07.03.2013 Aufrufe

Hauswirtschaftsmeisterin Maria Gührer hat für „meine LandKüche ...

Hauswirtschaftsmeisterin Maria Gührer hat für „meine LandKüche ...

Hauswirtschaftsmeisterin Maria Gührer hat für „meine LandKüche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EIGENER KÄSE ist<br />

eine der Köstlichkeiten,<br />

die <strong>Maria</strong><br />

<strong>Gührer</strong> herstellt.<br />

Mit immer neuen<br />

Ideen erweitert<br />

sie das Angebot<br />

im Hofladen und<br />

auf dem Tisch<br />

100 meine <strong>LandKüche</strong> 4 · 2012<br />

<strong>Hauswirtschaftsmeisterin</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Gührer</strong><br />

<strong>hat</strong> <strong>für</strong> <strong>„meine</strong> <strong>LandKüche</strong>“ gegrillt<br />

Die Landfrau<br />

vom Bodensee<br />

EHEMANN KARL auf<br />

dem Weg zur Arbeit: Er<br />

ist <strong>für</strong> die rund 70 Kühe<br />

zuständig. <strong>Maria</strong> lernte<br />

ihn beim Tanz kennen<br />

DAS HOFGUT liegt am<br />

Schleinsee – hier schwimmt<br />

<strong>Maria</strong> jeden Morgen<br />

Wie eine Nixe entsteigt <strong>Maria</strong> <strong>Gührer</strong><br />

den Fluten. Ihre 58 Jahre sieht<br />

man ihr nicht an. Kein Wunder, hält sich<br />

die Landfrau ja auch täglich mit einer<br />

Runde Schwimmen im See direkt vor der<br />

Haustür fit – neben ihrem ausgefüllten<br />

Arbeitstag auf dem Hofgut im idyllischen<br />

Schleinsee. <strong>Maria</strong> wirkt zufrieden,<br />

wie sie sich abrubbelt, das Handtuch<br />

überwirft und dem Haus zustrebt.<br />

Kühe, Esel und Hasen<br />

Wie immer wartet viel auf sie in dem<br />

Anwesen mit Milchviehhaltung, Ferienwohnungen,<br />

Obstbäumen, Gemüsegarten,<br />

Eseln und Hasen: Am Morgen putzt<br />

sie eine Runde, zieht sich dann um und<br />

deckt den Frühstückstisch <strong>für</strong> die Feriengäste.<br />

Die schlafen noch in den gemütlichen<br />

Zimmern. Sie holt die Milch aus<br />

dem Stall, wo längst auch Ehemann Karl<br />

bei der Arbeit ist: Er unterstützt den ältesten<br />

Sohn Marc, der die Milchwirtschaft<br />

übernommen <strong>hat</strong> – das Hauptstandbein<br />

des Hofes.<br />

Willkommene Feriengäste<br />

<strong>Maria</strong> eilt zurück zu „ihrem“ Standbein:<br />

den Feriengästen. Die Zeitung geholt,<br />

den Kaffee gemacht, das Müsli frisch zubereitet<br />

– Punkt viertel vor acht steht das<br />

Frühstück <strong>für</strong> die Urlauber bereit. „Da<br />

brauche ich nicht auf die Uhr zu sehen,<br />

das ist mir in Fleisch und Blut überge- ><br />

MENSCHEN UNSERER HEIMAT<br />

LECKERES EIS und<br />

feiner Kuchen von<br />

der Bäuerin: Die<br />

Feriengäste fühlen<br />

sich hier rundum wohl<br />

4 · 2012 meine <strong>LandKüche</strong> 101


MENSCHEN UNSERER HEIMAT<br />

IM GARTEN fühlt<br />

sich die Landfrau am<br />

wohlsten – hier<br />

bei der Bohnenernte<br />

FERIENIDYLL<br />

Beim Grillabend<br />

am See kommen<br />

alle Feriengäste<br />

zusammen. <strong>Maria</strong>s<br />

Spezialitäten mag<br />

niemand versäumen<br />

102 meine <strong>LandKüche</strong> 4 · 2012<br />

> gangen“, sagt <strong>Maria</strong>. Danach<br />

backt sie häufig Kuchen <strong>für</strong> den<br />

Nachmittag. „Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen“,<br />

verrät sie.<br />

Ist es da ein Wunder, dass die gelernte<br />

ländliche <strong>Hauswirtschaftsmeisterin</strong><br />

schon lange von der<br />

Eröffnung eines eigenen Bauernhofcafés<br />

träumte? Mit ihrer tatkräftigen<br />

Art sorgte sie da<strong>für</strong>, dass<br />

der Traum Wirklichkeit wird: Das<br />

Café <strong>für</strong> Ausflügler und Feriengäste<br />

wird in diesem Sommer eröffnet.<br />

Damit alles Hand und Fuß<br />

<strong>hat</strong>, machte sie da<strong>für</strong> sogar ein<br />

Praktikum bei einem Konditor.<br />

Weiter im Tagesablauf: Jetzt wirbelt<br />

<strong>Maria</strong> wie Frau Holle durch<br />

die Gästezimmer. Dann kocht sie<br />

<strong>für</strong> die Familie: „Auf den Tisch<br />

kommt, was der Garten gerade<br />

hergibt – ganz saisonal.“ Dennoch<br />

haben ihre Gerichte immer<br />

Pfiff, das <strong>hat</strong> sie als Gewinnerin<br />

der Serie „Leckere Landpartie“ im<br />

SWR bewiesen.<br />

Für den Hofladen<br />

Karl und Marc kommen aus dem<br />

Stall. Wenn die drei anderen Kinder<br />

gerade da sind, setzen auch<br />

sie sich mit an den Tisch: Sohn<br />

Ralf, 34, baut gerade in der Nähe,<br />

auf der zweiten Hofstelle der Familie,<br />

und ist bei Arbeitsspitzen<br />

zur Stelle. Die 31-jährige Verena<br />

ist Betriebswirtin; Kathrin, 29,<br />

lernt Köchin und will dann in den<br />

AUFS BROT<br />

Selbst kreierte<br />

Konfitüren-<br />

Variationen<br />

elterlichen Betrieb einsteigen.<br />

Nach dem Essen ist <strong>Maria</strong>s Bürozeit,<br />

danach arbeitet sie im Garten,<br />

kümmert sich um Wäsche,<br />

Haushalt, Tiere. Oder sie zaubert<br />

eine neue Köstlichkeit <strong>für</strong> den<br />

Hofladen: Konfitüren in fantasievollen<br />

Variationen wie Kürbis-Apfel-Ingwer,<br />

Spezialitäten aus Holunder<br />

und Walnuss, Rhabarber<br />

oder Stachelbeere. Sie braut Likör,<br />

ergänzt Fehlendes im Hofladen,<br />

klebt Etiketten auf den eigenen<br />

Freiburg<br />

Heidelberg<br />

Karlsruhe<br />

Konstanz<br />

Heilbronn<br />

STUTTGART<br />

Ulm<br />

Kressbronn<br />

GANZ NAH AM BODENSEE, in<br />

Kressbronn am Schleinsee, liegt das<br />

idyllische Hofgut mit Ferienzimmern<br />

Honig, ersinnt eine neue Würzmischung<br />

<strong>für</strong> den eigenen Käse. Sie<br />

füllt die „Tankstelle“ <strong>für</strong> frische<br />

Milch auf – an dem gekühlten Apparat<br />

neben dem Hofladen können<br />

sich die Leute selbst bedienen.<br />

Doch wo immer sie gerade<br />

beschäftigt ist: <strong>Maria</strong> ist immer <strong>für</strong><br />

die Feriengäste da, hält ein<br />

Schwätzchen, scherzt mit den<br />

Kindern, beantwortet Fragen.<br />

Heute freut sie sich auf den Grillabend,<br />

den sie regelmäßig <strong>für</strong> die<br />

Gäste anbietet. Dann kommen sie<br />

am Ufer des Sees zusammen, die<br />

Kinder halten Stockbrot übers<br />

Feuer. Am 1. August, dem Schweizer<br />

Nationalfeiertag, veranstaltet<br />

<strong>Maria</strong> ein großes Familien-Grillfest.<br />

„Dann sieht man von hier<br />

aus die Lagerfeuer, die unsere<br />

Schweizer Nachbarn drüben auf<br />

den Bergen machen“, schwärmt<br />

sie. An diesem Abend genießen<br />

alle <strong>Maria</strong>s selbst gemachte Salate<br />

mit frischem Gemüse direkt aus<br />

dem eigenen Garten und feinem<br />

Käse. Und das marinierte Fleisch,<br />

das schon auf dem Grill brutzelt.<br />

Der Blick über den See, das prasselnde<br />

Feuer, eine laue Brise und<br />

das Bewusstsein, hier zu Hause zu<br />

sein – ein wunderbarer Abend,<br />

den <strong>Maria</strong> sichtlich genießt.<br />

Sie ist gerne kreativ<br />

„Ich wollte immer Bäuerin werden“,<br />

sagt <strong>Maria</strong>. Auf einem Hof<br />

in der Nähe aufgewachsen, lernte<br />

sie ihren Karl beim Tanz kennen.<br />

Dessen Gut, von Obstbäumen<br />

GRILL-BUFFET Viele<br />

verschiedene Salate<br />

und mariniertes<br />

Fleisch in allen Variationen<br />

locken die Gäste<br />

zum abendlichen Feuer<br />

umgeben direkt am Schleinsee<br />

gelegen, ist seit 1812 im Familienbesitz.<br />

Nicht nur das reizte <strong>Maria</strong><br />

sofort: „Ich liebe am Landfrauendasein<br />

auch die Selbstständigkeit,<br />

die Möglichkeit, kreativ zu sein in<br />

einem mir bekannten Umfeld“,<br />

schwärmt sie.<br />

Kreativ ist sie in allen Bereichen, im<br />

Haus, bei der Gästebetreuung und<br />

beim Kochen. Letzteres <strong>hat</strong> sie von<br />

ihrer Großmutter gelernt. „Zum<br />

Hof meiner Eltern gehörte eine<br />

Wirtschaft. Da habe ich immer viel<br />

lieber in der Küche gearbeitet als<br />

im Service“, erinnert sie sich. Das<br />

Schlachtfest mit Metzelsuppe im<br />

Herbst, das Stockfischessen am Josefstag<br />

– das waren dort feste Ereignisse<br />

im Jahreslauf. Sie liebt die<br />

Dinge, die sie kennt, und fühlt sich<br />

in der gewohnten Umgebung<br />

wohl. Und doch sagt die umtriebige<br />

<strong>Maria</strong>: „Es muss immer etwas<br />

Neues passieren, das ist mein<br />

Lebenselixier!“ Jutta Bissinger<br />

BOCKSHORNKLEE<br />

und Paprika, Wildkümmel<br />

und Kräuter:<br />

<strong>Maria</strong> verfeinert<br />

ihren Käse mit raffinierten<br />

Zutaten


Brotsalat<br />

<strong>Maria</strong>s bewährtes Grill-Menü<br />

Rippchen mit Tomaten-<br />

und Zucchinisalat<br />

Mariniertes Steak<br />

Apfel-Sahne-Schnitten<br />

Fotos: MLK/ Michael Gregonowits; Karte: Birgit Körnich<br />

Brotsalat<br />

mit Kapern<br />

Für 6 Portionen<br />

• 500 g trockenes Stangenweißbrot<br />

oder 5 trockene Brötchen<br />

• 125 ml Rotweinessig • 2 Lorbeerblätter<br />

• 200 g Tomaten<br />

• 1 Salatgurke • 2 gelbe Paprika<br />

• 2 kleine Schalotten • 3 Knoblauchzehen<br />

• frische Petersilie, Schnittlauch,<br />

Koriander • Olivenöl • 1 EL<br />

Kapern • Salz • Pfeffer aus der Mühle<br />

Das Brot am Vorabend in Würfel<br />

schneiden. Essig, Lorbeerblätter und<br />

125 ml Wasser aufkochen, Brotwürfel<br />

damit übergießen. Am nächsten Tag<br />

Tomaten, Gurke, Paprika in Würfel<br />

schneiden, Schalotten und Knoblauch<br />

fein schneiden. In eine Schüssel geben.<br />

Kräuter hacken, darüberstreuen. Brotwürfel<br />

samt Marinade zum Salat<br />

geben, zuvor Lorbeerblätter ent fernen.<br />

Öl, Kapern, Salz und Pfeffer vermischen<br />

und darübergießen.<br />

Herzhafter<br />

Tomatensalat<br />

Für 6 Portionen<br />

• 1 kg Tomaten • 500 g reifer<br />

Rotschmier-Weichkäse • 2 weiße<br />

Zwiebeln • 50 ml Obstessig • 50 ml<br />

Sonnenblumenöl • Salz • Pfeffer aus<br />

der Mühle • 1 TL Paprika edelsüß<br />

• 1 Bund frischer Schnittlauch<br />

Tomaten und Weichkäse in Scheiben<br />

schneiden. Die Zwiebeln in feine Ringe<br />

schneiden. Alles auf eine Platte<br />

schichten. Aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer<br />

und Paprikapulver eine Marinade<br />

rühren. Über den Salat geben und vermischen.<br />

Ziehen lassen. Schnittlauch<br />

hacken und über den Salat streuen.<br />

Zucchini-<br />

Karotten-Salat<br />

Für 6 Portionen<br />

• 500 g Zucchini • 500 g Karotten<br />

• 5 EL Sonnenblumenkerne • 5 EL<br />

Kürbiskerne • 50 ml Balsamicoessig<br />

• 100 g Schmand • 1 EL Honig<br />

• Salz • Pfeffer aus der Mühle<br />

Zucchini und Karotten fein raspeln.<br />

Kerne trocken rösten. Aus den restli-<br />

ROUTINIERT bereitet<br />

<strong>Maria</strong> den Kuchen zu. Er<br />

sollte einen Tag vor Verzehr<br />

gebacken werden<br />

FAMILIENBANDE <strong>Maria</strong> im<br />

Kreise ihrer Lieben. Alle sind<br />

beim Sommerfest dabei<br />

chen Zutaten eine Marinade rühren<br />

und mit dem Salat mischen. Einige<br />

Stunden ziehen lassen. Kerne vor dem<br />

Servieren darüberstreuen.<br />

Zweierlei<br />

Grill-Marinaden<br />

Für je 12 Fleischstücke<br />

Für Rinderhüftsteaks: • Salz • Pfeffer<br />

aus der Mühle • 1 Bund frischer<br />

Rosmarin • 1 Bund frischer<br />

Estragon • 1 /8 l Sonnenblumenöl<br />

• 2 TL Dijonsenf • Saft einer Zitrone.<br />

Für Schweinerippchen: • Salz aus<br />

der Mühle • 2 TL Paprikapulver<br />

• 1 Chilischote • 2 Knoblauchzehen<br />

• je 1 Bund frischer Rosmarin,<br />

Thymian, Basilikum, Estragon,<br />

Majoran • 1 /8 l Sonnenblumenöl<br />

Steaks: Fleisch auf einem Brett ausbreiten.<br />

Salzen und pfeffern. Kräuter hacken,<br />

beidseitig über das Fleisch streuen,<br />

einmassieren. Fleisch in eine<br />

Schüssel schichten. Öl, Senf und Zitrone<br />

verrühren, darübergießen. Verschließen<br />

und das Fleisch 24 Stunden<br />

im Kühlschrank ziehen lassen. Rippchen:<br />

Auf ein Brett auslegen, salzen. Mit<br />

Paprikapulver, gemahlener Chilischote,<br />

gehacktem Knoblauch und den gehackten<br />

Kräutern einreiben. In eine Schüssel<br />

schichten, das Öl darübergießen. Verschließen<br />

und das Fleisch im Kühlschrank<br />

24 Stunden ziehen lassen.<br />

MENSCHEN UNSERER HEIMAT<br />

Apfel-Sahne-<br />

Schnitten<br />

Für ein Blech<br />

Für den Teig: • 250 g Butter<br />

• 200 g Zucker • 2–3 Eier<br />

• 250 g Mehl • 1–2 TL Backpulver<br />

Für den Belag: • 100 g Nüsse<br />

• 30 g Zucker • 2 TL Zimt<br />

Für die Füllung: 1 kg Äpfel<br />

• 1 EL Rum-Rosinen • 1 EL Zitronensaft<br />

• 1 EL Zucker • 1 Pck.<br />

Vanillepudding • 125 ml Apfelsaft<br />

• 400 ml Sahne • 1 Pck. Sahnesteif<br />

• 1 Pck. Vanillezucker<br />

Aus Butter, Zucker, Eiern, Mehl und<br />

Backpulver einen Rührteig herstellen.<br />

Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen,<br />

den Teig darauf verteilen und<br />

dünn ausstreichen. Nüsse, Zucker und<br />

Zimt vermischen und auf die Teigplatten<br />

streuen. Bei 180 Grad 20 Minuten<br />

backen. Die Äpfel schälen und in feine<br />

Stifte schneiden. Mit Rumrosinen, Zitronensaft,<br />

Zucker und 1 EL Apfelsaft<br />

andünsten. Den Vanillepudding mit<br />

Apfelsaft anrühren und in die weich<br />

gekochte Apfelmasse rühren. Kurz<br />

aufkochen, dann auskühlen lassen.<br />

Die Masse auf eine der Teigplatten<br />

streichen. Die Sahne mit Sahnesteif<br />

und dem Vanillezucker steif schlagen<br />

und auf die Apfelmasse streichen. Die<br />

zweite Teigplatte auf die Sahne legen<br />

und evtl. mit Puderzucker bestreuen.<br />

4 · 2012 meine <strong>LandKüche</strong> 105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!