Mathematischer und Naturwissenschaftlicher Unterricht Heft 1/2009 ...
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<strong>Mathematischer</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturwissenschaftlicher</strong> <strong>Unterricht</strong><br />
<strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong> (62. Jg.)<br />
MNU-Standpunkt<br />
Arnold a Campo MNU feiert ein Jubiläum - feiern Sie mit!<br />
Aus Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Doris Elster <strong>Naturwissenschaftlicher</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>und</strong> Beruf<br />
Schulpraxis<br />
Carsten Stoeter, Klaus Wohlrabe Vergessene Längen<br />
Manfred Engel Eine gestufte Wiederholung von quadratischen Gleichungen<br />
Dieter Götzl Fibonacci - <strong>und</strong> ein wenig mehr<br />
Heinz Schmidkunz, Inge Frigge-<br />
Hagemann<br />
Die interessanten Reaktionen mit Calciumnitrat<br />
Arnold Zenkert Die stereografische Rechenscheibe<br />
H. Joachim Schlichting Alltägliche Lichtbahnen mit interessanten 3D-Effekten<br />
Dirk Krüger Bezaubernde Biologie<br />
Zur Diskussion gestellt<br />
Elke Sumfleth, Nina Nicolai Kooperative Hausaufgaben im Chemieunterricht<br />
Hans Jürgen Schack Lage der Umkehrpunkte bei den Parallelkurven von Parabeln<br />
Diskussion <strong>und</strong> Kritik<br />
Aktuelles aus dem Förderverein<br />
- Expertentagung von MNU <strong>und</strong> VDI<br />
- Erinnerung an Wolfgang Ruth<br />
- Reisestiftung Deutsches Museum München<br />
Informationen/Tagungen<br />
- Eine astronomische Studienreise<br />
- Astronomische Bildung<br />
- Einstellung <strong>und</strong> Wissen zu Evolution <strong>und</strong> Wissenschaft in Europa<br />
- Heinrich Winters Kanon zum Geometrieunterricht <strong>und</strong> der heutige Geometrieunterricht<br />
- MatheKoffer im Einsatz<br />
- Mathematik vernetzen<br />
- Siegerehrung<br />
Besprechungen<br />
- Zeitschriften Biologie<br />
- Bücher<br />
1
Abstracts <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Aus Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft Schulpraxis<br />
<strong>Naturwissenschaftlicher</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>und</strong> Beruf<br />
Doris Elster, doris.elster@univie.ac.at<br />
In der gymnasialen Oberstufe werden<br />
naturwissenschaftliche Leistungskurse zunehmend<br />
abgewählt. Auswirkungen auf die Wahl<br />
naturwissenschaftlicher Studien <strong>und</strong> Berufe sind zu<br />
befürchten. In dieser Studie wird deshalb erhoben, welche<br />
Einstellungsausprägungen bezogen auf den<br />
naturwissenschaftlichen Schulunterricht <strong>und</strong> die Berufswahl<br />
am Ende der Sek<strong>und</strong>arstufe I vorliegen. Die Erhebung<br />
wurde unter Beteiligung von 1247 Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schülern in jeweils 26 Klassen in Deutschland <strong>und</strong><br />
Österreich im Rahmen der internationalen Vergleichsstudie<br />
ROSE (The Relevance of Science Education) durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse belegen, dass die Jugendlichen den<br />
naturwissenschaftlichen <strong>Unterricht</strong> zwar interessant <strong>und</strong><br />
durchaus relevant für ihr Leben erachten, dass aber<br />
dennoch ihre Bereitschaft, einen naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Beruf zu ergreifen, gering ist. Bezüglich ihrer<br />
allgemeinen Berufsorientierung lassen sich<br />
faktorenanalytisch sechs unterschiedliche Einstellungen<br />
identifizieren (sozial-, kreativ-, leitungs-, handwerklich-,<br />
natur- <strong>und</strong> erlebnisorientiert). Von diesen Ergebnissen<br />
ausgehend werden Impulse für den <strong>Unterricht</strong> abgeleitet.<br />
Eine gestufte Wiederholung von quadratischen<br />
Gleichungen<br />
Manfred Engel, manfred.engel.rotenburg@t-online.de<br />
2<br />
Vergessene Längen<br />
Carsten Stoeter, carsten.stoeter@t-online.de,<br />
Klaus Wohlrabe<br />
Von einem Punkt der gleichmäßig in n Teile unterteilten<br />
Peripherie des Einheitskreises ziehe man die n-1 Sehnen<br />
nach den anderen n-1 Teilungspunkten. Dann gelten die<br />
Sätze: Die Summe der Quadrate der Sehnenlängen ist 2n<br />
<strong>und</strong> das Produkt der Sehnenlängen ist n.<br />
MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 4 MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 10<br />
Auch im Zeitalter der CAS-Rechner wird den Schülern der<br />
eigenständige Umgang mit quadratischen Gleichungen nicht<br />
erspart bleiben. Bei dem folgenden Vorschlag geht es aber<br />
nicht nur um das sichere Beherrschen eines elementaren<br />
Lösungskalküls, vielmehr soll das eigenständige Finden von<br />
Fragestellungen, das Formulieren von Ansätzen, zu einer<br />
gestuften Komplexität beim Lösen von quadratischen<br />
Gleichungen führen. Ein Wechselspiel zwischen<br />
zeichnerischer <strong>und</strong> rechnerischer Bearbeitung ermöglicht ein<br />
Handeln auf unterschiedlichen Ebenen, die Möglichkeit zur<br />
Gruppenarbeit mit Präsentation drängt sich geradezu auf.<br />
Die interessanten Reaktionen mit Calciumnitrat<br />
Heinz Schmidkunz, h.schmidkunz@online.de,<br />
Inge Frigge-Hagemann<br />
Schulpraxis Schulpraxis<br />
Fibonacci - <strong>und</strong> ein wenig mehr<br />
Dieter Götzl, dieter-goetzl@t-online.de<br />
Zunächst wird mit einer einfachen Überlegung die Formel<br />
zur direkten Berechnung einer Fibonacci-Zahl hergeleitet.<br />
Die dabei verwendete Argumentation wird anschließend<br />
genutzt, um einige Verallgemeinerungen der Fibonacci-<br />
Folge zu diskutieren.<br />
MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 15 MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 17<br />
Calciumnitrat ist als Mauersalpeter schon lange bekannt.<br />
Unbekannt ist jedoch, dass das kristalline Tetrahydrat des<br />
Salzes eine Reihe von eindrucksvollen spontanen<br />
endothermen Reaktionen mit anderen kristallinen Salzen<br />
eingeht. Die Reaktionspartner reagieren schnell im festen<br />
Zustand miteinander, wobei Temperaturen um oder sogar<br />
unter Null Grad gemessen werden, wenn von<br />
Raumtemperatur ausgegangen wird. Interessant ist auch der<br />
theoretische Hintergr<strong>und</strong> dieser Reaktionen, denn ihre<br />
Triebkraft wird ausschließlich von der Entropiezunahme<br />
bestimmt. Hier könnte man auch von "Entropie -<br />
experimentell" sprechen.<br />
Schulpraxis Schulpraxis<br />
Die stereografische Rechenscheibe<br />
Arnold Zenkert, a.zenkert@gmx.de<br />
Die Transformation der Koordination vom Horizontsystem in<br />
das Äquatorsystem I (ruhender Himmel) bzw. im<br />
umgekehrten Vorgang ist eine wichtige Aufgabe in der<br />
sphärischen Trigonometrie. Sie wird mit Hilfe des nautischen<br />
Dreieckes (Pol-Zenit-Gestirn) gelöst. Die Berechnungsformeln<br />
für die Horizontkoordination Höhe (h) <strong>und</strong> Azimut (a)<br />
sowie die Äquatorkoordination Deklination <strong>und</strong><br />
St<strong>und</strong>enwinkel <strong>und</strong> deren Transformationen sind bekannt.<br />
Wer in der Schule keine sphärische Trigonometrie hatte,<br />
wird erstaunt sein, wie man mit Hilfe der Rechenscheibe, die<br />
auf der stereografischen Projektion beruht, ohne langwierige<br />
Berechnungen eine Vielzahl von Aufgaben lösen kann. Neu<br />
ist, dass die Rechenscheibe auch bei der Berechnung von<br />
Sonnenuhren verwendet werden kann.<br />
MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 20 MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 25
Alltägliche Lichtbahnen mit interessanten 3D-Effekten<br />
H. Joachim Schlichting, schlichting@uni-muenster.de<br />
Lichtbahnen beobachtet man nicht nur auf welligem Wasser,<br />
sondern auch auf beliebigen Oberflächen, die regelmäßige<br />
oder unregelmäßige Riefen oder Kratzspuren aufweisen.<br />
Diese Lichtbahnen können bei binokularer Betrachtung zu<br />
3D-Phänomenen führen. Durch diese Beobachtung<br />
angeregt, können einfache 2D-Strukturen so mit<br />
ringförmigen Kratzern versehen werden, dass sie bei der<br />
geeigneter Beleuchtung dreidimensional erscheinen <strong>und</strong> wie<br />
ein reales Objekt aus verschiedenen Winkeln betrachtet<br />
werden können.<br />
Kooperative Hausaufgaben im Chemieunterricht<br />
Elke Sumfleth, elke.sumfleth@uni-due.de, Nina Nicolai<br />
Abstracts <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Schulpraxis Schulpraxis<br />
3<br />
Bezaubernde Biologie<br />
Dirk Krüger<br />
Es wird ein "Zauber"-Experiment vorgestellt, das in<br />
verblüffender <strong>und</strong> beeindruckender Weise ein Handeln<br />
initiiert <strong>und</strong> ein Nachdenken über verschiedene Schritte beim<br />
Experimentieren anregt. Das Beispiel führt über sein hohes<br />
Motivationspotenzial an den naturwissenschaftlichen<br />
Problemlösungsprozess heran. Weil das intuitive Handeln<br />
der Schüler im Rahmen dieses Experimentes weitgehend<br />
naturwissenschaftlich angemessen ist, entfällt eine<br />
"Mängeldiskussion" identifizierter Defizite im Vorgehen der<br />
Schüler. Die Schüler erfahren <strong>und</strong> lernen, was auch in<br />
anderen Experimentalsituationen im Biologieunterricht gelten<br />
sollte: Fragen von Hypothesen abzugrenzen, viele<br />
Hypothesen aufzustellen, Untersuchungen zu planen,<br />
Kontrollen einzufordern, durch wiederholte Prüfungen<br />
(Falsifizieren) von Hypothesen einer Erklärung für das<br />
Phänomen schrittweise näher zu kommen <strong>und</strong> schließlich zu<br />
erkennen, dass Theorien ihr Vorgehen geleitet haben. Die<br />
Überwindung der zunächst suggerierten Antwort zur<br />
Erklärung des Phänomens löst Entdeckerfreude aus <strong>und</strong><br />
lässt die Schüler aktiv nach der Lösung suchen. Mit<br />
gleichem Antrieb gehen engagierte Forscher bei ihrer<br />
wissenschaftlichen Arbeit vor.<br />
MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 34 MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 41<br />
Internationale Studien zeigen, dass Hausaufgaben auch im<br />
<strong>Unterricht</strong> der Naturwissenschaften effektiv genutzt werden<br />
können. Um die Ideen des "parent involvement" zur<br />
Optimierung der Elternarbeit nutzen zu können, müssen<br />
nicht nur die Rahmenbedingungen <strong>und</strong> die Effekte im<br />
deutschen Schulsystem untersucht, sondern auch häusliche<br />
Lernmodelle entwickelt <strong>und</strong> evaluiert werden. Im Folgenden<br />
werden Durchführung <strong>und</strong> Ergebnisse einer Videostudie<br />
zum Einsatz kooperativ - d. h. von Kindern <strong>und</strong> Eltern<br />
gemeinsam - zu bearbeitender Chemiehausaufgaben<br />
vorgestellt.<br />
Zur Diskussion gestellt Zur Diskussion gestellt<br />
Lage der Umkehrpunkte bei den Parallelkurven von<br />
Parabeln<br />
Hans Jürgen Schack<br />
Aus Zeichnungen von Kurven wird deutlich, dass die<br />
Umkehrpunkte (die singulären Punkte) der inneren<br />
Parallelkurven von Parabeln mit verschiedenen Abständen a<br />
> 0 allesamt auf der zugehörigen Evolute dieser Parabeln<br />
liegen. Die Ortslinie der Umkehrpunkte, also die Evolute der<br />
Parabeln, ist aber gleichzeitig auch eine Neilsche Parabel<br />
(William Neil (1637 bis 1670)). Verallgemeinerungen werden<br />
durch Beispiele angedeutet. Es wird ganz bewusst die Hilfe<br />
von Programmen (CAS <strong>und</strong> DGS) bei der Bearbeitung der<br />
Probleme in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt.<br />
MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 46 MNU <strong>Heft</strong> 1/<strong>2009</strong>, (62. Jg.), S. 52