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Wider das Vergessen<br />
Eine der letzten Überlebenden<br />
„Ein lauer Wind umspielt das hektische<br />
Geschehen auf den Straßen. Bunte Blätter<br />
schmücken die Bäume der Parkanlage. Der<br />
Ententeich erwacht aus der Winterstarre und<br />
sorgt für ein behagliches Gefühl von Ruhe und<br />
Ausgeglichenheit. Es ist Frühling und die Sonne<br />
lacht über der Hauptstadt.<br />
Hier am Rudolph-Wilde-Park in <strong>Berlin</strong>-<br />
Schöneberg beginnen Mensch und Natur im<br />
Gleichklang aufzublühen. <strong>Das</strong> laute Hämmern<br />
und Schlagen der Straßenbauarbeiter wird von<br />
den Bäumen und Sträuchern förmlich eingesogen.<br />
Während einige noch mit Schal und Mütze<br />
den frischen Temperaturen Tribut zollen, wagen<br />
sich viele bereits in die zahlreichen Straßencafés.<br />
Es ist eine Momentaufnahme, die unser freies,<br />
selbstbestimmtes Leben im Frühjahr <strong>2013</strong> symbolisiert.<br />
Knapp 70 Jahre nach dem II. Weltkrieg<br />
ist es auch ein Leben der Selbstverständlichkeiten.<br />
Angefangen von Schal und Mütze gegen<br />
die Kälte, bis hin zu dem Café gegen Hunger<br />
und Durst. Nur wenige Menschen können<br />
wohl vollkommen von sich behaupten, dass sie<br />
diese Privilegien auch als solche wahrnehmen.<br />
Eine davon ist Frau Ursula Vorwerk, geboren am<br />
10.06.19<strong>24</strong> in eben diesem <strong>Berlin</strong>-Schöneberg.<br />
Sie hat jeden einzelnen Sonnenstrahl zu<br />
schätzen gelernt, denn wie kaum eine Zweite<br />
kennt sie die unendlich dunklen Schatten, die<br />
damit geworfen werden können. Bei dem Versuch<br />
Licht in diese Dunkelheit zu bringen wird<br />
man mit menschlichen Abgründen konfrontiert,<br />
die fern jeder Realität zu sein scheinen.<br />
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