhofcafés träumte? Mit ihrer tatkräftigen Art sorgte sie dafür, dass der Traum Wirklichkeit wird: Das Café für Ausflügler und Feriengäste wird in diesem Sommer eröffnet. Damit alles Hand und Fuß hat, machte sie dafür sogar ein Praktikum bei einem Konditor. Weiter im Tagesablauf: Jetzt wirbelt Maria wie Frau Holle durch die Gästezimmer. Dann kocht sie für die Familie: „Auf den Tisch kommt, was der Garten gerade hergibt – ganz saisonal.“ Dennoch haben ihre Gerichte immer Pfiff, das hat sie als Gewinnerin der Serie „Leckere Landpartie“ im SWR bewiesen. Für den Hofladen Karl und Marc kommen aus dem Stall. Wenn die drei anderen Kinder gerade da sind, setzen auch sie sich mit an den Tisch: Sohn Ralf, 34, baut gerade in der Nähe, auf der zweiten Hofstelle der Familie, und ist bei Arbeitsspitzen zur Stelle. Die 31-jährige Verena ist Betriebswirtin; Kathrin, 29, lernt Köchin und will dann in den AUFS BROT Selbst kreierte Konfitüren- Variationen elterlichen Betrieb einsteigen. Nach dem Essen ist Marias Bürozeit, danach arbeitet sie im Garten, kümmert sich um Wäsche, Haushalt, Tiere. Oder sie zaubert eine neue Köstlichkeit für den Hofladen: Konfitüren in fantasievollen Variationen wie Kürbis-Apfel-Ingwer, Spezialitäten aus Holunder und Walnuss, Rhabarber oder Stachelbeere. Sie braut Likör, ergänzt Fehlendes im Hofladen, klebt Etiketten auf den eigenen Freiburg Heidelberg Karlsruhe Konstanz Heilbronn STUTTGART Ulm Kressbronn GANZ NAH AM BODENSEE, in Kressbronn am Schleinsee, liegt das idyllische Hofgut mit Ferienzimmern Honig, ersinnt eine neue Würzmischung für den eigenen Käse. Sie füllt die „Tankstelle“ für frische Milch auf – an dem gekühlten Apparat neben dem Hofladen können sich die Leute selbst bedienen. Doch wo immer sie gerade beschäftigt ist: Maria ist immer für die Feriengäste da, hält ein Schwätzchen, scherzt mit den Kindern, beantwortet Fragen. Heute freut sie sich auf den Grillabend, den sie regelmäßig für die Gäste anbietet. Dann kommen sie am Ufer des Sees zusammen, die Kinder halten Stockbrot übers Feuer. Am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, veranstaltet Maria ein großes Familien-Grillfest. „Dann sieht man von hier aus die Lagerfeuer, die unsere Schweizer Nachbarn drüben auf den Bergen machen“, schwärmt sie. An diesem Abend genießen alle Marias selbst gemachte Salate mit frischem Gemüse direkt aus dem eigenen Garten und feinem Käse. Und das marinierte Fleisch, das schon auf dem Grill brutzelt. Der Blick über den See, das prasselnde Feuer, eine laue Brise und das Bewusstsein, hier zu Hause zu sein – ein wunderbarer Abend, den Maria sichtlich genießt. Sie ist gerne kreativ „Ich wollte immer Bäuerin werden“, sagt Maria. Auf einem Hof in der Nähe aufgewachsen, lernte sie ihren Karl beim Tanz kennen. Dessen Gut, von Obstbäumen GRILL-BUFFET Viele verschiedene Salate und mariniertes Fleisch in allen Variationen locken die Gäste zum abendlichen Feuer umgeben direkt am Schleinsee gelegen, ist seit 1812 im Familienbesitz. Nicht nur das reizte Maria sofort: „Ich liebe am Landfrauendasein auch die Selbstständigkeit, die Möglichkeit, kreativ zu sein in einem mir bekannten Umfeld“, schwärmt sie. Kreativ ist sie in allen Bereichen, im Haus, bei der Gästebetreuung und beim Kochen. Letzteres hat sie von ihrer Großmutter gelernt. „Zum Hof meiner Eltern gehörte eine Wirtschaft. Da habe ich immer viel lieber in der Küche gearbeitet als im Service“, erinnert sie sich. Das Schlachtfest mit Metzelsuppe im Herbst, das Stockfischessen am Josefstag – das waren dort feste Ereignisse im Jahreslauf. Sie liebt die Dinge, die sie kennt, und fühlt sich in der gewohnten Umgebung wohl. Und doch sagt die umtriebige Maria: „Es muss immer etwas Neues passieren, das ist mein Lebenselixier!“ Jutta Bissinger BOCKSHORNKLEE und Paprika, Wildkümmel und Kräuter: Maria verfeinert ihren Käse mit raffinierten Zutaten
Brotsalat Marias bewährtes Grill-Menü Rippchen mit Tomaten- und Zucchinisalat Mariniertes Steak Apfel-Sahne-Schnitten Fotos: MLK/ Michael Gregonowits; Karte: Birgit Körnich Brotsalat mit Kapern Für 6 Portionen • 500 g trockenes Stangenweißbrot oder 5 trockene Brötchen • 125 ml Rotweinessig • 2 Lorbeerblätter • 200 g Tomaten • 1 Salatgurke • 2 gelbe Paprika • 2 kleine Schalotten • 3 Knoblauchzehen • frische Petersilie, Schnittlauch, Koriander • Olivenöl • 1 EL Kapern • Salz • Pfeffer aus der Mühle Das Brot am Vorabend in Würfel schneiden. Essig, Lorbeerblätter und 125 ml Wasser aufkochen, Brotwürfel damit übergießen. Am nächsten Tag Tomaten, Gurke, Paprika in Würfel schneiden, Schalotten und Knoblauch fein schneiden. In eine Schüssel geben. Kräuter hacken, darüberstreuen. Brotwürfel samt Marinade zum Salat geben, zuvor Lorbeerblätter ent fernen. Öl, Kapern, Salz und Pfeffer vermischen und darübergießen. Herzhafter Tomatensalat Für 6 Portionen • 1 kg Tomaten • 500 g reifer Rotschmier-Weichkäse • 2 weiße Zwiebeln • 50 ml Obstessig • 50 ml Sonnenblumenöl • Salz • Pfeffer aus der Mühle • 1 TL Paprika edelsüß • 1 Bund frischer Schnittlauch Tomaten und Weichkäse in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden. Alles auf eine Platte schichten. Aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver eine Marinade rühren. Über den Salat geben und vermischen. Ziehen lassen. Schnittlauch hacken und über den Salat streuen. Zucchini- Karotten-Salat Für 6 Portionen • 500 g Zucchini • 500 g Karotten • 5 EL Sonnenblumenkerne • 5 EL Kürbiskerne • 50 ml Balsamicoessig • 100 g Schmand • 1 EL Honig • Salz • Pfeffer aus der Mühle Zucchini und Karotten fein raspeln. Kerne trocken rösten. Aus den restli- ROUTINIERT bereitet Maria den Kuchen zu. Er sollte einen Tag vor Verzehr gebacken werden FAMILIENBANDE Maria im Kreise ihrer Lieben. Alle sind beim Sommerfest dabei chen Zutaten eine Marinade rühren und mit dem Salat mischen. Einige Stunden ziehen lassen. Kerne vor dem Servieren darüberstreuen. Zweierlei Grill-Marinaden Für je 12 Fleischstücke Für Rinderhüftsteaks: • Salz • Pfeffer aus der Mühle • 1 Bund frischer Rosmarin • 1 Bund frischer Estragon • 1 /8 l Sonnenblumenöl • 2 TL Dijonsenf • Saft einer Zitrone. Für Schweinerippchen: • Salz aus der Mühle • 2 TL Paprikapulver • 1 Chilischote • 2 Knoblauchzehen • je 1 Bund frischer Rosmarin, Thymian, Basilikum, Estragon, Majoran • 1 /8 l Sonnenblumenöl Steaks: Fleisch auf einem Brett ausbreiten. Salzen und pfeffern. Kräuter hacken, beidseitig über das Fleisch streuen, einmassieren. Fleisch in eine Schüssel schichten. Öl, Senf und Zitrone verrühren, darübergießen. Verschließen und das Fleisch 24 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Rippchen: Auf ein Brett auslegen, salzen. Mit Paprikapulver, gemahlener Chilischote, gehacktem Knoblauch und den gehackten Kräutern einreiben. In eine Schüssel schichten, das Öl darübergießen. Verschließen und das Fleisch im Kühlschrank 24 Stunden ziehen lassen. MENSCHEN UNSERER HEIMAT Apfel-Sahne- Schnitten Für ein Blech Für den Teig: • 250 g Butter • 200 g Zucker • 2–3 Eier • 250 g Mehl • 1–2 TL Backpulver Für den Belag: • 100 g Nüsse • 30 g Zucker • 2 TL Zimt Für die Füllung: 1 kg Äpfel • 1 EL Rum-Rosinen • 1 EL Zitronensaft • 1 EL Zucker • 1 Pck. Vanillepudding • 125 ml Apfelsaft • 400 ml Sahne • 1 Pck. Sahnesteif • 1 Pck. Vanillezucker Aus Butter, Zucker, Eiern, Mehl und Backpulver einen Rührteig herstellen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen, den Teig darauf verteilen und dünn ausstreichen. Nüsse, Zucker und Zimt vermischen und auf die Teigplatten streuen. Bei 180 Grad 20 Minuten backen. Die Äpfel schälen und in feine Stifte schneiden. Mit Rumrosinen, Zitronensaft, Zucker und 1 EL Apfelsaft andünsten. Den Vanillepudding mit Apfelsaft anrühren und in die weich gekochte Apfelmasse rühren. Kurz aufkochen, dann auskühlen lassen. Die Masse auf eine der Teigplatten streichen. Die Sahne mit Sahnesteif und dem Vanillezucker steif schlagen und auf die Apfelmasse streichen. Die zweite Teigplatte auf die Sahne legen und evtl. mit Puderzucker bestreuen. 4 · 2012 meine LandKüche 105
Seite 1: EIGENER KÄSE ist eine der Köstlic

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