Download - Wolfgang Waldner
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Das im VWL-Modellbau gezielt übersehene Geld sorgt für ein sich immer selbst<br />
verstärkendes Ungleichgewicht. Eine Inflation verstärkt die Güternachfrage und damit<br />
wieder die Inflation, weil das Halten von Geld bei steigenden Preisen einen realen Verlust<br />
bedeutet. Bei einer Deflation werden Käufe eingeschränkt, um lieber das in seiner Kaufkraft<br />
steigende Geld zu halten, wodurch die Preise immer mehr sinken müssen. Nur die<br />
Geldpolitik kann mit niedrigen oder hohen Zinsen und mit Defiziten oder Überschüssen des<br />
Staates gezielt gegen die Marktkräfte ein Gleichgewicht herstellen und Produktion und<br />
Auslastung der Ökonomie in einem optimalen Bereich halten.<br />
Besonders die immer wieder von den VWL-Professoren geforderte Senkung der Löhne bei<br />
Krise und Arbeitslosigkeit würde eine eingetretene Absatzkrise mit sinkenden Preisen und<br />
weiter sinkender Nachfrage prozyklisch verschärfen.<br />
In Modellen mit einem Modellgeld, das lediglich als Tauschmittel dient und nicht zu<br />
Geldvermögensbildung und Verschuldung, kann die ökonomische Realität grundsätzlich nur<br />
falsch dargestellt sein. Denn die Schulden und die Geldvermögen sind der Grund für<br />
eine im inflationären Boom immer weiter steigende oder in der deflationären<br />
Depression immer mehr sinkende Nachfrage und damit für das sich durch die<br />
ungehinderten Marktkräfte verstärkende Ungleichgewicht. Konjunkturzyklen und<br />
Krisen haben in der Regel monetäre Ursachen!<br />
Die realen Märkte finden von selber nicht in ein Gleichgewicht, sondern entfernen<br />
sich immer mehr davon!<br />
Das Wunder vom Ungleichgewicht auf dem Gütermarkt bei<br />
Klassikern und Neoklassikern<br />
Da für die Klassik und die Neoklassik das Say'sche Theorem gelten soll, müsste auf dem<br />
Gütermarkt an jeder Stelle immer ein Gleichgewicht von Güterangebot und Güternachfrage<br />
herrschen. Denn jedes Angebot schaffe sich seine Nachfrage und es gäbe ja auch gar keine<br />
unbeschäftigten Arbeiter als Folge einer nicht ausreichenden Produktion und kein<br />
ungenutztes Kapital wegen des immerwährenden Kapitalmangels, mit denen diese<br />
Produktion ausgeweitet und auf der Y-Achse in ein Gleichgewicht gebracht werden könnte.<br />
Die Faktormärkte für Kapital und Arbeit sind nach der Neoklassik durch den<br />
Preismechanismus immer im Gleichgewicht und dann muss es auch der Gütermarkt sein,<br />
der Geldmarkt existiert getrennt davon nur für die Preise und hat auf den Gütermarkt<br />
keinen Einfluss.<br />
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