Routenbeschreibung - Wirtschaftsförderung Kreis Soest - Tourismus
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Wegbeschreibung der Radroute des Monats Juli 2011<br />
Thema: Welver / Landwirtschaftsroute<br />
Start und Ziel für Welver: Wanderparkplatz Kirchwelver<br />
Länge der Strecke: ca. 30 km<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht, familienfreundlich<br />
Streckenführung: Welver-Kirchwelver, Recklingsen, Borgeln,<br />
Schwefe, Merklingsen, Ehningsen, Flerke,<br />
Scheidingen, Illingen<br />
Streckenbeschaffenheit: asphaltierte Wege / Wirtschaftswege<br />
Beschilderung: die Route ist die gelb ausgewiesene 30 km Route<br />
<strong>Routenbeschreibung</strong>:<br />
Vom Wander-Parkplatz fahren wir in den Denkmalbereich Kirchwelvers Richtung Kirchen /<br />
Friedhof.<br />
Kirchwelver<br />
Gaststätte<br />
Klostercafé Kulinarius<br />
Klosterhof 12<br />
59514 Welver<br />
Tel.: 0 23 84 / 94 17 63<br />
Kirchweg<br />
Die Bezeichnung "Kirchwelver" ist tatsächlich erst im 19. Jahrhundert entstanden. Als<br />
nämlich 1850 die Eisenbahnlinie Hamm-<strong>Soest</strong> und 26 Jahre später die Strecke Dortmund-<br />
<strong>Soest</strong> in Betrieb genommen wurden, nannte sich die politische Gemeinde des Kirchdorfs nun<br />
"Kirchwelver", um sich deutlicher vom "Bahnhof Welver" zu unterscheiden, dessen<br />
Gesamtbereich zu Meyerich gehörte.
Heimathaus Welver<br />
Das 1711 erbaute Back- und Brauhaus des ehemaligen Klosters dient heute dem Heimatverein<br />
als Heimathaus. Die heimatkundliche Sammlung in dem historischen Gebäude ist<br />
Anziehungspunkt für viele Besucher geworden.<br />
Das Dörfchen, an der nordöstlichen Spitze des Zentralorts gelegen, ist vom größten<br />
zusammenhängenden Waldgebiet der <strong>Soest</strong>er Börde umgeben.<br />
Wir fahren weiter entlang des Staatsforstes Richtung Recklingsen.<br />
Recklingsen<br />
Femlinde<br />
Recklingsen<br />
Nach wie vor prägt die Landwirtschaft das Bild des Dorfes, obwohl sich die Anzahl der Höfe,<br />
insbesondere der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe, drastisch reduziert hat.<br />
Recklingsen fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und bietet Gelegenheit zur Erholung<br />
durch den nahe gelegenen Staatsforst und seine Wirtschaftswege.<br />
Zur Rast laden diverse Ruhebänke am Wegesrand. Auch der Hof Vedder lädt zur Ruhepause<br />
ein. Erfrischen Sie sich mit einem leckeren Bauernhofeis. Der Weg führt uns zum Ortsteil<br />
Borgeln.<br />
Borgeln<br />
Evangelische Kirche zu Borgeln
Borgeln hat 1069 Einwohner und erstreckt sich über eine Fläche von 666 ha. Es umfasst<br />
neben dem Kerndorf die Borgeler Linde, die Gehöftegruppe Fahnen, das Gut Broel und die<br />
Höfe "Am Kotten". Die erste urkundliche Erwähnung von Borgeln reicht in das Jahr 1166<br />
zurück, als der Ritter Helwicus von Holthausen einen Wald, Broil genannt, bei Burgelon<br />
kaufte. Der Name Burgelon enthält die Bestandteile "Burg" und "Loh". Das Wort "Loh"<br />
bedeutet Waldlichtung und Burg weist hin auf das Geschlecht der Ritter von Borgeln und ihr<br />
festes Haus. Von 1261 bis 1466 lebten Ritter auf dem Wortmannshof, dem Schwollenhof,<br />
dem Bertelshof und dem Bertelskotten.<br />
Der Kirchturm der romanischen, aus Grünsandstein erbauten Kirche, geht auf das Jahr 1050<br />
zurück. Der Turm ist nach Senator Schwarz das älteste sakrale Bauwerk der <strong>Soest</strong>er Börde.<br />
Der Rest der Kreuzschiffbasilika wurde erst in der Zeit von 1150-1180 fertig gestellt. 1712<br />
erfolgte ein Umbau zur heutigen Hallenkirche. Heute ist die Kirche Mittelpunkt des<br />
evangelischen Kirchspiels Borgeln, zu dem die umliegenden Dörfer gehören.<br />
Wir fahren weiter Richtung Schwefe<br />
Schwefe<br />
St. Severin Kirche<br />
Die St. Severin-Kirche beherrscht nicht nur den Ort am Ufer des Amperbaches, sie ist<br />
gleichzeitig für eine Reihe weiterer Dörfer Mittelpunkt. Auch die evangelischen Christen aus<br />
Merklingsen, Einecke, Ehningsen, Eineckerholsen, Enkesen und Paradiese gehören zum<br />
Kirchspiel Schwefe. Drei kleine Bäche durchfließen die Dorfflur. Durch das Dorf selbst<br />
nimmt der Amperbach seinen Lauf, der, wie der Name schon sagt, aus dem Nachbarort<br />
Ampen kommt, wo er seine Quelle im so genannten “Spring” hat. Bei dem Hofe Jasper<br />
vereinigt er sich mit dem Blöggebach, der auf seinem Lauf die östliche Dorfgrenze bildet. Der<br />
Blöggebach entspringt im Teich der Mühle Behrens in Ampen. Während der Sommerzeit ist<br />
der Teich gewöhnlich trocken, die Blögge führt aber trotzdem Wasser. Sie bekommt noch<br />
Zufluss von Quellen in der Jakobifeldmark. Vereint fließen beide Bäche nach dem<br />
Zusammenfluss nordwärts in den <strong>Soest</strong>bach, der in Ost-Westgrenze fließt und die Nordgrenze<br />
von Schwefe bildet. Der dritte kleine Bach, der seine Wasser nach Schwefe führt, ist der<br />
“Enkerbach”, der in Schwefe die “Schmiergosse”genannt wird. Sein Name ist wohl darauf<br />
zurückzuführen, dass er den größten Teil des Jahres nur ein kleines, schmutziges Rinnsal ist.
Der Weg führt uns weiter nach Merklingsen<br />
Merklingsen<br />
Hofanlage<br />
Das Dorf liegt in einer flachen Senke, umgeben von leicht welligem Gelände. Der Übergang<br />
zur offenen Landschaft erfolgt abrupt, Wirtschaftsflächen sind bis an die Bebauung<br />
herangeführt. Im Umfeld des Dorfes auf den flachen Erhebungen befinden sich die<br />
Windkraftanlagen, für dessen Ausgleich wurden in der Feldflur ca. 4,5 ha Land in Anspruch<br />
genommen.<br />
Merklingsen weist ähnlich, wie auch Eineckerholsen, alle Gestaltungselemente auf, die eine<br />
dorfgerechte Durchgrünung ausmachen. Gräben, Saumstreifen, ortsbildprägende Hofbäume,<br />
alte Eichenbestände, Platanen, Trauerweiden, aber auch Obstwiesenbestände im Dorf,<br />
Hofteiche mit Biotop-Qualität, Trockenmauern etc. sind hierfür ein deutliches Indiz.<br />
Insgesamt weist Merklingsen eine gute Grünstruktur auf.<br />
Wir gelangen bei Weiterfahrt zum Ortsteil Ehningsen,<br />
Ehningsen<br />
Sehr positiv sind die überwiegend vorzufindenden besplitteten Hofflächen und die wenigen<br />
Asphaltflächen. Bestehende Nadelhölzer auf der Hofstelle Pieper wurden inzwischen durch<br />
zahlreiche Obstbaum-Anpflanzungen ersetzt. Das unbenannte Gewässer im Norden des<br />
Dorfes hat eine sehr naturnahe Begrünung. Von der Dorfgemeinschaft wurden sehr viele<br />
Heckenpflanzungen vorgenommen, die sich hervorragend als Unterschlupf für viele<br />
Kleintiere eignen. Ferner wurde eine Neuaufforstung von 2,5 ha zur Ergänzung eines 15 ha<br />
großen Bestandes vorgenommen. Ehningsen ist von landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
umgeben; zwischen den Feldern befinden sich teilweise Hecken und Feldgehölze. Prägender<br />
Einzelbaumbestand befindet sich an den Hofstellen und die vorhandenen und neu angelegten<br />
Teiche sind naturbelassen. Für die auf Ehningser und Merklingser Gebiet befindlichen<br />
Windkraftanlagen wurden Ausgleichsflächen in der Feldflur durch Aufforstung von<br />
Obstbäumen und die Errichtung von Weideflächen angelegt.
Besuchen Sie den Hofladen Rüsse-Markhoff in Ehningsen und decken sich ein mit<br />
kulinarischen Köstlichkeiten aus der <strong>Soest</strong>er Börde.<br />
Der Weg führt uns weiter zum Ortsteil Flerke<br />
Flerke<br />
Ortsname<br />
Nach den ältesten schriftlichen Erwähnungen, nämlich 1220 Vlerike und 1251 Flerike, kann<br />
man den Namen wie folgt deuten:<br />
• Vled = Flieder, rike = reich, also fliederreich, mhd.<br />
• vlat, fläke = Schönheit, Zierlichkeit, Sauberkeit, mhd.<br />
• fläge, flege = ansehnlich, gut genährt, westf.<br />
Freistuhl<br />
Geschichte<br />
Nach archäologischen Funden in der näheren Umgebung ist eine Besiedlung der Region mit<br />
sesshaften Menschen schon am Ende der mittleren und während der jüngeren Steinzeit belegt.<br />
Für die Zeitenwende bezeugen römische Quellen die Besiedlung des Raumes mit<br />
germanischen Völkern. Flerke wird in den westfälischen Urkundsbüchern Nr. 3 und 7<br />
erstmals schriftlich genannt. 1220 wird beurkundet, dass dem Diederich de Vlerike ein Hof<br />
nebst Ackerland in Erbpacht gegeben wurde. Aus dem Jahre 1283 ist eine Urkunde des<br />
Klosters Paradise. Sie behandelt eine Grundstücksübertragung welche vor dem Freigericht in<br />
Flerike verhandelt wurde. Im "Heimatbuch der Gemeinde Flerke" sind urkundliche<br />
Nennungen Flerkes durch die Jahrhunderte bis zur Neuzeit aufgelistet. Sie belegen die<br />
durchgehende Besiedlung und eine gewisse Bedeutung durch das Vorhandenseins des<br />
"Freistuhls" im 12. und 13. Jahrhundert. Stuhlherren waren die Grafen von Rüdenberg und<br />
danach die Stadt <strong>Soest</strong>.
Wir erreichen nunmehr den zweitgrößten Ortsteil der Großgemeinde<br />
Scheidingen<br />
Schon seit dem 11. Jahrhundert, also längst vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung,<br />
gehörte Scheidingen zum Gogericht Werl. Später dann zum alten Herzogtum Westfalen und<br />
zum kurkölnischen Amt Werl. Die Zollbaumbrücke war die politische und konfessionelle<br />
Landesgrenze zwischen Kurköln (rk) und der Grafschaft Mark/<strong>Soest</strong>er Börde (ev).<br />
Das Haus Scheidingen<br />
Das adelige Geschlecht der von Schedingen führte in Silber einen gold- und<br />
schwarzgeschachten Schrägbalken. Die erste urkundliche Erwähnung des Antonius von<br />
Schedingen findet sich 1233, er wird als Ritter im Gefolge der Grafen von Arnsberg genannt.<br />
Das Scheidinger Geschlecht ist um 1450 ausgestorben und das Haus Scheidingen verkauft<br />
worden.<br />
Das Haus Aul<br />
Die Besitzer-Familie des Hauses (von der Berswordt) führte im Wappen einen goldenen Eber<br />
auf rotem Grund. Haus Aul wurde 1840/41 von den Freiherren von Fürstenberg zu Schloss<br />
Herdringen erworben. Sie besaßen es kurzzeitig verkauften es aber wieder.<br />
Das Haus Wasserhausen<br />
Die Besitzer-Familie des Hauses Wasserhausen (von Lilien) führte drei schwarze Lilien auf<br />
silbernem Grund im Wappen.<br />
Alle Wappen sind gleich wichtig. Allgemein ist das Wappen des Hause Schedingen am<br />
bekanntesten und wird daher auch als Wappen für Scheidingen benutzt.<br />
Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul<br />
Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul (Scheidinger Straße 2) mit ihren bunten<br />
Kirchenfenstern. Aber auch alte Hofanlagen und Fachwerkhäuser erfreuen jedes Auge und<br />
vermittelt einen idyllischen Eindruck.<br />
Zwischen dem Salzbach und dem Bewerbach an der nordwestlichen Grenze des <strong>Kreis</strong>es <strong>Soest</strong><br />
liegt das Dorf
Illingen<br />
Salzbach<br />
Erstmals erwähnt und urkundlich nachgewiesen wird Illingen 1289. "Haus Illingen", früher<br />
eine Wasserburg und heute im Privatbesitz, zählt zu den ältesten Besitzungen. Der Name<br />
Illingen soll von Illinghusen und später von Illing abgeleitet sein.<br />
Bei den Flurnamen von Illingen erscheint häufig der Begriff Kamp (Kuhkamp, Viets Kamp,<br />
Auf dem langen Kamp, Dornkamp, Erlkamp, Kreuzkampe etc.). Da Kamp, so viel wie Weide<br />
bedeutet, ist anzunehmen, dass in Illingen viele Kühe und andere Tiere gehalten wurden.<br />
Einen besonderen Stellenwert nahm immer die Landwirtschaft ein. Jede Familie besaß Land.<br />
Wer nicht ausschließlich von der Landwirtschaft lebte, bewirtschaftete einige Morgen als<br />
Nebenerwerb. Viele Männer waren bei der Eisenbahn beschäftigt.<br />
Die ca. 30 km lange Landwirtschaftsroute endet am Ausgangspunkt in Kirchwelver.