Download - Wolfgang Waldner
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VWL-Professoren käuflich, vor allem die Lehren der Professoren, die dem Markt in jeder<br />
Beziehung den Vorzug geben vor jeder “Anmaßung von Wissen” (Hayek).<br />
Der wichtigste Grund für die These vom Kapitalmangel in Ökonomien ist aber die<br />
krisenverschärfende Wirkung der daraus abgeleiteten Forderungen nach Konsumverzicht.<br />
Angeblich würde jeder Konsumverzicht zu höheren Investitionen und mehr Arbeitsplätzen<br />
führen, was die Professoren mit ihrer gewohnten Zirkelschlussmethode zu belegen<br />
versuchen. Diese Zirkelschlüsse erfolgen etwa so:<br />
Jedes Volkseinkommen, das nicht konsumiert, sondern gespart wird, erhöhe den<br />
Kapitalstock und damit die Grenzproduktivität der Arbeit. Nun könnten die<br />
Unternehmer höhere Löhne zahlen oder mehr Arbeiter einstellen. Konsumverzicht<br />
und verstärktes Sparen wäre daher im höchsten Eigeninteresse der Arbeiter. Der<br />
notwendige Konsumverzicht werde am wirksamsten durch die Erhöhung der Profite<br />
erreicht, mit denen die Unternehmer dann investieren und zusätzliche Arbeitsplätze<br />
schaffen.<br />
So etwa lautet in Kurzfassung der ganze korrupte Unsinn der VWL speziell in den Zeiten der<br />
Wirtschaftskrise. Statt eine höhere Auslastung durch mehr Konsumnachfrage und damit die<br />
Erhaltung der Arbeitsplätze zu unterstützen, fordert die VWL Konsumverzicht und damit<br />
eine krisenverschärfende Politik der fortgesetzten Kapitalvernichtung durch<br />
Unterauslastung, also das ebenso beliebte wie berüchtigte Kaputtsparen der Ökonomie.<br />
Haben Sie die zirkuläre Argumentation bemerkt? Meist sind diese Argumente dem Publikum<br />
schon so geläufig, dass sie gar nicht mehr hinterfragt werden.<br />
Weil das Volkseinkommen aus Konsum und Investition besteht, ist selbstverständlich per<br />
Definition der Teil des Volkseinkommens, der nicht konsumiert wird, eine Investition; und<br />
zwar sogar eine Nettoinvestition, die das gesamte Produktionspotential gesteigert hat.<br />
Andernfalls, wenn es keine Nettoinvestition gewesen wäre, hätte die Investition nicht zum<br />
Volkseinkommen gezählt.<br />
Was nicht Konsum ist, kann definitionsgemäß nur eine Investition sein, so wie alle<br />
Menschen, die nicht Männer sind, Frauen sein müssen; woraus VWL-Professoren vermutlich<br />
die Lehre ziehen würden, dass weniger Männer zu mehr Frauen führen, genau wie der<br />
Konsumverzicht zu mehr Investitionen. Hier wird einfach mit einem Trick bei den Studenten<br />
der VWL oder dem Publikum der Trugschluss erzeugt, dass jeder Konsumverzicht<br />
tatsächlich steigende Nettoinvestitionen bewirke und damit ein Kapitalmangel behoben<br />
würde, was sodann über eine steigende Grenzproduktivität der Arbeit höhere Löhne oder<br />
mehr Arbeitsplätze erlaube.<br />
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