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Anforderungen an eine Dokumentation in der Gartendenkmalpflege

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2005<br />

Nr. 2<br />

Arbeitsmaterialien zur Denkmalpflege <strong>in</strong> Br<strong>an</strong>denburg<br />

<strong>Anfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>an</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gartendenkmalpflege</strong><br />

Erarbeitet von <strong>der</strong> Abteilung Denkmalpflege, Referat <strong>Gartendenkmalpflege</strong><br />

im Br<strong>an</strong>denburgischen L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege<br />

und Archäologischen L<strong>an</strong>desmuseum


INHALT<br />

VORBEMERKUNG 2<br />

DIE PRAKTISCHE HANDHABUNG 3<br />

BAUSTEINE DER BESTANDSDOKUMENTATIONEN 5<br />

1. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zum Denkmal 5<br />

2. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zur <strong>Dokumentation</strong> 5<br />

3. Angaben zu bereits vorh<strong>an</strong>denen Unterlagen 5<br />

4. Zusammenstellung <strong>der</strong> historischen Quellen 5<br />

5. Darstellung <strong>der</strong> naturräumlichen Situation 5<br />

6. Lagepl<strong>an</strong> 6<br />

7. Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> 6<br />

Inhalt 6<br />

Technische Angaben zur Pl<strong>an</strong>erstellung 17<br />

8. Erfassung von Bauwerken, Kle<strong>in</strong>architektur und Bildwerken 17<br />

9. Fotografische und <strong>an</strong><strong>der</strong>e bildliche Erfassungen 17<br />

10. Darstellung von Geländeschnitten 21<br />

11. Darstellung gartenarchäologischer Befunde 21<br />

12. Best<strong>an</strong>dsbeschreibung 22<br />

13. Maßnahmebegleitende <strong>Dokumentation</strong> 22<br />

ANHANG 24<br />

Abbildungsnachweis 24<br />

Titelfoto: Genshagen (L<strong>an</strong>dkreis Teltow-Fläm<strong>in</strong>g), Gutspark (BLDAM, Volkm<strong>an</strong>n 2005)<br />

Herausgeber:<br />

Br<strong>an</strong>denburgisches L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege und Archäologisches L<strong>an</strong>desmuseum<br />

L<strong>an</strong>deskonservator Prof. Dr. Detlef Karg<br />

Wünsdorfer Platz 4-5<br />

15838 Wünsdorf<br />

Telefon: (03 37 02) 7 12 00 – Fax: (03 37 02) 7 12 02<br />

Bearbeitung und Redaktion: Torsten Volkm<strong>an</strong>n<br />

© 2005<br />

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG, Stett<strong>in</strong>er Straße 25, D-36100 Petersberg<br />

Tel. 0661/9628286; Fax 0661/63686.<br />

Gestaltung und Reproduktion: Michael Imhof Verlag<br />

Druck: Fuldaer Verlags<strong>an</strong>stalt, Fulda<br />

Pr<strong>in</strong>ted <strong>in</strong> EU<br />

ISBN 3-86568-107-7


Vorbemerkung<br />

Gartendenkmale gehören zu den prägenden Best<strong>an</strong>dteilen<br />

<strong>der</strong> Kulturl<strong>an</strong>dschaft des L<strong>an</strong>des Br<strong>an</strong>denburg.<br />

Ihr Spektrum reicht von den Schloss- und Gutsparken<br />

über Dorf<strong>an</strong>ger, Kirch- und Friedhöfe, Stadtplätze,<br />

Promenaden<strong>an</strong>lagen, Bauerngärten, Vorgärten<br />

bis h<strong>in</strong> zu gestalteten Feldfluren.<br />

Gartenkünstlerisch gestaltete Anlagen stellen <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

Komposition aus unterschiedlichen Gestaltungsmitteln,<br />

wie Pfl<strong>an</strong>zen, Gewässer, Relief, Wege und Plätze,<br />

Bauwerke, Kle<strong>in</strong>architekturen und plastische Bildwerke,<br />

dar. Insbeson<strong>der</strong>e die Pfl<strong>an</strong>zen als natürliche Gestaltungsmittel<br />

unterliegen <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m steten W<strong>an</strong>del, <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m bestimmten Umf<strong>an</strong>g e<strong>in</strong> bewusst e<strong>in</strong>gesetzter<br />

Prozess <strong>der</strong> Gartenkomposition ist. Das unterscheidet<br />

die Gartendenkmale von den Baudenkmalen.<br />

Korrekturen, Ergänzungen und Erneuerungen <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Vegetation im Rahmen <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r kont<strong>in</strong>uierlichen und<br />

fachlich qualifizierten Pflege s<strong>in</strong>d unabd<strong>in</strong>gbare Voraussetzungen<br />

für die Erhaltung <strong>der</strong> Gartendenkmale.<br />

M<strong>an</strong>gelnde o<strong>der</strong> ausbleibende Unterhaltungsleistungen<br />

führen zu Subst<strong>an</strong>zschädigungen und Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

<strong>an</strong> ihrem Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Immer wie<strong>der</strong><br />

wurden gartenkünstlerisch gestaltete Anlagen<br />

auch bewussten gestalterischen Verän<strong>der</strong>ungen unterzogen,<br />

sei es im Ergebnis gew<strong>an</strong>delter E<strong>in</strong>stellungen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zur Kunst und Natur o<strong>der</strong> auch nur<br />

als Weiterentwicklung bestehen<strong>der</strong> Anlagen im Rahmen<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Arrondierung o<strong>der</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Anpassung <strong>an</strong> geän<strong>der</strong>te<br />

Nutzungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Erfassung des Best<strong>an</strong>des, s<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Analyse und Bewertung<br />

ist <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gspunkt je<strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

2<br />

Tätigkeit im Gartendenkmal. Erst auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

exakten Best<strong>an</strong>dskartierung k<strong>an</strong>n unter H<strong>in</strong>zuziehung<br />

von Erkenntnissen aus <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> historischen<br />

Quellen, ggf. ergänzt durch gartenarchäologische<br />

Befunde, e<strong>in</strong> Bild <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichte des<br />

Gartens nachgezeichnet werden. Im Ergebnis entsteht<br />

e<strong>in</strong> Zeitschichtenpl<strong>an</strong> (s. Abb. 6), <strong>in</strong> <strong>der</strong> für alle Gartenbest<strong>an</strong>dteile<br />

das Entstehungsalter bzw. die Zuordnungen<br />

zu unterschiedlichen Entstehungs- bzw. Überformungsphasen<br />

ausgewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Es ist das erklärte Ziel <strong>der</strong> <strong>Gartendenkmalpflege</strong>, die<br />

materiellen Zeugnisse <strong>der</strong> historischen Gartenkultur <strong>in</strong><br />

ihrer Vielschichtigkeit für die Nachwelt zu sichern und<br />

zu erhalten. Die <strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> Gartendenkmale<br />

stellt hierfür den ersten Arbeitsschritt dar. Die nachfolgende<br />

Arbeits<strong>an</strong>leitung zur <strong>Dokumentation</strong> fasst<br />

die Erkenntnisse und Ergebnisse l<strong>an</strong>gjähriger Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen <strong>Gartendenkmalpflege</strong> zusammen.<br />

Das Arbeitsheft ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schriftenreihe<br />

„Arbeitsmaterialien zur Denkmalpflege <strong>in</strong> Br<strong>an</strong>denburg“.<br />

Im Jahr 2002 erschien bereits e<strong>in</strong> Heft zu<br />

den <strong>Anfor<strong>der</strong>ungen</strong> für die <strong>Dokumentation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Baudenkmalpflege (Br<strong>an</strong>denburgisches L<strong>an</strong>desamt für<br />

Denkmalpflege – Hrsg. –, <strong>Anfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>an</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Best<strong>an</strong>dsdokumentation<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baudenkmalpflege. Arbeitsmaterialien<br />

zur Denkmalpflege <strong>in</strong> Br<strong>an</strong>denburg.<br />

Nr. 1, Petersberg 2002). Nunmehr liegt e<strong>in</strong> vergleichbares<br />

Werk vor, das die spezifischen Bel<strong>an</strong>ge <strong>der</strong><br />

<strong>Gartendenkmalpflege</strong> aufgreift und die Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> für<br />

die <strong>Dokumentation</strong> gärtnerisch gestalteter Anlagen<br />

vorstellt.


Die praktische H<strong>an</strong>dhabung<br />

E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> Gartendenkmale, sei es <strong>in</strong> Form <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung e<strong>in</strong>zelner Partien o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesamt<strong>an</strong>lage<br />

o<strong>der</strong> als begründete Verän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> Best<strong>an</strong>d<br />

und Ersche<strong>in</strong>ungsbild im Zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r baulichen Maßnahme, bedürfen nach § 9 des<br />

Br<strong>an</strong>denburgischen Denkmalschutzgesetzes <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

denkmalrechtlichen Erlaubnis <strong>der</strong> unteren Denkmalschutzbehörde<br />

(UDB), die mit <strong>der</strong> Auflage zur <strong>Dokumentation</strong><br />

verbunden ist. Auch die nach § 7 vom Verfügungsberechtigten<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Gartendenkmals zu gewährleistende<br />

Pflege und Erhaltung k<strong>an</strong>n l<strong>an</strong>gfristig<br />

nur auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r wissenschaftlich begründeten<br />

Pflegekonzeption erfolgen, die auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r <strong>Dokumentation</strong><br />

aufbaut.<br />

Die Art und <strong>der</strong> Umf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> s<strong>in</strong>d immer<br />

von <strong>der</strong> jeweiligen Situation, dem Gartendenkmal<br />

selbst und den beabsichtigten E<strong>in</strong>griffen abhängig.<br />

Vor dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Arbeiten ist <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Gespräch<br />

zwischen dem Verfügungsberechtigten bzw. Pl<strong>an</strong>er,<br />

<strong>der</strong> UDB und dem zuständigen Mitarbeiter des Referats<br />

<strong>Gartendenkmalpflege</strong> am Br<strong>an</strong>denburgischen<br />

L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege und Archäologischen<br />

L<strong>an</strong>desmuseum (BLDAM) <strong>der</strong> notwendige Umf<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> zu klären.<br />

Mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> empfiehlt<br />

es sich, im H<strong>in</strong>blick auf den wissenschaftlichen Charakter<br />

<strong>der</strong> Erfassung, auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Gartendenkmalpflege</strong><br />

qualifizierte und erfahrene Fachleute zu beauftragen.<br />

Dies sollte <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n erfolgen,<br />

wenn durch die Arbeiten <strong>in</strong> die Denkmalsubst<strong>an</strong>z e<strong>in</strong>gegriffen<br />

wird, wie dies z.B. bei gartenarchäologischen<br />

Grabungen <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong> denkbare zukünftige Archivierung<br />

von Best<strong>an</strong>dsdaten <strong>in</strong> amtlichen geographischen Informationssystemen<br />

(GIS) und <strong>e<strong>in</strong>e</strong> unkomplizierte<br />

Weiterbearbeitung <strong>der</strong> Pläne ist nach Möglichkeit<br />

auch e<strong>in</strong> digitaler Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> zu erstellen.<br />

Die Pläne und Zeichnungen, gleich ob digital erstellt<br />

und <strong>an</strong>schließend ausgedruckt o<strong>der</strong> als H<strong>an</strong>dzeichnung<br />

<strong>an</strong>gefertigt, sollen <strong>e<strong>in</strong>e</strong> möglichst große Haltbarkeit<br />

aufweisen. Als Papiergrundlage ist deshalb<br />

säurefreies Material zu verwenden. Jeweils e<strong>in</strong> vollständiges<br />

Exemplar ist bei den beiden Denkmalbehörden<br />

(UDB, BLDAM) zu h<strong>in</strong>terlegen. Digital ge-<br />

speicherte Daten, Orig<strong>in</strong>alzeichnungen, Skizzen, Fotonegative<br />

sollten <strong>in</strong> die Sammlungen des BLDAM<br />

überführt werden.<br />

Die <strong>Dokumentation</strong> gärtnerisch gestalteter Anlagen<br />

setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:<br />

1. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zum Denkmal<br />

2. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zur <strong>Dokumentation</strong><br />

3. Angaben zu bereits vorh<strong>an</strong>denen Unterlagen<br />

4. Zusammenstellung <strong>der</strong> historischen Quellen<br />

5. Darstellung <strong>der</strong> naturräumlichen Situation<br />

6. Lagepl<strong>an</strong><br />

7. Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong><br />

8. Erfassung von Bauwerken, Kle<strong>in</strong>architekturen<br />

und Bildwerken<br />

9. Fotografische und <strong>an</strong><strong>der</strong>e bildliche Erfassungen<br />

10. Darstellung von Geländeschnitten<br />

11. Darstellung gartenarchäologischer Befunde<br />

12. Best<strong>an</strong>dsbeschreibung<br />

13. Maßnahmebegleitende <strong>Dokumentation</strong><br />

Die Punkte 1–3 bilden die allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Angaben je<strong>der</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong> im Gartendenkmal.<br />

Die Zusammenstellung und Auswertung <strong>der</strong> historischen<br />

Quellen (Punkt 4) sowie die Darstellungen<br />

<strong>der</strong> naturräumlichen Situation (Punkt 5) und <strong>der</strong><br />

gartenarchäologischen Befunde (Punkt 11) können<br />

wichtige Anhaltspunkte für die Erforschung <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichte<br />

<strong>der</strong> Anlage liefern.<br />

Im Lagepl<strong>an</strong> (Punkt 6) werden die genauen Grenzen<br />

des Gartendenkmals und s<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Bezüge zur Umgebung<br />

dargestellt. Der Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> (Punkt 7)<br />

dient <strong>der</strong> genauen Verortung jedes e<strong>in</strong>zelnen Gestaltungselements<br />

und bildet den wichtigsten Best<strong>an</strong>dteil<br />

<strong>der</strong> gartendenkmalpflegerischen <strong>Dokumentation</strong>.<br />

E<strong>in</strong>zelne Best<strong>an</strong>dteile des Gartendenkmals (z. B. bauliche<br />

Anlagen) und bestimmte räumliche Situationen<br />

(z. B. Sichten) können <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelerfassungen (Punkt<br />

8) und Schnittdarstellungen (Punkt 10) dokumentiert<br />

werden. Die Best<strong>an</strong>dsbeschreibung (Punkt 12)<br />

ermöglicht die Darstellung zusätzlicher, im Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong><br />

und bei <strong>der</strong> fotografischer Erfassung nur<br />

unzureichend wie<strong>der</strong>gegebener Informationen. Das<br />

bezieht sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die Wahrnehmung<br />

und Wirkung <strong>der</strong> Gestaltungselemente und Gartenräume<br />

sowie die Erläuterung konstruktiver Details.<br />

3


Die praktische H<strong>an</strong>dhabung<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, die während <strong>der</strong> Durchführung von<br />

Baumaßnahmen am Gartendenkmal auftreten, werden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> maßnahmebegleitenden <strong>Dokumentation</strong><br />

erfasst (Punkt 13). Beim Auff<strong>in</strong>den von bisher nicht bek<strong>an</strong>nten<br />

Befunden von Gartenstrukturen im Boden bei<br />

den praktischen Arbeiten, wie z. B. Reste von Wegen<br />

o<strong>der</strong> Beeten, ist unverzüglich die UDB zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Die UDB ver<strong>an</strong>lasst unmittelbar die fachspezifische<br />

Bewertung <strong>der</strong> Befunde durch die Mitarbeiter des<br />

4<br />

BLDAM. Nach Beendigung aller Arbeiten wird <strong>der</strong><br />

verän<strong>der</strong>te Best<strong>an</strong>d <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Neuauflage bzw. Ergänzung<br />

des Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong>s sowie <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r fotografischen<br />

Erfassung und Beschreibung dokumentiert.<br />

Da sich <strong>der</strong> Gartenbest<strong>an</strong>d auf Grund <strong>der</strong> Dynamik s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

Vegetation auch bei kont<strong>in</strong>uierlicher Pflege ständig<br />

verän<strong>der</strong>t, ist <strong>der</strong> Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> fortzuschreiben<br />

und ggf. <strong>in</strong> bestimmten Zeitabständen zu erneuern.


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Die Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> umfassen die konkreten Teilschritte <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

umfassenden <strong>Dokumentation</strong>. Ihr Umf<strong>an</strong>g richtet<br />

sich nach den jeweiligen spezifischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

vor Ort. Grundsätzlich s<strong>in</strong>d bei je<strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

die Punkte 1–3, 7 und 9 sowie im Zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />

Verän<strong>der</strong>ungen am Gartendenkmal auch <strong>der</strong> Punkt 13<br />

zu bearbeiten. Weitere zw<strong>in</strong>gend notwendig zu<br />

berücksichtigende Informationen werden im unmittelbaren<br />

Kontakt zwischen dem Verfügungsberechtigten<br />

bzw. Pl<strong>an</strong>er mit den Denkmalbehörden vor<br />

Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Arbeiten ben<strong>an</strong>nt.<br />

1. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zum Denkmal<br />

- Bezeichnung des Denkmals<br />

- L<strong>an</strong>dkreis<br />

- Ort<br />

- Straße, Hausnummer<br />

- Gemarkung, Flurstücksnummer<br />

- Auszug aus <strong>der</strong> Flurkarte<br />

- Eigentümer mit Adresse<br />

2. Allgem<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Angaben zur<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

- Anlass<br />

- Aufgabenstellung<br />

- Auftraggeber<br />

- Auftragnehmer<br />

- Bearbeitungszeitraum<br />

- Verteiler <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

3. Angaben zu bereits vorh<strong>an</strong>denen<br />

Unterlagen<br />

- Art <strong>der</strong> Erfassung<br />

- Datum<br />

- Anlass <strong>der</strong> Erfassung<br />

- Beschreibung des Umf<strong>an</strong>gs<br />

- Auftraggeber<br />

- Auftragnehmer<br />

- Aufbewahrungsort<br />

4. Zusammenstellung <strong>der</strong> historischen<br />

Quellen<br />

Die Zusammenstellung aller schriftlichen Aufzeichnungen<br />

(Akten, Beschreibungen, wissenschaftliche<br />

Aufsätze, Publikationen, Tagebuchaufzeichnungen<br />

usw.), bildlichen Darstellungen (Zeichnungen, Gemälde,<br />

Postkarten, Fotografien, Luftbil<strong>der</strong> usw.), Pläne<br />

und Karten sollte <strong>in</strong> Form <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Auflistung erfolgen.<br />

Diese enthält folgende Angaben:<br />

- Art <strong>der</strong> Quelle<br />

- Datum <strong>der</strong> Entstehungszeit <strong>der</strong> Quelle<br />

- St<strong>an</strong>dort<br />

- H<strong>in</strong>weise zu Inventarnummern, Signaturen, Pl<strong>an</strong>sammlungsnummern<br />

usw.<br />

- Kurze Inhalts<strong>an</strong>gabe h<strong>in</strong>sichtlich relev<strong>an</strong>ter Daten<br />

zur Geschichte o<strong>der</strong> Beschreibung des Gartendenkmals<br />

- Wenn notwendig und möglich können Kopien <strong>der</strong><br />

historischen Quellen beigefügt werden.<br />

5. Darstellung <strong>der</strong> naturräumlichen<br />

Situation<br />

Die naturräumlichen Gegebenheiten (Relief, Boden,<br />

Klima, Wasser) bee<strong>in</strong>flussen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die natürlichen<br />

Gestaltungselemente <strong>der</strong> Gartendenkmale. Ihre<br />

Berücksichtigung unterstützt die Feststellung <strong>der</strong><br />

Anlagengeschichte, die Zust<strong>an</strong>ds<strong>an</strong>alyse und die Ableitung<br />

notwendiger Arbeitsschritte für die Sicherung<br />

und Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> zu erhebenden Daten ist von <strong>der</strong> Lage<br />

und Situation des jeweiligen Objektes abhängig<br />

und muss fallweise festgelegt werden. Ihre Darstellung<br />

erfolgt <strong>in</strong> Form von Beschreibungen und ggf. Tabellen.<br />

Folgende Daten sollten erhoben werden:<br />

- L<strong>an</strong>dschaftsraum, Relief<br />

- Bodenarten<br />

- Bodenqualitäten<br />

- Temperaturverhältnisse<br />

- W<strong>in</strong>dverhältnisse<br />

- Nie<strong>der</strong>schlagsmengen<br />

- Sonnensche<strong>in</strong>dauer<br />

- Grundwasserflurabstände<br />

- Nährstoffgehalt von Gewässern<br />

- Natürliche potentielle Vegetation<br />

5


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

6. Lagepl<strong>an</strong><br />

Der Lagepl<strong>an</strong> dient <strong>der</strong> E<strong>in</strong>ordnung des Gartendenkmals<br />

<strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Umgebung. Häufig besteht zwischen <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

gärtnerisch gestalteten Anlage und dem unmittelbaren<br />

Umfeld <strong>e<strong>in</strong>e</strong> enge gestalterische und funktionale<br />

Wechselwirkung. So können bestimmte Elemente des<br />

Naturraumes (Gewässer, Geländeerhebungen o<strong>der</strong> –<br />

senken, H<strong>an</strong>gsituationen u.a.), des bebauten Raumes<br />

(Lage zu <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Siedlung o<strong>der</strong> Teilen davon) o<strong>der</strong> die<br />

Ausrichtung gestalteter Freiräume des Gartendenkmals<br />

auf mark<strong>an</strong>te Bauwerke o<strong>der</strong> natürliche Geländemarken<br />

(Sichtachsen) Best<strong>an</strong>dteil <strong>der</strong> Komposition des Gartendenkmals<br />

se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zu s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Funktionsgefüge gehören.<br />

Der Lagepl<strong>an</strong> soll diese Bezüge und Verb<strong>in</strong>dungen<br />

verdeutlichen. Weiterh<strong>in</strong> werden die genaue Umgrenzung<br />

des Gartendenkmals sowie die Nutzungen <strong>der</strong> <strong>an</strong>grenzenden<br />

Flächen e<strong>in</strong>getragen. (s. Abb. 1)<br />

Der Ausschnitt des Lagepl<strong>an</strong>s ist so zu wählen, dass die<br />

für das Verständnis des Gartendenkmals wesentlichen gestalterischen<br />

und funktionalen Elemente <strong>der</strong> Umgebung<br />

dargestellt werden können. Die gebräuchlichsten Maßstäbe<br />

s<strong>in</strong>d 1:2000, 1:2500, 1:5000 und 1:10.000. Als<br />

Pl<strong>an</strong>grundlage können neben separaten Kartierungen<br />

auch Katasterpläne, topografische Karten sowie umgezeichnete<br />

o<strong>der</strong> digitalisierten Luftbil<strong>der</strong> <strong>in</strong> Frage kommen.<br />

7. Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong><br />

Inhalt<br />

Auf dem Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> wird die Gesamt<strong>an</strong>lage des<br />

Gartendenkmals mit allen wesentlichen Gestaltungselementen<br />

<strong>in</strong> ihrer genauen räumlichen Anordnung<br />

dokumentiert. Als Grundlage dient e<strong>in</strong> geodätisches<br />

Aufmaß im Maßstab 1:500. Für kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>re Anlagen und<br />

detailliertere Strukturen, wie z.B. Son<strong>der</strong>gärten, können<br />

auch <strong>in</strong> Abhängigkeit von ihrer Größe größere<br />

Maßstäbe, wie 1:250, 1:200, 1:100, 1:50 o<strong>der</strong> 1:25<br />

gewählt werden. Falls die Fläche <strong>der</strong> Gesamt<strong>an</strong>lage zu<br />

groß ist um sie auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Pl<strong>an</strong> im Maßstab 1:500 darzustellen,<br />

ist die räumliche Gesamtsituation <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m<br />

Übersichtspl<strong>an</strong> mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>ren Maßstab, z.B.<br />

1:1000 o<strong>der</strong> 1:2000 wie<strong>der</strong>zugeben und die notwendige<br />

Detaillierung geson<strong>der</strong>t im Maßstab 1:500<br />

o<strong>der</strong> größer vorzunehmen.<br />

Die Pl<strong>an</strong>grafik ist so <strong>an</strong>zulegen, dass bei größtmöglicher<br />

Information die Lesbarkeit gewährleistet bleibt. Die spezifische<br />

gestalterische Wirksamkeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ele-<br />

6<br />

mente <strong>in</strong> ihrem Zusammenh<strong>an</strong>g muss auch auf dem<br />

Pl<strong>an</strong> optisch klar erkennbar se<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus ist darauf<br />

zu achten, dass <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong> als Computerausdruck o<strong>der</strong><br />

Zeichnung vervielfältigungsfähig ist.<br />

Der Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> enthält folgende Angaben als Legende:<br />

- Objektbezeichnung<br />

- Orts<strong>an</strong>gabe bzw. Adresse<br />

- Eigentümer bzw. Auftraggeber<br />

- Erfassungsdatum<br />

- Bearbeiter<br />

- Himmelsrichtung<br />

- Maßstab, Maßleiste<br />

- Erklärung aller verwendeten Kürzel und Symbole<br />

Folgende Elemente werden auf dem Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> kartiert:<br />

- St<strong>an</strong>dorte und Grundrisse aller Gehölze<br />

- Baumstümpfe<br />

- Art und Abgrenzung aller Vegetationsflächen, vorh<strong>an</strong>dene<br />

E<strong>in</strong>friedungen und E<strong>in</strong>fassungen<br />

- Vorkommen von gestalterisch wirksamen Stauden,<br />

Sommerblumen, Farnen u.a. sowie von St<strong>in</strong>zenpfl<strong>an</strong>zen<br />

(Indikatorpfl<strong>an</strong>zen historischer Gartenkulturen)<br />

<strong>in</strong>nerhalb von Wiesen- und Gehölzflächen<br />

- Wasserflächen<br />

- Flächen, die durch hohen Grundwasserst<strong>an</strong>d bee<strong>in</strong>flusst<br />

s<strong>in</strong>d<br />

- bauliche Anlagen, wie z.B. Gebäude, Mauern, Terrassen,<br />

Zäune, Gitterwerk, Pergolen, Brücken, Brunnenbecken<br />

und gefasste Wasserflächen, Fundamente,<br />

Ste<strong>in</strong>haufen, F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>ge sowie unterirdische<br />

Bauwerke, wie z. B. Eiskeller, Grotten, Bunker<br />

- Bildwerke, wie z. B. Skulpturen, Reliefs, Säulen,<br />

Obelisken sowie Sockel<br />

- ortsfeste und bewegliche Ausstattungsgegenstände,<br />

wie z. B. Bänke, Tische, Pfl<strong>an</strong>zgefäße, Leuchten<br />

- Verkehrsflächen, wie Wege, Straßen, Plätze, Treppen,<br />

Rampen e<strong>in</strong>schließlich ihrer E<strong>in</strong>fassungen, wie<br />

z.B. K<strong>an</strong>tenst<strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

- sichtbare E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Ver- und Entsorgung,<br />

wie z. B. Gullys, Schacht- und Grubenabdeckungen<br />

- Höhenpunkte und ggf. Höhenl<strong>in</strong>ien zur besseren<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Bodenmodellierungen<br />

- Böschungen mit Kennzeichnung <strong>der</strong> Ober- und<br />

Unterk<strong>an</strong>te<br />

Bei den Bäumen werden folgende Angaben im Pl<strong>an</strong><br />

dargestellt:<br />

- Gattung, Art und ggf. Sorte<br />

- Kronenform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufsicht


- Stammdurchmesser, gemessen <strong>in</strong> 1,30 m Höhe<br />

über Erdboden<br />

- Höhe<br />

- Alter bzw. Zuordnung zu e<strong>in</strong>zelnen Entwicklungsphasen<br />

des Gartendenkmals<br />

- beson<strong>der</strong>e Wuchsmerkmale, wie z.B. vorh<strong>an</strong>dene<br />

und frühere Schnittstellen, Zwiesel<br />

- Angaben zu Vitalität o<strong>der</strong> Zust<strong>an</strong>d<br />

Bei größeren Baumgruppen o<strong>der</strong> waldartigen Partien<br />

mit Kronenschluss erfolgt die genaue Darstellung<br />

<strong>der</strong> R<strong>an</strong>dbäume sowie die Kennzeichnung gestalterisch<br />

o<strong>der</strong> historisch bedeuten<strong>der</strong> Bäume<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Best<strong>an</strong>des. Die Angaben zu Art,<br />

Stammdurchmesser und Alter erfolgen hierbei entsprechend<br />

<strong>der</strong> prozentualen Verteilung <strong>der</strong> Gehölze<br />

im Best<strong>an</strong>d.<br />

Solitärsträucher o<strong>der</strong> kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Strauchgruppen werden <strong>an</strong>alog<br />

kartiert. Die Darstellung flächenhafter Strauchpfl<strong>an</strong>zungen<br />

erfolgt <strong>in</strong> ihrem Umriss unter Angabe <strong>der</strong> Arten.<br />

Für die Ausweisung <strong>der</strong> Arten bei den Gehölzen hat<br />

sich folgendes Schema bewährt:<br />

Im Interesse <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r e<strong>in</strong>deutigen Lesbarkeit <strong>der</strong> Abkürzungen<br />

für die Gehölze werden jeweils die ersten beiden<br />

Buchstaben von Gattungs- und Familienname unmittelbar<br />

neben dem St<strong>an</strong>dort e<strong>in</strong>getragen. Dabei wird<br />

<strong>der</strong> jeweils erste Buchstabe von Gattungs- und Familienname<br />

als Großbuchstabe geschrieben. Als Bezeichnung<br />

für <strong>e<strong>in</strong>e</strong> ggf. vorh<strong>an</strong>dene Sorte wird jeweils <strong>der</strong><br />

erste Buchstabe <strong>der</strong> Sortenbezeichnung als Großbuchstabe<br />

<strong>an</strong>gefügt. Sträucher und strauchartig wachsende<br />

Bäume werden durch <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n dritten Buchstaben für die<br />

Art und <strong>e<strong>in</strong>e</strong> kursive Schreibweise dargestellt.<br />

Beispiele:<br />

FaSy Fagus sylvatica<br />

SaAlT Salix alba ´Tristis´<br />

CaBe Carp<strong>in</strong>us betulus<br />

CarBe Carp<strong>in</strong>us betulus mit strauchförmigem<br />

Wuchs<br />

RibAl Ribes alp<strong>in</strong>um<br />

Der Mittelpunkt des Stammes auf Erdbodenniveau<br />

wird als Punkt im Pl<strong>an</strong> gekennzeichnet.<br />

Unmittelbar d<strong>an</strong>eben erfolgt die Angabe des <strong>in</strong> 1,30<br />

Meter Höhe gemessenen Stammdurchmessers <strong>in</strong><br />

Zentimetern. Bei Bäumen mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m größeren<br />

Stammdurchmesser empfiehlt es sich im Interesse <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

besseren Orientierung auf dem Pl<strong>an</strong> und im Be-<br />

Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

st<strong>an</strong>d, den Stammquerschnitt maßstabsgetreu darzustellen.<br />

Die Ausweisung <strong>der</strong> Höhe ist für Solitärbäume,<br />

Baumgruppen, R<strong>an</strong>dbäume von größeren Gehölzpartien<br />

und mark<strong>an</strong>ten E<strong>in</strong>zelgehölzen <strong>in</strong>nerhalb<br />

dichterer Bestände notwendig. Die Angabe <strong>der</strong> Höhe<br />

<strong>in</strong> Metern erfolgt als Zahl neben dem Stamm mit<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m vorgestellten H (zur Unterscheidung <strong>der</strong> Zahl<br />

für den Stammdurchmesser).<br />

Die Angabe des Alters bzw. die Zuordnung zu bestimmten<br />

Gestaltungsphasen sowie die Kennzeichnung<br />

unterschiedlicher Vitalitätsklassen ist durch zusätzliche<br />

Zeichen, wie Unterstreichungen o<strong>der</strong> Klammern<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Gehölzsignatur zu kennzeichnen.<br />

Beispiele:<br />

FaSy k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Schäden erkennbar<br />

FaSy leichte bis mittelschwere Schäden erkennbar<br />

FaSy schwere Schäden erkennbar o<strong>der</strong> Gehölz<br />

abgestorben<br />

Bei funktional o<strong>der</strong> gestalterisch wichtigen Bauwerken<br />

werden folgende Elemente im Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> dokumentiert:<br />

- Tür- und Fensteröffnungen<br />

- Spuren früherer Öffnungen und Anbauten<br />

- wichtige hervorstehende Zier- und Glie<strong>der</strong>ungselemente<br />

von Fassaden<br />

- Konsolen<br />

- Wechsel von Mauerverbänden und Materialien<br />

- außen liegende Treppen und Rampen<br />

- Terrassen<br />

Unterirdischen Leitungen (Wasser, Abwasser, Elektrizität,<br />

Gas) sollten, sofern ihre genauen Lagen bek<strong>an</strong>nt<br />

s<strong>in</strong>d, im Interesse <strong>der</strong> Übersichtlichkeit <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Kopie<br />

des Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong>s dargestellt werden.<br />

Alle im Pl<strong>an</strong> verwendeten Symbole und Kürzel werden<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Legende erklärt. (s. Abb. 2–5)<br />

7


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 1 Lagepl<strong>an</strong> <strong>der</strong> Gutspark<strong>an</strong>lage <strong>in</strong> Garz (L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>), ursprünglicher Maßstab 1:5000, Darstellung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

8


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 2 Ausschnitt aus dem Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> Gutspark und Kirchhof Gollwitz, Stadt Br<strong>an</strong>denburg, ursprünglicher Maßstab<br />

1:500, Darstellung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

9


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 3 Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> <strong>der</strong> Gutspark<strong>an</strong>lage <strong>in</strong> Garz (L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>) mit <strong>der</strong> Darstellung von zwei Geländeschnitten,<br />

ursprünglicher Maßstab 1:500, Darstellung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

10


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

11


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 4 Ausschnitt aus dem Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> Gutspark Garz im Orig<strong>in</strong>almaßstab 1:500<br />

12


Abb. 5 Legende zum Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> Gutspark Garz<br />

Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

13


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 6 Zeitschichtenpl<strong>an</strong> des Gutsparks <strong>in</strong> Garz (L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>), Darstellung von Entstehungsalter bzw. Zuordnung zu<br />

unterschiedlichen Entstehungs- bzw. Überformungsphasen aller Gartenbest<strong>an</strong>dteile, ursprünglicher Maßstab 1:500, Darstellung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

14


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

15


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 7 Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> Tempelgarten Neurupp<strong>in</strong> (L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>), ursprünglicher Maßstab 1:250, Darstellung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

16


Technische Angaben zur Pl<strong>an</strong>erstellung<br />

E<strong>in</strong>e digitale Pl<strong>an</strong>erstellung, z.B. auf Basis <strong>der</strong> Programme<br />

AutoCAD, MicroStation o<strong>der</strong> SolidWorks,<br />

bietet gegenüber zeichnerischen Bearbeitungen <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

Reihe von Vorteilen:<br />

- Leichte Weiterbearbeitung <strong>der</strong> Pläne, z. B. bei <strong>der</strong><br />

Anpassung <strong>an</strong> geän<strong>der</strong>te Situationen im Best<strong>an</strong>d<br />

- Maßhaltige Ausgabe <strong>der</strong> Pläne <strong>in</strong> beliebigen Maßstäben<br />

- Maßhaltigkeit bei <strong>der</strong> Vervielfältigung<br />

- Hoher Komfort beim Datenaustausch<br />

- E<strong>in</strong>fache Möglichkeit <strong>der</strong> Weitergabe <strong>der</strong> Pläne auf<br />

elektronischem Weg<br />

- Hohe Flexibilität bei <strong>der</strong> Darstellung<br />

- Archivierung <strong>in</strong> amtlichen geographischen Informationssystemen<br />

(GIS)<br />

Bei den oben aufgeführten digitalen Zeichenprogrammen<br />

s<strong>in</strong>d die notwendigen Daten konvertierbar<br />

und können auch <strong>in</strong> den für <strong>e<strong>in</strong>e</strong> GIS-Bearbeitung benötigten<br />

Programmen, wie z. B: ArcView o<strong>der</strong> PolyGIS<br />

<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt werden.<br />

Neben <strong>der</strong> digitalen Pl<strong>an</strong>erstellung ist weiterh<strong>in</strong> auch<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong> re<strong>in</strong> m<strong>an</strong>uelle Pl<strong>an</strong>bearbeitung möglich. Die Ausgabe<br />

<strong>der</strong> Pläne bzw. Zeichnungen muss auf archivierbarem<br />

Material (säurefreies Papier bzw. Karton) erfolgen.<br />

8. Erfassung von Bauwerken,<br />

Kle<strong>in</strong>architekturen und Bildwerken<br />

Neben <strong>der</strong> Kartierung <strong>der</strong> Bauwerke, Plastiken und<br />

Kle<strong>in</strong>architekturen im Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n auch <strong>der</strong>en<br />

E<strong>in</strong>zelerfassung notwendig se<strong>in</strong>, beispielsweise wenn<br />

diese Best<strong>an</strong>dteile des Gartendenkmals durch E<strong>in</strong>griffe<br />

betroffen s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> ihr Zust<strong>an</strong>d Sicherungsmaßnahmen<br />

erfor<strong>der</strong>t. Empfohlen wird <strong>e<strong>in</strong>e</strong> vollständige<br />

<strong>Dokumentation</strong> als E<strong>in</strong>zelobjekt <strong>in</strong> Anlehnung <strong>an</strong> die<br />

im Heft 1 <strong>der</strong> Arbeitsmaterialien zur Denkmalpflege<br />

formulierten <strong>Anfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>an</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Best<strong>an</strong>dsdokumentation<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baudenkmalpflege (Br<strong>an</strong>denburgisches<br />

L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege – Hrsg. –, <strong>Anfor<strong>der</strong>ungen</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Best<strong>an</strong>dsdokumentation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baudenkmalpflege.<br />

Arbeitsmaterialien zur Denkmalpflege<br />

<strong>in</strong> Br<strong>an</strong>denburg. Nr. 1, Petersberg 2002). Je nach Situation<br />

ist hierbei <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Entscheidung über die Qualitäts<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

und Genauigkeitsstufen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Teile <strong>der</strong> Best<strong>an</strong>dsdokumentation zu tref-<br />

Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

fen. Im E<strong>in</strong>zelfall, so z.B. bei beson<strong>der</strong>en Ausstattungsstücken,<br />

wie historischen Bänken o<strong>der</strong> schmiedeeisernen<br />

Gelän<strong>der</strong>n, k<strong>an</strong>n es im H<strong>in</strong>blick auf <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

gepl<strong>an</strong>te Reparatur o<strong>der</strong> Restaurierung auch notwendig<br />

se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> technisches Aufmaß <strong>in</strong> den Maßstäben<br />

1:10, 1:5 o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Darstellung von Details auch<br />

1:2 bzw. 1:1 vorzunehmen. (s. Abb. 8)<br />

9. Fotografische und <strong>an</strong><strong>der</strong>e bildliche<br />

Erfassungen<br />

Die fotografische Erfassung dient <strong>der</strong> bildlichen Darstellung<br />

des Best<strong>an</strong>des zu <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m bestimmten Zeitpunkt.<br />

Dabei könne je nach <strong>der</strong> Gegebenheit folgende<br />

Situationen gezeigt werden (s. Abb. 9, 10):<br />

- Freiräume <strong>in</strong> unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten<br />

- Abfolge <strong>der</strong> Wahrnehmung differenzierter Raumstrukturen<br />

- Effekte <strong>der</strong> Licht- und Schattenwirkung zur zeitlich<br />

begrenzten Akzentuierung von Gestaltungselementen<br />

- Befunde, z. B. Ergebnisse gartenarchäologischer<br />

Grabungen und Sondierungen, Schäden <strong>an</strong> Bauwerken<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Vegetation<br />

- E<strong>in</strong>zelne Gestaltungselemente und Ausstattungsgegenstände<br />

sowie ihre E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das Gartendenkmal<br />

- Zust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Gestaltungselemente, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Vegetationsbestände,<br />

bauliche Anlagen, Freiflächen<br />

- Ver<strong>an</strong>schaulichung von Verän<strong>der</strong>ungen, z.B. Entwicklung<br />

von Vegetationsflächen, Querschnitte von<br />

Freiräumen<br />

- E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Gartendenkmals <strong>in</strong> die Umgebung<br />

– Ansicht von außen – sowie die Verb<strong>in</strong>dung zur<br />

Umgebung durch Sichtbezüge<br />

Luft- und Satellitenbil<strong>der</strong> bieten folgende zusätzliche<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> (s. Abb. 11):<br />

- Gesamt<strong>an</strong>sicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufsicht<br />

- Verteilung von Gehölzbeständen und Freiräumen<br />

- Bedeckungsgrad von Gehölzbeständen<br />

- Bei E<strong>in</strong>satz spezieller Filter vor <strong>der</strong> Kamera Kennzeichnung<br />

von Schäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vegetation und<br />

Kennzeichnung verdeckter Strukturen, wie z. B. Wegeverläufe,<br />

Beetflächen, verfüllte Gräben<br />

- Geländehöhen und Höhen von Bauwerken und Gehölzbeständen<br />

bei stereoskopischer Auswertung<br />

sich überlappen<strong>der</strong> Luftbil<strong>der</strong><br />

17


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Die Fotos werden aus Gründen <strong>der</strong> Haltbarkeit als<br />

Schwarz-Weiß-Abzüge auf Barytpapier und m<strong>in</strong>destens<br />

<strong>in</strong> den Formaten 10 x 15 o<strong>der</strong> 13 x 18 cm <strong>an</strong>gefertigt,<br />

mit archivbeständigem Klebstoff aufgeklebt<br />

und beschriftet. Alle St<strong>an</strong>dorte <strong>der</strong> terrestrischen Fotoaufnahmen<br />

müssen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m geson<strong>der</strong>ten Übersichtspl<strong>an</strong><br />

unter Angabe <strong>der</strong> Fotonummer bzw. –bezeichnung<br />

und des Bildausschnittes gekennzeichnet<br />

werden.<br />

18<br />

Freih<strong>an</strong>dzeichnungen, digitale Fotos und Filmaufnahmen<br />

können die fotografische Erfassung ergänzen,<br />

aber nicht ersetzen. Freih<strong>an</strong>dzeichnungen enthalten<br />

immer <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n subjektiven Blickw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

und s<strong>in</strong>d geeignet, bestimmte Aspekte <strong>der</strong> Gartengestaltung<br />

herauszuarbeiten und zu verdeutlichen.<br />

Filmaufnahmen bieten die Möglichkeit, Gartenraumfolgen<br />

<strong>in</strong> ihrer gepl<strong>an</strong>ten o<strong>der</strong> gegebenen Wahrnehmung<br />

durch den sich bewegenden Gartenbetrachter<br />

zu dokumentieren.<br />

Abb. 8 Beispiel <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Erfassung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Bauwerks (Treppe <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bibliothek - Ausschnitt) im Schlosspark Ste<strong>in</strong>höfel, L<strong>an</strong>dkreis<br />

O<strong>der</strong>-Spree, verformungsgetreues Aufmaß, Maßstab 1:50 (verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt)


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 9 Beispiel <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r fotografischen Erfassung aus dem Gutspark Petzow, L<strong>an</strong>dkreis Potsdam-Mittelmark, Darstellung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

durch Baumgruppen gerahmten Sicht vom Weg <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schmiede auf den Haussee und die Partie am Fischerhaus<br />

Abb. 10 Fotografische Erfassung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Parkarchitektur <strong>in</strong> den Gartenraum, Bibliothek im Schlosspark Ste<strong>in</strong>höfel,<br />

L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree<br />

19


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 11 Historisches Luftbild vom 10.04.1945 als Mittel <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> ursprünglichen Raumstruktur <strong>der</strong><br />

Gutspark<strong>an</strong>lage <strong>in</strong> Märkisch Wilmersdorf, L<strong>an</strong>dkreis Teltow-Fläm<strong>in</strong>g, ursprünglicher Maßstab ca. 1:3000, Darstellung<br />

vergrößert<br />

20


10. Darstellung von Geländeschnitten<br />

Ergänzend zum Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> können durch Geländeschnitte<br />

Beson<strong>der</strong>heiten des Reliefs sowie vorh<strong>an</strong>dene<br />

o<strong>der</strong> mögliche Sichtbeziehungen <strong>an</strong>schaulich<br />

gemacht werden. Dies bietet sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

größeren Höhenunterschieden im Relief, unterschiedlichen<br />

Vegetationshöhen sowie im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit baulichen Anlagen, wie Terrassen, Treppen,<br />

Mauern, Gebäuden usw. <strong>an</strong>.<br />

Alle Schnitte s<strong>in</strong>d maßstabsgerecht darzustellen. Die<br />

Lage <strong>der</strong> Geländeschnitte wird im Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> gekennzeichnet.<br />

(s. Abb. 3)<br />

Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

11. Darstellung gartenarchäologischer<br />

Befunde<br />

Zur Feststellung älterer, nicht sichtbarer Strukturen<br />

im Boden, wie z. B. Wege, Geländeprofile, Uferk<strong>an</strong>ten<br />

und -befestigungen, Fundamente o<strong>der</strong> Pfl<strong>an</strong>zflächen,<br />

können gartenarchäologische Prospektionen,<br />

wie Grabungen, Bodenwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dsmessungen,<br />

geomagnetische Messungen usw. vorgenommen<br />

werden. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Fall vorher mit den dafür<br />

fachlich zuständigen Denkmalbehörden abzustimmen<br />

und nach § 10 des Br<strong>an</strong>denburgischen<br />

Denkmalschutzgesetzes durch die Denkmalfachbehörde<br />

genehmigen zu lassen. Die Darstellung <strong>der</strong><br />

Abb. 12 Fotografische Darstellung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r gartenarchäologischen Prospektion zum Auff<strong>in</strong>den <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s früheren Wegverlaufs im Park<br />

S<strong>an</strong>ssouci, Rehgarten<br />

Abb. 13 Zeichnerische Darstellung <strong>der</strong> Befunde des Wegeschnitts im Park S<strong>an</strong>ssouci, Rehgarten, ursprünglicher Maßstab 1:20,<br />

Abbildung verkl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rt<br />

21


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

gartenarchäologischen Befunde erfolgt <strong>in</strong> folgenden<br />

Teilschritten:<br />

- Darstellung aller Prospektionen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m geson<strong>der</strong>ten<br />

Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong>. Die Prospektionen s<strong>in</strong>d exakt e<strong>in</strong>zumessen.<br />

Erfasst und dokumentiert werden auch<br />

die Prospektionen ohne Befund.<br />

- Detaillierte zeichnerische Darstellung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Befunde mit Angabe zum St<strong>an</strong>dort und Maßstab<br />

(s. Abb. 13)<br />

- Fotografische Erfassung (s. Abb. 12)<br />

- Beschreibung. Hierfür gelten die „Richtl<strong>in</strong>ien zur<br />

Grabungsdokumentation“ des BLDAM, Abt. Bodendenkmalpflege<br />

und Archäologisches L<strong>an</strong>desmuseum,<br />

vom 01.02.2002.<br />

12. Best<strong>an</strong>dsbeschreibung<br />

Ergänzend zur Pl<strong>an</strong>darstellung des Best<strong>an</strong>des sollten<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Beschreibung beson<strong>der</strong>e Merkmale e<strong>in</strong>zelner<br />

Gestaltungselemente, wie Material, Konstruktion und<br />

Beschaffenheit und das Zusammenwirken <strong>der</strong> Gestaltungselemente<br />

<strong>in</strong> unterschiedlich strukturierten<br />

Freiräumen sowie die Wahrnehmung <strong>der</strong> Raumabfolge<br />

dargestellt werden. Darüber h<strong>in</strong>aus eignen sich<br />

Beschreibungen zur Darstellung <strong>der</strong> Wirkungen <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Gestaltungselemente und Szenerien auf<br />

den Benutzer, die neben dem Ersche<strong>in</strong>ungsbild auch<br />

durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Reize, wie Geräusche, Gerüche, Lichtund<br />

Schattenspiel, Wärmestrahlung usw. hervorgerufen<br />

werden.<br />

Die Beschreibung sollte <strong>in</strong> möglichst kurzer Form mit<br />

charakteristischen Formulierungen erfolgen und im<br />

unmittelbaren Bezug zum Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> stehen.<br />

22<br />

13. Maßnahmebegleitende<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Wichtige Bauabschnitte während <strong>der</strong> Durchführung<br />

praktischer Arbeiten im Gartendenkmal s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> geeigneter<br />

Weise zu dokumentieren. Hierfür s<strong>in</strong>d die fotografische<br />

Erfassung, die Beschreibung und die Pl<strong>an</strong>darstellung<br />

bzw. Detailzeichnung zu wählen. Um das Ausmaß<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Verän<strong>der</strong>ung darzustellen ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Gegenüberstellung von fotografischen Aufnahmen<br />

des Ausg<strong>an</strong>gs- und des Endzust<strong>an</strong>des sowie ggf. verschiedener<br />

Zwischenschritte geeignet. Dabei müssen jeweils<br />

die gleichen St<strong>an</strong>dorte, Bildausschnitte und fotografischen<br />

Parameter (Brennweite) verwendet werden.<br />

(s. Abb. 14, 15)<br />

Befunde historischer Gartenstrukturen, die bisher verdeckt<br />

waren und während <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> praktischen<br />

Arbeiten sichtbar wurden, wie Wege- und Beete<strong>in</strong>fassungen,<br />

Fundamente usw., s<strong>in</strong>d genau e<strong>in</strong>zumessen<br />

und <strong>in</strong> den Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> zu übertragen. (s.<br />

auch Punkt 11)<br />

Nach Beendigung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Baumaßnahme o<strong>der</strong> Restaurierung<br />

im Gartendenkmal muss die verän<strong>der</strong>te Situation<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m neuen Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> sowie ggf. <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r fotografischen<br />

Erfassung als Abschlussdokumentation<br />

festgehalten werden. Da es während <strong>der</strong> Bauausführung<br />

fast immer zu Abweichungen gegenüber <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung<br />

kommt s<strong>in</strong>d die betroffenen Partien erneut e<strong>in</strong>zumessen.<br />

Ihre Darstellung erfolgt <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m die Gesamt<strong>an</strong>lage<br />

umfassenden vollständigen Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong>.<br />

Die während <strong>der</strong> Arbeiten am Gartendenkmal gewonnenen<br />

Erkenntnisse h<strong>in</strong>sichtlich des Best<strong>an</strong>des und s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

Entwicklung und ggf. die Analyseergebnisse werden<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Bericht zusammengefasst.


Baust<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>der</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />

Abb. 14 Ste<strong>in</strong>höfel, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Schlosspark, Quellfassung, Zust<strong>an</strong>d Juni 2002, Beispiel <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r fotografischen Darstellung<br />

<strong>der</strong> Situation vor dem Beg<strong>in</strong>n <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Baumaßnahme<br />

Abb. 15 Ste<strong>in</strong>höfel, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Schlosspark, Quellfassung, Zust<strong>an</strong>d Juli 2004, Beispiel <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r fotografischen Darstellung<br />

<strong>der</strong> gleichen Situation wie <strong>in</strong> Abb. 10 nach Beendigung <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

23


Anh<strong>an</strong>g<br />

Abbildungsnachweis<br />

Abb. 1<br />

Gutspark Garz, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, Pl<strong>an</strong>ung<br />

zur Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung, Lagepl<strong>an</strong> im Maßstab<br />

1:5000, Dipl.-Ing. Anke Matthesius, August 2003<br />

Abb. 2<br />

Gutspark Gollwitz, Stadt Br<strong>an</strong>denburg, <strong>Gartendenkmalpflege</strong>rische<br />

Studie, Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> im Maßstab<br />

1:500, Bodo Schubert, Oktober 1998<br />

Abb. 3<br />

Gutspark Garz, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, Pl<strong>an</strong>ung<br />

zur Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung, Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> im Maßstab<br />

1:500, Dipl.-Ing. Anke Matthesius, August 2003<br />

Abb. 4<br />

Gutspark Garz, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, Pl<strong>an</strong>ung<br />

zur Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung, Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> im Maßstab<br />

1:500, Pl<strong>an</strong>ausschnitt, Dipl.-Ing. Anke Matthesius, August<br />

2003<br />

Abb. 5<br />

Gutspark Garz, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, Pl<strong>an</strong>ung<br />

zur Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>st<strong>an</strong>dsetzung, Best<strong>an</strong>dspl<strong>an</strong> im Maßstab<br />

1:500, Legende, Dipl.-Ing. Anke Matthesius, August 2003<br />

Abb. 6<br />

Gutspark Garz, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, Diplomarbeit,<br />

Anlagegenetische Karte (Zeitschichtenpl<strong>an</strong>)<br />

im Maßstab 1:500, Anke Matthesius, 2002/<br />

2003, veröffentlicht <strong>in</strong>: Anke Matthesius, Gutspark<br />

Garz. Beitrag zur Anlageforschung, Best<strong>an</strong>ds<strong>an</strong>alyse<br />

und Beurteilung, Denkmalpflegerische Zielvorstellung,<br />

Materialien zur Geschichte <strong>der</strong> Gartenkunst, Bd. 8,<br />

Berl<strong>in</strong> (TU) 2005<br />

Abb. 7<br />

Tempelgarten, L<strong>an</strong>dkreis Ostprignitz-Rupp<strong>in</strong>, <strong>Gartendenkmalpflege</strong>rische<br />

Zielstellung, Best<strong>an</strong>ds- und Gehölzpl<strong>an</strong><br />

im Maßstab 1.250, Dipl.-Ing. Anja Brückner<br />

Bodo Schubert, November 2002<br />

Abb. 8<br />

Ste<strong>in</strong>höfel, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Schlosspark, Treppe<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Bibliothek (Ausschnitt), Beispiel <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Erfas-<br />

24<br />

sung <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Bauwerks im Park, verformungsgetreues<br />

Aufmaß, Maßstab 1:50, Architekturbüro Kühn-von<br />

Kaehne & L<strong>an</strong>ge, Bearbeiter Schum<strong>an</strong>n, 1992<br />

Abb. 9<br />

Gutspark Petzow, L<strong>an</strong>dkreis Potsdam-Mittelmark,<br />

Darstellung <strong>der</strong> durch Baumgruppen gerahmten<br />

Sicht vom Weg <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schmiede auf den Haussee<br />

und die Partie am Fischerhaus, BLDAM, Abt. Denkmalpflege,<br />

Referat <strong>Gartendenkmalpflege</strong>, Volkm<strong>an</strong>n,<br />

2005<br />

Abb. 10<br />

Ste<strong>in</strong>höfel, Schlosspark, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Bibliothek<br />

am Schlossteich, BLDAM, Abt. Denkmalpflege,<br />

Referat <strong>Gartendenkmalpflege</strong>, Volkm<strong>an</strong>n, 2004<br />

Abb. 11<br />

Gutspark<strong>an</strong>lage <strong>in</strong> Märkisch Wilmersdorf, L<strong>an</strong>dkreis<br />

Teltow-Fläm<strong>in</strong>g Luftbild vom 10.04.1945 Maßstab ca.<br />

1:3000, L<strong>an</strong>desvermessung und Geobasis<strong>in</strong>formation<br />

Br<strong>an</strong>denburg, Film-Nr. 153, Bild-Nr. 3341, GB 73/05<br />

Abb. 12<br />

Park S<strong>an</strong>ssouci, Parkrevier 1, <strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> Befunde<br />

während <strong>der</strong> Wegebauarbeiten im Bereich Sonnenlaube,<br />

Wegeschnitt 2, Fotodokumentation, Stiftung<br />

Preußische Schlösser und Gärten Berl<strong>in</strong>-Br<strong>an</strong>denburg,<br />

Gartendirektion, September 2002<br />

Abb. 13<br />

Park S<strong>an</strong>ssouci, Parkrevier 1, <strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> Befunde<br />

während <strong>der</strong> Wegebauarbeiten im Bereich<br />

Sonnenlaube, Wegeschnitt 2, zeichnerische Darstellung<br />

M 1:20, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten<br />

Berl<strong>in</strong>-Br<strong>an</strong>denburg, Gartendirektion, September<br />

2002<br />

Abb. 14<br />

Ste<strong>in</strong>höfel, Schlosspark, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Quellfassung,<br />

BLDAM, Abt. Denkmalpflege, Referat <strong>Gartendenkmalpflege</strong>,<br />

Volkm<strong>an</strong>n, 2002<br />

Abb. 15<br />

Ste<strong>in</strong>höfel, Schlosspark, L<strong>an</strong>dkreis O<strong>der</strong>-Spree, Quellfassung,<br />

BLDAM, Abt. Denkmalpflege, Referat <strong>Gartendenkmalpflege</strong>,<br />

Volkm<strong>an</strong>n, 2004


Michael Imhof Verlag<br />

ISBN 3-86568-107-7

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