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Referat Monika Clalüna - Die Informationsstelle für Ausländerinnen

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werden. Eine Integrationsvereinbarung darf auch nicht „einseitig“ sein,<br />

den zu Integrierenden muss auch eine Zukunftsperspektive geboten werden.<br />

Zu bedenken ist sicherlich auch, dass damit leicht eine Ungleichbehandlung<br />

von verschiedenen „Kategorien“ von AusländerInnen entsteht, denn<br />

mit EU-Bürgern und EU-Bürgerinnen kann gar keine Vereinbarung getroffen<br />

werden, es würde der Personenfreizügigkeit widersprechen.<br />

2. 5 <strong>Die</strong> Situation der Lehrenden im Integrationsbereich<br />

Da mit dem neuen Ausländergesetz Integration quasi zur „Staatsaufgabe“<br />

erhoben wird, möchte ich schliesslich nochmals auf die Situation der Lehrenden<br />

eingehen, der Personen, die diese wichtige Aufgabe nun im<br />

Sprachbereich erfüllen sollen. Ihre Rahmenbedingungen sind oft nicht gut,<br />

sie haben meist keine festen Stellen, die Bezahlung ist bescheiden, sie<br />

haben nur sehr selten ordentliche Sozialleistungen, z. B. Beiträge an die 2.<br />

Säule und in ihrem Beruf wenig Perspektiven. Auch sind ihre Aus- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten immer noch total ungenügend.<br />

Sie halten ihre Kurse im allgemeinen mit viel Engagement und Eigeninitiative,<br />

denn es fehlt an fertigen Materialien. Sie gehen auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Teilnehmenden ein und tun ihr Möglichstes, ihnen das Leben im<br />

„neuen Land“ zu erklären und zu erleichtern. Mit ihrem teilnehmerorientierten<br />

Sprachunterricht leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Integration<br />

ihrer Lernenden. Sie tragen aber nicht die Verantwortung <strong>für</strong> die gesamte<br />

„Integrationsarbeit“ und insbesondere darf das Sprachenlernen nicht zur<br />

Prüfungsvorbereitung werden. <strong>Die</strong> Lehrenden dürfen auch nicht <strong>für</strong> Tests<br />

und zur Beurteilungen ihrer Teilnehmenden eingesetzt werden, wenn dies<br />

Konsequenzen im Aufenthaltsrecht hat. Denn der „doppelte“ Status des<br />

Lehrenden und Prüfenden belastet das Vertrauensverhältnis zwischen Lernenden<br />

und Lehrenden, das <strong>für</strong> einen erfolgreichen Unterricht unabdingbar<br />

ist. Er bringt die Unterrichtenden in einen Gewissenskonflikt, der es<br />

<strong>für</strong> sie nicht leicht macht, ihrer anspruchsvolle Aufgabe gerecht zu werden.<br />

Informationen zum Thema:<br />

www.spracheundintegration.info<br />

www.sprachenrechte.at<br />

www.daz-didaktik.de<br />

http://www.goethe.de/lhr/prj/daz/pro/Rahmencurriculum_online_final_Ve<br />

rsion5.pdf (Rahmencurriculum)<br />

www.eu-milestone.de (European Language Portfolio for Migrants)<br />

www.coe.int/lang/fr (Seite des Europarats)<br />

<strong>Monika</strong> <strong>Clalüna</strong><br />

Dozentin DaF, Dozentin in der Weiterbildungen DaF/DaZ, freie Lehrbuchautorin.<br />

Alt-Grossrätin Kanton Luzern, Mitglied der Verfassungskommission<br />

Kanton Luzern.<br />

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